DE4400083C2 - Verpackung für kleine vordosierte Mengen eines fein verteilten Feststoffs - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackung für kleine vordosierte Mengen eines fein verteilten Fest­ stoffs.

In vielen, ganz unterschiedlichen Bereichen besteht der Bedarf, fein verteilte Feststoffe in einzelnen kleinen Portionen abzupacken, um dem Endverbraucher eine leichte und genaue Dosierung des Feststoffes zu ermöglichen. Auf solche vordosierten Feststoffe trifft man beispielsweise häufig im Gebiet der pharmazeutischen Produkte oder auch bei Nahrungs- und Genußmitteln.

Die einfachste und gängigste Möglichkeit, Feststoffe in kleinen Mengen in vordosierter Form bereitzustellen ist die Verpackung einer entsprechenden Menge in kleine Beu­ tel, die vom Verbraucher aufgerissen oder aufgeschnitten werden. Nachteilig bei der Verpackung in Beuteln ist, daß diese unter normalen Bedingungen nie vollständig entleert werden und daraus zum einen eine hohe Dosierungenauigkeit und zum anderen ein unnötiger Mehrverbrauch an Feststoff resultiert. Die Verpackung in Hartgelatinekapseln ist ebenfalls bekannt, deren Entleerung jedoch schwierig, wenn das Kapselmaterial nicht mitverwendet werden kann.

Aus dem DE-GM 72 03 746 sind Verpackungen gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 2 bekannt, bei denen Feststoff in kleiner Menge portioniert und der Stoff in fein ver­ teilter Form auf übliche Art und Weise verpackt ist (z. B. Blisterpackungen). Der Feststoff befindet sich in einem behälterartigen Hohlraum, der mit einer Folie verschlos­ sen ist. Zur Entnahme des Feststoffes wird die Folie durch Druck von Hand aufgebrochen. Um das Eindrücken der Folie zu erleichtern (Eindrückhilfe), ist der Hohlraum mit einem Vorsprung versehen.

Die in DE-GM 72 03 746 beschriebenen Verpackungen haben jedoch den Nachteil, daß eine gezielte und gerichtete Aufbrech­ richtung der Deckelfolie ebensowenig möglich ist, wie ei­ ne gezielte Krafteinleitung in definierter Richtung. Ein weiterer Nachteil ist, daß der Feststoff (Pulver) durch den Druck auf den Hohlraum eine Verdichtung erfährt, so­ wie von überstehenden Deckelfolienstücken am Austreten behindert wird, womit eine vollständige Entleerung der Kavität ebenfalls nicht gewährleistet ist. Für bestimmte Anwendungen eines Feststoffs ist jedoch entscheidend, daß die Verpackung bzw. der Stoff die vorgenannten Nachteile nicht aufweist, z. B. zur Anwendung in einem Pulverinhala­ tor.

Aus US-A-3,054,503 ist eine Blisterpackung für Arzneimit­ tel in Tablettenform bekannt, bei der die Tablette bei Druckbelastung die die Vertiefung abschließende Deckel­ folie aufreißt und die Tablette aus der Vertiefung her­ ausfällt. Um das Eindrücken der Blisterkuppe ohne Zerbre­ chen der Tablette zu ermöglichen ist die Seitenwand der Kuppe durch Falten federnd ausgestaltet. Die Falte bildet einen Ringwulst um die Kuppe.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackung für kleine Mengen vorportionierter Feststoffe in fein verteilter Form bereitzustellen, die eine rasche und vollständige Entleerung der Vertiefung gewährleistet.

Die Aufgabe wird gelöst durch eine Verpackung mit den kennzeichnenden Merkmalen der Patentansprüche 1 oder 2.

Packungen, die aus einer Behälterfolie mit einer oder mehreren kleinen, gefüllten Vertiefungen und einer die Vertiefungen verschließenden Deckelfolie bestehen, sind allgemein auch unter der Bezeichnung Blisterpackungen be­ kannt. Auch die vorliegende Erfindung kann als "Blister­ packung" bezeichnet werden, dabei ist aber der Begriff "Blisterpackung" im weitesten Sinne für derartige Verpac­ kungen zu verstehen, unabhängig von der Art der Behälter­ folie bzw. deren Herstellungsmethode und Ausbildung der Vertiefung in der Behälterfolie. Die Deckelfolie kann mit der Behälterfolie auf verschiedene Weise verbunden sein, beispielsweise wie üblich durch Verschweißen, Siegeln, Prägebindung oder Verkleben.

Das Material der Behälterfolie ist vorzugsweise ein tief­ ziehfähiges Polymer, wie Polypropylen, Polyethylen, Poly­ vinylchlorid, Polystyrol oder ein tiefziehfähiges Metall, wie Aluminium, mit einem laminierten Polymer. Es eignen sich alle die für Blisterpackungen üblicherweise verwen­ deten tiefziehfähigen Werkstoffe. Solche im Tiefziehver­ fahren hergestellten Formteile mit Vertiefung(en) weisen eine sowohl über die Bereiche der Vertiefung(en) als auch die übrigen Bereiche gleichmäßige Wandstärke der Behäl­ terfolie auf.

Man kann als Material für die Behälterfolie aber bei­ spielsweise auch ein spritzgußfähiges Material oder ein anderes gießfähiges Material oder ein durch Blasformen verarbeitbares Material, beispielsweise einen elastomeren Werkstoff, verwenden und das Formteil mit den Vertiefun­ gen entsprechend im Spritzgußverfahren oder anderen Gieß­ verfahren oder durch Blasformen herstellen. Hierbei kann die Wandstärke der Behälterfolie in verschiedenen Berei­ chen beliebig variiert werden.

Die Behälterfolie weist im Bereich der Vertiefung eine solche Steifigkeit und/oder Elastizität auf, daß bei Belastung der Kuppe von außen mit Druck durch die Behäl­ terfolie ein Aufreißen der Deckelfolie erfolgt. Die in der Behälterfolie ausgebildeten Mittel zum gezielten Auf­ reißen der Deckelfolie sind vorzugsweise so gestaltet, um bei Druckausübung ein Aufreißen der Deckelfolie ohne mechanische Belastung oder unter nur geringer mechani­ scher Belastung des in der Vertiefung angeordneten Fest­ stoffs zu ermöglichen.

Die Deckelfolie ist vorzugsweise aus Metall, beispiels­ weise Aluminium oder Aluminiumlegierungen, mit einem la­ minierten Polymer. Es können auch andere, darunter die für Blisterpackungen üblichen und bekannten Materialien verwendet werden.

Die erfindungsgemäße Verpackung eignet sich für Feststof­ fe in fein verteilter Form; darunter sind pulverförmige Feststoffe bevorzugt. Beispiele für andere feinteilige Feststoffe sind Granulate und Kernagglomerate.

Die Kuppe der Blisterpackung bzw. ihre Umgebung ist so gestaltet, daß ein Öffnen der mit der Deckelfolie ver­ schlossenen Vertiefung ohne oder nur unter geringer me­ chanischer Belastung des feinteiligen Feststoffes möglich ist. Dadurch wird eine Verdichtung des Materials oder Bildung größerer Agglomerate vermieden und die feinteili­ ge Form des Feststoffes erhalten.

Je nach Material der Behälterfolie und Wandstärke im Be­ reich der Kuppe, nimmt die Kuppe nach dem Eindrückvorgang wieder ihre ursprüngliche Form an, oder sie bleibt einge­ drückt.

Wenn es bei einer Anwendung der vorliegenden Erfindung wesentlich ist, daß die Behälterfolie beim Eindrücken keinesfalls undicht werden darf, z. B. durch Risse oder ähnliches, kann die Behälterfolie auf ihrer gesamten Au­ ßenseite von einer zusätzlichen dehnbaren reißfesten weiteren Folie überzogen sein.

Eine Ausführungsform der Erfindung weist einen Ringwulst auf, der in der Behälterfolie ausgeformt ist und die Kup­ pe zumindest teilweise umgibt. Der Ringwulst bewirkt eine Beweglichkeit ausgewählter Teile der Behälterfolie in Richtung etwa senkrecht bzw. unter einem Winkel zur Ebene der Behälterfolie, insbesondere ein Übergangsbereich der Kuppe zum Ringwulst, der in Kontakt mit der Deckelfolie steht und bei Druckbelastung der Kuppe nach unten in Richtung Deckelfolie gedrückt wird. Dadurch erfolgt eine Auftrennung der Deckelfolie im Übergangsbereich und der Inhalt der Vertiefung wird freigesetzt. Da die Kuppe die Druckbelastung weitgehend direkt in eine Belastung der Deckelfolie im Übergangsbereich überträgt, wird der Fest­ stoff beim Öffnen der mit der Deckelfolie verschlossenen Vertiefung nicht oder nur wenig zusammengepreßt.

Um ein vollständiges Abtrennen der Deckelfolie, die die Vertiefung abdeckt, zu vermeiden, wird der Ringwulst nicht als vollständiger Ring ausgebildet sondern auf ei­ nem Teilabschnitt nicht ausgebildet, so daß in diesem Ab­ schnitt die Deckelfolie beim Öffnen der Vertiefung nicht aufgerissen wird.

Vorzugsweise steht deshalb die Übergangsstelle der Kuppe zum Ringwulst oder der Rand der eingelegten Schale in Kontakt mit der Deckelfolie.

Eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einem zu­ sätzlichen in die Vertiefung eingelegtem Element ist nur für Zwecke geeignet, bei denen es nicht stört, wenn neben dem eigentlichen fein verteilten Feststoff ein weiterer Gegenstand, nämlich eben dieses eingelegte Element, beim Öffnen der Vertiefung mit freigesetzt wird.

Das eingelegte Element kann die Form einer Schale haben, die beispielsweise bei einer halbkugelförmigen Kuppe ebenfalls halbkugelförmig ist. Die Außenabmessungen der Schale sind nur wenig geringer als die Innenabmessungen der Kuppe, so daß die Schale möglichst an der Innenseite der Behälterfolie anliegt. Die offene Seite der Schale weist in Richtung Deckelfolie und ist mit dem fein ver­ teilten Feststoff gefüllt, d. h. die Schale befindet sich zwischen Feststoff und Behälterfolie. Der Druck auf die Kuppe beim Öffnen der Vertiefung wird durch die starre Schale direkt auf einen ringförmigen Bereich der Deckel­ folie unterhalb der Unterkante der Schale übertragen. In diesem Bereich reißt die Deckelfolie auf und der Inhalt der Vertiefung (fein verteilter Feststoff und die Schale selbst) wird freigesetzt. Um ein vollständiges Abtrennen des die Vertiefung abdeckenden Teils der Deckelfolie zu vermeiden, kann der Schalenrand auf einem Teilstück nach innen versetzt ausgebildet sein, so daß bei Druckbela­ stung in diesem Bereich die Deckelfolie durch die Schale nicht aufgetrennt wird.

Bei verschiedenen Anwendungen der erfindungsgemäßen Ver­ packung, z. B. in einem Pulverinhalator, ist es er­ wünscht, daß die Deckelfolie definiert und gerichtet auf­ reißt. Dies erreicht man beispielsweise dadurch, daß der oben erwähnte Ringwulst die Kuppe nicht vollständig um­ gibt, sondern ein Teilstück ausgespart bleibt. Im Bereich dieser Aussparung reißt die Deckelfolie bei Belastung der Kuppe nicht auf.

Ebenfalls ein gerichtetes Öffnen der Vertiefungen in al­ len Ausführungsformen erreicht man, in dem man die Kuppen asymmetrisch gestaltet, beispielsweise in einseitig abge­ schrägter Form. Dadurch erzielt man eine gerichtete Druckausübung.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht dem Verbraucher eine leichte, schnelle und sichere Entnahme von vordosiertem Feststoff in fein verteilter Form aus einer Verpackung, ohne dabei die Beschaffenheit des Feststoff selbst nega­ tiv zu beeinflussen. Die Art und Weise, wie die erfin­ dungsgemäße Blisterpackung zu öffnen ist, ist dem Ver­ braucher von den üblichen Blisterpackungen für feste Formkörper wohl bekannt. Der fein verteilte Feststoff wird bei der Entnahme aus der erfindungsgemäßen Verpac­ kung nicht zusammengepreßt, und nahezu oder vollständig entleert, was beispielsweise beim Einsatz der Verpackung in Pulverinhalatoren von großem Vorteil ist.

Die Erfindung soll nun anhand einiger Abbildungen illu­ striert werden.

Fig. 1a ist eine Schnittdarstellung einer Kuppe der Ver­ packung mit vollständig umgebendem Ringwulst.

Fig. 1b ist eine Draufsicht auf eine Kuppe der Verpackung mit vollständig umgebenden Ringwulst.

Fig. 2a ist eine Schnittdarstellung einer Kuppe der Ver­ packung mit umgebendem Ringwulst, bei dem ein Teilstück ausgespart ist.

Fig. 2b ist eine Draufsicht auf eine Kuppe der Verpackung mit umgebendem Ringwulst, bei dem ein Teilstück ausge­ spart ist.

Fig. 3 ist die Schnittdarstellung einer Kuppe der Verpac­ kung in einseitig abgeschrägter Form und mit einem ein­ seitigen Ringwulst.

Fig. 4 ist eine Schnittdarstellung einer Kuppe der Ver­ packung mit innen eingelegter Schale.

In den Fig. 1a und 1b ist eine mit fein verteiltem Fest­ stoff 4 gefüllte Kuppe 3 zu erkennen, die aus der Behäl­ terfolie 1 geformt und mit der Deckelfolie 2 zu einer Blisterpackung verschlossen ist. Die Kuppe 3 ist voll­ ständig von einem ebenfalls in der Behälterfolie 1 ausge­ formten Ringwulst 5 umgeben. Die Übergangsstelle Ring­ wulst/Kuppe ist mit 6 bezeichnet.

In den Fig. 2a und 2b ist ebenfalls eine Kuppe 3 der Ver­ packung mit Ringwulst 5 dargestellt, wobei aber der Ring­ wulst eine Aussparung 7 aufweist, so daß beim Auftrennen der Deckelfolie dieser Bereich nicht abreißt.

In Fig. 3 ist eine asymmetrische Kuppe 3 in einseitig ab­ geschrägter Form dargestellt.

In Fig. 4 ist eine Schale (8) in die Vertiefung (3) ein­ gelegt. Es ist zu erkennen, daß die Schale (8) mit ihrer Außenfläche relativ dicht an der Innenseite der aufge­ wölbten Behälterfolie (1) anliegt und sich der fein ver­ teilte Feststoff (4) in der Schale (8) befindet.

Bezugszeichenliste

1 Behälterfolie
2 Deckelfolie
3 Vertiefung, Kuppe
4 fein verteilter Feststoff
5 Ringwulst
6 Übergangsstelle Ringwulst/Kuppe
7 Aussparung im Ringwulst
8 Schale.

Claims (6)

1. Verpackung für kleine vordosierte Mengen eines fein verteilten Feststoffs (4), die eine Behälterfolie (1) mit mindestens einer darin ausgebildeten Vertiefung (3) und eine dünne Deckelfolie (2), welche die mit dem Feststoff (4) gefüllte Vertiefung (3) ver­ schließt, aufweist, wobei die Vertiefung (3) auf der der Deckelfolie (2) abgewandten Seite die Form einer Kuppe (3) besitzt und mit ihr ein Mittel (6) ausge­ bildet ist, das bei Druckausübung auf die Kuppe (3) ein Aufreißen der Deckelfolie (2) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Behälterfolie (1) ein die Kuppe (3) zumin­ dest teilweise umgebender, sich in dieselbe Richtung wie die Kuppe (3) erhebender Ringwulst (5) ausgebil­ det ist und daß die Übergangsstelle (6) zwischen Kup­ pe (3) und Ringwulst (5) so ausgestaltet ist, daß sie bei Druckausübung auf die Kuppe (3) die Deckelfolie (2) aufreißt.

2. Verpackung für kleine vordosierte Mengen eines fein verteilten Feststoffs (4), die eine Behälterfolie (1) mit mindestens einer darin ausgebildeten Vertiefung (3) und eine dünne Deckelfolie (2), welche die mit dem Feststoff (4) gefüllte Vertiefung (3) ver­ schließt, aufweist, wobei die Vertiefung (3) auf der der Deckelfolie (2) abgewandten Seite die Form einer Kuppe (3) besitzt und in ihr ein zusätzliches Mittel (12) aufgenommen ist, das bei Druckausübung auf die Kuppe (3) ein Aufreißen der Deckelfolie (2) bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (12) eine in die Vertiefung der Kuppe (3) eingelegte Schale (12) ist, wobei die offene Sei­ te der Schale (12) in Richtung Deckelfolie (2) weist und sich der Feststoff (4) in der Schale (12) befin­ det.

3. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsstelle (6) der Kuppe (3) zum Ring­ wulst (5) in Kontakt mit der Deckelfolie (2) steht.

4. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der eingelegten Schale (12) in Kontakt mit der Deckelfolie (2) steht.

5. Verpackung nach Ansprüchen 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (3) eine asymmetrische Kuppe mit einseitig abgeschrägter Form ist.

6. Verpackung nach Ansprüchen 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringwulst (5) die Vertiefung (3) ganz umgibt.