DE4445626A1 - Injektionsgleitbohranker - Google Patents
InjektionsgleitbohrankerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bohranker für den Einsatz
im untertägigen Berg- und Tunnelbau mit einer mit einem Ge
winde versehenen Ankerstange, die aus über Kupplungsmuffen
miteinander verbundenen Hohlbohrstangenteilstücken zusammen
gesetzt ist und bohrlochseitig eine Bohrkrone mit Spülöffnun
gen und streckenseitig einen Spann- und Gleitkopf aufweist
und über eine vorgegebene Länge mit einem Gleitmantel verse
hen ist.
Derartige mit zum Bohren und Ankern geeigneten Anker
stangen ausgerüstete Bohranker sind aus der DE-PS 34 00 182
bekannt. Diese bekannten Ankerstangen bestehen aus Hohlbohr
stangenteilstücken, die über Kupplungsmuffen so miteinander
verbunden sind, daß praktisch beliebige Längen herstellbar
sind. Die zum Einsatz kommenden Bohrkronen sind entweder mit
einem dieser Teilstücke verbunden oder bilden das entspre
chend ausgebildete Ende oder aber sie können auf das Gewinde
der Ankerstange aufgeschraubt werden, so daß sie vor dem Ein
satz erst mit der vorgesehenen Ankerstange verbunden werden
müssen. Bei diesen Ankern bzw. richtiger gesagt Bohrankern
aber auch bei anderen Einsatzfällen werden häufig sogenannte
Freispielstrecken gewünscht, d. h. Teillängen der Ankerstan
ge, die nicht direkt mit dem Gebirge über ein Injektionsmit
tel, über Mörtel o. ä. verbunden ist. Dadurch ist die Mög
lichkeit gegeben, daß der Anker zunächst einmal über diese
Länge gesehen sich entsprechend längt, bevor er dann die End
last aufnimmt und ggf. im Extremfall auch abreißt. Das im
Gebirge, d. h. im Bereich des Bohrlochtiefsten liegende Teil
stück ist dann durch Injizieren einer Klebemasse intensiv mit
dem Gebirge verbunden, so daß entsprechende Zugkräfte vom
Anker übernommen werden können. Nachteilig dabei ist, daß in
der Regel die zum entsprechenden Verfestigen benötigten Pac
ker nicht zusammen mit dem Bohranker ins Bohrloch eingebracht
werden können, sondern daß sie vielmehr im nachhinein erst
mit der eigentlichen Ankerstange in das vorher fertiggestell
te Bohrloch eingeschoben werden. Bekannt sind verschieden
ausgebildete Blähpacker, wobei der aus der DE-PS 38 13 347
bekannte Blähpacker sich dadurch auszeichnet, daß der Bläh
mantel nur an einem Ende fixiert und am anderen verschieblich
geführt ist, so daß eine sehr gute Anpassung auch an unter
schiedlich weit ausgeschlagene Bohrlochwände möglich ist.
Derartige Blähpacker können aber lediglich eingesetzt werden,
um das Bohrloch bzw. Ankerloch in einem bestimmten Bereich so
abzudichten, daß der dem Bohrlochtiefsten zugewandte Bereich
dann anschließend verfestigt werden kann. Sie können aber
beim Bohren nicht zum Einsatz kommen, weil dann für die zum
Bohren benötigte Bohrflüssigkeit eine Durchtrittsmöglichkeit
durch den Anker nicht gegeben ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
Bohranker zu schaffen, der nur in vorgegebenen Teilabschnit
ten mit dem Gebirge verbunden oder nur in bestimmten Zonen
Injektionsmittel ins Gebirge einleiten läßt und der auch ein
Bohren mit Bohrflüssigkeit zuläßt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im
vorgegebenen Abstand zur Bohrkrone einerseits und zum Gleit
kopf bzw. dem Gleitmantel andererseits ein in die Ankerstange
integrierter Blähpacker vorgesehen ist, der ein von einem
Blähmantel umgebenes und ein gegen den Zwischenraum sperren
des Blähventil aufweisendes Stützrohr aufweist, das die Zug
kräfte des Ankers übertragend stabil ausgebildet ist und im
Bereich zwischen Blähventil und Packeraustritt mit einem
durch gegenüber dem Blähventilöffnungsdruck vorgenommener
Druckerhöhung zerstörbaren Ventilkörper korrespondierend ge
formten Ventilsitz ausgerüstet ist.
Bei einem derart ausgebildeten Bohranker ist es erstmals
möglich, den Blähpacker bereits während der Bohrarbeiten mit
einzusetzen. Während dieser Arbeiten ist nämlich der Durch
tritt durch das Stützrohr problemlos möglich, weil dort le
diglich der Ventilsitz vorhanden ist, nicht aber ein sperren
der Ventilkörper. Dieser wird erst nach Abschluß der Bohrar
beiten, dann also wenn Bohrflüssigkeit nicht mehr benötigt
wird, in den Bohranker eingespült, so daß er sich am Ventil
sitz festsetzt, das Stützrohr sperrt, so daß dann eingeführtes
Injektionsmittel mit entsprechendem Druck automatisch zu ei
nem Aufblähen des Blähmantels führt. Auf diese Weise ist es
problemlos möglich, den Blähpacker im Bohrloch festzusetzen,
um dann den Bereich zwischen dem Blähpacker und der Bohrkrone
zu verpressen und zu verkleben. Der übrige Bereich bleibt
dagegen unbeeinflußt, wobei über den aufgebrachten Gleitman
tel sowieso dafür Sorge getragen ist, daß eine direkte Ver
bindung von Bohr- bzw. Ankerstange und Gebirge nicht auf
tritt. Ist der Packer festgesetzt, wird der Ventilkörper
durch Druckerhöhung zerstört und das Verpreßmaterial kann wie
weiter vorne beschrieben durch den Blähpacker hindurch in den
vorgesehenen Bereich eindringen und hier die vorgeschriebene
Funktion erfüllen. Ein derartiger "Multifunktionspacker" läßt
sich an beliebigen Stellen im Bohranker bzw. am Bohranker
anordnen. Er ermöglicht wie beschrieben den Durchgang einer
Bohrspülung sowie später auch einer entsprechenden Injek
tionsflüssigkeit, so daß er sich sowohl für die Bohrarbeiten
wie für die späteren Injektionsarbeiten optimal benutzen
läßt.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Ventilsitz in die Innenwand des
Stützrohres integriert ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil,
daß der Ventilsitz die notwendigen, auf ihn einwirkenden
Drücke aushalten kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß er zu
unrechtem Zeitpunkt abreißt und dann den Ventilkörper passie
ren läßt.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildung ist die, bei der der
Ventilsitz als Rohrverengung ausgebildet ist oder auch, bei
der der Ventilsitz von einem in eine Nut eingelegten Sicher
heitsring gebildet ist, wobei die Nut in Strömungsrichtung
des Injektionsmittels eine erhöhte Steigung aufweist. Damit
muß der Ventilkörper nicht unbedingt zerstört werden, sondern
es besteht auch die Möglichkeit, daß er nach einer gewissen
Zeit den Sicherheitsring, d. h. also den Ventilsitz aus sei
ner Verbindung mit der Innenwand des Stützrohres heraus
drückt, um dann den Durchgang wieder freizugeben.
Statt der Zerstörung des Ventilkörpers oder aber des
Herausdrückens des Sicherheitsringes ist auch die Möglichkeit
gegeben, daß der Ventilsitz als mit der Innenwand des Stütz
rohres verbundener, bei vorgegebener Belastung zerstörbarer
und/oder sich verformender Ring ausgebildet ist. Auch diese
Möglichkeit sichert, daß das von Ventilkörper und Ventilsitz
gebildete Innenventil bei Notwendigkeit geöffnet wird, um dem
Injektionsmittel nach Festsetzen des Blähpackers den Durch
tritt zu ermöglichen. Denkbar ist es auch, sowohl den Ventil
sitz wie auch den Ventilkörper zerstörbar oder entsprechend
flexibel auszubilden, um auf diese Art und Weise bei einer
entsprechenden Druckerhöhung eine Öffnung des Innenventils
sicher zu stellen.
Um zu verhindern, daß sich zwischen dem Blähventil und
dem Innenventil eine Art Pfropfen des Injektionsmaterials
bildet, ist es von Vorteil, wenn der Ventilsitz dicht an die
Bohrungen des Blähventils anschließend angeordnet ist. Das
anströmende Injektionsmittel fließt somit praktisch geleitet
durch den Ventilkörper direkt durch das Blähventil in den
Zwischenraum zwischen dem Stützrohr und dem Blähmantel, bis
dieser ausreichend dicht an der Bohrlochwandung anliegt.
Eine weitere Möglichkeit, ein druckabhängig öffnendes
Innenventil vorzugeben ist die, bei der Ventilkörper eine
begrenzt flexible Außenhaut und eine Gas- oder Flüssigkeits
füllung aufweist. Der Ventilkörper verformt sich somit bei
entsprechend hohem Druck und drückt sich dann durch die Ver
engung des Ventilsitzes durch, um das Innenventil dann zu
öffnen, wenn der Blähvorgang abgeschlossen ist.
Eine zweckmäßige Ausbildung des Ventilkörpers ist die,
bei der er als bei Drucksteigerungen zerstörbare Kugel ausge
bildet ist, weil dann das Einspülen des Ventilkörpers in die
Ankerstange leicht und ohne Gefahr eines Hängenbleibens mög
lich ist. Außerdem ist ein derart ausgebildeter Ventilkörper
bezüglich seiner Stabilität sehr genau einstellbar, was be
züglich des Öffnens des Innenventils Vorteile mit sich bringt.
Um den "Multifunktionspacker" praktisch an beliebigen
Stellen im Bohranker integrieren zu können, ist es von Vor
teil, wenn der Blähpacker beidseitig mit Verbindungsmuffen
ausgerüstet ist, die mit den Hohlstangenteilstücken
korrespondierend ausgebildet sind. Hier ist die Möglichkeit
gegeben, dem Blähpacker praktisch zwischen beliebigen Hohl
bohrstangenteilstücken anzuordnen, so daß er praktisch an
beliebiger Stelle zu positionieren ist.
Im Prinzip das gleiche gilt auch dann, wenn der Bläh
packer in eine Kupplungsmuffe integriert ausgebildet ist,
weil derartige Kupplungsmuffen wie weiter vorne erwähnt ja
praktisch jeweils zwischen zwei Hohlbohrstangenteilstücke
eingesetzt wird, so daß damit die vorgesehene Positionierung
des Blähpackers leicht und sicher an der jeweils vorgesehenen
Stelle zu verwirklichen ist. Eine sehr genaue Zentrierung der
Ankerstange im Bohrloch wird gemäß der Erfindung dadurch er
reicht, daß dem Blähpacker und/oder den Kupplungsmuffen Zen
trierscheiben zugeordnet sind. Diese Zentrierscheiben gerade
im Bereich des Blähpackers sorgen dafür, daß dieser bereits
vor dem Blähvorgang so angeordnet ist, daß sich seine Wandung
praktisch nach allen Seiten gleichmäßig ausdehnen kann, um
ein sicheres Anliegen an der Bohrlochwandung und ein voll
ständiges Abdichten zu gewährleisten. Die Zentrierscheiben,
die den Kupplungsmuffen zugeordnet sind, sorgen dafür, daß
die Ankerstange jeweils genau mittig des Bohrloches verläuft,
so daß eventuell durchtretendes Injektionsmaterial bzw. im
nachhinein eingebrachtes Injektionsmaterial die Ankerstange
von allen Seiten gleichmäßig einfaßt.
Das Durchtreten des Injektionsmaterials wird dabei er
leichtert, indem die Zentrierscheibe über den Umfang verteilt
ausgebildete Ausnehmungen oder Durchbrechungen aufweist.
Statt der Durchbrechungen ist es auch möglich, hier entspre
chend große Bohrungen vorzusehen, je nachdem welche Stabili
tät die Zentrierscheiben möglichst aufweisen sollen.
Eine gewisse gleichmäßige Abstützung der Zentrierscheibe
an der Bohrlochwandung wird dadurch sichergestellt, daß die
Zentrierscheibe einen abgeschrägten Außenrand aufweist, wobei
die Schräge in Richtung Bohrkrone abfällt. Sie setzt sich
damit beim Einbohren praktisch gleichmäßig fest, so daß die
gewünschte Zentrierung der Ankerstange bzw. des gesamten An
kers sichergestellt ist.
Weiter vorne ist bereits darauf hingewiesen worden, daß
die dem Blähpacker zugeordnete Zentrierscheibe die Aufgabe
hat, dafür zu sorgen, daß der Blähpacker sich jeweils mög
lichst mittig des Bohrloches befindet, wenn der Blähvorgang
eingeleitet wird. Die Funktion der Zentrierscheibe wird da
durch verbessert, daß die dem Blähpacker zugeordnete Zen
trierscheibe an dem der Bohrkrone zugewandten Ende angebracht
und aus Stahl hergestellt ist. Sie kann damit die entspre
chende Stützfunktion wirksam übernehmen und auch bleibend
wahrnehmen. Das Durchtreten des Injektionsmaterials ist wie
erwähnt durch die Ausnehmungen sichergestellt.
Derartige Bohranker haben unterschiedlich Funktionen zu
erfüllen und sollen wie beschrieben eine Freispielstrecke mit
möglichst großen Abmessungen vorgeben, wobei dies erreicht
ist, wenn der Blähpacker an dem der Bohrkrone abgewandten
Ende ein Nachverpreßventil aufweist, dessen Öffnungsdruck
oberhalb des Öffnungsdruckes von Blähventil und von Ventil
sitz und Ventilkörper gebildeten Innenventil liegt. Damit ist
die Möglichkeit gegeben, auch den Bereich hinter dem Bläh
packer in Richtung Strecke zu verpressen, indem nämlich durch
die Ankerstange hindurch erneut Injektionsmaterial hindurch
gepreßt wird, das dann das Nachverpreßventil öffnet, so daß
das Injektionsmaterial in den Hohlraum zwischen Gleitmantel
und Bohrlochwandung eindringen und dieses ausfüllen kann.
Eine wirksame Verfestigung des Gebirges ist so möglich, ohne
daß der Anker seine Gleitfunktion verliert.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß ein Bohranker geschaffen ist, mit dem erstmals die Mög
lichkeit gegeben ist, mit dem dem Bohranker zugeordneten
Blähpacker im nachhinein ohne die Ankerstange auszutauschen
wirksam den entsprechenden Bereich bis zur Bohrkrone abzu
dichten, um hier die Verpreß- und Verklebearbeiten vornehmen
zu können. Dabei kann der Packer während der Bohrarbeiten
deshalb problemlos in der Ankerstange integriert Verwendung
finden, weil die Bohrspülung den Packer passieren kann, ohne
behindert zu werden. Nach Fertigstellung des Bohrloches wird
dann wie beschrieben der Ventilkörper eingespült, der sich am
Ventilsitz im Blähpacker festsetzt und dann das Aufblähen des
Blähpackers sicherstellt. Nach Festsetzen des Blähpackers
wird der Verschluß im Blähpacker wieder aufgehoben, so daß
das Injektionsmaterial dann durch den Blähpacker hindurch in
den vorgesehenen Bereich eindringen kann, um die Festlegung
der Ankerspitze zu bewirken. Vorteilhaft ist weiter, daß zur
beliebigen Zeit ein Nachverpressen möglich ist, so daß auch
der Bereich zwischen "Multifunktionspacker" und Gleitkopf
verpreßt werden kann, wozu oberhalb des Gleitpackers ein
Bohrlochverschluß zweckmäßigerweise ebenfalls mit Zentrier
ring angeordnet wird. Die gesamte Funktion des Bohrankers mit
an praktisch beliebigen Stellen anzuordnenden Blähpacker wird
noch durch eine gleichmäßige Zentrierung über die gesamte
Länge, insbesondere aber im Bereich des Blähpackers opti
miert. Durch den vorgenannten Aufbau ist es möglich, ohne
einen sehr aufwendigen Bohraufwand, z. B. verrohrtes Bohren,
in nichtstandfestem Gebirge Packer bzw. Blähpacker während
des Einbringens von Bohranker an frei wählbaren Stellen zu
plazieren und eine Absperrung des Ringraums zwischen Anker
und Bohrlochwand zu ermöglichen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbei
spiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen
dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen in ein Bohrloch eingebohrten
Bohranker mit Blähpacker,
Fig. 2 die Verbindung zwischen zwei Hohl
bohrstangenteilstücken über eine
Kupplungsmuffe,
Fig. 3 eine Zentrierscheibe in Draufsicht,
Fig. 4 einen Blähpacker, der in einem Bohr
loch festgesetzt ist, teilweise im
Schnitt,
Fig. 5 ein dem Stützrohr zugeordneten Ven
tilsitz in vergrößerter Darstellung,
Fig. 6 eine andere Ausführung des Ventil
sitzes und
Fig. 7 eine dritte Ausbildung des Ventil
sitzes.
Fig. 1 zeigt einen Bohranker 1, der weit ins Gebirge
eingetrieben und dort bereits festgelegt ist. Die Ankerstange
2 ist durchgehend mit einem Gewinde 3 versehen, so daß die
endseitig angeordnete Bohrkrone 4 entsprechend auf die Anker
stange 2 aufgeschraubt werden konnte.
Die Ankerstange 2 ist aus mehreren Hohlbohrstangenteil
stücken 5, 7 zusammengesetzt, die über Kupplungsmuffen 6 zu
sammengehalten werden. Die Kupplungsmuffen 6 verfügen über
einen Mittenstopp, so daß die miteinander zu verbindenden
Hohlbohrstangenteilstücke 5, 7 von beiden Seiten her einge
schraubt und festgelegt werden können.
Der entsprechend aus den Hohlbohrstangenteilstücken 5, 7
bestehende Bohranker 1 ist endseitig mit einem Spann- und
Gleitkopf 8 ausgerüstet, um ihm so die notwendige "Nachgie
bigkeit" zu geben.
Neben dem Spann- und Gleitkopf 8 ist der entsprechende
Endbereich, der hier mit Freispielstrecke 12 bezeichnet ist,
mit einem Gleitmantel 9 versehen, so daß über diese gesamte
Länge der Freispielstrecke 12 ein Dehnen der Ankerstange 2
möglich ist.
Oberhalb des Blähpackers 10 bis zur Bohrkrone 4 ist der
sogenannte Krafteinleitungsbereich 11 gekennzeichnet, d. h.
der Bereich, in dem Injektionsmittel 17 ins Gebirge einge
preßt ist.
Auch der Bereich unterhalb des Blähpackers 10, d. h. der
Bereich zwischen Blähpacker 10 und Bohrlochverschluß 13, der
mit Gleitmantel 9 versehen ist, kann über das Nachpreßventil
16 ebenfalls mit Injektionsmittel verpreßt werden, wenn dies
notwendig bzw. gewünscht wird. Insbesondere ist es möglich,
diesen Bereich des Gebirges im nachhinein wirksam zu versie
geln.
Eine genaue Fixierung bzw. Anordnung der Ankerstange 2
im Bohrloch 18 wird über die im Abstand angebrachten Zen
trierscheiben 14, 15 erreicht. Die Zentrierscheibe 15 ist
dabei dem Blähpacker 10 zugeordnet, wobei diese Zentrier
scheibe zweckmäßigerweise aus Stahl besteht und am der Bohr
krone 4 zugeordneten Ende 24 des Blähpackers 10 vorgesehen
ist.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus der Darstellung nach
Fig. 1 im Bereich einer Kupplungsmuffe 6. Deutlich wird hier
bei, daß der Gleitmantel 9 so gewählt ist, daß ggf. mit einer
entsprechenden Umhüllung der Kupplungsmuffe 6 ein durchgehen
der Mantel erreicht ist. Über diesen Mantel ragt lediglich
die Zentrierscheibe 14 vor, wobei hier deutlich wird, daß der
Außenrand 20 eine Schräge 21 aufweist, um das Festsetzen bzw.
Zentrieren zu erleichtern.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Zentrierscheibe 14
bzw. 15, wobei zum Durchtritt des Injektionsmittels Ausneh
mungen 19 um den Umfang verteilt angeordnet sind. Dadurch ist
es möglich, das Injektionsmittel zwischen diesen Ausnehmungen
19 und Bohrlochwandung 22 hindurch in Richtung Bohrkrone 4
strömen kann.
Fig. 4 zeigt einen Blähpacker 10, der für derartige Boh
ranker 1 vorgesehen, im Längsschnitt. Am der Bohrkrone 4 zu
gewandten Ende 24 ist wie schon erwähnt eine Zentrierscheibe
15 vorgesehen. Hier befindet sich auch der Packeraustritt 29,
d. h. die Öffnung des Blähpackers 10, durch den das Injek
tionsmaterial in den Krafteinleitungsbereich bzw. in Richtung
Bohrkrone 4 eindringen kann.
Sowohl am Ende 24 wie auch am gegenüberliegenden Ende 23
verfügt ein derartiger Blähpacker 10 über Verbindungsmuffen
42, 43, um so eine Verbindung mit der übrigen Ankerstange
bzw. den Hohlbohrstangenteilstücken 5, 7 zu bewirken.
Auf der der Bohrkrone 4 abgewandten Seite bzw. am ent
sprechenden Ende 23 des Blähpackers 10 ist dem mittig verlau
fenden Stützrohr 26, der von einem Blähmantel 25 umgeben
wird, ein Blähventil 28 zugeordnet. Öffnet sich dieses Bläh
ventil 28, was bei Festsetzen des Ventilkörpers 30 auf dem
Ventilsitz 31 zwangsweise erfolgt, so strömt Injektionsmate
rial in den Zwischenraum 27 zwischen Blähmantel 25 und Stütz
rohr 26. Der Blähmantel 25 erweitert sich so lange, bis er an
die Bohrlochwandung 22 anstößt, sich dicht anlegt und zu ei
nem Verschluß führt, durch den Injektionsmaterial später
nicht durchtreten kann.
Um diesen Fluß des Injektionsmaterials zunächst in den
Zwischenraum 27 zu gewährleisten, ist mit dem anfänglich ein
gepumpten Injektionsmaterial ein Injektionskörper 30 eingege
ben worden, der sich am Ventilsitz 31 festsetzt. Dieser Ven
tilsitz 31 stellt eine Rohrverengung 33 der Innenwand 32 dar,
so daß sich der in der Regel kugelförmige Ventilkörper 30
daran festsetzt und wirksam abdichtet.
Die Fig. 5, 6 und 7 zeigen unterschiedliche Ausfüh
rungen des Ventilsitzes 31, wobei Fig. 5 eine Art Rohrveren
gung 33 oder einen entsprechend aufgebrachten Ring wieder
gibt.
Bei der Ausbildung nach Fig. 6 ist eine Nut 35 vorgese
hen, in der ein Sicherheitsring 34 lagert, der die entspre
chende Verengung bringt und damit den Ventilsitz 31, an dem
sich der Ventilkörper 30 den Durchfluß verhindernd festsetzt.
Ähnlich ist auch die Ausbildung nach Fig. 7, wobei hier
ein entsprechend kantiger Ring in die Innenwand 32 einge
schweißt oder eingeklebt ist. Dargestellt ist bei Fig. 7 auch
der als Kugel 37 ausgebildete Ventilkörper 30, der hier eine
stabile Außenhaut 39 aufweist, die eine Flüssigkeitsfüllung
40 wirksam verschließt. Bei entsprechend erhöhtem Druck und
bei Abschluß der Bohrung 38 des Blähventils 28 nach Ausfül
lung des Zwischenraums 27 wird der Ventilkörper 30 so stark
belastet, daß er sich verformt und dann am Ventilsitz 31 vor
beizwengt. Ventilkörper 30 und Ventilsitz 31 bilden das auch
als Innenventil 45 bezeichnete Ventil, das während des Bläh
vorganges und des Festsetzens des Blähpackers 10 seine Dien
ste tut, um dann anschließend den Durchtritt für das Injek
tionsmaterial in Strömungsrichtung 36, d. h. zur Bohrkrone 4
hin zu ermöglichen.
Zur Funktion des in Fig. 4 gezeigten Blähpackers 10 wird
erläuternd noch darauf hingewiesen, daß nach Beendigung des
Bohrvorganges mit dem Spülmedium oder aber dem Injektionsmit
tel ein geeigneter Pfropfen, d. h. der Ventilkörper 30 in den
Multifunktionspacker gespült und somit der freie Durchgang
für ein Spül- oder Injektionsmedium verschlossen wird. Über
das Blähventil 28 im Stützrohr 26 gelangt Injektions- oder
Spülmedium in den Blähkörper bzw. den Zwischenraum 27 und
drückt die äußere Wandung, d. h. den Blähmantel 25 gegen die
Bohrlochwandung 22. Durch die weitere Zuführung von Spül-
oder Injektionsflüssigkeit und eine Erhöhung des Förder
druckes wird der zuvor in den Multifunktionspacker eingespül
te Ventilkörper 30 zerstört und es entsteht wieder ein freier
Durchgang für das Injektionsmittel wie weiter vor beschrie
ben. Über die Hohlbohrungen des Injektions-Bohrankers 1 und
über die Spülöffnungen in der Bohrkrone 4 gelangt nun das
Injektionsmaterial in das zuvor durch den Multifunktionspac
ker abgepackerte Bohrloch bzw. den Bohrlochbereich. Durch
diese Vorgehensweise ist eine räumliche Begrenzung von Kraft
einleitungsstrecken, Zonen für eine Gebirgsvergütung und Was
serabdichtungen gewährleistet.
Vorzugsweise wird der Multifunktionspacker zusätzlich
mit einem Rückschlagventil bzw. einem Nachverpreßventil 16
ausgestattet, das es ermöglicht, zu einem späteren Zeitpunkt
nach Verpressung mit Mörtel oder Injektionsharzen vorzuneh
men. Der Öffnungsdruck dieses Nachverpressungsventils 16 ist
Strebfördermittel nach Anspruch höher gewählt als Injektions
druck, der z. B. für die Injektion des Krafteinleitungsberei
ches 11 gewählt wurde.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (15)
1. Bohranker (1) für den Einsatz im untertägigen
Berg- und Tunnelbau mit einer mit einem Gewinde (3) versehe
nen Ankerstange (2), die aus über Kupplungsmuffen (6) mitein
ander verbundenen Hohlbohrstangenteilstücken (5, 7) zusammen
gesetzt ist und bohrlochseitig eine Bohrkrone (4) mit Spül
öffnungen und streckenseitig einen Spann- und Gleitkopf (8)
aufweist und über eine vorgegebene Länge mit einem Gleitman
tel (9) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß im vorgegebenen Abstand zur Bohrkrone (4) einerseits und
zum Gleitkopf (8) bzw. dem Gleitmantel (9) andererseits ein
in die Ankerstange (2) integrierter Blähpacker (10) vorgese
hen ist, der ein von einem Blähmantel (25) umgebenes und ein
gegen den Zwischenraum (27) sperrendes Blähventil (28) auf
weisendes Stützrohr (26) aufweist, das die Zugkräfte des An
kers übertragend stabil ausgebildet ist und im Bereich zwi
schen Blähventil (28) und Packeraustritt (29) mit einem durch
gegenüber dem Blähventilöffnungsdruck vorgenommener Drucker
höhung zerstörbaren Ventilkörper (30) korrespondierend ge
formten Ventilsitz (31) ausgerüstet ist.
2. Bohranker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (31) in die Innenwand (32) des Stützrohres
(26) integriert ausgebildet ist.
3. Bohranker nach Anspruch 1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (31) als Rohrverengung (33) ausgebildet
ist.
4. Bohranker nach Anspruch 1 bis Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (31) als mit der Innenwand (32) des Stütz
rohres (26) verbundener, bei vorgegebener Belastung zerstör
barer und/oder sich verformender Ring ausgebildet ist.
5. Bohranker nach Anspruch 1 bis Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (31) von einem in eine Nut (35) eingeleg
ten Sicherheitsring (34) gebildet ist, wobei die Nut in Strö
mungsrichtung (36) des Injektionsmittels eine erhöhte Stei
gung aufweist.
6. Bohranker nach Anspruch 1 bis Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilsitz (31) dicht an die Bohrungen (38) des Bläh
ventils (28) anschließend angeordnet ist.
7. Bohranker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (30) eine begrenzt flexible Außenhaut
(39) und eine Gas- oder Flüssigkeitsfüllung aufweist.
8. Bohranker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ventilkörper (30) als bei Drucksteigerungen zerstör
bare Kugel (37) ausgebildet ist.
9. Bohranker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Blähpacker (10) beidseitig mit Verbindungsmuffen (42,
43) ausgerüstet ist, die mit den Hohlstangenteilstücken (5,
7) korrespondierend ausgebildet sind.
10. Bohranker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Blähpacker (10) in eine Kupplungsmuffe (6) integriert
ausgebildet ist.
11. Bohranker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Blähpacker (10) und/oder den Kupplungsmuffen (6) Zen
trierscheiben (14, 15) zugeordnet sind.
12. Bohranker nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrierscheibe (14, 15) über den Umfang verteilt
ausgebildete Ausnehmungen oder Durchbrechungen aufweist.
13. Bohranker nach Anspruch 11 bis Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrierscheibe (14, 15) einen abgeschrägten Außen
rand (20) aufweist, wobei die Schräge (21) in Richtung Bohr
krone (4) abfällt.
14. Bohranker nach Anspruch 11 bis Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Blähpacker (10) zugeordnete Zentrierscheibe (15)
an dem der Bohrkrone (4) zugewandten Ende (24) angebracht und
aus Stahl hergestellt ist.
15. Bohranker nach Anspruch 1 bis Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Blähpacker (10) an dem der Bohrkrone (4) abgewandten
Ende (23) ein Nachverpreßventil (16) aufweist, dessen Öff
nungsdruck oberhalb des Öffnungsdruckes von Blähventil (28)
und von Ventilsitz (31) und Ventilkörper (30) gebildeten In
nenventil (45) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4445626A DE4445626A1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Injektionsgleitbohranker |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4445626A DE4445626A1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Injektionsgleitbohranker |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4445626A1 true DE4445626A1 (de) | 1996-06-27 |
Family
ID=6536478
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4445626A Withdrawn DE4445626A1 (de) | 1994-12-21 | 1994-12-21 | Injektionsgleitbohranker |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4445626A1 (de) |
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-
1994
- 1994-12-21 DE DE4445626A patent/DE4445626A1/de not_active Withdrawn
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FOSROC INTERNATIONAL LTD., SWINDON, WILTSHIRE, GB |
|
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SCHULTE & SCHULTE, 45219 ESSEN |
|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |