DE4444721A1 - Plateaugeläppte Zylinderlaufbuchsen - Google Patents
Plateaugeläppte ZylinderlaufbuchsenInfo
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- B24B33/02—Honing machines or devices; Accessories therefor designed for working internal surfaces of revolution, e.g. of cylindrical or conical shapes
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse,
in dem eine Kurbelwelle drehbar gelagert ist, an der zumindest ein Pleuel
angelenkt ist, das einen Kolben trägt, der in einer von einem Zylinderkopf
abgedeckten Zylinderlaufbuchse bewegbar ist, wobei die Lauffläche der
Zylinderlaufbuchse nach dem Feinstdrehen und/oder Maßhonen gehon
läppt ist.
Derartige Brennkraftmaschinen mit entsprechenden Zylinderlaufbuchsen
sind bekannt und werden bei der Anmelderin in Serie beispielsweise in
Form der Motorbaureihen BFL 913/513 gebaut. Dabei entsteht auf der
Lauffläche anstelle der sich kreuzenden Honriefen, die beim reinen Honen
entstehen würden, eine lückenlose Grübchenbildung. Dies hat den Vorteil
der besseren, partiellen Verteilung des Ölbelages auf der Zylinderlauf
fläche und damit der sicheren Ölversorgung des Tribologiesystems: Kol
benringe/Motoröl/Lauffläche auch in Grenzsituationen. Durch das klei
nere Ölhaltevolumen der hongeläppten Laufflächen wird zudem gegen
über den gehonten Laufflächen der Motorölverbrauch geringer. Gleichzei
tig erhöht sich beim Honläppen die Verschleißfestigkeit der Lauffläche
gegenüber dem Honen durch Kaltverfestigung in der Grenzschicht. Um
gekehrt hat die Härteerhöhung aber die Folge, daß insbesondere beim
Motoreinlauf die Kolbenringe stark beansprucht werden, da die harten
Läppspitzen abgetragen werden müssen. Dies macht in der Regel den
Einsatz von teueren, höherwertig beschichteten Kolbenringen anstelle der
sonst üblichen chrombeschichten Kolbenringe notwendig. Bei aus
schließlicher Verwendung von chrombeschichteten Kolbenringen kommt
es zu Chromausbrüchen mit nachfolgender Zerstörung der Laufflächen
der Laufbuchsen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkraftmaschine be
reitzustellen, die zwar die Vorteile der hongeläppten Laufflächen aufweist,
bei der aber auf den Einsatz von spezialbeschichteten Kolbenringen
verzichtet werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Lauffläche der Zylinderlauf
buchse in einem weiteren Arbeitsgang plateaugeläppt oder plateaugehont
ist. Dadurch werden die harten Honläppspitzen der Laufflächen abgear
beitet und eine Lauffläche erzeugt, die gleichwertig zu der Lauffläche ist,
die nach dem Einlauf der Brennkraftmaschine durch die Kolbenringe ent
standen ist. Somit ist durch die Plateauhonung beziehungsweise Plateau
läppung die Verwendung von chrombeschichteten Kolbenringen ohne die
primäre Schädigung beim erstmaligen Kontakt mit der Lauffläche möglich
und darüber hinaus ist der Einlaufverschleiß der Kolbenringe minimal. Der
Unterschied zwischen dem Plateauhonen beziehungsweise dem Plateauläppen
liegt unter anderem in der später beschriebenen Bearbeitungs
dauer. Insgesamt wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung der
Brennkraftmaschine zwar ein zusätzlicher Bearbeitungsschritt notwendig,
der aber nicht den Einsatz von neuen Werkzeugmaschinen und Werk
zeugen erfordert, sondern auf bereits vorhandenen Maschinen als zusätz
licher Arbeitsschritt durchgeführt werden kann. Dadurch sind die Bearbei
tungskosten relativ gering, in jedem Falle aber geringer als der Mehrpreis,
der sich durch den Einsatz von hochwertig beschichteten Kolbenringen
(bspw. Molybdän) einstellt. Zudem sind die Betriebsergebnisse, die sich
durch die zusätzliche Behandlung ergeben, gegenüber den nur gehon
läppten Laufflächen besser.
In Weiterbildung der Erfindung ist die Lauffläche beim Feinstdrehen
und/oder Maßhonen bis auf zwischen 10 µm und 100 µm, insbesondere
bis auf 20 µm unter Nenndurchmesser bearbeitet. Diese Bearbei
tungstiefe hat sich als sehr günstig erwiesen, um die in Weiterbildung der
Erfindung vorgesehene Bearbeitung der Lauffläche beim Honläppen auf
den Nenndurchmesser bei einer vertretbaren Bearbeitungszeit zu errei
chen. Gleichzeitig wird dabei eine Verfestigung der Lauffläche in einer
Stärke erreicht, die noch relativ leicht durchzuführen ist, aber andererseits
für das Laufverhalten der Brennkraftmaschine ausreichend und günstig ist.
In Weiterbildung der Erfindung beinhaltet das Läppmittel in einer flüssigen
Aufschwemmung gebundene SIC-Körner mit einer Korngröße von
150 bis 400. Bei einer Korngröße 150 haben die einzelnen Körner einen
Durchmesser von 75 µm bis 105 µm, bei einer Korngröße 400 haben sie
einen durchschnittlichen Durchmesser von 17 µm. Dabei richtet sich die
Auswahl der Korngröße nach den jeweiligen Erfordernissen bezüglich der
Bearbeitungszeit und der geforderten Rauheit beziehungsweise Glattheit
der Laufflächen.
In Weiterbildung der Erfindung erfolgt die Plateauläppung oder Plateau
honung mit einem SIC-Korn der Korngröße zwischen 500 und 1200
(Durchmesser 3 µm), insbesondere einer Korngröße von 1000
(Durchmesser 5 µm). Dabei sind diese Körner bei der Plateauläppung
ebenfalls in einer flüssigen Aufschwemmung gebunden. Hierbei stellt sich
als zusätzlicher Effekt eine nochmalige Kaltverfestigung im Oberflächen
bereich der Lauffläche ein. Die Plateauhonung erfolgt mit Honsteinen,
wobei die Honsteine die entsprechenden Korngrößen aufweisen, und dem
Zusatz von Honöl. In einem wesentlichen Unterschied zum Honläppen
wird also beim Plateauläppen beziehungsweise Plateauhonen ein we
sentlich feineres Korn verwendet.
In Weiterbildung der Erfindung beträgt die Plateauhonzeit zwischen 20
und 1 sec., insbesondere zwischen 4 und 1 sec. Es hat sich als durchaus
ausreichend herausgestellt, mit derartig kurzen Plateauhonzeiten zu arbei
ten.
In Weiterbildung der Erfindung beträgt die Plateauläppzeit zwischen 50
und 2 sec., insbesondere 20 bis 5 sec. Dabei ist diese Bearbeitungszeit
erheblich länger als die des Plateauhonens, da die Abtragsleistung ge
genüber dem Plateauhonen erheblich geringer ist. Die längere Bearbei
tungszeit trägt aber andererseits zu einer höheren Prozeßsicherheit bei.
Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet in einem ersten Verfahrens
schritt das Feinstdrehen und/oder Maßhonen der Lauffläche der Zylinder
laufbuchse auf ein Untermaß von insbesondere 20 µm Nenndurch
messer. In einem zweiten Arbeitsschritt erfolgt die Bearbeitung der Lauf
fläche auf Nenndurchmesser durch Honläppen, wobei insbesondere eine
Korngröße von 150 bis 400 in Form eines in einer flüssigen Aufschwem
mung gebundenen SIC-Korns verwendet wird und die Bearbeitungszeit
ca. 120 sec. beträgt. In dem dritten Arbeitsschritt wird die Lauffläche pla
teaugeläppt oder plateaugehont. Dabei betragen die Korngrößen der SIC-
Körner vornehmlich 1000, während die Bearbeitungszeiten zwischen 1
und 50 sec. je nach Verfahren und gewünschter Oberfläche schwanken.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschrei
bung zu entnehmen, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung näher be
schrieben sind.
Es zeigen:
Fig. 1a, 1b: eine optische und rauheitsseitige Beurteilung einer
hongeläppten Lauffläche eines Zylinderrohres,
Fig. 2a, 2b: eine optische und rauheitsseitige Beurteilung einer
Lauffläche, die zusätzlich plateaugeläppt oder plateau
gehont ist,
Fig. 3: eine rauheitsseitige Beurteilung einer Lauffläche, die
gegenüber Fig. 1b mit einem feineren Korn gehon
läppt ist und
Fig. 4: eine rauheitsseitige Beurteilung einer Lauffläche ge
mäß Fig. 3, die anschließend plateaugeläppt oder
plateaugehont ist.
Fig. 1a zeigt eine optische Beurteilung einer Lauffläche einer gehonläpp
ten Zylinderlaufbuchse in Form eines Faxfilmbildes. Dabei wurde die
Lauffläche beim Feinstdrehen und/oder Maßhonen bis auf ca. 20 µm unter
Nenndurchmesser bearbeitet und anschließend beim Honläppen in einer
flüssigen Aufschwemmung gebundene SiC-Körner der Größe 180 ver
wendet. Die zugehörige Fig. 1b zeigt den typischen Rauheitsverlauf die
ser gehonläppten Lauffläche, wobei ausgehend von einer eingetragenen
Mittellinie Ausschläge nach unten und oben erkennbar sind. Diese Aus
schläge nach unten und oben stellen Grübchen und Aufwerfungen da, die
durch das Honläppen entstehen. Dabei ist dieser dargestellte Bereich der
Zylinderlaufbuchse durch diese Bearbeitung kaltverfestigt und weist somit
eine hohe Oberflächengüte auf. Beim Einlaufen der Brennkraftmaschine
müssen nun die Kolbenringe des Kolbens die Aufwerfungen bis zu einem
gleichmäßigen Maß abtragen, damit der Kolben beziehungsweise der
Kolbenring glatt entlang der Lauffläche gleiten kann. Dazu sind dann
hochwert beschichtete Kolbenringe nötig, da infolge der Kaltverfestigung
der Lauffläche diese so hart ist, daß bei Verwendung bei normalen
chrombeschichteten Kolbenringe diese beschädigt würden und Folge
schäden unausbleiblich wären.
Die erfindungsgemäß ausgestalteten Zylinderrohre sind, wie in den
Fig. 2a, 2b dargestellt ist, anschließend plateaugeläppt oder plateauge
hont. Dabei weist die optische Beurteilung gemäß Fig. 2a im Unter
schied zu der Fig. 1a eine Vielzahl von weißen Flächen auf, die Plateaus
sind. Diese weißen Plateaus sind also Flächen, wie der Fig. 2b zu ent
nehmen ist, Flächen, bei denen die Aufwerfungen bis auf ein bestimmtes
Maß abgetragen sind. Insgesamt ergibt sich eine Ebene, auf der der Kol
benring ohne weiteren Einlaufvorgang abgleiten kann. Somit können
problemlos die preisgünstigeren Chromkolbenringe verwendet werden. In
den zwischen den Plateaus der Ebene sich erstreckenden Grübchen
sammelt sich das zur Schmierung notwendige Öl. Die Fig. 2a, 2b zei
gen wie die Fig. 1a, 1b die Lauffläche einer Zylinderlaufbuchse, die
mit einer Korngröße 180 gehonläppt und anschließend zusätzlich mit
einer Korngröße 1000 plateaugeläppt beziehungsweise plateaugehont ist.
Im Unterschied dazu ist in den Fig. 3 und 4 die Lauffläche der Zylin
derlaufbuchse mit Körnern der Größe 320 gehonläppt und anschließend
mit Körnern der Größe 1000 plateaugeläppt oder plateaugehont. Erkenn
bar ist, daß im Unterschied zu den Fig. 1a, 1b und 2a, 2b die Tiefe der
Grübchen und Aufwerfungen insgesamt geringer beziehungsweise weni
ger hoch ist. Zusätzlich ist in Fig. 4 ein Kolbenring 1 schematisch dar
gestellt, der auf die so bearbeitete Lauffläche aufgleitet. Es ist leicht
nachvollziehbar, daß an der so bearbeiteten Lauffläche kein oder nur ein
ganz geringer Einlaufvorgang notwendig ist.
Claims (8)
1. Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse, in dem eine Kurbel
welle drehbar gelagert ist, an der zumindest ein Pleuel angelenkt ist, das
einen Kolben trägt, der in einer von einem Zylinderkopf abgedeckten Zy
linderlaufbuchse bewegbar ist, wobei die Lauffläche der Zylinderlauf
buchse nach dem Feinstdrehen und/oder Maßhonen gehonläppt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche der Zylinderlaufbuchse in
einem weiteren Arbeitsgang plateaugeläppt oder plateaugehont ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche beim Feinstdrehen und/oder
Maßhonen bis auf zwischen 10 µm und 100 µm, insbesondere bis auf 20
µm unter Nenndurchmesser bearbeitet ist.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche beim Honläppen auf Nenn
durchmesser bearbeitet ist.
4. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Läppmittel in einer flüssigen Auf
schwemmung gebundenes SiC-Korn mit einer Korngröße von 150 bis 400
ist.
5. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plateauläppung oder Plateauhonung mit
einem SiC-Korn der Korngröße zwischen 500 und 1200, insbesondere
einer Korngröße von 1000 erfolgt.
6. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plateauhonzeit 20 bis 1 Sekunde, ins
besondere 4 bis 1 Sekunde beträgt.
7. Brennkraftmaschine nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Plateauläppzeit 50 bis 2 Sekunden, ins
besondere 20 bis 5 Sekunden beträgt.
8. Verfahren zum Bearbeiten der Lauffläche einer Zylinderlaufbuchse
für eine Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche der Zylinderlaufbuchse in
einem ersten Arbeitsschritt feinstgedreht und/oder maßgehont ist, daß in
einem zweiten Arbeitsschritt die Lauffläche auf Nenndurchmesser honge
läppt wird und daß in einem dritten Arbeitsschritt die Lauffläche plateau
geläppt oder plateaugehont wird.
Priority Applications (1)
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DE19944444721 DE4444721C2 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Plateaugeläppte Zylinderlaufbuchsen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4444721A1 true DE4444721A1 (de) | 1996-06-20 |
DE4444721C2 DE4444721C2 (de) | 2000-07-13 |
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ID=6535905
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DE19944444721 Expired - Fee Related DE4444721C2 (de) | 1994-12-15 | 1994-12-15 | Plateaugeläppte Zylinderlaufbuchsen |
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DE (1) | DE4444721C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10119337C1 (de) * | 2001-04-20 | 2003-02-06 | Daimler Chrysler Ag | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung tribologischer Flächen |
DE102007032915B4 (de) | 2007-07-14 | 2021-11-25 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verfahren zum Herstellen einer Brennkraftmaschine und nach diesem Verfahren hergestellte Brennkraftmaschine |
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DE102009013625A1 (de) * | 2009-03-11 | 2010-09-16 | Elgan-Diamantwerkzeuge Gmbh & Co. Kg | Verfahren zur Feinbearbeitung von Bohrungen, Bearbeitungswerkzeug und Bearbeitungsmaschine hierfür sowie Werkstück |
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EP0586791A1 (de) * | 1992-09-08 | 1994-03-16 | Jason, Inc. | Honverfahren |
-
1994
- 1994-12-15 DE DE19944444721 patent/DE4444721C2/de not_active Expired - Fee Related
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