DE4443905A1 - Gebrannter Stein - Google Patents
Gebrannter SteinInfo
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- C04B35/043—Refractories from grain sized mixtures
- C04B35/047—Refractories from grain sized mixtures containing chromium oxide or chrome ore
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Description
Die Erfindung betrifft einen gebrannten, feuerfesten
keramischen Stein auf Basis Magnesia (MgO).
MgO-Sinter ist wesentlicher Bestandteil aller MgO- und MgO-
Spinell- beziehungsweise Schmelzmagnesia-Erzeugnisse. Der
MgO-Sinter wird mineralogisch als Periklas bezeichnet.
Wesentliche Rohstoffgrundlage zur Herstellung von MgO-Sinter
ist Magnesit, also Magnesiumkarbonat, beziehungsweise eine
synthetische Magnesiaquelle.
Zur Einstellung bestimmter Werkstoffeigenschaften,
insbesondere zur Verbesserung der chemischen Resistenz gegen
Schlacken, der Verbesserung der Duktilität sowie der
Temperatur-Wechselbeständigkeit sind keramische Erzeugnisse
auf Basis MgO-Sinter in Kombination mit verschiedenen
Zusätzen bekannt. Hierzu gehört beispielsweise Chromerz zur
Herstellung sogenannter Magnesiachromitsteine. Ihr Vorteil
liegt in einer geringeren Sprödigkeit beziehungsweise
höheren Duktilität gegenüber reinen Magnesiasteinen.
Gegenüber nicht-basischen Schlacken besteht außerdem eine
verbesserte Korrosionsbeständigkeit. Die Gehalte an
Chromoxid (aus dem Chromerz) betragen bei derartigen
Steinen bis zu 35 Gew.-%.
Obwohl sich diese Produkte grundsätzlich bewährt haben ist
es ein ständiges Ziel, feuerfeste Produkte weiter zu
optimieren. So werden zum Beispiel zur Auskleidung von
Industrieöfen, bei denen mit nennenswerten mechanischen
Beanspruchungen der feuerfesten Auskleidung zu rechnen ist,
Produkte gefordert, deren Sprödigkeit so gering wie möglich
ist. Hierzu zählen beispielsweise Drehöfen der
Zementindustrie, wo es aufgrund der Rotation des Ofenrohres
und der elliptischen Ofendeformation zu einer erheblichen
mechanischen Wechselbeanspruchung der feuerfesten
Auskleidung kommen kann, aber auch Öfen der Stahl- und
Nichteisenmetallindustrie, wo insbesondere thermische
Spannungen beim Aufheizen und bei Temperaturwechseln zu
Problemen führen.
Um die mechanischen Eigenschaften von Magnesiasteinen in
vorstehendem Sinne zu verbessern ist vorgeschlagen worden,
ein bestimmtes Körnungsband der Rohstoffe vorzugeben. Die
damit erzielbaren Effekte sind jedoch gering.
Es wurden auch Al₂O₃-haltige Produkte entwickelt, die durch
Zusatz von Tonerde oder Magnesium-Aluminiumspinell
(MgAl₂O₄) zu Steinmischungen (MgO-Matrix) erzeugt werden.
Diese chromoxidfreien Qualitäten weisen zum Teil sehr gute
mechanische Eigenschaften auf, benötigen aber vielfach
hochwertige und teuere Rohstoffe. Bei Kontakt mit CaO-
reichen Stoffen (Schlacke) zeigen sich überdies relativ
schlechte Heißeigenschaften derartiger Steine.
Die Zugabe von Zirkoniumoxid zu Magnesiasteinen ist eine
Entwicklung der letzten Jahre. Sie hat sich jedoch nur bei
hochwertigen Sintermaterialien mit geringen CaO- und SiO₂-
Gehalten bewährt. Bei weniger reinen Qualitäten mit einem
hohen CaO/SiO₂-Verhältnis kommt es zur Bildung von Merwinit
(Ca₃MgSi₂O₈), der die Feuerfestigkeit herabsetzt.
Nachstehend sind typische Versätze A bis E bekannter
feuerfester Steine, einschließlich ihres Körnungsaufbaus/
Preßdruck bei der Herstellung und Brenntemperatur
angegeben: (nat. = natürlich, synth. = synthetisch)
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen feuerfesten
keramischen Stein zur Verfügung zu stellen, der sich durch
ein vorteilhaftes duktiles (wenig sprödes) Verhalten
auszeichnet, um die Produkte vorteilhaft dort einsetzen zu
können, wo mechanische und/oder thermische Spannungen
auftreten.
Die Duktilität (mit der Maßeinheit: m) wird als R′′′′
angegeben und unterliegt folgender Gesetzmäßigkeit:
Es gilt auch die Proportionalität
wobei Gf die Brucharbeit (J/m²), GO die Brucharbeit zur Rißinitiierung (J/m²), σf die Bruchspannung (N/m²) und E
den Elastizitätsmodul (N/m²) kennzeichnen.
Überraschend wurde nun festgestellt, daß das vorgenannte
Ziel durch
- a) den Ersatz von Chromerz durch Chromoxid (Cr₂O₃), sowie
- b) die Auswahl eines speziell konfektionierten Chromoxids (bestimmte Körnung)
erreicht werden kann.
Die Hauptkomponente der Steinmischung ist und bleibt Sinter-
oder Schmelzmagnesia, die - in Bezug auf die
Rohstoffmischung insgesamt - demnach auf jeden Fall mehr als
50 Gew.-% beträgt.
Dieser Hauptkomponente (Matrixmaterial) wird nun ein
körniges Chromoxid zugegeben, und zwar in einer Menge bis zu
8,0 Gew.-% und in einer Kornfraktion < 0,1 mm und < 4 mm.
Demzufolge betrifft die Erfindung in ihrer allgemeinsten
Ausführungsform einen gebrannten feuerfesten Stein, der aus
einer MgO-Matrixkomponente und bis zu 8,0 Gew.-% Cr₂O₃ in
einer Kornfraktion < 4 mm, aber < 0,1 mm, hergestellt ist.
Vorzugsweise beträgt der Anteil an gekörntem Chromoxid
zwischen 1 und 5 Gew.-% und die Kornfraktion liegt
typischerweise zwischen 0,3 und 2,0 mm.
Ganz entscheidend für die, nachstehend anhand verschiedener
Ausführungsbeispiele noch dargestellten Vorteile ist, daß
der Chromoxid-Anteil in körniger Form zugegeben wird.
Feinteiliges Chromoxid, also beispielsweise ein Mehlanteil,
bleibt in Bezug auf die vor stehend formulierte Aufgabe ohne
Einfluß.
Dabei wird die Grenzkorngröße erfindungsgemäß bei 0,1 mm
gesetzt.
Das körnige Chromoxid kann aus synthetischem, feinkörnigem
(das heißt auch mehlartigem) Chromoxid hergestellt werden,
und zwar zum Beispiel auf folgendem Wege:
- (i) durch Kompaktieren und Sintern, gegebenenfalls anschließend Zerkleinern und Klassieren,
- (ii) ausschließlich durch Kompaktieren, beispielsweise Granulieren, Pelletisieren, so daß die benötigte Körnung durch eine Art Agglomerierung erhalten wird;
- (iii) durch Schmelzen (zum Beispiel eine Elektroschmelze) sowie anschließende Zerkleinerung und Klassierung.
Dabei haben sich insbesondere das Granulieren und Schmelzen
als vorteilhaft erwiesen, da bei der Sinterung von reinem
Chromoxid Verluste durch Abdampfen entstehen.
Die Vorteile in Bezug auf die Duktilität des gebrannten
Steins werden dadurch verbessert, indem ein möglichst reines
Chromoxidkorn eingesetzt wird, weshalb der Anteil an Cr₂O₃
im Korn auf jeden Fall größer 90 Gew.-%, vorzugsweise größer
98 Gew.-% betragen sollte.
Nachstehend sind 3 erfindungsgemäße Versätze G, H, und I im
Vergleich zu einem chromoxidfreien Versatz (F)
dargestellt und die zugehörigen Werte für den
Elastizitätsmodul sowie den R′′′′-Wert angegeben.
Dabei wurde in allen Fällen geschmolzenes und anschließend
auf die genannte Körnung 0,3 bis 1,6 mm gebrochenes
Chromoxid verwendet. Im Vergleich zur Referenzprobe (F)
zeigt schon ein geringer Zusatz an körnigem Chromoxid ein
starkes Absinken des statischen Elastizitätsmoduls und ein
Ansteigen des R′′′′-Wertes. Entsprechend weisen die Steine
G, H und I ein deutlich verbessertes Duktilitätsverhalten
auf.
Eine entsprechende Wirkung läßt sich nicht nur bei Steinen
mit einer reinen MgO-Matrix erreichen, sondern auch durch
Zugabe eines gekörnten Chromoxids zu konventionellen
Magnesiachromitsteinen, wie die nachfolgenden Versätze J und
K zeigen.
Der mit J bezeichnete Stein entspricht dem Stand der Technik
und enthält keinen Zusatz an körnigem Chromoxid, während die
Probe K 1,0 Gew.-% Chromoxid der Körnung 0,3 bis 1,6 mm
umfaßt.
Trotz dieser relativ geringen Menge an gekörntem (grünem)
Chromoxid sinkt der statische Elastizitätsmodul von 32 auf
19 GPa, während der R′′′′-Wert gleichzeitig von 165 auf 250
mm steigt.
Auch hier zeigt die geringe Menge des beschriebenen Zusatzes
eine wesentliche Begünstigung der Duktilitäts-Werte des
Steins, wobei ergänzt werden muß, daß alle angeführten
Prüfdaten bei Raumtemperatur bestimmt wurden.
Der Wirkungsmechanimus eines Zusatzes an körnigem
Chromoxid zeigt sich auch in dem entsprechenden Gefüge.
Die Bilder 1 und 2 zeigen zumindest im Randbereich eine
Reaktion des Chromoxids mit Magnesia zu Picrochromit
(MgCr₂O₄), zum Teil mit innenliegenden Hohlräumen.
Eine diffusionsbedingte Hohlraumbildung ist an der Stelle
des ehemaligen Chromoxid-Korns zu erkennen.
Zum Teil verbleibt nicht aufgelöstes Chromoxid in Kornform.
Ebenfalls ist eine feingliedrige Versinterung in der
Magnesiamatrix bei entsprechend reiner Magnesiakomponente zu
erkennen.
Die hierdurch bedingten Heterogenitäten im Gefüge scheinen
in erheblichem Maße für die genannten Eigenschaften
verantwortlich zu sein.
Darüber hinaus zeigt das Gefügebild ansatzweise eine
Mikrorißbildung in der Magnesiamatrix und an der Peripherie
der Chromoxid-Körner, die mit zunehmenden Gehalt an
körnigem Chromoxid weiter zunimmt.
Diese, für das mechanische Verhalten bedeutsamen
Gefügeeigenschaften werden nur bei Zusatz eines körnigen
reinen Chromoxids mit den vorstehend genannten Parametern
erreicht.
Wird ein Produkt auf Basis MgO-Cr₂O₃ ohne einen Gehalt an
Chromerz oder chromerzhaltige Komponenten hergestellt, so
kann es auch in reduzierendem Milieu, insbesondere nach
einer Imprägnierung mit Kohlenstoff, eingesetzt werden. Auch
hierin besteht ein wesentlicher Vorteil gegenüber reinen
Magnesiachromitsteinen.
Claims (9)
1. Gebrannter, feuerfester, keramischer Stein, hergestellt
aus einer MgO-Matrixkomponente und bis zu 8,0 Gew,-%
Chromoxid (Cr₂O₃) in einer Kornfraktion < 4 mm aber <
0,1 mm.
2. Stein nach Anspruch 1 mit einem Cr₂O₃-Anteil zwischen
1,0 und 5,0 Gew.-%.
3. Stein nach Anspruch 1 oder 2 mit einem Cr₂O₃-Anteil der
Kornfraktion 0,3 bis 2,0 mm.
4. Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem MgO-
Anteil von < 70 Gew.-%.
5. Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem Anteil
an Chromerz in der Ausgangsmischung bis zu 35,0 Gew.-%.
6. Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem
Chromoxid-Anteil in brikettierter, pelletisierter,
granulierter und/oder aus einem Schmelzgut gebrochener
Form.
7. Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die
Cr₂O₃-Körner einen Cr₂O₃-Gehalt < 90,0 Gew.-%
aufweisen.
8. Stein nach Anspruch 7, bei dem die Cr₂O₃-Körner einen
Cr₂O₃-Gehalt < = 98,0 Gew.-% aufweisen.
9. Stein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, der bei
Temperaturen zwischen 1.600 und 1.700°C gebrannt wurde.
Priority Applications (4)
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---|---|---|---|
DE19944443905 DE4443905A1 (de) | 1994-12-09 | 1994-12-09 | Gebrannter Stein |
GBGB9524878.7A GB9524878D0 (en) | 1994-12-09 | 1995-12-05 | Fired brick |
JP7347449A JPH08253359A (ja) | 1994-12-09 | 1995-12-06 | 焼成ブロック |
CA 2164807 CA2164807A1 (en) | 1994-12-09 | 1995-12-08 | Fired brick |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4443905A1 true DE4443905A1 (de) | 1996-06-13 |
Family
ID=6535404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944443905 Withdrawn DE4443905A1 (de) | 1994-12-09 | 1994-12-09 | Gebrannter Stein |
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Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPH08253359A (de) |
CA (1) | CA2164807A1 (de) |
DE (1) | DE4443905A1 (de) |
GB (1) | GB9524878D0 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1471212B2 (de) * | 1962-05-23 | 1971-02-04 | Harbison Walker Refractories Co., Pittsburgh, Pa (VStA) | Anwenden eines Chromsesquioxides zwecks Erhohen der Dichte von feuerfesten Formkorpern |
DE3340849C2 (de) * | 1983-11-11 | 1985-10-24 | Didier-Werke Ag, 6200 Wiesbaden | Verfahren zur Wiederaufbereitung von Magnesitchromit- oder Chromitmagnesitsteinbruch und Verwendung des wiederaufbereiteten Bruchs |
-
1994
- 1994-12-09 DE DE19944443905 patent/DE4443905A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-12-05 GB GBGB9524878.7A patent/GB9524878D0/en active Pending
- 1995-12-06 JP JP7347449A patent/JPH08253359A/ja active Pending
- 1995-12-08 CA CA 2164807 patent/CA2164807A1/en not_active Abandoned
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1471212B2 (de) * | 1962-05-23 | 1971-02-04 | Harbison Walker Refractories Co., Pittsburgh, Pa (VStA) | Anwenden eines Chromsesquioxides zwecks Erhohen der Dichte von feuerfesten Formkorpern |
DE3340849C2 (de) * | 1983-11-11 | 1985-10-24 | Didier-Werke Ag, 6200 Wiesbaden | Verfahren zur Wiederaufbereitung von Magnesitchromit- oder Chromitmagnesitsteinbruch und Verwendung des wiederaufbereiteten Bruchs |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPH08253359A (ja) | 1996-10-01 |
CA2164807A1 (en) | 1996-06-10 |
GB9524878D0 (en) | 1996-02-07 |
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