DE4336301C2 - Elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels und deren Verwendung - Google Patents
Elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, ein
Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels und deren Verwendung in der Elektromedizin.
Hydrogele bzw. Hydrogelkörper werden insbesondere als hautkantaktierende Leitkörper
in der Elektromedizin angewendet, z. B. in Elektroden, um bio elektrische Signale von der
Haut eines Probanden an extreme Geräte oder externe elektrische Signale zur Stimulie
rung biologischer Prozesse zur Haut eines Probanden zu übertragen.
Das Hydrogel bildet dabei die ionisch leitende Schicht zwischen der Haut und einem Lei
ter 1. Ordnung wie Metallplatten, mit speziellen Leitlacken, Metallüberzügen oder durch
bestimmte Beimengungen leitfähig gemachte Kunststoffkörper, häufig mit einer Sil
ber/Silberchlorid-Kombination versehene Oberflächen. Das Hydrogel muß in der Lage
sein, über eine vorgeschriebene Applikationsdauer, die sich zwischen wenigen Minuten
bis zu mehreren Tagen erstrecken kann, eine stabile Übertragung der Signale zu gewähr
leisten, wie z. B. im AAMI-Standard (Standard for Pregelled ECG Disposable Elecrodes,
Assaciation for the Advancement of Medical Instrumentation, February 1984 Received)
gestgelegt.
Elektrisch leitfähige Hydrogele auf der Basis ungesättigter, freie Radikale bildender Mono
merer, die in einer polyolhaltigen Flüssigkeit gelöst sind und unter Zugabe von Vernetzer,
Coinitiator und gegebenenfalls weiterer Zusätze polymerisiert werden, sind bereits be
kannt.
Aus der US-PS 4,539,996 sind Hydrogelzusammensetzungen, bestehend aus
Triethylenglykol-bis-methacrylat, Benzildimethyiketal, Acrylsäure, Glycerin, Wasser und
Kalilauge, bekannt. Die schwer beherrschbare Polymerisatonsreaktion dieser Zusammen
setzung ist nur unter Inertgas, z. B. Stickstoff, möglich. Eine Polymerisation unter Inertgas
ist jedoch nicht für eine kontinuierliche Bandfertigung geeignet.
In der US-PS 4,554,924 ist eine Hydrogelzusammensetzung ähnlicher Art beschrieben.
Pulverförmige Polyacrylsäure mit Natriumsalz wird in warmem destilliertem Wasser unter
einstündigem Rühren gelöst und es werden Kaliumchlorid, destilliertes Wasser, Acryl
säure, Glycerin, Triethylenglykol-bis-methacrylat und Benzildimethylketal hinzugefügt. Die
Reaktionskomponenten werden 4 Stunden lang gemischt. Die belichteten Elektroden
müssen für etwa einen Tag bei hoher Luftfeuchtigkeit lagern, um ein ausreichendes Was
serpotential im Gelkörper aufzubauen. Die aufwendige Aufbereitung der Reaktionsmi
schung, die Belichtung unter Inertgas sowie die nachträgliche Feuchtlagerung des poly
merisierten Gelkörpers bedeuten einen unverhältnismäßig hohen Herstellungsaufwand.
Bekannt ist auch eine Hydrogelzusammensetzung, die aus 15 bis 20 Gew.-% Acrylsäure
und 2 bis 4 Gew.-% Polyacrylsäure besteht. Als Photoinitiator enthält diese Zusammenset
zung 1 Gew.-% Benzyldimethylketal. Das elektrolytische Plastiziersystem besteht aus 5 bis
40 Gew.-% Wasser, 20 bis 60 Gew.-% Glycerin und 25 bis 5 Gew.-% Kaliumchlorid
(US-PS 4,694,835 und US-PS 4,795,516).
Neben den bereits o.g. Nachteilen bei der Polymerisation weisen diese Zusammenset
zungen wie auch die der US-PS 4,539,996 und der US-PS 4,554,924 nur eine unzurei
chende adhäsive Wirkung auf, insbesondere bei erhöhtem Wasserantell, wie er sich in
folge der Hautapplikation einstellen kann.
Um diese zu verbessern, wird in der US-PS 4,848,353 eine Hydrogelzusammensetzung.
bestehend aus 5 bis 43,5 Gew.-% Arcylsäure, 7 bis 45 Gew.-% N-Vinyliryrrolidon, 0,05 bis
0,3 Gew.-% Triethylen-glykol-bis-methacrylat, 0,02 bis 0,1 Gew.-% Benzildimethyiketal, 5 bis
60 Gew.-% Wasser, 0,5 bis 12 Gew.-% Kaliumchlorid und 30 bis 70 Gew.-% Glycerin vorge
schlagen, wobei die Acrylsäure mit NaOH teilneutralisiert wird. Die Herstellung des Hydra
gels erfolgt durch Copolymerisation mittels UV-Licht und unter Stickstoff als Inertgas.
Nachteilig sind die relativ lange Belichtungsdauer von 4 Minuten und die Notwendigkeit
der Durchführung der Copolymerisation unter Stickstoff. Außerdem sind große Sensorflä
chen der Elektrode von ca. 6 cm² erforderlich, um die gewünschten elektrischen Kenn
werte zu erreichen.
Aus der DE-C2-39 17 018 ist ein selbstklebendes leitendes elastisches Gel bekannt, das
insbesondere zur Herstellung von Körperelektroden verwendet wird. Dieses besteht z. B.
aus a) 33,7 Gew.-% Hydroxypropionsäure/Acrylsäure, b) 50 Gew.-% dest.
H₂O/Propandiol, c) 2 Gew.-% UV-Initiator, d) 8 Gew.-% Coinitiator, g) 3 Gew.-% Halogen
salz, i) 5 Gew.-% Amylopektin (Stärke).
Zur Herstellung des Hydrogels wird in der Mischung b) die Komponente g) aufgelöst und
die Komponente i) zugesetzt und bei einer Temperatur von 90°C unter Rühren aufge
löst. Danach wird die Mischung auf 40°C abgekühlt und die Menge gemäß der Kom
ponente a) als Hydroxypropionsäure zugegeben und auf 50°C erwärmt, wodurch sich
die Hydroxypropionsäure in Acrylsäure umwandelt. Danach wird die Mischung auf 25°C
abgekühlt und die Komponente d) unter langsamen Rühren zugegeben und anschlie
ßend die Komponente c).
Die Mischung wird bei einer Temperatur von 20°C langsam während einer Zeitdauer von
3 Stunden unter Lichtausschluß gerührt und anschließend auf eine silikonische Folie
aufgetragen und mit einer UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von 300 nm in einem Ab
stand von 250 mm während einer Zeitdauer von 30 s polymerisiert. Dabei wird das
Monomer Acrylsäure in einer Lösung eines Stärkematerials polymerisiert.
Die Herstellung der Reaktionsmischung ist aufwendig und erfordert eine Zeitdauer von
mehr als drei Stunden. Das Hydrogel weist eine rein thermoplastische Struktur auf und
bei Erwärmung tritt ein zunehmender Strukturverlust ein, das Gel ist bereits nach kurzer
Zeit der Wassereinwirkung (bzw. Schweißfluß bei sogenannten Langzeitanwendungen
oder Infarktpatienten) aufgelöst, verstärkt durch die Körpertemperatur des Patienten. Es
bilden sich lästige Rückstände des Gels auf der Haut des Patienten, die nach Abnahme
der Elektrode zu entfernen sind.
In der EP-A1-0 327 304 ist eine Körperelektrode beschrieben, wobei als Ausgangs
komponente für das Hydrogel ein Oligomer vom Typ eines Acryl-Urethan-Copolymeren
verwendet wird, bei dem es sich um eine aus zwei Monomer- und/oder Oligomer
segmenten zum Copolymeren vereinte Polymervorstufe handelt, eine vorpolymerisierte
Substanz mit einem Polymerisationsgrad bis etwa 50. Ausgangskomponente ist somit
eine polymere Verbindung, die nachträglich noch durch die UV-Initiierung vernetzt wird.
Der Nachteil dieser Hydrogelzusammensetzung besteht vor allem darin, daß die Gefahr
besteht, daß durch zu schnelles Austrocknen an der Luft mit Überschreitungen der Im
pedanzgrenzen zu rechnen ist. Außerdem kann mit dem aus der Kombination mit dem
Sensor notwendigen Elektrolyt Magnesiumbromid nur eine relativ geringe Leitfähigkeit
erreicht werden.
An ein als Elektrodenmaterial einsetzbares Hydrogel werden eine Vielzahl von Anforde
rungen gestellt.
Das Hydrogel muß während der Applikationsdauer hautverträglich sein und unabhängig
von Hautabsorptionen eine für die Signalübertragung dauerhafte Adhäsion zur Haut und
eine stabile Bindung zum Ableiter 1. Ordnung gewährleisten. (Adhäsiv sind Formkörper,
die nach äußerem mechanischem Druck auf der Haut haften bleiben). Eine weitere Bedin
gung ist die Fähigkeit des Gelkörpers, die Adhäsivneigung unter den praktischen Bedin
gungen eines Hautkontaktes für eine übliche Applikationsdauer, nach Möglichkeit auch
darüber hinaus, in brauchbarer Weise aufrechtzuerhalten. Dazu ist es erforderlich, das
Austrocknen oder übermäßige Quellung, die Bildung antiadhäsiver Trennschichten und
mikrobielle Abbauerscheinungen zu vermeiden. Außerdem darf die adhäsive Wirkung
nicht durch übliche Hornhautabstoßungen sowie neben Schweiß auch Fettabsonde
rungen ohne eine abrasive Hautvorbereitung beeinträchtigt werden. Schließlich sollen die
Kohäsionskräfte des Gelkörpers so groß sein, daß dieser während der Applikation bis
einschließlich zur Abnahme nicht zerfällt oder nennenswerte Rückstände auf der Haut
hinterläßt. Die Adhäsion zur Haut muß in einem gewissen Rahmen einstellbar sein, um
neben den genannten Forderungen auch anwendungsspezifische Besonderheiten zu
berücksichtigen; so soll die Klebwirkung nicht so groß sein, daß bei Entfernen eines Gel
körpers Schmerzen oder gar Hautschädigungen auftreten, auch sollen nach Möglichkeit
die auf jeder normalen Haut befindlichen Haare dort bleiben zu berücksichtigen
ist, daß Kinder, insbesondere Neugeborene, eine sehr viel empfindlichere Haut als
Erwachsene haben, alte Menschen dagegen eine trockene, faltige Haut und daß bei be
stimmten Krankheiten die Haut geschädigt ist. Wird der Gelkörper, was zu seinem
Hauptanwendungsgebiet zu rechnen ist, auf oder in einem entsprechenden Trägerkörper
In situ polymerisiert, so muß eine Adhäsion zum Trägerkörper realisierbar sein, die größer
ist als die zur Haut bei Applikation, damit die das Gel enthaltende Elektrode, als Funk
tionseinheit erhalten bleibt. Die Kohäsion muß zulassen, daß das Gel Bewegungen, die
über die Haut übertragen werden, möglichst lange aufnehmen kann, ohne sich beispiels
weise dadurch beschleunigt abzulösen. Was bisher offensichtlich bei der Beurteilung der
Qualität der Adhäsion (Tack) bzw. Kohäsion vernachlässigt wurde (vgl. US-PS 4,554,924,
US-PS 4,777,954, US-PS 4,848,353), ist die gleichzeitige Berücksichtigung des elasti
schen, in Ausnahmefällen auch plastischen oder gemischten, Deformationsvermögens
des Gelkörpers. Um eine dauerhafte mechanische Verbindung zu erreichen, ist nicht nur
die Fähigkeit wichtig, Kräfte aufzunehmen, sondern ebenso die Fähigkeit, Kräfte durch
Deformation zu verteilen, und zwar während der gesamten Applikationsdauer. Als nicht
unwesentlich zu bewerten ist die Forderung nach einem transparenten Gelkörper, der es
gestattet, z. B. Hautreaktionen, die bei Kontakt jeden Mediums mit der Haut auftreten kön
nen oder krankheitsbedingt sind, beobachten zu können.
Das Gel soll diese zahlreichen Eigenschaften natürlich unter angemessenen Lagerbedin
gungen bei minimalem Verpackungsaufwand für einen langen Zeitraum, möglichst über
einige Jahre, behalten. Sterile Bedingungen vorausgesetzt, sind zahlreiche Qualitätsver
luste denkbar, wie Austrocknen, Kristallisierung, Verhärtungen z. B. durch Nachpolymeri
sation, Verfärbungen, kalter Fluß.
Außerdem ist zu beachten, daß von den verwendeten Zusatzstoffen oder Reaktionspro
dukten keine toxischen Wirkungen bei Hautkontakt ausgehen können (vgl. DE-PS
40 20 780; "Kunststoffe im Lebensmittelverkehr", Empfehlungen des
Bundesgesundheitsamtes, C. Heymanns Verlag KG, 1991).
Neben diesen anwendungstechnischen Anforderungen an das Hydrogel soll dieses in
seiner Zusammensetzung und Herstellung nur einen geringen Kostenaufwand verursa
chen. Von wesentlicher Bedeutung ist weiterhin, daß die Zusammensetzung des Hydro
gels einen mechanisierten bzw. automatisierten Herstellungsprozeß ermöglicht, der in
eine Massenfertigung der herzustellenden Elektroden ohne Probleme eingebunden wer
den kann.
Um die letztgenannte Anforderung zu erfüllen, sind nur solche Zusammensetzungen ge
eignet, die eine Substanzpolymerisation aus einer leicht dosierbaren flüssigen Reakti
onsmischung ermöglichen, wobei die Polymerisation unter Normalbedingungen durch
führbar sein muß. Die bereits genannten Zusammensetzungen auf der Basis wasserlösli
cher Acrylsäure-Monomere erfordern eine Reaktionsführung unter Inertgas. Außerdem
setzt die massive Irritationswirkung von monomerer Acrylsäure einen hohen Umsetzungsgrad voraus,
damit keine störenden Monomerreste mehr auftreten.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine elektrisch leitfähige Hydrogelzusammen
setzung auf der Basis wasserlöslicher Monomere auf Acrylsäurebasis zu schaffen, die
den geforderten anwendungstechnischen Eigenschaften an das Hydrogel gerecht wird,
nur geringe Kosten verursacht und deren Verarbeitung zu einem Hydrogel in eine kosten
günstige Massenfertigung der Elektroden eingebunden werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Hydrogelzusammensetzung gem. Patentanspruch 1 gelöst.
Die Komponenten a) bis g) bilden eine vergießbare, bei Raumtemperatur flüssige, lager
stabile Reaktionsmischung, die unter Normalbedingungen mittels UV-Licht in situ poly
merisierbar ist.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ermöglicht eine problemlose, beherrschbare
Reaktionsführung ohne Anwendung von Inertgas. Dadurch ist es möglich, die Substanz
polymerisation mittels UV-Licht unter Normalbedingungen durchzuführen. Die Belich
tungszeiten betragen weniger als 1,5 min.
Bei den Rezepturbestandteilen handelt es sich um kostengünstige handelsübliche Pro
dukte.
Weitere Ausgestaltungsvarianten der Erfindung sind beispielsweise folgende:
Die Acrylsäure oder deren Derivate und gegebenenfalls der Vernetzer sind in einer
Menge von 0,01 bis 0,1 Masseteilen mit Hydrochinonmethylester stabilisiert.
Als Derivate kommen Alkyl(meth)acrylate
und/oder die Salze der (Meth)acrylsäure K⁺,
oder Erdalkali-Na⁺ in Frage mit einer relativen Molmasse von 72 bis 320. Als Polyol wird Glycerin verwendet. Der UV-Initiator wird vorzugs
weise in einer Menge von 0,5 bis 5 Masseteilen eingesetzt. Als Coinitiator ist als Amin
besonders Triethanolamin in einer Menge von 45 bis 75 Masseteilen geeignet. Der Anteil
des Vernetzers, bevorzugterweise Triethylengiycoldimethacrylat, beträgt 4,5 bis 6,5
Masseteile. Der Anteil an Polyacrylsäure liegt vorzugsweise bei 2 bis 5 Masseteilen. Als
Halogensalz wird vorzugsweise Kaliumchlorid in einer Menge von 5 bis 12 Masseteilen
verwendet. Ferner kann die Zusammensetzung noch Zusätze, wie Viskositätsregler, Ge
ruchsbildner, Inhibitoren, Elektrolyte, Bakteriostatika, Indikatoren, Färbemittel, Kom
plexbildner, Puffer oder Verträglichkeitsvermittler in einer Gesamtmenge bis zu 35
Masseteilen enthalten.
Gemäß dem vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels der angege
benen Zusammensetzungen werden die aufgeschlossenen Komponenten in einem licht-
und gasdicht geschlossenen Behälter unter intensivem Rühren bei einer Massetempe
ratur unter 35°C zu einer flüssigen Reaktionsmischung vereinigt, welche unmittelbar
vor Ort auf eine vorbereitete Unterlage oder dergleichen vergossen und anschließend
unter Einwirkung von UV-Strahlung, ohne Luftabschluß je nach Schichtdicke innerhalb
einer Zeitdauer von 20 bis 250 Sekunden polymerisiert wird.
Der vorrangig genutzte Bereich des Spektrums der UV-Strahlen liegt zwischen 180 bis
350 nm. Die Herstellung kann entweder in einem kontinuierlichen oder diskontinuier
lichen Prozeß durchgeführt werden. Die Polymerisation erfolgt dabei unmittelbar an der
Stelle eines geeigneten Trägers, wo das Hydrogel bis zu seiner endgültigen Verwendung
verbleibt. Es ist auch möglich, die Reaktionsmischung nach ihrer Zubereitung ohne
Verände
rung ihrer reaktionstechnischen Eigenschaften mindestens über eine Dauer von 24 Stun
den in einem lichtdicht abgeschlossenen Behälter bei Raumtemperatur zwischenzulagern.
In das Hydrogel können auch textile Einlagen eingebracht werden. Es ist auch möglich,
das Hydrogel auf der einen Seite mit einem haltklebstoffbeschichteten und auf der ande
ren Seite mit einem antladhäsiven flächenartigen Gebilde zu versehen.
Das Hydrogel zeichnet sich durch hervorragende anwendungstechnische Eigenschaften
aus. Es ist transparent, hochelastisch, hypoallergen und adhäsiv. Der Gelkörper mit sei
ner adhäsiven Oberfläche ist in sich homogen. Das Gel besitzt eine sehr gute Hautver
träglichkeit und gewährleistet einen dauerhaften Sitz auf der Hautoberfläche. Seine Halt
fähigkeit wird weder durch normale Bewegungsabläufe noch durch über die Haut abgege
bene Schweiß- oder Fettabsonderungen beeinträchtigt. Die Kohäsionskräfte des Gelkör
pers sind ausreichend groß, um über die vorgesehene Applikationsdauer die volle Funkti
onsfähigkeit zu gewährleisten. Nach dem Abnehmen von der Haut hinterläßt er keine
Rückstände auf der Haut. Trotz der guten Haftfestigkeit treten bei der Enulierung des Gel
körpers von der Haut keine Schmerzen oder Hautschädigungen auf. Entsprechend den
Rezepturzusammensetzungen für das Hydrogel lassen sich verschiedene Einstellungen
hinsichtlich der Adhäsionswirkung erzielen, so daß verschiedene Varianten für unter
schiedliche Hauttypen angeboten werden können. Der Gelkörper besitzt ein ausgezeich
netes Deformationsverhalten, insbesondere ist er in der Lagen Kräfte durch Deformation
während der gesamten Applikationsdauer zu verteilen. Infolge der Transparenz des Gel
körpers können z. B. auftretende Hautreaktionen beobachtet werden.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Hydrogelzusammensetzung besteht. In
der einfachen und kostengünstigen Herstellung des Hydrogels. Die Herstellung des
Hydrogeis kann problemlos in eine automatisierte Elektrodenfertigung mit hoher Ausstoß
leistung eingebunden werden. Dadurch ist es möglich, die Betriebskosten wesentlich zu
senken.
in einer in gleichförmigen Schritten arbeitenden elektronisch gesteuerten Vorrichtung mit
Transporteinheit wird ein Elektrodenkörper vorbereitet, der über eine für den Gelkörper
vorgesehene Kavität verfügt und folgenden Aufbau besitzt. Die Elektrode wird zusam
mengesetzt aus einer hautverträglich haftklebstoffbeschichteten flexiblen Trägerschicht -
beispielsweise einer PE-Folie mit einer Materialdicke von 150 µm
- mit einem auf die klebende Seite aufgesetzten Ring von
2 mm Höhe und 18 bzw. 22 mm Durchmesser aus PE-Schaum, in dessen
Zentrum eine mechanisch und elektrisch miteinander durch die Trägerschicht hindurch
verbundene Einheit von Eyelet (Ag/AgCl-Außenfläche)
und Stud (Edelstahl) die von Eigenpotentialen weitgehend freie
Ableitung der Körpersignale an die externen Anschlüsse besorgen. In die durch Träger
schicht und Schaumring gebildete Kavität, in deren Grund das Eyelet sitzt, wird mittels
einer Dosiereinrichtung die auf die Schrittbewegung der Transportvorrichtung rheolo
gisch eingestellte Reaktionslösung gefüllt, die die nachfolgende Zusammensetzung hat
und unter Lichtabschluß zuvor in einem Edelstahlgefäß mit etwa doppeltem Rauminhalt
des aufzunehmenden Volumens unter inniger Durchmischung aufbereitet wurde (Angaben
in Masseteilen):
100 Acrylsäure, stabilisiert mit 0,05 Massetelien Hydrochinonmethylether
(rein)
3,5 Photoinitiator;
250 Glycerin (86%)
130 entionisiertes Wasser
6,0 Kaliumchlorid (rein)
59 Coinitiator; Triethanolamin (rein)
5,3 Vernetzer; Triethylenglycoldimethacrylat (rein)
3,0 Polyacrylsäure (25% in Wasser, Mr = 240.000)
10 Viskositätsregler; Amylopektin (aufgeschlossen)
2,0 Geruchsbildner; Eucalyptol.
3,5 Photoinitiator;
250 Glycerin (86%)
130 entionisiertes Wasser
6,0 Kaliumchlorid (rein)
59 Coinitiator; Triethanolamin (rein)
5,3 Vernetzer; Triethylenglycoldimethacrylat (rein)
3,0 Polyacrylsäure (25% in Wasser, Mr = 240.000)
10 Viskositätsregler; Amylopektin (aufgeschlossen)
2,0 Geruchsbildner; Eucalyptol.
In der anschließenden UV-Belichtungsstrecke, bestückt mit UV400H-Strahlern,
wird die Reaktionsmischung für eine Dauer von ca. 80 Sekunden polymerisiert.
Nach Verlassen der UV-Strecke wird die klebrige Bahnoberseite mit einer silikonisierten
Kunststoffbahn abgedeckt und die
Elektroden mittels einer Stanze so ausgeschnitten (Durchmesser 55 mm), daß der Gel
körper mittig sitzt.
Nach dem üblichen Prüfverfahren (Messung am Elektrodenpaar "face to tace", vgl.
US-PS 4,848,353) wurden die für EKG-Elektroden erforderlichen elektrischen Kennwerte
ermittelt:
440 Gleichstromwiderstand in Ohm (nach 30 sec, < 100 µA, 10 Hz)
430 wie oben, nach Defibrillierungssimulation 220 V
0,3 Gleichstrom-Eigenpatential in mV (nach 60 sec Stabilisierung)
8,8 Gleichstromrestpotential in mV, 5 sec nach Defibrillierungssimulation
0,0 Gleichstrom-Potentialabbaugeschwindigkeit in mV/sec, 30 . . . 35 sec nach Defibrillierungssimulation.
430 wie oben, nach Defibrillierungssimulation 220 V
0,3 Gleichstrom-Eigenpatential in mV (nach 60 sec Stabilisierung)
8,8 Gleichstromrestpotential in mV, 5 sec nach Defibrillierungssimulation
0,0 Gleichstrom-Potentialabbaugeschwindigkeit in mV/sec, 30 . . . 35 sec nach Defibrillierungssimulation.
Nachfolgend wurde die praktische Eignung ermittelt:
Die EKG-Elektrode wurde 24 Stunden lang von 10 normalbelasteten Versuchspersonen
getragen, wobei es weder zu Ablösungen noch Hautreizungen kam. Nach Abnahme der
Elektrode war der Gelkörper noch klebrig. Sichtbare Rückstände auf der Haut im äußeren
Randbereich des Trägermaterials waren mittels Waschbenzin leicht zu entfernen.
Sofort nach Auflegen der Elektroden auf unbehandelte Haut und nach 24-stündiger Trage
zeit waren ungestörte EKG-Kurven abnehmbar. Die Elektroden sind bis auf die Flächen,
die durch Schaumring und Stud/Eyelet abgedeckt sind, transparent.
Analog wie in Beispiel 1 wird der in Schritten arbeitenden Vorrichtung mit Transportein
heit eine transparente Polymerbahn aus PE mit einer einseitigen hypoallergenen Haftkleb
richtung zugeführt. Jedoch wird diesmal die Kavität zur Aufnahme des Gelkör
pers durch thermische Verformung mit einer Tiefe von 2,5 mm und einem Durchmesser
von 18 mm gebildet.
In diese Kavität wird eine Reaktionslösung dosiert, die die folgende Zusammensetzung
hat und wie in Beispiel 1 aufgearbeitet wurde (Angaben in Masseteilen):
100 Acrylsäure, stabilisiert mit 0,05 Masseteilen Hydrochinonmethylether
300 Glycerin (86%)
150 entionisiertes Wasser
5,0 Kaliumchlorid
3,5 Photoinitiator
58,8 Coinitiator, Triethanolamin
5,3 Vernetzer; Triethylenglycoldimethacrylat
3,0 Polyacrylsäure (25% in Wasser, Mr = 240.000)
9,5 Viskositätsregler; Amylopektin (aufgeschlossen).
300 Glycerin (86%)
150 entionisiertes Wasser
5,0 Kaliumchlorid
3,5 Photoinitiator
58,8 Coinitiator, Triethanolamin
5,3 Vernetzer; Triethylenglycoldimethacrylat
3,0 Polyacrylsäure (25% in Wasser, Mr = 240.000)
9,5 Viskositätsregler; Amylopektin (aufgeschlossen).
Wie in Beispiel 1 wird die Reaktionsmischung für eine Dauer von ca. 70 Sekunden poly
merisiert, anschließend die Bahnoberseite abgedeckt. Die Elektroden werden ausge
schnitten.
Als elektrische Kennwerte wurden gemessen:
380 Gleichstromwiderstand in Ohm (nach 30 sec, < 100 µA, 10 Hz)
385 wie oben, nach Defibrillierungssimulation 220 V
0,3 Gleichstrom-Eigenpatential in mV ( nach 60 sec Stabilisierung)
6,8 Gleichstromrestpotential in mV, 5 sec nach Defibrillierungssimulation
0,0 Gleichstrom-Potentialabbaugeschwindigkeit in mV/sec, 30 . . . 35 sec nach Defibrillierungssimulation.
385 wie oben, nach Defibrillierungssimulation 220 V
0,3 Gleichstrom-Eigenpatential in mV ( nach 60 sec Stabilisierung)
6,8 Gleichstromrestpotential in mV, 5 sec nach Defibrillierungssimulation
0,0 Gleichstrom-Potentialabbaugeschwindigkeit in mV/sec, 30 . . . 35 sec nach Defibrillierungssimulation.
Nachfolgend wurde die praktische Eignung ermittelt:
Die Elektrode wurde 3 Tage lang von 10 normalbelasteten Versuchspersonen getragen,
wobei es bei 3 Personen zu Teilablösung vom Folienrand her kam, geringfügige Hautrei
zungen außerhalb des Gelbereiches traten bei 5 Personen auf. Nach Abnahme der Elek
trode war der Gelkörper wiederaufklebbar. Sichtbare Rückstände auf der Haut gab es le
diglich im äußeren Randbereich der Folie, die mit Waschbenzin leicht zu entfernen waren.
Die Elektrode behielt ihre gute Transparenz bei.
Sofort nach Auflegen der Elektroden auf unbehandelte Haut und nach 72-stündiger Trage
zeit waren ungestörte EKG-Kurven abnehmbar.
Positiv verliefen Anwendungsversuche beim Langzeit-EKG und der Ergometrie.
Bei beobachteten Tests an Personen mit bekannter Sensibilisierung gegenüber Ab
deckungen mit Acrylharz-Haftklebstoffen konnte die nach etwa 6 Stunden einsetzende
Hautrötung im äußeren Randbereich verfolgtwerden, so daß durch Austausch der Elek
troden ernstere Hautreizungen vermieden wurden.
Analog wie in Beispiel 1 wird der in Schritten arbeitenden Vorrichtung eine flexible Poly
merbahn aus Polyethylen von 120 µm Dicke zugeführt. Zunächst wird im Schrittmaß der
Transportvorrichtung ein Durchbruch von 3 mm Durchmesser gestanzt, über den später
der Ableitsensor gesetzt wird. Nun wird das zwischen den Einschnitten befindliche sili
konisierte Abdeckpapier gleichmäßig nach oben abgezogen. Ein Stud (z. B. aus Edelstahl),
bildet, von unten zugeführt, den späteren Außenkontakt der Elek
trode; ein Eyelet (z. B. aus fasergefülltem ABS, überzogen mit einer Ag/AgCl-Schicht)
als Sensor den Kontakt zum Gelkörper. Stud und Eyelet
werden mittels einer Zuführungs- und Senkeinheit durch den eingebrachten Durchbruch
hindurch innig miteinander verbunden.
Auf die haftklebstoffbeschichtete Fläche der PE-Folie wird eine textile Vliesbahn auf Basis
von Viskosefasern 25g/m² abgerollt
und aufgewalzt. Auf dieses Vlies wird die das Leitgel bildende Reaktionsmischung verteilt.
Die Reaktionsmischung ist rheologisch so eingestellt, daß die Erforderilehe Schichtdicke
des Gelkörpers von etwa 1,3 mm erreicht wird und hat folgende Zusammensetzung
(Angaben in Masseteilen):
100 Acrylsäure, stabilisiert mit 0,05 Masseteilen Hydrochinonmethylether
300 Glycerin (86%)
150 entionisiertes Wasser
5,0 Kaliumchlorid
3,5 Photoinitiator
63 Triethanolamin
5,0 Triethylenglycoldimethacrylat
3,0 Polyacrylsäure (25% in Wasser, Mr = 240.000)
10,5 Amylopektin (aufgeschlossen).
300 Glycerin (86%)
150 entionisiertes Wasser
5,0 Kaliumchlorid
3,5 Photoinitiator
63 Triethanolamin
5,0 Triethylenglycoldimethacrylat
3,0 Polyacrylsäure (25% in Wasser, Mr = 240.000)
10,5 Amylopektin (aufgeschlossen).
In der nachfolgenden UV-Belichtungsstrecke (vgl. Beispiel 1) wird die Reaktionsmischung
für eine Dauer von ca. 95 Sekunden belichtet und polymerisiert. Nach Verlassen der UV-
Strecke wird die klebrige Geloberfläche mit einer silikonisierten Kunststoffbahn
abgedeckt. Mittels eines Messerschnitts
werden die außerhalb des Sensors transparenten Elektrodenkörper (30 mm Durchmesser)
bis auf die silikonisierte Kunststoffbahn ausgeschnitten und der verbleibende Rest abge
zogen. Die silikonisierte Bahn mit den darauf haftenden Elektroden wird nach Bedarf kon
fektioniert.
Analog wie in Beispiel 1 wurden folgende elektrischen Kennwerte gemessen:
345 Gleichstromwiderstand in Ohm (nach 30 sec, < 100 µA, 10 Hz)
355 wie oben, nach Defibrillierungssimulation 220 V
0,3 Gleichstrom-Eigenpotential in mV (nach 60 sec Stabilisierung)
6,5 Gleichstromrestpotential in mV, 5 sec nach Defibrillierungssimulation
0,0 Gleichstrom-Potentialabbaugeschwindigkeit in mV/sec, 30 . . . 35 sec nach Defibrillierungssimulation
355 wie oben, nach Defibrillierungssimulation 220 V
0,3 Gleichstrom-Eigenpotential in mV (nach 60 sec Stabilisierung)
6,5 Gleichstromrestpotential in mV, 5 sec nach Defibrillierungssimulation
0,0 Gleichstrom-Potentialabbaugeschwindigkeit in mV/sec, 30 . . . 35 sec nach Defibrillierungssimulation
Nachfolgend wurde die praktische Eignung ermittelt:
Die Elektrode wurde 7 Tage lang von 10 normalbelasteten Versuchspersonen getragen, wobei es bei 3 Personen nach intensiver körperlicher Betätigung zu zwischenzeitlichen Ablösungen kam, die jedoch nicht als beeinträchtigend gewertet wurden, da sich die Elek troden wieder aufkleben ließen. Bei einer als empfindlich bekannten Person kam es zu schwacher Hautrötung unter dem Gel, die wegen der Transparenz der Elektrode beobachtet werden konnte. Nach Abnahme der Elektrode war der Gelkörper wiederaufklebbar. Sicht bare Rückstände auf der Haut gab es nicht. Die Trageeigenschaften wurden als sehr ange nehm bewertet, da die Elektrode kaum als störend empfunden wurde. Sofort nach Auflegen der Elektroden auf unbehandelte Haut und nach 72-stündiger Trage zeit waren einwandfreie EKG-Kurven abnehmbar. Positiv verliefen Anwendungsversuche beim Langzeit-EKG und der Ergometrie. Entspre chend positive Ergebnisse wurden an 5- bis 10-jährigen Kindern während einer Tragzeit von 48 Stunden und an Neugeborenen mit ersten orientierenden Versuchen über 8 Stun den ermittelt.
Die Elektrode wurde 7 Tage lang von 10 normalbelasteten Versuchspersonen getragen, wobei es bei 3 Personen nach intensiver körperlicher Betätigung zu zwischenzeitlichen Ablösungen kam, die jedoch nicht als beeinträchtigend gewertet wurden, da sich die Elek troden wieder aufkleben ließen. Bei einer als empfindlich bekannten Person kam es zu schwacher Hautrötung unter dem Gel, die wegen der Transparenz der Elektrode beobachtet werden konnte. Nach Abnahme der Elektrode war der Gelkörper wiederaufklebbar. Sicht bare Rückstände auf der Haut gab es nicht. Die Trageeigenschaften wurden als sehr ange nehm bewertet, da die Elektrode kaum als störend empfunden wurde. Sofort nach Auflegen der Elektroden auf unbehandelte Haut und nach 72-stündiger Trage zeit waren einwandfreie EKG-Kurven abnehmbar. Positiv verliefen Anwendungsversuche beim Langzeit-EKG und der Ergometrie. Entspre chend positive Ergebnisse wurden an 5- bis 10-jährigen Kindern während einer Tragzeit von 48 Stunden und an Neugeborenen mit ersten orientierenden Versuchen über 8 Stun den ermittelt.
Beim Nachstellen der im Beispiel 1 in der US-PS 4,554,924 genannten Rezeptur wurde
die in der Beschreibung genannte langwierige Mischungsherstellung bestätigt. Die hohe
Viskosität verhindert ohne besondere Vorkehrungen der Evakuierung zum Entfernen
eingeschlossener Gasblasen ein blasenfreies Dosieren, was sich negativ auf die elektri
schen Eigenschaften der Elektroden und deren Reproduzierbarkeit auswirkt. Der starke
Acrylsäuregeruch an der Gelunterseite nach einer üblichen UV-Belichtungszeit unter Luft
(10 mm Gelstärke, 180 s) läßt auf einen unzureichenden Monomerumsatz schließen, der
u. U. zu Hautirritationen führen würde. Der daraus resultierende schlechte Verbund zum
Trägermaterial der Auflage (zunächst feuchte, kaum haftende Gelunterseite) würde eine
Bandfertigung nicht ermöglichen, da die Gelkörper nach Verlassen der UV-Strecke mit
dem Silikonliner wieder aus ihrer Kavität gehoben werden würden.
Claims (23)
1. Elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, bestehend aus
- a) 100 Masseteilen ethylenisch ungesättigter, stabilisierter Monomere auf Acrylsäurebasis und deren Derivate Alkyl(meth)acrylate und/oder die Alkali- und Erdalkalisalze der (Meth)acrylsäure mit einer relativen Molmasse von 72 bis 320,
- b) 275 bis 600 Masseteilen einer wäßrig-polyolhaltigen Flüssigkeit aus entionisiertem Wasser und einem darin gelösten Polyol im Verhältnis 1:1,5 bis 1 : 3,
- c) 0,1 bis 8 Masseteilen UV-Initiator,
- d) 12 bis 125 Masseteilen eines sekundären oder tertiären Amins als Coinitiator,
- e) 2,5 bis 12,5 Masseteilen einer mehrfach ungesättigten Verbindung als Vernetzer,
- f) 0,2 bis 10 Masseteilen Polyacrylsäure mit einer relativen Molmasse von 150.000 bis 350.000 und
- g) 0,2 bis 20 Masseteilen eines Halogensalzes von Alkali- oder Erdalkalimetallen zur Verstärkung der elektrischen Leitfähigkeit und
gegebenenfalls weiteren Zusätzen.
2. Hydrogelzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponenten a) bis g) eine vergießbare, bei Raumtemperatur flüssige, lagerstabile
Reaktionsmischung bilden, die unter Normalbedingungen mittels UV-Licht in situ
polymerisierbar ist.
3. Hydrogelzusammensetzung nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Komponente a) mit Hydrochinonmethylether in einer Menge von
0,01 bis 0,1 Masseteilen stabilisiert ist.
4. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Komponente e) mit Hydrochinonmethylether in einer Menge von
0,01 bis 0,1 Masseteilen stabilisiert ist.
5. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Polyol b) Glycerin ist.
6. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Monomere a) Acrylsäure ist.
7. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil des UV-Initiators c) 0,5 bis 5 Masseteile beträgt.
8. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil des Amins d) 45 bis 75 Masseteile beträgt.
9. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Amin Triethanolamin ist.
10. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil des Vernetzers e) 4,5 bis 6,5 Masseteile beträgt.
11. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Vernetzer Triethylenglycoldimethacrylat ist.
12. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil der Polyacrylsäure f) 2 bis 5 Masseteile beträgt.
13. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anteil des Halogensalzes g) 5 bis 12 Masseteile beträgt.
14. Hydrogelzusammensetzung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Halogensalz Kaliumchlorid ist.
15. Hydrogelzusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß diese weitere Zusätze in einer Gesamtmenge von bis zu 35 Masseteilen
enthält.
16. Hydrogelzusammensetzung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
üblichen Zusätze Viskositätsregler und/oder Geruchsbildner und/oder Inhibitoren
und/oder Elektrolyte und/oder Bakteriostatika und/oder Indikatoren und/oder Färbe
mittel und/oder Komplexbildner und/oder Puffer und/oder Verträglichkeitsvermittler
sind.
17. Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels entsprechend der in den Ansprüchen 1
bis 16 angegebenen Zusammensetzungen, wobei die aufgeschlossenen Kompo
nenten in einem licht- und gasdicht geschlossenen Behälter unter intensivem Rühren
bei einer Massetemperatur unter 35°C zu einer flüssigen Reaktionsmischung ver
einigt werden, die unmittelbar vor Ort auf eine vorbereitete Unterlage vergossen und
anschließend unter Einwirkung von UV-Strahlung, ohne Luftabschluß je nach
Schichtdicke innerhalb einer Zeitdauer von 20 bis 250 Sekunden polymerisiert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die UV-Strahlung zur Ini
tiierung der Polymerisation eine Hauptemission im Bereich von 180 bis 350 nm hat.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionsmischung nach ihrer Zubereitung ohne Veränderung ihrer reaktionstech
nischen Eigenschaften mindestens über eine Dauer von 24 Stunden in einem licht
dicht abgeschlossenen Behälter bei Raumtemperatur zwischengelagert wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Reaktionsmischung textile Einlagen eingebracht werden.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reaktionsmischung auf der einen Seite von einem haftklebstoffbeschichteten und
auf der anderen Seite von einem antiädhäsiven flächenartigen Gebilde umgeben
wird.
22. Verwendung eines Hydrogels nach einem der vorangehenden Ansprüche, zur Her
stellung einer elektrisch leitfähigen Verbindung zwischen der Haut eines Probanden
und einem externen Auswerte- oder Stimulationsgerät über einen elektrischen Leiter
1. Ordnung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4336301A DE4336301C2 (de) | 1993-10-25 | 1993-10-25 | Elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4336301A DE4336301C2 (de) | 1993-10-25 | 1993-10-25 | Elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels und deren Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4336301A1 DE4336301A1 (de) | 1995-07-20 |
DE4336301C2 true DE4336301C2 (de) | 1997-05-07 |
Family
ID=6500926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4336301A Expired - Lifetime DE4336301C2 (de) | 1993-10-25 | 1993-10-25 | Elektrisch leitfähige Hydrogelzusammensetzung, Verfahren zur Herstellung eines Hydrogels und deren Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4336301C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10333262B4 (de) * | 2002-07-24 | 2010-02-11 | Covidien Ag | Klebfähige, vernetzte Gelkörper zur medizinischen Hautapplikation und deren Verwendung |
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- 1993-10-25 DE DE4336301A patent/DE4336301C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE10333262B4 (de) * | 2002-07-24 | 2010-02-11 | Covidien Ag | Klebfähige, vernetzte Gelkörper zur medizinischen Hautapplikation und deren Verwendung |
Also Published As
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---|---|
DE4336301A1 (de) | 1995-07-20 |
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|
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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