DE4335282A1 - Verfahren zum Regeln von Betriebsparametern einer Farbauftragwalze im Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine sowie entsprechend geregeltes Druckwerk - Google Patents
Verfahren zum Regeln von Betriebsparametern einer Farbauftragwalze im Druckwerk einer Offsetrotationsdruckmaschine sowie entsprechend geregeltes DruckwerkInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Regeln wenig
stens eines der beiden Betriebsparameter Umfangsgeschwindig
keit und Anpreßkraft einer Farbauftragwalze in Bezug auf den
Formzylinder in einem Druckwerk einer Offsetrotationsdruckma
schine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Druck
werk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7. Hierbei sollen
die Umfangsgeschwindigkeiten von Walze und Zylinder möglichst
gleich sein.
Aus der DE-OS 38 25 517 ist ein Druckwerk mit einer Farbauf
tragwalzenzustellung bekannt, bei welchem im Laufe des Be
triebes oder auch durch äußere Eingriffe auftretetende Ände
rungen des Durchmessers der Farbauftragwalze dadurch kompen
siert werden, daß die in zwei Walzenschlössern gelagerte
Farbauftragwalze selbsttätig gegen den Formzylinder zuge
stellt bzw. von diesem abgestellt wird. So kann die Anpreß
kraft als Funktion der Achsabstände der beiden Walzen und
damit die Breite des Auftragstreifens, also des Streifens,
auf dem sich Walze und Zylinder berühren, konstant gehalten
werden. Die Regelung der Zu- und Abstellbewegung erfolgt
dabei mit Hilfe eines Rechners, der in Abhängigkeit vom Ab
stand der Walzenachse von der Zylinderachse entsprechende
Steuerimpulse an Verstellspindeln gibt. Das bei diesem Druck
werk als Stellwertgeber dienende Potentiometer kann auch
durch eine Druckmeßdose ersetzt werden, die einen Meßwert für
den Anstelldruck der Farbwerkswalze an den Formzylinder lie
fert. Auf diese Weise können Durchmesseränderungen der Farb
auftragwalze ausgeglichen werden, die beispielsweise dadurch
entstehen, daß sich die Walze im Betrieb aufgrund der Walk
arbeit zwischen ihrem nachgiebigen Belag und der Druckform
erwärmt, oder auch dadurch, daß die Walze zur Egalisierung
der Oberfläche um ein geringes Maß dünner geschliffen wurde.
Nicht kompensieren läßt sich mit dieser Anordnung jedoch die
unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeit zwischen Farbauftrag
walze und Formzylinder, die durch Änderungen des Auftragwal
zendurchmessers bedingt wird, solange Farbauftragwalze und
Formzylinder, wie dies allgemein üblich ist, von einem ge
meinsamen Antrieb mit festem Übersetzungsverhältnis angetrie
ben werden. Durch diesen mangelnden Ausgleich der Umfangsge
schwindigkeiten wird nicht nur eine zusätzliche Erwärmung und
damit auch zusätzliche Vergrößerung des Walzendurchmessers
bewirkt, sondern auch ein verstärkter Verschleiß der Walzen
oberfläche, da diese wegen der unterschiedlichen Geschwindig
keiten mit vergrößertem Schlupf oder Gleiten auf dem Form
zylinder läuft.
Ferner ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 92 15 906.0 ein
Farbwerk bekannt, bei welchem die Farbauftragswalze auf zwei
Schwenkhebeln gelagert ist, die mit einem Ende um eine zur
Formzylinderachse parallele gestellfeste Achse schwenkbar
sind, in der Mitte zwischen sich die Auftragwalze tragen und
mit dem anderen Ende gegen verstellbare Anschläge abgestützt
sind. Nachgiebige Anpreßanordnungen drücken die anderen Enden
der beiden Hebel gegen die verstellbaren Anschläge. Um zu
verhindern, daß sich die Auftragstreifenbreite, also die
Breite des Streifens, auf dem die Walze den Zylinder berührt,
in Abhängigkeit von Durchmesseränderungen infolge von Erwär
mung ändert, wird hier die Temperatur der Walzenoberfläche
gemessen und die erwähnten verstellbaren Anschläge werden mit
Hilfe von durch einen Rechner ermittelten Stellsignalen im
Sinne eines Konstanthaltens der Streifenbreite verstellt. Das
Problem der unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten wird
auch bei dem Farbwerk nach diesem Gebrauchsmuster nicht be
rücksichtigt.
Die europäischen Patentanmeldung 406 737 schlägt vor, zur
Verringerung des bei konstantem Walzendurchmesser aufgrund
der Flächenberührung notwendig auftretenden Schlupfes zwi
schen Walze und Zylinder den Außendurchmesser der elastischen
Umfangsschicht der Farbauftragwalze bei gleicher Drehzahl von
Walze und Zylinder auf 99% des Durchmessers des gleich gro
ßen Formzylinders zu reduzieren. Da alle Parameter konstant
bleiben, wird eine Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit der
Auftragwalze an unterschiedliche Durchmesser der letzteren
nicht erreicht.
Die Erfindung löst die Aufgabe, ein Regelverfahren und ein
Farbwerk zu schaffen, durch welche es möglich ist, bei sich
ändernden Durchmesser der Farbauftragwalze z. B. infolge Er
wärmung oder Abnutzung die vom Sollwert abweichende Geschwin
digkeit der Farbauftragwalze und vorzugsweise auch Änderungen
der Auftragstreifenbreite zwischen der eine weichelastische
Oberfläche aufweisenden Farbauftragwalze und dem Formzylinder
selbsttätig auszugleichen.
Die hier auszugleichenden Abweichungen der Umfangsgeschwin
digkeit der Auftragswalze gegenüber dem Formzylinder sind
zwar klein, spielen aber für den Verschleiß und den Farbauf
trag eine Rolle. Ebenso sind die Verstellwege, die erforder
lich sind, um durch Veränderung der Lage der Walzenachse den
Andruck der Auftragwalze gegen die Druckform konstant zu
halten, nicht groß.
In Bezug auf die Regelung der Umfangsgeschwindigkeit der
Auftragwalze ist noch darauf hinzuweisen, daß diese Umfangs
geschwindigkeit nicht immer ganz exakt gleich der Umfangsge
schwindigkeit des Formzylinders sein muß, da oft der aufgrund
der nicht gegen Null gehenden Auftragstreifenbreite zwischen
Auftragwalze und Formzylinder unvermeidbare Schlupf durch
eine geringfügige Änderung der Umfangsgeschwindigkeit der
Auftragwalze gegenüber der des Formzylinders verringert wer
den kann. Der Sollwert für die Umfangsgeschwindigkeit der
Auftragswalze ist somit nicht notwendig gleich dem Ist-Wert
der Umfangsgeschwindigkeit des Formzylinders. Er wird am
einfachsten empirisch ermittelt.
Die dargelegte Aufgabe wird in ihrem breitesten Aspekt durch
die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Wenn hier von der Umfangsgeschwindigkeit des Formzylinders
gesprochen wird, so ist damit natürlich die Umfangsgeschwin
digkeit der Oberfläche der Druckform auf dem Formzylinder
gemeint.
Wenn das Druckwerk mit konstanter Geschwindigkeit läuft, kann
die Umfangsgeschwindigkeit des Formzylinders als Konstante in
den Rechner eingegeben werden. Ist dies jedoch nicht der Fall
beispielsweise infolge von Schwankungen in der Netzspannung,
so wird zweckmäßig die Umfangsgeschwindigkeit des Formzylin
ders bzw. die diesem proportionale Drehzahl als elektrisches
Signal in den Rechner eingeführt.
Die Erfindung erlaubt es also, die Umfangsgeschwindigkeit der
Auftragwalze, die in der Regel zu Beginn der Druckproduktion
vorgewählt wird, während der gesamten Druckproduktion kon
stant zu halten, unabhängig von der mit laufender Betriebs
zeit zunächst ansteigenden Oberflächentemperatur der Auf
tragwalze.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze kann gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform durch Erfassen der Drehzahl
der Walze und des Durchmessers derselben erfaßt werden. Der
Durchmesser derselben wird hierbei zweckmäßig in Abhängigkeit
von der Verstellposition der Auftragwalze in Bezug auf den
Druckzylinder ermittelt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die
Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze, ausgehend von deren
Durchmesser im kalten Zustand, auch durch Erfassen von deren
Drehzahl und Temperatur erfaßt werden, da zwischen der zu
messenden Oberflächentemperatur der Auftragwalze und dem
Durchmesser der letzteren eine feste Beziehung entsteht.
Das ermittelte Temperatursignal kann dann z. B. einem Rechner
mit gespeicherten Ausdehnungskoeffizienten der Walze zuge
führt werden.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze kann natürlich
auch direkt, beispielsweise mittels eines Tachometers gemes
sen werden. Dies ist allerdings relativ aufwendig.
Die Regelung der Drehzahl der Farbauftragwalze muß nicht als
lineare Funktion von deren Durchmesser erfolgen. Der Zusam
menhang kann hier auch als nicht-lineare Funktion in den
Rechner eingegeben werden.
Die Drehzahl der Farbauftragwalze kann auch zusätzlich als
Funktion der Shorehärte des Belages der Farbauftragwalze
geregelt werden. Je härter der Belag, umso geringer wird auch
der Druckstreifen zwischen Walze und Zylinder und umso gerin
ger kann damit auch eine eventuell vorteilhafte geringfügige
Verringerung der Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze
gegenüber der des Druckzylinders werden.
Bei der gemäß Anspruch 6 bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher die Auftragwalze, wie bekannt, auf
zwei Schwenkhebeln gelagert ist, und durch Verschwenken der
selben gegen den Druckzylinder angestellt werden kann, wird
gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 6 die Anpreßkraft gemes
sen, mit der die Auftragwalze gegen den Formzylinder gedrückt
wird.
Wenn auch diese Ausführungsform bevorzugt wird, kann die
Regelung der Auftragstreifenbreite im Zusammenhang mit der
Regelung der Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze auch
dann erfolgen, wenn die Walze auf zwei Schlitten im Maschi
nengestell verschiebbar gelagert ist, wie dies in der deut
schen Patentschrift 38 25 517 im einzelnen beschrieben ist.
Ist das Druckwerk nicht nur mit einer Regelung der Walzen
umfangsgeschwindigkeit, sondern auch mit einer Regelung der
Walzenanstellung ausgerüstet, so hat dies den wesentlichen
Vorteil, daß auch Farbauftragwalzen mit unterschiedlichen
Shorehärten der Walzenoberfläche oder mit unterschiedlichen
Walzendurchmessern verwendet werden können, wie sie bei
spielsweise durch das Abschleifen verschmutzter oder abgelau
fener Auftragwalzenoberflächen entstehen.
Die Anpreßkraft bzw. die davon abhängige Auftragstreifenbrei
te sowie die Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze
werden selbstverständlich so geregelt, daß weder eine unkon
trollierte Druckfarbenübertragung noch gleichzeitig ein uner
wünschter Abrieb zwischen Druckformoberfläche und Auftragwal
zenoberfläche stattfindet.
In gegenständlicher Hinsicht bildet die Erfindung das Druck
werk gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 wie es aus der
deutschen Patentschrift 38 25 517 oder der Gebrauchsmuster
schrift 9 215 906 beschrieben ist, gemäß dem Kennzeichen
dieses Anspruches weiter. Es genügt hierbei, daß der Antrieb
der Farbauftragwalze nur in geringem Umfang stufenlos regel
bar ist, da die zu erwartenden Änderungen des Durchmessers
dieser Walze, an diesem gemessen, gering sind.
Um den Antrieb der Farbauftragwalze unabhängig vom Antrieb
des Plattenzylinders regeln zu können, kann gemäß einer er
sten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Farbauf
tragwalze durch einen gesonderten Motor mit vom Rechner ge
steuerter regelbarer Drehzahl vorgesehen sein. Eine solche
Ausbildung wird besonders einfach, da ein mechanisches Regel
getriebe entfällt. Sie weicht jedoch stärker von der konven
tionellen Ausführungsform ab, bei welcher der Plattenzylinder
und die Auftragwalze durch Zahnradgetriebe in Triebverbindung
stehen.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsformform der Er
findung, bei welcher der Plattenzylinder und die Farbauftrag
walze von einem gemeinsamen Antrieb angetrieben werden, ist
im Antriebsstrang zur Farbauftragwalze vor dieser ein vom
Rechner gesteuertes stufenloses Regelgetriebe angeordnet.
Regelgetriebe der hier in Frage kommenden Art können kraft-
oder formschlüssig sein; wenn auch kraftschlüssige Getriebe
einfach in der Steuerung sind, so wird man ein Form
schlußgetriebe vorziehen, da es geringerem Verschleiß unter
liegt.
Das Regelgetriebe kann ein Differentialgetriebe z. B. in Form
eines Planetengetriebes sein. Das Differentialgetriebe kann
aber auch ein Innenzahnradgetriebe sein, bei welchem ein
innen verzahntes Hohlrad mit einem Zahnritzel kämmt, wobei
die Teilkreise von Ritzel und Hohlrad einen sehr geringen
Unterschied aufweisen sollen. Läßt man in einem solchen Ge
triebe den Eingriffspunkt mit sehr kleiner Drehzahl umlaufen,
so läßt sich hierdurch die gewünschte geringe Änderung der
Umfangsgeschwindigkeit der Auftragwalze bequem erreichen. Das
Innenzahnradgetriebe kann insbesondere ein sogenanntes "Har
monic-Drive-Getriebe" sein.
Die Korrektwelle des Differentialgetriebes, also bei einem
Innenzahnradgetriebe die Welle, die den Eingriffspunkt der
beiden Zahnräder umlaufen läßt, wird hierbei vorteilhaft von
einem Hilfsmotor angetrieben, dessen Drehzahl vom Rechner
gesteuert ist.
Dem Grunde nach kann anstelle eines Differentialgetriebes
auch ein anderes Regelgetriebe mit stufenloser Regelung ver
wendet werden. Da die zu regelnde Umfangsgeschwindigkeit aber
recht genau und nur in einem geringen Bereich geregelt werden
muß, bietet sich hier ein Differentialgetriebe als besonders
vorteilhaft an.
Für besonders vorteilhaft wird die Ausbildung des Druckwerks
gemäß dem Anspruch 15 angesehen. Hierbei stellen im Prinzip
die Schwenkhebel Balken dar, die in ihrer Mitte die Auftrag
walzenachse tragen, an einem Ende auf der nachgiebigen An
preßvorrichtung und am anderen Ende auf der Lagerung im Ma
schinengestell gelagert sind. Mißt man hier die Lagerkraft im
Maschinengestell mittels einer Kraftmeßanordnung, so ist der
Meßwert direkt proportional der Anpreßkraft der Auftragwalze
gegen die Druckform. Auch hier ist der Formzylinder vorteil
haft ortsfest im Druckwerk gelagert. Die von der Kraftmeßdose
laufend erfaßten Anpreßkräfte werden als Ist-Werte einem mit
Soll-Werten versehenen Rechner zum Vergleichen zugeführt.
Abweichende Ist-Werte erzeugen im Rechner zum Verstellen des
jeweiligen Schwenkhebels ein Signal, das über geeignete Ver
bindungsleitungen einem Gleich- oder Wechselstrommotor des
Verstellanschlages zugeführt wird. Durch das Verstellen des
Verstellanschlages wird der Schwenkhebel mit der darin gela
gerten Farbauftragwalze um die Schwenkhebeldrehachse vom oder
zum benachbarten Formzylinder geschwenkt. Die Anpreßkraft der
Farbauftragwalze an den Plattenzylinder kann über den Zen
tralrechner der Druckmaschine voreingestellt werden, bzw.
durch den Leitstand und/oder ein geeignetes Servicegerät
beeinflußt werden.
Die Kraftmeßdose kann, wie gesagt, im Gestell angeordnet
sein, so daß sie den Lagerdruck der Schwenkhebel in deren
gestellfester Lagerung mißt; die Kraftmeßdose kann aber auch
beispielsweise im Schwenkhebel sitzen und den Lagerdruck der
Welle der Farbauftragwalze messen.
Anstelle von Kraftmeßdosen können auch Kraftmeßlager oder
andere geeignete Kraftmesser zur Aufnahme der Lagerkraft und
damit indirekt der Anpreßkraft der Auftragwalze gegen den
Formzylinder verwendet werden.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in
den weiteren Ansprüchen 18 bis 23 gekennzeichnet.
Zur Bestimmung der Geschwindigkeitskorrekturgröße für die
Farbauftragwalze können die Umfangs-Geschwindigkeiten der
Farbauftragwalze und des Formzylinders mit jeweils einem
Tachometer erfaßt und über Verbindungsleitungen einem Rechner
zugeführt werden. Auch kann aus dem Abstand der Achse der
Farbauftragwalze zum Abrollpunkt mit dem Formzylinder und der
Drehzahldifferenz des Formzylinders zur Farbauftragwalze die
Geschwindigkeitskompensation in Form eines Steuersignales
gebildet werden, das als Soll-Wert über eine Verbindungslei
tung an die Stelleinrichtung für den Hilfsmotor bzw. das
Regelgetriebe der Farbauftragwalze abgegeben wird.
Die Soll-Ist-Wert-Geschwindigkeitsregelung der Farbauftrags
walze kann auch vor Ort in einem eigenen Regelkreis durchge
führt werden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht
darin, daß dem der Farbauftragwalze oder dem Regelgetriebe
zugeordneten Hilfsantriebsmotor eine, über den Zentralrechner
festgelegte, gegenüber dem Hauptantrieb parallele oder verän
derte Hochlaufkurve zur Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit
der Farbauftragwalze über die entsprechenden Verbindungslei
tungen zugeordnet werden kann.
Alle diese Ausführungsformen erlauben auch eine Anwendung,
insbesondere bei ein- oder mehrseitenbreiten Druckmaschinen,
wo die Anpreßkraft zwischen der Farbauftragwalze und dem
dazugehörenden Formzylinder direkt von der Anzahl der für die
jeweilige Druckproduktion notwendigen Druckformen abhängig
ist.
Gegebenenfalls kann der der Farbauftragwalze oder dem Unter
bzw. Übersetzungsgetriebe zugeordnete Hilfsantriebsmotor
unabhängig vom Hauptantrieb genutzt werden, so daß beispiels
weise ein Waschvorgang oder ein Voreinfärben der Farbauftrag
walze vorgenommen werden kann.
Zur Vermeidung zusätzlicher Erwärmung der Farbauftragwalze
beim Abschwenken der Farbauftragwalze vom Formzylinder gegen
das Schwenkrakel und die Farbkastenwalze (nicht dargestellt)
ist das farbdosierende Schwenkrakel vorteilhaft auf Arbeits
zylinder, die auf das Schwenkrakel bzw. die Farbauftragwalze
einen konstanten Druck aufweisen, gelenkig abgestellt. Dabei
versteht sich, daß die im Farbkasten gelagerte Farbkastenwal
ze oder der Farbkasten als Ganzes mit bekannten Mitteln orts
verstellbar angeordnet ist.
Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei sind die wesentlichen genannten Bauteile oder Elemente
der Vorrichtung, die zur Einstellung der Anpreßkraft der
Farbauftragwalze an den Formzylinder notwendig sind, jeweils
doppelt vorhanden, jedoch nur einfach dargestellt oder be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt einer Seitenansicht eines schema
tisch darstellten Farbwerkes einer Rotationsdruck
maschine mit einer erfindungsgemäßen regelbaren
Farbwalzenan- und -abstellung;
Fig. 2 das schematische Daten- und Kraftflußbild der er
findungsgemäßen regelbaren Farbwalzenverstellung
aus Sicht "A" gem. Fig. 3;
Fig. 3 die schematische Draufsicht auf Fig. 1 und Fig. 2;
Fig. 4 in gleicher Darstellung wie Fig. 1 einen weiteren
Farbwalzenantrieb;
Fig. 5 das schematische Daten- und Kraftflußbild mit dem
weiteren Farbwalzenantrieb aus Sicht "A" gem. Fig.
6; und
Fig. 6 die schematische Draufsicht auf Fig. 4 und Fig. 6.
Der in Fig. 1 schematisch von der Seite dargestellte Aus
schnitt eines Druckwerkes einer Offsetrotationsdruckmaschine
weist einen Gummituchzylinder 14 auf, an welchen ein eine
Druckform aufnehmender Formzylinder 2 angestellt ist. Diesem
Formzylinder 2 ist ein bekanntes Feuchtwerk (nicht darge
stellt) zugeordnet, welches Feuchtmittel auf die Druckform
überträgt. Weiter ist an dem Gummituchzylinder 14 ein Gegen
druckzylinder 42 - teilweise dargestellt - angestellt. Die zu
bedruckende Bedruckstoffbahn 41 wird zwischen Gummituchzylin
der 14 und Gegendruckzylinder 42 hindurchgeführt und be
druckt.
In Kontakt mit dem gestellfest gelagerten Formzylinder 2
steht auch eine Farbauftragwalze 1, die eine weichelastische
Oberfläche aufweist. Auf diese Farbauftragwalze 1 wird mit
einer Farbkastenwalze (nicht dargestellt) ein über die ganze
Breite der Farbauftragwalze 1 ein konstantes Maß aufweisen
der, vordosierter Farbfilm 43 aufgetragen, dessen Dicke um
ein Vielfaches größer ist als die des auf den Formzylinder 2
übertragenden Farbfilmes.
Der von der Farbkastenwalze auf die Farbauftragwalze 1 aufge
tragene vordosierte Farbfilm 43 wird mit einem unmittelbar
nachgeordneten Schwenkrakel 24 auf eine vorbestimmte Farb
dicke abgestreift und an den auf der Farbauftragwalze abrol
lenden und die Druckform tragenden Formzylinder 2 übertragen.
Zur Feindosierung des Farbfilmes 43 wird das Schwenkrakel 24
beispielsweise durch einen bekannten Schwenkrakelantrieb auf
der Manteloberfläche der Farbauftragwalze 1 um einen Winkel
in eine Schwenkbewegung versetzt. Gleichzeitig wird das
Schwenkrakel mittels Arbeitszylinder 26 mit konstantem Druck
gegen die Manteloberfläche der Farbauftragwalze 1 gedrückt.
Die Farbauftragwalze 1 ist drehbar in einem Schwenkhebel 12
gelagert. Der Schwenkhebel 12 ist um eine zur Farbauftragwal
ze 1 parallele Achse am Gestell der Druckmaschine drehbar
gelagert. Im Drehpunkt des Schwenkhebels 12 ist zur Aufnahme
der Anpreßkraft zwischen dem Formzylinder 2 und der Farbauf
tragwalze 1 eine Kraftmeßdose 20 angeordnet, welche die vom
Schwenkhebel auf das Gestell übertragene Kraft mißt. Am ge
genüberliegenden freien Ende des Schwenkhebels 12 ist ein
hydraulischer Arbeitszylinder 23 angelenkt, der den Schwenk
hebel 12 gegen einen Verstellanschlag 22 so stark drückt, daß
er immer am Verstellanschlag anliegt.
Der Verstellanschlag 22 der ortsfest am Maschinengestell
befestigt ist, weist eine elektrisch verstellbar Spindel 22a
auf, deren Lage die Anpreßkraft der Farbauftragwalze 1 gegen
den Formzylinder begrenzt.
Die die Auftragstreifenbreite bestimmende, durch die Anpreß
kraft bewirkte Abflachung der Farbauftragwalze 1 im Abroll
bereich mit dem Formzylinder 2 wird bei sich veränderndem
Durchmesser der Farbauftragwalze 1 durch Verstellen des
Schwenkhebels 12 konstant gehalten. Dazu wird die Anpreßkraft
indirekt über die Kraftmeßdose 20 gemessen und über die Ver
bindungsleitung 21 dem Rechner 19 zugeführt. Dieser ver
gleicht die Ist-Werte mit den im Rechner 19 gespeicherten
Soll-Werten und gibt dementsprechend ein umgerechnetes Stell
signal über die′ Verbindungsleitung 30 dem regelbaren Ver
stellanschlag 22, der durch Drehen der Gewindespindel 22a den
Schwenkhebel 12 entsprechend verstellt. So wird die Auftrag
streifenbreite 45 konstant gehalten.
Weitere Stellsignale zur Beeinflussung der Anpreßkraft können
auch vom Zentralrechner 36, dem Leitstand 35 und/oder einem
Service- und Testgerät 37 über die Verbindungsleitungen 38,
39, 40 an den Verstellanschlag gegeben werden.
Fig. 2 zeigt den Datenfluß und den Kraftfluß zur Geschwindig
keitsregelung der Farbauftragwalze 1 entsprechend der Dar
stellung in Fig. 1. Der vom Gummizylinder 14 angetriebene
Formzylinder 2 und die über ein Unter- bzw. Übersetzungsge
triebe 5 bzw. Zwischenzahnradpaar 4 angetriebene Farbauftrag
walze 1 weisen, koaxial auf ihrer Drehachse angeordnet, je
einen Tachogenerator 17, 18 zur Aufnahme ihrer Ist-Drehzahlen
auf, welche über Verbindungsleitungen 27, 28 einem Rechner
zugeführt werden. Die im Drehpunkt des Schwenkhebels 12 an
geordnete Kraftmeßdose 20 erfaßt eine resultierende Ist-An
preßkraft-Komponente zwischen dem Formzylinder 2 und der
Farbauftragwalze 1. Dieser Wert wird über eine Verbindungs
leitung 21 dem Rechner 19 zugeleitet. Zur Erfassung des Ist-
Wertes der Drehzahl der Verstellwelle 6 des Differentialge
triebes 5 ist dem Hilfsmotor 8 ebenfalls ein Tachogenerator
16 zugeordnet, dessen Meßwerte rüber die Verbindungsleitung 21
dem Rechner 19 zugeleitet werden.
Aus dem Verstellweg der geeichten Spindel 22a des Verstell
anschlages 22 und den Hebelverhältnissen zwischen dem Dreh
punkt des Hebels 12 zur Drehachse der Farbauftragwalze 1 bzw.
zum Abstand der Spindelachse der Spindel 22a wird vom Rechner
19 die neue Verstellposition der Farbauftragwalze 1 errech
net. Der Abstand der Drehachse der neuen Verstellposition der
Farbauftragwalze 1 zum Abrollpunkt mit dem Formzylinder 2
ergibt den neuen Wirkradius bzw. -umfang der Farbauftragwalze
1. Aus den im Rechner 19 abgespeicherten Ist-Drehzahlen der
Farbauftragwalze 1 und des Formzylinders 2 sowie der neuen
Verstellposition der Farbauftragwalze 1 errechnet sich der
neue Drehzahlkompensationsfaktor zur Erhaltung des Soll-Wer
tes der Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze 1, der
als Steuersignal an den Hilfsmotor 8 über die Verbindungs
leitung 29 bzw. Regelkreis 44 weitergeleitet wird.
Dem Hilfsantriebsmotor 8 ist zur Erzielung einer besseren
Regeldynamik der Farbauftragwalze 1, zur Einhaltung der Soll-
Umfangsgeschwindigkeit ein eigener Regelkreis 44 zugeordnet.
Die Drehzahl des Hilfsmotors 8 kann über den Zentralrechner
36 und/oder den Leitstand 35 bzw. ein Fremdgerät als Service
gerät 37 über die Verbindungsleitung 38, 39, 40 durch einen
Bediener-Soll-Wert zusätzlich eingestellt werden.
Fig. 3 zeigt schematisch den mechanischen Antrieb der Farb
auftragwalze 1. Auf den Wellenzapfen 17 des Formzylinders 2,
der drehbar in der Wand 11 des Druckwerkes gelagert ist, ist
ein Zahnrad 3 drehfest aufgesteckt, das vom Hauptantrieb der
Druckmaschine über das Zahnrad 13 des Gummituchzylinders 14
mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben wird. Das Zahnrad 3
kämmt mit dem Zahnrad 5.1 auf der Antriebsseite eines ver
stellbaren Differentialgetriebes 5. Das auf der Abtriebseite
mit′ geringfügig verstellbarer Drehzahl drehende Zahnrad 5.2
des Differentialgetriebes 5 kämmt mit einem Rad des Zwischen
zahnradpaars 4. Das Zwischenzahnradpaar 4 ist drehbar koaxial
auf der mit einem Meßwertaufnehmer 20 versehenen Achse des
Schwenkhebels 12 gelagert und kämmt mit dem Zahnrad 10, das
drehfest auf dem Zapfen der Farbauftragwalze 1 aufgesetzt
ist.
Die örtliche Anbringung des Meßaufnehmers 20 und/oder des
Zahnradpaares 4 können auch anders sein.
Zur Verstellung der Geschwindigkeit der Farbauftragwalze 1
dreht das Antriebszahnrad 5.2 gegenüber dem Antriebszahnrad
5.1 beschleunigt oder verzögert. Das bewirkt der geregelte
Hilfsantriebsmotor 8, der über die Zahnräder 7, 9 die Ver
stellwelle 6 des Getriebes 5, also z. B. bei einem Planetenge
triebe mit angetriebenem Zentralrad und Abtrieb über das
Hohlrad den Planetenträger, antreibt.
Als vorteilhaftes verstellbares Differentialgetriebe eignet
sich ein "Harmonic-Drive-Getriebe", bestehend aus einem "Wa
ve-Generator" mit einer elliptischen Stahlscheibe mit zentri
scher Nabe und aufgezogenem, elliptisch verformbarem Kugel
lager, einem "Flexspline", gebildet aus einer zylindrischen,
verformbaren Stahlbüchse mit einer Außenverzahnung und dem
"Circular-Spline", einem zylindrischen Ring mit Innenverzah
nung. Dabei verformt der elliptische Wave-Generator als mit
der Verstellwelle 6 angetriebenes Teil über das Kugellager
den Flexpline, der sich in den gegenüberliegenden Bereichen
der großen Ellipsenachse mit dem innenverzahnten, fixierten
Circular Spline im Eingriff befindet.
Zur Geschwindigkeitsänderung des Antriebsrades 5.2 auf der
Abtriebseite des "Harmonic-Drive-Getriebes", und somit der
Farbauftragwalze 1, wird die Drehzahl des Wave-Generators mit
dem regelbaren Hilfsmotor 8 über die Verstellwelle 6 erhöht
oder vorzugsweise verringert. Es verlagert sich die große
Ellipsenachse und damit der Zahneingriffsbereich. Da der
Flexspline zwei Zähne weniger als der Circular Spline be
sitzt, vollzieht sich nach einer halben Umdrehung des Wave-
Generators eine Relativbewegung zwischen Flexspline und Cir
cular Spline um die Größe eines Zahnes, und nach einer ganzen
Umdrehung um die Größe zweier Zähne.
Bei fixiertem Circular Spline dreht sich der Flexspline als
Antriebselement entgegengesetzt zum Antrieb.
Das in den Fig. 4 bis 6 schematisch dargestellte Ausfüh
rungsbeispiel zeigt ausschnittsweise ein Druckwerk, entspre
chend der Beschreibung nach den Fig. 1 bis 3, bei welchem
die Farbauftragwalze 1 ebenfalls zur Einhaltung einer vor
gegebenen Anpreßkraft an den Formzylinder 2 an- und abge
stellt werden kann, jedoch mit einem direkten, elektrisch
regelbaren Drehantrieb für die Farbauftragwalze 1. Dabei ist
ein Hilfsantriebsmotor 15 in der Seitenwand 11 des Druckwer
kes befestigt und koaxial mit der Drehachse der Farbauftrag
walze 1 drehfest verbunden (Fig. 6). Je nach Baugröße kann
zwischen dem Hilfsantriebsmotor 15 und dem Wellenzapfen der
Farbauftragwalze 1 ein Übersetzungsgetriebe (nicht darge
stellt) zwischengeschaltet werden. Dieser regelbare Direkt
antrieb ist absolut unabhängig vom Hauptantrieb des Druckwer
kes. Die Regelung der Farbauftragwalze 1 erfolgt wie be
schrieben zu Fig. 2.
Ebenso erfolgt der in Fig. 5 dargestellte Datenfluß wie zu
Fig. 2 beschrieben.
Claims (23)
1. Verfahren zum Regeln wenigstens eines Betriebsparameters
einer eine elastische Oberfläche aufweisenden, angetrie
benen Farbauftragwalze in bezug auf einen angetriebenen,
zur Aufnahme mindestens einer Druckform ausgebildeten
Formzylinder in einem Druckwerk einer Offsetdruckmaschi
ne, wobei der Ist-Wert wenigstens eines Betriebsparame
ters ermittelt und einem Rechner zugeführt wird, der
soweit erforderlich, Korrektionssignale für den Parame
ter bildet, die eine den Parameter beeinflussende Stel
lanordnung auf den Soll-Wert verstellen,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Umfangsgeschwindigkeiten der Farbauftragwalze (1) und des Formzylinders (2) erfaßt und einem Rechner (19) zugeführt werden,
- - daß im Rechner die gegebenenfalls erforderlichen Ände rungen der Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze (1) ermittelt und ein entsprechendes Stellsignal erzeugt werden, und
- - daß dieses Stellsignal eine Stellanordnung (8, 5, 15) für die Drehzahl der Farbauftragwalze steuert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze (1)
durch Erfassung von deren Drehzahl und Durchmesser er
faßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umfangsgeschwindigkeit der Farbauftragwalze (1)
durch Erfassen von deren Drehzahl und Temperatur erfaßt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Farbauftragwalze
(1) als Funktion ihres Durchmessers geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Drehzahl der Farbauftragwalze
(1) zusätzlich als Funktion der Shorehärte des Belags
der Farbauftragwalze (1) geregelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zum Regeln
von Betriebsparametern in einem Druckwerk, bei welchem
- - zu beiden Seiten der Farbauftragwalze relativ zum Druck werksgestell ortsfest gelagerte Schwenkhebel die ange triebene Farbauftragwalze drehbar tragen,
- - den Schwenkbereich der Schwenkhebel gegen einen Form zylinder begrenzende motorisch verstellbare Verstell anschläge vorgesehen sind, und
- - nachgiebige Anpreßvorrichtungen die Schwenkhebel gegen die Verstellanschläge drücken,
- - wobei einer der Parameter die Breite des Auftragstrei fens (Breite der Fläche, auf der sich Walze und Zylinder berühren) ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Anpreßkraft, mit der die Farbauftragwalze (1) gegen den Formzylinder (2) gedrückt wird, erfaßt und einem Rechner (19) zugeführt wird,
- - daß im Rechner (19) die gegebenenfalls erforderliche Änderung der Anpreßkraft ermittelt und ein entsprechen des Stellsignal erzeugt wird, und
- - daß dieses Stellsignal eine Verstellung der Verstellan schläge (22) steuert.
7. Druckwerk für eine Offsetrotationsdruckmaschine zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
- - mit mindestens einer eine elastische Oberfläche aufwei senden Farbauftragwalze,
- - einem zur Aufnahme mindestens einer Druckform ausgebil deten Formzylinder,
- - einer Antriebsanordnung für die Farbauftragwalze und den Formzylinder,
- - einer beweglichen Lagerung für die Auftragwalze zum Anstellen derselben gegen den Formzylinder,
- - einer Fühlgliedanordnung zur Erfassung wenigstens eines Betriebsparameters der Farbauftragwalze,
- - einem mit der Fühlgliederanordnung verbundenen Rechner zur Erzeugung eines Korrektursignals für den Parameter
- - und einer vom Korrektursignal gesteuerten Stellanordnung zur Veränderung des Parameters, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Antrieb (8, 5, 15) der Farbauftragwalze (1) stu fenlos regelbar ist,
- - daß die Fühlgliedanordnung die Umfangsgeschwindigkeiten der Farbauftragwalze (1) und des Formzylinders (2) er faßt und diesen entsprechende Signale erzeugt,
- - und daß eine Stelleinrichtung (8, 18) zur Regelung der Antriebsdrehzahl der Farbauftragwalze (1) vom Rechner (19) gesteuert wird.
8. Druckwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
als Antrieb der Farbauftragwalze (1) ein vom Antrieb des
Formzylinders (2) unabhängiger gesonderter Motor (15)
mit vom Rechner (19) gesteuerter, regelbarer Drehzahl
vorgesehen ist.
9. Druckwerk nach Anspruch 7, bei welchen der Formzylinder
und die Farbauftragwalze von einem gemeinsamen Antrieb
angetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß im An
triebsstrang zur Farbauftragwalze (1) ein vom Rechner
(19) gesteuertes Regelgetriebe (5) liegt.
10. Druckwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Regelgetriebe (5) ein Differentialgetriebe ist.
11. Druckwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Differentialgetriebe (5) ein Planetengetriebe ist.
12. Druckwerk nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Differentialgetriebe (5) ein Innenzahnradgetriebe
ist.
13. Druckwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Innenzahnradgetriebe (5) ein sogenanntes "Harmonic-
Drive-Getriebe" ist.
14. Druckwerk nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Korrekturwelle (6) des Differen
tialgetriebes (5) von einem Hilfsmotor (8) angetrieben
ist, dessen Drehzahl vom Rechner (19) gesteuert ist.
15. Druckwerk nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei welchem
- - zu beiden Seiten der Farbauftragwalze relativ zum Druck werkgestell ortsfest gelagerte Schwenkhebel die Farbauf tragwalze tragen,
- - den Schwenkbereich der Schwenkhebel gegen den Formzylin der begrenzende motorisch verstellbare Verstellanschläge vorgesehen sind,
- - und nachgiebige Anpreßvorrichtungen die Schwenkhebel gegen die Verstellanschläge drücken, dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Anpreßdruckmeßanordnung (20) im Bereich der Schwenkhebel (12) vorgesehen ist, deren Ausgangssignal dem Rechner (19) zugeführt wird, dessen Stellsignal die Verstellage der Verstellanschläge (22) steuert.
16. Druckwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßanordnung elektromechanische Kraftmeßdosen (20)
im Gestell aufweist, welche den Lagerdruck der Schwenk
hebel (12) in deren gestellfester Lagerung messen.
17. Druckwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Meßanordnung elektromechanische Kraftmeßdosen in den
Schwenkhebeln aufweist, welche den Lagerdruck der Farb
auftragwalzenachse messen.
18. Druckwerk nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
in den motorisch verstellbaren Verstellanschlägen (22)
eine integrierte Einrichtung zur Kraftmessung angeordnet
ist.
19. Druckwerk nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß in der motorisch verstellbaren Ver
stellvorrichtung (22) eine integrierte Einrichtung zur
Messung des Verstellweges angeordnet ist.
20. Druckwerk nach einem der Ansprüche 7 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rechner (19) mit Kommunikations
schnittstellen versehen ist zur Aufnahme von Bediener-
Soll-Werten von einem Zentralrechner (36), und/oder
einem Leitstand (35) und/oder einem Servicegerät (37).
21. Druckwerk nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
die vom Rechner (19) umgerechneten Bediener-Soll-Werte
als Stellsignal dem Verstellanschlag (22) und/oder einem
Regelkreis (44) zur Weiterleitung an die Stellanordnung
für die Drehzahl der Auftragwalze zugeführt werden.
22. Druckwerk nach einem der Ansprüche 20 oder 21, dadurch
gekennzeichnet, daß der Farbauftragwalze (1), dem Form
zylinder (2) und dem Antrieb für die Farbauftragwalze je
ein Tachometer (16, 17, 18) zugeordnet ist.
23. Druckwerk nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tachometer (16, 17, 18) über Verbindungsleitungen
(21, 27, 28) mit dem Rechner (19) verbunden sind.
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