DE4332023A1

DE4332023A1 - Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik

Info

Publication number: DE4332023A1
Application number: DE19934332023
Authority: DE
Inventors: Jens Peter Althaus
Original assignee: Philips Patentverwaltung GmbH
Current assignee: Philips Intellectual Property and Standards GmbH
Priority date: 1993-07-08
Filing date: 1993-09-21
Publication date: 1995-03-23
Also published as: DE4322753A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik, z. B. Telefongehäuse, mit einem innenseitig liegend Blechformteil, das mit einer die Gehäuseaußenwand bildenden Thermoplastschicht fest verbunden ist, nach Patentanmeldung P 43 22 753.8. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Gehäuses.

Die eingangs genannte ältere Patentanmeldung beschreibt ein Gehäuse, bei dem das innenliegende Blechformteil entsprechend der gewünschten Außenkontur mit einer Thermoplastschicht umspritzt wird, die die Gehäuseaußenhaut bildet. Dabei werden auf dem Blechformteil vorgesehene Durchbrüche freigelassen. Derartige Durchbrüche können zur Aufnahme verschiedener Bauteile, z. B. einer Eingabetastatur, dienen. Über die Eingabetastatur selbst ist bei der bekannten Bauart keine Aussage gemacht.

Durch die DE-A-37 36 116 ist eine Tastenkappe für eine Tastatur bekannt geworden. Diese Tastenkappe ist an einem Rahmen geführt, deckt ein Schaltelement und ein Leuchtelement ab und weist für das Schaltelement einen Bedienbereich und vor dem Leuchtelement eine durchscheinende Symbolzone auf. Die Tastenkappe besteht aus einer flexiblen, durchscheinenden Folie in flacher Form, die mit einem Randbereich an dem Rahmen festgelegt ist. Als Bedienbereich ist an die Folie im Abstand vom Randbereich ein Körper angespritzt. Die Folie bildet zwischen dem Randbereich und dem Körper einen Gelenkbereich, wobei zwischen dem Körper und dem Gelenkbereich die bedruckte Symbolzone vorgesehen ist.

Durch die DE-A-36 30 898 ist ein Bedien- und Anzeigefeld eines elektronischen Gerätes bekannt geworden, das eine durchsichtige, flexible Deckfolie aus Polyester aufweist. Bei dieser Bauart geht es darum, Durchsichtigkeit, Bedruckung, Oberflächenerscheinung und Bedienfunktion zu integrieren. Dies wird dadurch erreicht, daß neben durchsichtigen Bereichen des Bedien- und Anzeigefeldes auf die Deckfolie, auf deren der Sichtseite gegenüberliegenden Unterseite, eine Haftvermittlerschicht aus einem auf Polyester haftenden Klarlack aufgedruckt ist, und daß auf den Klarlack eine eine Bürststruktur aufweisende Metallschicht aufgebracht ist.

Durch die EP-A-0 500 330 ist ein flacher Einbauschalter mit einer eingebauten Beleuchtung bekannt geworden. Dieser Schalter enthält drei auf einer Leiterplatte angeordnete Festkontakte, die von einer federnden, halbkugelförmigen Membran betätigt werden können. Zum Schutz wird dieser Schalter von einer isolierenden Kunststoffhaut überspannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für ein Gehäuse der eingangs genannten Art mit wenig Aufwand, unter Einhaltung einer möglichst großen elektromagnetischen Schirmung, eine Eingabetastatur zu integrieren.

Diese Aufgabe wird bei einem Gehäuse der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das Blechformteil im Bereich der Tasten bewegbare Zungen aufweist, die über mindestens einen federnden Steg einseitig mit dem Blechformteil verbunden und von der Thermoplastschicht überzogen sind. Damit erstreckt sich die die Außenhaut bildende Thermoplastschicht, unter Freilassung der eine Bewegung der Zungen behindernden Bereiche, auch über die Zungen selbst. Somit kann eine Eingabetastatur ohne zusätzliche Einzelteile und Montagevorgänge erstellt werden. Das in einem ersten Arbeitsgang hergestellte Blechformteil enthält somit nunmehr auch die als Grundlage für die Tasten dienenden federnden Zungen, die gleichzeitig mit der Herstellung des Blechformteiles in einem Arbeitsgang gebildet werden. Als Grundmaterial werden nur Metall und Kunststoff verwendet. Damit ergibt sich eine recyclinggerechte Lösung, da Metall und Kunststoff sich nicht gegenseitig verunreinigen und damit trennbar bleiben. Außerdem unterstützt die die Eingabetastatur bildende Blechmatrix die Entwärmung, d. h. die Wärmeverteilung, des Gerätes.

Die Zungen werden in Ausgestaltung der Erfindung jeweils durch einen halbkreisförmigen Spalt im Blechformteil gebildet und sind dadurch jeweils über einen federnden Steg mit dem Blechformteil verbunden. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen den Enden der halbkreisförmigen Spalte jeweils ein weiterer Spalt vorgesehen. Dies führt dazu, daß jede Zunge über zwei federnde Stege mit dem Blechformteil verbunden ist. In beiden Fällen kann sich die Thermoplastschicht soweit in den Bereich der federnden Stege erstrecken, daß eine Bewegung der Zungen nicht behindert wird.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Blechformteil im Bereich der Zungen mit Öffnungen versehen ist. Diese Öffnungen können dazu dienen, die Haftung zwischen dem Thermoplastwerkstoff und den Zungen zu verbessern, indem Werkstoff durch die Öffnungen hindurchtritt und auf der Gegenseite einen Widerhalt bildet.

Eine andere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Zungen jeweils mit einer Mittenöffnung versehen sind und daß die Thermoplastschicht im Bereich der Mittenöffnungen aus durchscheinendem Werkstoff besteht. Damit wird eine einfache Möglichkeit geschaffen, die durch die Zungen und den Werkstoff gebildeten Tasten zu beleuchten, indem unterhalb der Tasten eine Lichtquelle angeordnet ist, die den Werkstoff durchscheint.

Eine andere Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine Zweifarben-Spritzgießtechnik mit dunklem Werkstoff im Randbereich der Zungen und mit durchscheinendem Werkstoff im Bereich der mit den Mittenöffnungen versehenen Zungen.

Bei erhöhten Schutz- oder Designanforderungen ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die vom Thermoplast freien Zwischenräume zwischen den Tasten von einer Abdeckplatte verschlossen bzw. abgedeckt sind. Diese Abdeckplatte kann entweder aus dem gleichen Thermoplastwerkstoff bestehen, aus dem die Außenhaut gefertigt ist, oder aber in weiterer Ausgestaltung der Erfindung aus Metall gefertigt sein. Damit wird der Tastenraum weitgehend gegen elektromagnetische Störungen abgedeckt.

Für die vollständige Tastaturfunktion wird der somit gebildete integrierte Tastensatz zusammen mit der Gehäuseschale über einer Schalteranordnung, Schalterfolie oder Schnappscheiben-Anordnung montiert. Als Tastenbeleuchtung können Lumineszenzdioden oder andere Lichtquellen verwendet werden.

Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses, wobei

a) das Blechformteil in einem Tiefziehwerkzeug entsprechend der gewünschten Form geprägt wird,
b) das vorgefertigte Blechformteil in ein Spritzgußwerkzeug eingelegt wird, das entsprechend der gewünschten Außenkontur des Gehäuses ausgebildet, und wobei
c) das eingelegte Blechformteil unter Freilassung von Durchbrüchen mit Thermoplast umspritzt wird.

Gemäß der Erfindung ist dabei vorgesehen, daß das Blechformteil im Tastenbereich mit federnden Zungen versehen wird, die gleichzeitig mit dem Blechformteil mit Thermoplast umspritzt werden. Dabei können die über mindestens einen federnden Steg mit dem Blechformteil verbundenen Zungen vorzugsweise durch randseitige Ausstanzungen gebildet werden.

In der Zeichnung sind in Fig. 1 bis 10 Ausführungsbeispiele des Gegenstandes gemäß der Erfindung schematisch dargestellt.

Fig. 1 und 2 zeigen jeweils in einem Ausschnitt eine Draufsicht auf ein vorgefertigtes Blechformteil im Bereich von Tasten eines nicht dargestellten Gehäuses,

Fig. 3 und 4 zeigen zugehörige Schnittdarstellungen mit zusätzlich aufgespritztem Kunststoff im Bereich der Tasten,

Fig. 5 und 6 zeigen jeweils in einem Ausschnitt Draufsichten auf Abdeckbleche im Tastenbereich,

Fig. 7 und 8 zeigen entsprechende Schnittdarstellungen zu Fig. 5 und 6 mit zusätzlich aufgespritztem Kunststoff, und

Fig. 9 und 10 zeigen jeweils in einem Teilquerschnitt einen integrierten Tastensatz gemäß der Erfindung zusammen mit einer Gehäuseschale über einer Schalteranordnung.

Die vorgefertigten Blechformteile 10 gemäß Fig. 1 und 2 sind Grundgerüst sowohl für eine Gehäuseschale als auch für die Tastatur. Fig. 1 und 2 zeigen durch Spalte 11 und 12 gebildete Zungen 13a, b, die über federnde Stege 14 mit den Blechformteilen 10 verbunden sind. Zusätzliche Öffnungen 15, 16 dienen dazu, den Thermoplastwerkstoff durch Umspritzen dieser Öffnungen festzulegen.

Fig. 3 und 4 zeigen Schnittdarstellungen gemäß Fig. 1 und 2, jedoch zusätzlich mit aufgespritztem Thermoplastwerkstoff 17, 18. Gemäß Fig. 3 durchdringt der Werkstoff 17 die Öffnungen 15 und dient zur Befestigung. Auch der Werkstoff 18 gemäß Fig. 4 durchdringt die größeren Öffnungen 16, ist jedoch aus durchscheinendem Werkstoff hergestellt, so daß eine unterhalb der Tasten angeordnete Lichtquelle zur Beleuchtung der Tasten dienen kann. Im Randbereich der Tasten kann der Werkstoff 18a dunkel gefärbt sein.

Gemäß Fig. 5 und 7 ist zwischen den die Tasten bildenden beschichteten Zungen 13a eine metallische Abdeckplatte 19 vorgesehen, die die Zwischenräume weitgehend gegen elektromagnetische Strahlung abschirmt.

Gemäß Fig. 6 und 8 besteht diese Abdeckplatte 20 aus einem Kunststoff, der aus dem gleichen Werkstoff bestehen kann, aus dem auch die Außenhaut des Gehäuses gebildet ist.

Fig. 9 und 10 zeigen jeweils einen integrierten Tastensatz gemäß der Erfindung zusammen mit der zugehörigen Gehäuseschale über einer Schalteranordnung, die z. B. einen Schnappscheiben-Mechanismus 21 aufweist. Fig. 9 entspricht dabei einer Bauart gemäß Fig. 1, 3, 5, 7, und Fig. 10 entspricht einer Bauart gemäß Fig. 2, 4, 6, 8. Bei der letztgenannten Bauart ist unterhalb der Taste eine Lichtquelle 22 angeordnet.

Claims

1. Gehäuse für Geräte der elektrischen Nachrichtentechnik, z. B. Telefongehäuse, mit einem innenseitigen Blechformteil (10), das mit einer die Gehäuseaußenhaut bildenden Thermoplastschicht fest verbunden ist, nach Patentanmeldung P 43 22 753.8, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (10) im Bereich der Tasten bewegliche Zungen (13a, b) aufweist, die über mindestens einen federnden Steg (14) einseitig mit dem Blechformteil (10) verbunden und von der Thermoplastschicht (17, 18) überzogen sind.

2. Gehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (13a, b) jeweils durch einen etwa halbkreisförmigen Spalt (11) gebildet sind.

3. Gehäuse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Enden des halbkreisförmigen Spaltes (11) ein weiterer Spalt (12) vorgesehen ist.

4. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (10) im Bereich der Zungen (13a, b) mit Öffnungen (15, 16) versehen ist.

5. Gehäuse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (13b) mit einer Mittenöffnung (16) versehen sind und daß die Thermoplastschicht (18) im Bereich der Mittenöffnung (16) aus durchscheinendem Werkstoff besteht.

6. Gehäuse nach einem der Ansprüche 4 oder 5, gekennzeichnet durch Anwendung einer Zweifarben-Spritzgießtechnik mit dunklem Werkstoff (18a) im Randbereich der Zungen (13b) und mit durchscheinendem Werkstoff (18) im Bereich der Öffnungen (16).

7. Gehäuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Thermoplast freien Zwischenräume zwischen den Zungen (13a, b) bzw. Tasten von einer Abdeckplatte (19, 20) verschlossen bzw. abgedeckt sind.

8. Gehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (19) aus Metall besteht.

9. Gehäuse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (20) aus Kunststoff hergestellt ist und aus dem gleichen Werkstoff besteht, aus welchem auch die Außenhaut des Gehäuses gefertigt ist.

10. Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei

a) das Blechformteil (10) in einem Tiefziehwerkzeug entsprechend der gewünschten Form geprägt wird,
b) das vorgefertigte Blechformteil (10) in ein Spritzgußwerkzeug eingelegt wird, das entsprechend der gewünschten Außenkontur des Gehäuses ausgebildet ist, und wobei
c) das eingelegte Blechformteil (10) unter Freilassung von Durchbrüchen mit Thermoplast umspritzt wird,

dadurch gekennzeichnet, daß das Blechformteil (10) im Tastenbereich mit federnden Zungen (13a, b) versehen wird, die gleichzeitig mit dem Blechformteil (10) mit Thermoplast (17, 18) umspritzt werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die über mindestens einen federnden Steg (14) mit dem Blechformteil (10) verbundenen Zungen (13a, b) durch randseitige Ausstanzungen (11, 14) gebildet werden.