DE4322710A1 - Riemenscheiben-Abkopplungssystem für Kolbenmotoren - Google Patents
Riemenscheiben-Abkopplungssystem für KolbenmotorenInfo
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- F16H55/00—Elements with teeth or friction surfaces for conveying motion; Worms, pulleys or sheaves for gearing mechanisms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Riemenscheiben-Abkopplungssystem
für Kolbenmotoren mit einer auf der Kurbelwelle des Motors
drehfest montierbaren Nabe, einer auf dieser entgegen einer
Federkraft relativ zu dieser verdrehbaren Riemenscheibe mit
einer Riemenspur, sowie Endanschlägen zur Begrenzung der
Relativbewegung der Riemenscheibe gegenüber der Nabe.
Bei Kolbenverbrennungsmaschinen vollführt die Kurbelwelle
während des Betriebes gaskraftinduzierte Drehschwingungen, die
auf die angetriebenen Aggregate wie Getriebe, Einspritzpumpe,
Ölpumpe, Lüfter, Nockenwelle, Lichtmaschine, Wasserpumpe,
Servopumpe, Klimakompressor, mechanische Aufladesysteme usw.
übertragen werden. Diese Drehschwingungen verursachen
beispielsweise im Getriebe Zahnradgeräusche, die insbesondere
bei heutigen Kraftfahrzeugen der Komfortklasse infolge deren
übriger mannigfaltiger Dämpfungsmaßnahmen störend wirken.
Zur Reduzierung solcher Getriebegeräusche werden z. B. soge
nannte Zweimassenschwungräder eingesetzt, während für den
Abbau der massenkrafterregten Drehschwingungen höherer
Frequenzen Ein- oder Mehrmassenschwingungsdämpfer Verwendung
finden. Der Einsatz der oben erwähnten Zweimassenschwungräder,
die die niederfrequent abgestimmte Entkopplung von zwei
Schwungrädern ermöglicht, läßt allerdings die Amplituden der
die Ungleichförmigkeit erzeugenden gaskraftinduzierten nieder
frequenten Drehschwingungen erheblich ansteigen.
Insbesondere beim Starten bzw. Abstellen von Kolbenmotoren
erreichen diese Schwingungen Amplitudenwerte bis ca. ± 15°
und führen zu erheblichen Problemen bei der Übertragung der
erforderlichen Leistungen auf die oben erwähnten Aggregate.
Dies gilt insbesondere für moderne Motoren mit Mehrventil
technik, Direkteinspritzung mit und ohne Aufladung, vor allem
im Dieselbereich mit den bekannt hohen Verbrennungsdrücken.
Da die Kraftübertragung von der Kurbelwelle auf die oben
beschriebenen angetriebenen Aggregate über Keil-/Keilrippen
riemen bzw. Zahnriemen erfolgt, werden diese relativ hohen
niederfrequenten Drehschwingungen häufig mit schädlicher
Wirkung auf diese Aggregate übertragen, wobei naturgemäß die
Riemen ihrerseits ebenfalls in kritische Schwingungen versetzt
werden. Da diese Schwingungen ein Über- bzw. Abspringen der
Riemen zur Folge haben könnte, ist es notwendig, diese beson
ders straff zu spannen bzw. automatisch nachspannende Elemente
zu verwenden, um Folgeschäden zu vermeiden. Jedoch bestehen
derzeit erhebliche Probleme bei der Verwendung von Riemen
spannsystemen, die ohne zusätzliche hydraulische Dämpfung
betrieben werden.
Eine geeignete Möglichkeit zur Reduzierung dieser nieder
frequenten Schwingungen im Riementrieb besteht darin, die
Riemenscheibe von der Kurbelwelle abzukoppeln. Hierzu ist es
bekannt geworden, die Riemenscheibe so mit der Nabe zu ver
binden, daß zwischen der Riemenscheibe und der Nabe eine
Relativbewegung ermöglicht wird. Hierbei ist es jedoch er
forderlich, die Relativbewegung zu bedämpfen und außerdem
Endanschläge zur Begrenzung der möglichen Relativbewegung
vorzusehen, um Schäden an den Übertragungselementen zu ver
meiden.
Derartig ausgeführte Lösungen weisen jedoch den Nachteil auf,
daß sie infolge der Verwendung von Stahlfedern keine aus
reichende Dämpfung realisieren können, sondern lediglich eine
abkoppelnde Wirkung bei niedriger Frequenz bieten, aber hohe
Amplituden zwischen Nabe und Riemenscheibe beim Anlassen und
Abstellen des Motors nicht verhindern können, was zu einem
problematischen Flattern des antreibenden Riemens führen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Riemen
scheiben-Abkopplungssystem für Kolbenmotoren zu schaffen,
welches eine wirksame Reduzierung der niederfrequenten
Schwingungen, sogenannter Ungleichförmigkeiten auf dem
Antriebsriemen erlaubt und das eine einfache Anpassung an
unterschiedliche Last- und Drehzahlbedingungen des Motors
ermöglicht.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung wird bei
einem Riemenscheiben-Abkopplungssystem der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß zwischen der Nabe und der Riemen
scheibe ein Wälzlager eingesetzt ist, dessen Innenring über
die Nabe mit der Kurbelwelle und dessen Außenring mit der
Riemenscheibe fest verbunden ist und daß dämpfungsbehaftete
viskoelastische Elemente zur Übertragung eines Drehmomentes
von der Nabe auf die Riemenscheibe vorgesehen sind, die einer
seits mit der Nabe über den Innenring und andererseits mit der
Riemenscheibe über den Außenring fest verbunden sind.
Durch diese Lösung wird eine weitgehende Abkopplung der
Riemenscheibe bei der Einleitung von gaskraftinduzierten
Schwingungen niedriger Frequenz erreicht. Das wird ins
besondere durch die Anordnung des Wälzlagers zwischen Riemen
scheibe und Nabe erreicht, welches eine besonders reibungsarme
Lagerung ermöglicht. Reibungsverluste werden somit nahezu
vollständig vermieden. Die Drehmomentübertragung auf die
Riemenscheibe erfolgt durch die federbildenden visko
elastischen Elemente, die gleichzeitig zur Dämpfung der Dreh
schwingungen dienen, d. h. die hohen Amplituden der Dreh
schwingungen - resultierend aus der Ungleichförmigkeits
bewegung der Kurbelwelle - werden effektiv bedämpft.
In einer vorteilhaften Fortbildung der Erfindung sind die
federbildenden viskoelastischen Elemente als Gummisegmente
ausgebildet, die zwischen dem Innenring und dem Außenring ein
vulkanisiert sind, wobei die Gummisegmente auf einer Kreis
bahn in frei wählbarer Anzahl in vorgegebener Weise verteilt
angeordnet sind. Es ist hierbei von besonderem Vorteil, wenn
die Gummisegmente bei der Montage unter Druckvorspannung
gesetzt werden, um die nach dem Vulkanisieren auftretenden
Erkaltungsschrumpfspannungen abzubauen und eine für Gummi
günstige Belastungsbedingung zu erzeugen.
Zur Vereinfachung der Montage der Riemenscheibenabkopplung,
bzw. um eine Vormontage zu ermöglichen, sind die Gummisegmente
als gesondert eingesetzte druckvorgespannte Gummi-Metallver
bundteile ausgeführt. Es ist zweckmäßig, die Metallkomponenten
der Gummi-Metallverbundteile durch Preßpassungen an der Nabe
und der Riemenscheibe zu befestigen. Ein besonderer Vorteil
dieser Ausgestaltung ist darin zu sehen, daß die Fertigung der
Einzelteile der Riemenscheiben-Abkopplung unabhängig von den
Gummi-Metall-Verbundteilen erfolgen kann und die Komplettie
rung erst bei Bedarf erfolgt. Dadurch kann eine Serien
fertigung flexibel und wirtschaftlich erfolgen.
Zur Begrenzung einer ungehinderten Auslenkung der Gummi
segmente ist es vorteilhaft, wenn zusätzlich zu den Gummi
segmenten zwischen oder parallel zu diesen elastische An
schläge angeordnet sind, wobei diese beispielsweise ebenfalls
aus Gummi bestehen können. Diese Anschläge können wechselweise
einseitig am Innenring bzw. am Außenring durch Vulkanisieren
befestigt sein und dienen insbesondere zur Drehmomentüber
tragung während des Normalbetriebes des Motors und können je
nach Bedarf wahlweise höher- oder niederdämpfend eingestellt
werden. Die Anschläge werden nach einer vorgegebenen relativen
Bewegung zwischen der Nabe und der Riemenscheibe wirksam,
wobei ihre Wirkung zweckmäßigerweise nach einer Auslenkung der
Riemenscheibe zur Nabe von ca. ± 10° beginnt.
Es ist zweckmäßig, wenn die Anschläge eine höhere Feder
konstante aufweisen als die Gummisegmente. Damit wird ein
progressives Ansprechen der Riemenscheiben-Abkopplung
erreicht, wodurch die erforderlichen Drehmomente zuverlässig
übertragen werden können.
Zur Erreichung eines bestimmten Feder-/Dämpfungsverhaltens
kann es auch erforderlich sein, daß die Anschläge eine
niedrigere Federkonstante aufweisen als die Gummisegmente.
Ebenso ist es möglich, daß die Anschläge und die Gummisegmente
eine derartige konstruktive und/oder viskoelastische Einstel
lung aufweisen, daß die rückstellende Federkraft zwischen der
Nabe und der Riemenscheibe weich einsetzt oder daß die Feder-/Dämpfungs
wirkung der Gummisegmente und/oder der Anschläge so
eingestellt ist, daß die rückstellende Federkraft härter ein
setzt.
Ein besonders günstiges Abkopplungsverhalten wird erreicht,
wenn die Federrate der Gummisegmente und/oder der Anschläge
eine nichtlineare Kennlinie aufweist. Diese nichtlineare Kenn
linie der Federrate kann zweckmäßig durch die Form und/oder
das Material der Anschläge und der Gummisegmente vorgegeben
werden.
Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gummisegmente und/oder die sich naturgemäß
berührenden Anschläge mit reibungsvermindernden Additiven
versehen sind, wobei beispielsweise der Gummimischung der
Gummisegmente und/oder der Anschläge Graphit hinzugefügt ist.
Diese Additive bewirken bezüglich des Abriebes eine wesent
liche Erhöhung der Lebensdauer, da die an der Oberfläche der
Gummisegmente bzw. der Anschläge auftretende Reibung dadurch
auf ein Minimum reduziert wird.
Anstelle der Beimischung von Graphit können die Gummisegmente
und/oder die Anschläge auch mit einer PTFE-Beschichtung ver
sehen werden, die ebenfalls zu einer Verminderung der Reibung
führt.
In einer weiteren Ausgestaltung begrenzt der Endanschlag die
Relativbewegung zwischen der Nabe und der Riemenscheibe auf
ein vorgegebenes Maß, vorzugsweise ca. ± 15°.
Um ohne zusätzliche Elemente zur axialen Führung auszukommen,
ist es günstig, wenn das Wälzlager als Kugellager oder als
einstellbares Kegelrollenlager ausgebildet ist.
Besonders günstige Kraftübertragungsverhältnisse im Hinblick
auf die durch die Riemen auf die Riemenscheibe ausgeübten
Kräfte werden erreicht, wenn das Wälzlager mittig zur Riemen
spur der Riemenscheibe auf der Nabe angeordnet ist.
Zur gleichzeitigen Dämpfung von massenkrafterregten Schwingun
gen höherer Frequenzen ist es zweckmäßig, auf der Nabe zusätz
lich ein Feder-Masse-System in Form eines Tilgungssystemes,
bestehend aus wenigstens einer Tilgerschwungmasse und einer
zugehörigen Gummispur, zu installieren, d. h. einen
Schwingungstilger bekannter Bauart zu bilden, der auch als
Zweimassenschwingungstilger ausgeführt sein kann.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung des Riemenscheiben-Ab
kopplungssystems mit einem Gummisegment in Form
eines Gummi-Metallteiles,
Fig. 1a eine Teilschnittdarstellung entlang der Linie A-A
in Fig. 1, und
Fig. 2 die Vorderansicht des Gummi-Metallteiles.
Entsprechend Fig. 1 besteht das Riemenscheiben-Abkopplungs
system aus einer Nabe 1, die mit einer nicht dargestellten
Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors fest verbunden werden
kann und einer relativ zu dieser bewegbaren Riemenscheibe 2,
die mit einer Riemenspur 3 - hier in Form einer 6rilligen
Keilriemenspur dargestellt - versehen ist. Diese Riemenspur
dient zur Aufnahme und Führung eines sogenannten Keilrippen
riemens, der seinerseits Aggregate wie Lichtmaschine, Wasser
pumpe, Servopumpe, Einspritzpumpe, Ölpumpe, Klimakompressor,
Lüfter, mechanische Aufladesysteme (z. B. G-Lader) usw., an
treiben soll.
Zur Realisierung einer reibungsarmen Relativbewegung zwischen
der Nabe 1 und der Riemenscheibe 2 ist zwischen diesen ein
Wälzlager 4 derart angeordnet, daß dessen Innenring 5 mit der
Nabe 1 und dessen Außenring 6 mit der Riemenscheibe 2 fest
verbunden ist. Zur Gewährleistung einer präzisen axialen
Führung der Riemenscheibe 2 ist das Wälzlager 4 als Kugellager
ausgebildet, wobei allerdings auch ein einstellbares Kegel
rollenlager zur Anwendung kommen kann.
Zur Übertragung von Drehmomenten sind zwischen der Nabe 1 und
der Riemenscheibe 2 viskoelastische Elemente in Form von
Gummisegmenten 7 angeordnet, die als Gummi-Metallverbund
elemente mit einem inneren Metallring 8 und einem äußeren
Metallring 9 ausgeführt sind. Der innere Metallring 8 ist
dabei mit der Nabe 1 und der äußere Metallring 9 mit der
Riemenscheibe 2 fest verbunden. Die feste Verbindung der
Metallringe 8, 9 mit der Nabe 1 bzw. der Riemenscheibe 2
erfolgt durch eine Preßpassung, die einen sicheren Sitz
gewährleistet. Die Gummisegmente 7 befinden sich zwischen den
Metallringen 8, 9 und sind an diesen fest anvulkanisiert, so
daß eine Drehmomentübertragung erfolgen kann.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind vier Gummisegmente 7 um
jeweils 90° zueinander versetzt vorgesehen, wobei je nach
verfügbarem Bauraum sowie der Größe der zu übertragenden Dreh
momente auch eine andere Anzahl von Gummisegmenten 7 vorge
sehen werden kann. Diese Gummisegmente 7 erlauben eine schwach
federnd rückstellende Relativbewegung zwischen der Nabe 1 und
der Riemenscheibe 2, so daß die Riemenscheibe 2 weitgehend
abgekoppelt ist, wenn der Motor angelassen oder abgestellt
wird. Dadurch werden die bei diesen Vorgängen entstehenden
gaskraftinduzierten Drehmomentschwankungen durch die Gummi
segmente 7 aufgefangen und nicht oder kaum auf die Riemen
scheibe übertragen.
Da jedoch die durch die Gummisegmente 7 übertragbaren Dreh
momente in der Regel nicht ausreichen, um die oben beschriebe
nen Aggregate ausreichend anzutreiben, sind zwischen den
Gummisegmenten 7 zusätzliche Anschläge 10 vorgesehen, die
wegen eines anfangs weichen aber progressiven Ansprechens
zweckmäßigerweise elastisch ausgebildet und wechselweise ein
seitig an den Metallringen 8, 9 anvulkanisiert sind. Damit
übernehmen die Anschläge 10 nach einer gewissen Auslenkung,
bzw. Relativbewegung zwischen der Nabe 1 und der Riemenscheibe
2 die Drehmomentübertragung, wobei es sich als ausreichend
erwiesen hat, wenn die Anschlagwirkung bei ca. ± 10° ein
setzt.
Die elastischen Anschläge 10, die aus dem gleichen Material
wie die Gummisegmente 7 bestehen können, übernehmen die Dreh
momentübertragung im Normalbetrieb des Kraftfahrzeugmotors und
dienen in Verbindung mit den Gummisegmenten 7 dazu, die beim
Starten oder Abstellen des Kraftfahrzeugmotors auftretenden
Beschleunigungsspitzen der Riemenscheibe zu reduzieren, indem
die von der Kurbelwelle induzierte Arbeit in den Gummisegmen
ten 7 bzw. den Anschlägen 10 in Wärme umgesetzt wird und nicht
mehr die Riemenscheibe 2 erreicht. Zusätzlich kann diese
Wirkung noch verstärkt werden, wenn die Gummisegmente 7 unter
Druckvorspannung zwischen den Metallringen 8, 9 stehen. Außer
dem können die Anschläge 10 über die Kontur mit einer anderen
Federkonstante versehen sein, wie die Gummisegmente 7, so daß
ein unterschiedliches Übertragungsverhalten entsprechend den
jeweiligen Anforderungen eingestellt werden kann.
Beispielsweise können die Gummisegmente 7 und die Anschläge 10
so eingestellt werden, daß die Relativbewegung zwischen der
Nabe 1 und der Riemenscheibe 2 hart oder weich einsetzt.
Außerdem ist es möglich, die Federrate der Gummisegmente 7 und
der Anschläge 10 so einzustellen, daß eine nichtlineare Kenn
linie erreicht wird. Diese nichtlineare Kennlinie wird durch
das Elastomer, wie auch die äußere Form der Gummisegmente 7
und der Anschläge 10 bestimmt.
Auf Grund dessen, daß die Anschläge 10 und/oder die Gummi
segmente 7 bei großen Auslenkungen in Kontakt miteinander
kommen und somit aneinander reiben, kann es angebracht sein,
entweder die Gummimischung mit reibungsvermindernden Addi
tiven, wie z. B. Graphit, zu versehen, oder auf die Oberfläche
der Anschläge 10 und/oder der Gummisegmente 7 eine PTFE-
Beschichtung aufzubringen.
Um die Relativbewegung zwischen der Nabe 1 und der Riemen
scheibe 2 bei extremen Drehmomenten bzw. Drehmomentschwankungen
zu begrenzen, sind Endanschläge 11 in ausreichender Anzahl
vorgesehen. (Fig. 1a) Diese metallischen Endanschläge be
schränken die maximale Relativbewegung zweckmäßigerweise auf
ca. ± 15°. Diese Begrenzung, die im Einzelfall bei Bedarf
auch größere Werte annehmen kann, dient zur Vermeidung einer
Schädigung bzw. zur Reduzierung des Verschleißes der Gummiseg
mente 7 und der Anschläge 10 und somit der Erhöhung der Stand
festigkeit des Riemenscheiben-Abkopplungssystems.
Um eine möglichst hohe Belastbarkeit der Riemenscheibe 2 zu
erreichen, ist das Wälzlager 4 mittig zur Riemenspur 3 auf der
Nabe angeordnet. (Fig. 1) Dadurch werden die von dem Riemen
ausgeübten Zugkräfte optimal über das Wälzlager 4 auf die Nabe
1 übertragen.
Das vorstehend beschriebene Riemenscheiben-Abkopplungssystem
kann durch ein Tilgungssystem, bestehend aus wenigstens einer
Tilgerschwungmasse 12 und einer zugehörigen Gummispur 13, zur
Dämpfung von Drehschwingungen höherer Frequenzen ergänzt
werden. Dieses auf eine definierte Eigenfrequenz abgestimmte
Tilgungssystem befindet sich, wie in Fig. 1 dargestellt, in
festem Verbund mit der Nabe 1, wobei die Feder von der Gummi
spur 13 und die Tilgerschwungmasse 12 als Ring ausgebildet
ist. Hier können auch Zweimassentilger bekannter Bauart
Verwendung finden. Die Konstruktion beinhaltet dann zwei
Schwungmassen, die konzentrisch zueinander angeordnet und
untereinander oder über die Nabe 1 durch Gummispuren 13 ver
bunden sind.
Bezugszeichenliste
1 Nabe
2 Riemenscheibe
3 Riemenspur
4 Wälzlager
5 Innenring
6 Außenring
7 Gummisegment
8 Metallring
9 Metallring
10 Anschlag
11 Endanschlag
12 Tilgerschwungmasse
13 Gummispur
2 Riemenscheibe
3 Riemenspur
4 Wälzlager
5 Innenring
6 Außenring
7 Gummisegment
8 Metallring
9 Metallring
10 Anschlag
11 Endanschlag
12 Tilgerschwungmasse
13 Gummispur
Claims (25)
1. Riemenscheiben-Abkopplungssystem für Kolbenmotoren, ins
besondere Kraftfahrzeugmotoren, mit einer auf der Kurbel
welle bzw. der Antriebswelle des Motors drehfest montier
baren Nabe, einer auf dieser entgegen einer Federkraft
relativ zu dieser verdrehbaren Riemenscheibe mit einer
Riemenspur, sowie Endanschlägen zur Begrenzung der
Relativbewegung der Riemenscheibe gegenüber der Nabe,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Nabe (1) und der Riemenscheibe (2) ein Wälzlager (4)
eingesetzt ist, dessen Innenring (5) über die Nabe (1) mit
der Kurbelwelle und dessen Außenring (6) mit der Riemen
scheibe (2) fest verbunden ist und daß dämpfungsbehaftete
viskoelastische Elemente und zur Übertragung eines Dreh
momentes von der habe (1) auf die Riemenscheibe (2) vorge
sehen sind, die einerseits mit der Nabe (1) über den
Innenring (8) und andererseits mit der Riemenscheibe (2)
über den Außenring (9) fest verbunden sind.
2. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die visko
elastischen Elemente als Gummisegmente (7) ausgebildet
sind, die zwischen dem Innenring (8) und dem Außenring (9)
einvulkanisiert sind.
3. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Gummisegmente (7) auf einer Kreisbahn zwischen der Nabe
(1) und der Riemenscheibe (2) in einer vorgegebenen Weise
verteilt angeordnet sind.
4. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gummisegmente (7) unter Druckvorspannung stehen.
5. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die Gummi
segmente (7) als Bestandteil eines gesondert eingesetzten
druckvorgespannten Gummi-Metallverbundteiles ausgeführt
sind.
6. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Gummi-
Metallverbundteil durch eine Preßpassung zwischen Nabe (1)
und Riemenscheibe (2) eingesetzt ist.
7. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen oder parallel zu den Gummisegmenten (7)
elastische Anschläge (10) angeordnet sind.
8. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß die An
schläge (10) aus Gummi bestehen.
9. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 8, da
durch gekennzeichnet, daß die An
schläge (10) wechselweise einseitig am Innenring (8) bzw.
am Außenring (9) durch Vulkanisieren befestigt sind.
10. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 7 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschläge (10) nach einer vorgegebenen relativen Bewegung
zwischen der Nabe (1) und der Riemenscheibe (2) wirksam
werden.
11. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 7 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschläge (10) eine höhere Federkonstante aufweisen als
die Gummisegmente (7).
12. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 7 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschläge (10) eine niedrigere Federkonstante aufweisen
als die Gummisegmente (7).
13. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anschläge (10) und die Gummisegmente (7) eine derartige
konstruktive und oder viskoelastische Einstellung auf
weisen, daß die rückstellende Federwirkung zwischen der
Nabe (1) und der Riemenscheibe (2) weich einsetzt.
14. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Feder-/Dämpfungswirkung der Gummisegmente (7) und/oder der
Anschläge (10) so eingestellt ist, daß die rückstellende
Federkraft zwischen der Nabe (1) und der Riemenscheibe (2)
hart einsetzt.
15. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Federrate der Gummisegmente (7) und/oder der Anschläge
(10) eine nichtlineare Kennlinie aufweist.
16. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 15, da
durch gekennzeichnet, daß die nicht
lineare Kennlinie durch die Form und/oder das Material der
Anschläge (10) und der Gummisegmente (7) einstellbar ist.
17. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gummisegmente (7) und/oder die Anschläge (10) mit
reibungsvermindernden Additiven versehen sind.
18. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 17, da
durch gekennzeichnet, daß der Gummi
mischung der Gummisegmente (7) und/oder der Anschläge (10)
Graphit zugefügt ist.
19. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Gummi
segmente (7) und/oder die Anschläge (10) mit einer PTFE-
Beschichtung versehen sind.
20. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
19, dadurch gekennzeichnet, daß der
Endanschlag (11) die Relativbewegung zwischen der Nabe (1)
zu der Riemenscheibe (2) auf ein vorgegebenes Maß be
grenzt.
21. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wälzlager (4) als Kugellager ausgebildet ist.
22. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wälzlager (4) als einstellbares Kegelrollenlager ausge
bildet ist.
23. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
22, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wälzlager (4) mittig zur Riemenspur (3) der Riemenscheibe
(2) auf der Nabe (1) angeordnet ist.
24. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach den Ansprüchen 1 bis
23, dadurch gekennzeichnet, daß mit
der Nabe (1) ein Tilgungssystem, bestehend aus wenigstens
einer Tilgerschwungmasse (12) und einer zugehörigen Gummi
spur (13), zur Dämpfung von Schwingungen höherer Frequenz
verbunden ist.
25. Riemenscheiben-Abkopplungssystem nach Anspruch 24, da
durch gekennzeichnet, daß das
Tilgungssystem als Zweimassenschwingungssystem ausgebildet
ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934322710 DE4322710A1 (de) | 1993-07-08 | 1993-07-08 | Riemenscheiben-Abkopplungssystem für Kolbenmotoren |
DE19944435201 DE4435201C2 (de) | 1993-07-08 | 1994-09-30 | Riemenscheiben-Abkopplung für Kolbenmotoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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