DE4321117A1 - Formkörper mit axial verlaufenden Kanälen und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Formkörper mit axial verlaufenden Kanälen und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Formkörper mit axial verlaufenden
Kanälen, wobei die Kanäle durch Einsätze gebildet werden, die
von einem Hüllrohr umfaßt sind, sowie Verfahren zu deren
Herstellung.
Derartige Formkörper sowie Verfahren zu deren Herstellung
sind bekannt.
So zeigen DE-PS 13 03 555, DE-GM 19 54 340, DE-OS 35 38 653
und DE-OS 19 25 385 Formkörper, die als Schreibdochte,
Schreibspitzen, Applikatoren oder Zeichenspitzen ausgebildet
sind und die aus einem Bündel miteinander verpreßter oder
verklebter Röhren aus Kunststoff bestehen.
Gemäß DE-OS 35 38 653 kann ein Applikator auch aus einem mit
Erhebungen und Vertiefungen versehenen Folienband gewickelt
werden, wodurch sich axial verlaufende, durchgehende
Kapillarkanäle ergeben.
Nach DE-OS 19 25 385 können die Röhren runden oder auch
polygonalen Querschnitt aufweisen, als Strang gepreßt und
durch Ziehen im Durchmesser verringert und auf ihr
endgültiges Durchmessermaß gebracht werden. Danach sollen sie
gebündelt und im Bund miteinander verklebt und ausgehärtet
werden.
Ein wesentlicher Nachteil derartiger Formkörper besteht
darin, daß sie keine sehr abriebfeste Oberfläche aufweisen
und daher einem relativ starken Verschleiß unterliegen.
Soweit sie nicht durchgehend verklebt oder verschweißt sind,
sind sie zudem ggf. auch instabil gegen seitliche
Druckeinwirkungen.
Aus GB-PS 364 808 und aus DE-PS 32 40 250 sind Formkörper
bzw. Schreibspitzen bekannt, die aus einem Bündel
Metallstreifen oder Drähten gebildet werden und deren Spitzen
ggf. auch durch Umformen komprimiert bzw. auf das endgültige
Durchmessermaß gebracht werden können.
Die kapillaren Zuleitungskanäle werden hierbei durch die
Abstände der aneinandergepreßten Drähte oder Streifen
zueinander gebildet und sind daher nur sehr schlecht
eindeutig zu definieren und größenmäßig zu bestimmen.
Außerdem können und sollen sich die einzelnen Drähte oder
Streifen beim Schreiben leicht gegeneinander bewegen, so daß
auch diese Spitzen oft in sich instabil sind.
Aus DE-AS 19 10 268, DE-AS 22 39 418 und US-PS 3 843 270 sind
Formkörper bzw. Schreibspitzen bekannt, die aus Profilstäben
zusammengesetzt und von einem Hüllrohr umhüllt werden.
Die Profilstäbe weisen hierbei axiale Nuten, Stege oder
sonstige Profilierungen auf, die in montiertem Zustand, ggf.
auch zusammen mit der Innenfläche des Hüllrohres, die
Kapillarnuten bilden.
Die hiermit erreichbaren definierten Kapillarkanäle lassen
sich aber oft nicht in der gewünschten Feinheit herstellen.
Außerdem sind derartige Profilstäbe in der Regel aus
Kunststoff gefertigt, so daß diese Formkörper ebenfalls nicht
sehr abriebfest und formstabil sind.
Eine aus EP 0518 708 A1 bekannte Schreibspitze soll
einstückig aus abriebfestem Material, beispielsweise aus
Metall, bestehen und axiale und quergerichtete Kanäle
aufweisen, zur Erzeugung eines guten Tintenflusses.
Darüber hinaus sind aus DE-OS 31 09 400, DE-OS 22 59 636,
DE-AS 25 08 490, DE-PS 20 59 179 und DE-PS 23 51 226
Verfahren zur Herstellung von Faser-Verbundwerkstoffen
bekannt, wonach Bündel von ggf. auch ummantelten und/oder
beschichteten Metalldrähten von einem Hüllrohr umfaßt und
zusammen mit diesem durch Ziehen, Walzen, Hämmern oder
Strangpressen umgeformt und zu einem relativ homogenen
Formkörper gestaltet werden, wobei die Metall-Matrix im
wesentlichen aus dem Hüllrohr und den ggf. vorhandenen
Drahthüllen gebildet wird.
Wie und ob hiermit Formkörper mit axial verlaufenden offenen
Kanälen und insbesondere mit Kapillarkanälen, herstellbar
sind, ist nicht beschrieben, gezeigt oder erkennbar.
Die hieraus bekannten Faserwerkstoffe bzw. Faser-
Verbundwerkstoffe werden z. B. in der Flugzeug- und
Raumfahrttechnik als Werkstoffe mit extremer Bruchfestigkeit
oder in der Elektrotechnik zur Erhöhung der
Abbrandbeständigkeit bei Kontaktleitern, z. B. bei Kontakt-
Nieten und Hochleistungs-Zündkerzen, eingesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, Formkörper zu
schaffen, die die oben genannten Nachteile nicht aufweisen
und die insbesondere sehr abriebfest sind und sich daher
nicht oder nur geringfügig abnützen, die eine hohe Stabilität
gegen Seitendruck aufweisen und deren Kapillarkanäle relativ
einheitlich und gleichförmig sowie beliebig fein herstellbar
sind.
Soweit die Anwendung der Formkörper als Auftragselemente bei
Schreib-, Zeichen-, Mal- oder Markiergeräten erfolgt, sollen
Langzeitprodukte mit guten Schreibeigenschaften für
unterschiedliche Anwendungen geschaffen werden.
Darüberhinaus soll ein Verfahren zur Herstellung derartiger
Formkörper aufgezeigt werden, mit dessen Hilfe Formkörper aus
Metall kostengünstig mit einer Vielzahl feiner Bohrungen im
Kapillarbereich versehen werden können.
Diese Aufgaben werden mit den in den Ansprüchen 1 und 15
aufgezeigten Formkörpern und deren Herstellungsverfahren
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen sind in den
weiteren Ansprüchen umfaßt.
Grundsätzlich sind die erfindungsgemäßen Formkörper beliebig
gestaltbar und für unterschiedliche Anwendungen einsetzbar.
Erfindungsgemäß sollen bei Formkörpern mit axial verlaufenden
kapillaren Kanälen, bei denen die Kanäle durch Einsätze
gebildet werden und die von einem Hüllrohr umfaßt sind, die
Einsätze und das Hüllrohr aus umformbarem und ggf. härtbarem
Metall bestehen, die Einsätze als Drähte, Manteldrähte, Rohre
oder Profilkörper ausgebildet, in das Hüllrohr eingesetzt und
mit diesem und miteinander axial unverschiebbar verbunden,
insbesondere verpreßt, verschweißt oder verlötet sein und die
Reduzierung des Profils des Formkörpers und/oder der
Durchmesser der Kanäle durch Umformen erfolgen.
Hierbei sollen das Hüllrohr oder die Einsätze bzw. deren
Drahthüllen und das Hüllrohr eine Matrix, vorzugsweise eine
Metallmatrix, bilden.
Das Umformen soll durch reduzierendes Verpressen, durch
Stauchen oder durch Ziehen, vorzugsweise durch Strangziehen
oder durch Strangpressen, erfolgen bzw. erfolgt sein.
Erfindungsgemäße Formkörper können beispielsweise als
Schreibdochte, als Schreibspitzen, als Kugelschreiberspitzen
mit einem Kugelbett oder auch als Filter oder Sieb, oder als
Düse oder Perlator ausgebildet sein, wobei die Einsätze vor
dem Verschweißen bzw. vor dem Umformen Nuten, Stege oder
Konturen mit frei wählbaren Querschnittsformen und/oder
Abmessungen aufweisen, die nach dem Umformen und/oder nach
dem Verschweißen Kapillarkanäle bilden.
Als Einsätze können vorteilhaft auch Manteldrähte verwendet
werden, deren Drahthüllen und Kerne aus unterschiedlichen
Materialien bestehen und deren ummantelte Kerne nach dem
Umformen entfernt werden bzw. wurden.
Die Einsätze und das Hüllrohr werden während des Umformens
durch Diffusionsverschweißung oder durch Verlötung fest
miteinander verbunden bzw. verschmolzen und können zur
Verbesserung der Verbindung vor dem Verschweißen oder
Verschmelzen mit einem Lotüberzug versehen werden.
In dem Hüllrohr sollen mindestens zwei Einsätze enthalten
sein, wobei dann jeder axial verlaufende Kanal aus Nuten oder
Konturen mindestens zweier Einsätze gebildet wird, wenn als
Einsätze nicht einfache Rohre oder Manteldrähte, sondern
Profilkörper, wie z. B. Profilstäbe oder Profilrohre,
verwendet werden.
Das Außenprofil aller zusammengesetzten Profilkörper soll
vorteilhafterweise dem Innenprofil des Hüllrohres, in das sie
eingesetzt sind, vor dem Umformen formmäßig und maßlich im
wesentlichen entsprechen, da es sich gezeigt hat, daß dann
eine besonders gute Verbindung aller Teile erfolgt und daß
dadurch zudem relativ glatte und gleichförmige Kapillarkanäle
entstehen.
Nach einem bevorzugten Verfahren sollen zur Herstellung
erfindungsgemäßer Formkörper die Einsätze zunächst als
Drähte, Manteldrähte, Röhren oder Profilstäbe ausgebildet
bzw. hergestellt werden. Nach dem Einsetzen in das Hüllrohr
werden sie zusammen mit diesem und miteinander durch
Umformen, vorzugsweise durch reduzierendes Verpressen, durch
Stauchen oder durch Ziehen, insbesondere durch Strangziehen
oder durch Strangpressen, im Durchmesser verringert und ggf.
im Profil verändert. Gleichzeitig erfolgt hierbei eine
Reduzierung der Kapillarkanäle und ggf. eine Veränderung
deren Profile. Außerdem werden hierbei alle Teile
reibschlüssig fest miteinander verbunden bzw. verpreßt,
verschweißt oder verlötet.
Aus dem Grad bzw. Maß der Reduzierung der äußeren
Abmessungen, aus der Anzahl der Einsätze und aus dem
gewünschten Durchmessermaß der Kapillarkanäle errechnen sich
die jeweiligen Wandstärken des Hüllrohres und der Einsätze.
Umgekehrt sind bei vorgegebenen Wandstärken und
Kapillarkanal-Abmessungen und -Anzahl die ursprünglichen
Abmessungen und der Reduzierungsgrad zu ermitteln.
Die Einsätze untereinander und zusammen mit dem Hüllrohr
werden während oder nach dem Umformen durch
Diffusionsverschweißung oder durch Verlötung fest miteinander
verbunden bzw. verschmolzen.
Bei der Verwendung von Manteldrähten werden deren Kerne nach
dem Umformen durch Ausschmelzen oder Zersetzung aus den
Drahthüllen entfernt.
Die Erfindung wird anhand einiger in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsformen nachfolgend näher erläutert.
Hierbei zeigen in zum Teil stark vergrößerter Form:
Fig. 1 a) einen Formkörper mit eingeschobenen Rohren im
Querschnitt in bereits verpreßter Ausführung;
Fig. 1 b) den Formkörper nach Fig. 1 a) unverpreßt, in
perspektivischer Darstellung;
Fig. 2 a) und b) einen Querschnitt und eine
perspektivische Ansicht eines Formkörpers
mit eingeschobenen massiven Drähten;
Fig. 3 a) und b) einen Formkörper mit eingesetzten
Manteldrähten im Querschnitt und in
perspektivischer Darstellung;
Fig. 4 a bis e) eine noch unverpreßte Formkörpervariante
mit mehreren ineinandergesetzten rohr-
bzw. kreisförmigen Profilrohren;
Fig. 5 a bis e) eine weitere Variante eines noch
unverpreßten Formkörpers im Querschnitt,
mit doppelseitig genuteten Profilrohren;
Fig. 6 a) und b) zusammengesetzte Profilkörper im
Querschnitt und einsatzfertig gebündelt,
Fig. 7 a) und b) die Profilelemente gemäß Fig. 6 in das
Hüllrohr eingesetzt, aber noch
unverpreßt;
Fig. 8 a) bis c) mehrere verschiedene Geometrie- und
Querschnittsformen von Profilkörpern;
Fig. 9 a) bis j) mehrere Profilvarianten von Profilstäben
bzw. -einsätzen;
Fig. 10 a) bis e) verschiedene Geometrieformen für
Profilrohre bzw. für rohrförmige
Kapillarelemente;
Fig. 11 a) bis i) verschiedene Anordnungsmöglichkeiten der
Kapillarkanäle in Formkörpern;
Fig. 12 a) bis i) mehrere verschiedene Geometrie- und
Querschnittsformen von Formkörpern;
Fig. 13 a) bis e) Einzelteile und Umformungsstufen
erfindungsgemäßer Formkörper;
Fig. 14 a) bis d) Querschnitte der Kapillarkanäle durch
einen Formkörper in verschiedenen
Umformungs- bzw. Reduktionsstadien;
Fig. 15 a) und b) einen Längsschnitt durch einen Formkörper
als Schreibspitze mit Kugelbett, für
einen Kugelschreiber und eine Draufsicht
hierzu;
Fig. 16 a) und b) einen Längsschnitt durch einen weiteren
Formkörper als Schreibspitze, für ein
Kugelbett eines Tinten-Kugelschreibers
und eine Draufsicht hierzu;
Fig. 17 einen erfindungsgemäßen Formkörper mit duktilem
Überzug als Schreibspitze;
Fig. 18 einen weiteren erfindungsgemäßen Formkörper mit
duktilem Überzug als Schreibspitze;
Fig. 19 einen Formkörper mit einem auswechselbaren Überzug
als Perlator;
Fig. 20 einen anderen Formkörper ohne Überzug als Düse;
Fig. 21 ein Schreibgerät mit erfindungsgemäßem Formkörper
als Schreibspitze;
Fig. 22 einen Teilschnitt eines Schreibgerätes mit einem
als Abschlußstopfen bzw. als Filter eingesetzten
Formkörper.
Der in Fig. 1 a und b) dargestellte Formkörper 1 mit sieben
als Einsätze 3 eingeschobenen Rohren 34 ist im Querschnitt
(Abb. a) in bereits verpreßter Ausführung gezeigt und
unverpreßt in perspektivischer Darstellung (gem. Abb. b), in
der das Hüllrohr 2 die Rohre 34 noch nicht vollständig
aufgenommen hat. Die verpreßten Rohre 34 sind praktisch
sechseckig deformiert und weisen dementsprechend profilierte
Kapillarkanäle 44 auf.
Nach Fig. 2 a) und b) wird bin erfindungsgemäßer Formkörper 1
mit in das Hüllrohr 2 eingeschobenen massiven Drähten 31
hergestellt, wobei die Drähte 31 zwischen sich Kapillarkanäle
44 bilden.
Bei dem aus Fig. 3 a) und b) ersichtlichen Formkörper 1 mit in
das Hüllrohr 2 als Einsätze 3 eingesetzten Manteldrähten 32,
bleiben die Kapillarkanäle 44 auch nach dem Umformen relativ
gleichförmig und formgetreu erhalten, da die in den
Drahthüllen 32′ angeordneten Kerne 32′′ einer übermäßigen
Verformung entgegenwirken. Die Kerne 32 müssen nach der
Umformung entfernt werden. Dies kann - je nach Kernmaterial -
chemisch, z. B. durch Herausätzen oder mechanisch erfolgen.
Die in Fig. 4 a bis e) gezeigte noch unverpreßte
Formkörpervariante weist mehrere, als Einsätze 3
ineinandergesetzte runde Profilrohre 33′′′ auf, die mit Nuten
41 versehen sind, woraus sich in montiertem Zustand im
Hüllrohr 2 nach dem Umformen die Kapillarkanäle 44 ergeben.
Aus Fig. 5 a bis e) ist eine weitere Variante eines noch
unverpreßten Formkörpers 1 mit doppelseitig genuteten runden
Profilrohren 33′′′′ ersichtlich, wobei der Formkörper 1
ebenfalls mehrere ineinandergesetzte Profilrohre 33′′′′
aufweist, die beidseitig mit Nuten 41 und Stegen 42 versehen
sind, woraus sich in montiertem Zustand im Hüllrohr 2 nach
dem Umformen ebenfalls die Kapillarkanäle 44 ergeben.
Die Fig. 6 a) bis 8 c) zeigen als Einsätze 3′
zusammengesetzte Profilkörper 33 im Querschnitt,
einsatzfertig gebündelt und in das Hüllrohr 2 eingesetzt,
aber noch unverpreßt, wobei die Fig. 8 a) bis c) mehrere
verschiedene Geometrie- und Querschnittsformen von
Profilkörpern 33 bzw. von zusammengesetzten Profilstäben 33′
beispielhaft aufzeigen. Den quadratischen oder sechseckigen
Querschnitten würden auch die zugehörigen Hüllrohre (2)
profilmäßig entsprechen. Jeweils zwei zusammenkommende
eingeformte Nuten 41 zweier Profilstäbe 33′ bilden hierbei
die Grundform und Ausgangs-Abmessung der nach dem Umformen
gebildeten Kapillarkanäle. Mit unterschiedlichen Geometrie-
und Querschnittsformen sollen die Einsätze 3′ bzw. die
Profilkörper 33 der Innenkontur des jeweiligen Hüllrohres 2
angepaßt werden, um möglichst gleichförmige und glatte
Kapillarkanäle und eine optimale Verbindung bzw.
Verschweißung aller Einzelteile zu erhalten.
Die Anordnung und Anzahl der Nuten kann nach der vorgesehenen
Anwendung und im Rahmen der technischen Möglichkeiten frei
gewählt werden.
Wie aus den Fig. 9 a) bis 10 e) zu ersehen ist, können die
Profilstäbe 33′′ (gemäß Fig. 9) bzw. die Rohre 34′ nach Fig.
10, verschiedene Geometrie- bzw. Querchnittsformen oder
Konturen aufweisen, wodurch sich jeweils unterschiedliche
Querschnitte, Anordnungen und Formen der Kapillarkanäle
ergeben.
Die Fig. 11 a) bis 12 i) zeigen verschiedene
Anordnungsmöglichkeiten der Kapillarkanäle 44 in den
Hüllrohren 2 der Formkörper 1 (Fig. 11 und 12) sowie in
Fig. 12 verschiedene Geometrie- und Querschnittsformen der
Formkörper 1 selbst.
Fig. 13 stellt in den Abb. a) bis e) die Einzelteile
(a + b) und die Umformungsstufen (c bis e) erfindungsgemäßer
Formkörper dar, wobei hier das Hüllrohr 2 (Fig. 13a), 19 Stück
Rohre 34, zunächst lose (in Fig. 13b), dann in unverpreßtem
Zustand (Fig. 13c), sowie in zwei Reduktionsstufen (gemäß
Fig. 13d und 13e) gezeigt sind.
Aus Fig. 14 a) bis d) ist die Veränderung der Querschnitte
der Rohre 34 und damit auch der Querschnitte der
Kapillarkanäle 44, 44′ eines Formkörpers 1 in verschiedenen
Umformungs- bzw. Reduktionsstadien ersichtlich. Es bilden
sich beim Umformen des Hüllrohres 2 und der eingesetzten
Rohre 34 neue Rohrgeometrien, die die vorhandenen
Zwischenräume 23, je nach dem Grad der Umformung, als
Kapillarkanäle 44′ offen lassen (Abb. 14e) oder praktisch
vollständig ausfüllen und verschließen (Abb. 14d).
Die Fig. 15 a) bis 16 b) zeigen Formkörper 1, die als
Schreibspitzen 12 für Kugelschreiber ausgebildet und jeweils
mit einem Kugelbett 13 versehen sind, wobei nach Fig. 15 die
Kapillarkanäle 44 und ggf. im Durchmesser größere
Pastenkanäle 46 aus kleineren und größeren Rohren oder aus
Profilstäben gebildet werden. Der Körper der Schreibspitzen
12 kann hierbei gleichzeitig das Hüllrohr 2 sein (Fig. 16),
wenn dies aufgrund der erforderlichen Abmessungen und
sonstigen Bedingungen möglich ist. Andernfalls wird
zusätzlich ein Hüllrohr 2 verwendet, das dann in die
Schreibspitze 12 eingesetzt und mit dieser verpreßt,
verschweißt oder anderweitig fest verbunden wird (Fig. 15).
In Fig. 16 a) und b) ist ein Tinten-Kugelschreiber
dargestellt mit aus Rohren 34 gebildeten unterschiedlichen
Kapillarkanälen 44, 44′, die gem. Fig. 16 aus den Bohrungen
der hier mit unterschiedlichen Durchmessern versehenen Rohre
34 einerseits sowie aus nicht vollständig verschlossenen
Zwischenräumen (23) zwischen den Rohren 34 andererseits,
gebildet sind. Die Rohre 34 weisen hierbei im Zentrum
größeren und im äußeren Bereich kleineren Durchmesser auf,
zur Erzielung unterschiedlicher Kapillarzonen innerhalb der
Tintenzuführung und im Kugelbett.
Bei den aus den Fig. 17 und 18 ersichtlichen
Schreibspitzen 12′′ mit Kapillarkanälen 44 ist ein
erfindungsgemäßer Formkörper mit einem duktilen, d. h.
verformbaren, bei der Benützung nachgiebigen Überzug 5, 5′
versehen, der ebenfalls kapillare Poren oder offene Kanäle
aufweist und der ggf. auch nachträglich aufgesetzt oder
beliebig austauschbar gestaltet und angeordnet sein kann.
Die Formkörper 1 nach den Fig. 19 und 20 stellen einen als
auswechselbaren Einsatz ausgebildeten Perlator 16 (in Fig. 19)
und eine Düse 15 (in Fig. 20) dar, wobei in beiden Fällen das
Abgabemedium unter Druck durch die, vorzugsweise aus
Profilrohren oder, aus Profilstäben gebildeten Austrittskanäle
45, 45′ gepreßt werden kann. Düsen dieser Art sind z. B. als
Tintenstrahl-Düsen (Ink-Jet) ebenso einsetzbar, wie als
Einspritz- oder Einlaß-Düsen im Motoren- bzw. im Kfz-Bau oder
in sonstigen Anwendungsbereichen, in denen relativ
verschleißfeste Ausgabe- oder Auftragselemente erforderlich
sind. Bei pneumatischen Anwendungen können derartige Düsen
als "Feinstdüsen" ausgebildet sein und mit oder ohne
elektronischen Komponenten eingesetzt werden.
Das in Fig. 21 dargestellte Schreibgerät weist einen
erfindungsgemäßen Formkörper 1 als Schreibspitze 12′ auf, die
in einen zur Aufnahme des Schreibmittels dienenden Tank 7
eingesetzt ist. Der Tank 7 ist hier ein mit einer
Füllvorrichtung 8 versehener Konverter und kann über die
Schreibspitze 12′ auch nachgefüllt werden. Die hier als
Modell dargestellte Schreibspitze 12′ selbst besteht aus
einem nach einer der vorbeschriebenen Ausführungen
hergestellten Formkörper 1, dessen Kapillarkanäle dem
vorgesehenen Auftragsmedium und dem Verwendungszweck
entsprechend gestaltet und bemessen sind. Die Form kann aber
auch wie in Fig. 20 gezeigt oder beliebig anderweitig
gestaltet sein. Ein derartiges Schreibgerät kann dann ggf.
auch als "flüssiger Bleistift" Anwendung finden.
In Fig. 22 ist der hinten in einem Schaft 91 befestigte
Abschlußstopfen 92 eines Schreibgerätes 9 dargestellt, in den
ein erfindungsgemäßer Formkörper 1 als Filter 14 eingesetzt
ist, um einerseits das Schreibmittel zurückzuhalten und aber
zum anderen Luft ungehindert durch den Luftkanal 94 passieren
zu lassen. Als zusätzliche Sicherung ist hierbei noch eine
Verschlußklappe 93 vorgesehen, die in Schreibposition offen
ist und in Ruheposition, d. h. liegend oder bei umgedrehtem
Schreibgerät, den Zulauf zum Filter 14 sicher verhindert.
Derartige Filter 14 lassen sich natürlich auch vielfältig
anderweitig verwenden, wie beispielsweise als Luftfilter im
Motoren- oder Automobilbau.
Je nach Anwendung und Ausführungsvariante kann der
Faserverbundwerkstoff durch unterschiedlichste, prinzipiell
weitgehend bekannte, Verfahren hergestellt werden.
Ein Faserverbund-Formkörper wird hergestellt aus:
Hüllrohr/Matrix: Ms-Rohr: Cu Zn 38 Pb 1,5
Außendurchmesser: 8 mm, Wand: 2 mm
Einsatzrohre: Ms-Rohre: Cu Zn 11 Ni1 Sn1, Anzahl: 19 Stück,
Außendurchmesser: 0,7 mm, Wand: 0,2 mm
Fertigungsfolge: Das Rohrbündel, bestehend aus 19 Stück Kapillarrohren, wird geordnet in das Hüllrohr eingeschoben. In mehreren Reduzierstufen wird die Vielzahl der Rohre zu einem teilhomogenen Material reduziert.
Hüllrohr/Matrix: Ms-Rohr: Cu Zn 38 Pb 1,5
Außendurchmesser: 8 mm, Wand: 2 mm
Einsatzrohre: Ms-Rohre: Cu Zn 11 Ni1 Sn1, Anzahl: 19 Stück,
Außendurchmesser: 0,7 mm, Wand: 0,2 mm
Fertigungsfolge: Das Rohrbündel, bestehend aus 19 Stück Kapillarrohren, wird geordnet in das Hüllrohr eingeschoben. In mehreren Reduzierstufen wird die Vielzahl der Rohre zu einem teilhomogenen Material reduziert.
Durch mehrfaches Zwischenglühen verschweißen die einzelnen
Rohre an der Oberfläche miteinander und mit dem Hüllrohr.
Bei rundem Innendurchmesser ist die Anzahl der runden
Einsatzrohre aus geometrischen Gründen eingeschränkt.
Vorteilhaft sind Stückzahlen von: 7, 13 oder 19 Stück.
Wird Faser-Verbundwerkstoff als Ausgangsmaterial für
vorschlagsgemäße Formkörper, insbesondere auch für
Schreibspitzen und/oder Kugelspitzen verwendet, so kann der
Ausgangsdraht sowohl in Stangen, Rohren oder Stäben, als auch
in endlosem Ringmaterial hergestellt werden. Diese
Lieferformen sind geeignet für eine rationelle Fertigung auf
Drehautomaten. Ausgangswerkstoffist hierbei vorzugsweise
eine Metallmatrix mit eingelegten metallischen Fasern aus
Rohren, Drähten oder Profilkörpern.
Bei den Rohr-Faserverbundwerkstoffen entstehen die
Kapillarkanäle durch die Innendurchmesser der Verbundrohre.
Fertigungsbedingt verlieren die Kapillaren mehr oder weniger
ihre ursprüngliche Ausgangsform beim Reduzieren vom
Ausgangsdurchmesser und -Profil auf den Enddurchmesser.
Bei Draht-Faserverbundwerkstoffen entstehen die kapillaren
Kanäle in den Räumen zwischen den Drähten, die ursprünglich
vorzugsweise als Runddrähte ausgebildet sind.
Bei Profildraht-Verbundwerkstoffen dienen Profildrähte als
Einsätze, während bei Profilrohr-Verbundwerkstoffen innen,
außen, oder innen und außen profilierte Rohre verwendet
werden können.
Eine weitere mögliche Variante zur Herstellung von
Kapillarkanälen besteht mittels Manteldraht-
Faserverbundwerkstoffen. Hierbei entstehen die kapillaren
Kanäle durch das Herausätzen des Kernmaterials aus den
Manteldrähten der fertigen Formkörper. Die
Variantenmöglichkeit ist hierbei gleich der der Rohr-
Faserverbundwerkstoffe, mit dem Vorteil, daß Abmessung und
Geometrie der Kapillarkanäle präziser bestimmt und konstanter
produziert werden können, als dies bei Rohrverbundwerkstoffen
möglich ist.
Ein weiterer Vorteil im Vergleich zu Rohren liegt in der
besseren Verbindung (Schweißprozeß) zwischen Matrix und
Manteldraht. Nachteilig sind hierbei jedoch die höheren
Fertigungskosten, sowohl beim Vormaterial, als auch bei dem
Formkörper, und die durch das Ätzen bedingten nur kurzen
Kapillarkanäle, deren Selbsthaltekräfte für Flüssigkeiten
zwangsläufig relativ gering sind.
Die Außengeometrie der Faser-Verbundwerkstoffe, insbesondere
die Geometrie der kapillaren Kanäle bzw. deren geometrische
Form, wird durch den Verformungsprozeß, je nach Verfahren,
mehr oder weniger verändert.
Prinzipiell kann jede beliebige Form für die Gestaltung der
Kapillarkanäle gewählt werden.
Ebenso ist die Anordnung und die Anzahl der Kapillaren in der
Metallmatrix weitgehend frei wählbar.
Die Fasern, sowohl die aus Rohr, als auch die aus Draht,
können im Durchmesser, in der Geometrie, in ihrer Lage, in
der Stückzahl und auch in der Anordnung prinzipiell frei
gewählt werden. Ebenfalls frei wählbar sind Abmessung und
Außenform des Faserverbundwerkstoffes.
Die Materialkombination zwischen metallischer Matrix und den
Fasern aus Draht oder Rohr ist bei einigen Verfahren
fertigungsbedingt eingeschränkt.
Wie Versuche zeigten, sind die bekannten Fertigungsverfahren,
die für Drahtfaserverbundmaterial entwickelt wurden, für
Rohr-Faserwerkstoffe aus wirtschaftlicher Sicht nur bedingt
brauchbar. Demgegenüber erscheint das nachstehend
beschriebene Profildrahtverfahren besonders geeignet.
Die Grundüberlegung setzt aus Kostengründen voraus, daß man
das Faserverbundmaterial in relativ langen Drähten, ausgehend
von einem relativ dicken Vormaterial, fertigen kann.
Dann ist das Drahtfaser- bzw. Profil-Verbundmaterial mit
Kapillarkanälen aus Kostengründen für ein Massenprodukt ein
gut geeignetes und aussichtsreiches Verfahren.
Die Ausgangsprofile sind beispielsweise mehrere
Kreisabschnitte mit eingewalzten Halbkreisen. Bei
entsprechender Verteilung ergibt das jeweils mindestens zwei
unterschiedliche Profile.
Je nach angewandtem Verfahren kann ein solches "Faser-Paket"
stranggepreßt, gewalzt oder gezogen werden.
Das Strangpreßverfahren ist dem traditionellen Ziehen aus
Kostengründen ggf. vorzuziehen.
Als weitere Varianten von Profilverbundmaterial sind auch
gebündelte Einzelprofile geeignet.
Je nach Anwendung bzw. nach gewünschtem Durchmesser des
Profilkörpers und/oder nach Konsistenz der durchlaufenden
Flüssigkeit, sind die Durchmesser und die Längen der
Kapillarbohrungen einzeln abzustimmen.
Nachfolgend werden einige Einsatzmöglichkeiten im Bereich der
Schreib- und Zeichengeräte-Branche beispielhaft dargestellt
und beschrieben.
Eine Schreibspitze aus einem 6 mm langen Stück aus Rohr-
Faserverbundwerkstoff wird wie folgt hergestellt.
Als Ausgangsmaterial für das Hüllrohr wird (als Matrixmasse)
Cu Zn 38 Pb 1,5 verwendet und für die Kapillarrohre Cu Zn 11
Ni1 Sn1.
Die Abmessung des Hüllrohres beträgt für den Außendurchmesser
6,8 mm, in das 19 Rohr-Einsätze mit einem Innendurchmesser
von 0,2-0,25 mm eingesetzt sind.
Zu einer Schreibspitze aus Rohr-Verbundwerkstoff wird als
Fülltank ein Standard-Konverter für Füllfederhalter mit einer
0,2 mm großen Luftausgleichsbohrung benützt und eine
pigmentierte Tinte als Schreibflüssigkeit verwendet.
Die Schreibprobe mit diesem Muster ergab, daß ein derartiges
System prinzipiell funktioniert.
Aufgrund der ungünstigen Spitzengeometrie ist hiermit zwar
kein definierter Abstrich möglich, aber der Tintenfluß war
sofort relativ kontinuierlich vorhanden.
Weitere Möglichkeiten von Schreibspitzen aus
Faserverbundwerkstoffen ergeben sich, wenn in die
Kapillarkanäle ggf. ein kleiner Tampon eingesetzt wird, der
relativ geringe Kapillarkräfte, ausgehend von gleichen
Kapillardurchmessern, in stärkere Kapillarkräfte umsetzt.
Die Größe und die Querschnittsgeometrie der Schreibspitze
sind frei wählbar.
Längere Kapillarkanäle sind erheblich auslaufsicherer, als
kürzere Kapillarkanäle bei vergleichbarem
Kapillardurchmesser. Sie erhöhen die Selbsthaltekräfte der
Flüssigkeit in den Kapillarkanälen. Dies ist wichtig bei
großem Füllvolumen.
Unterschiedliche Flüssigkeitskonsistenzen der
Schreibflüssigkeiten können durch Veränderung der
Kapillarlänge bzw. -querschnitte ausgeglichen werden.
Metallische Faserverbundspitzen mit duktilem Überzug als
Schreibspitzen können durch die einseitige Metallspitze und je
nach Grundform der duktilen, d. h. verformbaren,
Schreibspitze, als sich umlegend, weich dem Papier
anschmiegend oder weich und formstabil über das Papier
gleitend, gestaltet sein für Graphik-, Design-, Künstler-,
Schul- und Malbedarf.
Wird anstelle einer "normalen" Schreibflüssigkeit, bzw. einer
Tinte oder Tusche, eine flüssige Graphitdispersion verwendet,
so kann bei entsprechender Dimensionierung und Formgebung der
Kapillarkanäle hiermit auch ein Schreibgerät geschaffen
werden, das als "flüssiger Bleistift" bezeichnet werden kann.
Ein derartiger "Bleistift" könnte auch nur eine einzelne
Bohrung als Ausgabeöffnung aufweisen.
Als Bausatz gestaltete Auftragsgeräte mit austauschbaren,
gleichartigen oder unterschiedlichen Schreibspitzen und/oder
mit verschiedenen Schreibmittelfarben, kann dieses
Schreibsystem zusätzlich genutzt und multifunktional
eingesetzt werden.
Das Material der duktilen (umformbaren) Schreibspitze muß
Schreibflüssigkeit aufnehmen und über Kapillarkanäle auf das
Papier abgeben können. Die Geometrie der duktilen
Schreibspitze kann eine im Querschnitt runde oder jede sonst
beliebige Form haben. Sie kann an der Schreibspitze
abgerundet oder flächig sein. Die Länge der Schreibspitze
verändert das Schreibverhalten und die
Anwendungsmöglichkeiten des Schreibsystems.
Die Kombination von metallischer Faserverbundspitze mit
duktiler, relativ weicher Schreibspitze, ergibt ein völlig
neues Schreibsystem und verbindet die Eigenschaften bereits
bekannter Schreibsysteme, wie Tuschezeichner, Calligraphie-
Schreiber, Marker (speziell Layout-Maler), mit zusätzlichen
Möglichkeiten.
Ein Kugelbett aus Faser-Verbundwerkstoff sollte technisch und
wirtschaftlich ebenfalls möglich sein, insbesondere für als
"Rollerball" bezeichnete, direkt gefüllte oder mit
Tintenpatronen ausgestattete Tinten-Kugelschreiber.
Bei Füllfederhaltern und auch bei direkt gefüllten
Dochtschreibgeräten ist für den Luftausgleich ein
Tintenleiter mit einer Reglerstrecke vorgesehen.
Mit metallischem Faser-Verbundwerkstoff läßt sich hierzu eine
relativ preiswerte und platzsparende Alternative schaffen.
Ein Abschlußstopfen aus Faserverbundwerkstoff, bestehend aus
einer sehr dünnen Scheibe und aus einer Ventilklappe aus
weichem Kunststoff, wäre hierfür ggf. bereits ausreichend.
Bei Senkrechtstellung des Schreibgerätes hängt die Klappe
nach unten. Luft kann durch den Faser-Verbundwerkstoff
nachströmen, während die Klappe bei umgedrehter Lagerung
Flüssigkeitsaustritt über die Scheibe verhindert.
Bei senkrechter oder waagrechter Position des Schreibgerätes
legt sich die Ventilklappe durch den Flüssigkeitsdruck am
oberen Rand des Abschlußstopfens ringförmig an.
Der metallische Faser-Verbundwerkstoff mit Kapillarkanälen
dient hier als Luftausgleich und Absperrventil. Bei einem als
dünne Scheibe gestalteten Filter sind die Kapillarkräfte
hierbei sehr gering.
Das durch das Schreiben hinter der Schreibflüssigkeit
entstehende Vakuum zieht die Flüssigkeit aus den
Kapillarkanälen und die Luft kann nachströmen.
Andererseits ergibt sich durch die geringen Kapillarkräfte
nur eine geringe Selbsthaltekraft der Flüssigkeit in den
Kapillarkanälen. Bei Senkrechthaltung des Schreibgerätes
besteht daher die Gefahr, daß die Schreibflüssigkeit durch
die kurzen Kapillarkanäle tropft. Dem wirkt die Ventilklappe
bei entsprechender Konstruktion entgegen, indem sie den
Flüssigkeitsdruck der stehenden Schreibmittelsäule aufnimmt.
Mit der vorgeschlagenen Lösung kann das Prinzip der
Kunststoff-Faserschreiber-Spitzen und deren Transportprinzip
der Schreibflüssigkeit über ein Kapillarsystem, auf eine
Metallspitze übertragen werden.
Aus dieser Sicht können die nachstehenden Schreibsysteme mit
einer derartigen metallischen Schreibspitze bestückt werden.
Dies gilt insbesondere für Faserschreiber jeder Art.
Ein eventueller Nachteil eines Faserschreibers mit
metallischer Spitze könnten ungünstige Gleiteigenschaften auf
Papier sein. Deshalb können auch duktile, d. h. weiche, poröse
Schreibspitzen auf metallische Faser-Verbundkerne als
Beschichtung aufgebracht oder als austauschbarer Überzug
aufgezogen werden. Dieses System ermöglicht künstlerisches
Schreiben und Zeichnen und frei wählbare
Schreibspitzengeometrien, sowie bei Abnutzung die leichte
Austauschbarkeit, beispielsweise einer aufgesetzten duktilen
Spitze.
Weiterhin können aber auch Kugelschreiber mit einem Kugelbett
aus Rohr-Faserverbundwerkstoff hergestellt werden; für
unterschiedliche Kugel-Durchmesser, für unterschiedliche
Schreibmedien und/oder für unterschiedliche Transportmengen
der Schreibflüssigkeit durch unterschiedliche Größen der
Kapillarkanäle.
Ein Kugelbett aus Faserverbundwerkstoff ermöglicht auch eine
direkte Tankbefüllung, da über die feinen Kapillarkanäle der
Schreibmittelfluß gut regulierbar ist.
Faser-Verbundkörper mit unterschiedlichem Durchmesser und mit
Kapillarbohrungen können auch als Röhrchenschreiber
eingesetzt werden. Vor allem dünne Röhrchen sind dadurch
weniger störanfällig, da kein zentraler Mitteldraht mehr
erforderlich ist.
Bei Füllfederhaltern können die Federn ggf. ebenfalls aus
geeigneten Formkörpern hergestellt werden. Hierbei ist
eventuell auch das Schwingverhalten der Feder einstellbar und
die Durchflußmenge der Tinte regulierbar.
Bezugszeichenliste
1 Formkörper
11 Schreibdocht
12, 12′, 12′′ Schreibspitze
13 Kugelbett
14 Filter oder Sieb
15 Düse
16 Perlator
2 Hüllrohr
21 Innenfläche (von 2)
22 Mantelfläche, außen
23 Zwischenraum
3, 3′ Einsatz
31 Draht, voll
32 Manteldraht
32′ Drahthülle
32′′ Kern (von 32)
33 Profilkörper
33′, 33′′ Profilstäbe
33′′′, 33′′′′ Profilrohre
34, 34′ Rohre
4 Kanäle
41 Nuten
42 Stege
43 Konturen
44, 44′ Kapillarkanal
45, 45′ Austrittskanäle
46 Pastenkanal
5, 5′ Überzüge
6 Befestigung
7 Tank
8 Füllvorrichtung
9 Schreibgerät
91 Schaft
92 Abschlußstopfen
93 Verschlußklappe
94 Luftkanal
11 Schreibdocht
12, 12′, 12′′ Schreibspitze
13 Kugelbett
14 Filter oder Sieb
15 Düse
16 Perlator
2 Hüllrohr
21 Innenfläche (von 2)
22 Mantelfläche, außen
23 Zwischenraum
3, 3′ Einsatz
31 Draht, voll
32 Manteldraht
32′ Drahthülle
32′′ Kern (von 32)
33 Profilkörper
33′, 33′′ Profilstäbe
33′′′, 33′′′′ Profilrohre
34, 34′ Rohre
4 Kanäle
41 Nuten
42 Stege
43 Konturen
44, 44′ Kapillarkanal
45, 45′ Austrittskanäle
46 Pastenkanal
5, 5′ Überzüge
6 Befestigung
7 Tank
8 Füllvorrichtung
9 Schreibgerät
91 Schaft
92 Abschlußstopfen
93 Verschlußklappe
94 Luftkanal
Claims (19)
1. Formkörper mit axial verlaufenden kapillaren Kanälen,
wobei die Kanäle durch Einsätze gebildet werden, die von
einem Hüllrohr umfaßt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (3, 3′) und das Hüllrohr (2) aus umformbarem und ggf. härtbarem Metall bestehen,
daß die Einsätze (3, 3′) als Drähte (31), Manteldrähte (32), Rohre (34) oder Profilkörper (33), insbesondere als Profilstäbe (33′, 33′′) und/oder als Profilrohre (33′′′, 33′′′′) ausgebildet, in das Hüllrohr (2) eingesetzt und mit diesem und miteinander axial unverschiebbar verbunden, insbesondere verpreßt, verschweißt oder verlötet sind
und daß die Reduzierung des Profils des Formkörpers (1) und/oder der Durchmesser der Kanäle (4) durch Umformen erfolgt ist.
daß die Einsätze (3, 3′) und das Hüllrohr (2) aus umformbarem und ggf. härtbarem Metall bestehen,
daß die Einsätze (3, 3′) als Drähte (31), Manteldrähte (32), Rohre (34) oder Profilkörper (33), insbesondere als Profilstäbe (33′, 33′′) und/oder als Profilrohre (33′′′, 33′′′′) ausgebildet, in das Hüllrohr (2) eingesetzt und mit diesem und miteinander axial unverschiebbar verbunden, insbesondere verpreßt, verschweißt oder verlötet sind
und daß die Reduzierung des Profils des Formkörpers (1) und/oder der Durchmesser der Kanäle (4) durch Umformen erfolgt ist.
2. Formkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hüllrohr (2) oder die Einsätze (3, 3′) bzw.
deren Drahthüllen (32′) und das Hüllrohr (2) eine Matrix
bilden.
3. Formkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umformen durch reduzierendes Verpressen, durch
Stauchen, Walzen oder durch Ziehen, vorzugsweise durch
Strangziehen oder durch Strangpressen, erfolgt ist.
4. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als Schreibdocht (11), Schreibspitze (12′, 12′′)
oder als Kugelschreiberspitze (12) mit einem Kugelbett
(13) ausgebildet ist.
5. Formkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als Filter oder Sieb (14), als Düse (15) oder als
Perlator (16) ausgebildet ist.
6. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (3, 3′) vor dem Verschweißen bzw. vor
dem Umformen Nuten (41), Stege (42) oder Konturen (43)
mit frei wählbaren Querschnittsformen und/oder
Abmessungen aufweisen.
7. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten (41) zwischen den Stegen (42) oder die
Konturen (43) nach dem Umformen und/oder nach dem
Verschweißen Kapillarkanäle (44) bilden.
8. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenprofil aller zusammengesetzten Profilkörper
(33) dem Innenprofil des Hüllrohres (2), in das sie
eingesetzt sind, vor dem Umformen formmäßig und maßlich
im wesentlichen entspricht.
9. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Einsätze (3) Manteldrähte (32) verwendet wurden,
deren Drahthüllen (32′) und Kerne (32′′) aus
unterschiedlichen Materialien bestanden.
10. Formkörper nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ummantelten Kerne (32′′) der Manteldrähte (32)
nach dem Umformen entfernt wurden.
11. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (3, 3′) und das Hüllrohr (2) während
des Umformens durch Diffusionsverschweißung fest
miteinander verbunden bzw. verschmolzen worden sind.
12. Formkörper nach einem der, vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (3, ,3′) und das Hüllrohr (2) vor dem
Umformen bzw. vor dem Verschweißen oder Verschmelzen mit
einem Lotüberzug versehen sind.
13. Formkörper nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (3, 3′) und das Hüllrohr (2) während
des Umformens durch Verlötung fest miteinander verbunden
bzw. verschmolzen worden sind.
14. Formkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Hüllrohr (2) mindestens zwei Einsätze (3′)
enthalten sind und daß jeder axial verlaufende Kanal aus
Nuten (41) oder Konturen (43) mindestens zweier Einsätze
(3′) gebildet wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Einsätze (3, 3′) als Drähte (31),
Manteldrähte (32), Rohre (34) oder Profilkörpern (33),
insbesondere als Profilstäbe (33′, 33′′) oder als
Profilrohre (33′′′, 33′′′′) ausgebildet und in das Hüllrohr
(2) eingesetzt werden und daß sie dann mit diesem und
miteinander reibschlüssig fest verbunden oder
verschweißt werden.
16. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Reduzierung des Profiles des Formkörpers (1)
und/oder der Durchmesser der Kanäle (4) durch Umformen
erfolgt.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Umformen durch reduzierendes Verpressen, durch
Stauchen oder durch Ziehen, vorzugsweise durch
Strangziehen oder durch Strangpressen, erfolgt.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einsätze (3, 3′) untereinander und zusammen mit
dem Hüllrohr (2) während oder nach dem Umformen durch
Diffusionsverschweißung oder durch Verlötung fest
miteinander verbunden bzw. verschmolzen werden.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kerne (32′′) der als Einsätze (3) verwendeten
Drähte (31) nach dem Umformen durch Ausschmelzen oder
Zersetzung aus den Drahthüllen (32′) entfernt werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934321117 DE4321117A1 (de) | 1993-06-25 | 1993-06-25 | Formkörper mit axial verlaufenden Kanälen und Verfahren zu deren Herstellung |
PCT/DE1994/000621 WO1995000345A1 (de) | 1993-06-25 | 1994-06-03 | Formkörper mit axial verlaufenden kanälen und verfahren zu deren herstellung |
EP94916874A EP0656835A1 (de) | 1993-06-25 | 1994-06-03 | Formkörper mit axial verlaufenden kanälen und verfahren zu deren herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934321117 DE4321117A1 (de) | 1993-06-25 | 1993-06-25 | Formkörper mit axial verlaufenden Kanälen und Verfahren zu deren Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4321117A1 true DE4321117A1 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=6491194
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934321117 Ceased DE4321117A1 (de) | 1993-06-25 | 1993-06-25 | Formkörper mit axial verlaufenden Kanälen und Verfahren zu deren Herstellung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0656835A1 (de) |
DE (1) | DE4321117A1 (de) |
WO (1) | WO1995000345A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7041943B2 (en) | 2002-02-14 | 2006-05-09 | I G Bauerhin Gmbh | Electrical heating element for heating units of seats and steering wheels |
DE102018108706A1 (de) * | 2018-04-12 | 2019-10-17 | Witzenmann Gmbh | Leitungsanordnung zum Temperieren einer Rohrleitung und Verfahren zu ihrer Herstellung |
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DE2259636A1 (de) * | 1972-12-06 | 1974-06-20 | Rau Fa G | Verfahren zur herstellung eines metallischen faserverbundwerkstoffes |
JPS58192084U (ja) * | 1982-06-16 | 1983-12-20 | シヤチハタ工業株式会社 | ボ−ルペン用ペン先体 |
DE69201826T2 (de) * | 1991-06-14 | 1995-07-27 | Teibow Co., Ltd., Hamamatsu, Shizuoka | Schreibspitze für Schreibgerät. |
-
1993
- 1993-06-25 DE DE19934321117 patent/DE4321117A1/de not_active Ceased
-
1994
- 1994-06-03 EP EP94916874A patent/EP0656835A1/de not_active Withdrawn
- 1994-06-03 WO PCT/DE1994/000621 patent/WO1995000345A1/de not_active Application Discontinuation
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0656835A1 (de) | 1995-06-14 |
WO1995000345A1 (de) | 1995-01-05 |
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8125 | Change of the main classification |
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8131 | Rejection |