DE4314539C2 - Magnetowiderstands-Sensor mit vertikaler Empfindlichkeit und Verwendung des Sensors - Google Patents
Magnetowiderstands-Sensor mit vertikaler Empfindlichkeit und Verwendung des SensorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Magnetowiderstands(MR)-Sen
sor und eine Verwendung des Sensors zur Differenzstrommessung.
Der elektrische Widerstand in ferromagnetischen Übergangs
metallen wie Nickel (Ni), Eisen (Fe) oder Kobalt (Co) und
ihren Legierungen ist abhängig von der Größe und der Rich
tung eines anliegenden äußeren Magnetfeldes. Diesen Effekt
nennt man magnetoresistiven Effekt oder Magnetowiderstand
(MR). Der MR-Effekt bildet die Grundlage für die Messung
von Magnetfeldern mit magnetoresistiven oder MR-Sensoren.
MR-Sensoren sind robust gegenüber Temperatur- und Strah
lungseinflüssen und zeichnen sich durch eine hohe Meß
empfindlichkeit aus.
Im allgemeinen sind MR-Sensoren aus einem oder mehreren
weichmagnetischen und ferromagnetischen Streifenfilmen
aufgebaut, die auf einem Substrat angeordnet und mit elek
trischen Meßkontakten versehen sind. Die Dicken dieser
magnetoresistiven Streifenfilme sind in der Regel kleiner
als die mittlere Größe ihrer magnetischen Domänen und
liegen typischerweise zwischen 10 nm und 1 µm. Bei solch
dünnen Magnetschichten liegt die Magnetisierung wegen der
hohen entmagnetisierenden Felder im wesentlichen in der
Schichtebene und ist auch von relativ großen, senkrecht
zur Schichtebene gerichteten äußeren Magnetfeldern nur
wenig zu beeinflussen. Hingegen richtet sich die Magneti
sierung in einer Domäne der Schicht in einem Magnetfeld
mit einer Komponente in der Schichtebene und senkrecht zur
Magnetisierung unter einem bestimmten Winkel zum Magnet
feld aus. Dies bewirkt eine Drehung der Magnetisierung
relativ zur Stromrichtung eines zwischen zwei Meßkontakten
fließenden Stromes um einen entsprechenden Winkel PHI und
eine Widerstandsänderung in Abhängigkeit von diesem Dreh
winkel PHI, die in guter Näherung proportional zu
cos2(PHI) ist. Diesen richtungsabhängigen Anteil des MR
nennt man den anisotropen MR (AMR). Er liegt in einem
Bereich von einigen Prozent des isotropen ohmschen Wider
stands.
In einem Meßbereich um PHI = ±45° und PHI = ±135° ist
die Kennlinie des Sensors in guter Näherung jeweils
linear. Bei den Winkeln PHI = -45° und PHI = +135° ist die
Steigung der Kennlinie positiv und bei PHI = +45° und
PHI = -135° negativ. Zum Linearisieren stellt man daher
den Winkel PHI zwischen der Magnetisierung der Schicht und
dem Strom auf einen dieser vier möglichen Arbeitspunkte
ein bei nicht vorhandenem magnetischen Meßfeld.
Bei einem bekannten magnetoresistiven Sensor, einem soge
nannten Barber-pole-Sensor, ist dies durch folgende Maß
nahmen realisiert. Auf einem in seiner Längsrichtung ma
gnetisierten Streifen aus einer Nickel-Eisen(NiFe)-Legie
rung mit dem Handelsnamen "Permalloy" der Länge L, der
Breite W und der Dicke T mit L < W << T sind schmale
Streifenleiter aus einem elektrisch gut leitenden Material
unter einem Winkel von BETA = +45° oder BETA = -45° zur
Magnetisierung des magnetoresistiven Streifenfilms ange
ordnet. Bei Anlegen einer Spannung an den elektrisch kon
taktierten Längsenden des Streifens bildet sich zwischen
den Streifenleitern in dem magnetoresistiven Streifen ein
Stromfluß aus, der im wesentlichen senkrecht zu den
Streifenleitern und damit je nach Polung der Spannung
unter einem Winkel PHI = BETA + 90° oder PHI = BETA - 90°
zur Magnetisierung verläuft. Mehrere solcher Permalloy-
Streifen mit gleicher Magnetisierung, die parallel neben
einander auf einem Substrat angeordnet sind und über zu
den Permalloy-Streifen parallele Aluminiumverbindungen
miteinander in Reihe geschaltet sind, bilden einen recht
eckigen Sensorblock. In bekannten Barber-pole-Sensoren
sind zwei oder vier solcher Sensorblöcke mit unterschied
lichen Vorzeichen der Widerstandsänderung dR/R(H) vorge
sehen. Bei einer Ausführungsform mit vier Sensorblöcken
sind diese zu einer rechteckigen Sensorfläche zusammenge
setzt und in einer Wheatstone-Brücke zusammengeschaltet.
Vorzugsweise wechseln dabei Sensorblöcke mit einer posi
tiven Widerstandsänderung dR/R(H) < 0 und Sensorblöcke mit
einer negativen Widerstandsänderung dR/R(H) < 0 einander
ab.
Der Meßbereich eines solchen MR-Sensors ist der Bereich,
in dem die Kennlinie R(H) des Sensors annähernd linear
ist, und die Empfindlichkeit entspricht der Steilheit der
Kennlinie in diesem Linearitätsbereich. Je größer dabei
die Empfindlichkeit des Sensors ist, desto kleiner ist
sein Meßbereich, und umgekehrt. Die Empfindlichkeit ist
proportional zur maximalen relativen Widerstandsänderung,
die sich bei Drehung der Magnetisierung um 90° aus der
Stromrichtung ergibt, und hängt von dem Verhältnis W/T von
Breite W zu Dicke T der magnetoresistiven Streifen ab. Bei
vorgegebener Streifendicke T nimmt die Empfindlichkeit mit
der Streifenbreite W zu. Zur Stabilisierung der Sensor
kennlinie wird der MR-Sensor, insbesondere der Barber
pole-Sensor, in einem Stützmagnetfeld von typischerweise
0,5 bis 6 kA/m angeordnet.
Damit erreicht man eine weit
gehend einheitliche Ausrichtung der Magnetisierung über
den gesamten Streifen (Single-domain-state). ("Sensors",
Vol. 5, Magnetic Sensors, Ed.: Boll und Overshott, VCH
Verlag Weinheim (DE), 1989, Seiten 343 bis 369).
Es sind auch magnetoresistive Mehrschichtsysteme mit
mehreren, zu einem Stapel angeordneten ferromagnetischen
Schichten bekannt, die durch nichtmagnetische Zwischen
schichten voneinander getrennt sind, und deren Magneti
sierungen jeweils in der Schichtebene liegen. Die je
weiligen Schichtdicken sind dabei wesentlich kleiner als
die mittlere freie Weglänge der Leitungselektronen ge
wählt. In solchen Schichtsystemen tritt bei Anlegen eines
elektrischen Stromes nun zusätzlich zu dem AMR in den
einzelnen Schichten der sogenannte Giant-magnetoresistive
Effekt oder Giant-Magnetowiderstand (Giant-MR) auf. Dieser
Giant-MR ist ein isotroper Effekt, d. h. er ist insbesonde
re unabhängig von der Stromrichtung, und beruht auf der
unterschiedlich starken Streuung von Majoritäts- und
Minoritäts-Leitungselektronen, d. h. Elektronen mit zur
Magnetisierung der jeweiligen Schicht parallelen bzw.
antiparallelen Spinmomenten, im Volumen der Schichten
und an den Grenzflächen zwischen den ferromagnetischen
Schichten und den Zwischenschichten. Mit solchen Giant-
MR-Schichtsystemen wurden bereits Widerstandsänderungen
von bis zu 70% des ohmschen Widerstandes bei Raumtempe
ratur gemessen.
Es sind zwei Grundtypen von solchen Giant-MR-Schichtsyste
men bekannt. Bei dem ersten Typ sind die ferromagnetischen
Schichten über die Zwischenschichten antiferromagnetisch
aneinander gekoppelt, so daß sich die in den Schichtebenen
liegenden Magnetisierungen von zwei benachbarten ferro
magnetischen Schichten ohne äußeres Magnetfeld antiparal
lel zueinander ausrichten. Ein Beispiel für diesen Typ
sind Eisen-Chrom-Übergitter (Fe-Cr-Superlattices) mit
ferromagnetischen Schichten aus Fe und antiferromagneti
schen Zwischenschichten aus Cr. Durch ein äußeres Magnet
feld werden nun die Magnetisierungen von benachbarten
ferromagnetischen Schichten gegen die antiferromagneti
schen Kopplungskräfte gedreht. Diese Umorientierung der
Magnetisierungen durch das Magnetfeld hat eine stetige
Abnahme des Giant-MR zur Folge, die ein Maß für die Größe
des Magnetfeldes ist. Ab einer Sättigungsfeldstärke Hs
tritt keine Änderung des Giant-MR mehr auf, weil sämtli
che Magnetisierungen dann parallel zueinander ausgerichtet
sind. ("Physical Review Letters", Vol. 61, No. 21, Novem
ber 1988, Seiten 2472-2475).
Bei dem zweiten Typ eines Giant-MR-Mehrschichtsystems sind
die ferromagnetischen Schichten durch dia- oder para
magnetische Zwischenschichten aus Metall voneinander aus
tauschentkoppelt. Jeweils benachbarte ferromagnetische
Schichten weisen unterschiedliche Koerzitivfeldstärken
auf. Dadurch werden in den einzelnen Domänen die in der
Sättigung zunächst parallelen Magnetisierungen von magne
tisch weicheren Meßschichten und benachbarten, magnetisch
härteren Biasschichten durch ein Magnetfeld mit einer
Komponente senkrecht zu den Magnetisierungen und in den
Schichtebenen unterschiedlich stark gedreht, und es stellt
sich ein vom Magnetfeld abhängiger Winkel zwischen diesen
Magnetisierungen ein. Die Abhängigkeit der einzelnen
Magnetisierungen vom Magnetfeld ergibt sich dabei aus den
entsprechenden Hysteresekurven des magnetisch weicheren
bzw. des magnetisch härteren Materials. Zwischen den Koer
zitivfeldstärken der magnetisch weicheren und der magne
tisch härteren Schichten und zwischen ihren negativen
Werten, d. h. für umgekehrt gerichtete äußere Felder, liegt
jeweils ein Bereich, in dem die beiden Magnetisierungen
antiparallel zueinander gerichtet sind. In diesem Bereich
ist das MR-Signal maximal und konstant. Verschiedene Koer
zitivfeldstärken kann man durch die Wahl unterschiedlicher
Materialien oder durch unterschiedliche Herstellungspro
zesse bzw. die Wahl unterschiedlicher Dicken des gleichen
Materials einstellen. Bekannte Schichtstrukturen mit un
terschiedlichen Materialien sind beispielsweise NiFe-Cu-
Co-Schichtstrukturen und Fe-Cu-Co-Strukturen. Ein auf un
terschiedlicher Herstellung oder unterschiedlichen Dicken
beruhendes, bekanntes Schichtsystem ist ein Co-Au-Co-
System ("Journal of Applied Physics", Vol. 70, No. 10,
15. Nov. 1991, Seiten 5864-5866).
Sowohl die Barber-pole-Sensoren als auch Sensoren mit
Giant-MR-Schichtsystemen sind wegen der hohen entmagneti
sierenden Felder in den dünnen Schichten nur für eine
Magnetfeldkomponente in deren Schichtebenen empfindlich,
die parallel zur Oberfläche des Substrats verlaufen, auf
dem die Schichten angeordnet sind (planare Anordnung).
Zum Erfassen von glatten Gleichfehlerströmen wie auch
Wechselfehlerströmen und pulsierenden Gleichfehlerströmen
ist eine Anordnung bekannt, bei der die Stromleiter eines
Stromkreises durch den magnetischen Kern eines Summen
stromwandlers hindurchgeführt sind und dieser Kern mit
einem Spalt versehen ist. Zur Messung des Magnetfeldes
innerhalb des Spaltes ist im Spalt eine Magnetfeldsonde
angeordnet, vorzugsweise ein magnetfeldabhängiger Wider
stand wie beispielsweise ein Hallgenerator, eine Feld
platte oder auch ein Magnettransistor. Ist nun der Summen
strom aller in den Stromleitern fließenden Ströme nicht
Null, so wird in dem Spalt ein Magnetfeld erzeugt. Dieses
Magnetfeld wird von der Magnetfeldsonde detektiert. Da
dieses Meßprinzip nicht auf magnetischer Induktion beruht,
können damit auch die Magnetfelder beliebiger Gleichfeh
lerströme erfaßt werden (DE-OS 20 59 054).
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen MR-
Sensor anzugeben, der auch für vertikal zur Substratebene
gerichtete Magnetfelder eine hohe Meßempfindlichkeit auf
weist.
Diese Aufgabe wird gelöst mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Es ist ein Siliciumsubstrat mit
einer (100)-Oberfläche vorgesehen, in die wenigstens eine
Ausnehmung eingearbeitet ist. Wenigstens eine Seitenwand
der Ausnehmung ist von einer (111)-Kristallfläche des
Siliciums gebildet. Auf dieser Seitenwand ist ein MR-
Sensorelement angeordnet. Das MR-Sensorelement ist somit
unter dem kristallographisch vorgegebenen Winkel von etwa
±54,74° zur (100)-Oberfläche geneigt. Dadurch erhält man
einen MR-Sensor, der im Gegensatz zu den bekannten pla
naren MR-Sensoren auch für Magnetfelder empfindlich ist,
die senkrecht zur Oberfläche des Sensors gerichtet sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen gemäß der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeich
nung Bezug genommen, in deren
Fig. 1 eine Ausführungsform eines MR-Sensors im Quer
schnitt,
Fig. 2 und 3 eine Ausführungsform eines MR-Sensors in
einer perspektivischen Darstellung bzw, in der
Draufsicht und
Fig. 4 eine Meßkurve des Ausgangssignals eines MR-Sensors
gemäß der Erfindung im Vergleich zu einem bekann
ten planaren MR-Sensor
schematisch dargestellt sind.
schematisch dargestellt sind.
In Fig. 1 sind ein Substrat aus einkristallinem Silicium
(Si) mit 2, seine durch eine (100)-Kristallebene gebildete
Oberfläche mit 20, eine Ausnehmung im Substrat 2 mit 4,
eine Seitenwand der Ausnehmung 4 mit 40 und ein auf dieser
Seitenwand 40 angeordnetes MR-Sensorelement mit 6 sowie
eine weitere Seitenwand mit 40' bezeichnet.
Die Ausnehmung 4 ist insbesondere anisotrop in die Ober
fläche 20 hineingeätzt, vorzugsweise mittels naßchemischen
Ätzens mit KOH durch ein Ätzfenster in einer photolitho
graphischen Maske. Das Ätzfenster ist vorzugsweise recht
eckig ausgebildet mit parallel zu den <110<-Kristallrich
tungen des Si verlaufenden Seitenkanten. Im dargestellten
Querschnitt sind nur zwei Seitenkanten 41 zu sehen. Es
werden durch das Ätzen Seitenwände 40 und 40' der Ausneh
mung 4 erzeugt, die durch die ätzresistenten (111)-Kri
stallflächen des Si gebildet sind. Je nach Ätzdauer tref
fen sich entweder die Seitenwände 40 und 40' in einer
Unterkante 45 am Fuß der Ausnehmung 4, oder es bleibt ein
nicht dargestellter Boden der Ausnehmung 4 parallel zur
Oberfläche 20. Die Seitenwände 40 und 40' sind unter einem
kristallographisch bestimmten Winkel BETA von +54,74° bzw.
BETA von -54,74° gegen die Oberfläche 20 geneigt. Der
Drehsinn dieser Winkel BETA und BETA' ist dabei gegen die
innere, d. h. in das Ätzfenster hineinzeigende, Normale zu
der jeweiligen Seitenkante 41 definiert. Das auf der
Seitenwand 40 angeordnete MR-Sensorelement 6 ist damit
unter diesem Winkel +54,74° bzw. -54,74° gegen die Ober
fläche 20 geneigt. Es genügt im Prinzip auch nur eine
(111)-Seitenwand 40 für die Ausnehmung 4. Die anderen
Seiten der Ausnehmung 4 können beliebig gestaltet sein.
Vorzugsweise ist das MR-Sensorelement 6 durch eine Isola
tionsschicht 5 von dem Substrat 2 elektrisch isoliert.
Diese Isolationsschicht 5 kann aus Siliciumdioxid oder
Siliciumnitrid bestehen.
Das MR-Sensorelement 6 selbst ist im wesentlichen nur für
Magnetfelder parallel zu seiner Schichtebene empfindlich.
Von einem senkrecht zur Oberfläche 20 gerichteten Magnet
feld H wird daher im wesentlichen nur die parallel zu der
Schichtebene des MR-Sensorelements 6 gerichtete Kompo
nente Hp, deren Betrag |Hp| gleich |H|sin(BETA) = 0,85 |H|
ist, von dem MR-Sensorelement 6 erfaßt. Ferner ist die
korrespondierende, zu den Schichtebenen vertikale Kompo
nente Hv des Magnetfeldes H dargestellt.
Als MR-Sensorelement 6 ist in einer Ausführungsform ein an
sich bekannter Barber-pole-Streifen vorgesehen, der mit
einem magnetoresistiven Streifen aus Ni, Fe oder Co oder
einer Legierung aus diesen Metallen, vorzugsweise einer
NiFe-Legierung mit dem Handelsnamen Permalloy, und schräg
unter einem Winkel von 45° zur Längsrichtung des Streifens
darüber angeordneten metallischen Streifenleitern, bei
spielsweise aus Au, gebildet ist. Die Streifenleiter sind
der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Der magne
toresistive Streifen ist bei nicht anliegendem Magnetfeld
parallel zur Stromrichtung eines an seinen Längsenden
angelegten Stromes I magnetisiert. Ein Magnetfeld H dreht
nun die Magnetisierung M des Streifens aus ihrer Aus
gangslage um einen von der Feldstärke |H| abhängigen Dreh
winkel. Dadurch ändert sich der Widerstand des Streifens,
der als Maß für das Magnetfeld H herangezogen wird.
Als MR-Sensorelement 6 kann auch ein Giant-MR-Schicht
system vorgesehen sein mit vorzugsweise austauschent
koppelten ferromagnetischen Bias- und Meßschichten. Das
Meßsignal ist dann unabhängig von der Stromrichtung.
In einer in Fig. 2 perspektivisch dargestellten Ausfüh
rungsform und einer in Fig. 3 in der Draufsicht darge
stellten Ausführungsform sind mehrere Ausnehmungen 4
nebeneinander in das Substrat 2 eingearbeitet. Die Sei
tenkanten 41 und 42 der Ausnehmungen 4 verlaufen jeweils
parallel zu <110<-Kristallrichtungen, d. h. Spuren der
(111)-Kristallflächen auf der (100)-Oberfläche 20. In der
dargestellten Ausführungsform haben zwei benachbarte Aus
nehmungen 4 jeweils eine gemeinsame Seitenkante 41 in
Längsrichtung. Die Seitenkanten 41 benachbarter Ausneh
mungen 4 können allerdings auch in einem Abstand zuein
ander angeordnet sein. Die Seitenkanten 42 der Ausnehmung
4 in der Querrichtung verlaufen vorzugsweise auf einer
Linie. In den Ausnehmungen 4 ist auf einander entspre
chenden Seitenwänden 40 jeweils ein MR-Sensorelement 6
angeordnet. Die MR-Sensorelemente 6 sind vorzugsweise
wieder als Barber-pole-Streifen ausgebildet und durch
Verbindungen 62 in Reihe geschaltet. Ein normal zur
Oberfläche 20 des Substrats 2 gerichtetes Magnetfeld H,
das in der dargestellten Ausführungsform wieder entlang
der äußeren Normalen zur Oberfläche 20 gerichtet ist,
jedoch auch entlang der inneren Normalen zur Oberfläche 20
gerichtet sein kann, dreht die Magnetisierungen H der
MR-Sensorelemente 6 aus den parallel zur Stromrichtung des
in jedem Streifen in der gleichen Richtung fließenden
Stromes I verlaufenden Ausgangslagen. Die Drehsinne und
bei gleich großen Magnetisierungen H auch die Drehwinkel
sind dabei für alle Barber-pole-Streifen gleich, so daß
sich als Widerstandssignal das Summenstromsignal aller
Barber-pole-Streifen ergibt.
Es ist auch möglich, auf beiden Seitenwänden 40 und 40'
der Ausnehmung 4 oder auch auf den querverlaufenden (111)-
Seitenwänden, die die Oberfläche 20 in den kürzeren Sei
tenkanten 42 schneiden, MR-Sensorelemente 6 anzuordnen.
Schließlich können auch mehrere MR-Sensorelemente 6 auf
einer Seitenwand 40 angeordnet werden, die vorzugsweise
mäanderförmig in Reihe geschaltet sind. Im Falle von
Barber-pole-Streifen als MR-Sensorelemente 6 müssen die
Magnetisierungen der einzelnen Streifen der Stromrichtung
entsprechend gewählt werden. Die MR-Sensorelemente 6
können auch in einer Brückenschaltung verschaltet werden.
Eine vorteilhafte Verwendung eines MR-Sensors gemäß der
Erfindung ist die Anordnung des MR-Sensors in dem wenig
stens einen Spalt im Ringkern eines Summenstromwandlers
für Differenzstromschutzeinrichtungen, die beispielsweise
aus DE-OS 20 59 054 bekannt sind. Wegen der schrägen
Anordnung der MR-Sensorelemente 6 kann dabei die Spalt
länge deutlich verkleinert werden und damit ein größeres
Magnetfeld im Spalt erreicht werden. Außerdem kann bei
Barber-pole-Streifen die Empfindlichkeit gegenüber einer
bekannten planaren Anordnung durch die wegen der geome
trischen Verhältnisse größer wählbare Streifenbreite W
erhöht werden.
Fig. 4 zeigt in einem Diagramm als Meßkurve M1 die Aus
gangsspannung U eines MR-Sensors gemäß der Erfindung und
zum Vergleich die Meßkurve M2 eines bekannten MR-Sensors
jeweils als Funktion der Verlustleistung P. Der bekannte
MR-Sensor unterschied sich dabei von dem Sensor gemäß der
Erfindung lediglich dadurch, daß seine Sensorelemente
nicht auf (111)-Flächen einer Ausnehmung in einem Si-Sub
strat, sondern planar auf der (100)-Oberfläche eines ent
sprechenden Substrates angeordnet waren. Gemessen wurde
jeweils mit einer Brückenschaltung von Barber-pole-
Streifen bei einer Brückenspannung von 5 V und einem
Meßstrom |I| von 30 mA. Es zeigte sich, daß für ein
Meßsignal M2 von 3 mV bei dem MR-Sensor gemäß dem Stand
der Technik eine Verlustleistung von 50 mW erforderlich
war, während für den MR-Sensor gemäß der Erfindung bei
gleichem Meßsignal M2 = 3 mV eine Verlustleistung von
lediglich 1 mW genügte.
Claims (8)
1. Magnetowiderstands(MR)-Sensor mit folgenden Merkmalen:
- a) Es ist ein Substrat (2) aus einkristallinem Silicium (Si) vorgesehen mit wenigstens einer Oberfläche (20), die von einer (100)-Kristallfläche des Siliciums (Si) gebildet ist,
- b) in diese Oberfläche (20) ist eine Ausnehmung (4) ein gearbeitet mit wenigstens einer von einer (111)- Kristallfläche des Siliciums (Si) gebildeten Seitenwand (40),
- c) auf dieser Seitenwand (40) ist wenigstens ein MR-Sen sorelement (6) angeordnet.
2. MR-Sensor nach Ansprüch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als MR-Sensorelement (6)
ein Giant-MR-Schichtsystem vorgesehen ist.
3. MR-Sensor nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das MR-Sensorelement (6)
als Barber-pole-System ausgebildet ist.
4. MR-Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
MR-Sensorelement (6) durch eine Isolationsschicht (5) von
dem Substrat (2) elektrisch isoliert ist.
5. MR-Sensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Ausnehmungen (4) mit zugeordneten MR-Sensorele
menten (6) vorgesehen sind.
6. MR-Sensor nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Seitenkanten (41 und
42) jeder Ausnehmung (4) parallel zu <110<-Kristallrich
tung des Siliciums (Si) verlaufen.
7. MR-Sensor nach einem der Ansprüche 5 oder 6, da
durch gekennzeichnet, daß die
MR-Sensorelemente (6) in Reihe geschaltet sind.
8. Verwendung eines MR-Sensors nach einem der vorher
gehenden Ansprüche zur Differenzstrommessung durch seine
Anordnung in einem Spalt eines Ringkerns eines Summen
stromwandlers.
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1993
- 1993-05-03 DE DE19934314539 patent/DE4314539C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
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