DE4314064C2 - Diebstahlsicherungssystem für motorangetriebene Fortbewegungsmittel - Google Patents
Diebstahlsicherungssystem für motorangetriebene FortbewegungsmittelInfo
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- B60R25/04—Fittings or systems for preventing or indicating unauthorised use or theft of vehicles operating on vehicle systems or fittings, e.g. on doors, seats or windscreens operating on the propulsion system, e.g. engine or drive motor
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Description
Die stetig wachsende Zahl der Diebstähle motorangetrie
bener Fortbewegungsmittel - insbesondere von Personen
kraftfahrzeugen - bereitet (nicht nur der Versiche
rungswirtschaft) in zunehmendem Maße ernsthafte Proble
me.
Mit der Zahl der Diebstähle wächst auch das Bedürf
nis nach geeignetem und effizientem Diebstahlschutz;
hierfür sind heutzutage einerseits mechanische Vorrich
tungen (Lenkradsperren etc.) und andererseits Alarman
lagen zur Überwachung von Türkontakten, Stromschleifen
oder Innenräumen gebräuchlich.
Da beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen in den meisten
Fällen nach dem gewaltsamen Eindringen in den Innenraum
das Lenkradschloß aufgebrochen und der Anlaßschalter
(das Zündschloß) kurzgeschlossen wird, werden für
Kraftfahrzeuge mit vernetzten Steuergeräten auch ver
schiedene Systeme zur Diebstahlsicherung angeboten,
durch die ein unbefugtes Starten des Fahrzeugs ohne
Zündschlüssel verhindert werden soll (Wegfahrsperre):
der Motorstart kann erst dann erfolgen, wenn die Motor
elektronik ein "Freigabesignal" erhalten hat. Bei
spielsweise wird dieses Freigabesignal nur dann er
zeugt, wenn
- - zusätzlich zur Betätigung des Zündschlüssels ein mehrstelliger Zahlencode über eine Eingabeeinheit am Armaturenbrett eingegeben wird,
- - bei der Betätigung des Zündschlüssels eine Code karte in einem zugehörigen Leseschacht steckt,
- - eine Steuereinheit des Diebstahlsicherungssystems einen mit Infrarot oder Ultraschall übermittelten Code empfangen hat (der Codesender kann vom Fahrer mit sich getragen werden oder ist im Zündschlüssel integriert),
- - ein (beispielsweise in der Nähe des Zündschlosses angebrachtes) Lesegerät einen im Zündschlüssel un tergebrachten elektronischen Code identifiziert hat.
Nachteilig an diesen Verfahren ist aber, daß
- - eine zusätzliche Tätigkeit des Fahrers beim Star ten des Fahrzeugs erforderlich ist (Eingabe des Codes, Einführen der Codekarte),
- - die Eingabe des Codes oder das Lesen der Codekarte bei jedem Start erfolgen muß (um einen effektiven Schutz zu gewährleisten), was bald als "lästig" angesehen wird,
- - der Fahrer neben dem Zündschlüssel noch eine Code karte mit sich führen oder aber einen mehrstelli gen Code behalten muß,
- - die Integrierung des elektronischen Codes-im Zünd schlüssel einen hohen technischen und finanziellen Aufwand erfordert - insbesondere beim (legalen) Herstellen von Nachschlüsseln (jeder Nachschlüssel muß mit dem elektronischen Code versehen werden),
- - die Infrastruktur zum Nachmachen der Zündschlüssel in den Autowerkstätten und bei den Schlüsseldien sten momentan noch nicht vorhanden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dieb
stahlsicherungssystem anzugeben, das die genannten
Nachteile vermeidet und mit dem sich Diebstähle motor
angetriebener Kraftfahrzeuge nachhaltig und ohne großen
Aufwand verhindern lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Beim vorgeschlagenen Diebstahlsicherungssystem wird
überprüft, ob zum Starten des Kraftfahrzeugs die kor
rekte Abfolge der Betätigungsschritte eingehalten wird;
abhängig davon wird ein charakteristisches Freigabesi
gnal erzeugt, einer oder mehreren der Steuereinheiten
des Kraftfahrzeugs zugeführt, von dieser (diesen) veri
fiziert und dadurch der Motorstart freigegeben (andern
falls blockiert).
Hierzu wird im Kraftfahrzeug eine (von außen unzugäng
liche) Auswerteeinheit integriert, die mit dem zentra
len Steuergerät des Kraftfahrzeugs verbunden oder in
dieses integriert ist, und deren Ausgangssignal (Frei
gabesignal) der Motorsteuereinheit und/oder weiteren
Steuergeräten des Kraftfahrzeugs zugeführt wird. Über
die Verbindung der Auswerteeinheit mit der Schloßnuß
der Fahrzeugtür (Zentralverriegelung), dem Türkontakt
der Fahrertüre und dem Anlaßschalter (Zündschloß) des
Fahrzeugs wird die zeitliche und logische Abfolge beim
Startvorgang des Fahrzeugs - Schließvorgang der Fahrer
türe beim Aussteigen, Öffnungsvorgang der Fahrertüre
beim Einsteigen, Stellungen des Starterschlüssels
(Zündschlüssels) im Anlaßschalter beim Drehen des Star
terschlüssels - überwacht und ausgewertet; ohne ord
nungsgemäßes Einhalten dieser Betätigungsschritte wird
kein Freigabesignal erzeugt, so daß der Motorstart ver
hindert wird. Zusätzlich kann - um Manipulationen vor
zubeugen - die Auswerteeinheit eine (Manipulati
ons-)Überwachungseinheit aufweisen; diese kann bei
spielsweise dafür sorgen, daß die Auswerteeinheit bei
Gewalteinwirkung unbrauchbar wird. Das Freigabesignal
- dieses besteht aus einer codierten Pulsfolge - wird
über die Ausgangs-Schnittstelle der Auswerteeinheit
dem (den) angeschlossenen Steuergerät(en) zugeführt;
die Schnittstelle kann dabei als parallele Schnittstel
le oder serielle Schnittstelle ausgebildet sein.
Das vorgestellte Diebstahlsicherungssystem vereinigt
mehrere Vorteile in sich:
- - es ist ein effizienter Diebstahlschutz gegeben, da ein Motorstart nur mit dem korrekten Starter schlüssel möglich ist und Manipulationsversuchen wirksam vorgebeugt wird,
- - da es mit einem Standard-Zündschlüssel bedient werden kann und keine zusätzlichen Hilfsmittel (Dateneingabeeinheit, Codekarte etc.) vorhanden sind, ist eine einfache und kostengünstige Reali sierung möglich,
- - es ist für den Fahrer problemlos handhabbar: beim Starten des Fortbewegungsmittels entsteht kein zu sätzlicher, "lästiger" Aufwand (Codekarte, Einge ben einer Geheimnummer etc.),
- - die Nachschlüssel-Problematik entfällt: Nach schlüssel können ohne zusätzliche Werkzeuge oder spezielle Geräte hergestellt werden; der Fahrer kann das Kraftfahrzeug - auch bei Verlust seines Zündschlüssels - mit einem Ersatzschlüssel benut zen.
Im folgenden wird das Diebstahlsicherungssystem für ein
Personenkraftfahrzeug (Fig. 1) anhand der in der Fig.
2 dargestellten Schemazeichnung erläutert.
Das Kraftfahrzeug 1 der Fig. 1 weist ein zentrales
Steuergerät 10 auf, das über Leitungen 11 eines Bussy
stems bidirektional mit der Schloßnuß 3 der Fahrer
tür 2, dem Türkontakt 4 und dem Zündschloß 5 des Kraft
fahrzeugs 1 verbunden ist. Durch das Schließen ver
schiedener Kontakte 7 im Zündschloß 5 in vorgegebener
Reihenfolge - beispielsweise Zündschlüssel 6 ein
stecken, 1. Raste: Radio anschalten (Klemme 15R), 2.
Raste: Zündung ein (Klemme 15), 3. Raste: Anlasser
(Klemme 50) - erfolgt der Start des Kraftfahrzeugs 1.
Um ein unbefugtes Anlassen des Kraftfahrzeugs 1 zu ver
hindern, weist dieses eine von außen nicht zugängliche
und mit dem zentralen Steuergerät 10 verbundene Auswer
teeinheit 20 auf. Die Auswerteeinheit 20 ist beispiels
weise als integrierter Schaltkreis im zentralen Steuer
gerät 10 integriert und besitzt als Komponenten eine
Manipulationsüberwachungseinheit 21 und eine Schnitt
stelle 22 (Interface). Bei einer Betätigung der Schloß
nuß 3, des Türkontakts 4 oder des Zündschlosses 5 wird
die Auswerteeinheit 20 aktiviert; diese überprüft, ob
die korrekte logische und zeitliche Reihenfolge der Be
tätigungsschritte eingehalten wird bzw. eingehalten
wurde. Ist dies der Fall, wird ein Freigabesignal FGS
erzeugt, das aus einer codierten Pulsfolge besteht. Das
Freigabesignal FGS wird von der parallelen Schnittstel
le 22 über die Leitung 23 des Datenbusses (beispiels
weise ein Can-Bus) der zentralen Motorsteuereinheit 30
übermittelt, von dieser verifiziert und dadurch der Mo
torstart freigegeben; alternativ dazu kann das Freiga
besignal FGS über die Leitung 23 und ein im Fahrzeug
versteckt angebrachtes Relais 41 an die Zündspule 40
übermittelt werden. Wird jedoch andererseits eine un
korrekte Handhabung beim Startvorgang festgestellt
(beispielsweise wenn ein Manipulationsversuch unternom
men wurde) unterbleibt das Freigabesignal FGS an die
Steuereinheit(en), wodurch ein Anlassen des Kraftfahr
zeugs verhindert wird.
Optional kann das vorgestellte Diebstahlsicherungssy
stem auch mit einer Alarmanlage verknüpft werden, die
bei nicht-ordnungsgemäßer Betätigung des Startvorgangs
(beispielsweise bei Manipulationsversuchen) anspricht;
im Alarmfall können außer akustischen Signalen auch op
tische Signale - beispielsweise Warnblinken oder wech
selseitiges Aufleuchten der Scheinwerfer - eingesetzt
werden.
Claims (11)
1. Diebstahlsicherungssystem für motorangetriebene
Kraftfahrzeuge (1) mit einem zentralen Steuergerät
(10), gekennzeichnet dadurch,
- a) daß eine mit der Schloßnuß (3) der Fahrertüre (2), dem Türkontakt (4) der Fahrertüre (2) und dem An laßschalter (5) verbundene Auswerteeinheit (20) vorgesehen ist, die die logische und zeitliche Reihenfolge der Betätigungsschritte beim Startvor gang des Kraftfahrzeugs (1) überprüft, und
- b) daß die Auswerteeinheit (20) über Verbindungslei tungen (23) an mindestens eine Steuereinheit (30, 40) des Kraftfahrzeugs (1) angeschlossen ist.
2. Diebstahlsicherungssystem nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (20) eine Über
wachungseinheit (21) und eine Ausgangs-Schnittstelle
(22) aufweist, und daß die Auswerteeinheit (20) den
Schließvorgang am Türschloß (3) der Fahrertüre (2), den
Öffnungsvorgang der Fahrertüre (2) und die verschiede
nen Stellungen des Starterschlüssels (6) im Anlaßschal
ter (5) überprüft.
3. Diebstahlsicherungssystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit (20)
bei einer ordnungsgemäßen Abfolge der Betätigungs
schritte ein Freigabesignal (FGS) für die Steuerein
heit(en) (30, 40) erzeugt, und daß das auf der Verbin
dungsleitung (23) an die Steuereinheit(en) (30, 40)
ausgegebene Freigabesignal (FGS) eine codierte Puls
folge aufweist.
4. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit
(20) mit dem zentralen Steuergerät (10) verbunden ist.
5. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit
(20) im zentralen Steuergerät (10) integriert ist.
6. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit
(20) über ein im Kraftfahrzeug versteckt angebrachtes
Relais (41) mit einer der Steuereinheiten (40) verbun
den ist.
7. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit
(20) mit einer Alarmanlage verbunden ist.
8. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinheit
(20) eine parallele Schnittstelle (22) aufweist, und
daß die Auswerteeinheit (20) über Leitungen (23) eines
Bussystems an die Steuereinheit(en) (30, 40) ange
schlossen ist.
9. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangs-
Schnittstelle (22) der Auswerteeinheit (20) als seriel
le Schnittstelle ausgebildet ist.
10. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(30) die zentrale Motorelektronik ist.
11. Diebstahlsicherungssystem nach einem der Ansprüche
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit
(40) die Zündspule ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314064 DE4314064C2 (de) | 1993-04-29 | 1993-04-29 | Diebstahlsicherungssystem für motorangetriebene Fortbewegungsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934314064 DE4314064C2 (de) | 1993-04-29 | 1993-04-29 | Diebstahlsicherungssystem für motorangetriebene Fortbewegungsmittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4314064A1 DE4314064A1 (de) | 1994-11-03 |
DE4314064C2 true DE4314064C2 (de) | 1995-02-23 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934314064 Expired - Fee Related DE4314064C2 (de) | 1993-04-29 | 1993-04-29 | Diebstahlsicherungssystem für motorangetriebene Fortbewegungsmittel |
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- 1993-04-29 DE DE19934314064 patent/DE4314064C2/de not_active Expired - Fee Related
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