DE4308633C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-FolienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtugn zur Durchführung des
Verfahrens für die Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien oder -bänder,
beispielsweise aus Polyprophylen-PP, Polyethylen PE oder Polyethylen
terephtalat PET, in einer Vakuum-Behandlungskammer mit einer Glimmkatode.
Kunststoff-Folien werden sowohl im industriellen wie auch im privaten Bereich
in den unterschiedlichsten Anwendungsgebieten eingesetzt.
So werden beispielsweise für Verpackungszwecke transparente - oder Aliumi
nium Barriereschichten auf Folien aus oben genannten Materialien aufgedampft
oder die unbeschichtete Grundfolie für eine Weiterverarbeitung konditioniert.
Für alle Behandlungsschritte ist jedoch eine gute Benetzbarkeit und Haftfähig
keit der Folien für z. B. Farben, Kleber oder metallisierte Schichten von ent
scheidender Bedeutung.
Hauptsächlich verantwortlich hierfür ist die Oberflächenstruktur und der chemi
sche Aufbau der Folie. Durch eine Modifikation von oberflächennahen Schichten
kann z. B. die Oberflächenspannung erhöht werden und somit eine Verbesserung
z. B. der Klebekraft erreicht werden.
Zur Zeit werden Folie durch eine Corona-Behandlung unter atmosphärischen
Bedingungen mit einer modifizierten Oberfläche versehen. Dieses Verfahren ist
aber für bestimmte Anwendungen wie z. B. wasserlösliche Kleber nicht ausrei
chend.
Eine Corona-Behandlung wird beispielsweise in der Zeitschrift Technische Rund
schau 17/88, Seiten 20 bis 23, angesprochen. Dabei wird mittels elektrischer
Hochfrequenz-Teilentladungen ein Plasma erzeugt, das zur Oxidation allerober
ster ein oder zwei Moleküllagen der Folie bei Atmosphärendruck führt und da
durch die Haftfähigkeit an der Folienoberfläche verbessert.
Eine vergleichbare, aber noch tiefere Einwirkung in die Oberfläche der Folie
wird mit der in demselben Zeitschriftenartikel beschriebenen, höherenergeti
schen Plasmaentladung bei Unterdruck erzielt, bei der die Entladung fließend
und raumausfüllend erfolgt. Bei der dazu beschriebenen Verwendung von zwei
einander gegenüberliegenden Elektroden, zwischen denen das Plasma erzeugt
wird und zwischen denen die zu behandelnde Folie hindurchgeführt wird, kann
es auch zwischen den mit Wechselstrom beaufschlagten Elektroden und der Un
terdruckkammer zu einer unerwünschten Plasmaausbildung kommen.
Desweiteren wird in dem zitierten Artikel eine Plasmapolymerisation referiert,
bei der im Niederdruck ein inertes Trägergas verwendet wird.
Aus der Zeitschrift Modern Plastics International, Oktober 90, Seiten 74 bis 79,
ist im Zusammenhang mit der Oberflächenbehandlung von Kunststoff unter
Verwendung von Plasma die Nutzung von Sauerstoff, Stickstoff oder eines iner
ten Gases bekannt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Verfahren und eine Vorrich
tung anzugeben, so daß die Haftfähigkeit der Folienoberfläche spürbar verbes
sert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß gemäß Anspruch 1 in
einer von einem Abschirmkasten umschlossenen Reaktionszone vor der mit
Gleichstrom betriebenen Glimmkatode ein Niederdruckplasma erzeugt wird, wo
bei gemäß Anspruch 3 vorzugsweise als Prozeßgas entweder Argon, Chlor, Fluor
oder Sauerstoff oder ein Gemisch aus Argon und Sauerstoff eingelassen wird und
der Anteil des Sauerstoffs im Gemisch im Bereich von 1 bis 5 Volumenprozent
liegt.
Dabei wird die Folie einer Glimmentladung im Druckbereich von
10-1 bis 10-2 mbar ausgesetzt.
Durch die im Plasma erzeugten angeregten Ionen und ionisier
ten Atome des Arbeitsgases entsteht mit Vorteil eine Oxida
tion der Folienoberfläche, was zu einer erhöhten Oberflächen
spannung, einer verbesserten Haftung und einer besseren
Barriereeigenschaft führt.
Durch Reinigen der Folienoberfläche von im wesentlichen
Wasser und Staub ist bei gleichbleibender Abdampfrate auf der
Folie vorteilhafterweise eine größere aufzubringende
Schichtdicke erreichbar als ohne Vorbehandlung.
Die Behandlung kann beispielsweise in Bandbeschichtungsan
lagen sehr ökonomisch mit Foliengeschwindigkeiten von
mehreren Metern pro Sekunde durchgeführt werden.
Weitere Ausführungsmöglichkeiten und Merkmale sind in den
Unteransprüchen näher beschrieben und gekennzeichnet.
Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglich
keiten zu; zwei davon sind in den anhängenden Zeichnungen
näher dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsge
mäßen Behandlung einer unbeschichteten Folie,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung,
mit der eine Folie mittels eines Plasmas behandelt
und anschließend beschichtet wird.
In Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer Vorrich
tung gezeigt, mit der eine Kunststoff-Folie behandelt wird.
In einer Vakuumkammer 1, die über einen Absaugstutzen 2 auf
etwa 10-2 mbar evakuiert wird, befindet sich eine Umlenkwalze
3, die eine von einer nicht dargestellten Abwickelkammer an
kommenden Folie 4 in eine Reaktionszone 5 nach unten umlenkt,
von der aus diese wieder nach oben gelenkt und als abgehende
Folie 6 einer nicht dargestellten Aufwickelwalze zugeführt
wird. Gegenüber der Zone 5 ist eine Glimmkatode 7 angeordnet,
die mit dem negativen Pol einer Gleichspannungsquelle 8 ver
bunden ist. Eine elektrische Zuführungsleitung 9 von der
Spannungsquelle 8 zur Elektrode 7 ist durch eine Isolierung
10 in die Kammer geführt. Unterhalb der Katode 7 befindet
sich ein elektrisch isolierter Abschirmkasten 13, der ver
hindert, daß sich ein Plasma zwischen der Katode 7 und der
Kammer 1 ausbildet.
Wird die Elektrode 7 an negatives Potential gelegt, so bildet
sich zwischen dem Bereich 5 und der Elektrode 7 ein Plasma 11
aus. Dieses Plasma besteht beispielsweise aus einem Sauer
stoff-Argon-Gemisch, das über einen Einführstutzen 12 in die
Kammer 1 eingeführt wird. Statt einer einfachen Glimmkatode 7
könnte auch eine Magnetronkatode zum Einsatz kommen.
In Fig. 2 ist eine Vorrichtung gezeigt, mit der eine Folie
zunächst mittels Plasma vorbehandelt wird. Ein Gehäuse 20 ist
hierbei in zwei Kammern 21, 22 unterteilt, die durch eine
Wand 23 voneinander getrennt sind. In der oberen Kammer 21
befindet sich eine Abwickelwalze 24, von der eine unbe
schichtete und bandförmige Folie 25 über Umlenkwalzen 26,
26', . . . einer Beschichtungswalze 27 zugeführt ist.
Die Folie 25 läuft dabei zunächst über die Umlenkwalzen 26,
26', . . . zu einer Glimmkatode 7, die sich in der Kammer 21
befindet. Zwischen dieser Katode 7 und der unbeschichteten
Folie liegt ein Plasma 11, durch das die Folie 25 behandelt
wird. In der oberen Kammer 21 herrscht in diesem Fall ein
Druck von etwa 10-2 mbar, während in der unteren Kammer 22
ein Druck kleiner 10-2 mbar herrscht. Über weitere Umlenk
walzen 28, 28', . . . wird die behandelte Folie 29 auf eine
Aufwickelwalze 30 gewickelt.
Die Katode 7 kann auch an einer anderen Stelle angeordnet
sein, die mit der Bezugszahl 7' bezeichnet ist. Diese zwi
schen den Walzen 24 und 26, 26', . . . angeordnete Elektrode 7'
kann mit einem eigenen Gehäuse 13' umgeben sein, in welches
Gas eingegeben wird. Der Druck von 10-2 mbar braucht dann nur
innerhalb des Gehäuses 13' aufrechterhalten zu werden.
Unterhalb der Beschichtungswalze 27 ist ein Tiegel 31 ange
ordnet, in dem sich ein Beschichtungsmaterial befindet, z. B.
SiO oder Al. Dieses Beschichtungsmaterial wird verdampft und
schlägt sich auf der Folie 25 als dünne Schicht nieder.
1
Vakuum-Behandlungskammer
2
Absaugstutzen
3
Umlenkwalze
4
Folie
5
,
5
' Reaktionszone
6
Folie
7
,
7
' Glimmkatode
8
,
8
' Gleichspannungsquelle
9
Zuführungsleitung
10
Isolierung
11
,
11
' Plasma
12
,
12
' Einführstutzen
13
,
13
' Abschirmkasten
20
Gehäuse, Vakuumbehandlungskammer
21
Kammer
22
Kammer
23
Wand
24
Abwickelwalze
25
Folie
26
,
26
', . . . Umlenkwalze
27
Beschichtungswalze
28
,
28
', . . . Umlenkwalze
29
Folie
30
Aufwickelwalze
31
Tiegel
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter
Kunststoffolien (4, 25) oder -bänder in einer
Vakuumbehandlungskammer (1) mit mindestens
einer in dieser angeordneten Walze (3, 17)
zur Führung und zum Transport der Folie (4,
25) in der Kammer und mit mindestens einer
innerhalb eines zur Folie offenen, an eine
Prozeßgasquelle angeschlossenen Abschirm
kastens (13, 13') angeordneten, mit
Gleichstrom betriebenen Glimmkathode (7, 7'),
wobei in der vom Abschirmkasten (13, 13')
umschlossenen Reaktionszone (5) zwischen
Folie (4, 25) und Kathode (7, 7') ein
Niederdruck-Plasma (11) bei einem Druck im
Bereich von 10-1 bis 10-2 mbar brennt und die
Folien (4, 25) oder Bänder an der
Reaktionszone (5) und anschließend an einem
Tiegel (31) zum Verdampfen eines
Beschichtungsmaterials vorbeibewegt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abschirmkasten (13,
13') elektrisch isoliert und auf floatendes
Potential geschaltet ist.
3. Verfahren gekennzeichnet durch die Benutzung
der Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2
für die Behandlung unbeschichteter Folien
(4, 25) oder Bänder aus Polyprophylen - PP,
Polyethylen - PE oder Polyethylenterephtalat
- PET in einer Vakuumbehandlungskammer (1),
wobei für das in der Reaktionszone (5)
zwischen Folie (4, 25) und Kathode (7, 7')
erzeugte Niederdruckplasma (11) Argon, Chlor,
Fluor oder Sauerstoff oder ein Gemisch aus
Argon und Sauerstoff eingelassen und der
Anteil des Sauerstoffs im Bereich von 1 bis 5
Volumenprozent gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß auf die Folien (4, 25)
oder Bänder eine Al oder Si enthaltende
Schicht aufbringbar ist.
Priority Applications (1)
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DE19934308633 DE4308633C2 (de) | 1993-03-18 | 1993-03-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934308633 DE4308633C2 (de) | 1993-03-18 | 1993-03-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien |
Publications (2)
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---|---|
DE4308633A1 DE4308633A1 (de) | 1994-09-22 |
DE4308633C2 true DE4308633C2 (de) | 2001-07-19 |
Family
ID=6483130
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934308633 Expired - Lifetime DE4308633C2 (de) | 1993-03-18 | 1993-03-18 | Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung unbeschichteter Kunststoff-Folien |
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DE (1) | DE4308633C2 (de) |
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