DE4306151C2 - Aus Stahlblech und Kunststoff aufgebauter Schloßhalter für einen Kraftfahrzeugtürverschluß - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen aus Stahlblech und Kunststoff aufgebauten Schloßhalter für einen Kraftfahrzeugtürverschluß, - mit Schließsteg, der eine Ausnehmung aufweist, in die beim Schließen der zugeordneten Kraftfahrzeugtür ein Bauteil einer Drehfalle einfaßt, und mit Befestigungsflanschen, die jeweils zumindest eine Schraubenbohrung für eine Befestigungsschraube und eine Anlagefläche für die zugeordnete Karosserieoberfläche aufweisen, wobei die Befestigungsflansche und der Schließsteg oder Elemente des Schließstegs aus dem Stahlblech einteilig geformt sind. - Solche Schloßhalter werden in der Praxis, pars pro toto, auch als Schließkeile bezeichnet, weil der Schließsteg zumeist, aber nicht zwingend, keilförmig gestaltet ist. Die Kunststoffbauteile dienen bei einem solchen Schloßhalter der Geräuschdämpfung, der Formgestaltung und auch der funktionellen Verbesserung bei der Wechselwirkung mit der Drehfalle.

Bei dem bekannten Schloßhalter, von dem die Erfindung ausgeht (DE-PS 27 25 345, DE-PS 36 23 311), bildet das Stahlblech ein selbständiges Bauteil, welches Ausnehmungen und Auskammerungen aufweist, in die separat gefertigte Kunststoffbauteile nachträglich eingesetzt sind. Diese Schloßhalter haben sich bewährt, jedoch sind sie in herstellungstechnischer Hinsicht und montagetechnischer Hinsicht aufwendig. Das gilt auch für eine ähnliche Ausführungsform (DE-GM 87 10 288), bei dem darüber hinaus das Stahlbauteil mehrteilig ausgeführt ist.

Bei einem anderen bekannten Schloßhalter (DE-GM 85 05 539) ist anstelle eines Schließsteges ein freistehender Schließ­ bolzen vorgesehen, der an die Befestigungsflansche angenietet ist. Die Befestigungsflansche sind mehrteilig ausgebildet. - Es ist auch ein Schloßhalter bekannt, bei dem die Befestigungsflansche und der Schließsteg gesonderte Bauteile sind, wobei das Stahlblech der Befestigungsflansche Abkröpfungen aufweist, die mit ihren an dem zugeordneten Bauteil der Karosserie anliegenden Köpfen als Abstützelemente dienen (DE-PS 36 01 968).

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schloß­ halter zu schaffen, der sich durch bauliche Einfachheit auszeichnet und auch eine einfache Herstellung sowie eine einfache Montage erlaubt, nichtsdestoweniger aber allen Anforderungen in bezug auf ästhetische Gestaltung, Festigkeit und Schalldämpfung genügt.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein aus Stahlblech und Kunststoff aufgebauter Schloßhalter für einen Kraftfahrzeugtürverschluß, - mit Schließsteg, der eine Ausnehmung aufweist, in die beim Schließen der zugeordneten Kraftfahrzeugtür ein Bauteil einer Drehfalle einfaßt, und mit Befestigungsflanschen, die jeweils zumindest eine Schraubenbohrung für eine Befestigungsschraube und eine Anlagefläche für die zugeordnete Karosserieoberfläche aufweisen, wobei die Befestigungsflansche und der Schließsteg oder Elemente des Schließstegs aus dem Stahlblech einteilig geformt sind, wobei die Befestigungsflansche wechselseitig verlaufende Abkröpfungen aufweisen, wobei zumindest die Befestigungsflansche durch Einspritzen im Wege des Spritzgießens in den Kunststoff eingebettet sind und wobei die Auskröpfungen des Stahlblechs mit ihren an dem zugeordneten Bauteil der Karosserie anliegenden Köpfen als Abstützelemente ausgeführt und bis auf die Oberfläche der Anlagefläche geführt sind, welche Anlagefläche im übrigen ebenso wie eine zum Schließsteg weisende Abdeckung des Stahlblechs der Befestigungsflansche aus dem Spritzgießkunststoff bestehen. Die Abstützelemente dienen zugleich dazu, das Stahlblechbauteil in einer Spritzgießform so festzulegen, daß die Befestigungsflansche sowohl hinterspritzt als auch von dem Spritzgießkunststoff abgedeckt werden können. Die Abstützelemente stellen fernerhin sicher, daß der an der Kraftfahrzeugkarosserie, beispielsweise am Türpfosten, montierte Schloßhalter definiert und toleranzarm positioniert verschraubt werden kann.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Mög­ lichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. Bei einer Ausführungsform weist der Schließsteg jeweils einen von einem der Befestigungsflansche abgebogenen Stahlblechsteg auf, der im Bereich der Ausnehmung niedriger ist als am Schließstegkopf sowie am Schließstegende, wobei Schließstegkopf und Schließstegende aus Spritzgießkunststoff geformt sind und durch die eingespritzten Stahl­ blechstegelemente bewehrt und verstärkt sind. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Schließsteg mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt aus Stahlblech zu formen und frei von einer Kunststoff­ abdeckung auszuführen. Stets empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß das Stahlblech Abstützelemente und Kragenausfor­ mungen an den Schraubenbohrungen aufweist, die als versteifende Abkröpfungen ausgeführt sind und das Flächenträgheitsmoment des Schloßhalters erhöhen. Wegen dieser Versteifung kann mit verhält­ nismäßig dünnem Stahlblech gearbeitet werden. Die Abkröpfungen werden beispielsweise durch Prägen hergestellt. Bei der schon beschriebenen Ausführungsform, bei der der Schließstegkopf aus Spritzgießkunststoff geformt und durch eingespritzte Stahlblechsteg­ elemente bewehrt ist, besteht die Möglichkeit im Bereich des Schließstegkopfes zwischen den Stahlblechstegelementen eine Kammer in dem Spritzgießkunststoff auszusparen, die in einem zweiten Einspritzvorgang mit einem Elastomer ausgefüllt ist. Folglich können insoweit Hinterschneidungen verwirklicht werden, die das elastomere Bauteil in der Kammer sicher festlegen, zumal auch ein stoffschlüs­ siger Verbund mit dem Spritzgießkunststoff erreicht werden kann.

Die Erfindung berücksichtigt die Tatsache, daß im Wege des Spritzgießens von thermoplastischem Kunststoff metallische Bauteile in Kunststoffbauteile leicht eingespritzt werden und dauerhaft mit den Kunststoffbauteilen vereinigt werden können. Dieses erlaubt eine einfache Herstellung erfindungsgemäßer Schloßhalter unter Aus­ nutzung der Vorteile der Spritzgießtechnik. Die Erfindung geht darüber hinaus von der Erkenntnis aus, daß bei einem Schloßhalter das Bauteil aus Stahlblech, welches in eine mehrteilige Spritzgieß­ form eingelegt wird, gegenüber der Innenwand der Spritzgießform abstandshaltende Ausformungen aufweisen sollte, damit gleichsam ein allseitiges Umspritzen und Hinterspritzen des Stahlblechs in diesem Bereich stattfinden kann. Zu diesem Zweck dienen, wie bereits erwähnt, die Abstützelemente, die darüber hinaus am montierten Schloßhalter die schon erwähnte Positionierungsfunktion erfüllen. Im Ergebnis werden bei einem Schloßhalter, der einen ausgesprochenen Massenartikel darstellt, bauliche Vereinfachungen und funktionelle Verbesserungen erreicht. Es hat sich herausgestellt, daß bei Ver­ einigung des Stahlblechs mit dem Spritzgießkunststoff im Wege der Einspritztechnik auch die Schalldämmung verbessert wird. Das ist im übrigen auch deshalb der Fall, weil die erwähnten Abstützelemente ihrerseits in Einspritzkunststoff eingebettet sind, jedoch gleichsam mit ihren Köpfen an dem zugeordneten Bauteil der Karosserie, z. B. am Türpfosten, anliegen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Schloßhalter,

Fig. 2 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 1 aus Richtung des Pfeiles A, teilweise im Schnitt,

Fig. 3 entsprechend der Fig. 1 das Stahlblech eines erfindungs­ gemäßen Schloßhalters,

Fig. 4 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 3 aus Richtung des Pfeiles A,

Fig. 5 eine Ansicht des Gegenstandes der Fig. 3 aus Richtung des Pfeiles B,

Fig. 6 den Schloßhalter nach Fig. 1 teilweise im Schnitt in Zusammenwirkung mit anderen Bauteilen eines Kraftfahr­ zeugtürverschlusses und

Fig. 7 im gegenüber den Fig. 1 bis 6 wesentlich vergrößertem Maßstab eine andere Ausführungsform des Schloßhalters nach Fig. 1, teilweise im Schnitt.

Der in den Figuren dargestellte Schloßhalter 1 ist aus Stahlblech 2 und Kunststoff 3 aufgebaut. Wo die Bauteile geschnitten sind, sind die aus Stahlblech 2 bestehenden Bauteile einfach schraffiert, die aus Kunststoff 3 bestehenden doppelt. Der Schloßhalter 1 ist für einen Kraftfahrzeugtürverschluß bestimmt. Zum grundsätzlichen Auf­ bau gehören ein Schließsteg 4, der eine Ausnehmung 5 aufweist, in die beim Schließen der zugeordneten Kraftfahrzeugtür ein Bauteil einer Drehfalle 6 einfaßt (vgl. Fig. 6). Im übrigen sind Befesti­ gungsflansche 7 angeformt, die jeweils zumindest eine Schrauben­ bohrung 8 für eine Befestigungsschraube und eine Anlagefläche 9 aufweisen.

Die Befestigungsflansche 7 und der Schließsteg 4 bzw. zumindest Elemente des Schließstegs 4 sind aus dem Stahlblech 2 einteilig geformt. Zumindest die Befestigungsflansche 7 sind durch Einspritzen im Wege des Spritzgießens in den Kunststoff 3 eingebettet. Ausfor­ mungen des Stahlblechs sind als Abstützelemente 10 ausgeführt und bis in die Oberfläche der Anlagefläche 9 geführt. Dazu wird auf die vergrößerten Ausschnitte in den Fig. 2 und 5 verwiesen. Die Anlagefläche 9 besteht im übrigen ebenso wie eine zum Schließsteg 4 weisende Abdeckung 11 des Stahlblechs 2 der Befestigungsflansche 7 aus Spritzgießkunststoff 3. Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 1, 2 und 6 erkennt man, daß der Schließsteg 4 jeweils einen von einem der Befestigungsflansche 7 abgebogenen Stahlblechsteg 12 aufweist, der im Bereich der Ausnehmung 5 niedriger ist als am Schließstegkopf 13 sowie am Schließstegende 14 und daß der Schließstegkopf 13 und das Schließstegende 14 aus Spritzgießkunst­ stoff 3 geformt sind. Diese aus Kunststoff bestehenden Bauteile 13, 14 sind durch den eingespritzten Stahlblechsteg 12 bewehrt.

Nach den Fig. 3 bis 5 besteht der Schließsteg 4 mit im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aus dem Stahlblech 2. Er ist in diesen Figuren frei von einer Kunststoffabdeckung dargestellt. Aus der Fig. 7 entnimmt man, daß in der Ausführungsform nach den Fig. 1, 2 und 6 im Bereich des Schließstegkopfes 13 zwischen den Stahlblechstegen 12 eine Kammer im Spritzgießkunststoff 3 ausgespart und diese mit einem Elastomer 15 ausgefüllt ist.

Claims (5)

1. Aus Stahlblech und Kunststoff aufgebauter Schloßhalter (1) für einen Kraftfahrzeugtürverschluß, - mit Schließsteg (4), der eine Ausnehmung (5) aufweist, in die beim Schließen der zugeordneten Kraftfahrzeugtür ein Bauteil einer Drehfalle (6) einfaßt, und mit Befestigungsflanschen (7), die jeweils zumindest eine Schraubenbohrung (8) für eine Befestigungsschraube und eine Anlagefläche (9) für die zugeordnete Karosserieoberfläche aufweisen,
wobei die Befestigungsflansche (7) und der Schließsteg (4) oder Elemente des Schließstegs (4) aus dem Stahlblech einteilig geformt sind, wobei die Befestigungsflansche (7) wechselseitig verlaufende Abkröpfungen aufweisen,
wobei zumindest die Befestigungsflansche (7) durch Ein­ spritzen im Wege des Spritzgießens in den Kunststoff (3) eingebettet sind und
wobei die Auskröpfungen des Stahlblechs (2) mit ihren an dem zugeeordneten Bauteil der Karosserie anliegenden Köpfen als Abstützelemente (10) ausgeführt und bis auf die Oberfläche der Anlagefläche (9) geführt sind, welche Anlagefläche (9) im übrigen ebenso wie eine zum Schließsteg (4) weisende Abdeckung (11) des Stahlblechs (2) der Befestigungsflansche (7) aus dem Spritzgießkunststoff (3) bestehen.

2. Schloßhalter nach Anspruch 1, wobei der Schließsteg (4) jeweils einen von einem der Befestigungsflansche (7) abgebogenen Stahlblechsteg (12) aufweist, der im Bereich der Ausnehmung (5) niedriger ist als am Schließstegkopf (13) sowie am Schließstegende (14), und wobei der Schließstegkopf (13) und das Schließstegende (14) aus Spritzgieß­ kunststoff (3) geformt sind sowie durch den eingespritzten Stahlblechsteg (12) bewehrt sind.

3. Schloßhalter nach Anspruch 1, wobei der Schließsteg (4) mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt aus Stahlblech (2) geformt und frei von einer Kunststoffabdeckung aus­ geführt ist.

4. Schloßhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Stahlblech (2) versteifende Abstützelemente (10) und Kragenausformungen an den Schraubenbohrungen (8) aufweist, die durch Prägen geformt sind.

5. Schloßhalter nach Anspruch 2, wobei im Bereich des Schließstegkopfes (13) zwischen den Stahlblechstegen (12) eine Kammer im Spritzgießkunststoff ausgespart und diese mit einem Elastomer (15) ausgefüllt ist.