DE4305907A1 - Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit von der Oberfläche eines bewegten Bandes, insbesondere eines Walzbandes an einem Walzgerüst - Google Patents
Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit von der Oberfläche eines bewegten Bandes, insbesondere eines Walzbandes an einem WalzgerüstInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen
von Flüssigkeit von der Oberfläche eines bewegten Bandes,
insbesondere eines Walzbandes an einem Walzgerüst, mit
einem Paar Quetschrollen, die einen Durchtrittsspalt für
das Band bilden.
Derartige Vorrichtungen sind erforderlich, um,
insbesondere von schnellaufenden metallischen Walzbändern,
Reste von Öl und Emulsion zu entfernen, die beim
Walzvorgang als Kühl- und/oder Schmiermittel auf das Band
aufgebracht wurden. Erfolgt diese Entfernung nicht in
ausreichendem Maße, so wirken die beim Aufhaspeln des
Bandes zu einem Coil zwischen den einzelnen Windungen
verbliebenen Öl- und Emulsionsreste wie ein Schmierfilm,
so daß das Coil zum Teleskopieren neigt, das heißt, sich
beim Aufhaspeln in Haspelachsrichtung verschiebt. Außerdem
können solche Öl- und Emulsionsreste für die
Weiterverarbeitung des Bandes nachteilig sein.
Da mit den Quetschrollen allein keine befriedigenden
Ergebnisse erzielt wurden, hat man schon seit längerem
versucht, die verbleibenden Schmiermittelreste vom Band
durch auf die Bandoberfläche gerichtete Blasluft zu
entfernen. Die dabei erzielten Ergebnisse waren aber
immer noch nicht ausreichend. Erst mit einer jüngeren
Entwicklung (EP 0 513 632 A1) konnten befriedigende
Ergebnisse erzielt werden. Bei dieser bekannten
Vorrichtung ist dem Quetschrollenpaar eine sich über die
Bandbreite erstreckende Schlitzstrahldüse nachgeordnet
und zwischen dieser Schlitzstrahldüse und dem
Quetschrollenpaar ist ein Absaugspalt ausgebildet. Der
auf die Bandoberfläche gerichtete Blasstrahl hat eine
entgegen der Laufrichtung des Bandes gerichtete
Komponente.
Es hat sich gezeigt, daß mit einer solchen Vorrichtung
eine beachtliche Reduzierung der nach den Quetschrollen
auf der Bandoberfläche verbliebenen Schmier- und/oder
Kühlmittelreste möglich ist. Allerdings konnte mit dieser
Vorrichtung nicht verhindert werden, daß ein Teil des vor
den Quetschrollen aufgestauten Schmier- und/oder
Kühlmittels neben dem Band zwischen den Abquetschrollen,
die üblicherweise breiter als das Band lang sind,
hindurchströmt. Dieses durch den Rollenspalt
hindurchströmende Schmier- und/oder Kühlmittel wird von
den drehenden Rollen und durch den hydrostatischen Druck
infolge des Staus vor den Rollen beschleunigt, so daß es
teilweise wieder auf das Band gespritzt wird, teilweise
nachfolgende Umlenkrollen benetzt, von denen es wieder
auf die Bandoberfläche gelangt.
Um dieses Problem des durch den Durchtrittsspalt seitlich
neben dem Band hindurchtretenden Schmiermittels
auszuschalten, ist es bekannt, den Bandrändern
mechanische Abschottungen zuzuordnen, die auf die
Bandbreite einstellbar sind. Dabei wird ein mittiger
Bandlauf vorausgesetzt. Beim Verlaufen des Bandes aus der
Bandmitte können diese Abschottungen leicht beschädigt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit von der
Oberfläche eines bewegten Bandes zu schaffen, bei der der
an beiden Kanten des Bandes offene Durchtrittsspalt der
Quetschrollen sich nicht nachteilig auf die Zielsetzung,
ein Band mit einer von Flüssigkeit möglichst freien
Oberfläche zu erhalten, auswirkt, beziehungsweise bei der
die negative Auswirkung auf ein Minimum reduziert ist.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß in Laufrichtung des
Bandes unmittelbar hinter den Quetschrollen Blasdüsen mit
über die gesamte Breite des vom Band freigelassenen
Durchtrittsspaltes der Quetschrollen wirksamen
Blasstrahlen angeordnet sind, deren Blasrichtung eine
Komponente senkrecht zur Bandebene hat.
Durch die Entfernung von durch den Durchtrittsspalt
hindurchtretender Flüssigkeit mittels Blasstrahlen wird
mit geringem vorrichtungstechnischen Aufwand und unter
Vermeidung eines großen Aufwandes für die Einstellung und
Bandführung, wie er bei mechanischen Abschottungen
erforderlich ist, erreicht, daß die durch den
Durchtrittsspalt hindurchtretende Flüssigkeit nicht auf
die Bandoberfläche gelangen kann.
Die Effektivität der Erfindung kann weiter dadurch
gesteigert werden, daß die Blasrichtung eine von der
zugeordneten Bandkante wegweisende Komponente hat
und/oder eine der Laufrichtung des Bandes
entgegengerichtete Komponente hat.
Für die Entfernung der durchgelassenen Flüssigkeit ist
weiter von Vorteil, wenn an jeder Bandkante auf beiden
Bandseiten eine Blasdüse angeordnet ist.
Eine konstruktiv einfache, gleichwohl aber wirksame
Blasdüse hat mehrere hintereinander und parallel
zueinander angeordnete Blasschlitze.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit der eingangs beschriebenen Abblas- und
Absaugeinrichtung in der Weise kombiniert ist, daß diese
Einrichtung den Blasdüsen in Laufrichtung des Bandes
nachgeordnet ist. Um bei großen eingesetzten Mengen an
Kühl- und Schmiermittel die Wirkung der Vorrichtung
durch über die Quetschrollen hinwegschwappende Kühl- und
Schmiermittel nicht zu beeinträchtigen, kann
insbesondere der oberen Quetschrolle ein sich über ihre
gesamte Länge erstreckendes Flüssigkeitswehr unmittelbar
vorgeordnet sein. Vorzugsweise ist dieses
Flüssigkeitswehr auf eine Spaltweite zur Quetschrolle
von 0,1 bis 1,5 mm einstellbar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel schematisch darstellenden Zeichnung
näher erläutert, wobei aus Gründen der besseren
Darstellung der einzelnen Elemente auf eine mit der
Praxis übereinstimmende Größenrelation verzichtet wurde.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Entfernen von
Flüssigkeit von der Oberfläche eines
bewegten Bandes im Querschnitt nach Linie
I-I der Fig. 2,
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
Aufsicht
und
Fig. 3 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in
abgewandelter Form im Teilschnitt quer zur
Bandlaufrichtung.
Ober- und unterhalb eines Bandes B ist eine Quetschrolle
1, 2 angeordnet. Damit eine erhöhte Abquetschwirkung
entsteht, sind die Achsen 1a, 2a dieser Quetschrollen 1, 2
in Bandlaufrichtung L geringfügig gegeneinander versetzt.
In Bandlaufrichtung L betrachtet hinter den Quetschrollen
1, 2 befindet sich auf beiden Bandseiten ein im
wesentlichen gleich gestalteter Düsenkörper 5 mit einer
Schlitzstrahldüse 3, welche einen Blasstrahl unter einem
Winkel β zwischen 45° und 90° gegen die Laufrichtung L
des Bandes B geneigt auf die Bandoberfläche richtet. Die
Schlitzstrahldüse 3 ist in einem Abstand h zur Oberfläche
des Bandes B angeordnet. Der aus ihr austretende
Blasstrahl hat bei einer nicht erweiterten Düsenöffnung
im Bereich der Düsenaustrittsöffnung die gleiche Breite s
wie der Schlitz der Schlitzstrahldüse 3. Die
Schlitzstrahldüse 3 wird von einem über die gesamte
Bandbreite reichenden Versorgungskanal 5a im Düsenkörper
5 versorgt. In Laufrichtung L des Bandes B ist der
Schlitzstrahldüse L ein im Düsenkörper 5 ausgebildeter
Saugspalt 4 vorgeordnet, der sich über die gesamte Breite
des Bandes B erstreckt und über einen sich ebenfalls über
die gesamte Breite des Bandes B erstreckenden
Rechteckkanal mit einem Absaugdrallrohr 3 verbunden ist.
Er ist wesentlich größer bemessen als der Düsenspalt 3,
da zum einen die Absauggeschwindigkeit wesentlich kleiner
als die im Bereich von 0,3 bis 2 Mach liegende
Ausblasgeschwindigkeit der Schlitzstrahldüse 3 und zum
anderen der abzusaugende Volumenstrom um den Anteil
größer sein muß, der zusätzlich zu dem aus dem Düsenspalt
3 austretenden Volumenstrom, zum Beispiel an den Kanten
des Bandes B, angesaugt wird.
Die soweit beschriebene Abblas- und Absaugeinrichtung mit
den vorgeordneten Quetschrollen ist im Prinzip, das heißt
bis auf konstruktive Details, aus der EP 0 513 632 A1
bekannt und wird vorzugsweise mit den nachfolgend zu
beschreibenden Mitteln zum Entfernen der seitlich neben
dem am Band B durch den Durchtrittsspalt
hindurchgelassenen Flüssigkeit kombiniert.
Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind diese Mittel
nur oberhalb des Bandes B angeordnet. In vielen Fällen
reicht dies aus. Vorzugsweise sind sie aber entsprechend
Fig. 3 oberhalb und unterhalb des Bandes B angeordnet.
Diese Mittel sind in Laufrichtung des Bandes B
unmittelbar hinter den Quetschrollen 1, 2 und seitlich
neben dem Band B angeordnete Blasdüsen 10, die sich mit
ihren Blasstrahlen 10a über den gesamten vom Band B
freigelassenen Bereich der Quetschrollen 1, 2
erstrecken. Die Blasdüsen 10 überlappen sich in
Abhängigkeit von der wechselnden Breite des Bandes B mehr
oder weniger. Wichtig ist, daß in jedem Fall die durch
den Durchtrittsspalt der beiden Quetschrollen 1, 2
hindurchtretende Flüssigkeit von den Blasstrahlen 10a
erfaßt wird. Die Strahlrichtung dieser Blasstrahlen 10a
hat eine Komponente senkrecht zur Bandebene, eine
Komponente von den Kanten des Bandes B weg und eine
Komponente entgegen der Laufrichtung L des Bandes. Wie
vor allem die Fig. 2 und 3 zeigen, sind die Blasdüsen
10 als Blaskästen ausgebildet und weisen eine Vielzahl
von schräg zur Bandlaufrichtung L und parallel zueinander
und hintereinander angeordnete Düsenschlitze 10 auf. Die
Speisung der Blasdüsen 10 wird vorzugsweise von dem
Versorgungskanal der Schlitzstrahldüse 3 abgeleitet.
Der oberen Quetschrolle 1 ist in Laufrichtung L des
Bandes ein sich über die gesamte Rollenlänge
erstreckendes Flüssigkeitswehr 11 unmittelbar
vorgeordnet, das an einer Schräge 13 eines Halters 12
einstellbar befestigt ist. Durch diese
Einstellmöglichkeit läßt sich ein sehr kleiner Spalt
zwischen der Oberfläche der Quetschrolle 1 und der
zugekehrten Seite des Flüssigkeitswehrs 11 einstellen. Es
hat sich herausgestellt, daß eine Spaltweite von 0,1 bis
1,5 mm zweckmäßig ist. Durch dieses Flüssigkeitswehr 11
wird verhindert, daß bei einem Einsatz von relativ großen
Volumina an Kühl- und Schmiermittel, das sich vor der
Quetschrolle 1 stauende Schmiermittel über die
Quetschrolle in den Bereich der Saugdüsen 10 schwappt.
Da die Blasstrahlen 10 die durch den offenen
Durchtrittsspalt hindurchtretende Flüssigkeit unmittelbar
hinter dem Durchtrittsspalt erfassen und vom Band B
wegführen, kann von dieser Flüssigkeit das Band B nicht
mehr benetzt werden. Vor allem im Zusammenwirken mit der
im Detail in Fig. 1 und 2 dargestellten Abblas- und
Absaugeinrichtung 3-6 wird in besonders wirksamer Weise
die auf der Oberfläche des Bandes B nach den
Quetschrollen 1, 2 verbliebene Flüssigkeit entfernt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Entfernen von Flüssigkeit von
der Oberfläche eines bewegten Bandes (B), insbesondere
eines Walzbandes an einem Walzgerüst, mit einem Paar
Quetschrollen (1, 2), die einen Durchtrittsspalt für das
Band (B) bilden,
dadurch gekennzeichnet, daß in
Laufrichtung (L) des Bandes (B) unmittelbar hinter den
Quetschrollen (1, 2) Blasdüsen (10) mit über die gesamte
Breite des vom Band (B) freigelassenen Durchtrittsspaltes
der Quetschrollen (1, 2) wirksamen Blasstrahlen (10a)
angeordnet sind, deren Blasrichtung eine Komponente
senkrecht zur Bandebene hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Blasrichtung eine von der zugeordneten Bandkante
wegweisende Komponente hat.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Blasrichtung eine der Laufrichtung (L) des Bandes (B)
entgegengerichtete Komponente hat.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder
Bandkante auf beiden Bandseiten eine Blasdüse (10)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Blasdüse (10) mehrere hintereinander und parallel
zueinander angeordnete Düsenschlitze hat.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß den
Blasdüsen (10) in Laufrichtung (L) des Bandes (B) eine
an der Oberfläche des Bandes (B) wirksame Abblas- und
Absaugeinrichtung (3-6) nachgeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
insbesondere der oberen Quetschrolle (1) in Laufrichtung (L)
des Bandes (B) ein Flüssigkeitswehr (11) unmittelbar
vorgeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Flüssigkeitswehr (11) auf eine Spaltweite von 0,1 bis
1,5 mm zur Oberfläche der Quetschrolle (1) einstellbar
ist.
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