DE4302793A1 - Vollautomatisches Abtrennen polarer Bestandteile aus Lösemittel-Ölextrakten - Google Patents
Vollautomatisches Abtrennen polarer Bestandteile aus Lösemittel-ÖlextraktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum vollautomatischen Abtrennen polarer Bestandteile,
insbesondere von Tensiden aus Lösemittel-Kohlenwasser
stoff-, insbesondere -Ölextrakten.
Derartige Ölextrakte fallen als Zwischenphase bei bekann
ten Verfahren zum Messen von Ölkonzentrationen an, wobei
die Messung über die Lichtabsorption einer eingestrahlten
Infrarotlichtmenge erfolgt. Dabei wird zunächst das zu
untersuchende Medium, beispielsweise entöltes Wasser aus
Industrieanlagen dosiert einem Extraktor zugeführt, in
dem es dann mit einem gegenüber dem zu untersuchenden Me
dium nicht lösbaren und nicht mischbaren Lösungsmittel,
z. B. 1.1.2 Trichlortrifluorethan, unter Rühren versetzt
wird, um so nach Abtrennen des Mediums einen Lösemittel-
Ölextrakt zu erhalten, der dann der erwähnten Infrarot
messung unterworfen wird.
Dieses bekannte Vorgehen wird nicht nur bei der Messung
von Ölkonzentrationen in Industriewassern angewandt, son
dern generell, um Kohlenwasserstoffkonzentrationen in
Wässern, beispielsweise auch aus Schiffen, Böden und
Schlämmen mittels einer Lösemittelextraktion als
Probenvorbereitung mit nachfolgender Infrarotanalyse zu
messen. Dabei wird als Detektionssystem vorzugsweise ein
dispersives Infrarotspektrometer verwendet, mit dem ein
IR-Spektrum des Lösemittel-Ölextraktes aufgenommen wird,
wobei sich die Transmission in Abhängigkeit von der Wel
lenzahl oder Wellenlänge ergibt. Es kann aber auch ein
nicht dispersiv arbeitendes Spektrometer als Detektions
einheit verwendet werden, das ein Filter zur Erfassung
des interessierenden Wellenzahlbereiches benutzt und
platzsparender und kostengünstiger herzustellen ist als
das zuvor erwähnte Detektionssystem.
Die Infrarot-Absorptionsmethode ist gegenüber anderen be
kannten Verfahren aus verschiedenen Gründen überlegen; da
jedoch das Vorhandensein von Wasser einen großen Meßfeh
ler verursacht, ist es erforderlich, das nach der Extrak
tion entstehende Lösemittel-Ölgemisch von der Wasserphase
zu trennen. Im Wasser befindliche Tenside, beispielsweise
aus Waschmitteln, oder andere polare Bestandteile, wie
z. B. organische Säuren, gelangen jedoch je nach inhären
ten Eigenschaften in mehr oder weniger großer Menge mit
in das Lösemittel-Ölgemisch, und da diese polaren Be
standteile, insbesondere Tenside meistens aus einem Koh
lenwasserstoffgerüst bestehen, enthalten sie die charak
teristischen CH2- und CH3-Bindungsstrukturen, deren In
frarotlichtabsorption ebenfalls als Charakteristikum der
Öle gemessen wird, wodurch ein großer Meßfehler entsteht,
da die im Probenwasser bzw. in der Probeflüssigkeit ent
haltene Tensidmenge ein Vielfaches der Ölkonzentration
betragen kann. Die Meßwerte eines solchen Gerätes, das
eine Lösemittel-Extraktion mit anschließender Infrarot
analyse durchführt, können also nur dann die nach der DIN
38409, Teil 18 geforderten Werte darstellen, wenn sich
absolut keine Tenside od. dgl. im zu messenden Medium bzw.
nach der Extraktion im Lösemittel befinden. Diese Bedin
gung ist bei den Hauptanwendungsgebieten für automatische
on-line-Systeme, bei denen reales Probenwasser verwendet
wird, welches noch mit allen möglichen Stoffen außer Öl
belastet ist, mit den bisher bekannten Verfahren nicht zu
erfüllen.
Aus diesem Grunde schreibt die DIN 38409, Teil 18 eine
Probenvorbereitung vor, bei der nach der Extraktion der
Wasserprobe mit dem organischen Lösemittel 1.1.2 Tri
chlortrifluorethan der erhaltene Lösemittel-Ölextrakt vom
Wasser getrennt und über eine mit dem polaren Adsorbens
Aluminiumoxid gefüllte Chromatographiesäule geleitet
wird, um die polaren Bestandteile (Tenside) zu entfernen.
Dieses Verfahren ist jedoch bisher nur im Labor manuell
durchführbar, da für jede Messung die Chromatographie
säule mit frischem, unbelastetem Aluminiumoxid neu be
füllt werden muß, nachdem sie gereinigt und getrocknet
wurde. Da das Aluminiumoxid auf einer in der Säule einge
bauten Fritte liegt, kann kein Durchspülen erfolgen, son
dern die Säule muß umgedreht und geschüttelt bzw. ausge
saugt werden. Als Spülmittel fällt aber Wasser aus, da
Wasserreste bzw. bei Trocknung Verschmutzungsreste die
Messung verfälschen können. Lösemittel für diese Art not
wendiger Spülung zu verwenden, ist aber kostspielig und
technisch aufwendig wegen der zu fordernden besonderen
Eigenschaften des Lösemittels, denn es ist ein FCKW und
muß daher recycelt werden, wobei auch der Siedepunkt von
47,6°C, der hohe Dampfdruck und die starke korrosive Ei
genschaft nachteilig sind. Darüber hinaus sind auch die
technischen Hilfsmittel für die Befüllung mit einer be
stimmten Menge Aluminiumoxid und die Kupplungen und
Dichtmechanismen für die Handhabung der mechanischen Be
wegungen der Säule ein erheblicher Aufwand.
Würde man statt einer einzigen Säule mehrere Einwegsäulen
verwenden, die nach jeder Messung ausgewechselt werden,
so würde dies auf Schwierigkeiten bei den notwendigen Ab
dichtungen der Wechselanschlüsse führen. Darüber hinaus
würde durch den Platzbedarf der Säulen das Ziel eines
möglichst langen, wartungsfreien Betriebs während vieler
Messungen nicht erfüllt werden, ganz abgesehen von den
hohen Kosten für die Einwegsäulen und den erwähnten tech
nischen Aufwand für den Wechselmechanismus mit den erfor
derlichen Dichtungen, Kupplungen etc.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einen
automatischen Betrieb erlaubendes Verfahren sowie eine
automatisch arbeitende Anlage zum Abtrennen polarer Be
standteile, insbesondere von Tensiden, aus Lösemittel-
Kohlenwasserstoffextrakten, insbesondere -Ölextrakten zu
schaffen, wobei die Vorrichtung auch an bereits bestehen
den Meßanlagen nachträglich angebracht werden kann und
damit insbesondere Meßwerte erzielt werden, die bei einer
Analyse derselben Probe nach der DIN 38409, Teil 18 ge
messen werden würden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren
der eingangs genannten Art durch die Verfahrensschritte
- - Versetzen des Kohlenwasserstoffextraktes, insbe sondere des Ölextraktes mit einem polaren Ad sorbens,
- - Verrühren der so erzeugten Mischung, wobei die polaren Bestandteile am Adsorbens gebunden wer den,
- - Trennen des nun von polaren Bestandteilen freien Extrakts vom polaren Adsorbens und
- - Detektionsanalysieren der Kohlenwasserstoff-, insbesondere der Ölkonzentration im Extrakt
gelöst.
Der erfinderische Lösungsgedanke beruht somit auf der vom
Stand der Technik völlig abweichenden Grundidee, den zu
analysierenden Extrakt nochmals zu extrahieren. Wenn
nachfolgend von Ölextrakt gesprochen wird, dann ist damit
im Sinne der Eingangserläuterungen jeglicher zu analysie
render, Kohlenwasserstoffe enthaltender Extrakt gemeint,
ebenso wie mit dem Ausdruck "Tensid" jegliche in der hier
angesprochenen Meßtechnik vorkommenden polaren Bestand
teile umfaßt werden.
Mit der Erfindung wird in überraschend einfacher Weise
ein kontinuierlich arbeitendes Meßverfahren geschaffen,
das gegenüber bekannten Verfahren mit Tensidabtrennung
nicht nur wesentlich schneller arbeitet, sondern darüber
hinaus wesentlich geringere Apparatekosten erfordert und
optimale Dosiermöglichkeiten eröffnet, und zwar all dies
bei höchster Meßgenauigkeit und unter Einhaltung der für
die Meßergebnisse maßgeblichen DIN-Norm.
Die zeitsparende Arbeitsweise wird insbesondere auch da
durch erreicht, da es die Erfindung ermöglicht, nach je
der Probenbehandlung, d. h. zumindest Tensidabscheidung
und Absetzen des polaren Adsorbens, einen Spülprozeß mit
reinem, unbeladenem Lösemittel ohne polarem Adsorbens
durchzuführen und dadurch alle Rückstände aus der vorhe
rigen Probenbehandlung zu beseitigen, so daß dann das Ge
rät für die nächste Tensidabtrennung eines Lösemittel-Öl
extraktes zur Verfügung steht.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Ad
sorbens vorzugsweise Aluminiumoxid, insbesondere pulver
förmiges Aluminiumoxid 90 aktiv zur Chromatographie in
einer Korngröße von 0,063 bis 0,2 mm verwendet und das
Trennen des von polaren Bestandteilen freien Extrakts vom
Adsorbens durch Absetzen erreicht. Um auf alle Fälle auch
eine Verfälschung des Meßergebnisses durch Wasserreste zu
vermeiden, werden in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
diese nach dem Absetzen ausgefiltert, bevor der Extrakt
in eine Detektionseinheit zum Analysieren gedrückt wird.
Nach dem Analysieren wird der Extrakt dann einer als Ak
tivkohlefiltereinheit ausgelegten Regenerationsanlage zu
geführt. Das lösemittelgetränkte, mit polaren Bestandtei
len beladene, polare Adsorbens wird in einen Auffangbe
hälter mit Sieb- oder Frittenboden abgelassen, wodurch
das Lösemittel abtropfen und dann auch der Regenerations
anlage zugeführt werden kann.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens besteht im wesentlichen aus einem Extraktions
gefäß mit mindestens einer Zuleitung für ein polares Ad
sorbens aus einem Vorratsbehälter und mindestens einer
Zuleitung für einen Lösemittel-Kohlenstoff-(Öl-)Extrakt,
sowie mindestens einer Ableitung für von polaren Bestand
teilen (tensid-)freien Extrakt und mindestens einer Ab
leitung im Bereich einer Absetzzone im Extraktionsgefäß
für mit polaren Bestandteilen (tensid-)beladenes Adsor
bens.
Damit ist ein äußerst einfaches Gerät geschaffen, mit dem
die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte durchgeführt
werden können, wobei vorzugsweise ein Rührwerk im Extrak
tionsgefäß vorgesehen ist, um eine optimale Durchmischung
zu erreichen.
Im erfindungsgemäßen Extraktionsgefäß kann auch das Tren
nen des von polaren Bestandteilen freien Extrakts vom po
laren Adsorbens durchgeführt werden, wenn der Boden des
Extraktionsgefäßes konus- oder trichterförmig ausgebildet
ist.
Vorzugsweise wird dem Extraktionsgefäß ein Auffangbe
hälter für das beladene Adsorbens nachgeschaltet, in dem
dann, beispielsweise über ein Filtersieb oder eine Fritte
am Boden des Auffangbehälters, das mit dem Adsorbens mit
geführte Lösemittel zum Zwecke der Regenerierung ausge
filtert werden kann.
Des weiteren ist es zweckmäßig, ein hydrophobes Trennfil
ter vorzusehen, über das der von polaren Bestandteilen
freie Extrakt wasserfrei zur Detektionseinheit, insbeson
dere zu einem Infrarotanalysator geführt wird.
Eine Optimierung des Prozesses kann weiterhin dadurch er
reicht werden, daß zwischen dem Adsorbens-Vorratsbehälter
und dem Extraktionsgefäß eine Dosierstrecke für das zuzu
gebende Adsorbens vorgesehen ist, die entweder aus einem
Schrittmotor mit Dosierzelle oder aus zwei elektrischen
Stellmotoren mit dazwischenliegender Rohrstrecke besteht,
die jedoch auch in anderer Weise ausgeführt werden kann.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen er
geben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Anhand der bei liegenden Zeichnung wird eine bevorzugte
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anlage beschrie
ben, wobei sich die Darstellung auf die unmittelbar er
findungsbezogenen Teile beschränkt, da die übrigen Teile
einer gattungsgemäßen Anlage bekannt und für den Fachmann
ohne weiteres vorstellbar sind. Dabei ist noch darauf
hinzuweisen, daß der gezeigte Ausschnitt als Baueinheit
bzw. Modul in bereits bestehende Anlagen eingebaut werden
kann.
Von einem nicht dargestellten, da bekannten Aufbereiter
wird der zu analysierende Extrakt, im vorliegenden Bei
spiel Ölextrakt über eine Zulaufleitung 1 einem Extrakti
onsgefäß 2 zugeführt, das mit einem motorgetriebenen
Rührwerk oder Mischer 3 ausgestattet ist und in seinem
unteren Bereich in einen Absetzkonus 4 übergeht. Der über
die Leitung 1 zugeführte Extrakt ist, wie bereits ein
gangs dargelegt, in aller Regel mit polaren Bestandtei
len, insbesondere Tensiden aber auch anderen polaren Ver
bindungen belastet bzw. beladen, von denen er im Extrak
tionsgefäß befreit wird. Dazu wird aus einem Vorratsbe
hälter 5 polares Adsorbens über zwei elektrische Schieber
6 und 7 mit dazwischenliegendem Rohrstück 8, das durch
seine Abmessungen die Dosiermenge bestimmt, über die Zu
laufleitung 9 in das Extraktionsgefäß gegeben.
Nun wird während einer vorbestimmten Zeit das Rührwerk 3
eingeschaltet, das die Fraktionen intensiv miteinander
vermischt, wodurch polare Bestandteile vom polaren Adsor
bens adsorbiert werden. Während einer darauffolgenden Ru
hephase (Absetzzeit) sinkt das nun beladene polare Adsor
bens als schwerere Fraktion nach unten und setzt sich im
Konus 4 des Extraktionsgefäßes ab, während der leichtere
Lösemittel-Ölextrakt, der nun tensidfrei ist, darüber an
steht und über eine Ablaufleitung 10, in die ein Magnet
ventil 11 geschaltet ist, einem in automatischen Meßsy
stemen dieser Art standardmäßig vorhandenen hydrophoben
Trennfilter 12, das der Abtrennung bzw. Rückhaltung von
auch nur geringsten Wasserspuren im Extrakt dient, zuge
führt wird und schließlich in die Meßzelle 13 gelangt, in
der die Infrarotabsorptionsmessung stattfindet, die auf
grund der erfindungsgemäßen Extraktbehandlung nicht nur
schnell, sondern auch äußerst genaue und normgerechte Er
gebnisse liefert. Durch ein weiteres Magnetventil 14 in
der Ablaufleitung 15 kann der Extrakt aus der Meßzelle
mit Hilfe einer Pumpe 16 nach jedem Analyse- oder Spül
vorgang in eine Lösemittelregenerationsanlage gepumpt
werden.
Das im Absetzkonus oder Trichter 4 sedimentierte, nunmehr
lösemittelgesättigte und tensidbeladene polare Adsorbens
wird nun in einen Auffangbehälter 17 abgelassen, und zwar
über eine Ablaufleitung 18, in der sich ebenfalls ein
elektrischer Schieber 19 befindet. In der Praxis kann zu
diesem Zeitpunkt das Sammeln derart durchgeführt werden,
daß alle Magnetventile bzw. Schieber geöffnet werden, um
das gesamte in der Vorrichtung befindliche polare Adsor
bens und Lösemittel in den Auffangbehälter 17 abzulassen,
der einen Sieb- oder Frittenboden 20 besitzt, durch den
das Lösemittel abtropfen kann, wonach es über eine
Ablaufleitung 21 der oben erwähnten, nicht dargestellten
Rückgewinnungsanlage, die z. B. als Aktivkohlefilterein
heit ausgelegt ist, zur Regenerierung zugeführt wird, so
daß es wieder für Meßzwecke eingesetzt werden kann.
Ein spezieller Sensor als Füllstandsmesser 22 überwacht
und registriert den Füllstand des beladenen polaren Ad
sorbens im Auffangbehälter 17, der seinerseits leicht
auswechselbar ist, sobald die Füllobergrenze erreicht
ist.
Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, daß
das Extraktionsgefäß 2, der Adsorbens-Vorratsbehälter 5,
das hydrophobe Filter 12, die Meßzelle 13 sowie der Auf
fangbehälter 17 jeweils mit mindestens einer Entlüftungs
leitung 23 versehen sind. Die Entlüftung der jeweiligen
Gefäße oder Behälter kann über einen zwischengeschalteten
Aktivkohlefilter geregelt werden, um auf alle Fälle eine
Kontamination der Umgebungsluft durch verdampftes Löse
mittel zu vermeiden.
Nach der Durchführung der Messung und dem Ablassen sämt
licher beteiligter Fraktionen findet, wie erwähnt, der
Spülvorgang zur Bereitstellung dieses Teils der Anlage
für die nächste Messung statt, und zwar vorzugsweise da
durch, daß die Magnetventile schließen und das Extrakti
onsgefäß 2 über die Zulaufleitung 1 mit einer definierten
Menge reinem, unbelastetem Lösemittel befüllt wird. Ein
kurzer Rührvorgang sorgt dafür, daß Lösemittelrückstände
oder Reste von im Absetzkonus 4 oder an der Wandung ange
klebtem polaren Adsorbens gelöst werden. Noch während des
Rührvorgangs öffnet der elektrische Stellmotor 19, so daß
unter der Wirkung der Wirbelbildung durch den Rührvorgang
eine vollständige Entleerung des Inhalts des Extraktions
gefäßes 2 in den Auffangbehälter 17 erfolgt. Nach Schlie
ßen des Stellmotors 19 ist die Anlage für die Aufberei
tung (Befreiung von polaren Bestandteilen) des nächsten
tensidbeladenen Lösemittel-Ölextraktes zur DIN-konformen
automatischen Analyse bereit.
In einer praktischen Ausführungsmöglichkeit der Erfindung
als Modul zur Tensidabtrennung werden ca. 25 bis 30 ml
Lösemittel mit ca. 2 bis 3 g Aluminiumoxid versetzt. Da
das zum Beispiel verwendete Lösemittel 1.1.2 Trichlor
trifluorethan einen Siedepunkt von 47,6°C hat, sollte die
Umgebungstemperatur ca. 30°C nicht übersteigen, ansonsten
ist eine Kühlung zweckmäßig.
Der Vorgang der Tensidabtrennung und Messung des tensid
freien Extraktes dauert ca. 3 Minuten, so daß die gesamte
Messung mit Probenvorbereitung (Extraktion des Probenwas
sers, Trennung Probenwasser - Lösemittel, Extraktion Lö
semittel usw.) ca. 8 Minuten benötigt.
Das gebrauchte tensid- und lösemittelbeladene Aluminium
oxid kann nach der Sammlung über Gebläseanlagen weiterbe
handelt werden, d. h. das Lösemittel wird abgestrippt und
in Aktivkohlefiltern aufgefangen, die zum Beispiel im
Heißdampfverfahren regeneriert oder als Sondermüll mit
hohem Heizwert verbrannt werden kann. Bei den anfallenden
Kleinstmengen könnte aber auch eine einfache Son
derentsorgung oder Deponierung kostengünstiger sein.
Claims (24)
1. Verfahren zum vollautomatischen Abtrennen polarer Be
standteile, insbesondere von Tensiden aus Lösemittel-
Kohlenwasserstoff-, insbesondere -Ölextrakten durch
- - Versetzen des Kohlenwasserstoffextrakts, insbe sondere des Ölextrakts mit einem polaren Adsor bens,
- - Verrühren der so erzeugten Mischung, wobei die polaren Bestandteile am Adsorbens gebunden wer den,
- - Trennen des nun von polaren Bestandteilen freien Extrakts vom polaren Adsorbens und
- - Detektionsanalysieren der Kohlenwasserstoff-, insbesondere der Ölkonzentration im Extrakt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als polares Adsorbens Aluminiumoxid verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Adsorptionsvorgang durch ein
Verrühren des Lösemittel-Kohlenwasserstoff-, insbe
sondere Lösemittel-Ölextraktes mit dem polaren Adsor
bens hervorgerufen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennen des
von polaren Bestandteilen freien Extrakts vom Adsor
bens durch Absetzen erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnete
daß nach dem Absetzen ein Ausfiltern von Wasserresten
erfolgt, bevor der Extrakt in eine Detektionseinheit
zum Analysieren gedrückt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Analysie
ren der Extrakt einer Regenerationsanlage zugeführt
und das lösemittelgetränkte, mit polaren Bestandtei
len (tensid-)beladene, polare Adsorbens in einen Auf
fangbehälter zum Abtropfen des Lösemittels abgelassen
und dann ebenfalls der Regenerationsanlage zugeführt
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das für die eigentliche Infrarotabsorptionsmes
sung verwendete, tensidfreie Lösemittel sowie auch
das vom Adsorbens befreite Lösemittel regeneriert
werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnete daß die Detektionsana
lyse durch Messen der Lichtabsorption einer einge
strahlten Infrarotlichtmenge erfolgt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß nach jeder Proben
behandlung automatisch ein Spülprozeß mit reinem Lö
semittel erfolgt.
10. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet
durch ein Extraktionsgefäß (2) mit mindestens einer
Zuleitung (9) für ein polares Adsorbens aus einem
Vorratsbehälter (5) und mindestens einer Zuleitung
(1) für einen Lösemittel-Kohlenwasserstoff-(Öl)-Ex
trakt, sowie mindestens einer Ableitung (10) für von
polaren Bestandteilen (tensid-) freien Extrakt und
mindestens einer Ableitung (18) für mit polaren Be
standteilen (tensid-)beladenes Adsorbens im Bereich
einer Absetzzone (4) im Extraktionsgefäß (2).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch
ein Rührwerk (3) im Extraktionsgefäß (2).
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet
durch einen konus- oder trichterförmigen Boden (4)
des Extraktionsgefäßes (2) als Absetzzone.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 12, gekennzeichnet durch einen dem Extraktionsge
fäß (2) nachgeschalteten Auffangbehälter (17) für das
beladene Adsorbens, der über die im unteren Bereich
der Absetzzone (4) mündende Ableitung (18) mit dem
Extraktionsgefäß (2) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
ein Filtersieb (20) am Boden des Auffangbehälters
(17).
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
eine Fritte (20) am Boden des Auffangbehälters (17).
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablei
tung (10) für den von polaren Bestandteilen
(tensid-)freien Extrakt über ein hydrophobes Filter
(12) zu einer optischen Detektionseinheit (13) führt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch
einen Infrarotanalysator als Detektionseinheit (13).
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 17, gekennzeichnet durch eine Dosierstrecke (6,
7, 8) zwischen dem Adsorbens-Vorratsbehälter (5) und
dem Extraktionsgefäß (2).
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierstrecke aus einem Schrittmotor mit Do
sierzelle besteht.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierstrecke aus zwei elektrischen Stellmo
toren (6, 7) mit dazwischenliegender Rohrstrecke (8)
besteht.
21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 20, gekennzeichnet durch Magnetventile (11, 14)
und elektrische Stellmotoren (19) in den Zu- und Ab
leitungen (10, 15 bzw. 18).
22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 13
bis 21, gekennzeichnet durch einen zu einem Dekanter
führenden Ablauf (21) im Bodenbereich des Auffangbe
hälters (17).
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 22, gekennzeichnet durch Füllstandsmelder (22) im
Adsorbens-Vorratsbehälter (5) und im Auffangbehälter
(17).
24. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10
bis 23, gekennzeichnet durch mindestens je eine Ent
lüftungsleitung (23) im Adsorbens-Vorratsbehälter
(5), im Extraktionsgefäß (2), im Auffangbehälter
(17), in der Meßzelle (13) und im hydrophoben Filter
(12).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934302793 DE4302793A1 (de) | 1993-02-02 | 1993-02-02 | Vollautomatisches Abtrennen polarer Bestandteile aus Lösemittel-Ölextrakten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934302793 DE4302793A1 (de) | 1993-02-02 | 1993-02-02 | Vollautomatisches Abtrennen polarer Bestandteile aus Lösemittel-Ölextrakten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4302793A1 true DE4302793A1 (de) | 1994-08-04 |
Family
ID=6479381
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934302793 Withdrawn DE4302793A1 (de) | 1993-02-02 | 1993-02-02 | Vollautomatisches Abtrennen polarer Bestandteile aus Lösemittel-Ölextrakten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4302793A1 (de) |
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- 1993-02-02 DE DE19934302793 patent/DE4302793A1/de not_active Withdrawn
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