DE4341980B4

DE4341980B4 - Osteosynthetische Knochenplatte

Info

Publication number: DE4341980B4
Application number: DE19934341980
Authority: DE
Inventors: Walter Oertel
Original assignee: Koenigsee Implantate und Instrumente zur Osteosynthese GmbH
Current assignee: Koenigsee Implantate und Instrumente zur Osteosynthese GmbH
Priority date: 1993-12-09
Filing date: 1993-12-09
Publication date: 2005-02-17
Anticipated expiration: 2013-12-10
Also published as: DE4341980A1

Abstract

Osteosynthetische Knochenplatte (1) mit mehreren jeweils mit einem zur Knochenoberfläche hin konisch verlaufenden Innengewinde (4) versehenen Löchern (2), die zur Aufnahme von Knochenschrauben (3) dienen, welche jeweils einen Schraubenkopf (5) mit konischem Außengewinde besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Platte mindestens eines der Löcher als parallel zur Plattenlängsachse verlaufendes Langloch (8) ausgebildet ist, dessen endseitige Radien unterschiedliche Abmessungen aufweisen.

Description

Die Erfindung betrifft eine osteosynthetische Knochenplatte mit mehreren jeweils mit einem zur Knochenoberfläche hin konisch verlaufenden Innengewinde versehenen Löchern, die zur Aufnahme von Knochenschrauben dienen, gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Nach der CH 673 762 ist eine osteosynthetische Druckplatte mit mehreren in der Längsachse der Druckplatte angeordneten Löchern zur Aufnahme von Knochenschrauben bekannt. Das Querschnittsprofil der Druckplatte ist derart gestaltet, dass die zur Knochenoberfläche parallelen Schnittflächen durch die Druckplatte sich mit zunehmendem Abstand von der Knochenoberfläche erweitern. Die zur Auflage auf den Knochen bestimmte Unterseite der Druckplatte weist zusätzlich sphärische Vertiefungen auf, so dass unmittelbar nach der Implantation Hohlräume zwischen Knochen und Druckplatte resultieren. Die Löcher sind symmetrisch zur Längsachse länglich ausgebildet und besitzen an ihren längsseitigen Wandungen ein gegenüber der Oberseite der Druckplatte abgesenktes Widerlager, auf dem sich der Schraubenkopf parallel zur Längsachse verschieben kann. Bei der Verwendung der Druckplatte wird die Knochenoberfläche nach bekannten Operationstechniken aufgeschlossen, die Knochenbruchstücke aneinandergefügt und ausgerichtet, die Druckplatte aufgebracht und eine sichere Verbindung durch festes Anpressen und Verschrauben mit Knochenschrauben hergestellt. Obwohl die Druckplatte nach erfolgter Knochenbruchheilung einfacher, d.h. ohne Zuhilfenahme von Instrumenten und ohne Zerstörung der neugebildeten Knochenlamellen des Plattenbettes entfernbar ist, werden immer noch durch den starken Anpressdruck der Druckplatte auf die Knochenoberfläche die Versorgung des Knochens und seine Heilung beeinträchtigt.

Aus der EP 0 468 192 A2 ist eine Osteosyntheseplatte bekannt, die unter möglichster Schonung des Knochens sowie der Weichteile implantiert werden kann. Bei einer dort als bevorzugt erwähnten Ausführungsform sind die Plattenlöcher konisch ausgebildet und mit einem Innengewinde versehen. Die zur Fixierung der Platten verwendeten Schrauben weisen dementsprechend einen konisch auslaufenden Kopf, vorzugsweise mit konischem Außengewinde auf. Die Schrauben werden durch die Plattenlöcher hindurch in den Knochen eingedreht. Bei vollständigem Eindrehen der Schraube verspannt sich der konische Schraubenkopf in der konischen Plattenbohrung. Dieses Verspannen ist dann von Vorteil, wenn die Schraube nur unikortikal eingesetzt werden soll und die Platte nicht auf der Knochenoberfläche aufliegt. Hier ist nämlich der Winkel zwischen Platte und den Schrauben fixiert. Weiterhin birgt die konische Schraubenverbindung den Vorteil, dass sich die Gewindegänge beim festen Anziehen quasi ineinander verkeilen.

Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine osteosynthetische Knochenplatte derart weiterzubilden, dass diese die Möglichkeit bietet, eine Bewegung in Knochenplatten-Längsrichtung zu gewährleisten, so dass eine Kompression der Knochenbruchstücke möglich ist. Weiterhin soll eine Bohrlehre für eine derartige osteosynthetische Knochenplatte angegeben werden.

Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einer Knochenplatte gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie mit einer Bohrlehre gemäß der Lehre nach Patentanspruch 2.

Die osteosynthetische Knochenplatte wird wie bekannt an dem Knochen angerichtet und lose auf den Knochen aufgelegt, ohne dass die Knochenhaut zu entfernen ist. Nacheinander werden in die Löcher mit dem konischen Gewinde die Bohrbuchse eingesetzt, das Knochenbruchstück vorgebohrt und das Gewinde in den Knochen geschnitten. Anschließend wird die Bohrlehre entfernt und die Knochenschraube eingeschraubt, bis der Schraubenkopf fest in der Knochenplatte sitzt. Für einen festen Sitz der Knochenschrauben in den Knochenbruchstücken sollten diese selbstschneidend sein und nur die ersten Gänge vorgeschnitten werden.

Die osteosynthetische Knochenplatte erzeugt keine pressende Verbindung zur Knochenoberfläche und die stabile Verbindung der Knochenbruchstücke wird über das Verklemmen des Schraubenkopfes der Knochenschraube in dem konischen Gewinde der Löcher in der Knochenplatte erreicht. Dadurch kann die Knochenschraube in allen Richtungen Kräfte aufnehmen. So wird erreicht, dass die Knochenhaut nicht zusätzlich zerstört ist und es kann der Heilungsprozess verbessert werden.

Durch die Erfindung wird erreicht, dass beim Festziehen der Knochenschraube eine Längsbewegung längs der Knochenplatte erfolgt und so die Knochenbruchstücke aneinandergepresst werden.

Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 erlaubt ein präzises Einbringen der Knochenschrauben und einen festen Sitz in den Knochenbruchstücken.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen: 1 eine Knochenplatte mit eingesetzter Bohrlehre und Knochenschraube, 2 eine Knochenplatte mit länglichem Loch zur Aufnahme der Knochenschrauben und
3 eine Draufsicht auf die Knochenplatte aus 2.
Eine osteosynthetische Knochenplatte 1 weist in Abhängigkeit von ihrer Anwendung mehrere Löcher 2 zur Aufnahme von Knochenschrauben 3 auf. Die Löcher 2 sind derart gestaltet, dass sie ein zur Knochenoberfläche verlaufendes konisches Gewinde 4 aufweisen. Analog dazu ist der Schraubenkopf 5 der Knochenschraube 3 ebenfalls mit einem konischen Gewinde versehen. Dabei sind die Gewindesteigung des Knochengewindes und die des Kopfgewindes zur Knochenschraube 3 gleich. Eine in die Löcher 2 einsetzbare Bohrlehre 6 weist ebenfalls ein konisches Außengewinde auf, das analog zum konischen Gewinde 4 verläuft. Die Bohrlehre 6 ist weiterhin mit einem durchgehenden Innengewinde 7 zur Führung eines Gewindebohrers versehen.
Durch die Gestaltung der Löcher 2 in der Knochenplatte 1 und des Schraubenkopfes 5 der Knochenschraube 3 mit einem konischen Gewinde wird erreicht, dass sich der Schraubenkopf 5 beim Anziehen in der Knochenplatte 1 verklemmt und die Knochenschrauben 3 so fest mit der Knochenplatte 1 verbunden werden. Die Lage des einzubringenden Knochengewindes zum konischen Gewinde 4 in der Knochenplatte 1 wird durch die Führung des Gewindebohrers in der Bohrlehre 6 gewährleistet.
Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass die sichere Verbindung der Knochenbruchstücke nicht durch ein Anpressen der Knochenplatte 1 auf der Knochenoberfläche, sondern nur durch den Sitz der Knochenschrauben 3 in den Knochenbruchstücken erreicht wird. Damit wird die Knochenhaut nicht zusätzlich beeinträchtigt und der Heilungsprozess wird beschleunigt.
In der Ausführung, wie in den 2 und 3 dargestellt, weist mindestens ein Loch 8 in der Knochenplatte 1 parallel zu ihrer Längsachse eine längliche Form auf, wobei die endseitigen Radien unterschiedliche Abmessungen besitzen. Der zur Knochenbruchstelle abgewandte Radius ist kleiner gestaltet als der zur Knochenbruchstelle zugewandte Radius. Das Loch 8 ist konisch gestaltet und mit einem umlaufenden Innengewinde 9 versehen. Die Konizität des Loches 8 entspricht wiederum der des Schraubenkopfes 5 der Knochenschraube 3. Der Vorteil dieser Lösung liegt darin, dass beim Festziehen der Knochenschraube 3 eine Bewegung längs der Knochenplatte und damit eine Kompression der Knochenbruchstücke erfolgt.

Claims

Osteosynthetische Knochenplatte (1) mit mehreren jeweils mit einem zur Knochenoberfläche hin konisch verlaufenden Innengewinde (4) versehenen Löchern (2), die zur Aufnahme von Knochenschrauben (3) dienen, welche jeweils einen Schraubenkopf (5) mit konischem Außengewinde besitzen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Platte mindestens eines der Löcher als parallel zur Plattenlängsachse verlaufendes Langloch (8) ausgebildet ist, dessen endseitige Radien unterschiedliche Abmessungen aufweisen.
Bohrlehre (6) für eine osteosynthetische Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrlehre (6) als Bohrbuchse ausgebildet ist und ein dem konischen Innengewinde (4) entsprechendes Außengewinde aufweist.
Osteosynthetische Knochenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindesteigung des Knochengewindes und die des konischen Außengewindes des Schraubenkopfes (5) gleich sind.