DE4341039A1 - Handschuh - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Handschuh zum Schutz der Hand vor mechanischen Verletzungen durch spitze Gegen­ stände, insbesondere beim Müllsortieren zum Schutze vor Verletzungen durch in dem Müll vorhandene Spritzen.

Handschuhe der vorstehenden Art werden derzeit aus sehr kräftigem Material, insbesondere Leder, gefertigt, um der Gefahr eines Durchstechens entgegenzuwirken. Nachteilig bei Handschuhen aus solchem Material ist es jedoch, daß sie aufgrund ihrer Materialdicke recht steif sind, so daß das Greifen zusätzliche Kraft erfordert und man mit sol­ chen Handschuhen wenig Gefühl beim Greifen hat. Werden solche Handschuhe zum Sortieren von Müll benutzt, dann besteht dabei dennoch die Gefahr, daß sie beim Greifen in den Müll von den Injektionsnadeln unzulässigerweise in den Müll geworfener Spritzen durchstochen werden. Dadurch besteht für die Müllsortierer ein beträchtliches Infek­ tionsrisiko, was insbesondere zu Hepatitis und AIDS füh­ ren kann.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Handschuh der eingangs genannten Art so auszubilden, daß er eine möglichst hohe Sicherheit gegen ein Durchstechen spitzer Gegenstände bietet, ohne daß seine Flexibilität uner­ wünscht stark eingeschränkt wird.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Handschuh im Greifbereich mit einer dünnen Metall­ folie versehen ist.

Ein solcher Handschuh bietet aufgrund seiner Metallfolie eine hohe Sicherheit gegen ein Durchstechen, ohne daß da­ durch seine Flexibilität wesentlich eingeschränkt wird. Deshalb kann man mit dem erfindungsgemäßen Handschuh re­ lativ feinfühlig und mit geringem Kraftverlust für das Verformen des Handschuhs greifen. Aufgrund dieser Eigen­ schaften eignet sich der erfindungsgemäße Handschuh be­ sonders zum Sortieren von Müll.

Eine ganz besonders hohe Sicherheit gegen ein Durchste­ chen trotz hoher Flexibilität erhält man, wenn gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Metallfolie aus le­ giertem Stahl besteht.

Zur weiteren Erhöhung der Flexibilität trägt es bei, wenn die Metallfolie aus mehreren einzelnen, schuppenförmig sich überlappenden Plättchen besteht.

Fertigungstechnisch ist es vorteilhaft, wenn die Metall­ folie zwischen zwei Materiallagen eingeschlossen ist.

Die Hand kommt im Handschuh nur mit hautsympathischem Ma­ terial in Berührung, und ein Dichtmachen des Handschuhs ist auf einfache Weise durch Beschichten möglich, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung die bei­ den Material lagen Trikot-Lagen sind und die äußere Mate­ riallage eine außenseitige, flüssigkeitsdichte Beschich­ tung aufweist.

Die Plättchen können auf verschiedene Weise im Handschuh fixiert werden. Er ist besonders flexibel, wenn die sich überlappenden Plättchen durch Nähte oder Nieten fixiert sind, welche durch die beiden Materiallagen und die Plättchen oder auch nur durch die beiden Materiallagen hindurchführen.

Besonders gering sind die Herstellungskosten, wenn die sich überlappenden Plättchen durch Kleber fixiert sind.

Einen ganz besonders flexiblen Handschuh erhält man, wenn gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung die sich überlappenden Plättchen in an den Trikot-Lagen fi­ xierten Taschen angeordnet sind.

Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da­ von in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend be­ schrieben. Diese zeigt in

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Handschuh nach der Erfindung, hinsichtlich der Material­ stärken stark übertrieben,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Innenhandseite eines erfindungsgemäßen Handschuhs, teilweise ge­ schnitten dargestellt.

Die Fig. 1 zeigt von einem Handschuh zwei aufeinander­ liegende Materiallagen 1, 2 aus Trikot, zwischen denen im Handinnenbereich eine Metallfolie 3 eingeschlossen ist. Diese Metallfolie 3 besteht aus mehreren, schuppenartig aufeinanderliegenden Plättchen, wie beispielsweise die Plättchen 4, 5, 6. Die Metallfolie 3 und damit auch alle Plättchen 4, 5, 6 besteht vorzugsweise aus legiertem Stahl. Die äußere Materiallage 2 ist mit einer Beschich­ tung 7 versehen, die vorzugsweise durch Beschichten des Handschuhs in Latex oder einem Kunststoff erzeugt wird.

Die Fig. 2 verdeutlicht zusätzlich die Gestaltung des Handschuhs. Dieser hat eine Manschette 8 oder Stulpe, die beschichtet oder nicht beschichtet ist. Durch eine strichpunktierte Linie angedeutet ist eine Naht 9. Insge­ samt sind ähnlich wie bei einer Steppdecke mehrere sol­ cher Nähte 9 vorgesehen, die jeweils durch die Material­ lagen 1, 2 und die Metallfolie führt und dadurch die Plättchen 4, 5 fixieren.

Claims (8)

1. Handschuh zum Schutz der Hand vor mechanischen Verlet­ zungen durch spitze Gegenstände, insbesondere beim Müll­ sortieren zum Schutze vor Verletzungen durch in dem Müll vorhandene Spritzen, dadurch gekennzeichnet, daß der Handschuh im Handinnenbereich mit eine dünne Metallfolie (3) versehen ist.

2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie (3) aus legiertem Stahl besteht.

3. Handschuh nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Metallfolie (3) aus mehreren ein­ zelnen, schuppenförmig sich überlappenden Plättchen (4, 5, 6) besteht.

4. Handschuh nach zumindest einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallfolie (3) zwischen zwei Materiallagen (1, 2) eingeschlossen ist.

5. Handschuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Materiallagen (1, 2) Trikot-Lagen sind und die äußere Materiallage (2) eine außenseitige, flüssigkeits­ dichte Beschichtung (7) aufweist.

6. Handschuh nach zumindest einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sich überlappen­ den Plättchen (4, 5, 6) durch Nähte oder Nieten fixiert sind, welche durch die beiden Materiallagen (1, 2) und die Plättchen (4, 5, 6) hindurchführen.

7. Handschuh nach zumindest einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sich über­ lappenden Plättchen (4, 5, 6) durch Kleber fixiert sind.

8. Handschuh nach zumindest einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sich überlap­ penden Plättchen (4, 5, 6) in an den Trikot-Lagen (1, 2) fixierten Taschen angeordnet sind.