DE4238453A1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Polysaccharidderivate mit einer spe
ziellen Anzahl an hydrophilen funktionellen Gruppen und Ni
tratgruppen; die entsprechenden neutralisierten Polysaccha
ridderivate; als Bindemittel verwendete Zusammensetzungen
(nachstehend als Bindemittelzusammensetzungen bezeichnet),
die die neutralisierten Polysaccharidderivate, Wasser und
eine minimale Menge an organischen Lösungsmitteln enthalten;
und als Träger (vehicles) verwendete Zusammensetzungen
(nachstehend als Trägerzusammensetzungen bezeichnet), die die
Bindemittelzusammensetzung und ein in Wasser dispergierbares
Harz und/oder ein in Wasser lösliches Harz enthalten.
Bekanntlich wird Cellulosenitrat häufig für Druckmassen
(Druckfarben und dergl.), Papierbeschichtungsmassen, Gewebe
oberflächenbeschichtungsmassen und funktionelle Beschich
tungsmassen, wie magnetische Beschichtungsmassen und leitfä
hige Pasten verwendet, da es hervorragende Eigenschaften be
sitzt, z. B. in Bezug auf Pigmentdispergierbarkeit, Trock
nungseigenschaften, Verträglichkeit mit verschiedenen Typen
von Beschichtungsharzen, thixotrope Eigenschaften, Wärmebe
ständigkeit und Blockierbeständigkeit (Beständigkeit gegen
Aneinanderhaften). Bei den meisten vorstehend erwähnten An
wendungszwecken wird Cellulosenitrat für Überzüge mit einem
Gehalt an organischen Lösungsmitteln eingesetzt, wobei die
organischen Lösungsmittel unter Bildung von Filmen abgedampft
werden. Die verdampften organischen Lösungsmittel führen zur
Luftverschmutzung, beeinträchtigen die Atmosphäre im Verar
beitungsbereich und sind feuergefährlich. Daher wurden ver
schiedene Typen von wäßrigen Überzugsmassen anstelle von
Überzugsmassen mit einem Gehalt an organischen Lösungsmitteln
entwickelt.
Beispiele für wäßrige Überzugsmassen sind Massen mit einem
Gehalt an einem wasserlöslichen Harz und/oder einem in Wasser
dispergierbaren Harz, z. B. Acryl-Copolymerisate und Styrol-
Maleinsäure-Copolymerisate. Jedoch werden diese Massen auf
grund ihrer unbefriedigenden Eigenschaften mit Ausnahme des
Bausektors nicht in großem Umfang in Form von Emulsionen ver
wendet. Carboxymethylcellulose (nachstehend auch als CMC ab
gekürzt), Hydroxymethylcellulose und dergl., sind wasserlös
liche Polysaccharide, die in Bezug auf ihre Verträglichkeit
mit Harzen für wäßrige Beschichtungsmassen und in Bezug auf
ihre Pigmentdispergierbarkeit unbefriedigend sind.
Infolgedessen besteht ein starkes Bedürfnis nach neuen
Trägerzusammensetzungen mit einem Gehalt an Massen mit den
Eigenschaften von Cellulosenitrat, die aber keine Luftver
schmutzung verursachen, die Umgebung bei der Verarbeitung
nicht beeinträchtigen und nicht feuergefährlich sind.
Zur Lösung der vorgenannten Probleme wurde vorgeschlagen,
Cellulosenitrat in Form (i) einer Lackemulsion und (ii) einer
wäßrigen Dispersion von Cellulosenitrat/Acryl-Copolymerisat
einzusetzen. Der erstgenannte Fall (i) umfaßt wäßrige Disper
sionen, die als wäßrige Überzugsmassen für Leder bekannt sind
und die durch Lösen von Cellulosenitrat in einem organischen
Lösungsmittel zusammen mit einem Weichmacher und/oder mit in
organischen Lösungsmitteln löslichen Harzen und durch Disper
gieren des erhaltenen Produkts in Wasser in Gegenwart eines
Emulgators erhalten werden. Jedoch bringen diese wäßrigen Di
spersionen im wesentlichen die gleichen vorerwähnten Schwie
rigkeiten mit sich, da sie große Mengen an organischen Lö
sungsmitteln enthalten.
Der letztgenannte Fall (ii) umfaßt wäßrige Dispersionen gemäß
JP-A-80 358/1983, JP-A-69 214/1983 und JP-A 1 95 172/1985. Die
wäßrigen Dispersionen lassen sich durch Auflösen von Cellulo
senitrat in einem Acryl-Monomeren oder -Oligomeren und durch
Dispergieren des erhaltenen Produkts in Wasser mit einem
Emulgator und durch anschließende radikalische Polymerisation
erhalten. Jedoch verhält sich das in der wäßrigen Dispersion
eingesetzte Cellulosenitrat im wesentlichen hydrophob. Ferner
enthält die wäßrige Dispersion eine große Menge an organi
schen Lösungsmitteln. Infolgedessen treten bei derartigen
wäßrigen Dispersionen immer noch die vorerwähnten Schwierig
keiten auf.
Polysaccharidderivate mit Carboxylgruppen und Nitratgruppen
werden in den nachstehenden Druckschriften beschrieben. JP-A-
71 342/1984 beschreibt in Wasser dispergierbare Zusammenset
zungen, enthaltend eine Ölphase mit einem Gehalt an oxidier
ter Nitrocellulose mit 2 mg-Äquivalent/100 g oder mehr an
Carboxylgruppen und einem wasserlöslichen Lösungsmittel, das
zur Lösung der oxidierten Nitrocellulose in der Lage ist; und
eine wäßrige Phase mit Wasser als Hauptkomponente. Die oxi
dierte Nitrocellulose mit anionischen hydrophilen funktionel
len Gruppen und hydrophoben funktionellen Estergruppen kann
zu einer Verringerung der verwendeten Emulgatormenge führen.
Infolgedessen ergibt sich eine Verbesserung der Wärmebestän
digkeit und Wasserfestigkeit der erhaltenen Filme, jedoch
kommt es nicht zu einer ausreichenden Verbesserung der
Schwierigkeiten in Bezug auf Luftverschmutzung, Beeinträchti
gung der Arbeitsumgebung und der Feuergefahr, da die Zusam
mensetzungen einen großen Anteil an organischen Lösungsmit
teln enthalten. Ferner ist die oxidierte Nitrocellulose in
Wasser oder Gemischen aus Wasser und organischen Lösungsmit
teln im wesentlichen unlöslich, da der Anteil an hydrophilen
funktionellen Gruppen nicht hoch genug ist.
Vernetzte CMC mit Carboxymethylethergruppen und Nitratgruppen
zur Verwendung in festen Treibmitteln wird in US-A 36 38 698
vorgeschlagen. Ein Verfahren zur Herstellung derartiger Pro
dukte ist in DE-B-27 37 699 beschrieben. Jedoch vermitteln
diese Druckschriften keinerlei Lehre bezüglich der Verwendung
in wäßrigen Beschichtungsmassen.
RO-PS 96 819 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Po
lysaccharidderivaten mit Carboxymethylethergruppen und Ni
tratgruppen sowie die Verwendung der erhaltenen Produkte als
Stabilisatoren in alkalischen Suspensionen oder als Ver
dickungsmittel. Jedoch findet sich in dieser Druckschrift
kein Hinweis auf die Verwendung des Produkts in wäßrigen Be
schichtungsmassen.
Somit läßt sich feststellen, daß sich herkömmliche Beschich
tungsmassen, die die vorerwähnten Schwierigkeiten mit sich
bringen, nicht als wäßrige Beschichtungsmassen eignen.
Die Erfindung betrifft folgende Gegenstände:
- 1) Polysaccharidderivate mit hydrophilen funktionellen Grup pen und Nitratgruppen in folgendem Bereich 0,2 x 1,5, 0,4 y 2,2, x+y < 3; wobei x und y die An zahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitrat gruppen pro Struktureinheit im Polysaccharidderivat bedeuten;
- 2) Polysaccharidderivate mit hydrophilen funktionellen Grup pen und Nitratgruppen gemäß der Definition in (1), wobei min destens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen Gruppen neutra lisiert ist;
- 3) Bindemittelzusammensetzungen, die die neutralisierten Po lysaccharidderivate und Wasser enthalten; und
- 4) Trägerzusammensetzung (vehicle compositions), die die Bindemittelzusammensetzung, eine minimale Menge an einem or ganischen Lösungsmittel und ein in Wasser dispergierbares Harz und/oder ein in Wasser lösliches Harz enthalten.
Die erfindungsgemäßen Polysaccharidderivate, in denen minde
stens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen Gruppen neutrali
siert ist, können in einer Bindemittelzusammensetzung vorlie
gen, in der das Polysaccharidderivat in einem Gemisch mit
einem Gehalt an Wasser und einer minimalen Menge an organi
schen Lösungsmitteln gelöst oder dispergiert ist. Die Träger
zusammensetzungen lassen sich erhalten, indem man ein in Was
ser dispergierbares Harz und/oder ein in Wasser lösliches
Harz zu der erhaltenen Bindemittelzusammensetzung gibt. Die
erfindungsgemäßen Trägerzusammensetzungen verursachen bei ih
rer Anwendung keine Schwierigkeiten in Bezug auf Luftver
schmutzung, Beeinträchtigung der Arbeitsumgebung, Feuergefahr
und dergl. Die Trägerzusammensetzungen selbst besitzen her
vorragende Eigenschaften in Bezug auf Trocknungsverhalten,
Pigmentdispergierbarkeit, Verträglichkeit mit wasserlöslichen
Harzen und thixotrope Eigenschaften. Sie eignen sich auch zur
Bildung von klaren geschlossenen Filmen mit hervorragender
Wärmebeständigkeit und Blockierbeständigkeit.
Wie bereits erwähnt, werden gemäß einem Aspekt der Erfindung
Polysaccharidderivate mit einer speziellen Anzahl an hydro
philen funktionellen Gruppen und Nitratgruppen sowie die ent
sprechenden neutralisierten Polysaccharidderivate bereitge
stellt.
Der hier verwendete Ausdruck "Struktureinheit" bezieht sich
auf einen heterocyclischen Ring eines Monosaccharids als Be
standteil eines Polysaccharids und vorzugsweise auf eine Py
ranose, da diese leicht zu nitrieren ist. Spezielle Beispiele
für Pyranosen sind Glucose, Mannose und Xylose. Erfindungsge
mäß ist es bevorzugt, daß die Anzahl der Struktureinheiten im
Bereich von 20-1000 und das Molekulargewicht im Bereich von
3000-300 000 liegen, so daß man eine praxisgerechte Viskosität
erreicht.
Der Ausdruck "hydrophile funktionelle Gruppen" bezieht sich
auf charakteristische anionische oder kationische funktio
nelle Gruppen, die aus Polysacchariden stammen, und/oder auf
anionische oder kationische funktionelle Gruppen, die durch
chemische Modifikation eingeführt worden sind.
Bei derartigen charakteristischen anionischen oder kationi
schen funktionellen Gruppen der Polysaccharide handelt es
sich um anionische oder kationische funktionelle Gruppen, die
direkt am heterocyclischen Ring eines Monosaccharids, das Be
standteil eines speziellen natürlichen Polysaccharids ist,
gebunden sind, beispielsweise Carboxylgruppen von Alginsäure
und Pectin sowie Aminogruppen von Chitosan.
Bei anionischen oder kationischen funktionellen Gruppen, die
durch chemische Modifikation eingeführt worden sind, handelt
es sich um anionische oder kationische funktionelle Gruppen,
die durch Veretherung oder Veresterung einer im Polysaccharid
enthaltenden Hydroxylgruppe erhalten worden sind. Spezielle
Beispiele für derartige anionische Gruppen sind Carboxylgrup
pen von CMC, Carboxymethylstärke und Carboxyethylcellulose;
Sulfogruppen von Sulfonylethylcellulose und dergl.; und
Phosphongruppen von Phosphonylcellulose und dergl. Spezielle
Beispiele für kationische Gruppen sind Aminogruppen von Ami
noethylcellulose und dergl. sowie Iminogruppen von Imino
ethylcellulose und dergl.
Erfindungsgemäß weisen die Polysaccharidderivate mit anioni
schen hydrophilen funktionellen Gruppen vorzugsweise Car
boxylgruppen auf, da derartige Materialien leicht als Rohma
terialien zugänglich sind und da sich die Derivate leicht ni
trieren lassen. Spezielle Beispiele für derartige Polysaccha
ridderivate sind Nitrate von Alginsäure, Pectin und dergl.;
Nitrate von Carboxyalkylcellulose, wie CMC, Carboxyethylcel
lulose und dergl.; sowie Nitrate von Carboxyalkylstärken, wie
Carboxymethylstärke, Carboxyethylstärke und dergl. Darunter
werden Nitrate von Alginsäure und Pectin bervorzugt, da sie
eine gleichmäßige intermolekulare Verteilung der Carboxyl
gruppen aufweisen und gut löslich sind.
Im Hinblick auf eine einfache Einstellung der Anzahl der
funktionellen Gruppen und des Molekulargewichts werden Poly
saccharidderivate der folgenden allgemeinen Formel I bevor
zugt:
[GLU. (OCH₂COOH)x(ONO₂)y(OH)z]n (I)
in der GLU. einen Glucoserest bedeutet; x und y die vorste
hend definierten Bedeutungen haben und z die Anzahl der Hy
droxylgruppen bedeutet;
0,2 x 1,5, 0,4 y 2,2, x+y < 3; x + y + z = 3; und n
eine ganze Zahl im Bereich von 20-1000 ist.
Beispiele für die vorerwähnten Polysaccharidderivate sind
CMC-Nitrat und Carboxymethylstärke-nitrat, die den vorstehen
den Bedingungen genügen.
Im Hinblick auf die Aufrechterhaltung eines verdickten und
gelierten Zustands von wäßrigen Überzügen mit einem Gehalt an
einer geringen Menge an speziellen Pigmenten werden Sulfoal
kylcellulose und Phosphoalkylcellulose bevorzugt, da sie im
Vergleich zu Cellulose mit Carboxylgruppen einen höheren Dis
soziationsgrad aufweisen.
Erfindungsgemäß werden Polysaccharidderivate mit kationischen
Gruppen, wie Aminogruppen, bevorzugt, da sie leicht als Aus
gangsmaterial zur Verfügung stehen und sich die Derivate
leicht nitrieren lassen. Bei derartigen Derivaten handelt es
sich beispielsweise um Nitrate von Aminoethylcellulose, Ami
noethylstärke und Chitosan.
Die erfindungsgemäßen Polysaccharidderivate weisen hydrophile
funktionelle Gruppen und Nitratgruppen im folgenden Bereich
auf: 0,2 x 1,5, 0,4 y 2,2; worin x und y die vorste
hend definierten Bedeutungen haben.
Liegt der Wert von x unter 0,2, so weisen die Polysaccharid
derivate keine ausreichende Löslichkeit und Dispergierbarkeit
in einem Gemisch aus Wasser und einer minimalen Menge an or
ganischen Lösungsmitteln auf. Übersteigt x den Wert 1,5, so
eignen sich die Polysaccharidderivate nicht zur Bildung von
Filmen mit guter Wasserfestigkeit. Liegt y unter 0,4, so be
sitzen die Polysaccharidderivate keine ausreichende Verträg
lichkeit mit einem wasserlöslichen Harz oder einem disper
gierbaren Harz. Außerdem kann ihr Dispergiervermögen für Pig
mente unzureichend sein. Liegt y über dem Wert 2,2, so erfor
dern die Polysaccharidderivate eine große Menge an organi
schen Lösungsmitteln, um sie in einem Gemisch aus Wasser und
einer minimalen Menge an organischen Lösungsmitteln zu lösen
oder zu dispergieren. Der Gesamtbetrag von x und y liegt
theoretisch unter 3.
Erfindungsgemäß gilt für den bevorzugten Bereich von y die
Beziehung 0,4 y 1,5. Liegt y in diesem Bereich, so können
die Polysaccharidderivate mit Alkoholen mit 1-5 Kohlenstoff
atomen, wie Methanol, Ethanol, Isopropylalkohol, n-Butanol
und n-Pentanol, verwendet werden. Daher sind diese Polysac
charidderivate im Hinblick auf Umweltsicherheit und geringe
Geruchsentwicklung bei Verwendung als wäßrige Überzüge vor
teilhaft.
Mindestens 1 Mol-% der funktionellen Gruppen, der Polysaccha
ridderivate sind vorzugsweise neutralisiert und insbesondere
10 Mol-% oder mehr. Die Polysaccharidderivate mit einem Neu
tralisationsgrad von 1 Mol-% oder mehr lassen sich in Wasser
mit einem sehr geringen Anteil an organischen Lösungsmitteln
dispergieren oder lösen. Daher erweist sich die partielle
Neutralisation in Bezug auf eine Verringerung der Luftver
schmutzung, eine Verbesserung der Arbeitsumgebung und eine
Verringerung der Feuergefahr als vorteilhaft.
Der hier verwendete Ausdruck "neutralisiert" bedeutet, daß
ein Teil oder die Gesamtheit der anionischen oder kationi
schen funktionellen Gruppen der Polysaccharidderivate ein
Salz mit Ionen der nachstehend erwähnten Neutralisationsmit
tel bildet. Der Neutralisationsgrad wird aus dem Äquivalent
gewicht der anionischen oder kationischen Gruppen der Poly
saccharidderivate oder der die Polysaccharidderivate enthal
tenden Zusammensetzung und aus dem Äquivalentgewicht der
Ionen des Neutralisationsmittels bestimmt. Der Neutralisa
tionsgrad kann gemessen werden, indem man die nicht-neutrali
sierten anionischen und kationischen Gruppen der Polysaccha
ridderivate mit Säuren und Basen titriert.
Beispiele für Neutralisationsmittel, die zur Neutralisation
der Polysaccharidderivate mit anionischen funktionellen Grup
pen verwendet werden, sind Alkalimetallverbindungen, Erdalka
limetallverbindungen, Ammoniak, organische Amine mit minde
stens einer Aminogruppe pro Molekül, Hydrazin und Hydrazinde
rivate. Unter Alkalimetallverbindungen sind Verbindungen der
Atome der Gruppe IA des Periodensystems zu verstehen, bei
spielsweise Hydroxide, wie Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid
und Kaliumhydroxid, und Carbonate, wie Natriumbicarbonat, Ka
liumbicarbonat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Unter
Erdalkalimetallverbindungen sind Verbindungen von Atomen der
Gruppe IIA des Periodensystems zu verstehen, beispielsweise
Hydroxide, wie Magnesiumhydroxid, Calciumhydroxid und Barium
hydroxid, und Carbonate, wie Magnesiumbicarbonat, Calciumbi
carbonat und Magnesiumcarbonat. Beispiele für organische
Amine mit mindestens einer Aminogruppe pro Molekül sind Ver
bindungen mit mindestens einer primären, sekundären oder ter
tiären Aminogruppe pro Molekül, beispielsweise Alkylamine,
wie Ethylamin, Propylamin, Butylamin und Triethylamin, Dime
thylethanolamin, N-Methylpyrrolidon, Ethylendiamin, Diethy
lentriamin, Triethylentetraamin, Ethanolamin, Trimetha
nolamin, und N,N′-Tetramethylethylendiamin. Unter Hydrazinde
rivate fallen Hydrazin, Methylhydrazin, Ethylhydrazin und De
rivate davon. Unter den vorstehend beschriebenen Neutralisa
tionsmitteln sind Alkalimetallverbindungen, Ammoniak und or
ganische Amine mit einer Aminogruppe pro Molekül bevorzugt.
Werden beispielsweise Erdalkalimetallverbindungen und organi
sche Amine mit 2 oder mehr Aminogruppen pro Molekül verwen
det, so weist die gebildete Bindemittelzusammensetzung gele
gentlich eine äußerst hohe Viskosität auf oder es kommt gele
gentlich zur Abscheidung oder Ausfällung von Polysaccharidde
rivaten in der Bindemittelzusammensetzung.
Beispiele für Neutralisationsmittel, die zur Neutralisation
von Polysaccharidderivaten mit kationischen funktionellen
Gruppen verwendet werden, sind organische Säuren, wie Salz
säure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure, sowie
organische Säuren mit einer oder mehreren Carboxylgruppen pro
Molekül. Spezielle Beispiele für organische Säuren mit einer
oder mehreren Carboxylgruppen sind Ameisensäure, Essigsäure,
Propionsäure, Oxalsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumar
säure, Bezoesäure und Phthalsäure. Unter den vorstehend be
schriebenen Neutralisatiohsmitteln werden Salzsäure, Salpe
tersäure und organische Säuren mit einer Carboxylgruppe pro
Molekül bevorzugt. Bei Verwendung von anderen Säuren, bei
spielsweise von dibasischen oder mehrbasischen anorganischen
Säuren oder organischen Säuren mit 2 oder mehr Carboxylgrup
pen pro Molekül weist die gebildete Bindemittelzusammenset
zung gelegentlich eine äußerst hohe Viskosität auf oder es
kommt zur Abscheidung oder Ausfällung von Polysaccharidderi
vaten in der Bindemittelzusammensetzung.
Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, daß der Siedepunkt der vor
erwähnten Neutralisationsmittel unter 100°C liegt. Nach dem
Aufbringen der Bindemittel- oder Trägerzusammensetzung mit
einem Gehalt an dem Neutralisationsmittel und den Polysaccha
ridderivaten wird das Lösungsmittel, das das Neutralisations
mittel und Wasser als Hauptbestandteil enthält, abgedampft,
wodurch ein wasserfester Film entsteht.
Spezielle Beispiele für Neutralisationsmittel mit einem Sie
depunkt von 100°C oder darunter sind Ammoniak und Triethyl
amin, die zur Neutralisation von Polysaccharidderivaten mit
anionischen funktionellen Gruppen verwendet werden; und Salz
säure, Salpetersäure und Essigsäure für Derivate mit kationi
schen funktionellen Gruppen.
Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Bindemit
telzusammensetzung mit den vorerwähnten neutralisierten Poly
saccharidderivaten bereitgestellt, wobei die Zusammensetzung
folgende Bestandteile aufweist:
(a) Polysaccharidderivate mit hydrophilen funktionellen Gruppen und Nitratgruppen in folgendem Bereich: 0,2 x 1,5, 0,4 y 2,2, x+y <3; (worin x und y die Anzahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitratgruppen pro Struktureinheit bedeuten); wobei mindestens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen Gruppen neutralisiert ist | |
1-40 Gew.-% | |
(b) organische Lösungsmittel | 0-45 Gew.-% |
(c) Wasser | 30-98 Gew.-% |
Liegt die Menge der Komponenten (a) über 40 Gew.-%, so weist
die Bindemittelzusammensetzung keine gute Fließfähigkeit auf.
Liegt der Anteil unter 1 Gew.-%, so ergibt sich kein für die
Praxis geeignetes Produkt.
Ein Anteil der Komponente (b) über 45 Gew.-% ist im Hinblick
auf Luftverschmutzung, ungünstige Arbeitsumgebung und Feuer
gefahr nicht bevorzugt. Die bevorzugte Menge der Komponente
(b) liegt unter 20 Gew.-% und insbesondere unter 10 Gew.-%,
da dann ein Flammpunkt nicht festgestellt wird. Der Anteil
der Komponente (b) kann 0 Gew.-% betragen, beträgt aber vor
zugsweise mindestens 1 Gew.-%, um eine Lösung zu erhalten,
aus der ein klarer und geschlossener Film gebildet werden
kann.
Beträgt der Anteil der Komponente (c) mehr als 98 Gew.-%, so
ist dies für die Praxis nicht geeignet, da die Konzentration
der Polysaccharidderivate dann zu gering ist. Liegt der An
teil der Komponente (c) unter 30 Gew.-%, so ist dies im Hin
blick auf eine sichere Arbeitsumgebung und die Feuergefahr
nicht bevorzugt.
Zur weiteren Verbesserung können Antischaummittel, antisepti
sche Mittel, Pilzbekämpfungsmittel, Mittel zur Einstellung
des pH-Werts, Wärmestabilisatoren, Lichtstabilisatoren und
dergl. zugesetzt werden. Ferner können stickstoffhaltige Sta
bilisatoren, von Phosphorsäure abgeleitete Stabilisatoren,
von phosphoriger Säure abgeleitete Stabilisatoren und Stabi
lisatoren mit einer Epoxidgruppe zugesetzt werden.
Als Komponente (b) wird ein mit Wasser verträgliches Lösungs
mittel verwendet, wobei dieses Lösungsmittel im allgemeinen
für Beschichtungsmassen, Druckmassen und dergl. eingesetzt
wird. Der Typ des organischen Lösungsmittels kann je nach dem
Wert y der Komponente (a) gewählt werden. Beträgt der Wert
von y mehr als 1,5 und nicht mehr als 2,2, so können Ester,
wie Methylacetat und Ethylacetat, Ketone, wie Aceton und Me
thylethylketon, Glykolether, wie Ethylenglykolmonoethylether,
Ethylenglykolmonobutylether und Propylenglykolmonoethylether,
sowie Ether, wie Tetrahydrofuran und Dioxan, verwendet wer
den. Liegt der Wert von y im Bereich von 0,4 bis 1,5, so kön
nen Alkohole mit 1-5 Kohlenstoffatomen, wie Methanol, Etha
nol, Isopropanol, n-Butanol und n-Pentanol, zusätzlich zu den
vorerwähnten Lösungsmitteln verwendet werden. Das Lösungsmit
tel kann allein oder in Kombination mit den vorstehenden Lö
sungsmitteln eingesetzt werden. Die Komponente (b) ist vor
zugsweise wasserlöslich. Sie enthält vorzugsweise einen Alko
hol mit 1-3 Kohlenstoffatomen.
Als Komponente (b) kann ein organisches Lösungsmittel, das
mit Wasser nicht verträglich ist, zusammen mit dem mit Wasser
verträglichen organischen Lösungsmittel in einem solchen Men
genbereich verwendet werden, daß das Polysaccharidderivat
nicht unlöslich wird. Bei mit Wasser unverträglichen organi
schen Lösungsmitteln handelt es sich um Lösungsmittel, die
üblicherweise für Beschichtungsmassen, Druckmassen und dergl.
verwendet werden. Beispiele für derartige organische Lösungs
mittel sind Ketone, wie Methylisobutylketon und Diisobutylke
ton, Ester, wie n-Butylacetat und Isobutylacetat, Alkohole,
wie n-Butanol und Isobutanol, sowie Kohlenwasserstoffe, wie
Toluol und Xylol.
Eine bevorzugte Kombination der Komponenten (a) und (b) ist
so beschaffen, daß die Komponente (a) aus Polysaccharidderi
vaten mit einem y-Wert im Bereich von 0,4-1,5 besteht und
die Komponente (b) aus mindestens einem organischen Lösungs
mittel, das unter Alkoholen mit 1-3 Kohlenwasserstoffatomen
ausgewählt ist, besteht. Eine Bindemittelzusammensetzung, die
die vorstehend erwähnte Kombination aufweist, ergibt wäßrige
Beschichtungsmassen, die zur Bildung von klaren und geschlos
senen Filmen geeignet sind. Daher sind sie im Hinblick auf
die Umweltsicherheit und den verminderten Geruch vorteilhaft.
Die erfindungsgemäße Bindemittelzusammensetzung kann je nach
dem Neutralisationsgrad der als Komponente (a) verwendeten
Polysaccharidderivate und je nach den Typen von als Kompo
nente (b) verwendeten organischen Lösungsmitteln zwei Formen
annehmen. Eine Form ist eine wäßrige Lösung, in der die neu
tralisierten Polysaccharidderivate im wesentlichen in den üb
rigen Komponenten gelöst sind. Die andere Form ist eine wäß
rige Dispersion, in der die neutralisierten Polysaccharidde
rivate im wesentlichen gleichmäßig in den übrigen Komponenten
dispergiert sind. Bei der wäßrigen Lösung ist es bevorzugt,
daß der Neutralisationsgrad der Polysaccharidderivate 60%
oder mehr beträgt, um den Anteil der zu verwendenden organi
schen Lösungsmittel zu verringern. Bei der wäßrigen Disper
sion ist es bevorzugt, daß der Neutralisationsgrad 60% oder
weniger beträgt, um die Viskosität nieder zu halten und eine
hohe Konzentration zu erreichen. Die wäßrige Lösung erweist
sich als hervorragend in Bezug auf Verdickungseigenschaften
und die Dispergierbarkeit der Pigmente, während andererseits
die wäßrige Dispersion dazu in der Lage ist, eine hohe Kon
zentration an Polysaccharidderivaten zu gewährleisten. Erfin
dungsgemäß können beide Formen der Bindemittelzusammensetzun
gen als eine Komponente für wäßrige Beschichtungsmassen ver
wendet werden. Beide Formen können auch in Kombination mit
einander eingesetzt werden.
In der wäßrigen Dispersion kann die Komponente (b), d. h. das
organische Lösungsmittel, entfallen. Bei Verwendung von orga
nischen Lösungsmitteln liegen solche organische Lösungsmit
tel, die mit Wasser unverträglich sind, in einer Menge von
mindestens 50 Gew.-% vor, so daß die Stabilität der wäßrigen
Dispersion erhalten bleibt.
Die Trägerzusammensetzung läßt sich herstellen, indem man die
vorstehende Bindemittelzusammensetzung zusätzlich mit einem
wasserlöslichen Harz und/oder einem in Wasser dispergierbaren
Harz versetzt. Somit betrifft eine Ausführungsform der Erfin
dung eine Trägerzusammensetzung, die folgende Komponenten
(a)-(d) enthält:
(a) Polysaccharidderivate mit hydrophilen funktionellen Gruppen und Nitratgruppen in folgendem Bereich: 0,2 x 1,5, 0,4 y 2,2, x+y <3; (worin x und y die Anzahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitratgruppen pro Struktureinheit bedeuten), wobei mindestens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen Gruppen neutralisiert ist | |
1-45 Gew.-% | |
(b) ein organisches Lösungsmittel | 1-45 Gew.-% |
(c) Wasser | 30-93 Gew.-% |
(d) ein wasserlösliches und/oder in Wasser dispergierbares Harz | 5-49 Gew.-% |
wobei die Gesamtmenge der Komponenten (a) und (d) im Bereich
von 6 bis 50 Gew.-% liegt.
Wenn der Anteil der Komponente (a) unter 1 Gew.-% liegt, so
nehmen die Trocknungseigenschaften und die Pigmentdispergier
barkeit der Trägerzusammensetzung ab. Ferner nimmt auch die
Wärmefestigkeit und die Blockierbeständigkeit eines daraus
erhaltenen Films ab. Übersteigt der Anteil der Komponente (a)
45 Gew.-%, so verringern sich die Hafteigenschaften des
Films.
Was die Komponente (b) betrifft, so können beliebige organi
sche Lösungsmittel in der Bindemittelzusammensetzung verwen
det werden. Vorzugsweise soll das Lösungsmittel wasserlöslich
sein. Liegt der Anteil der Komponente (b) unter 1 Gew.-%, so
ergeben sich eine geringe Klarheit oder Glanz des aus der
Trägerzusammensetzung erhaltenen Films. Übersteigt der Anteil
der Komponente (b) 45 Gew.-%, so ergeben sich eine verstärkte
Luftverschmutzung und Beeinträchtigung der Arbeitsumgebung
und eine erhöhte Feuergefahr.
Liegt der Anteil der Komponente (c) unter 30 Gew.-%, so er
gibt sich eine verstärkte Luftverschmutzung und Beeinträchti
gung der Arbeitsumgebung und eine Zunahme der Feuergefahr.
Übersteigt der Anteil der Komponente (c) 93 Gew.-%, so wird
der aus der Trägerzusammensetzung gebildete Film dünn.
Liegt der Anteil der Komponente (d) unter 5 Gew.-%, so nehmen
die Hafteigenschaften des Films ab. Übersteigt der Anteil der
Komponente (d) 49 Gew.-%, so werden die Fließfähigkeit und
die Pigmentdispergierbarkeit der Zusammensetzung sowie die
Wärmefestigkeit und Blockierbeständigkeit eines aus der
Trägerzusammensetzung gebildeten Films vermindert.
Beispiele für wasserlösliche Harze sind Harze, die für was
serlösliche Überzüge, Druckfarben und dergl. verwendet wer
den, wie Copolymerisate aus Maleinsäure und Styrol, Copolyme
risate aus Maleinsäure und Acrylestern, Copolymerisate aus
Maleinsäure und Methacrylestern, Copolymerisate aus Acryl
säure und Styrol, Copolymerisate aus Acrylsäure und
Acrylestern, Copolymerisate aus Acrylsäure und
Methacrylestern, Urethanharze, Polyamide, Alkydharze, mit
einer Acrylsäure modifizierte Alkydharze, epoxidierte Alkyd
harze, Schellack, Gasein, Polyvinylalkohol und eine Kombina
tion aus zwei oder mehr Arten von Celluloseethern, wie Hydro
xyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und Carboxymethyl
cellulose.
Beispiele für in Wasser dispergierbare Harze sind Emulsionen
und Latices, die in den Tabellen 2-3 von Seite 24 von
"Emulsion and Latex Handbook" (Herausg. Osei-sha) beschrieben
sind, beispielsweise Copolymerisate aus Styrol und Butadien,
Copolymerisate aus Acrylnitril und Butadien, Copolymerisate
aus Methylmethacrylat und Butadien, Polychloropren,
Polyvinylpyridin, Polyisopren, Butylkautschuk, Polysulfid
kautschuk, Polyurethan, Polybuten, Polyacrylat, Polyvinyl
chlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylidenchlorid, Polyethylen,
Copolymerisate aus Vinylacetat und Ethylen, Alkydharze, mit
Acrylsäure modifizierte Alkydharze, epoxidierte Alkydharze,
Copolymerisate aus Acrylsäure und Styrol, Epoxyharze, Fluor
kunststoffe, Polyester und eine Kombination aus mehr als zwei
derartigen Harztypen.
Liegt der Gesamtanteil der Komponenten (a) und (d) unter 6
Gew.-%, so wird der aus der Trägerzusammensetzung gebildete
Film dünn. Bei einer Gesamtmenge der Komponenten (a) und (d)
von mehr als 50 Gew.-%, läßt sich aufgrund der verringerten
Fließfähigkeit keine glatte Filmoberfläche erzielen.
Die Bindemittelzusammensetzung und die Trägerzusammensetzung
der Erfindung können neben den vorerwähnten Komponenten die
nachstehend aufgeführten Substanzen enthalten.
Die Bindemittelzusammensetzung und die Trägerzusammensetzung
der Erfindung können Farbpigmente, wie Titanoxid, Ruß, Phtha
locyanin-Blau und Watchung-Rot; sowie Streckpigmente, wie
Calciumcarbonat, Baryte und Kaolinton, enthalten. Bei Zugabe
dieser Pigmente werden die Vorteile der erfindungsgemäßen Zu
sammensetzungen als schützender oder dekorativer Überzug bzw.
der Druckmassen verstärkt.
Ferner können die Bindemittelzusammensetzung und die Träger
zusammensetzung der Erfindung ein Magnetpulver, wie Gamma-
Ferrit, Kobalt-gamma-ferrit und Metallpulver, enthalten, so
daß sie zur Beschichtung mit einem magnetischen Aufzeich
nungspulver verwendet werden können.
Ferner können die Bindemittelzusammensetzung und die Träger
zusammensetzung der Erfindung elektrisch leitende Materia
lien, wie metallisches Goldpulver, metallisches Silberpulver
und metallisches Kupferpulver, sowie dielektrische Materia
lien, wie Bariumtitanat und Strontiumtitanat, enthalten, so
daß sie für wäßrige, elektrisch leitfähige Pasten verwendet
werden können.
Ferner können die Bindemittelzusammensetzung und die Träger
zusammensetzung der Erfindung Glasfritte und fluoreszierende
Substanzen enthalten, so daß sie als Beschichtung für fluo
reszierende Lampen oder Katodenstrahlröhren, sowie als kera
mische Dichtmassen verwendet werden können.
Ferner können die Bindemittelzusammensetzung und die Träger
zusammensetzung der Erfindung verschiedene Typen von Stabili
satoren zur Erleichterung ihrer Handhabung enthalten. Zu den
verwendeten Stabilisatoren gehören Wärmestabilisatoren mit
einem Gehalt an Stickstoffatomen, wie Diphenylamin, Diethyl
diphenylharnstoff und N-Nitrosodiphenylamin; Wärmestabilisa
toren, die sich von Phosphorsäure ableiten, wie Pyrophosphor
säure und Natriumpyrophosphat; Wärmestabilisatoren, die sich
von phosphoriger Säure ableiten, wie Tris-(monononylphenyl)-
phosphit, Tris-(phenyl)-phosphit und Tris-(di-tert.-butylphe
nyl)-phosphit; Wärmestabilisatoren mit einer Epoxidgruppe,
wie epoxidiertes Sojaöl und Cyclophthalepoxid; und Ethylen
diamintetraessigsäure-natriumsalz. Eine Abnahme der Viskosi
tät der Zusammensetzung kann durch Zusatz derartiger Stabili
satoren vermindert werden.
Die Bindemittelzusammensetzung und die Trägerzusammensetzung
der Erfindung können ferner UV-Absorber, wie Diphenylethylen
cyanoessigester, Benzotriazolderivate und Benzophenon, sowie
Lichtstabilisatoren, wie sterisch gehinderte Aminderivate,
enthalten, um die Wetter- und Lichtbeständigkeit der Filme zu
verbessern.
Ferner können die Bindemittelzusammensetzung und die Träger
zusammensetzung der Erfindung oberflächenaktive Mittel unter
Einschluß von nicht-ionogenen oberflächenaktiven Mitteln, wie
Polyoxyethylenalkylphenylether und Polyoxyethylensorbitanal
kylat sowie anionische oberflächenaktive Mittel, wie Na
triumalkylbenzolsulfonat, und oberflächenaktive Mittel, wie
Lecithin, enthalten. Eine Zunahme der Viskosität der Zusam
mensetzungen und eine Auftrennung der Zusammensetzungen kann
durch Zugabe derartiger oberflächenaktiver Mittel gehemmt
werden.
Nachstehend wird ein Verfahren zur Herstellung der erfin
dungsgemäßen Polysaccharidderivate erläutert.
Die erfindungsgemäßen Polysaccharidderivate werden herge
stellt, indem man ein Ausgangsmaterial, bei dem die Anzahl
der hydrophilen funktionellen Gruppen pro Struktureinheit im
Polysaccharid im Bereich von 0,2 bis 1,5 liegt, mit einem be
kannten Säuregemisch für die Nitrierung behandelt. Beispiels
weise können ein Gemisch aus Schwefelsäure und Salpetersäure
oder ein bekanntes Nitrierungsgemisch, das die vorerwähnten
Säuren und Wasser enthält, eingesetzt werden. Vorzugsweise
wird ein Polysaccharidderivat der nachstehend angegebenen
Formel als Ausgangsmaterial verwendet:
[GLU. (OCH₂COOH)x(OH)z]n (II)
in der GLU. ein Glucoserest bedeutet; x und z die Anzahl der
hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Hydroxylgruppen
bedeuten; 0,2 x 1,5; x+z=3; und n eine ganze Zahl im
Bereich von 20-1000 ist.
Das Säuregemisch für die Nitrierung besteht vorzugsweise aus
Salpetersäure, Schwefelsäure und Wasser. Ein derartiges Säu
regemisch kann einer Wiederverwendung zugeführt werden. Vor
zugsweise beträgt das Verhältnis des Säuregemisches für die
Nitrierung zum Ausgangsmaterial 1-50 Volumenteile auf 1 Ge
wichtsteil. Liegt das Verhältnis unter 1 Volumenteil pro 1
Gewichtsteil, so ist es schwierig, die Reaktionswärme abzu
führen. Liegt das Verhältnis über 50 Volumenteilen pro 1 Ge
wichtsteil, so muß eine zu große Säuremenge zurückgewonnen
werden.
Beim Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Polysac
charidderivate liegt die Nitrierungstemperatur im Bereich von
-20 bis 15°C. Liegt die Nitrierungstemperatur unter -20°C so
ist eine lange Zeitspanne erforderlich, um die Nitrierung
gleichmäßig durchzuführen, was auf die hohe Viskosität der
Säuren zurückzuführen ist. Liegt die Nitrierungstemperatur
über 15°C, so kommt es zu einer Beeinträchtigung des Reak
tionsproduktes durch Nebenreaktionen, so daß die Ausbeute
drastisch abnimmt.
Zum Waschen oder Stabilisieren der erfindungsgemäßen Polysac
charidderivate kann man sich bekannter Verfahrensstufen zur
Herstellung von Nitrocellulose bedienen. Beispielsweise kön
nen rohe Polysaccharidderivate in 10 bis 100 Gewichtsteilen
heißem Wasser pro 1 Gewichtsteil der rohen Polysaccharidderi
vate gerührt werden.
Die Anzahl der hydrophilen funktionellen Gruppen und der Ni
tratgruppen der Polysaccharidderivate können durch folgende
Faktoren eingestellt werden: Gesamtanteil der hydrophilen
funktionellen Gruppen der Ausgangsmaterialien, Art des für
die Nitrierung verwendeten Säuregemisches und Verhältnis der
Ausgangsmaterialien zum Säuregemisch. Mit anderen Worten, die
Gesamtmenge der hydrophilen funktionellen Gruppen wird durch
die verwendeten Rohmaterialien festgelegt. Die Gesamtmenge
der Nitratgruppen wird durch die Gesamtmenge der Hydroxyl
gruppen im Ausgangsmaterial, durch die Art des verwendeten
Säuregemisches und das Verhältnis von Ausgangsmaterial zu dem
für die Nitrierung verwendeten Säuregemisch auf der Basis des
chemischen Gleichgewichts festgelegt.
Das Molekulargewicht der Polysaccharidderivate kann empirisch
durch Wahl der Ausgangsmaterialien und der Nitrierungsbedin
gungen festgelegt werden. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, das Molekulargewicht durch Behandlung der rohen Poly
saccharidderivate für 10 bis 200 Minuten in einem Autoklaven
bei 100 bis 160°C einzustellen. Die letztgenannte Behandlung
wird bevorzugt, da dabei die Einstellung mit hoher Genauig
keit erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wird folgendes Verfahren zur Herstellung der
Bindemittelzusammensetzungen angewandt.
Bindemittelzusammensetzungen in Form einer wäßrigen Lösung
lassen sich nach bekannten Verfahren zur Herstellung von in
Lösungsmitteln löslicher Nitrocellulose herstellen. Bei
spielsweise werden Wasser und organische Lösungsmittel in
einem mit einem Rührer versehenen Gefäß in dosierten Mengen
vorgelegt. Unter Rühren werden Polysaccharidderivate und ge
gebenenfalls Neutralisationsmittel zugesetzt. Anschließend
wird der Rührvorgang fortgesetzt, bis sich eine einheitliche
Beschaffenheit des Gefäßinhaltes ergibt und eine klare wäß
rige Lösung entsteht. Vorzugsweise werden die Polysaccharid
derivate in einem unlöslichen Lösungsmittel neutralisiert,
bevor sie mit den anderen Komponenten vermischt werden. Da
durch wird die zur Bildung einer klaren wäßrigen Bindemittel
lösung erforderliche Rührzeit verkürzt. Der Rührvorgang kann
bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Durch Erwärmen läßt
sich die Rührzeit zusätzlich verkürzen.
Bindemittelzusammensetzungen in Form einer wäßrigen Disper
sion lassen sich durch ein Nachemulgierverfahren zur Herstel
lung bekannter, in Wasser dispergierbarer Harze herstellen.
Beispielsweise werden das zum Lösen der erfindungsgemäßen Po
lysaccharidderivate verwendete Lösungsmittel oder das zum Lö
sen der Derivate verwendete Gemisch aus organischem Lösungs
mittel und Wasser in einem mit einem Rührer versehenen Gefäß
in dosierten Mengen vorgelegt. Unter Rühren werden die Poly
saccharidderivate zugegeben. Der Rührvorgang wird bis zur
Bildung einer Lösung von gleichmäßiger Beschaffenheit fortge
setzt. Unter fortgesetztem Rühren werden Wasser oder gegebe
nenfalls ein Gemisch aus dem Neutralisationsmittel und Wasser
zugesetzt, wodurch man eine wäßrige Bindemitteldispersion er
hält. Gegebenenfalls können durch Destillation der Anteil des
organischen Lösungsmittels in der wäßrigen Bindemitteldisper
sion verringert und die Konzentration der Polysaccharidderi
vate erhöht werden.
Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstel
lung von Trägerzusammensetzungen näher erläutert.
Die Trägerzusammensetzungen lassen sich nach bekannten Ver
fahren zur Herstellung von Zusammensetzungen, die als Träger
(Lösemittel) für wäßrige Beschichtungsmassen verwendet wer
den, verarbeiten. Beispielsweise werden die vorstehend herge
stellte wäßrige Bindemittellösung und/oder wäßrige Bindemit
teldispersion sowie das wasserlösliche Harz und/oder das in
Wasser dispergierbare Harz in einem mit einem Rührer verse
henen Gefäß in dosierten Mengen vorgelegt. Unter Rühren kön
nen Wasser, ein organisches Lösungsmittel und Additive zuge
setzt werden, wodurch man die erfindungsgemäße Trägerzusam
mensetzung erhält.
Ferner lassen sich wäßrige Pigmentdispersionen herstellen,
indem man die vorstehend hergestellte wäßrige Bindemittellö
sung und das Pigment sowie gegebenenfalls Wasser, organisches
Lösungsmittel und Additive in einem Dispersionsmischer, z. B.
einer Sandmühle oder einer Kugelmühle, vermischt. Anschlie
ßend können die wäßrige Pigmentdispersion, die vorstehend
hergestellte wäßrige Bindemittellösung und/oder wäßrige Bin
demitteldispersion sowie ein wasserlösliches Harz und/oder in
Wasser dispergierbares Harz und gegebenenfalls Wasser, orga
nische Lösungsmittel und Additive im Gefäß in dosierten Men
gen vorgelegt und gerührt werden. Man erhält eine wäßrige Be
schichtungsmasse mit farbgebender Wirkung.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
40 g CMC (Serogen 5A®, Handelsprodukt der Fa. Daiichi Kogyo
Seiyaku Co., Ltd.; Anzahl der CMC-Gruppen 0,7) wurden in ein
1 Liter fassendes Becherglas, das mit 400 ml Säuregemisch ge
füllt war, gegeben. Das Säuregemisch war auf 5°C eingestellt
und enthielt 59% Schwefelsäure, 22 Gew.-% Salpetersäure und
19 Gew.-% Wasser. Das Gemisch wurde 5 Minuten bei 60°C ge
führt. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde sodann in ein 5
Liter fassendes Gefäß aus rostfreiem Stahl, das mit 4 Liter
Wasser gefüllt war, gegeben und 5 Minuten gerührt. Sodann
wurde durch einen Büchner-Trichter filtriert. Das erhaltene
Reaktionsprodukt wurde in ein 1 Liter fassendes Becherglas,
das mit 800 ml Wasser gefüllt war, gegeben, zwei Stunden auf
96°C erwärmt und erneut durch einen Büchner-Trichter fil
triert. Das erhaltene zweite Reaktionsprodukt wurde zusammen
mit 500 ml Wasser in einen 1 Liter fassenden Autoklaven gege
ben, 60 Minuten auf 130°C erwärmt und erneut durch einen
Büchner-Trichter filtriert. Das Endprodukt wurde zwei Stunden
bei 80°C getrocknet. Man erhielt 49 g CMC-Nitrat.
Die Anzahl der Carboxymethylethergruppen und Nitratgruppen
des getrockneten Endprodukts wurde gemäß folgendem Verfahren
gemessen.
0,1 g des getrockneten Endprodukts wurden exakt ausgewogen
und einer Elementaranalyse zur Bestimmung des gewichtsprozen
tualen Anteils an Stickstoff (P) unterzogen. Ferner wurde 1 g
des getrockneten Endprodukts exakt in einen 300 ml fassenden
Erlenmeyerkolben mit Schliffstopfen eingewogen. Sodann wurden
15 ml 80% Methanol und 100 ml N/10 Natriumhydroxid zugege
ben. Nach 3-stündigem Schütteln bei Raumtemperatur wurde Phe
nolphthalein zugesetzt. Eine Titration wurde mit N/10 Schwe
felsäure durchgeführt. Die Äquivalente/g an Carboxyme
thylethergruppen (Q) pro 1 g der Probe wurde gemäß folgender
Gleichung berechnet:
Q = (100-N/10 Schwefelsäure ml) x f x 10-4; worin f einen Faktor von N/10 Schwefelsäure bedeutet. Unter Verwendung des vorstehend erhaltenen gewichtsprozentualen Anteils an Stick stoff (P) und der Äquivalente/g an Carboxymethylethergruppen (Q) wurde die Anzahl der Nitratgruppen und Carboxyme thylethergruppen pro 1 wasserfreiem Glucoserest gemäß folgen den Gleichungen berechnet:
x = 14yQ/p; und
y = 162p/(14-45p-58x14Q); worin x die Anzahl der Car boxymethylethergruppen bedeutet; y die Anzahl der Nitratgrup pen bedeutet; und p die Bedeutung (P%)/100 hat.
Q = (100-N/10 Schwefelsäure ml) x f x 10-4; worin f einen Faktor von N/10 Schwefelsäure bedeutet. Unter Verwendung des vorstehend erhaltenen gewichtsprozentualen Anteils an Stick stoff (P) und der Äquivalente/g an Carboxymethylethergruppen (Q) wurde die Anzahl der Nitratgruppen und Carboxyme thylethergruppen pro 1 wasserfreiem Glucoserest gemäß folgen den Gleichungen berechnet:
x = 14yQ/p; und
y = 162p/(14-45p-58x14Q); worin x die Anzahl der Car boxymethylethergruppen bedeutet; y die Anzahl der Nitratgrup pen bedeutet; und p die Bedeutung (P%)/100 hat.
Das getrocknete Endprodukt wies 1,3 Nitratgruppen und 0,7
Carboxymethylethergruppen pro 1 Anhydrid-Glucoserest auf. Die
Ausbeute betrug 95% der Theorie.
40 g Chitosan (Produkt der Fa. Kimitsu Chemical Industries
Co., Ltd., mit einem Gehalt an 15% N-Acetylamid) wurde in
ein 1 Liter fassendes Becherglas, das mit 400 ml Säuregemisch
gefüllt war, gegeben. Das Säuregemisch war auf 5°C einge
stellt und enthielt 59 Gew.-% Schwefelsäure, 23 Gew.-% Salpe
tersäure und 18 Gew.-% Wasser. Das Gemisch wurde 60 Minuten
bei 5°C gerührt. Zu diesem Zeitpunkt ergab sich ein einheit
liches Reaktionssystem. Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde
in einen 5 Liter fassenden Behälter aus rostfreiem Stahl, der
mit 4 Liter Isopropylalkohol gefüllt war, gegeben, um ein Re
aktionsprodukt abzuscheiden. Nach 5-minütigem Rühren wurde
durch einen Büchner-Trichter filtriert. Das erhaltene Reak
tionsprodukt wurde in ein 1 Liter fassendes Becherglas, das
mit 800 ml Isopropylalkohol gefüllt war, gegeben, gewaschen
und durch einen Büchner-Trichter filtriert. Das erhaltene
Endprodukt wurde 2 Stunden bei 80°C getrocknet. Man erhielt
48 g Chitosannitrat.
Die Anzahl der Aminogruppen bzw. Nitratgruppen im getrockne
ten Endprodukt wurde gemäß folgendem Verfahren gemessen.
0,1 g des getrockneten Endprodukts wurden exakt ausgewogen
und einer Elementaranalyse zur Bestimmung des gewichtsprozen
tualen Anteils an Stickstoff (P) unterzogen.
Unter Verwendung des vorstehend erhaltenen gewichtsprozen
tualen Anteils an Stickstoff (P) wurde die Anzahl der Nitrat
gruppen pro wasserfreiem Glucoserest gemäß folgender Glei
chung berechnet: y = 161p/(14-45p)
worin y und p die in Beispiel 1 definierten Bedeutungen ha
ben.
Das getrocknete Endprodukt wies 1,4 Nitratgruppen und 1,0
Aminogruppen, bezogen auf-das Ausgangsmaterial, pro wasser
freien Glucoserest auf. Die Ausbeute betrug 95% der Theorie.
40 g CMC (Serogen 5A®) wurde in ein 5 Liter fassendes Becher
glas, das mit 400 ml Säuregemisch gefüllt war, gegeben. Das
Säuregemisch war auf 5°C eingestellt und enthielt 55 Gew.-%
Schwefelsäure, 20 Gew.-% Salpetersäure und 25 Gew.-% Wasser.
Das Gemisch wurde 60 Minuten bei 5°C gerührt. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wurde sodann in ein 5 Liter fassendes Gefäß
aus rostfreiem Stahl, das mit 4 Liter Wasser gefüllt war, ge
geben, um ein Reaktionsprodukt abzutrennen. Nach 5-minütigem
Rühren wurde durch einen Büchner-Trichter filtriert. Das er
haltene Reaktionsprodukt wurde in ein 1 Liter fassendes Be
cherglas, das mit 800 ml Wasser gefüllt war, gegeben, 2 Stun
den auf 96°C erwärmt und durch einen Büchner-Trichter fil
triert. Das erhaltene Endprodukt wurde 2 Stunden bei 80°C ge
trocknet. Man erhielt 40 g CMC-Nitrat.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wurde bestimmt, daß das
getrocknete Endprodukt 0,6 Nitratgruppen und 0,7 Carboxyme
thylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest aufwies. Die
Ausbeute betrug 75% der Theorie.
40 g CMC (AG Gum®, Produkt der Fa. Daiichi Kogyo Seiyaku Co.,
Ltd.; Anzahl der CMC-Gruppen 1,3) wurde in ein 1 Liter fas
sendes Becherglas, das mit 400 ml Säuregemisch gefüllt war
gegeben. Das Gemisch war auf 5°C eingestellt und enthielt 63
Gew.-% Schwefelsäure, 25 Gew.-% Salpetersäure und 12 Gew.-%
Wasser. Das Gemisch wurde 60 Minuten bei 5°C gerührt. Das er
haltene Reaktionsgemisch wurde in ein 5 Liter fassendes Reak
tionsgefäß aus rostfreiem Stahl, das mit 4 Liter eines Gemi
sches aus Wasser und Ethanol im Gewichtsverhältnis von 1:1
gefüllt war, gegeben, mit Eis gekühlt, um ein Reaktionspro
dukt abzuscheiden und sodann durch einen Büchner-Trichter
filtriert. Das erhaltene Reaktionsprodukt wurde in ein 1 Li
ter fassendes Becherglas, das mit 800 ml Wasser gefüllt war,
gegeben, zwei Stunden auf 96°C erwärmt und durch einen Büch
ner-Trichter filtriert. Das erhaltene Endprodukt wurde zwei
Stunden bei 80°C getrocknet. Man erhielt 42 g CMC-Nitrat.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wurde festgestellt, daß
das getrocknete Endprodukt 1,3 Nitratgruppen und 1,3 Carboxy
methylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest aufwies. Die
Ausbeute betrug 95% der Theorie.
51 g CMC-Nitrat, das gemäß Beispiel 1 hergestellt worden war,
mit der Abänderung, daß das Säuregemisch 66 Gew.-% Schwefel
säure, 26 Gew.-% Salpetersäure und 8 Gew.-% Wasser enthielt,
wurden verwendet.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wurde festgestellt, daß
das getrocknete Endprodukt 1,7 Nitratgruppen und 0,7 Carboxy
methylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest aufwies. Die
Ausbeute betrug 95% der Theorie.
47 g CMC-Nitrat wurden gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der
Abänderung, daß 40 g CMC mit 0,3 Carboxymethylethergruppen
als Ausgangsmaterial verwendet wurden und das verwendete Säu
regemisch 59 Gew.-% Schwefelsäure, 21 Gew.-% Salpetersäure
und 20 Gew.-% Wasser enthielt. Gemäß dem Verfahren von Bei
spiel 1 wurde festgestellt, daß das getrocknete Endprodukt
1,7 Nitratgruppen und 0,3 Carboxymethylethergruppen pro was
serfreien Glucoserest aufwies. Die Ausbeute betrug 92 % der
Theorie.
50 g CMC-Nitrat wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der
Abänderung, daß CMC mit 0,15 Carboxymethylethergruppen als
Ausgangsmaterial verwendet wurde und das Säuregemisch 59
Gew.-% Schwefelsäure, 21 Gew.-% Salpetersäure und 20 Gew.-%
Wasser enthielt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1, wurde festgestellt, daß
das getrocknete Endprodukt 1,5 Nitratgruppen und 0,15 Car
boxymethylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest aufwies.
Die Ausbeute betrug 95% der Theorie.
15 g CMC-Nitrat wurden gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der
Abänderung, daß CMC mit 0,3 Carboxymethylethergruppen als
Ausgangsmaterial verwendet wurde und das Säuregemisch 66
Gew.-% Schwefelsäure, 26 Gew.-% Salpetersäure und 8 Gew.-%
Wasser enthielt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wurde festgestellt, daß
das getrocknete Endprodukt 2,6 Nitratgruppen und 0,3 Carboxy
methylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest aufwies. Die
Ausbeute betrug 90% der Theorie.
56 g CMC-Nitrat wurden gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der
Abänderung, daß das Säuregemisch 50 Gew.-% Schwefelsäure, 20
Gew.-% Salpetersäure und 30 Gew.-% Wasser enthielt.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wurde festgestellt, daß
das getrocknete Endprodukt 0,3 Nitratgruppen und 0,7 Carboxy
methylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest enthielt. Die
Ausbeute betrug 35% der Theorie.
20 g CMC-Nitrat wurden gemäß Beispiel 1 hergestellt, mit der
Abänderung, daß die Nitrierung bei 30°C durchgeführt wurde.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 wurde festgestellt, daß
das getrocknete Endprodukt 1,3 Nitratgruppen und 0,7 Carboxy
methylethergruppen pro wasserfreien Glucoserest enthielt. Die
Ausbeute betrug 39% der Theorie.
15 g CMC-Nitrat, das gemäß Beispiel 1 hergestellt worden war,
wurden in ein 500 ml fassendes Becherglas, das mit 300 g
eines Gemisches mit einem Gewichtsverhältnis an Isopropylal
kohol zu Wasser von 9:1 gefüllt war, gegeben und gerührt. An
schließend wurden 40 g 1 n wäßriges Ammoniak unter Rühren in
das Becherglas gegeben. Der Rührvorgang wurde zwei Stunden
bei Raumtemperatur fortgesetzt. Das erhaltene Produkt wurde
durch ein Glasfilter filtriert. Gemäß dem Verfahren von Bei
spiel 1 wurde festgestellt, daß die Anzahl der Carboxyme
thylethergruppen des Produkts 0,1 betrug. Die Menge an neu
tralisierten Carboxylgruppen wurde durch die Differenz der
Anzahl der Carboxymethylethergruppen vor und nach einer Be
handlung mit Ammoniak bestimmt. 0,6 Carboxymethylethergruppen
waren neutralisiert. Der Neutralisationsgrad betrug 83 Mol-%.
3 g des erhaltenen Produkts und 97 g eines Gemisches mit
einem Gewichtsverhältnis von Isopropylalkohol zu Wasser von
1:4 wurden in einen 200 ml fassenden Glaskolben eingewogen.
Nach 1-stündigem Schütteln des Kolbens mit einem Farben
schüttler (Produkt der Fa. Toyo Seiki Seisaku-sho Co., Ltd.)
erhielt man eine klare Lösung.
15 g gemäß Beispiel 2 hergestelltes Chitosannitrat wurden in
ein 500 ml fassendes Becherglas, das mit 300 g Isopropylalko
hol gefüllt war, gegeben und gerührt. Anschließend wurden 100
g 1 n Salzsäure unter Rühren in das Becherglas gegeben. Der
Rührvorgang wurde zwei Stunden bei Raumtemperatur fortge
setzt. Das erhaltene Produkt wurde durch ein Glasfilter fil
triert und mit einer großen Menge an Isopropylalkohol auf dem
Glasfilter gewaschen. Anschließend wurde zwei Stunden bei
80°C getrocknet. Der Anteil an freien Aminogruppen im neutra
lisierten Chitosannitrat wurde gemäß folgendem Verfahren be
stimmt.
In einen 50 ml fassenden Erlenmeyerkolben wurden genau 1 g
der getrockneten Probe eingewogen. Der Kolben sodann mit 30
ml 0,1 n NaOH versetzt. Der Kolben wurde sodann langsam von
Hand geschüttelt und zwei Stunden stehengelassen. Anschlie
ßend wurde 10 ml der überstehenden Flüssigkeit entnommen und
mit 0,1 n Salzsäure (A ml) unter Verwendung von Phe
nolphthalein als Indikator titriert. Ein Blindversuch wurde
durch Titration von 10 ml 0,1 n NaOH mit 0,1 n Salzsäure (Ao
ml) durchgeführt. Der Anteil an freien Aminogruppen im neu
tralisierten Chitosannitrat wurde gemäß folgender Gleichung
berechnet.
Anteil der freien Aminogruppen (Äquivalentgewicht/g)
= (A-Ao) x Faktor von 0,1 n Salzsäure x 3 x 10-4.
Dabei wurden keine freien Aminogruppen nachgewiesen. Somit
betrug der Neutralisationsgrad des erhaltenen Chitosannitrat
100 Mol-%.
3 g des erhaltenen Produkts und 97 g eines Gemisches mit
einem Gewichtsverhältnis von Isopropylalkohol zu Wasser von
1:4 wurde in einen 100 ml fassenden Probenkolben aus Glas
eingewogen. Nach 1-stündigem Schütteln des Kolbens mit einem
Farbenschüttler erhielt man eine klare Lösung.
Die folgenden Bestandteile wurden in einen 200 ml fassenden
Probenkolben aus Glas, der einen Verschluß aufwies, zur Her
stellung einer Bindemittelzusammensetzung eingewogen.
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 1|3,0 g | |
(2) Isopropylalkohol oder Ethylenglykolmonobutylether | 19,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 69,9 g |
(4) 1 n wäßriges Ammoniak (entsprechend 100 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 8,1 g |
Gesamt | 100,0 g |
Der Probenkolben wurde dicht mit dem Verschluß verschlossen
und in einem Wasserbad auf 60°C erwärmt. Sodann wurde der
Kolben 1 Stunde mit dem Farbenschüttler geschüttelt. Eine ge
ringe Menge an 1 n wäßrigem Ammoniak (4) wurde zur Einstel
lung des pH-Werts auf 7 in den Kolben gegeben. Sodann ließ
man den Kolben 1 Tag zur Entfernung von Blasen stehen. Man
erhielt eine mit Ammoniak neutralisierte Lösung mit einem Ge
halt an CMC-Nitrat. Die Komponenten der erhaltenen Bindemit
telzusammensetzung sind in Tabelle I-A zusammengestellt.
Folgende Bewertungen wurden durchgeführt:
Die vorstehende Probe wurde durch visuelle Betrachtung gemäß
folgender Bewertungsskala beurteilt.
Angaben zur Bewertung der Klarheit der Lösung:
: Klare Lösung
○: Leicht getrübte Lösung
∆: Stark getrübte Lösung
×: Lösung mit Ausfällungen
○: Leicht getrübte Lösung
∆: Stark getrübte Lösung
×: Lösung mit Ausfällungen
Die Trübung der vorstehenden Lösung wurde mit einem Trübungs
rechner (Produkt der Fa. Suga Test Instruments Co., Ltd.) ge
messen.
Unter Verwendung einer Filmauftragevorrichtung wurde die Lö
sung auf eine Glasplatte mit glatter Oberfläche unter Bildung
eines Films von 0,15 mm (6 mil) aufgebracht, 1 Tag stehenge
lassen und getrocknet. Die Klarheit des erhaltenen Films
wurde durch visuelle Betrachtung gemäß folgender Bewertungs
skala beurteilt.
: Klarer Film
○: Leicht blaustichig getrübter Film
∆: Film mit weißlicher Trübung
×: Diskontinuierlicher Film
○: Leicht blaustichig getrübter Film
∆: Film mit weißlicher Trübung
×: Diskontinuierlicher Film
Die Trübung der vorstehenden Lösung wurde gemäß (I) gemessen.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, mit der Abhänderung,
daß folgende Komponente verwendet wurden.
(1) Chitosannitrat von Beispiel 2|5,0 g | |
(2) Isopropylalkohol oder Ethylenglykolmonobutylether | 19,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 53,6 g |
(4) 1 n Salzsäure (entsprechend 100 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 22,4 g |
Gesamt | 100,0 g |
Die Bewertungsergebnisse sind in Tabelle I-B zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß gemäß den Beispielen 3-5 und Vergleichsbeispie
len 1-3 hergestelltes CMC-Nitrat verwendet wurde und der
Anteil an 1 n wäßrigem Ammoniak entsprechend dem Neutralisa
tionsgrad des Nitrats verändert wurde. Die Wassermenge wurde
auf 100 g eingestellt.
Die Bewertungsergebnisse sind in Tabelle I-B zusammenge
stellt.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß die nachstehend angegebenen Komponenten verwendet
wurden, ein 200 ml fassender Glasdruckkolben verwendet wurde
und der Kolben in einem Trockenschrank auf 110°C erwärmt
wurde.
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 3|20,0 g | |
(2) Isopropylalkohol oder Ethylenglykolmonobutylether | 40,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 36,4 g |
(4) 28% wäßriges Ammoniak (entsprechend 100 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 3,6 g |
Gesamt | 100,0 g |
Die Bewertungsergebnisse sind in Tabelle I-B zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, mit der Abänderung,
daß die folgenden Komponenten verwendet wurden.
(1) Chitosan (Produkt der Fa. Kimitsu Chemical Industries Co., Ltd.)|5,0 g | |
(2) Isopropylalkohol oder Ethylenglykolmonobutylether | 19,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 53,6 g |
(4) 1 n Salzsäure (entsprechend 100 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 22,4 g |
Gesamt | 100,0 g |
Die Bewertungsergebnisse sind in Tabelle I-B zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, mit der Abänderung,
daß die folgenden Komponenten verwendet wurden.
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 1|3,0 g | |
(2) Isopropylalkohol oder Ethylenglykolmonobutylether | 0,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 88,9 g |
(4) 1 n wäßriges Ammoniak (entsprechend 100 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 8,1 g |
Gesamt | 100,0 g |
Die Bewertungsergebnisse sind in Tabelle I-B zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 9 wurde wiederholt, mit der Abhänderung,
daß die folgenden Komponenten verwendet wurden.
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 1|3,00 g | |
(2) Isopropylalkohol oder Ethylenglykolmonobutylether | 19,40 g |
(3) entionisiertes Wasser | 77,56 g |
(4) 1 n wäßriges Ammoniak (entsprechend 0,5 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 0,04 g |
Gesamt | 100,0 g |
Die Bewertungsergebnisse sind in Tabelle I-B zusammenge
stellt.
20 g CMC-Nitrat von Beispiel 1 und 180 g eines Lösungsmittel
gemisches mit einem Verhältnis von Methylethylketon zu Wasser
von 9:1 wurden in ein 500 ml fassendes Becherglas gegeben. 11
g 1 n Natriumhydroxidlösung (entsprechend 20% Neutralisa
tionsgrad des CMC-Nitrats) wurden tropfenweise unter Rühren
unter Verwendung eines Suriwan-Motors® zugegeben. Der Motor
wurde gegen eine Homogenisiervorrichtung ausgetauscht. Ferner
wurden 100 g entionisiertes Wasser unter Rühren zugetropft,
wobei man eine Dispersion vom Öl-in-Wasser-Typ erhielt. Diese
Dispersion wurde bei 50°C unter einem verminderten Druck von
650-700 mm Hg destilliert. Man erhielt eine Bindemittelzu
sammensetzung in Form einer wäßrigen Dispersion mit folgender
Zusammenstellung:
(1) CMC-Nitrat, 20 Mol-% Neutralisationsgrad (durch Natriumionen) | |
20 Gew.-% | |
(2) Wasser | 80 Gew.-% |
Gesamt | 100,0 Gew.-% |
Der Anteil an restlichem Methylethylketon war gering.
Nach 1-monatigem Stehenlassen der erhaltenen Bindemittelzu
sammensetzung bei Raumtemperatur wurde keine Abscheidung oder
Ausfällung beobachtet.
50 g der vorstehenden Bindemittelzusammensetzung und 10 g
Ethylenglykolmonobutylether wurden in einen 100 ml fassenden
Probenkolben aus Glas gegeben und zum Vermischen 30 Minuten
mit einem Schüttler geschüttelt. Das erhaltene Gemisch wurde
unter Verwendung einer Filmauftragevorrichtung in einer Dicke
von 0,076 mm (3 mil) auf eine Glasplatte aufgebracht und 1
Tag bei Raumtemperatur getrocknet. Man erhielt einen klaren
geschlossenen Film.
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß CMC-Nitrat von Beispiel 6 und 0,17 g 1 n Natrium
hydroxidlösung verwendet wurden.
Die Bindemittelzusammensetzung in Form einer wäßrigen Disper
sion wies folgende Zusammenstellung auf:
(1) CMC-Nitrat, 5 Mol-% Neutralisationsgrad (durch Natriumionen) | |
20 Gew.-% | |
(2) Wasser | 80 Gew.-% |
Gesamt | 100,0 Gew.-% |
Der Anteil an restlichem Methylethylketon war gering. Nach 1-
monatigem Stehenlassen der erhaltenen Bindemittelzusammenset
zung bei Raumtemperatur wurde keine Abscheidung oder Ausfäl
lung beobachtet. Das erhaltene Gemisch wurde in einer Dicke
von 0,76 mm (3 mil) unter Verwendung eine Filmauftragevor
richtung auf eine Glasplatte aufgebracht und 1 Tag bei Raum
temperatur getrocknet. Man erhielt einen klaren geschlossenen
Film.
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß die Menge an 1 n Natriumhydroxidlösung 0,1 g be
trug (entsprechend 0,2 Mol-% Neutralisiationsgrad des CMC-Ni
trats.).
Nach 1-tägigem Stehenlassen der erhaltenen Bindemittelzusam
mensetzung bei Raumtemperatur erfolgte eine Ausfällung.
20 g der Bindemittelzusammensetzung von Beispiel 9 und 5 g
Styrol-Maleinsäure-Harz (DSK-Disukoto N-14®, Produkt der Fa.
Dai-ichi Kogyo Seiyaku Co., Ltd.; 30% wäßrige Lösung) wurde
in einen 50 ml fassenden Probenkolben aus Glas eingewogen und
mehrere Minuten durch Schütteln von Hand vermischt. Das Aus
sehen und die Trübung der Lösung sowie die entsprechenden
Eigenschaften des Films wurden gemäß Beispiel 9 ermittelt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 17 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß die Bindemittelzusammensetzung von Vergleichsbei
spiel 7 verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle II
zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 17 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß 3 Gew.-% CMC-Lösung verwendet wurden. Die Ergeb
nisse sind in Tabelle II zusammengestellt
Die folgende Bindemittelzusammensetzung wurde gemäß Beispiel
9 hergestellt.
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 5|1,2 g | |
(2) Ethylenglykolmonobutylether | 3,9 g |
(3) Wasser | 17,3 g |
(4) 1 n NaOH | 2,9 g |
Gesamt | 25,3 g |
Die Bindemittelzusammensetzung und ein Styrol-Maleinsäure-
Harz wurden in einen 100 ml fassenden, mit einem Verschluß
versehenen Probenkolben aus Glas in dem nachstehend angegebe
nen Gewichtsverhältnis eingewogen. Der Probenkolben wurde so
dann dicht mit dem Verschluß verschlossen und zur Herstellung
eines Lösungsgemisches 30 Minuten mit einem Farbenschüttler
geschüttelt. Anschließend wurden 2 g Ruß (MA-100®, Produkt
der Fa. Mitsubishi Kasei Corp.) und 50 g Glasperlen in den
Probenkolben gegeben. Sodann wurde zur Herstellung einer wäß
rigen Beschichtungsmasse zwei Stunden mit dem Farbenschüttler
geschüttelt.
(1) Bindemittelzusammensetzung|25,3 g | |
(2) Styrol-Maleinsäure-Harz | 22,7 g |
Gesamt | 48,0 g |
Die erhaltene wäßrige Überzugsmasse wurde gemäß den nachste
hend angegebenen Verfahren getestet. Die Ergebnisse sind in
Tabelle III zusammengestellt.
Die erhaltene wäßrige Beschichtungsmasse wurde in einer Dicke
von 0,76 mm (3 mil) unter Verwendung einer Filmauftragevor
richtung auf eine Glasplatte aufgebracht. Die Glasplatte
wurde unmittelbar danach in einen auf 80 + 1°C eingestellten
Heißlufttrockner gelegt. Der Zeitpunkt, zu dem beim Berühren
mit den Fingern keine Eindrücke auf der Oberfläche auf der
wäßrigen Beschichtung verblieben, wurde festgestellt. Je
kürzer diese Zeitspanne ist, desto besser sind die Trock
nungseigenschaften.
Der Auftragevorgang erfolgte auf die gleiche Weise wie beim
Test auf die Trocknungseigenschaften. Nach dem Auftragen
wurde die wäßrige Beschichtungsmasse 1 Tag bei Raumtemperatur
getrocknet. Der Oberflächenglanz bei einem Einfallwinkel von
60° und einem Reflexionswinkel von 60° wurde gemessen. Je hö
her der Glanz ist, desto besser ist die Dispergierbarkeit des
Pigments.
Die erhaltene wäßrige Beschichtungsmasse wurde in einer Dicke
von 0,15 mm (6 mil) unter Verwendung einer Filmauftragevor
richtung auf beschichtetes Papier aufgebracht. Der aufge
brachte wäßrige Überzug wurde zwei Stunden bei Raumtempera
tur, sodann 1 Tag bei 60° in einem Heißlufttrockner und 1 Tag
bei Raumtemperatur getrocknet. Der getrocknete wäßrige Über
zug wurde folgendem Test unterworfen.
Das Papier wurde so gefaltet, daß der Überzug in Kontakt mit
einander kam. Ein Gewicht von 500 g wurde auf ein Papierstück
der Abmessungen 2 cm·2 cm aufgelegt. Das mit dem Gewicht
belastete Papier wurde 30 Minuten in einem Trockenschrank
stehengelassen. Die Temperatur, bei der das Papier blockierte
(aneinander haftete) wurde gemessen. Je höher die Blockier
temperatur ist, desto besser ist die Wärmebeständigkeit und
Blockierbeständigkeit.
Das Verfahren von Beispiel 18 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß die nachstehend angegebenen Bindemittel- und
Trägerzusammensetzungen verwendet wurden.
Bindemittelzusammensetzung | |
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 1|5,0 g | |
(2) Isopropylalkohol | 19,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 58,9 g |
(4) 1 n wäßriges Ammoniak (entsprechend 100 Mol-% Neutralisationsgrad von (1)) | 13,1 g |
Gesamt | 96,0 g |
Trägerzusammensetzung | |
(1) Bindemittelzusammensetzung|29,3 g | |
(2) Styrol-Maleinsäure-Harz | 18,7 g |
Gesamt | 48,0 g |
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 18 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß die nachstehend angegebenen Bindemittel- und
Trägerzusammensetzungen verwendet wurden.
Bindemittelzusammensetzung | |
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 5|1,2 g | |
(2) Ethylenglykolmonobutylether | 18,4 g |
(3) Wasser | 77,5 g |
(4) 1 n NaOH | 2,9 g |
Gesamt | 105,0 g |
Trägerzusammensetzung | |
(1) Bindemittelzusammensetzung|22,1 g | |
(2) Styrol-Maleinsäure-Harz | 25,9 g |
Gesamt | 48,0 g |
Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
Die nachstehend angegebenen Komponenten wurden in einen 100
ml fassenden, mit einem Verschluß versehenen Probenkolben in
abgemessenen Mengen gegeben. Der Probenkolben wurde dicht
verschlossen und in einem Wasserbad auf 60°C erwärmt. Sodann
wurde der Kolben zwei Stunden mit einem Farbenschüttler ge
schüttelt. Man erhielt eine Bindemittelzusammensetzung in
Form einer wäßrigen Lösung.
(1) CMC-Nitrat von Beispiel 1|3,3 g | |
(2) Ethylalkohol | 10,0 g |
(3) entionisiertes Wasser | 24,6 g |
(4) 1 n wäßriges Ammoniak | 8,1 g |
Gesamt | 46,0 g |
15,4 g der vorstehend angegebenen Bindemittelzusammensetzung,
6,3 g wasserlösliches Acrylharz (Joncryl 61®R, Produkt der Fa.
S. Jonson & Son Inc.,; 35% wäßrige Lösung), 33,3 g Titanoxid
(Taipeku R820, Produkt der Fa. Ishihara Sangyo Kaisha, Ltd.)
und 50 g Glasperlen wurden in einen 100 ml fassenden, mit
einem Verschluß versehenen Glaskolben gegeben und 4 Stunden
mit einem Farbenschüttler geschüttelt. Anschließend wurden 45
g in Wasser dispergierbares Acrylharz (Joncryl 89, Produkt
der Fa. S.C. Jonson & Sons Inc.; 48% wäßrige Lösung) in den
Kolben gegeben. Sodann wurde zur Herstellung einer wäßrigen
Beschichtungsmasse 15 Minuten von Hand geschüttelt.
Die erhaltene wäßrige Beschichtungsmasse wurde dem Prüfver
fahren von Beispiel 18 unterzogen. Die Ergebnisse sind in Ta
belle III zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 20 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß CMC-Nitrat von Beispiel 5 und Ethylenglykolmono
butylether verwendet wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle
III zusammengestellt.
Das Verfahren von Beispiel 20 wurde wiederholt, mit der Abän
derung, daß ein Lösungsmittelgemisch mit einem Verhältnis von
Ethylen zu Wasser von 1:4 in der Bindemittelzusammenset
zung verwendet wurde. Die Ergebnisse sind in Tabelle III zu
sammengestellt.
Wie vorstehend erläutert, handelt es sich bei der Bindemit
telzusammensetzung und der wäßrigen Beschichtungsmasse, die
die erfindungsgemäßen neutralisierten Polysaccharidderivate
enthalten, um eine Lösung oder Dispersion, die Wasser und
eine minimale Menge an einem organischen Lösungsmittel ent
halten. Sie erweisen sich als besonders günstig in Bezug auf
ihre Trocknungseigenschaften, die Pigmentdispergierbarkeit,
die Wärmebeständigkeit und Blockierbeständigkeit. Daher las
sen sich diese Produkte für Beschichtungsmassen, Druckmassen,
Papierüberzüge, Überzüge für textile Werkstoffe und funktio
nelle Überzüge, wie magnetische Überzüge, elektrisch leitende
Pasten und dergl., verwenden. Mit diesen Produkten lassen
sich die vorerwähnten Schwierigkeiten von herkömmlichen wäß
rigen Beschichtungsmassen überwinden. Die erfindungsgemäßen
Produkte leisten einen Beitrag zu den dringend erforderlichen
Verbesserungen in Bezug auf Luftverschmutzung, Arbeitsumge
bung und Verringerung von Feuergefahr.
Claims (32)
1. Polysaccharidderivate mit hydrophilen funktionellen
Gruppen und Nitratgruppen im folgenden Bereich:
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x+y < 3;
worin x und y die Anzahl der hydrophilen funktionellen Grup
pen bzw. der Nitratgruppen pro 1 Struktureinheit im Polysac
charidderivat bedeuten.
2. Polysaccharidderivat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei der hydrophilen funktionellen
Gruppe um eine kationische funktionelle Gruppe handelt.
3. Polysaccharidderivat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe unter
Amino-, Imino-, Sulfo- und Phosphongruppen ausgewählt ist.
4. Polysaccharidderivat nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß y im Bereich von 0,4 bis 1,5 liegt.
5. Polysaccharidderivat mit hydrophilen funktionellen
Gruppen und Nitratgruppen im folgenden Bereich:
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x+y < 3; worin x und y die An
zahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitrat
gruppen pro 1 Struktureinheit im Polysaccharidderivat bedeu
ten, wobei mindestens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen
Gruppen neutralisiert ist.
6. Polysaccharidderivat nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Polysaccharidderivat mindestens 10 Mol-% der
hydrophilen funktionellen Gruppen neutralisiert sind.
7. Polysaccharidderivat nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei der Struktureinheit um eine Pyra
nose handelt.
8. Polysaccharidderivat nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe mit minde
stens einer Base aus der Gruppe Alkalimetallverbindungen, Am
moniak und organische Amine mit einer Aminogruppe in einem
Molekül neutralisiert ist.
9. Polysaccharidderivat nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe mit minde
stens einer Säure aus der Gruppe Salzsäure, Salpetersäure und
organische Säuren mit einer Carboxylgruppe in einem Molekül
neutralisiert ist.
10. Polysaccharidderivat nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe mit
einer Säure oder einer Base mit einem Siedepunkt von 100°C
oder darunter neutralisiert ist.
11. Bindemittelzusammensetzung, enthaltend:
- a) 1-40 Gew.-% eines Polysaccharidderivats mit hydro
philen funktionellen Gruppen und Nitratgruppen in folgendem
Bereich:
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x+y < 3; worin x und y die An zahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitrat gruppen pro Struktureinheit im Polysaccharidderivat bedeuten, wobei mindestens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen Grup pen neutralisiert ist; - b) 0-45 Gew.-% eines organischen Lösungsmittels; und
- c) 30-98 Gew.-% Wasser.
12. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der Struktureinheit um eine
Pyranose handelt.
13. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe mit
mindestens einer Base aus der Gruppe Alkalimetallverbindun
gen, Ammoniak und organischen Aminen mit einer Aminogruppe in
einem Molekül neutralisiert ist.
14. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polysaccharidderivat folgende Formel
aufweist:
[GLU. (OCH₂COOH)x(ONO₂)y(OH)z]n (I)in der GLU. einen Glucoserest bedeutet; x, y und z die Anzahl
der hydrophilen funktionellen Gruppen, der Nitratgruppen bzw.
der Hydroxylgruppen pro Struktureinheit bedeuten;
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x + y + z = 3; und n eine ganze
Zahl im Bereich von 20 bis 1000 ist; wobei mindestens 1 Mol-%
der hydrophilen funktionellen Gruppen mit mindestens einer
Base neutralisiert ist.
15. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß es sich bei der Base um eine Alkalime
tallverbindung, Ammoniak oder ein organisches Amin mit einer
Aminogruppe in einem Molekül handelt.
16. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe des
Polysaccharidderivats mit mindestens einer Säure aus der
Gruppe Salzsäure, Salpetersäure und organische Säuren mit
einer Carboxylgruppe in einem Molekül neutralisiert ist.
17. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Anteil des organischen Lösungsmittels
20 Gew.-% oder weniger beträgt.
18. Bindemittelzusammensetzung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel wasserlös
lich ist.
19. Trägerzusammensetzung, enthaltend
- a) 1-45 Gew.-% eines Polysaccharidderivats mit hydro
philen funktionellen Gruppen und Nitratgruppen in folgendem
Bereich:
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x+y < 3; worin x und y die An zahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitrat gruppen pro Struktureinheit im Polysaccharidderivat bedeuten, wobei mindestens 1 Mol-% der hydrophilen funktionellen Grup pen neutralisiert ist; - b) 1-45 Gew.-% eines organischen Lösungsmittels;
- c) 30-93 Gew.-% Wasser;
- d) 5-49 Gew.-% eines wasserlöslichen Harzes und/oder eines in Wasser dispergierbaren Harzes; wobei die Gesamtmenge der Komponenten (a) und (d) im Bereich von 6-50 Gew.-% liegt.
20. Trägerzusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei der Struktureinheit um eine Py
ranose handelt.
21. Trägerzusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe des Po
lysaccharidderivats mit mindestens einer Base aus der Gruppe
Alkalimetallverbindungen, Ammoniak und organischen Aminen mit
einer Aminogruppe in einem Molekül neutralisiert ist.
22. Trägerzusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Polysaccharidderivat folgende Formel
aufweist:
[GLU. (OCH₂COOH)x(ONO₂)y(OH)z]n (I)in der GLU. einen Glucoserest bedeutet; x, y und z die Anzahl
der hydrophilen funktionellen Gruppen, der Nitratgruppen bzw.
der Hydroxylgruppen pro Struktureinheit bedeuten;
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x + y + z = 3; und n eine ganze
Zahl im Bereich von 20 bis 1000 ist; wobei mindestens 1 Mol-%
der hydrophilen funktionellen Gruppen mit mindestens einer
Base neutralisiert ist.
23. Trägerzusammensetzung nach Anspruch 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß es sich bei der Base um eine Alkalimetall
verbindung, Ammoniak oder ein organisches Amin mit einer Ami
nogruppe in einem Molekül handelt.
24. Trägerzusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die hydrophile funktionelle Gruppe des Po
lysaccharidderivats mit mindestens einer Säure aus der Gruppe
Salzsäure, Salpetersäure und organischen Säuren mit einer
Carboxylgruppe in einem Molekül neutralisiert ist.
25. Trägerzusammensetzung nach Anspruch 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß das organische Lösungsmittel wasserlöslich
ist.
26. Verfahren zur Herstellung eines Polysaccharidderi
vats mit hydrophilen funktionellen Gruppen und Nitratgruppen
in folgendem Bereich:
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x+y < 3; worin x und y die An zahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitrat gruppen pro Struktureinheit in Polysaccharidderivat bedeuten; dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Gewichtsteil des als Aus gangsmaterial verwendeten Polysaccharidderivats, das 0,2-1,5 hydrophile funktionelle Gruppen pro Struktureinheit enthält, mit 1-50 Volumenteilen eines Säuregemisches aus Schwefel säure, Salpetersäure und Wasser bei einer Temperatur von -20 bis 15°C nitriert.
0,2 x 1,5; 0,4 y 2,2; x+y < 3; worin x und y die An zahl der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Nitrat gruppen pro Struktureinheit in Polysaccharidderivat bedeuten; dadurch gekennzeichnet, daß man 1 Gewichtsteil des als Aus gangsmaterial verwendeten Polysaccharidderivats, das 0,2-1,5 hydrophile funktionelle Gruppen pro Struktureinheit enthält, mit 1-50 Volumenteilen eines Säuregemisches aus Schwefel säure, Salpetersäure und Wasser bei einer Temperatur von -20 bis 15°C nitriert.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der Struktureinheit um eine Pyranose handelt.
28. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der hydrophilen funktionellen Gruppe um eine
anionische funktionelle Gruppe handelt.
29. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der hydrophilen funktionellen Gruppe um eine
Carboxylgruppe handelt.
30. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Polysaccharidderivat verwendete Rohmaterial fol
gende Strukturformel aufweist:
[GLU. (OCH₂COOH)x(OH)z]n (II)in der GLU. einen Glucoserest bedeutet; x und z die Anzahl
der hydrophilen funktionellen Gruppen bzw. der Hydroxylgrup
pen pro Struktureinheit bedeuten; 0,2 x 1,5; x + z = 3;
und n eine ganze Zahl im Bereich von 20-1000 ist.
31. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei der hydrophilen funktionellen Gruppe um eine
kationische Gruppe handelt.
32. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß man zusätzlich ein Nitrat des Polysaccharidderivats in
einem Lösungsmittel, das Wasser als Hauptkomponente enthält,
10-200 Minuten bei einer Temperatur von 100-160°C zur Ein
stellung des Molekulargewichts behandelt.
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