DE4231758A1 - Verfahren zum Vollverstrecken von Filamentgarn - Google Patents
Verfahren zum Vollverstrecken von FilamentgarnInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02J—FINISHING OR DRESSING OF FILAMENTS, YARNS, THREADS, CORDS, ROPES OR THE LIKE
- D02J1/00—Modifying the structure or properties resulting from a particular structure; Modifying, retaining, or restoring the physical form or cross-sectional shape, e.g. by use of dies or squeeze rollers
- D02J1/22—Stretching or tensioning, shrinking or relaxing, e.g. by use of overfeed and underfeed apparatus, or preventing stretch
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
- Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vollverstrecken von
Filamentgarn, bei dem eine Fadenschar bestehend aus einer
Vielzahl parallel in einer Ebene geführter Garne kontinuier
lich durch zwei aufeinanderfolgende Klemmlinien hindurchge
leitet wird und zwischen den Klemmlinien im Hinblick auf eine
physikalische Umorientierung der Filamentstruktur in der
Längsrichtung zum Erzeugen eines vollverstreckten Garns (FOY
= fully-oriented yarn) beansprucht wird.
Derartige Verfahren, bei denen das Garn nicht nur - bei
spielsweise für eine einwandfreie Führung - gespannt, son
dern zur Beeinflussung der physikalischen Filamentstruktur
vollverstreckt wird, sind in der Praxis bekannt. Dabei wird
mit relativ hohen Temperaturen von 90°C und mehr auf einem
kurzen Weg, also zwischen nur wenige cm voneinander ent
fernten KLemmlinien, und mit sehr hohen Streckkräften ver
streckt. Wenn eine solche Verstreckanlage auch nur kurze
Zeit stillsteht oder langsamer als bei normalem Betrieb
läuft, sind sogenannte Stillstandsstreifen unvermeidlich.
Das behandelte Garn wird zumindest im Bereich der
Stillstandsstreifen im wesentlichen wertlos.
Bei einem aus der DE-OS 36 02 968 bekannten Streckverfahren
werden besondere Streckaggregate ganz eingespart, indem das
Verstrecken in den bei erhöhter Temperatur stattfindenden
Trocknungsprozeß im Anschluß an das Schlichten der Faden
schar integriert wird. Bei diesem bekannten Schlichtstrecken
wird im Naßfeld zwischen dem Quetschwerk des Schlichtetrogs
und einem nachgeschalteten Zylindertrockner verstreckt; die
Garntemperatur im Naßfeld, die sogenannte Kühlgrenztempera
tur, liegt etwa bei 40 bis 60°C.
Filamentflächen können innerhalb jedes Einzelgarns im Verlauf
des Spinnens, Zettelns und/oder Assemblierens so getangelt
(verflochten, verschlungen, verfilzt, verheddert) werden,
daß die Tangelung nach dem Verstrecken ein Schlichten
erübrigt; das getangelte und verstreckte Garn kann also un
geschlichtet verwebt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Vollverstrecken von trockenem Filamentgarn zu schaffen, bei
dem von Maschinenstops oder Langsamfahrzeiten herrührende
Stillstandsstreifen im allgemeinen nicht auftreten, das aber
selbständig und unabhängig von einem Schlichten ausführbar
ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das eingangs genannte
Verfahren darin, daß mit einem für eine noch einwandfreie
Parallelführung der Einzelgarne maximalem Abstand der Klemm
linien und einer zum Vollverstrecken minimalen Garntempera
tur sowie Längsspannung gearbeitet wird. Verbesserungen und
weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteran
sprüchen angegeben.
Mit anderen Worten bedeutet das, daß erfindungsgemäß einer
seits der für das Vollverstrecken maßgebliche Klemmabstand
so groß gemacht wird, daß die Fadenschar zwischen den beiden
Klemmlinien gerade noch einwandfrei parallel zu führen ist,
und andererseits die Temperatur des trockenen Garns so nie
drig - vorzugsweise aber noch oberhalb der Zimmertemperatur
- zu halten ist, daß die physikalische Strukturänderung
durch Verstrecken gerade noch wirksam zum Erzeugen von FOY
ausführbar ist. Es soll also für den jeweiligen Garntyp bei
einem Optimum von maximalem Klemmabstand, minimalen Ver
streckkräften, einwandfreier Fadenführung und niedriger
Garntemperatur gearbeitet werden, so daß vollverstreckt
wird, ohne daß Stillstandsstreifen bei der Behandlung des
trockenen Garns auftreten. Durch die Optimierung soll auch
ein gleichmäßiges, allmählich bzw. "langsames" Vollver
strecken des Fadens erreicht werden, um ein Nachschrumpfen
des FOY-Materials auszuschließen.
Erfindungsgemäß erfolgt das Verstrecken bei leicht erhöhter
Temperatur des Garns, insbesondere im Bereich von 50 bis 60°C.
Da es hier um die Bearbeitung von trockenem Garn geht,
kann die Temperatur des Garns im Bereich zwischen den Klemm
linien durch einen Luftstrom mit im wesentlichen derjenigen
Temperatur, die das Garn beim Verstrecken haben soll, einge
stellt und aufrechterhalten werden.
Das Verstrecken soll erfindungsgemäß bei sehr großem
Klemmabstand,, das heißt mit einer entsprechend großen
Verweilzeit des Garns zwischen den Klemmlinien, erfolgen.
Die Verweilzeit soll gemäß weiterer Erfindung eine Dauer in
der Größenordnung von etwa einer Sekunde haben. Da der
Klemmabstand gleich dem Produkt von Verweilzeit und
Gesamttransportgeschwindigkeit ist, beträgt der Klemmabstand
bei einer Geschwindigkeit von 500 m/min und nur 1 sec
Verweilzeit etwa 10 m. Da das Verfahren erfindungsgemäß auch
bei relativ niedriger Temperatur stattfinden soll, kann das
trockene Garn schon mit dem großen Klemmabstand
entsprechenden niedrigen Spannungen voll verstreckt, das
heißt - in der Fadensprache "fully-oriented" (FOY), werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Prinzip können auch bereits
schwachverstreckte (LOY = low-oriented yarn) oder teilver
streckte Garne (POY = partly- oder pre-oriented yarn) nach
dem Zetteln während des Assembliervorgangs zusätzlich ver
streckt werden, um eine noch gleichmäßigere physikalische
Struktur-Behandlung aller Garne vor dem Aufwickeln auf den
Webbaum zu erreichen.
An Hand der schematischen Zeichnung eines Ausführungsbei
spiels werden Einzelheiten der Erfindung erläutert.
In der beiliegenden Figur wird ein vertikaler Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Vollverstreckanlage dargestellt.
Eine Fadenschar 1 läuft in Pfeilrichtung über einen ersten
Klemmriegel 2 durch eine insgesamt mit 3 bezeichnete Ver
streckzone zu einem zweiten Klemmriegel bzw. Streckriegel 4
und von dort aus über eine Leitwalze 5, beispielsweise auf
einen Webbaum 6. Im Bereich der Verstreckzone 3 wird die Fa
denschar 1 durch eine Temperieranlage 7 geleitet, in der er
wärmte Luft 8 von oben und/oder unten in Pfeilrichtung
gleichmäßig über Breite und Länge auf die Fadenschar 1 zu
blasen ist, um alle Einzelgarne gleich zu erwärmen.
Zwischen die beiden Riegel 2 und 4 wird ein mechanisches,
elektrisches oder elektronisches Getriebe 9 bzw. eine ent
sprechende Steuerung eingeschaltet. Mit Hilfe des Getriebes
9 soll die Transportgeschwindigkeit des Klemmriegels 2
relativ zum Streckriegel 4 so einzustellen sein, daß im Be
reich des eventuell der Transportgeschwindigkeit entspre
chend variierbaren Klemmabstandes L die während der vorgese
henen Verweilzeit zum Vollverstrecken erforderliche Längsbe
lastung auf die Fadenschar 1, das heißt auf jedes einzelne
Garn der Fadenschar, einzustellen und aufrechtzuerhalten
ist.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können ohne Befeuchtung
des Materials bei niedrigen Temperaturen und niedrigen
Längskräften Filamentfäden, insbesondere und bevorzugt auch
Fäden des Microfilamenttyps mit hoher Filamentzahl im Ein
zelgarn, vollverstreckt werden, das heißt es können aus Roh
garn, LOY- oder POY-Material für ein Verweben und einen spä
teren Gebrauch vollverstreckte Garne (FOY) erzeugt werden.
Eine erfindungsgemäße Anlage kann im Prinzip folgenden Auf
bau haben: Spulengatter, Einzugsriegel, Luftkammer (mit Tem
perierung), Streckriegel, Webbaum oder im Anschluß an den
Streckriegel zwischengeschaltete Tangeleinheit und Zettelma
schine. Die Transportgeschwindigkeit der Fadenschnur kann je
nach Temperatur und Länge der Luftkammer (Klemmstrecke) bzw.
der Luftkammern und je nach Titer des behandelten Filament
garns bis zu größenordnungsmäßig 1000 m/min beim Zetteln
bzw. 500 m/min beim Assemblieren erreichen.
Um ein Filamentgarn im Verbund einer Fadenschar trocken und
ohne die Gefahr von Stillstandsstreifen verstrecken zu kön
nen, wird erfindungsgemäß mit einer für eine einwandfreie
Parallelführung der Einzelgarne maximalen Länge der Ver
streckzone bzw. maximalen Verweilzeit in der Verstreckzone
sowie einer zum Vollverstrecken minimalen Garntemperatur und
Streckspannung gearbeitet.
Bezugszeichenliste
1 Fadenschar
2 Klemmriegel
3 Verstreckzone
4 Streckriegel
5 Leitwalze
6 Webbaum
7 Temperieranlage
8 Luft
9 Getriebe
L Klemmlänge
2 Klemmriegel
3 Verstreckzone
4 Streckriegel
5 Leitwalze
6 Webbaum
7 Temperieranlage
8 Luft
9 Getriebe
L Klemmlänge
Claims (6)
1. Verfahren zum Vollverstrecken von Filamentgarn, bei dem
eine Fadenschar (1) bestehend aus einer Vielzahl parallel zu
einer Ebene geführter Garne kontinuierlich durch zwei auf
einanderfolgende Klemmlinien (2, 4) hindurchgeleitet wird
und zwischen den Klemmlinien im Hinblick auf eine
physikalische Umorientierung der Filamentstruktur in der
Längsrichtung zum Erzeugen eines vollverstreckten Garns (FOY
= fully-oriented-yarn) beansprucht wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit einem für eine noch einwandfreie Parallelführung der
Einzelgarne maximalen Abstand (L) der Klemmlinien (2, 4) und
einer zum Vollverstrecken minimalen Garntemperatur sowie
Längsspannung gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei leicht erhöhter Garntemperatur, insbesondere im Be
reich von 50 bis 60°C, verstreckt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (L) der Klemmlinien (2, 4) zum Einstellen
einer Verweilzeit von größenordnungsmäßig 1 Sekunde einge
stellt wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
den Einsatz während des Zettelns oder Assemblierens.
5. Anwendung des Verfahrens nach mindestens einem der An
sprüche 1 bis 4 auf ein infolge Tangelung der Filamente im
Einzelgarn schlichtefrei zu verwebendes Garn.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach minde
stens einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
Streckmittel mit einem für eine noch einwandfreie Parallel
führung der Einzelgarne der Fadenschar (1) maximalen gegen
seitigen Abstand (2) der Klemmlinien (2, 4) und durch Tem
periermittel zum Einstellen der Garntemperatur auf einen für
ein Vollverstrecken noch ausreichenden Betrag, wobei der ma
ximale Abstand (L) die Verweilzeit des Garns zwischen den
Klemmlinien (2, 4) bestimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924231758 DE4231758A1 (de) | 1992-09-23 | 1992-09-23 | Verfahren zum Vollverstrecken von Filamentgarn |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924231758 DE4231758A1 (de) | 1992-09-23 | 1992-09-23 | Verfahren zum Vollverstrecken von Filamentgarn |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4231758A1 true DE4231758A1 (de) | 1994-03-24 |
Family
ID=6468573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924231758 Ceased DE4231758A1 (de) | 1992-09-23 | 1992-09-23 | Verfahren zum Vollverstrecken von Filamentgarn |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4231758A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3602968A1 (de) * | 1986-01-31 | 1987-08-06 | Sucker & Franz Mueller Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum schlichten von filamentgarn |
-
1992
- 1992-09-23 DE DE19924231758 patent/DE4231758A1/de not_active Ceased
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3602968A1 (de) * | 1986-01-31 | 1987-08-06 | Sucker & Franz Mueller Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum schlichten von filamentgarn |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
DE-Z: Textilfaser/Chemieindustrie, 37./89. Jg., Juni 1987, S. 563-571 * |
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