DE4231677A1 - Analysegeraet - Google Patents
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- G01N21/62—Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light
- G01N21/66—Systems in which the material investigated is excited whereby it emits light or causes a change in wavelength of the incident light electrically excited, e.g. electroluminescence
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Description
Die Erfindung betrifft ein Analysegerät für die chemische Ana
lyse von elektrisch nicht leitenden Stoffen, wobei ein kleiner
Teil der Oberfläche des zu untersuchenden Materials verdampft,
ionisiert und angeregt wird und das dabei emittierte Licht ei
ner Spektralanalyse zugeführt wird oder die dabei gebildeten
Pyrolyseprodukte einem Gasanalysesystem, z. B. einem Massen
Spektrometer, zugeführt werden.
Der Zweck eines solchen Analysegerätes ist die schnelle chemi
sche Analyse von Materialien, die nicht oder nur gering elek
trisch leitfähig sind. Die Schnellanalyse z. B. von Kunststof
fen ist von besonderem Interesse im Hinblick auf Entsorgung
und/oder Recycling im Rahmen der modernen Umwelttechnologie.
Erst mit den Hochleistungsimpulslasern ist bekannt geworden,
schnelle Analysen mittels Emissionsspektroskopie an elektrisch
nicht leitfähigen Körpern durchzuführen. Hierbei wird der La
serstrahl auf einen Punkt der Oberfläche des zu untersuchenden
Objekts fokussiert, was zu Verdampfung einer geringen Menge
Materials führt. Mit einer zusätzlichen elektrischen Gasentla
dungsanordnung wird die verdampfte Materie durch Elektronen
stoß angeregt und das emittierte optische Spektrum für die
Analyse verwertet (K. Slickers: "Die automatische Atom-
Emissions-Spektralanalyse", Brühl′sche Universitätsdruckerei
Gießen, 1992, p. 160) oder es wird einfach das im Laserfokus
selbst durch Elektronenstoßanregung emittierte Licht spektros
kopisch analysiert. (K. Laqua: "Emissionsspektroskopie", Ull
manns Enzyklopädie der technischen Chemie, Band 5, Analysen
und Meßverfahren, Verlag Chemie, Weinheim, 1980, p. 441-500).
In einem Aufsatz von A. Felske, W. D. Hagenah und K. Laqua in
Spectrochemica Acta, 27B, 1972, p. 295 mit dem Titel "Über ei
nige Erfolge bei der spektrochemischen Makrospektralanalyse
mit Laserlichtquellen II, Durchschnittsanalyse nichtmetalli
scher Proben" werden die Laserverfahren wie folgt gewürdigt:
"Ganz neue Anwendungsmöglichkeiten eröffnet die Technik der
Laserlichtquellen für die Analyse von elektrisch nichtleiten
den Materialien, z. B. von Gläsern, Keramik, Kristallen und
Kunststoffen. Bisher konnte man solche Stoffe nicht im Anlie
ferungszustand analysieren, sondern erst nach besonderer
Probenvorbereitung. Sie mußten entweder für die Anregung in
elektrischen Entladungen leitend gemacht werden, z. B. durch
Zerkleinern und Mischen mit Kohle- oder Metallpulvern . . . . .".
Diese bekannten Analyseverfahren benötigen teure aufwendige
Hochleistungs-Impulslaser.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Analysegerät für elektrisch
nicht leitfähige Materialien zu realisieren, das den Hochlei
stungsimpulslaser nicht benötigt und ähnlich einfach ist, wie
die Funken-Emissionsspektrometer zur Analyse elektrisch leit
fähiger Oberflächen oder zum Sortieren von Stahlblöcken unter
schiedlicher Legierungen in der Stahlindustrie (z. B. Verwech
slungsspektrometer oder Mobilspektrometer der Firmen SPEKTRO
und BELEG, beschrieben im o.g. Buch von K. Slickers auf den
Seiten 498-503 und 524-526).
Als Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsmäßig ein elektri
scher Gleitfunke auf der Oberfläche des zu analysierenden Ma
terials erzeugt, der die Verdampfung, Ionisierung und Anregung
des zu analysierenden Materials bewirkt.
Der Gleitfunke kann mit zwei Elektroden im Abstand von mehre
ren Millimetern, die die zu untersuchende Oberfläche berühren,
erzeugt werden. Hierbei kann es jedoch vorkommen, daß es zu
einem Durchbruch im Gas oberhalb der Oberfläche kommt. In die
sem Fall muß entweder der Elektrodenabstand vergrößert oder
der Spannungsanstieg der Zündspannung verringert werden. Zur
besseren Kontrolle solcher "Fehlzündungen" kann es sinnvoll
sein, mindestens eine der beiden Elektroden in einem kleinen
Abstand von der Oberfläche zu positionieren. Dadurch wird über
ein kurzes Stück ein Gasdurchbruch erzwungen, was zu einem ab
geknickten Funkenkanal führt, der leicht beobachtet werden
kann. Ein gerader Funkenkanal weist dann auf eine
"Fehlzündung" hin.
Gleitentladungen sind ausführlich untersucht worden für die
Anwendung als starke Lichtquellen z. B. für das optische Pumpen
von Lasern oder als Materialdampfquelle für CVD- und andere
Beschichtungsverfahren. (R.E. Beverly III: "Light Emission
from High-Current Surface-Spark Discharges", Progress in
Optics, North-Holland, 1978 und "Electrical, gasdynamic, and
radiative properties of planar surface discharges", J. Appl.
Phys. 60, 1986). Bei diesen Anwendungen wird das den Gleitfun
ken führende Dielektrikum als dünne Platte präpariert, auf de
ren Rückseite ein elektrischer Leiter angebracht ist, der mit
einer der beiden Elektroden verbunden ist. Dadurch wird die
tangentiale Komponente des elektrischen Feldes auch auf der
Gleitfunkenseite unterdrückt und es werden die erwähnten
"Fehlzündungen" vermieden. Eine solche Elektrodenanordnung,
die präparierte Untersuchungsobjekte benötigt, ist für ein
Analysegerät jedoch nicht sehr geeignet.
Das vom Gleitfunken emittierte Licht kann mittels eines
Lichtleiters, dessen Ende in der Nähe der beiden Elektroden
angebracht ist, dem spektral empfindlichen Detektor zugeführt
werden.
Für die Schnellanalyse, z. B. beim Sortieren von
Kunststoffabfällen, kann die die Elektroden enthaltende Ein
heit des Analysegerätes in eine handliche pistolenähnliche
Form gebracht werden.
Als weitere Ausgestaltung der Erfindung kann ein solches Elek
trodenmaterial verwendet werden, dessen Abtragung durch ein im
Gleitfunken verdampftes Nichtmetall beschleunigt wird und eine
Emissionslinie des Elektrodenmaterials zur Erkennung des
Nichtmetalls benutzt werden. Z. B. sind beim Abfunken des
Kunststoffes PVC mit Elektroden aus Kupfer die Emissionslinien
des Kupfers von höherer Intensität als beim Abfunken des
Kunststoffes PET. Dieser Effekt, der auf der schnelleren Ab
tragung des Kupfers unter Einwirkung von Chlor beruht, kann
zur Unterscheidung der beiden Kunststoffe herangezogen werden.
Die spektroskopische Verarbeitung der empfangenen Lichtstrah
lung unterscheidet sich nicht von der der konventionellen
Funken-Spektralanalyse.
Untersuchungsobjekte sind neben Kunststoffen, Gläsern,
Keramiken, Halbleitern, Flüssigkeiten auch Gewebe, Pulver und
biologische Substanzen. Mit Hilfe eines Gewebes z. B. aus Glas
fasern lassen sich auch Pulver analysieren, die auch Metalle
enthalten können. Die Analyse von Stäuben in Filtersieben aus
Glasfasergewebe ist schon erfolgreich durchgeführt worden.
Zur Erzielung eines kräftigen Funkenspektrums wird ein strom
starker Impuls benötigt. Lediglich zur Zündung wird ein Impuls
hoher Spannung benötigt. In der konventionellen Funken-
Spektralanalyse ist es üblich, zwei Entladekreise zu benutzen
und hierdurch dem Zwei-Elektroden-System einen Impuls zuzufüh
ren der zusammengesetzt ist aus einem Zündimpuls hoher Span
nung und einem ihm nach der Zündung folgenden Hochstromimpuls
relativ niedriger Spannung. Das Einfügen der Sekundärwicklung
eines Hochspannungstransformators in den Hochstromkreis, wie
es bei den Niederspannungsfunken nach Pfeilsticker üblich ist
(Seith und Ruthardt: "Chemische Spektralanlyse" 5. Auflage,
Springer-Verlag Berlin, 1958, p. 145) oder das Einfügen einer
Induktivität zur Trennung des kurzen Hochspannungsimpulses von
dem Speicherkondensator des Hochstromgenerators, behindern den
stromstarken Impuls. Die Entladungsdauer des extern gezündeten
Funkens wird durch die Induktivität im Entladungskreis
verlängert. Schon bei der konventionellen Funken-
Emissionsspektroskopie ist bekannt geworden, daß die Spektral
linienausbeute um so höher ist, je kürzer die Entladezeit ei
ner vorgegebenen Energie ist (Slickers: p. 150). Die gewünsch
ten kurzzeitigen "harten" Funken lassen sich bisher nur mit
selbstzündenden Funken wegen der bisher als unvermeidlich
geltenden größeren Restinduktivität im Entladekreis des fremd
gezündeten Funkens herstellen (Slickers: p. 150).
Auch beim kurzzeitigen "harten" Funken beträgt die Brennspan
nung etwa 50 Volt und nur zur Zündung wird Hochspannung in der
Größenordnung von 10 000 Volt benötigt. Um auch "harte" Funken
fremdgezündet betreiben zu können, wird in einer weiteren Aus
gestaltung der Erfindung unmittelbar nach der Zündung der
Gleitentladung der Hochstromimpuls über einen schnellen, nie
derinduktiven und hochspannungsfesten Schalter, z. B. ein
Wasserstoffthyratron, zugeschaltet.
Hierdurch ist es möglich, kurzzeitige Hochstromimpulse aus
Niederspannungskondensatoren zu entnehmen ohne Behinderung des
Stromimpulses durch induktive Bauelemente. Die erfindungsgemä
ßen Impulsgeneratoren ermöglichen die Erzeugung von fremdge
zündeten "harten Funken" zur Funken-Spektralanalyse elektrisch
leitender wie auch elektrisch nicht leitender Materialien.
Die wesentlichen Teile eines Ausführungsbeispiels der Erfin
dung sind in den beiden folgenden Zeichnungen dargestellt:
Fig. 1 zeigt den Funkenkopf, der in einer Abfunkpistole unter
gebracht ist. Die beiden Kupferelektroden 1 werden gegen das
zu untersuchende dielektrische Material 2 angepreßt. Der inne
re spannungsführende Elektrodenhalter 3 ist mittels eines Fe
derbalges 4 verschiebbar, so daß die Berührung beider Elektro
den 1 mit dem dielektrischen Prüfling 2 erleichtert wird. Die
beiden Elektroden 1 sind mit Madenschrauben in den Elektroden
haltern 3 und 5 befestigt und können leicht ausgewechselt
werden. Der Halter 5 ist mit dem Außenleiter 6 des Kabels 7
verbunden und ist gleichzeitig der Außenleiter des koaxialen
Elektrodensystems, der auf Erdpotential liegt. Der Zündimpuls
wie auch der Hochstromimpuls werden über das koaxiale Kabel 7
dem Elektrodensystem mit den Kupferelektroden 1 zugeführt. Der
Außenleiter 5 des Elektrodensystems besitzt über der äußeren
Elektrode 1b einen Einsatz 8, in der sich das Ende des Licht
leiters 9 befindet und durch den das Spülgas eingeblasen wird,
das über die Gasleitung 10 zugeführt wird. Um die Berührung
der äußeren Elektrode 1b mit dem Prüfling sicher zu stellen,
ist die Spitze der äußeren Elektrode 1b stets tiefer als der
untere Rand des koaxialen Außenleiters 5, so daß stets ein
Spalt zwischen Außenleiter 5 und Prüfling 2 vorhanden ist. Die
Gummimanschette 11 dichtet den Spalt gegen Einstrahlung von
Licht ab.
Fig. 2 zeigt den Schaltplan eines erfindungsgemäßen Impulsgene
rators nach Patentanspruch 5. Sobald die Funkenstrecke 12
(hier ein Gleitfunke) gezündet worden ist, zündet das Wasser
stoffthyratron 13 und entlädt die auf 0,5 bis 2 kV negativ auf
geladene Laufzeitkette 14 über die gezündete Funkenstrecke 12.
Der Wellenwiderstand der Laufzeitkette 14 beträgt 2,5 Ohm und
ihre Laufzeit 3 Mikrosekunden, so daß ein rechteckförmiger
Stromimpuls, einstellbar von 200 bis 800 Ampere, mit einer
Dauer von 6 Mikrosekunden erzeugt wird. Die Impulswiederholra
te ist einstellbar von 20 Hz bis 200 Hz. Die von der Funken
strecke 12 reflektierte Leistung wird in dem 2,5-Ohm-
Widerstand 15 absorbiert. Die Zündung der Funkenstrecke 12 er
folgt mit einem Hochspannungsimpuls von 20 kV, der mit Hilfe
eines Hochspannungs-Impulstransformators 16 mit einem Win
dungsverhältnis 1 : 20 erzeugt wird, über dessen Primärwicklung
ein auf 500 Volt aufgeladener Kondensator 17 (1 µF) mittels ei
nes Thyristors 18 entladen wird. Hierbei wird die Kapazität
des 3 m langen Zuleitungskabels 18 zur Funkenstrecke 12 auf
maximal 20 kV negativ aufgeladen. Die Spannungsüberhöhung wird
durch die Streuinduktivität der Sekundärwicklung des Transfor
mators 16 verursacht. Die Zündung des Wasserstoffthyratrons 13
geschieht automatisch, sobald die Funkenstrecke 12 gezündet
hat, da dann die aufgeladene Gitter-Anoden-Kapazität des Was
serstoffthyratrons am Gitter einen hohen positiven Spannungs
impuls erzeugt.
Claims (5)
1. Analysegerät für die chemische Analyse von elektrisch nicht
leitenden Stoffen, wobei ein kleiner Teil der Oberfläche des
zu untersuchenden Materials verdampft, ionisiert und angeregt
wird und das dabei emittierte Licht einer Spektralanalyse zu
geführt wird oder die dabei gebildeten Pyrolyseprodukte einem
Gasanalysesystem, z. B. einem Massenspektrometer zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein elektrischer Gleitfun
ke auf der Oberfläche des zu analysierenden Materials erzeugt
wird, der die Verdampfung, Ionisierung und Anregung bewirkt.
2. Analysegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
an dem Elektrodensystem, mit dem der Gleitfunke erzeugt wird,
das Ende eines Lichtleiters angebracht ist, über den das vom
Gleitfunken emittierte Licht dem spektral empfindlichen
Lichtdetektor zugeführt wird.
3. Analysegerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Elektrodensystem als handliche, mobile
Einheit, z. B. in Pistolenform ausgebildet ist und über ein
flexibles Kabel mit dem Stromversorgungs- und Analysesystem
verbunden ist.
4. Analysegerät nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein solches Elektrodenmaterial verwendet
wird, dessen Abtragung durch ein im Gleitfunken verdampftes
Nichtmetall beschleunigt wird und eine Emissionslinie des
Elektrodenmaterials zur Erkennung des Nichtmetalls benutzt
wird.
5. Analysegerät, insbesondere nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, bei dem der dem Elektrodensystem zugeführte Impuls
zusammengesetzt ist aus einem Zündimpuls hoher Spannung und
einem ihm nach erfolgter Zündung folgenden Hochstromimpuls re
lativ niedriger Spannung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zu
schaltung des Hochstromimpulses über einen schnellen, nieder
induktiven und hochspannungsfesten Schalter, z. B. ein Wasser
stoffthyratron erfolgt.
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