DE4229540C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Steuern einer Brennkraftmaschine.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung zum Steuern einer
Brennkraftmaschine ist aus der DE 32 09 433 A1 (US 4 516 550 A) be
kannt. Dort wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung
einer Brennkraftmaschine insbesondere einer Dieselbrennkraftmaschi
ne während des Startvorgangs beschrieben. Bei dem dort beschriebenen
Verfahren wird die Kraftstoffmenge abhängig von der Drehzahl, und
einer Zeitbedingung vorgegeben.
Dieses Verfahren und diese Vorrichtung weist den Nachteil auf, daß
ein Defekt des Drehzahlsensors zu unzulässigen Betriebszuständen
führt. Fällt der Drehzahlsensor aus, so erreicht das Drehzahlsignal
nicht den vorgesehenen Grenzwert, dies hat zur Folge, daß die einzu
spritzende Kraftstoffmenge laufend erhöht wird. Dies kann zu unzulässigen
Betriebszuständen der Brennkraftmaschine führen.
Aus der GB 20 473 51 A ist ein Verfahren zur Steuerung der
Kraftstoffeinspritzung bekannt, bei dem bei einem Start mit
Unterspannung die Injektoren erst dann angesteuert werden, wenn die
Drehzahl einen bestimmten Wert erreicht hat.
Desweiteren ist aus det EP 0 266 304 A1 ein Verfahren zur Steuerung
einer Brennkraftmaschine bekannt, bei dem die Kraftstoffeinspritzung
erst freigegeben wird, wenn die Drehzahl einen bestimmten
Schwellenwert überschreitet. Dabei wird ferner nach Überschreiten
des Schwellwerts eine Wartezeit abgewartet, bis die
Kraftstoffeinspritzung beginnt.
Ferner ist aus der JP 59-22 1438 A eine Starteinrichtung für eine
Dieselbrennkraftmaschine bekannt. Die Kraftstoffeinspritzung erfolgt
erst nachdem eine Wartezeit nach Betätigung des Zündschlüssels
abgelaufen ist.
Aus der JP 59 090 761 A ist eine Überwachungseinrichtung für ein von
einem Dieselmotor angetriebenes Fahrzeug bekannt. Dabei wird ein
nicht erfolgter Start mittels einer Kontrolllampe angezeigt.
Desweiteren ist aus der DE 29 45 484 A1 (US 4 402 290 A) eine Ab
schalteinrichtung bekannt, mit der die Brennkraftmaschine üblicher
weise bei Auftreten von unzulässigen Betriebszuständen außer Betrieb
gesetzt werden kann. Bei einer Ausführungsform wird die Startmenge
erst freigegeben, wenn die Drehzahl einen vorgegebenen Wert über
schritten hat. Diese Vorgehensweise besitzt den Nachteil, daß zuerst
der Anlasser betätigt wird und dann die Startmenge freigegeben wird.
Dies kann insbesondere bei einem Abfall der Versorgungsspannung dazu
führen, daß das Stellwerk die für die Startmenge notwendige Position
nicht erreicht. So kann bei einer nicht völlig intakten Batterie
insbesondere bei tieferen Temperaturen der Fall eintreten, daß kein
Start möglich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren zur
Steuerung einer Brennkraftmaschine die Nachteile des Standes der
Technik zu beseitigen.
Das erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtung mit den Merkmalen
des unabhängigen Anspruchs 1 hat gegenüber dem Stand der Technik den
Vorteil, daß die Brennkraftmaschine sich auch bei einem Abfall der.
Versorgungsspannung sicher Starten läßt.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsform erläutert. Die Fig. 1 zeigt ein Blockdia
gramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung und die Fig. 2 ein Flußdia
gramm zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden am Beispiel einer
Dieselbrennkraftmaschine beschrieben. Es kann aber auch bei anderen
Brennkraftmaschinen eingesetzt werden. In diesem Fall werden ent
sprechende Elemente angesteuert. So dient bei einer Dieselbrenn
kraftmaschine eine Regelstange bzw ein Verstellhebel als leistungs
bestimmendes Stellwerk. Bei einer fremdgezündeten Brennkraftmaschine
kann die Drosselklappe als leistungsbestimmendes Stellwerk bezeich
net werden.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung durch ein Blockdia
gramm dargestellt. Eine Brennkraftmaschine 100 bekommt über eine
oder mehrere Kraftstoffleitungen von einer Kraftstoffpumpe 110
Kraftstoff zugemessen. Die Kraftstoffpumpe umfaßt unter anderem ein
Stellwerk 112 und eine Abschalteinrichtung 114. Das Stellwerk 112
und insbesondere die Abschalteinrichtung 114 können auch an oder ge
trennt von der Kraftstoffpumpe angeordnet sein.
Das Stellwerk 112 und die Abstelleinrichtung 114 erhalten Signale
von einem elektronischen Steuergerät 130. Eine Mengensteuerung 132
beaufschlagt das Stellwerk 112 mit Signalen. Eine Sicherheiteinrich
tung 134 beaufschlagt die Abschalteinrichtung 114 mit Signalen.
Ferner umfaßt das elektronische Steuergerät eine Anlassersteuerung
136, die einen Anlasser 160 mit Signalen beaufschlagt. Das elektro
nische Steuergerät steht ferner mit Sensoren 142 für Temperaturwerte
und einem Sensor 144 für die Drehzahl der Brennkraftmaschine in Ver
bindung.
Desweiteren werden dem Steuergerät 130 Signale von Bedienelementen
152 und 154 zugeführt. Diese Bedienelemente erfassen ein Signal be
züglich der Stellung des Fahrpedals 154 sowie ein Signal das die
Stellung eines Schalters 152 anzeigt.
Diese Einrichtung arbeitet nun wie folgt. Die Kraftstoffpumpe 110
verdichtet den Kraftstoff auf den notwenigen Einspritzdruck. Die der
Brennkraftmaschine zugeführte Kraftstoffmenge wird durch das Stell
werk 112 festgelegt. Hierzu berechnet die Mengensteuerung 132 abhän
gig von den Sensorsignalen und der Stellung des Bedienelementes 154
ein entsprechendes Mengensignal. Beim Start wird die Stellung des
Bedienelements 154 in der Regel nicht berücksichtigt.
Bei der Kraftstoffpumpe 110 ist zwischen einem Saugraum und einem
Elementraum zu unterscheiden. Der Saugraum ist mit Kraftstoff unter
relativ niederen Druck angefüllt. Im Elementraum wird der Kraftstoff
auf einen relativ hohen Druck, der für die Zumessung erforderlich
ist, verdichtet. Mittels der Abschalteinrichtung 114 kann die Kraft
stoffzufuhr unterbrochen bzw. freigegeben werden. So unterbricht zum
Beispiel die Abschalteinrichtung die Verbindung zwischen dem Saug
raum und dem Elementraum. Eine solche Unterbrechung erfolgt zum ei
nen beim Abschalten der Brennkraftmaschine bzw. beim Überschreiten
bestimmter Sicherheitsbedingungen. Das Ein- bzw das Abschalten der
Brennkraftmaschine signalisiert der Fahrer durch eine entsprechende
Betätigung des Bedienelements 152.
Bei einer Betätigung des Bedienelements 152, das anzeigt, daß der
Fahrer die Brennkraftmaschine starten will, beaufschlagt die Anlaß
steuerung 136 den Anlasser 160 mit einem Signal. Der Anlasser treibt
daraufhin die Brennkraftmaschine an. Vor dem Startvorgang gibt die
Mengensteuerung 132 eine Startmenge QS abhängig von einem oder
mehreren Temperaturwerten, der Drehzahl und gegebenenfalls einer
Zeitbedingung aus. Mit diesem Signal wird dann das Stellwerk 112 be
aufschlagt. Üblicherweise ist diese Startmenge QS größer, als die im
Normalbetrieb vorkommenden Mengensignale.
Bei den bekannten Verfahren zur Steuerung der Kraftstoffzumessung
wird üblicherweise zuerst durch Ansteuern des Stellwerks eine ent
sprechende Startmenge ausgegeben und anschließend der Anlasser 160
betätigt. Diese Vorgehensweise hat unter anderem den Nachteil, daß
bei einem Ausfall des Drehzahlsensors die Startmenge zugemessen und
gegebenenfalls laufend erhöht wird, da erst bei Vorliegen einer be
stimmten Drehzahl der Startvorgang abgebrochen und die Startmenge
reduziert wird. Solange die Brennkraftmaschine eine sogenannte
Startabwurfdrehzahl nicht erreicht, wird die Startmenge beibehalten
oder sogar erhöht. Diese laufende Erhöhung der Startmenge QS kann zu
unzulässigen Betriebszuständen der Brennkraftmaschine führen.
Bei einem bekannten Verfahren sind daher mindestens zwei Drehzahl
sensoren vorgesehen, sodaß bei Ausfall eines Drehzahlsensors eine
sichere Drehzahlerfassung mittels des zweiten Drehzahlsensors ge
währleistet ist. Ein unzulässiger Betriebszustand nach der Anlasser
betätigung kann durch die Drehzhalredundanz weitestgehend verhindert
werden. Eine solche Lösung des Problems ist aber sehr kosteninten
siv, da zwei Drehzahlsensoren benötigt werden.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren wird der zweite Drehzahlsen
sor nicht benötigt. Bei diesem Verfahren wird die Startmenge erst
nach Überschreiten einer Drehzahlschwelle nach der Anlasserbetäti
gung freigegeben. Hierbei ergibt sich der Nachteil, daß die Anlas
serbetätigung einen erheblichen Energiebedarf aufweist. Dies wieder
um führt zu einem Abfall der Batteriespannung. Bei einem starken Ab
fall der Batteriespannung kann unter anderem der Fall eintreten, daß
die noch zur Verfügung stehende Energie nicht mehr ausreicht um das
Stellwerk 112 die vorgesehene Position zu bringen.
Bei einer entsprechend niederen Versorgungsspannung kann der Fall
eintreten, daß das Stellwerk nicht, die der Startmenge entsprechende
Position, einnimmt und damit die Kraftstoffpumpe 110 die vorgesehene
Startmenge QS nicht einspritzen kann. In diesem Fall ist kein Start
der Brennkraftmaschine möglich.
Die Abschaltung der Brennkraftmaschine erfolgt üblicherweise durch
die Abschalteinrichtung 114. Bei einer erneuten Betätigung des Be
dienelements 152 zum Start der Brennkraftmaschine befindet sich die
Abschalteinrichtung 114 in ihrem geschlossenen Zustand. Daher wird
bei den bekannten Vorrichtungen üblicherweise beim Start zuerst die
Abschalteinrichtung 114 geöffnet.
Wie in dem Flußdiagramm der Fig. 2 dargestellt wird beim Starten
erfindungsgemäß wie folgt vorgegangen. Nachdem in einem ersten
Schritt 200 anhand der Stellung des Bedienelements 152 erkannt wird,
daß der Fahrer die Brennkraftmaschine starten will, wird in einem
zweiten Schritt 210 von der Mengensteuerung 132 eine zumindestens
von der Temperatur abhängige Startmenge QS vorgegeben. Mit diesem
Mengensignal wird das Stellwerk 112 beaufschlagt. Das Stellwerk 112
nimmt dann die entsprechende Position ein. Eine Zumessung von Kraft
stoff erfolgt noch nicht, da die Abstelleinrichtung die Kraftstoff
zufuhr noch nicht freigegeben hat.
In einem weiteren Schritt 220 wird anschließend der Anlasser 160 be
tätigt. Erkennt die Sicherheitseinrichtung 134 im Schritt 230, daß
eine Sicherheitsbedingung erfüllt ist, so gibt sie ein Signal an die
Abschalteinrichtung 114, das das Öffnen der Abschalteinrichtung zur
Folge hat. Als Sicherheitsbedingung kann unter anderem vorgesehen
sein, daß abgefragt wird, ob die Drehzahl über eine vorgegebene
Schwelle NS ansteigt. Diese Drehzahlschwelle NS wird so gewählt, daß
sie annähernd der Anlaßdrehzahl entspricht. Sie sollte etwa 90% der
Anlaßdrehzahl betragen. Dies ist die Drehzahl, die von dem Drehzahl
sensor erfaßt wird, wenn der Anlasser 160 die Brennkraftmaschine an
treibt.
Das Erreichen der Anlaßdrehzahl wird dahingehend interpretiert, daß
der Drehzahlsensor korrekt arbeitet. Wird die Anlaßdrehzahl nicht
erreicht, ist der Drehzahlsensor bzw. der Anlasser defekt. Im ersten
Fall liegt ein sicherheitskritischer Notfall vor und die Kraftstoff
zufuhr darf nicht freigegeben werden. Bei einem Defekt des Anlassers
ist eine Freigabe der Kraftstoffzufuhr nicht erforderlich, da bei
einem defekten Anlasser kein Start möglich ist.
Anschließend an den Schritt 240 wird in Schritt 250 mit der üblichen
Steuerung fortgesetzt. Ist die Drehzahl kleiner als die Drehzahl
schwelle NS erfolgt eine Zeitabfrage 260. Ergibt diese Zeitabfrage,
daß eine Wartezeit noch nicht abgelaufen ist, so wird in Schritt 230
nochmals überprüft, ob die Drehzahl N größer als die Drehzahl
schwelle ist. Erkennt die Zeitabfrage 260, daß die Wartezeit abge
laufen ist, wird dem Fahrer im Schritt 270 mit geeigneten Anzeige
einrichtungen mittgeteilt, daß ein Start der Brennkraftmaschine
nicht möglich ist. Als Anzeigeeinrichtung kann zum Beispiel eine
Kontrollampe eingesetzt werden.
Durch diese spezielle Wahl der Reihenfolge der Betätigung der ein
zelnen Elemente kann gewährleistet werden, daß die Kraftstoffzufuhr
nur dann freigegeben wird, wenn der Drehzahlsensor korrekt arbeitet.
Desweiteren kann auch bei einer geringen Versorgungsspannung gewähr
leistet werden, daß das Stellwerk 112 die entsprechende Position er
reichen kann.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere
einer Dieselbrennkraftmaschine, wobei beim Starten der Brennkraftma
schine in einem ersten Schritt ein leistungsbestimmendes Stellwerk
derart angesteuert wird, daß es eine Startposition einnimmt, daß in
einem nachfolgenden Schritt ein Anlasser angesteuert wird, und daß
eine mit dem leistungsbestimmenden Stellwerk in Wirkverbindung ste
hende Abschalteinrichtung erst nach Erfülltsein einer Sicherheitsbe
dingung freigegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
schalteinrichtung freigegeben wird, wenn die Drehzahl größer als ein
Schwellwert ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwellwert kleiner oder gleich einer Anlaßdrehzahl ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Erfülltsein der Drehzahlbedingung nach Erfülltsein ei
ner Zeitbedingung überprüft wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß dem Fahrer mit einer Anzeigeeinrichtungen mitgeteilt wird,
daß ein Start der Brennkraftmaschine nicht möglich ist.
6. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere
einer Dieselbrennkraftmaschine, wobei beim Starten der Brennkraftma
schine in einem ersten Schritt erste Mittel ein leistungsbestimmen
des Stellwerk so ansteuern, daß es eine Startposition einnimmt, daß
in einem nachfolgenden Schritt zweite Mittel einen Anlasser an
steuern, und daß dritte Mittel eine mit dem leistungsbestimmenden
Stellwerk in Wirkverbindung stehende Abschalteinrichtung erst nach
Erfülltsein einer Sicherheitsbedingung freigeben.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das lei
stungsbestimmende Stellwerk die der Brennkraftmaschine zugeführte
Kraftstoffmenge bestimmt.
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