DE4227920A1 - Verfahren zur Herstellung von Baumaterialien, insbesondere von Platten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Baumaterialien, insbesondere von PlattenInfo
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- C04B28/14—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing calcium sulfate cements
- C04B28/142—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing calcium sulfate cements containing synthetic or waste calcium sulfate cements
- C04B28/144—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing calcium sulfate cements containing synthetic or waste calcium sulfate cements the synthetic calcium sulfate being a flue gas desulfurization product
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Baumaterialien, insbesondere Platten aus Zellulosefasern
unter Verwendung von Gips, Wasser und mindestens zwei
Zuschlagstoffen.
Die Notwendigkeit einer derartigen Verfahrensentwicklung
ergibt sich aus der Tatsache, daß reichlich vorhandene,
aber schon gebrauchte Wertstoffe einer sinnvollen Wei
terverwendung im geschlossenen Wertstoffkreislauf zuge
führt werden und die Grundlage für die Herstellung eines
preiswerten Baumaterials, z. B. von Bau- bzw. Wärmedämm
platten für den trockenen Innenausbau bilden.
Es sind Lösungen bekannt, die Lignozellulose- und/oder
Zellulosefasern aus Holz-, Papier- und Pappeabfällen in Ver
bindung mit mineralischen Zuschlagstoffen wie Gips, Zement
und dgl. und Wasser zur Herstellung von Baumaterialien,
insbesondere Bauplatten und Formkörpern verwenden.
So wird in der DE 38 18 117 A1 ein Verfahren beschrieben, wo
angefeuchtete zellulose- oder lignozellulosehaltige Fasern
mit einem Bindemittel z. B. Gips oder Zement mittels zweier
Streubögen vermischt und zu einem Grund- und späterem
Formvlies verpreßt werden.
Eine ähnliche Verfahrensweise wird in der DE 33 36 243 A1
offenbart, wo feuchte lignozellulose- oder zellulosehaltige
Teilchen mit pulverförmigen Gips vermischt werden und die
in den Teilchen vorhandene Feuchtigkeit für den Abbinde
prozeß des Gipses genutzt wird.
Auch in der DE 32 47 009 C2 wird ein Verfahren beschrieben,
wo Zellulose- und/oder anorganischen Teilchen, die die not
wendige Feuchtigkeit für den Abbindevorgang des Gipses
aufweisen, in mit dem pulverförmigen Gips gemischter Form
einer bewegten Unterlage unter Bildung eines Vlieses zu
geführt werden.
In ähnlicher Weise offenbart die DE 38 40 718 A1 ein
Verfahren, nach dem einer trockenen Ausgangsmischung aus
Gips und Ligno- und/oder Zellulosefasern ein wasserge
sättigter, im wesentlichen erdfeuchter Leichtzuschlagstoff
zugesetzt und mittels eines Streuvorganges ein Vlies ge
bildet wird.
Letztenendes beschreibt die DE 38 15 393 A1 ein Verfahren,
bei dem auf die Oberfläche von trockenen oder getrockneten
lignozellulose- und/oder zellulosehaltigen Teilchen Wasser
aufgebracht und mit einem trockenen Gemisch von Portland
zement, Gips und reaktionsbeschleunigend wirkenden mine
ralischen Komponenten vermischt, zu einem Vlies verpreßt
wird.
Bei allen vorgenannten Verfahren wirkt sich nachteilig aus,
daß auf Grund der sogenannten Trockenaufbereitung der lig
nozellulose- und/oder zellulosehaltigen Fasern, das ver
wendete Ausgangsmaterial in Form von Holz-, Papier- und Pap
peabfällen durch geeignete Verfahren zerkleinert werden
muß, was zur Zerstörung der Fasern und damit zur Ver
ringerung der Haltbarkeit bzw. Festigkeit bei Wiederver
wendung z. B. als Baumaterialien in Form von Platten nach
o.g. Verfahren führt.
Außerdem wirkt sich nachteilig der hohe Gips- bzw. andere
Bindemittelanteil im Verhältnis zum eingesetzten Faser
anteil aus. Nach o.g. Verfahren hergestellte Baumaterialien
sind oftmals anfällig für Fäulnis und auf Grund des Fehlens
geeigneter Zuschlagstoffe in ihrer Festigkeit begrenzt.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte lignozellulose- bzw.
zellulosehaltige Material wie Holz-, Papier- und Pappeabfälle
muß frei von Fremdkörpern, wie z. B. Eisenteilen in Form von
Büroklammern und dgl. sein, da ansonsten eine Zerstörung
der Vorrichtungen, wie z. B. Papiermühlen, Zerkleinerungs
messer u.ä. bei der Herstellung des Fasertrockengemisches
unvermeidbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art zu schaffen, billige Rohstoffe
wie z. B. Altpapier und Altpappe sowie Rea-Gips aus der
Rauchgasentschwefelung, der ebenfalls in ausreichendem
Maße zur Verfügung steht, zu verwenden, wobei es darauf
ankommt, möglichst einen hohen Faserstoffanteil in Form
von Zellulosefasern einzusetzen, der in Verbindung mit
der mineralischen Komponente Gips zur Festigkeitser
höhung der hergestellten Baumaterialien beiträgt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
gemischte Papier- und Pappeabfälle im Naßaufbereitungsver
fahren, wie es in der Papierherstellung angewandt wird, in
einem Stoff- oder Turbolöser mit einer definierten Menge
Wasser naß aufbereitet werden.
Die Stoffdichte des so entstandenen Faserbreies beträgt ca.
15%, d. h. der Faserbrei besteht aus 15% Zellulosefasern
und 85% Wasser. Anschließend erfolgt nacheinander das
Dosieren des Bindemittels Gips, vorzugsweise Rea-Gips im
pulverförmigen Zustand sowie mindestens zweier Zuschlag
stoffe bestehend aus Natronwasserglas und Borax.
Die so entstandene Masse wird danach in entsprechende For
men gegeben und verpreßt, wobei der größte Teil des Wassers
wieder entfernt wird, der nicht zum Abbinden des Bindemit
tels Gips benötigt wird.
Die nach vorstehendem Verfahren hergestellten Baumateri
alien in Form von vorzugsweise Platten, können ohne Ver
zug kurzfristig an der Luft getrocknet werden und sie be
dürfen keiner künstlichen Trocknung mit hohem Energieauf
wand.
Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, die aus Zel
lulosefasern, Wasser, Gips und Zuschlägen hergestellte Mas
se einer Plattenfertigungsbandanlage zuzuführen bzw. zum
dämmenden Ausfüllen von Hohlräumen zu verwenden.
Die nach vorstehendem Verfahren hergestellten Baumateri
alien, insbesondere Platten, lassen sich gut sägen, schrau
ben, bohren und nageln. Sie weisen außerdem eine glatte
Oberfläche und Planebenheit auf.
Platten mit einer Dicke von 15 mm zeigen nach dem Trock
nungsprozeß folgende Eigenschaften:
Trockenrohdichte 520 N/mm2
Biegezugfestigkeit 1,1 N/mm2
Oberflächenhaft zugfestigkeit 0,21 N/mm2
Wärmeleitfähigkeit 0,1 W/m*K.
Biegezugfestigkeit 1,1 N/mm2
Oberflächenhaft zugfestigkeit 0,21 N/mm2
Wärmeleitfähigkeit 0,1 W/m*K.
Die Platten sind in die Kategorie eines wärmedämmenden
Baustoffs der Baustoffklasse B2 als normalentflammbarer
Baustoff einzuordnen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen darin, daß
mit dem Einsatz des in großen Maße zur Verfügung stehenden
recycelbaren Wertstoffes Altpapier und Altpappe umwelt
freundlich ein Baumaterial geschaffen wird, welches durch
seinen hohen Anteil an Zellulosefasern zu einer Einsparung
von Bindemitteln wie Gips oder wie im vorliegenden Falle,
Rea-Gips, führt und sich somit preisgünstig Leichtbau
platten für den trockenen Innenausbau herstellen lassen.
Durch die Verwendung der Zuschlagstoffe Natronwasserglas
und pulverförmigen Borax kommt es zur Festigkeitserhöhung
bzw. Fäulnishemmung.
Besonders vorteilhaft wirkt sich das Naßaufbereitungsver
fahren bei der Verwendung von Altpapier und Altpappe mit
unverwertbaren Bestandteilen aus, da sie sich am Boden der
Aufbereitungsanlage absetzen und leicht entfernt werden
können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
näher beschrieben.
Das Ausgangsmaterial in Form von Altpapier und Altpappe
im etwaigen Verhältnis 1 : 1 wird nach dem bekannten
Naßaufbereitungsverfahren bis zu einer Stoffdichte von
ca. 15% zerfasert, was bedeutet, daß die Zellulose
fasern des Altpapiers und der Altpappe nicht zerschnit
ten oder zermahlen werden, sondern in ihrer Struktur durch
das Aufweichen weitestgehend erhalten bleiben.
Dem so entstandenen wäßrigen Faserbrei werden das Bindemit
tel, beispielsweise Gips - hier in Form von Rea-Gips - und
die Zuschläge in Form von Natronwasserglas und pulver
förmigen Borax untergemischt. Die Masse wird in Formen ge
geben und verpreßt oder einer entsprechenden Anlage zur
kontinuierlichen Plattenherstellung zugeführt.
Die Zusammensetzung des Faserbreies sollte vorteilhafter
weise wie folgt dosiert sein:
1000 g Altpapier bzw. Altpappe mit einer Stoffdichte von
15%
1700 g Bindemittel in Form von Gips, vorzugsweise Rea-Gips
400 g Natronwasserglas
80 g Borax in Pulverform.
1700 g Bindemittel in Form von Gips, vorzugsweise Rea-Gips
400 g Natronwasserglas
80 g Borax in Pulverform.
Es entsteht damit ein Verhältnis der Gewichtsprozente zwi
schen den zellulosehaltigen Teilchen und dem Bindemittel
einschließlich der Zuschlagstoffe von etwa 1 : 2.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Baumaterialen, insbeson
dere von Platten, aus zellulosehaltigen Fasern, die im
Stofflöser zu einem wäßrigen Faserbrei mit einer
Stoffdichte von 15% gelöst werden und unter Verwen
dung von Bindemitteln wie z. B. Gips und Zuschlagstof
fen, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
Gewichtsprozente der zellulosehaltigen Teilchen und
dem Bindemittel einschließlich der Zuschlagstoffe
etwa 1 : 2 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die zur Verarbeitung gewonnene Masse aus ca. 30-35%
Zellulosefasern und 50-55% Bindemitteln besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeich
net, daß der Masse noch ca. 12-15% Natronwasser
glas und ca. 3% Borax hinzugefügt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924227920 DE4227920A1 (de) | 1992-08-22 | 1992-08-22 | Verfahren zur Herstellung von Baumaterialien, insbesondere von Platten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924227920 DE4227920A1 (de) | 1992-08-22 | 1992-08-22 | Verfahren zur Herstellung von Baumaterialien, insbesondere von Platten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4227920A1 true DE4227920A1 (de) | 1994-02-24 |
Family
ID=6466197
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924227920 Withdrawn DE4227920A1 (de) | 1992-08-22 | 1992-08-22 | Verfahren zur Herstellung von Baumaterialien, insbesondere von Platten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4227920A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4331567A1 (de) * | 1993-07-23 | 1995-02-09 | Heinz B Mader | Feuerfester Werkstoff aus Papier |
FR2727675A1 (fr) * | 1994-12-01 | 1996-06-07 | Carlucci Pierre Antoine | Composition pour la fabrication d'elements de construction isolants, alleges |
EP1029834A1 (de) * | 1999-02-17 | 2000-08-23 | Rigips GmbH | Borverbindung enthaltende Gipsfaserplatte |
WO2007110428A1 (de) * | 2006-03-27 | 2007-10-04 | Knauf Gips Kg | Gipsprodukt |
-
1992
- 1992-08-22 DE DE19924227920 patent/DE4227920A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO2007110428A1 (de) * | 2006-03-27 | 2007-10-04 | Knauf Gips Kg | Gipsprodukt |
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Legal Events
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