DE4227719A1 - Schaltungsanordnung zum bremsen eines stromwendermotors - Google Patents
Schaltungsanordnung zum bremsen eines stromwendermotorsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Schaltungsanordnungen zum
Bremsen eines Stromwendermotors, gemäß dem Oberbegriff
der nebengeordneten Ansprüche 1 und 7.
Schaltungsanordnungen zum Abbremsen eines Stromwendermotors
sind in unterschiedlicher Auslegung bekannt.
In der DE 24 39 068 wird eine Schaltungsanordnung zum
Bremsen eines Universalmotors aufgezeigt, die insbesondere
über einen Druckknopfschalter 19 (Tastschalter) betrieben
wird. Nachteilig ist hierbei, daß der Bremsvorgang von
Hand beeinflußbar ist. Wo hingegen die DE 35 46 719 eine
Bremsschaltung für Universalmotoren zeigt, bei der ein
spezieller Umschalter ein sicheres Umschalten von der
Betriebsschaltstellung in die Bremsschaltstellung gewähr
leisten soll, indem ein Zeitversatz der Schaltvorgänge
durch zeitlich aufeinanderfolgendes Betätigen der beiden
Umschalter S1, S2 besteht.
Die Schriften DE 36 36 555, DE 38 02 419, DE 40 25 713
zeigen unterschiedliche Lösungen zum Bremsen eines Uni
versalmotors.
Ein erheblicher Nachteil der bekannten Schaltungsanord
nungen ist der, daß bei einer schnellen Betätigung der
Schaltglieder dem Umschalters das Netz im Umschalter
kurzgeschlossen wird. Die Netzkurzschließung erfolgt
durch die Lichtbogenbildung von den einen Kontaktpunkten
über die Schaltglieder zu den anderen Kontaktpunkten, und
insbesondere bei Umschaltern mit Übertotpunktcharakteristik.
Umschalter mit Übertotpunktcharakteristik sind aber bei
Elektrowerkzeugen erwünscht, da der Schaltvorgang nicht
beeinflußbar sein soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine konstruktiv sichere
Schaltungsanordnung des Umschalters mit Übertotpunkt
charakteristik zu schaffen, womit ein kurzschlußsicheres
Schalten von der Betriebsschaltstellung in die Bremsschalt
stellung möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung
durch die kennzeichnenden Merkmale der nebengeordneten
Patentansprüche 1 und 7 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäßen Lösungen haben die Vorteile, daß
durch die Schaltungsanordnung der Schaltglieder des Um
schalters selbst bei extremen Anforderungen das Netz
nicht im Umschalter kurzgeschlossen wird, und wobei
gleichzeitig auch noch die Kommutierung in der Abbrems
phase verbessert wird.
Außerdem kommen bei den Schaltungsanordnungen Umschalter
mit Übertotpunktcharakteristik zur Anwendung, welche
besondere für abzubremsende leistungsstarke Elektrowerk
zeuge Verwendung finden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung an
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Schaltungsanordnung zum Bremsen eines
Stromwendermotors mit der Anordnung eines
zweigliedrigen Umschalters,
Fig. 2 eine Schaltungsanordnung nach der Fig. 1 mit
der Anordnung eines viergliedrigen Umschalters.
Fig. 1 und 2 zeigt eine Schaltungsanordnung zum Bremsen
eines Stromwendermotors mit einer Strompfadregulierung,
bei der der Bremsstrom über einen im Strompfad 1 ange
ordneten Baustein 2 reguliert wird. In Fig. 2 stellt
der Baustein 2 eine Gleichrichterbrückenschaltung 3 dar.
Der Baustein 2 soll bezwecken, daß ein Spannungsrückstand
von 1 bis 3 Volt am Strompfad 1 vorhanden ist, der für
die Felderregung in der Bremsphase benötigt wird. Der
Baustein 2 kann zum Beispiel eine antiparallel geschal
tete Diodenanordnung beinhalten.
Zum Ein- und Umschalten in die Betriebsphase und zurück
in die Bremsphase sind mindestens vier Kontaktpunkte am
Umschalter erforderlich.
In Fig. 1 ist ein Umschalter 4 mit zwei Schaltgliedern
S1, S2 und vier Kontaktpunkten angeordnet.
Um zu verhindern, daß sich das Netz nicht im Umschalter,
durch ein schnelles Hinbewegen der Schaltglieder S1, S2
von dem einen Kontaktpunkt zu dem anderen Kontaktpunkt,
kurzschließt, ist es erforderlich, daß der Zeitwert der
Wegstrecke der Schaltglieder größer ist, als der Zeit
wert der Lichtbogen an den frontaktpunkten und der Schalt
glieder. Ist der Zeitwert für die Wegstrecke der Schalt
glieder kleiner als der der Lichtbogen, so wird das Netz
im Umschalter über die Kurzschlußbrücke 5, oder über den
Anker 6, als auch über die Feldwicklung 7 kurzgeschlossen,
je nachdem, an welchem Kontaktpunkt der Lichtbogen die
stärkste Intensität aufweist.
Ein Umschalter, mit der Bestimmung für Kurzschlußbrem
sungen, ist deshalb besonders kurzschlußanfällig, weil
an jedem der den Schaltgliedern S1, S2 zugeordneten
Kontaktpunkten I, II im Motorbetrieb die Netzspannung
anliegt.
Wird nun das Netz durch Betätigen der Schaltglieder
getrennt, so ist der Strom bestrebt nachzueilen, was
sich durch die Induktivität des Motors als sehr hohe
Abschaltspannung auswirkt. Im Moment der Netztrennung
entsteht somit eine hohe Felderregung, wodurch eine
hohe Gegeninduktion am Anker erfolgt.
Diese Ströme prallen am Kontaktpunkt II des Schalt
glieds S1 aufeinander, mit den Folgen der Verschmel
zung des Schaltglieds mit dem Kontaktpunkt, wenn die
Schaltglieder sich schneller vom Kontaktpunkt I zum
Kontaktpunkt II bewegen, als der Zeitwert der Licht
bogen.
Die nacheilende Abschaltspannung kann weit über
1000 Volt betragen.
Außerdem wird das Netz durch die Lichtbogen vom Kontakt
punkt I über die Schaltglieder zum Kontaktpunkt II ge
zogen, und dieser Vorgang führt zum Netzkurzschluß.
Der Lichtbogen an den Kontaktpunkten der Schaltglieder
setzt sich auch über die Bürsten am Kollektor des Ankers
6 fort, was eine der Ursachen des starken Feuerns der
Bürsten bei einer Kurzschlußbremsung ist.
Um zu verhindern, daß das Netz nicht über den Umschalter
kurzgeschlossen wird, und soll das zusätzliche Feuern
der Bürsten verhindert werden, so ist es erforderlich,
den Zeitwert der Wegstrecke der Schaltglieder von dem
einen Kontaktpunkt zu dem anderen Kontaktpunkt hoher
festzulegen, als den Zeitwert der Lichtbogen. Eine der
artige Maßnahme wird zum Beispiel durch einen Umschalter,
der als Taster ausgelegt ist, erreicht, da die Schalt
glieder bei einem Taster in Abhängigkeit mit dem Bedie
nungselement des Schalters stehen, und somit ist der
Zeitwert der Wegstrecke der Schaltglieder im allgemeinen
größer, als der Zeitwert der Lichtbogen.
Betriebssicher ist ein Umschalter als Taster aber nicht,
denn wenn man das Bedienungselement zurückzuschnellen läßt,
wird das Netz unweigerlich im Umschalter kurzgeschlossen,
außerdem kann der Anwender über das Bedienungselement ent
scheiden, ob eine Bremsung eingeleitet wird oder nicht,
diese Möglichkeit ist aus Betriebssicherheitsgründen bei
Elektrowerkzeugen nicht akzeptabel.
Da Stromwendermotoren für Elektrowerkzeuge üblicherweise
mit Wechselstrom betrieben werden, und eine Kurzschluß
bremsung durch Gleichstrom erfolgt, ist es vorteilhaft,
daß die Schaltglieder zu und von den Kontaktpunkten I
langsam, und zu und von den Kontaktpunkten II schnell
bewegt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die
Schaltglieder in der Mittelstellung 8 des Schaltvorgangs
kurzzeitig verharren, bzw. sich annähernd bewegen. Durch
eine derartige Maßnahme wird erreicht, daß der Licht
bogen an den Kontaktpunkten völlig erloschen ist, sowie
die Netzerregung im Motor, bevor die Kurzschlußbremsung
eingeleitet wird. Die Schaltglieder S1, S2 bewegen sich
vorteilhaft synchron von dem einen Kontaktpunkt zu dem
anderen Kontaktpunkt, hierbei Können die Schaltglieder
eine derartige Mechanik aufweisen, womit sie bis zur
Mittelstellung 8 vom Kontaktpunkt I langsam und von u-er
Mittelstellung zum Kontaktpunkt II schnell bewegt werden,
und in der Mittelstellung 8 kurzfristig verharren, bzw.
sich annähernd verharrend bewegen. Durch eine solche
Mechanik der Schaltglieder wird einerseits erreicht,
daß sich das Netz nicht im Umschalter kurzschließt, und
andererseits wird das Bürstenfeuer bei einer Kurzschluß
bremsung erheblich reduziert.
Der Baustein 2 zur Bremsstromregulierung kann vorteilhaft
am Umschalter integriert sein.
Zur Anlaufstrombegrenzung kann das Schaltglied S2 zusätz
lich als Schaltverzögerungsglied ausgelegt sein, wo hierbei
dann der Anlaufstrom über ein Strombegrenzungsbaustein 9
fließt. Oder es ist für die Anlaufstrombegrenzung ein
entsprechendes weiteres Schaltglied am Umschalter ange
ordnet.
Die Schaltglieder können auch in ihrer Funktion vorteil
haft so ausgelegt sein, daß das Schaltglied S1 in der
Mittelstellung 8 solange verharrt, bis das Schaltglied
S2 voll durchgeschaltet ist.
Der Umschalter kann auch derart aufgebaut sein, daß jeweils
einem Schaltglied lediglich nur ein Kontaktpunkt zugeordnet
ist.
Fig. 2 zeigt eine derartige Anordnung und die Schaltung ist
folgendermaßen:
Am Kontaktpunkt a des Schaltglieds P1 ist einseitig das
Netz angeschlossen. Das Schaltglied P1 ist durch eine
Brücke 10 mit dem Schaltglied P3, und der Kontaktpunkt c
des Schaltglieds P3 ist durch eine Brücke 11 mit dem
Kontaktpunkt b des Schaltglieds P2, und das Schaltglied
P2 ist durch eine Brücke 12 mit dem Schaltglied P4 ver
bunden.
Die Feldwicklung 7 ist an die Brücke 10 und 12 und der
Anker einseitig an die Brücke 11 angeschlossen. Der andere
Netzanschluß führt zur anderen Seite des Ankers, und über
eine Kurzschlußbrücke 13 zum Kontaktpunkt d des Schalt
glieds P4.
Die Schaltglieder werden synchron über ein Bedienungsele
ment betätigt. In der Einschaltstellung (Motorbetrieb)
sind die Schaltglieder P1 und P2 geschlossen und die
Schaltglieder P3 und P4 geöffnet. In der Ausschalt
stellung (Bremsbetrieb) sind die Schaltglieder P3 und
P4 geschlossen und die Schaltglieder P1 und P2 ge
öffnet. Mit einer derartigen Anordnung ist jeweils ein
geöffnetes und ein geschlossenes Schaltglied durch eine
Brücke miteinander verbunden, und diese Schaltglieder
stellen zusammen ein Umschaltglied dar.
Zur Anlaufstrombegrenzung kann das Schaltglied P2 als
Schaltverzögerungsglied ausgelegt sein, wobei der Anlauf
strom über einen Strombegrenzungsbaustein fließt, der
zwischen der Brücke 11 und der Brücke 12 angeordnet ist.
Vorteilhaft kann es sein, daß das Netz durch das Schalt
glied P1 getrennt wird, bevor die Schaltglieder P2, P3,
P4 betätigt werden.
Durch die Brückenverbindungen der Schaltglieder sind bei
einem zweipoligen Umschalter, der mit vier Schaltgliedern
versehen ist, nur fünf Klemmenanschlüsse erforderlich.
Durch die Maßnahme, daß bei dem Umschalter den Schalt
gliedern lediglich nur ein Kontaktpunkt zugeordnet ist,
wird hierdurch ein Kurzschließen des Netzes im Umschalter
verhindert.
Claims (9)
1. Schaltungsanordnung zum Bremsen eines Stromwender
motors mit einem zwischen Motor- und Bremsbetrieb um
schaltenden Umschalter mit Übertotpunktcharakteristik,
der zwei Schaltglieder (S1, S2) aufweist, welche
zwischen Kontaktpunkten (I, II) der Betriebs- und
Bremsschaltstellung bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Umschalter derart ausgebildet ist, daß der Zeit
wert der Wegstrecke der Schaltglieder (S1, S2) von dem
einen Kontaktpunkt zu dem anderen Kontaktpunkt größer ist,
als der Zeitwert der Lichtbogen an den Kontaktpunkten
(I, II) der Schaltglieder, und daß sich die Schaltglieder
annähernd synchron zu und von den Kontaktpunkten bewegen,
(Fig. 1).
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltglieder (S1, S2) von der Betriebsschalt
stellung zur Bremsschaltstellung in der Mittelstellung
(8) des Schaltvorgangs kurzseitig verharren, bzw. sich
annähernd verharrend bewegen.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltglied (S1) in der Mittelstellung (8) solange
verharrt, bis das Schaltglied (S2) voll durchgeschaltet ist.
4. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anlaufstrombegrenzung das Schaltglied (S2) zusätz
lich als Schaltverzögerungsglied ausgelegt ist, wobei der
Anlaufstrom über einen Strombegrenzungsbaustein (9) fließt.
5. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mechanik für den Bewegungsablauf der Schalt
glieder unabhängig vom Bedienungselement ausgelegt ist.
6. Schaltungsanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Baustein (2) zur Bremsstromregulierung am Um
schalter integriert ist.
7. Schaltungsanordnung zum Bremsen eines Stromwender
motors mit einem zwischen Motor- und Bremsbetrieb um
schaltenden Umschalter mit Übertotpunktcharakteristik,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Umschalter derart ausgebildet ist, indem die Umschaltglieder aus jeweils zwei Schaltgliedern bestehen, wobei jedem Schaltglied ein Kontaktpunkt zugeordnet ist,
daß jeweils ein geöffnetes und ein geschlossenes Schalt glied durch eine Brücke miteinander verbunden ist, und ein Umschaltglied bildet,
daß die Schaltglieder annähernd synchron über ein Bedienungselement betätigt werden, (Fig. 2).
daß der Umschalter derart ausgebildet ist, indem die Umschaltglieder aus jeweils zwei Schaltgliedern bestehen, wobei jedem Schaltglied ein Kontaktpunkt zugeordnet ist,
daß jeweils ein geöffnetes und ein geschlossenes Schalt glied durch eine Brücke miteinander verbunden ist, und ein Umschaltglied bildet,
daß die Schaltglieder annähernd synchron über ein Bedienungselement betätigt werden, (Fig. 2).
8. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltglied (P2) als Schaltverzögerungsglied
ausgelegt ist, wobei der Anlaufstrom über ein Strombe
grenzungsbaustein fließt, der zwischen der Brücke (11)
und der Brücke (12) angeordnet ist.
9. Schaltungsanordnung nach Anspruch 7 und 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Netz durch das Schaltglied (P1) getrennt wird,
bevor die Schaltglieder (P2, P3, P4) betätigt werden.
Priority Applications (1)
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