DE4224973A1 - Fluidversorgungssystem mit Druckbegrenzung - Google Patents
Fluidversorgungssystem mit DruckbegrenzungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fluidversorgungssystem mit Druckbegrenzung insbesondere
für Verbrauchsstellen mit variabler Fluidzufuhr bzw. variablem Fluidbedarf, mit einer über
Druckbeaufschlagung regelbaren Fluidpumpe, mindestens einer Zuleitung zu und mindestens
einer Rückmeldeleitung von der mindestens einen Verbrauchsstelle und mit mindestens einem
den Druck begrenzenden Ventil.
Ein derartiges Fluidversorgungssystem ist beispielsweise bekannt in Form eines Schmiermittel
systems an Kraftfahrzeugen. Dabei pumpt eine hinsichtlich des Fördervolumens regelbare
Schmiermittelpumpe das Schmiermittel bzw. Öl zu Verbrauchsstellen, wie zum Beispiel Lagern
und dergleichen. Um sicherzustellen, daß die Verbrauchsstellen stets ausreichend mit dem
Pumpmedium bzw. Schmiermittel versorgt sind, kann in geeigneter Weise an oder vor Lagern
bzw. im Bereich der Verbrauchsstellen angeschlossenen Rückmeldeleitung der Druck des
Pumpmediums überwacht bzw. als Steuergröße verwendet werden. Solange der Druck an den
Verbrauchsstellen einen bestimmten Wert unterschreitet, sollte die Pumpe mit maximaler Leistung
fördern. Im Stand der Technik sind in der Regel Überdruckventile vorgesehen, die bei
Überschreiten eines bestimmten Druckes in der Rückmeldeleitung öffnen und das überschüssige
Pumpmedium durch einen Bypass abführen. Zusätzlich ist es jedoch auch oft notwendig oder
erwünscht, bereits auf der Eingangsseite der Verbrauchsstellen oder schon in der Zufuhrleitung
zu diesen den Druck im Fördermedium auf einen vorgebbaren Maximalwert zu begrenzen. Dies
gilt insbesondere dann, wenn die Verbrauchsstellen mechanisch empfindlich sind bzw.
mechanisch empfindliche Teile enthalten, die bei Überschreiten des Maximaldrucks entweder
zerstört werden oder schneller verschleißen. Eine solche Maximaldruckbegrenzung ist
beispielsweise auch in Schmiermittelsystemen erforderlich, bei welchen vor die eigentlichen
Verbrauchsstellen noch ein Ölfilter oder dergleichen geschaltet ist, der ebenfalls nicht mit zu
hohem Druck beaufschlagt werden darf, um nicht beschädigt zu werden.
Um also die in der Zuleitung zu den Verbrauchsstellen auftretenden Maximaldrücke zu begrenzen,
ist im Stand der Technik üblicherweise eine Bypassleitung vorgesehen, die durch ein Über
druckventil abgesichert ist, so daß bei Überschreiten eines bestimmten Druckes das Über
druckventil öffnet und das Fördermedium abfließen läßt. Dies ist insofern nachteilig, als die Pumpe
in derartigen Betriebszuständen mit zu hoher Leistung betrieben wird, da ein Teil des
Fördermediums durch das Überdruckventil an den Verbrauchsstellen vorbeigeleitet wird oder aber
ein weiterer Teil überschüssiges Fördermedium durch die Verbrauchsstellen gepumpt wird. Diese
Art der Druckbegrenzung nennt man daher auch Verlustregelung. Außerdem erfordert ein solches
System mindestens zwei parallel geschaltete Überdruckventile in einer Bypass-Leitung, falls
sowohl der Druck an den Verbrauchsstellen als auch der Druck in einer Zuleitung auf bestimmte
Maximalwerte begrenzt werden soll.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Fluidversorgungssystem mit den eingangs
genannten Merkmalen zu schaffen, bei welchem das Fluid den Verbrauchsstellen in aus
reichendem Maß aber ohne Überschuß und unter Einhaltung bestimmter Druckgrenzwerte
zugeführt werden kann, ohne daß eine Verlustregelung stattfinden muß.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Druckbegrenzung ein Mehrbereichsvorsteuerventil
vorgesehen ist mit mindestens einem Ausgang, zwei Durchlaßeingängen und zwei Regel
eingängen, über welche die Verbindung je eines Durchlaßeinganges mit dem Ausgang herstellbar
ist, daß der Ausgang mit einer Regeldruckleitung der Pumpe verbunden ist, daß der erste
Durchlaßeingang und der dem ersten Durchlaßeingang zugeordnete erste Regeleingang jeweils
mit einem Druck beaufschlagbar sind, der von einem stromaufwärts gelegenen Teil des von der
Pumpe versorgten Fluidsystems abgeleitet wird, und daß der zweite Durchlaßeingang und der
dem zweiten Durchlaßeingang zugeordnete zweite Regeleingang jeweils mit einem Druck
beaufschlagbar sind, der von einem stromabwärts gelegenen Teil des von der Pumpe versorgten
Fluidsystems abgeleitet wird, wobei zwischen den stromaufwärts bzw. stromabwärts gelegenenen
Druckableitungspunkten ein als Drossel bzw. Strömungswiderstand wirkendes Element angeordnet
ist.
Die Begriffe "stromaufwärts gelegen" und "stromabwärts gelegen" sind dabei so zu definiert, daß
die Pumpe als Fluid- und Druckquelle und die Verbrauchsstellen als Fluid- bzw. Drucksenken
betrachtet werden, so daß die Pumpe selbst den am weitesten stromaufwärts gelegenen Teil und
Verbrauchsstellen stromabwärts gelegene Teile, die auch verzweigt sein können, bilden.
Die vorliegende Erfindung sieht damit die notwendigen Maßnahmen vor, eine Pumpe derart zu
regeln, daß sie das Pumpmedium lediglich in solchen Mengen fördert, die, vorzugsweise auf der
Eingangsseite der Verbrauchsstellen und/oder eines vorgeschalteten Strömungswiderstandes,
nicht zur Überschreitung vorgebbarer Druckwerte führen und dennoch die Verbrauchsstellen
möglichst schnell und ausreichend mit dem Fluid versorgen. Im Gegensatz zum Stand der Technik
wird also erfindungsgemäß bei Überschreiten eines vorgebbaren Druckes in der Rückmeldeleitung
die Pumpleistung reduziert, weil dann die Verbrauchsstellen auch bei geringerer Pumpleistung
offenbar ausreichend mit dem betreffenden Medium versorgt sind.
Die vorteilhaften Wirkungen dieses Systems erkennt man am besten anhand einer Beschreibung
eines Druckverlauf entlang der möglichen Fließwege des Fördermediums. Die Pumpe ist
hinsichtlich der Fördermenge regelbar, wobei für die folgende Beschreibung zunächst, zum
Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Systems, von einem mittleren bis großen Fördervolumen
ausgegangen wird. Das Fördermedium wird von der Pumpe in die Zuleitung gedrückt und gelangt
von dort zu den Verbrauchsstellen. Sofern die in die Zuleitung gepumpte Fördermenge größer ist
als der Bedarf der Verbrauchsstellen bzw. größer als das, was durch die Zuleitung in bzw. durch
die Verbrauchsstellen fließen kann, so steigt der Druck in der Zuleitung an, wobei der von der
Zufuhrleitung abgeleitete Druck auf den Regeleingang des Mehrbereichsvorsteuerventils gegeben
wird. Bei Überschreiten eines bestimmten Grenzdruckes, der von der genauen Einstellung des
Ventils abhängt, wird der erste Durchlaßeingang des Mehrbereichsvorsteuerventils auf Durchfluß
geschaltet, also mit dem Ausgang verbunden, so daß wegen der weiteren Verbindung des ersten
Durchlaßeingangs mit der Zuleitung das Fördermedium über die Zuleitung und den ersten Eingang
auch den Ausgang des Mehrbereichsvorsteuerventils (im folgenden kurz Ventil) mit dem Druck
in der Zuleitung beaufschlagt der Ausgang des Ventils ist jedoch wiederum mit dem Regel
eingang der regelbaren Pumpe verbunden, so daß das Fördervolumen der Pumpe sofort auf einen
durch die Regelcharakteristik der Pumpe bestimmten Druck herabgeregelt wird, bei welchem das
Fluid durch die Zuleitung zu der Verbrauchsstelle gepumpt wird. Dabei stehen die Verbrauchs
stellen ihrerseits über die Rückmeldeleitung mit dem zweiten Durchlaßeingang des Ventils in
Verbindung.
In einer auf praktische Fälle zugeschnittenen Ausführungsform der Erfindung sind der erste
Durchlaßeingang und der erste Regeleingang über eine erste Rückmeldeleitung unmittelbar mit
dem stromaufwärts gelegenen Teil des Fluidsystems, vorzugsweise nahe am Pumpenausgang,
und der zweite Durchlaßeingang und der zweite Regeleingang über eine zweite Rückmeldeleitung
unmittelbar mit dem stromabwärts gelegenen Teil des Fluidsystems, vorzugsweise am Eingang
der letzten Verbrauchsstellen, verbunden.
Das Fluidversorgungssystem hat einen Strömungswiderstand bzw. ein als Drossel wirkendes
Element zwischen den stromaufseitigen und den stromabseitigen Druckableitungs- bzw.
Druckmeldepunkten, das heißt in der Zuleitung zwischen der Pumpe und den eigentlichen
Verbrauchsstellen. Allein die Zuleitungen zu den Verbrauchsstellen bilden eventuell selbst bereits
einen solchen Strömungswiderstand.
Bei einer speziell auf die Kraftfahrzeugtechnik abgestellten Ausführungsform der Erfindung ist als
Strömungswiderstand in der Zuleitung ein Ölfilter vorgesehen. Derartige Ölfilter können in der
Praxis nur bis zu einem maximalen Druck betrieben werden, der weit unterhalb des Druckes liegt,
der typischerweise mit der Pumpe eines solchen Systems erreicht werden kann, so daß die
Abzweigung der Zuleitung zum ersten Durchlaßeingang des Ventils die Funktion eines
Drucküberlastungsschutzes bzw. einer Druckbegrenzung für den Ölfilter hat.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Regeleingänge direkt mit den
entsprechenden Leitungen verbunden, das heißt der erste Regeleingang ist unmittelbar mit der
Zuleitung zu den Verbrauchsstellen bzw. mit dem Pumpenausgang verbunden, während der
zweite Regeleingang mit der Rückmeldeleitung von den Verbrauchsstellen verbunden ist.
Selbstverständlich ist es auch möglich, den Druck aus den betreffenden Leitungen hydraulisch zu
über- bzw. zu untersetzen, falls das verwendete Ventil für die gewünschten Grenzdruckwerte nicht
geeignet sein sollte. Gleichzeitig sind dabei auch der erste Durchlaßeingang mit der Zuleitung zu
den Verbrauchsstellen und der zweite Durchlaßeingang mit der Rückmeldeleitung von den
Verbrauchsstellen verbunden. Da der Regeleingang und der zugehörige Durchlaßeingang auf
diese Weise ohnehin miteinander in Verbindung stehen, können sie auch am Ventil selbst in Form
eines einzigen Eingangsanschlusses vorgesehen sein.
Auch indirekte Druckableitungen von den betreffenden Leitungen zu den Regeleingängen des
Ventils sind selbstverständlich möglich, am einfachsten ist jedoch die direkte Verbindung zwischen
Regeleingang und Leitung, wobei zweckmäßigerweise auch die Kolbenquerschnitte so gewählt
werden, daß das Ventil bei den gewünschten Drücken umschaltet. Daneben kann jedoch auch
noch der Steuerkolben des Ventils durch eine zusätzliche Feder von einer Seite her unterstützt
sein, falls die Querschnittverhältnisse des Kolbens anderenfalls nicht die Umschaltung bei den
gewünschten Druckwerten erlauben sollten. Zweckmäßig kann es auch sein, wenn der
Steuerkolben des Ventils als Stufenkolben ausgebildet ist, wobei durch die gezielt gewählten
Querschnitte des Stufenkolbens die auf den Kolben wirkenden Kräfte bei den herrschenden
Druckverhältnissen berechnet und zur Erzielung eines bestimmten Schaltverhaltens angepaßt
werden können.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung werden
deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der
dazugehörigen Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Fluidversorgungssystem mit Druckbegrenzung durch Verlustregelung nach
dem Stand der Technik,
Fig. 2 das Fluidversorgungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem
Mehrbereichsvorsteuerventil zur Leistungsanpassung,
Fig. 3 ein konkretes Beispiel eines Mehrbereichsvorsteuerventils mit angeschlossem
Regelbereich einer Pumpe und
Fig. 4 den Druckverlauf an zwei Rückmeldepunkten in einem Fluidsystem.
Die konkret dargestellten Beispiele werden als Schmiermittelsystem eines Kraftfahrzeuges
betrachtet, wobei sich selbstverständlich die zugrundeliegenden Prinzipien ohne weiteres auch
auf andere Fluidversorgungssysteme übertragen lassen.
In Fig. 1, die ein Beispiel eines Fluidversorgungssystems darstellt, das unmittelbar nach im Stand
der Technik bekannten Prinzipien aufgebaut ist, erkennt man Verbrauchsstellen 1′, zum Beispiel
Lager oder Getriebeteile, die dauerhaft mit einem Öl als Schmiermittel versorgt werden müssen.
Hierzu dient eine Pumpe 2′, welche über die Zuleitung 3′ und den Ölfilter 10′ das Öl zu den
Verbrauchsstellen 1′ pumpt.
Im Bereich der Verbrauchsstellen 1′ schließt eine Rückmeldeleitung 4′ an, die mit dem
Regeleingang eines Überdruckventils 5′ verbunden ist. Steigt der Druck am Eingang der
Verbrauchsstellen auf einen vorgebbaren Wert an, so öffnet das Überdruckventil 5′ und ein
Großteil des von der Pumpe 2′ geförderten Öls wird über die Zuführleitung 3′ und die mit dem
Durchlaßeingang des Ventils 5′ verbundene Bypassleitung 3a an den Verbrauchsstellen 1 vorbei
und durch das Überdruck bzw. Überströmventil 5′ zu einem Vorratsgefäß bzw. einem Sumpf 16′,
der mit dem Pumpeneingang in Verbindung steht, zurückgepumpt.
Die Versorgung der Verbrauchsstellen 1′ ist dann im Normalbetrieb immer so gewährleistet, daß
mindestens der am Ventil 5′ eingestellte Schaltdruck am Eingang der Verbrauchsstellen anliegt,
so daß deren Schmierung sichergestellt ist. Das Schmieröl muß jedoch auf dem Weg von der
Pumpe 2′ zu den Verbrauchsstellen 1′ einen Ölfilter 10′ durchlaufen, der einen Strömungs
widerstand darstellt und nur begrenzt druckaufnahmefähig ist. Derartige Ölfilter dürfen im
allgemeinen mit nicht mehr als 10 bar auf der Eingangsseite, typischerweise mit bis zu 7 bar
belastet werden. Hierfür ist ein zweites Überdruckventil 5′, vorgesehen, dessen Regeleingang und
dessen Durchlaßeingang beide mit der Bypassleitung 3a verbunden sind. Die Bypassleitung 3a
ist vor dem Ölfiltereingang mit der Zuführleitung 3′ verbunden. Übersteigt also der Druck in der
Bypassleitung 3a den Schaltdruck des Ventiles 5′′, so öffnet dieses und das Schmieröl fließt über
den Durchlaßeingang des Ventiles 5′, zu dessen Ausgang bzw. zu einem Vorratsgefäß, von wo
aus wiederum der Eingang der Pumpe versorgt wird. Wann immer die Überdruckventile 5′ oder
5′′ ansprechen, ändert sich nichts an der Fördermenge der Pumpe selbst, sondern es wird
lediglich das von der Pumpe 2′ an deren Ausgang unter Druck bereitgestellte Öl in solchen
Mengen abgeleitet bzw. an dem Ölfilter 10′ und den Verbrauchsstellen 1′ vorbeigeleitet, daß
einerseits der Ölfilter keine zu hohe Druckbeaufschlagung erfährt, konkret z. B. mit maximal 7 bar
belastet wird, und daß andererseits, soweit der Druck unter dem für den Ölfilter zuträglichen
Bereich liegt, die Schmiermittelversorgung der Verbrauchsstellen 1′ sichergestellt ist, wobei als
Kriterium der Schmiermitteldruck an deren Eingangsseite herangezogen wird. Vor allem im kalten
Zustand (Kaltstart eines Motors) wird ein erheblicher Teil des von der Pumpe geförderten Öls über
die Bypassleitung 3a abgeleitet
Eine Variante, die zumindest das Ventil 5′ bereits entbehrlich machen würde und zumindest bei
Erfüllung des Druckkriteriums am Eingang der Verbrauchsstellen 1′ eine Verlustregelung
vermeiden würde, könnte darin bestehen, die Pumpe 2′ durch eine über Druck regelbare Pumpe
zu ersetzen und den Regeleingang dieser Pumpe direkt mit dem Eingang der Verbrauchsstellen
1′ zu verbinden, wobei die Regelung selbstverständlich so eingestellt ist, daß bei steigendem
Druck am Regeleingang das Fördervolumen der Pumpe herabgesetzt wird. Auch bei diesem
System wäre jedoch das Überdruckventil 5′′ , welches als Verlustregelventil arbeitet, erforderlich,
wenn man Überlastungen des Ölfilters 10′ vermeiden will. Letzteres kann insbesondere dann
auftreten, wenn beispielsweise im kalten Zustand das Schmiermittel womöglich noch zähflüssig
ist und der Ölfilter 10′ noch einen sehr hohen Strömungswiderstand hat, so daß am Eingang der
Verbrauchsstellen 1 ein relativ niedriger Druck herrscht und auch eine regelbare Pumpe mit
entsprechend hoher Leistung arbeiten würde, so daß am Pumpenausgang vor dem Ölfilter ein
relativ hoher Druck herrschen würde, der den Ölfilter 10′ beschädigen könnte.
Die erfindungsgemäße Lösung dieses Problems ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Die Ventile
5′, 5′′ der Fig. 1 sind hier durch ein einziges Ventil 5 ersetzt, welches man auch als "Mehr
bereichsvorsteuerventil" bezeichnet. Das Ventil 5 hat zwei äußere Durchlaßeingänge 7, 8 und
einen Ausgang 6. Je nach Ventilstellung ist einer der beiden Durchlaßeingänge 7, 8 mit dem
Ausgang 6 des Ventils 5 verbunden, während der jeweils andere Durchlaßeingang 8, 7 gesperrt.
Ist das Ventil 5 wird zwischen diesen beiden Stellungen hin und her geschaltet durch einen
Kolben im Inneren des Ventils, der im Zusammenhang mit Fig. 3 noch näher beschrieben
werden wird. Für die Erzwingung der Kolbenbewegung sind zwei auf entgegengesetzten Seiten
des Kolbens angeordnete Regeleingänge 7′, 8′ vorgesehen, von denen aus der Kolben von
entgegengesetzten Seiten her mit Druck beaufschlagt wird. Je nach dem Kolbenquerschnitt und
je nachdem, ob die Kolbenbewegung von einer Seite her zusätzlich durch eine Feder unterstützt
wird, schaltet das Ventil von der einen in die andere Stellung immer dann, wenn die auf den
Kolben wirkende Gesamtkraft in der einen oder anderen Richtung überwiegt dabei ist für den
Kolben im Inneren des Ventils zumindest ein Anschlag vorgesehen, der zumindest eine eindeutige
Endstellung definiert, in welcher einer der beiden Durchlaßeingänge auf Durchgang geschaltet ist,
während der andere blockiert ist.
Von den Durchlaßeingängen (7, 8) wird der Eingang 7 und von den Regeleingängen (7′, 8′) wird
der Eingang 7 über eine erste Rückmeldeleitung 9 mit Druck aus der Zuführleitung 3 beaufschlagt,
während der andere Durchlaßeingang 8 und der andere Regeleingang 8′ mit dem Druck aus der
zweiten Rückmeldeleitung 4 beaufschlagt werden. Dabei ist der Anschaulichkeit wegen das
Ventilschema in Fig. 2 so dargestellt, daß der linke Durchlaßeingang 7 und der linke Regel
eingang 7′ mit der Zuführleitung 3 verbunden sind, während der rechte Durchlaßeingang 8 und
der rechte Regeleingang 8′ mit der zweiten Rückmeldeleitung 4 von den Verbrauchsstellen 1 her
verbunden sind. Die Funktion des Ventils 5 kann man sich nach Fig. 2 einfach so vorstellen, daß
dann, wenn die vom Regeleingang 7′ her wirkende Kraft auf den Kolben im Innern des Ventils 5
größer ist als die vom Regeleingang 8′ her auf den Kolben wirkende Kraft, und zwar einschließlich
etwaiger Federunterstützungen von der einen oder anderen Seite, der Kolben von links nach
rechts geschoben wird, wobei man sich in dem Schema der Fig. 2 einfach den einen
Ventilkolben darstellenden Kasten von links nach rechts verschoben vorstellen kann, so daß der
Durchlaßeingang 7 nunmehr über den schräg verlaufenden Durchgangspfeil 17 mit dem Ausgang
6 verbunden ist, während der Durchlaßeingang 8 blind endet. Überwiegt die Kraft auf den
Ventilkolben von der rechten Seite her, wird die Anordnung wieder nach links verschoben, so daß
die in Fig. 2 dargestellte Position erreicht wird.
Der Ausgang 6 des Ventils 5 ist über die erste Rückmeldeleitung 9 mit dem Regeleingang 14 der
regelbaren Pumpe 2 verbunden. Je nachdem welche Stellung das Ventil 5 einnimmt, wird also
der Regeleingang der Pumpe 2 mit dem Druck der zweiten Rückmeldeleitung 4 oder aber mit dem
Druck der Zuführleitung 3 beaufschlagt. Als Beispiel für die unterschiedlichen Betriebszustände
wird im folgenden der Schmiermittelkreislauf eines typischen Motors betrachtet der Motor wird
kalt gestartet, wobei das Schmiermittel relativ kalt und zähflüssig ist und die Verbrauchsstellen
einen hohen Strömungswiderstand haben. Der am Regeleingang der Pumpe anliegende Druck
ist zunächst sehr klein bzw. entspricht dem Umgebungsdruck, so daß die Pumpe 2 zunächst mit
maximaler Leistung pumpt. Dabei steigt jedoch der Druck am Pumpenausgang bzw. in der
Zuführleitung 3 sehr schnell an, so daß dieser gleichzeitig auch auf den Regeleingang 7′ des
Ventils wirkende Druck den Ventilkolben so verschiebt, daß der Durchlaßeingang 7 mit dem
Ausgang 6 des Ventils 5 verbunden wird. Dies gilt um so mehr, als am Regeleingang 8′ wegen
des relativ hohen Strömungswiderstandes des Ölfilters 10 bzw. wegen der Zähflüssigkeit des
Schmiermittels kein nennenswerter Druck anliegt. Der Druck der Zuführleitung 3 wird damit über
den Durchlaßeingang 7, den Ausgang 6 und die Leitung 9 unmittelbar auf den Regeleingang 14
der Pumpe 2 gegeben, so daß deren Förderleistung sofort reduziert wird. Der in der Zuführleitung
3 wirkende Druck wird durch diesen Rückkopplungsmechanismus automatisch begrenzt auf einen
Wert, der für den Ölfilter 10 ungefährlich ist. Die Verbrauchsstellen werden dabei zumindest soweit
mit Schmiermittel versorgt, wie es mit dem in der Zuführleitung wirkenden Druck für den Ölfilter
zulässig ist, erhalten also die in diesem Betriebszustand maximal mögliche Menge an
Schmiermittel.
Mit zunehmender Betriebsdauer wird das Schmieröl wärmer und der Strömungswiderstand sowohl
des Ölfilters 10 als auch der Verbrauchsstellen 1 nimmt ab. Dadurch hat der Druck in der
Zuführleitung 3 die Tendenz abzusinken, wobei jedoch der erwähnte Rückkopplungsmechanismus
dafür sorgt, daß bei sinkendem Druck in der Zuführleitung 3 und damit auch am Regeleingang
14 der Pumpe 2 die Pumpe in Richtung höherer Leistung verstellt wird, so daß das Fördervolu
men und damit auch der Druck in der Zuführleitung 3 wieder zunimmt. Wegen des zunehmenden
Fördervolumens und dem gleichzeitig abnehmenden Strömungswiderstand des Ölfilters 10 und
der Verbrauchssteilen 1 nimmt jedoch auch der Druck in der zweiten Rückmeldeleitung 4 am
Eingang der Verbrauchsstellen 1 zu, wobei dieser Druck auf den Regeleingang 8′ wirkt
Überschreitet dieser Druck ein vorgegebenes Maß, das allein von den Querschnittsverhältnissen
und gegebenenfalls der zusätzlichen Federunterstützung des Kolbens im Ventil 5 abhängt, so
verschiebt sich der Kolben des Ventils 5 nach links in die in Fig. 2 dargestellte Position, so daß
nunmehr der Regeleingang 14 vom Druck der zweiten Rückmeldeleitung 4 von den Verbrauchs
stellen her beaufschlagt wird. Nimmt dieser Druck weiterhin zu, so wird wiederum die Leistung der
Pumpe 2 herabgeregelt, wobei sich schließlich nach Erreichen der Betriebstemperatur ein
Gleichgewichtszustand einstellt, bei welchem ein konstantes Fördervolumen der Pumpe 2 derart
aufrechterhalten wird, daß der Druck in der zweiten Rückmeldeleitung 4 einen bestimmten Wert
nicht überschreitet ein typischer Schaltpunkt für das Ventil 5 liegt zum Beispiel bei einer
Druckdifferenz von etwa 1,5 bar zwischen den Regeleingängen 7′ und 8′. Hierzu kann
beispielsweise auf der Seite des Regeleinganges 8′, der aufgrund des größeren Abstandes zum
Ausgang der Pumpe 2 notwendigerweise immer einen kleineren Druck aufweist als der
Regeleingang 7′, der Ventilkolben durch eine Feder 22 unterstützt sein, die eine Kraft aufbringt,
welche in etwa dieser Druckdifferenz von 1,5 bar entspricht. Auch die Pumpe 2 wird zweckmäßiger
weise so abgestimmt, daß ihr Fördervolumen erst oberhalb eines Druckes von z. B. 3 bis 4 bar
am Regeleingang 14 reduziert wird, wobei die Pumpregelcharakteristik zweckmäßigerweise so
eingestellt werden kann, daß das Fördervolumen auf Null herabgeregelt wird, wenn der
Regeleingang der Pumpe mit einem Druck beaufschlagt wird, der dem maximal zulässigen Druck
für den Ölfilter entspricht betrachtet man unter diesen Voraussetzungen nochmals das vorstehend
beschriebene Beispiel des Kaltstarts eines KFZ-Motors, so erkennt man, daß zunächst in der
zweiten Rückmeldeleitung 4 und damit auch am Ausgang 6 des Ventils 5 und beim Regeleingang
14 der Pumpe 2 kein nennenswerter Druck herrscht, so daß der Druck in der Zuführleitung 3 bei
Anspingen der Pumpe 2 rasch ansteigt auf einen Wert von beispielsweise 1,5 bis 2 bar, bei
welchem dann der Schaltpunkt des Ventiles 5 erreicht ist, so daß nach dem Umschalten des
Ventiles 5 der Ausgangsdruck der Pumpe auf ihren Regeleingang gelangt, so daß der Druck in
der Zuführleitung 3 nicht weiter ansteigen kann als durch die Regelcharakteristik der Pumpe
vorgegeben. Gegebenenfalls kann es zweckmäßig sein, wenn der Kolben des Ventils 5 bistabil
schaltet, das heißt, wenn durch einen Rast-, Feder- und/oder Hebelmechanismus dafür gesorgt
wird, daß beispielsweise das Umschalten des Ventils in Fig. 2 von links nach rechts bei einer
Druckdifferenz zwischen den Regeleingängen 7′, 8′ von z. B. etwa 2,5 bar erfolgt, während das
Zurückschalten von rechts nach links nicht sofort bei Unterschreiten dieses Druckwertes erfolgt,
sondern beispielsweise erst dann, wenn die Druckdifferenz unter 1,5 bar abgesunken ist.
Der jetzt in der zweiten Rückmeldeleitung 4 herrschende Druck, der um die erwähnten 1,5 bar
niedriger ist als der Druck vor dem Ölfilter 10, wird nun auf den Regeleingang 14 der Pumpe 2
gegeben, so daß deren Fördervolumen gegenüber dem vorherigen Zustand ansteigt, bei welchem
der Zuführleitungsdruck des Ölfilters den Regeleingang 14 beaufschlagte. Der Druck in der
Zuführleitung 3, aber auch in der zweiten Rückmeldeleitung 4 kann dann noch weiter ansteigen,
überschreitet jedoch nicht einen Wert von etwa 3 bis 4 oder 5 bar, da oberhalb dieses Wertes die
Förderleistung der Pumpe 2 drastisch herabgesetzt ist und im Extremfall auch 0 betragen kann.
Damit kann der Druck in der Zuführleitung 3 einen Wert von 7 bis 8 bar nicht überschreiten, da
bei Erreichen dieses Druckes das Ventil wieder in die Stellung umschalten würde, bei welcher der
Zuführleitungsdruck unmittelbar auf den Regeleingang 14 gegeben würde, was die Förderleistung
der Pumpe wiederum schlagartig absenken würde.
Man erkennt jedoch, daß bei diesem System die Pumpe immer nur so viel Schmiermittel oder
sonstiges Fördermedium pumpt, wie entweder der Ölfilter 10 vertragen kann oder wie es auf jeden
Fall für die Verbrauchsstellen 1 ausreichend ist. Eine Bypassleitung zur Abführung von
überschüssigem Öl ist nicht erforderlich.
Nimmt also der Durchflußwiderstand des Ölfilters ab, so steigt der Druck in der zweiten
Rückmeldeleitung 4, am Ausgang des Ventils und damit auch am Regeleingang der Pumpe, so
daß deren Fördervolumen wieder herabgesenkt wird. In jedem Betriebszustand regelt also das
erfindungsgemäße Fluidversorgungssystem die Pumpleistung entsprechend dem tatsächlichen
jeweiligen Bedarf, wobei auch eine hohe Energieaufnahme des Pumpmediums und eine
entsprechend starke Erwärmung und gegebenenfalls das Erfordern der Kühlung desselben
vermieden wird.
Sinkt auch der Durchflußwiderstand der Verbrauchsstellen 1, so nimmt der Druck an ihrem
Eingang und damit auch der über die zweite Rückmeldeleitung auf den Regeleingang 14
gegebene Druck ab, so daß die Pumpleistung entsprechend erhöht wird.
Fig. 3 zeigt ein einfaches Beispiel eines Mehrbereichsvorsteuerventils 5 zusammen mit dem
Regelteil einer Pumpe. Das Mehrbereichsvorsteuerventil 5 besteht aus einem zylindrischen
Gehäuse 20 mit einem passend darin geführten und teilweise durchbohrten Steuerkolben 21, einer
den Steuerkolben 21 vorzugsweise in eine Richtung drückenden Feder 22 sowie den kombinierten
Regel- und Durchlaßeingängen 7 und 8, die einfach als zentrale Bohrungen in den Stirnseiten des
zylindrischen Gehäuses 20 ausgebildet sind. Der Ausgang 6 wird durch eine seitlich im
zylindrischen Gehäuse 20 angebrachte Bohrung gebildet. Der Steuerkolben 21 besteht aus einem
im wesentlichen massiven zylindrischen Kolben, der auf seiner der Feder 22 und dem Eingang
8 zugewandten Seite eine durchgehend geschlossene Wand aufweist, während er auf der anderen
Seite eine zum Eingang 7 hin offene Sackbohrung 24 hat, die an ihren Enden von zwei
kreuzweise diametral durch den Steuerkolben 21 hindurchlaufenden Bohrungen 25 durchstoßen
wird. Die beiden Enden einer dieser Bohrungen sind in Fig. 3 im Schnitt, die andere in der
Draufsicht zu erkennen. Der Kolben 21 wird vom Eingang 7 auf der linken Seite her mit dem
Regeldruck PR1 beaufschlagt, und vom Eingang 8 auf der rechten Seite her mit dem Regeldruck
PR2, wobei von dieser Seite her noch zusätzlich die elastische Kraft der gegebenenfalls
zusammengedrückten Spiralfeder 22 wirkt.
Übersteigt die durch den Regeldruck PR1 von links her auf den Steuerkolben 21 ausgeübte Kraft
die durch die Feder 22 und den Regeldruck PR2 von rechts her ausgeübte Kraft, so verschiebt
sich der Steuerkolben 21 von links nach rechts, bis z. B. die geschlossene Deckscheibe 23 des
Steuerkolbens 21 über die seitliche Ausgangsöffnung 6 des Gehäuses hinweggeglitten ist und bis
die Bohrung 25 mit dem Ausgang 6 in Verbindung tritt. Von diesem Zeitpunkt an hat der Ausgang
6 eine Durchlaßverbindung mit dem Eingang 7 und der Regeldruck PR1 wirkt als Regeldruck PR
auf den Regelkolben 30 einer Pumpe 2, die z. B. eine Flügelzellenpumpe mit verstellbarem
Hubring 31 sein kann, wobei die Exzentrizität des Hubringes 31 zu einem im Inneren des
Hubringes 31 mit radial verschieblichen Flügeln fest gelagerten Rotor (nicht dargestellt) verstellt
werden kann. Die zur Regelung erforderliche Gegenkraft wird dabei von einer Feder 32
aufgebracht, welche auf der dem Regelkolben 30 gegenüberliegenden Seite eines am Hubring
31 angebrachten Zapfens 33 angreift.
Wie man an dem Ventil 5 gemäß Fig. 3 erkennt, sind hier die Regeleingänge 7 bzw. 8 mit den
zugehörigen Durchlaßeingängen 7 bzw. 8 des Mehrbereichsvorsteuerventils 5 identisch.
In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform eines Mehrbereichsvorsteuerventils weist
dieses einen Stufenkolben und gegebenenfalls auch eine Raststelleneinrichtung auf. Dabei hat das
in etwa zylindrische Gehäuse im wesentlichen zwei Bereiche mit unterschiedlichen Durchmessern,
die an einem stufenförmigen Übergang miteinander verbunden sind. Durch Hin- und Herver
schiebung des Kolbens wird auch hier der Ausgang 6 je nach Stellung des Kolbens mal mit dem
Eingang 7 und mal mit dem Eingang 8 des Ventils 5 verbunden. Dabei hat jedoch der Kolben auf
seiner dem Eingang 7 zugewandten Seite einen kleineren effektiven Querschnitt als auf seiner
dem Eingang 8 zugewandten Seite, so daß bei Druckgleichheit an den Eingängen 7, 8 die Kraft
auf den Kolben vom Eingang 8 her überwiegt. Gegebenenfalls kann auch hier diese Kraftwirkung
noch durch eine zusätzliche Feder unterstützt werden. In den beiden möglichen Endstellungen,
die der Kolben aufgrund der für die Verschiebung wirksamen Kräfte einnehmen kann, greift
jeweils eine federnd vorgespannte und in einer Bohrung aufgenommene Kugel in eine
halbkugelförmige Vertiefung in der Seitenwand des Kolbens ein, so daß der Kolben in seinen
jeweiligen Endstellungen verrastet und erst dann aus dieser Position verschoben wird, wenn die
Druckkraft von einer Seite her so stark überwiegt, daß auch die von der Rastkugel ausgeübte
Haltekraft auf den Kolben überwunden wird. Das Ventil 5 zeigt dann ein sogenanntes bistabiles
Verhalten, d. h. es nimmt entweder die eine Endposition oder die andere Endposition ein und bleibt
nicht in irgendwelchen Zwischenpositionen stehen, in welchen möglicherweise der Ausgang 6
durch die Endscheibe verdeckt ist.
Fig. 4 zeigt den Druckverlauf, wie er bei einem Versorgungssystem gemäß der vorliegenden
Erfindung z. B. im Schmiermittelsystem eines Kraftfahrzeuges auftreten kann. In dem Diagramm
gemäß Fig. 4 zeigt die obere Kurve 40 den Druckverlauf vor einem kurz hinter dem Ausgang
einer regelbaren Pumpe 2 folgenden Ölfilter 10, während die untere Kurve 41 den Druckverlauf
in weiter hinter dem Ölfilter 10 angeordneten Verbrauchsstellen 1, wie z. B. Lagern, zeigt, wobei
beide Druckkurven 40, 41 über der Zeit, z. B. ab dem Start eines Motors, aufgetragen sind. Zu
Beginn ist das Schmiermittel relativ zähflüssig und der Durchflußwiderstand im Filter 10 und auch
in allen Zuführleitungen und den nachfolgenden Verbrauchsstellen 1 ist relativ hoch, so daß der
Druck am Ausgang der Pumpe und damit auch am Eingang des Filters 10 sehr schnell auf relativ
große Werte ansteigt, was sofort zum Umschalten des Ventils 5 führt, sofern dieses sich nicht
ohnehin in der Stellung befindet, in welcher der Eingang 7 mit dem Ausgang 6, d. h. daß auch die
Zuführleitung 3 zum Ölfilter 10 gleichzeitig mit dem Regeleingang 14 der Pumpe 2 verbunden ist.
Der Druckanstieg am Ausgang der Pumpe wird also unmittelbar auf den Regeleingang der Pumpe
gegeben, so daß deren Fördervolumen sofort herabgesetzt wird und sich sehr schnell ein
Gleichgewichtszustand bei einem durch die Regelcharakteristik der Pumpe 2 vorgegebenen Druck
einstellt, wobei diese Regelcharakteristik so gewählt wird, daß der sich einstellende Maximaldruck
am Ausgang der Pumpe 2 dem Ölfilter 10 keinen Schaden zufügt. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 könnte z. B. der zulässige Maximaldruck für den Ölfilter 10 bei
etwa 7 bar liegen, während sich unmittelbar nach dem Starten des Motors sehr schnell ein
Gleichgewichtsdruck von etwa 5 bar einstellt, wobei dieser Druckwert allein von der Regelcharak
teristik der Pumpe 2 abhängt. Mit zunehmender Zeitdauer nimmt die Viskosität des Öls ab, der
Durchflußwiderstand sinkt und damit beginnt auch der Fluiddruck im Bereich der Lager, der
zunächst beim Anspringen der Pumpe 2 wegen der hohen Fließwiderstände noch sehr niedrig
war, allmählich an. Da der Fließwiderstand im Ölfilter 10 und auch dahinter abnimmt, nimmt auch
der Druck am Ausgang der Pumpe leicht ab, wodurch auch der Druck am Regeleingang der
Pumpe nachläßt und das Fördervolumen entsprechend vergrößert wird, wobei sich eine nur
geringfügig absinkender Gleichgewichtsdruck einstellt, der typischerweise knapp oberhalb des
Bereiches von 5 bar liegen kann. Die Regelcharakteristik derartiger Pumpen bringt es dabei mit
sich, daß auch bei abnehmendem Fließwiderstand im Ölfilter und den Verbrauchsstellen der Druck
In der Zuführleitung nur geringfügig (im Diagramm nicht erkennbar) abnimmt, also im wesentlichen
immer ein konstanter Ausgangsdruck der Pumpe eingestellt wird.
Die folgende Beschreibung geht von der Annahme aus, daß das Mehrbereichsvorsteuerventil 5
so ausgestaltet ist, daß es bei einem Differenzdruck zwischen den beiden Eingängen 7 und 8 von
etwa 1,5 bar aus der in Fig. 3 rechten Position in die linke Position umschaltet. Dabei kann aber
muß nicht das Schaltverhalten bistabil sein, was durch die erwähnten Raststellen, aber auch durch
andere, dem Fachmann geläufige Mittel erreicht werden kann. Der Eingang 8 ist mit den
Verbrauchsstellen bzw. Lagern 1 verbunden und sobald der Druck im Bereich dieser Lager auf
einen Wert von etwa 3,5 bar angestiegen ist und die Differenz zum Eingang 7 nur noch etwa 1,5
bar beträgt, findet der erwähnte Umschaltvorgang statt, wobei nunmehr der am Eingang 7
anliegende Druck PR2 auf den Regelkolben 30 der Pumpe übertragen wird, deren Hubring 31 sich
damit in Richtung größerer Exzentrizität zum Rotor und damit auch in Richtung eines größeren
Fördervolumens verstellt. Dies läßt den Druck am Pumpenausgang und vor dem Ölfilter 10 noch
etwas ansteigen, z. B. auf einen Wert von etwa 6,5 bar, wobei dieser Druckanstieg wegen der
nunmehr relativ geringen Viskosität des Schmiermittels mit einer relativ kurzen Zeitverzögerung
auch auf die Verbrauchsstellen bzw. Lager 1 weitergegeben wird. Damit steigt wieder der
Regeldruck PR2 und auch der Regeldruck PR am Regelkolben 30 der Pumpe, deren
Fördervolumen dadurch wieder etwas herabgeregelt wird, so daß sich schließlich am Pumpen
ausgang und auch an den Lagern ein im wesentlichen konstanter Schmiermitteldruck in der
Größenordnung von etwa 5 bar einstellt. Wie man in Fig. 5 erkennt, steigt beim Umschalten der
Druck in der Zuführleitung und damit auch am Eingang 7 relativ schlagartig auf etwa 6,5 bar an,
so daß zunächst wieder eine Druckdifferenz von ca. 3 bar an den Ventileingängen herrscht, die
erst mit Zeitverzögerung durch den Anstieg des Druckes an den Verbrauchsstellen abgesenkt
wird. Das Ventil pendelt also um den Ausgang 6 herum zwischen den beiden Zuständen hin und
her, wobei der Druck am Filter und auch in den Lagern unter leichten Schwankungen allmählich
auf den Wert 5 bar konvergiert und erst bei Unterschreiten der Differenz 1,5 bar nur noch der
Eingang 8 mit dem Ausgang 6 des Ventils 5 verbunden ist. Das idealisierte Schaltverhalten nach
Fig. 4 entspricht daher eher einem bistabilen Ventil, das zwar einerseits bei 1,5 bar Differenz
druck "von rechts nach links" schaltet, jedoch erst bei einem Differenzdruck von 3 oder mehr bar
"von links nach rechts" zurückschaltet. Die bei den Schaltvorgängen auftretenden Druck
schwankungen am Mehrbereichsvorsteuerventil 5 können unter Umständen zu leichten
Schwingungen des Kolbens um eine mittlere Position führen, die jedoch im allgemeinen nicht
störend sind und mit zunehmender Annäherung des Druckes bzw. Druckverlaufes an einen
Gleichgewichtszustand verschwinden.
Dabei liefert die Pumpe das Schmiermittel lediglich in der geringen Menge nach, die zur
Aufrechterhaltung dieses Druckes in den Lagern erforderlich ist. Die Pumpleistung ist also im
stationären Betrieb relativ gering und das Schmiermittel wird durch die Pumpe nicht oder nur
geringfügig zusätzlich erhitzt.
Claims (11)
1. Fluidversorgungssystem mit Druckbegrenzung für Verbrauchsstellen (1) mit variablem
Fluidbedarf, mit einer über Druckbeaufschlagung regelbaren Fluidpumpe (2), mindestens
einer Zuführleitung (3) zu und mindestens einer Rückmeldeleitung (4) von der mindestens
einen Verbrauchsstelle (1) und mit mindestens einem den Druck begrenzenden Ventil (5,
5′, 5′′), dadurch gekennzeichnet, daß zur Druckbegrenzung ein Mehrbereichsvor
steuerventil (5) vorgesehen ist mit mindestens einem Ausgang (6), zwei Durchlaßeingängen
(7, 8) und zwei Regeleingängen (7′, 8′), welche die Verbindung je eines
Durchlaßeinganges (7, 8) mit dem Ausgang (6) herstellen, daß der Ausgang (6) mit einer
Regeldruckleitung (9) der Pumpe (2) verbunden ist, daß der erste Durchlaßeingang (7)
und der dem ersten Durchlaßeingang (7) zugeordnete erste Regeleingang (7′) jeweils mit
einem Druck beaufschlagbar sind, der von einem stromaufwärts gelegenen Teil des von
der Pumpe versorgten Fluidsystems abgeleitet wird, und daß der zweite Durchlaßeingang
(8) und der dem zweiten Durchlaßeingang (8) zugeordnete zweite Regeleingang (8′)
jeweils mit einem Druck beaufschlagbar sind, der von einem stromabwärts gelegenen Teil
des von der Pumpe versorgten Fluidsystems abgeleitet wird, wobei zwischen den
stromaufwärts bzw. stromabwärts gelegenenen Druckableitungspunkten ein als Drossel
bzw. Strömungswiderstand wirkendes Element angeordnet ist.
2. Fluidversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Durchlaßeingang (7) und der erste Regeleingang (7′) über eine erste Rückmeldeleitung
(9) unmittelbar mit dem stromaufwärts gelegenen Teil des Fluidsystems und daß der
zweite Durchlaßeingang (8) und der zweite Regeleingang (8′) über eine zweite
Rückmeldeleitung (4) unmittelbar mit dem stromabwärts gelegenen Teil des Fluidsystems
verbunden sind.
3. Fluidversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Pumpmedium Öl und der Strömungswiderstand bzw. die Drossel ein Ölfilter (10) ist.
4. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschluß des Durchlaßeinganges (7) und des Regeleinganges (7′) des Ventils
(5) an der Zuführleitung (3) zwischen der Pumpe (2) und dem Strömungswiderstand (10)
liegt.
5. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
daß der Anschluß des zweiten Durchlaßeinganges (8) und des zweiten Regeleinganges
(8′) vor oder im Bereich der am weitesten stromabwärts gelegenen Verbraucher (1) des
Fluidversorgungssystems liegt.
6. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Regeleingang (7) und der erste Durchlaßeingang physikalisch ein und
denselben Eingangsanschluß am Ventil (5) aufweisen und daß vorzugsweise auch der
zweite Regeleingang (8) und der zweite Durchlaßeingang (8′) physikalisch ein und
denselben Anschluß am Ventil (5) aufweisen.
7. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil (5) einen in einem Gehäuse (20) dicht geführten und in Längsrichtung
verschiebbaren Steuerkolben (21) aufweist, daß das Gehäuse (20) in dem von dem
Steuerkolben (21) überstreichbaren Bereich eine seitliche Ausgangsöffnung (6) aufweist
sowie eine erste Eingangsöffnung (7) entweder in einer Stirnwand des Gehäuses oder in
der Seitenwand außerhalb des vom Kolben überstreichbaren Bereiches, sowie eine zweite
Eingangsöffnung (8) in der gegenüberliegenden Stirnwand des Gehäuses oder in der
Seitenwand außerhalb des vom Kolben (21) überstrichenen Bereiches, jedoch an dem der
ersten Eingangsöffnung entfernt gelegenen Ende, wobei vorzugsweise der Kolben von
einer Seite her federbelastet ist.
8. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß einer der Regeleingänge (8′) eine Feder (13) aufweist, welche auf einen Steuerkolben
(21) in der gleichen Richtung wirkt, wie der Druck in dem betreffenden Regeleingang (8′).
9. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Steuerkolben (21) des Ventils (5) als Stufenkolben ausgebildet ist.
10. Fluidversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil bistabil umschaltbar ist.
11. Fluidversorgungssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerkolben (21) des Ventils (5) mindestens in seinen beiden Endstellungen Raststellen
aufweist.
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Owner name: MERCEDES BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70327 STUTTGART, |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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Effective date: 20120201 |