DE4224534A1 - Ovulationshemmendes Mittel zur hormonalen Kontrazeption - Google Patents
Ovulationshemmendes Mittel zur hormonalen KontrazeptionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein ovulationshemmendes Mittel zur
hormonalen Kontrazeption nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
Als hormonale, in Tageseinheiten oral einzunehmende Ovulationshemmer
sind einerseits Kombinations- und
andererseits Sequenzpräparate bekannt. Bei bekannten
Kombinationspräparaten wird beispielsweise, sofern die
gewünschte Zyklusdauer 28 Tage beträgt, 21 Tage lang in
konstanter oder wechselnder
absoluter und/oder relativer Dosierung eine Kombination aus
einem Östrogenpräparat und einem Gestagenpräparat verabreicht,
wobei das Östrogenpräparat z. B. natürliches Östrogen
oder synthetisches Ethinylestradiol sein kann und sich
an die Einnahme der vorgenannten 21 Tageseinheiten eine
siebentägige Pause anschließt, in der es zu einer die
natürliche Monatsblutung simulierenden Entzugsblutung
kommt.
Bei den bekannten Sequenzpräparaten wird, wiederum bei
einer gewünschten Zyklusdauer von 28 Tagen, 6 oder 7 Tage
lang ein reines Östrogenpräparat und dann 16 bzw. 15 Tage
lang eine Kombination aus einem Östrogenpräparat und einem
Gestagenpräparat verabreicht, wobei sich auch hier wieder
eine einnahmefreie Zeit von z. B. 6 Tagen anschließt, in
der es zur Entzugsblutung kommt. Es ist zwar bereits
bekannt, die d en Kombinations- und den Sequenzpräparaten
eigene Einnahmepause im Interesse einer größeren
Einnahmesicherheit dadurch zu überbrücken, daß innerhalb
der betreffenden Tage Placebos verabreicht werden, jedoch
ist man bisher stets davon ausgegangen, daß während der
etwa einwöchigen Einnahmepause keine Hormone der hier in
Rede stehenden Art verabreicht werden dürfen, um eine
zuverlässige Entzugsblutung zu gewährleisten. Lediglich bei
Substitutionspräparaten hat man während des Gesamtzyklus
Hormone verabreicht, beispielsweise in der Abfolge 10 Tage
Östrogenpräparat, 11 Tage Kombination aus Östrogen- und
Gestagenpräparat, 7 Tage Östrogenpräparat in besonders
niedriger Dosierung, jedoch sind diese Substitutionspräparate
zur Ovulationshemmung nicht geeignet. Die bei
Substitutionstherapie verwendeten Sequenzpräparate sind zur
Kontrazeption insbesondere deshalb ungeeignet, weil das
natürliche Östradiol in der gegebenen Dosierung die Ovulation
nicht verhindert und die Phase, in der Gestagen verabreicht
wird, mit nur elf Tagen zu kurz ist. Die
vorstehend beschriebene sequentielle Anordnung
gewährleistet bei den Substitutionspräparaten jedoch eine
relativ gute Zykluskontrolle.
Allgemein sind die drei wichtigsten Aspekte, die bei der
hormonalen Kontrazeption zu beachten sind, die
kontrazeptive Sicherheit, eine gute Zykluskontrolle sowie
ein Minimum an Nebenwirkungen. Die kontrazeptive Sicherheit
beruht in erster Linie auf der Wirkung der
Gestagenkomponente; sie wird bei einem bekannten Präparat
in einer Dosis eingesetzt, die etwa doppelt so hoch ist wie
die zur Ovulationshemmung notwendige Dosis. Dazu kommen die
peripheren Wirkungen des Gestagens auf Zervix, Tuben und
Endometrium. Demnach ist Gestagen in den modernen oralen
Kontrazeptiva in ausreichender Dosierung vorhanden, um eine
zuverlässige Kontrazeption zu gewährleisten. Das normalerweise
verwendete synthetische Östrogen Ethinylestradiol
verstärkt dabei noch den Ovulationshemmeffekt des
Gestagens. Die größte kontrazeptive Sicherheit zeigen
bislang Ethinylestradiol-Gestagen-
Kombinationspräparate, die über drei von vier Wochen, mit
einer Einnahmepause von sieben Tagen, eingenommen werden.
Die Sequenzpräparate sind hinsichtlich der kontrazeptiven
Sicherheit etwas weniger zuverlässig, da während der reinen
Östrogenphase, in der beispielsweise sieben Tage lang 50 µg
Ethinylestradiol verabreicht werden, die Ovulation nicht
bei allen Frauen verhindert wird und außerdem die
peripheren kontrazeptiven Effekte des Gestagens fehlen. Die
Ovulationshemmdosis (100% der Frauen) des
Ethinylestradiols beträgt nämlich 100 µg täglich.
Während von den bekannten Ovulationshemmern die Kombinationspräparate,
wie oben ausgeführt, die größte kontrazeptive
Sicherheit bieten, ist die beste Zykluskontrolle
(regelmäßige Entzugsblutungen; möglichst wenig Zwischenblutungen)
bei der Anwendung von Sequenzpräparaten u. a.
der gattungsgemäßen Art gegeben, die - ähnlich wie in einem
normalen ovulatorischen Zyklus - durch eine siebentägige
(von Gestagen ungehinderte) Einwirkung des Östrogens eine
Proliferation des Endometriums bewirken, bevor das z. B. ab
achtem Tag hinzukommende Gestagen die weitere Proliferation
hemmt und das Endometrium sekretorisch umgewandelt. Etwa zwei
bis drei Tage nach der letzten Östrogen-Gestagen-Tablette
kommt es bei diesen Präparaten, wie bereits dargelegt, zur
menstruationsähnlichen Entzugsblutung, während bei
Anwendung der Kombinationspräparate die Proliferation des
Endometriums von Anfang an reduziert wird, so daß bei
letzteren die Zykluskontrolle schlechter ist als bei den
Sequenzpräparaten.
Es hat sich gezeigt, daß insbesondere bei Verwendung von
Ethinylestradiol als Östrogenkomponente bei Sequenzpräparaten
höhere Dosen während der ersten Phase notwendig sind,
um die kontrazeptive Wirksamkeit zu gewährleisten, die aber
wiederum die Gefahr ernsthafter und gefährlicher Komplikationen
bzw. Nebenwirkungen (z. B. Thromboembolien) in sich
bergen. Das verwendete Gestagen kann in einigen Fällen diesen
Effekt noch verstärken, wobei das Risiko mit steigendem
Alter zunimmt und besonders bei Frauen mit einem Alter von
mehr als 40 Jahren besonders ausgeprägt ist. Ein Ausweg
wäre im Prinzip die Verwendung von Kombinationspräparaten,
die anstelle von Ethinylestradiol das natürliche Östrogen
Östradiol enthalten, da aus den Erfahrungen mit der
Substitutionstherapie bei postmenopausalen Frauen bekannt
ist, daß die Behandlung mit Östradiol mit wesentlich
geringeren gesundheitlichen Risiken verbunden ist, jedoch
ist Östradiol für die Anwendung in Kombinationspräparaten
wenig geeignet. Zwar gewährleistet dabei die Gestagenkomponente
einen sicheren Kontrazeptionsschutz; da aber
Gestagen durch Stimulierung lokaler Enzyme eine verstärkte
Inaktivierung des Östradiols im Endometrium verursacht und
die Östrogenwirkung auf das Endometrium stark reduziert
ist, kommt es relativ häufig zu Zwischenblutungen, mit den
bereits beschriebenen nachteiligen Effekten. Im Gegensatz
hierzu wird Ethinylestradiol im Endometrium weitaus langsamer
metabolisiert und hat dementsprechend eine
ausreichende Wirkung auf das Endometrium.
Aus der US-PS 4 921 843 ist ein ovulationshemmendes Mittel
der gattungsgemäßen Art bekannt, bei dem zwischen der Einnahme
der letzten der Hormon-Tageseinheiten, wie Dragees,
Tabletten oder dergleichen, der zweiten Hormonkomponente
eine Einnahmepause von mindestens einem Tag, vorzugsweise
von zwei Tagen, die beispielsweise durch ein Placebo überbrückt
werden kann, vorgesehen ist, ehe dann eine neue Hormon-Tageseinheit,
und zwar die erste der ersten Hormonkomponente
des nächstfolgenden Zyklus, eingenommen wird.
Dies entspricht der bislang herrschenden Meinung der
Fachwelt, wonach nämlich eine Einnahmepause von mindestens
einem Tag oder aber eine drastische Reduzierung des
wirksamen Östrogenspiegels als unbedingt notwendig
angesehen wurde, um eine Entzugsblutung auszulösen. Ein
derartiges Absetzen des Östrogens führt jedoch selbst dann,
wenn es sich nur um eine eintägige Einnahmepause handelt,
zu Veränderungen der Durchblutung, die beispielsweise Anlaß
zu Kopfschmerzen (Migräneanfällen) sein können, ferner auch
zu kurzfristigen Veränderungen verschiedener Stoffwechselparameter,
insbesondere der Hämostase, so daß eine
hinsichtlich des Östrogeneinflusses stabile
Stoffwechsellage für einen oder mehrere Tage aus dem
Gleichgewicht gerät.
Auch bei einem aus der DE-OS 26 45 307 bekannten Mittel zur
Behandlung klimakterischer Ausfallerscheinungen wird eine
Einnahmepause oder zumindest die Simulation einer Einnahmepause
durch zeitweise Verwendung eines besonders schwachen
Östrogentyps, der anders als beim gattungsgemäßen Mittel
keine ausreichende Störung der Follikelreifung bewirkt, als
notwendig angesehen. Insgesamt reichen die dabei
verwendeten Hormondosen, insbesondere auch die Dauer der
Gestagenphase, bei dem in der vorstehend genannten
Druckschrift beschriebenen Mittel zur Kontrazeption nicht
aus. In der DE-OS 24 31 704 ist ebenfalls ein Mittel zur
Linderung klimakterieller Beschwerden beschrieben, bei dem
schwankende Östrogenkonzentrationen vorgesehen sind. Die
Gestagengaben beginnen dabei erst nach der Zyklusmitte,
wodurch keine kontrazeptive Wirkung erzielt werden kann.
Außerdem ist zwingend eine hormonfreie Einnahmepause
vorgesehen.
In der EP-OS 0 368 373 ist ein ovulationshemmendes Mittel
beschrieben, bei dem über die gesamte Zyklusdauer ein konstanter
Gestagenspiegel vorgesehen ist, dem zyklisch Östrogenphasen
überlagert werden. Nachteilig ist dabei, daß eine
erhöhte Zwischenblutungsgefahr besteht und die andauernde
Gestagenzuführung zwar einen guten kontrazeptiven Effekt
hat, jedoch auch eine dauernde gefäßverengende Wirkung mit
sich bringt, so daß gerade bei Frauen mit Neigung zu Durchblutungsstörungen,
etwa mit steigendem Alter, gesundheitliche
Nachteile nicht ausgeschlossen werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ovulationshemmende
Mittel der gattungsgemäßen Art dahingehend weiterzubilden,
daß bei hoher kontrazeptiver Sicherheit eine bessere
Zykluskontrolle unter weitergehender Vermeidung von
Zwischenblutungen erreicht und Nebenwirkungen vermieden
werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen
des Patentanspruches 1 genannten Merkmale gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Patentansprüche 2 bis 24.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde,
daß es gelingt, die kontrazeptive Sicherheit sowie die Zykluskontrolle
dadurch zu verbessern, daß einerseits durch
eine frühzeitige Störung der Follikelreifung innerhalb der
bislang üblichen hormonellen Einnahmepause, nämlich durch
die dann einzunehmende Östrogenkomponente, eine hormonelle
Kontrolle des follikulären Geschehens über den gesamten
Zyklus gewährleistet wird. Dadurch, daß in der reinen
Östrogenphase ähnlich den natürlicherweise vorkommenden
Verhältnissen zunächst ein ausreichender Schleimhautaufbau
erfolgt, treten andererseits Zwischenblutungen auch bei
geringerer Dosierung der Hormonkomponenten in der
eigentlichen Ovulationshemmphase, in der eine Kombination
aus Östrogen und Gestagen berabreicht wird, deutlich
seltener auf. Die reine Östrogenphase beträgt mindestens
fünf Tage und kann im Fall der Verwendung von natürlichem
Östrogen auf bis zu zehn Tage, im Fall der Verwendung von
synthetischem Östrogen auf bis zu 14 Tage ausgedehnt
werden, woran sich dann, je nach gewünschter Zyklusdauer,
die im allgemeinen längere Kombinationsphase anschließt.
Die reine Östrogenphase zu Beginn der erfindungsgemäßen
Behandlung ermöglicht eine ausreichende Proliferation des
Endometriums. Ein sicherer kontrazeptiver Schutz wird insbesondere
dann erzielt, wenn, wie dies erfindungsgemäß vorzugsweise
vorgeschlagen wird, das Gestagen in der sich anschließenden
Kombinationsphase in den einzelnen Tageseinheiten
in der doppelten Ovulationshemmdosis verabreicht
wird. Nach Einnahme der letzten gestagenhaltigen Tablette
kommt es innerhalb weniger Tage während der nächstfolgenden
Östrogenphase zur Entzugsblutung, wobei gleichzeitig durch
die Einnahme des Östrogens die erneute Proliferation des
Endometriums in Gang gesetzt wird. Im Hinblick auf das gesundheitliche
Risiko ist insbesondere diejenige
Ausführungsform der Erfindung, bei der lediglich
natürliches Östrogen verwendet wird, von großem Vorteil, da
hier bei ausreichender kontrazeptiver Sicherheit und
Zykluskontrolle besonders geringe Nebenwirkungen zu
erwarten sind.
Das ovulationshemmende Mittel nach der Erfindung wird so
eingesetzt, daß zur hormonalen Kontrazeption innerhalb des
gewünschten Zyklus tageweise aufeinanderfolgend zunächst
eine bestimmte Anzahl von Hormon-Tageseinheiten, wie Dragees,
Tabletten oder dergleichen, der ersten Hormonkomponente,
die als hormoneller Wirkstoff im wesentlichen ausschließlich
ein Östrogenpräparat enthält, und daran anschließend
der zweiten Hormonkomponente, die in Kombination
ein Östrogen- und in mindestens zur
Ovulationshemmung ausreichender Dosierung ein
Gestagenpräparat enthält, oral verabreicht werden, wobei am
Tage nach der Verabreichung der letzten der Tageseinheiten
der zweiten Hormonkomponente des betreffenden Zyklus der
erste der Tageseinheiten der ersten Hormonkomponente des
nächstfolgenden Zyklus verabreicht wird, so daß unter
Ausschluß von Einnahmepausen an jedem Tag eine Hormon-Tageseinheit
zur Einnahme kommt.
Die bei der Verwendung des ovulationshemmenden Mittels nach
der Erfindung auftretenden Blutungen sind mit weniger Blutverlust
verbunden und weniger schmerzhaft, bedingt durch
die andauernde Östrogengabe, als bei dem
ovulationshemmenden Mittel nach dem Stand der Technik, von
dem die Erfindung als Gattung ausgeht. Auch die
kontrazeptive Sicherheit ist deutlich höher, weil keine
einnahmefreien Tage vorliegen, auch nicht ein einziger, an
denen bzw. an dem durch natürliche Hormonvorgänge ansonsten
die kontrazeptive Sicherheit durchbrochen werden könnte.
Wegen der andauernden Östrogenzuführung kommt es ferner zu
einem durchgehend positiven gefäßerweiternden Effekt,
wodurch also Durchblutungsstörungen entgegengewirkt werden
kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
ovulationshemmenden Mittels besteht darin, daß bei seiner
Verwendung das sogenannte Prämenstruelle Syndrom
unterdrückt wird, welches bei Absetzen des Östrogen für
auch nur einen bzw. wenige Tage wie im natürlichen Zyklusverlauf
in nachteiliger Weise auftreten kann.
Der gleichmäßige Östrogenspiegel, der bei Verwendung des
ovulationshemmenden Mittels nach der Erfindung erreicht
wird, vermeidet auch den Abfall und Wiederanstieg von Gerinnungsparametern
während der hormonfreien Tage bzw. nach
Wiederbeginn der Einnahme im nächsten Zyklus, wodurch u. a.
das in einem labilen Gleichgewicht befindliche Gerinnungssystem
ansonsten gestört würde. Deshalb eignet sich das
ovulationshemmende Mittel nach der Erfindung insbesondere
auch für Frauen im Alter von mehr als vierzig Jahren, bei
denen die Gefahr von Durchblutungsstörungen mit steigendem
Alter bekanntlich zunimmt.
Erfindungsgemäß kann die Gesamtzahl der Tageseinheiten in
der aus der Östrogenkomponente und der Östrogen-Gestagen-Komponente
bestehenden Sequenz, oder aber, sofern mehrere
Östrogen- und Östrogen-Gestagen-Komponenten vorgesehen
sind, in jeder der betreffenden Sequenzen, vorzugsweise 23,
24, 25, 26, 27 oder 28 betragen. Für das erfindungsgemäße
Mittel ist es im Gegensatz zu solchen Fällen der Praxis, in
der eine Frau gelegentlich bekannte ovulationshemmende
Mittel unmittelbar aufeinanderfolgend ohne
Einnahmeunterbrechung für zwei oder mehr
Menstruationszyklen einnimmt, wobei der Grund, z. B. bei
Sportlerinnen, meistens darin liegt, daß das Auftreten der
Monatsblutung zu einem bestimmten Zeitpunkt verhindert
werden soll, charakteristisch, daß während der Einnahme der
Östrogenkomponente jeweils eine Blutung auftritt, also
selbst dann, wenn Mittel mit mehreren Sequenzen aus
alternierenden Östrogen- und Östrogen-Gestagen-Komponenten
eingenommen werden, etwa in vierwöchigem Abstand. Hierin
liegt ein besonderes Merkmal der Erfindung.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens liegt auch die Verwendung
des Mittels nach der Erfindung zur Kontrazeption, im Gegensatz
zu Mitteln der eingangs diskutierten Art, die dazu
verwendet werden, klimakterische Beschwerden etc. zu mindern.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert.
Zur ovulationshemmenden Behandlung wurde ein
Sequenzpräparat verwendet, welches 7 Tageseinheiten mit
jeweils 2 mg Östradiol sowie 21 Tageseinheiten mit jeweils
4 mg Östradiol und 1 mg Norethisteronacetat enthielt. Das
Mittel wurde über ein Jahr verabreicht und zeigte bei sehr
guter kontrazeptiver Sicherheit praktisch keine
Nebenwirkungen, wobei Zwischenblutungen deutlich seltener
auftraten als bei herkömmlichen niedrig dosierten
Präparaten.
Es wurde zur hormonalen Kontrazeption ein ovulationshemmendes
Mittel in Form eines Sequenzpräparates verwendet, welches
7 Tageseinheiten mit jeweils 4 mg Östradiolvalerat und
21 Tageseinheiten mit je 4 mg Östradiolvalerat und 2 mg
Chlormadinonacetat aufwies. Die Wirkungsweise entsprach
derjenigen von Beispiel 1.
Es wurde ein ovulationshemmendes Mittel verwendet, welches
10 Tageseinheiten mit jeweils 20 µg Ethinylestradiol und 18
Tageseinheiten mit jeweils 30 µg Ethinylestradiol und 150 µg
Levonorgestrel enthielt. Die Beobachtungen bei der
Verabreichung entsprachen denjenigen von Beispiel 1 und
Beispiel 2.
Die in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
wesentlich sein.
Claims (24)
1. Ovulationshemmendes Mittel zur hormonalen Kontrazeption,
mit zwei in einer Verpackungseinheit räumlich getrennt konfektionierten,
zur zeitlich sequentiellen oralen Verabreichung
bestimmten Hormonkomponenten, die jeweils aus einer
Anzahl räumlich getrennt und einzeln entnehmbar in der Verpackungseinheit
untergebrachter Hormon-Tageseinheiten bestehen,
wobei die eine Hormonkomponente ("Östrogenkomponente")
als hormonellen Wirkstoff im wesentlichen ausschließlich
ein eine Störung der Follikelreifung bewirkendes
Östrogenpräparat und die andere Hormonkomponente ("Östrogen-
Gestagen-Komponente") in Kombination ein Östrogen-
und in mindestens zur Ovulationshemmung ausreichender Dosierung
ein Gestagenpräparat enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es alternierend (eine) Östrogenkomponente(n) mit
5-14 Tageseinheiten und (eine) Östrogen-Gestagen-Komponente(n)
mit 23-14 Tageseinheiten umfaßt; daß die Anzahl der
Östrogen- und Östrogen-Gestagen-Komponenten gleich ist; daß
die Anzahl der Tageseinheiten in der/den Östrogenkomponente(n)
geringer als die Anzahl der Tageseinheiten in der/den
Östrogen-Gestagen-Komponente(n) ist; und daß in dem Fall,
daß als Östrogenpräparat Ethinylestradiol verwendet wird,
die Etinylestradioldosis pro Tageseinheit höchstens 30 µg
beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gesamtzahl der Hormonkomponenten 2 beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gesamtzahl der Hormonkomponenten 4 beträgt.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gesamtzahl der Hormonkomponenten 6 beträgt.
5. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gesamtzahl der Hormon-
Tageseinheiten in (jeder) der aus einer/der Östrogen- und
einer/der Östrogen-Gestagen-Komponente(n) bestehenden
Sequenz(en) gleich der Gesamtzahl der Tage des gewünschten
Zyklus ist.
6. Mittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl der Tageseinheiten in (jeder) der aus einer/der
Östrogen und einer/der Östrogen-Gestagen-Komponente(n)
bestehenden Sequenz(en) an den natürlichen individuellen
Zyklus der Frau angepaßt ist.
7. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eines der Östrogenpräparate
mindestens einen Bestandteil aus der Ethinylestradiol, Mestranol,
andere synthetische Östrogene sowie mindestens
einen der vorgenannten Hormonbestandteile nach Einnahme
rasch abspaltende Hormonverbindungen umfassenden Gruppe
aufweist.
8. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der Östrogenpräparate
mindestens einen Bestandteil aus der Östradiol, Östron
und/oder andere natürliche Östrogene sowie mindestens einen
der vorgenannten Hormonbestandteile nach Einnahme rasch
abspaltende Hormonverbindungen umfassenden Gruppe aufweist.
9. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gestagenpräparat mindestens einen
Bestandteil aus der Progesteron, Chlormadinonacetat, Norethisteronacetat,
Cyproteronacetat, Desogestrel, Levonorgestrel,
andere natürliche und/oder synthetische Gestagene
sowie mindestens einen der vorgenannten Hormonbestandteile
nach Einnahme rasch abspaltende Hormonverbindungen umfassenden
Gruppe aufweist.
10. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der Tageseinheiten (der)
Östrogen-Gestagen-Komponente(n) die der Östrogenkomponente(n)
in (jeder) der aus einer/der Östrogen- und
einer/der Östrogen-Gestagen-Komponente(n) bestehenden
Sequenz(en) um mindestens 2 übersteigt.
11. Mittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Tageseinheiten (der) Östrogen-Gestagen-Komponente(n)
die (der) Östrogenkomponente(n) in (jeder)
der aus einer/der Östrogen- und einer/der Östrogen-
Gestagen-Komponente(n) bestehenden Sequenz(en) um
mindestens 3 übersteigt.
12. Mittel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Tageseinheiten (der) Östrogen-Gestagen-
Komponente(n) die (der) Östrogenkomponente(n) in (jeder)
der aus einer/der Östrogen- und einer/der Östrogen-
Gestagen-Komponente(n) bestehenden Sequenz(en) um mindestens
4 übersteigt.
13. Mittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Tageseinheiten (der) Östrogen-Gestagen-
Komponente(n) die (der) Östrogenkomponente(n) in (jeder)
der aus einer/der Östrogen- und einer/der Östrogen-
Gestagen-Komponente(n) bestehenden Sequenz(en) um
mindestens 5 übersteigt.
14. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzahl der Tageseinheiten in
der/jeder aus der/einer Östrogenkomponente und der/einer
Östrogen-Gestagen-Komponente bestehenden Sequenz(en) zwischen
23 und 32 beträgt.
15. Mittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gesamtzahl der Tageseinheiten in der/jeder aus
der/einer Östrogenkomponente und der/einer Östrogen-
Gestagen-Komponente bestehenden Sequenz(en) mindestens 26,
vorzugsweise 28, Tageseinheiten beträgt.
16. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Östrogenkomponente(n) (jeweils)
höchstens 10 Tageseinheiten umfaßt/umfassen.
17. Mittel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzahl der Tageseinheiten der Östrogenkomponente(n)
(jeweils) 7-10 beträgt.
18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Östrogenkomponente(n) (jeweils) 7 und die Östrogen-
Gestagen-Komponente(n) (jeweils) 21 Tageseinheiten
umfaßt/umfassen.
19. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tageseinheiten der Östrogenkomponente(n)
jeweils bis zu 2 mg Östradiol oder eines anderen
Östrogens mit gleicher hormoneller Wirksamkeit und die Tageseinheiten
der Östrogen-Gestagen-Komponente(n) jeweils
bis zu 2 mg Östradiol oder eines anderen Östrogens mit
gleicher hormoneller Wirksamkeit und zusätzlich bis zu 10 µg
Ethinylestradiol enthalten.
20. Mittel nach einem der Ansprüche 1-18, dadurch gekennzeichnet
daß die Tageseinheiten der Östrogenkomponente(n)
jeweils bis zu 2 mg Östradiol oder eines anderen Östrogens
mit gleicher hormoneller Wirksamkeit und die Tageseinheiten
der Östrogen-Gestagenkomponente(n) jeweils bis zu 4 mg
Östradiol oder eines anderen Östrogens mit gleicher
hormoneller Wirksamkeit enthalten.
21. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tageseinheiten der Östrogen-Gestagen-
Komponente(n) jeweils ein Gestagenpräparat in einer
Dosis zwischen dem Einfachen und dem Dreifachen der ovulationsverhindernden
Dosis von reinem Gestagen (ohne Östrogen)
aufweisen.
22. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es nicht aus einer Östrogenkomponente
mit 7 Tageseinheiten mit jeweils 4 mg Östradiol und einer
Östrogen-Gestagen-Komponente mit 21 Tageseinheiten mit jeweils
4 mg Östradiol und 1 mg Norethisteronacetat besteht.
23. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet
daß es nicht aus einer Östrogenkomponente mit
7 Tageseinheiten mit jeweils 2 mg Östradiolvalerat und
einer Östrogen-Gestagen-Komponente mit 21 Tageseinheiten
mit je 4 mg Östradiolvalerat und 2 mg Chlormadinonacetat
besteht.
24. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet,
daß es nicht aus einer Östrogenkomponente mit
10 Tageseinheiten mit jeweils 20 µg Ethinylestradiol und
einer Östrogen-Gestagen-Komponente mit 18 Tageseinheiten
mit jeweils 20 µg Ethinylestradiol und 150 Levonorgestrel
besteht.
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