DE4220564A1 - Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PfropfpolymerisatenInfo
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Description
Pfropfcopolymerisate harzbildender Monomerer auf
kautschukelastische, teilchenförmige Kautschuke sind
seit langem bekannt. Durch Variation der harzartigen,
thermoplastischen Pfropfhülle, der die Pfropfgrundlage
bildenden Kautschuke und der Herstellungsbedingungen
lassen sich sehr verschiedenartige Produkte herstellen,
die sich insbesondere zur Zähmodifizierung von an sich
spröden thermoplastischen Kunststoffen (Matrix) eignen
(siehe z. B. C.B. Bucknall, "Toughened Plastics", Appl.
Science Publishers, London 1977).
Im allgemeinen wird dem mit der thermoplastischen Kunst
stoff-Matrix unverträglichen Kautschuk durch Pfropfpoly
merisieren geeigneter Monomerer die notwendige Verträg
lichkeit bzw. Teilverträglichkeit mit der thermoplasti
schen Kunststoff-Matrix (die auch ein Gemisch unterein
ander verträglicher oder teilverträglicher Einzelkunst
stoffe sein kann) verliehen.
Monomere können auf teilchenförmige Kautschuke durch
radikalische Emulsionspolymerisation in Gegenwart des
Kautschuks pfropfpolymerisiert werden. Dazu werden
üblicherweise die vorher hergestellten teilchenförmigen
Kautschuke in Emulsion mit dem zu pfropfpolymerisieren
den Monomeren gemischt und mit Radikal-Initiatoren (die
bei der Reaktionstemperatur ausreichende Mengen Radikale
liefern) und gegebenenfalls unter Zugabe weiterer
Emulgatoren polymerisiert (vgl. Ullmann, Encyclopädie
der technischen Chemie, Bd. 19 (1980), S. 280 ff.).
Die aus den primär anfallenden Emulsionen (z. B. durch
Koagulation mit Salzen und/oder Säuren und anschließende
Trocknung) isolierten Pfropfpolymerisate können als
thermoplastische Formmassen oder als Modifikatoren für
thermoplastische Formmassen eingesetzt werden.
Die Herstellung von ABS-Pfropfcopolymerisaten ist z. B.
in der DE-AS 12 52 902 näher beschrieben:
Man kann die gesamte Menge Kautschuk (als Latex) mit den Monomeren mischen und dann nach Zugabe eines Polymerisa tionsinitiators und gegebenenfalls weiteren Emulgators und Wasser pfropfpolymerisieren. Bei dieser chargen weisen Polymerisation ist jedoch die Wärmeentwicklung bei der Reaktion im technischen Maßstab schwer zu kontrollieren und es entsteht ein erheblicher Anteil an freiem (nicht gepfropftem) Polymerisat der Pfropfmono meren. Deshalb wird in der Praxis meist die gesamte Kautschukmenge vorgelegt und die Monomeren im Verlauf der Pfropfpolymerisation zudosiert; die Reaktionsführung ist hierdurch erleichtert und sicherer; die Zähigkeit der Pfropfpolymerisate ist jedoch häufig geringer ("Monomer-Zulaufverfahren").
Man kann die gesamte Menge Kautschuk (als Latex) mit den Monomeren mischen und dann nach Zugabe eines Polymerisa tionsinitiators und gegebenenfalls weiteren Emulgators und Wasser pfropfpolymerisieren. Bei dieser chargen weisen Polymerisation ist jedoch die Wärmeentwicklung bei der Reaktion im technischen Maßstab schwer zu kontrollieren und es entsteht ein erheblicher Anteil an freiem (nicht gepfropftem) Polymerisat der Pfropfmono meren. Deshalb wird in der Praxis meist die gesamte Kautschukmenge vorgelegt und die Monomeren im Verlauf der Pfropfpolymerisation zudosiert; die Reaktionsführung ist hierdurch erleichtert und sicherer; die Zähigkeit der Pfropfpolymerisate ist jedoch häufig geringer ("Monomer-Zulaufverfahren").
Gemäß DE-AS 12 52 902 kann durch gemeinsames Nachdosie
ren von Kautschuk und von Monomeren zu einer kleinen
vorgelegten Kautschuk- und Monomerenmenge ein Pfropf
polymerisat in Pulverform mit guten Eigenschaften
(Zähigkeit, Glanz) hergestellt werden. Der Kautschuk
anteil dieses ABS-Polymerisate ist gemäß DE-AS 12 52 902
auf maximal 50 Gew.-% beschränkt.
Formmassen auf Basis von Emulsions-Pfropfcopolymerisaten
weisen im allgemeinen eine Oberfläche mit hohem Glanz
grad auf, die für viele Anwendungen (z. B. Telefon
gehäuse, Spielzeugteile) auch gewünscht wird. Für manche
Anwendungen (z. B. Kraftfahrzeuginnenraum) werden - bei
unlackierten Oberflächen - jedoch auch matte Oberflächen
gefordert. Für die Verwendung in Kraftfahrzeugen ist
gute Zähigkeit in der Kälte und geringe Neigung zu
Spannungsrissen (auch von unlackierten Oberflächen und
bei Kontakt mit Kraftstoff) erforderlich.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich
die Eigenschaften von Pfropfpolymerisaten und den daraus
durch Mischen mit thermoplastischen Harzen hergestellten
Formmassen verbessern lassen, wenn man nur einen kleinen
Teil des Kautschuks vorlegt (gegebenenfalls zusammen mit
einem Teil der Pfropfmonomeren) und den größeren Teil
des Kautschuks sowie der Pfropfmonomeren während der
Reaktion sukzessive zufügt, wobei bevorzugt der Zeitraum
für das Zufügen der Monomeren etwas länger ist als der
für den Kautschuk.
Bevorzugte Pfropfcopolymerisate weisen einen Kautschuk
gehalt von 52 bis 90 Gew.-% auf und geben - mit thermo
plastischen Harzen gemischt - Formkörper mit geringem
Glanzgrad. Die erfindungsgemäßen Formmassen besitzen
verbesserte Spannungsrißbeständigkeit, Kerbschlag
zähigkeit (auch bei tiefen Temperaturen) sowie in Ab
hängigkeit von der Aktivierung bessere Verarbeitbarkeit
(Spritzguß/Extrusionsblasformen).
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung von Pfropfcopolymerisaten durch Emulsions
polymerisation aus
- A. 10 bis 49, vorzugsweise 20 bis 47 Gew.-% Vinyl aromat, Vinylcyanid, C1-C8-Alkylacrylat, C1-C8- Alkylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure, ungesättigter Dicarbonsäure (einschließlich deren Derivate wie Anhydride und Imide) und Mischungen davon auf
- B. 51 bis 90, vorzugsweise 53 bis 80 Gew.-%. teilchen förmigen Kautschuk mit einer Glasübergangstemperatur kleiner als 0°C
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man weniger als 50
Gew.-%, vorzugsweise weniger als 30 Gew.-%, besonders
bevorzugt weniger als 10 Gew.-% des Kautschuks B. zu
Beginn der Pfropfpolymerisation vorlegt und dann nach
radikalischer Initiierung der Polymerisation mindestens
50 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 70 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindestens 85 Gew.-% des Kautschuks B., die
Monomeren A., gegebenenfalls weiteren Aktivator und
Emulsionshilfsmittel, im Verlauf der Pfropfpolymerisa
tion allmählich zugibt und die Polymerisation zu Ende
führt.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung
der so hergestellten Pfropfcopolymerisate als thermo
plastische Formmassen oder als Bestandteil thermoplasti
scher Formmassen aus erfindungsgemäßen Pfropfcopolymeri
sationen und thermoplastischen Harzen, vorzugsweise
Styrolpolymerisaten (wie Polystyrol, Styrol (und/oder
α-Methylstyrol)/Acrylnitril- und Styrol/Maleinsäure
anhydrid-Copolymerisate), aromatischen Polycarbonaten
(z. B. aus Bisphenol A und Phosgen), aromatischen Poly
estercarbonaten (z. B. aus Bisphenol A, Phosgen, Iso- und
Terephthalsäuredichloriden) und Polyalkylenterephthala
ten (wie Polyethylenterephthalat und Polybutylentere
phthalat).
Pfropfcopolvmerisate im Sinne der Erfindung sind Poly
merisate, die bei der Polymerisation harzbildender
Monomere A. in Gegenwart eines Kautschuks B. gebildet
werden, im wesentlichen also Gemische aus den eigent
lichen Pfropfcopolymerisaten mit geringen Mengen freier
Polymerisate der Monomeren A. und ungepfropftem
Kautschuk B.
Die Pfropfpolymerisate können durch radikalische Emulsionspolymerisation
hergestellt werden, wobei als
Radikalbildner (Aktivatoren) im Prinzip alle Verbin
dungen in Frage kommen, die im Bereich von etwa 20 bis
100°C in eine ausreichende Menge wirksamer Radikale zer
fallen, also insbesondere organische und anorganische
Peroxide und Hydroperoxide, Peroxyverbindungen wie Per
carbonate und Persulfate sowie Azoverbindungen. Geeignet
sind z. B. Dilaurylperoxid, Di-tert.-Butylperoxid, Cumol
hydroperoxid, tert.-Butylhydroperoxid. Wasserstoffper
oxid und davon abgeleitete Salze wie Natriumperoxid, Di
isopropylperoxydicarbonat und Distearylperoxydicarbonat,
Kaliumperoxydisulfat und Ammoniumperoxydisulfat, Azo
bis-isobutyronitril.
Geeignet sind auch Redox-Aktivatorsysteme, bestehend aus
einem Peroxid bzw. Hydroperoxid, z. B. Cumolhydroperoxid,
tert.-Butylhydroperoxid, Wasserstoffperoxid und einem
Reduktionsmittel z. B. Ascorbinsäure (vgl. DE-OS
37 38 143).
Beispiele für Monomere A. sind Vinylaromaten wie Styrol,
α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, p-Chlorstyrol; C1-C8-
Alkylacrylate und -methacrylate wie Methylmethacrylat,
n-Butylacrylat, t-Butylacrylat; Vinylcyanide wie Acryl
nitril und Methacrylnitril; Acrylsäure; Methacrylsäure,
ungesättigte Dicarbonsäuren wie Maleinsäure und deren
Derivate wie Anhydride und Imide, z. B. Maleinsäure
anhydrid und N-Phenyl-maleinimid sowie Mischungen dieser
Monomeren.
Bevorzugte Monomere A. sind Styrol, α-Methylstyrol,
Methylmethacrylat, Acrylnitril und Maleinsäureanhydrid
sowie deren Gemische.
Die Monomeren bzw. Monomerengemische werden in einer
Menge von 10 bis 49, vorzugsweise 20 bis 47 Gew.-% zur
Herstellung der Pfropfcopolymerisate eingesetzt; die
Glasübergangstemperatur des freien Polymerisats der
Monomeren A. liegt über 20°C. Ein besonders bevorzugtes
Monomergemisch besteht aus 50 bis 90 Gew.-% Styrol und
10 bis 50 Gew.-% Acrylnitril.
Für die Pfropfcopolymerisate geeignete Kautschuke B.
sind beispielsweise Dienkautschuke, EPDM- und EPM-
Kautschuke (Ethylen/Propylen-Copolymerisate und -Ter
polymerisate mit nicht konjugierten Dienen), Acrylat-,
Polyurethan-, Silikon-, Chloropren- und Ethylen-Vinyl
acetat-Kautschuke, sofern sie über eine ausreichende
-Anzahl pfropfaktiver Stellen, z. B. C-C-Doppelbindungen,
verfügen.
Bevorzugte Kautschuke B. sind Dienkautschuke (z. B. Poly
merisate konjugierter Diene wie Butadien und Isopren),
Gemische solcher Dienkautschuke und Copolymerisate von
Dienen mit weiteren copolymerisierbaren Monomeren, mit
Glasübergangstemperaturen unterhalb 0°C, vorzugsweise
unterhalb -20°C. Besonders bevorzugt wird reiner Poly
butadienkautschuk.
Geeignete Acrylatkautschuke B. sind vorzugsweise Poly
merisate aus Acrylsäurealkylestern, gegebenenfalls mit
bis zu 40 Gew.-%, bezogen auf Kautschuk, anderen poly
merisierbaren, ethylenisch ungesättigten Monomeren. Zu
den bevorzugten polymerisierbaren Acrylsäureestern ge
hören C1-C8-Alkylester, beispielsweise Methyl-, Ethyl-,
Butyl-, n-Octyl- und 2-Ethylhexylester; Halogenalkyl
ester, vorzugsweise Halogen-C1-C8-alkylester, wie Chlor
ethylacrylat, sowie Mischungen dieser Monomeren.
Zur Vernetzung können Monomere mit mehr als einer poly
merisierbaren Doppelbindung copolymerisiert werden. Be
vorzugte Beispiele für vernetzende Monomere sind Ester
ungesättigter Monocarbonsäuren mit 3 bis 8 C-Atomen und
ungesättigter einwertiger Alkohole mit 3 bis 12 C-Atomen
oder gesättigter Polyole mit 2 bis 4 OH-Gruppen und 2
bis 20 C-Atomen, wie z. B. Ethylenglykoldimethacrylat,
Allylmethacrylat; mehrfach ungesättigte heterocyclische
Verbindungen, wie z. B. Trivinyl- und Triallylcyanurat;
polyfunktionelle Vinylverbindungen, wie Di- und Tri
vinylbenzole; aber auch Triallylphosphat und Diallyl
phthalat.
Bevorzugte vernetzende Monomere sind Allylmethacrylat,
Ethylenglykoldimethacrylat, Diallylphthalat und hetero
cyclische Verbindungen, die mindestens 3 ethylenisch un
gesättigte Gruppen aufweisen.
Besonders bevorzugte vernetzende Monomere sind die
cyclischen Monomeren Triallylcyanurat, Triallyliso
cyanurat, Trivinylcyanurat, Triacryloylhexahydro-s
triazin, Triallylbenzole.
Die Menge der vernetzenden Monomere beträgt vorzugsweise
0,02 bis 5, insbesondere 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf
ein Kautschuk B.
Bei cyclischen vernetzenden Monomeren mit mindestens 3
ethylenisch ungesättigten Gruppen ist es vorteilhaft,
die Menge auf unter 1 Gew.-% des Kautschuks B. zu be
schränken. Bevorzugte "andere" polymerisierbare,
ethylenisch ungesättigte Monomere, die neben den Acryl
säureestern gegebenenfalls zur Herstellung der Pfropf
grundlage B. dienen können, sind z. B. Acrylnitril,
Styrol, α-Methylstyrol, Acrylamide, Vinyl-C1-C6-alkyl
ether, Methylmethacrylat, Butadien. Bevorzugte Acrylat
kautschuke B. sind Emulsionspolymerisate, die einen Gel
gehalt von mindestens 60 Gew.-% aufweisen.
Weitere geeignete Kautschuke B. sind Silikonkautschuke
mit pfropfaktiven Stellen (vgl. DE-OS 37 04 657, DE-OS
37 04 655, DE-OS 36 31 540, DE-OS 36 31 539).
Die Kautschuke B. sind im allgemeinen wenigstens
partiell vernetzt und teilchenförmig mit mittleren Teil
chendurchmessern (d50) von 0,05 bis 2 µm, vorzugsweise
0,1 bis 0,6 µm. Solche teilchenförmigen Kautschuke sind
bekannt. Sie werden durch Emulsionspolymerisation her
gestellt und liegen meist als Latex vor.
Der mittlere Teilchendurchmesser d50 ist der Durch
messer, oberhalb und unterhalb dessen jeweils 50 Gew.-%
der Teilchen liegen. Er kann mittels Ultrazentrifugen
messung (W. Scholtan, H. Lange, Kolloid, Z. und Z. Poly
mere 250 (1972), 782-796) bestimmt werden.
Der Gelanteil des Kautschuks B. beträgt mindestens 20,
vorzugsweise mindestens 40 Gew.-% und wird bei 25°C in
einem geeigneten Lösungsmittel (z. B. Toluol) bestimmt
(M. Hoffmann, H. Krömer, R. Kuhn. Polymeranalytik I und
II, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1977).
Zur Durchführung der Pfropfpolymerisation muß man
weniger als 50 Gew.-%, vorzugsweise jedoch weniger als
30 Gew.-%, besonders bevorzugt weniger als 15 Gew.-% des
Kautschuks B. vorlegen (gegebenenfalls auch mit einem
Teil der Monomeren A., was das Anspringen der Reaktion
erleichtern kann).
Durch Zugabe des Radikalbildners (Aktivators) und Ein
stellung der Reaktionstemperatur, die zwischen 20 und
100°C, vorzugsweise aber zwischen 50 und 80°C liegen
soll, wird die Polymerisation aktiviert und durch all
mähliches Zufügen des verbleibenden größeren Teils des
Kautschuks (mindestens 50 Gew.-%., vorzugsweise min
destens 70 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 85
Gew.-%) sowie der Monomeren durchgeführt. Falls erfor
derlich können weitere Emulgator- und Aktivatormengen
zugegeben werden. Die Monomeren und Kautschuke können
zusammen oder getrennt zudosiert werden. Im Falle der
gemeinsamen Dosierung werden die Monomere bei Zimmer
temperatur, gegebenenfalls mit zusätzlichen Mengen Emul
gator, in die Kautschuk-Emulsion eingerührt und so
emulgiert.
Bevorzugt wird jedoch die getrennte Dosierung von Kaut
schuk und Monomeren, weil dann der gesamte Reaktions
verlauf besser zu steuern ist und die Lagerung eines
reaktionsfähigen Gemischs aus Monomeren und Kautschuk
entfällt. So ist es auch empfehlenswert, die Monomeren
über einen etwas längeren Zeitraum zu dosieren als den
Kautschuk, um einen zu hohen Anteil wenig gepfropften
und damit in seiner Wirksamkeit beeinträchtigten
Kautschuks zu vermeiden.
Nach einer Stabilisierung mit üblichen Antioxidantien
wird der erhaltene Pfropfcopolymerisat-Latex zu einem
Pulver aufgearbeitet. Dies geschieht durch Koagulation
(z. B. mit Säuren und/oder Salzen und/oder organischen,
wasserlöslichen Solventien) und Trocknung oder durch
Sprühtrocknung.
Will man die Pfropfcopolymerisate mit thermoplastischen
Harzen kombinieren, die selbst in Form einer Emulsion
vorliegen, so kann man die Pfropfcopolymerisat-Emulsion
mit der Harzemulsion mischen und dann gemeinsam auf
arbeiten (z. B. durch Koagulation oder Sprühtrocknung).
Die erfindungsgemäß erhaltenen Pfropfcopolymerisate
eignen sich als thermoplastische Formmassen oder Be
standteile thermoplastischer Formmassen aus erfindungs
gemäßen Pfropfcopolymerisaten und thermoplastischen
Harzen, vorzugsweise Styrol(co)polymerisaten (vgl. EP-A
0 340 546 und DE-OS 37 38 143), z. B. Polystyrol, Styrol
(und/oder α-Methylstyrol/Acrylnitril- und Styrol/Malein
säureanhydrid-Copolymerisate), aromatischen Poly
carbonaten (DE-OS 37 38 143), z. B. aus Bisphenol A und
Phosgen, aromatischen Polyestercarbonaten (DE-OS
37 38 143), z. B. aus Bisphenol A, Phosgen, Iso- und
Terephthalsäuredichloriden und Polyalkylenterephthalaten
(US-PS 4 866 123), z. B. Polyethylenterephthalat und
Polybutylenterephthalat.
Thermoplastische Formmassen aus den erfindungsgemäßen
Pfropfcopolymerisaten und gegebenenfalls weiteren
thermoplastischen Harzen können hergestellt werden,
indem man die Bestandteile in bekannter Weise vermischt
und bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise bei 200 bis
350°C, in üblichen Vorrichtungen wie Innenknetern,
Extrudern oder Doppelwellenschnecken schmelzcompoundiert
oder schmelzextrudiert.
Die so erhaltenen Formmassen können weitere bekannte Zu
sätze wie Stabilisatoren, Pigmente, Entformungsmittel,
Fließhilfsmittel, Flammschutzmittel und Antistatika,
Füll- und Verstärkungsstoffe, in den üblichen Mengen
enthalten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können zur Herstellung
von Formkörpern jeder Art, z. B. durch Spritzgießen,
verwendet werden. Beispiele für Formkörper sind:
Gehäuseteile (z. B. für Haushaltsgeräte wie Saftpressen,
Kaffeemaschinen, Mixer), Abdeckplatten für das Bau
gewerbe und Automobilteile. Sie werden außerdem für
elektrische Geräte, z. B. für Steckerleisten eingesetzt,
weil sie sehr gute elektrische Eigenschaften haben.
Formkörper können auch durch Tiefziehen aus vorher
hergestellten Platten oder Folien hergestellt werden
oder durch Extrusionsblasformen von extrudierten
Schläuchen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist also die Ver
wendung von Formmassen auf Basis erfindungsgemäßer
Pfropfcopolymerisate zur Herstellung von Formkörpern.
Angegebene Teile bedeuten Gewichtsteile. Wasser wird bei
allen Verfahrensschritten in entionisierter Form einge
setzt.
Emulsion eines partiell vernetzten, teilchenförmigen
Polybutadienkautschuks mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 0,42 µm (d50-Wert) und einem Gelgehalt
von 82,5 Gew.-%. Der Latex enthält 47,3 Gew.-% Polymeri
satfeststoff.
Emulsion eines partiell vernetzten, teilchenförmigen
Polybutadienkautschuks mit einem mittleren Teilchen
durchmesser von 0,12 µm (d50-Wert) und einem Gelgehalt
von 94,9 Gew.-%. Der Latex enthält 40,0 Gew.-% Polymeri
satfeststoff.
Eine Mischung aus 11,63 Gew.-Teilen Latex a.1 (ent
spricht 5,5 Gew.-Teilen Polymerisat-Feststoff) und 109,4
Gew.-Teilen Wasser werden in einer 6-l-Planschliff
becher-Rührapparatur vorgelegt, das Rührwerk einge
schaltet (220 U/min) und auf 70°C aufgeheizt. Während
der Aufheizphase wird die Vorlage 5 Minuten mit Stick
stoff gespült. Nach Erreichen der Reaktionstemperatur
von 70°C wird der Vorlage eine Aktivatorlösung zugesetzt
aus:
0,50 Gew.-Teilen Kaliumperoxodisulfat
13,00 Gew.-Teilen Wasser.
0,50 Gew.-Teilen Kaliumperoxodisulfat
13,00 Gew.-Teilen Wasser.
15 Minuten nach Zugabe der Aktivatorlösung zu der Vor
lage werden folgende Zuläufe innerhalb der angegebenen
Zeiträume gleichmäßig bei 70°C zudosiert:
Zulauf 1: (Dosierung während 4 Stunden)
32,40 Gew.-Teile Styrol
12,60 Gew.-Teile Acrylnitril.
Zulauf 1: (Dosierung während 4 Stunden)
32,40 Gew.-Teile Styrol
12,60 Gew.-Teile Acrylnitril.
Zulauf 2: (Dosierung während 4 Stunden)
25,00 Gew.-Teile Wasser
1,43 Gew.-Teile Abietinsäure (70%ig)
0,75 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge.
Zulauf 3: (Dosierung während 3 Stunden)
104,65 Gew.-Teile Latex a.1.
25,00 Gew.-Teile Wasser
1,43 Gew.-Teile Abietinsäure (70%ig)
0,75 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge.
Zulauf 3: (Dosierung während 3 Stunden)
104,65 Gew.-Teile Latex a.1.
Nach Beendigung der Zuläufe 1 und 2 wird noch 2 Stunden
bei 70°C gerührt (Nachpolymerisation). Dann wird die
Mischung abgekühlt und bei Erreichen von ca. 40°C der
Rührer abgestellt. Die Emulsion wird mit üblichen
Antioxidantien bei Raumtemperatur stabilisiert, der
Polymerisatfeststoff dann mit Magnesiumsulfat/Essigsäure
ausgefällt und getrocknet. Der Pfropfcopolymerisat-Fest
stoff (1.1) aus 45 Gew.-% SAN-Polymerisat und 55 Gew.-%
Polybutadienkautschuk a.1 fällt nach der Aufarbeitung
als weißes Pulver in einer Ausbeute <99% an.
Die analoge Reaktion wie oben wird auch mit Latex a.2
durchgeführt, wobei das Verhältnis Styrol/Acrylnitril/
Polybutadienkautschuk beibehalten wird.
Dementsprechend ändern sich bei den obigen Mengenangaben
lediglich die Gew.-Teile der vorgelegten (13,75) bzw.
als Zulauf 3 eingesetzten Menge (123,75) an Latex a.2,
sowie die in der Vorlage eingesetzte Menge Wasser (88,21
Gew.-Teile).
Der Pfropfcopolymerisat-Feststoff (1.5) aus 45 Gew.-%
SAN-Polymerisat und 55 Gew.-% Polybutadienkautschuk a.2
fällt nach der Aufarbeitung als weißes Pulver in einer
Ausbeute <99% an.
Eine Mischung aus 11,63 Gew.-Teilen Latex a.1 (ent
spricht 5,5 Gew.-Teilen Polymerisat-Feststoff) und 77,12
Gew.-Teilen Wasser werden in einer 6-l-Planschliff
becher-Rührapparatur vorgelegt, das Rührwerk einge
schaltet (220 U/min) und auf 65°C aufgeheizt. Während
der Aufheizphase wird die Vorlage 5 Minuten mit Stick
stoff gespült. Nach Erreichen der Reaktionstemperatur
von 65°C werden der Vorlage die Gemische 1 und 2 in der
angegebenen Reihenfolge zur Aktivierung zugesetzt:
- 1. 2,926 Gew.-Teile Wasser
0,247 Gew.-Teile Abietinsäure (70-%ig)
0,178 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge
0,055 Gew.-Teile Cumolhydroperoxid (80%ig). - 2. 3,839 Gew.-Teile Wasser
0,028 Gew.-Teile Ascorbinsäure
Der pH-Wert von Gemisch 2 wird mit 1-molarer Natronlauge auf 6 eingestellt.
15 Minuten nach Zugabe der Aktivatorgemische zu der
Vorlage werden folgende Zuläufe innerhalb der ange
gebenen Zeiträume gleichmäßig bei 65°C zudosiert:
Zulauf 1: (Dosierung während 4 Stunden)
32,40 Gew.-Teile Styrol
12,60 Gew.-Teile Acrylnitril.
Zulauf 2: (Dosierung während 4 Stunden)
20,794 Gew.-Teile Wasser
1,753 Gew.-Teile Abietinsäure (70%ig)
1,262 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge
0,390 Gew.-Teile Cumolhydroperoxid (80%ig).
Zulauf 3: (Dosierung während 4 Stunden)
7,161 Gew.-Teile Wasser
0,053 Gew.-Teile Ascorbinsäure
Der pH-Wert von Zulauf 3 wird mit 1-molarer Natronlauge auf 6 eingestellt.
Zulauf 4: (Dosierung während 3 Stunden)
104,65 Gew.-Teile Latex a.1.
Zulauf 1: (Dosierung während 4 Stunden)
32,40 Gew.-Teile Styrol
12,60 Gew.-Teile Acrylnitril.
Zulauf 2: (Dosierung während 4 Stunden)
20,794 Gew.-Teile Wasser
1,753 Gew.-Teile Abietinsäure (70%ig)
1,262 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge
0,390 Gew.-Teile Cumolhydroperoxid (80%ig).
Zulauf 3: (Dosierung während 4 Stunden)
7,161 Gew.-Teile Wasser
0,053 Gew.-Teile Ascorbinsäure
Der pH-Wert von Zulauf 3 wird mit 1-molarer Natronlauge auf 6 eingestellt.
Zulauf 4: (Dosierung während 3 Stunden)
104,65 Gew.-Teile Latex a.1.
Nach Beendigung aller Zuläufe wird noch auf 70°C auf
geheizt und während 2 Stunden unter Rühren folgende
Mengen an Aktivator nachgesetzt (Nachaktivierung):
Nachsatz 1: (Dosierung während 2 Stunden)
5,000 Gew.-Teile Wasser
0,480 Gew.-Teile Abietinsäure (70%ig)
0,339 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge
0,223 Gew.-Teile Cumolhydroperoxid (80%ig).
Nachsatz 2: (Dosierung während 2 Stunden)
1,500 Gew.-Teile Wasser
0,041 Gew.-Teile Ascorbinsäure
Der pH-Wert von Nachsatz 2 wird mit 1-molarer Natron lauge auf 6 eingestellt.
Nachsatz 1: (Dosierung während 2 Stunden)
5,000 Gew.-Teile Wasser
0,480 Gew.-Teile Abietinsäure (70%ig)
0,339 Gew.-Teile 1-molare Natronlauge
0,223 Gew.-Teile Cumolhydroperoxid (80%ig).
Nachsatz 2: (Dosierung während 2 Stunden)
1,500 Gew.-Teile Wasser
0,041 Gew.-Teile Ascorbinsäure
Der pH-Wert von Nachsatz 2 wird mit 1-molarer Natron lauge auf 6 eingestellt.
Nach Beendigung der Nachaktivierung wird noch 2 Stunden
bei 70°C gerührt. Dann wird die Mischung abgekühlt und
bei Erreichen der Temperatur von 40°C der Rührer abge
stellt.
Die Emulsion wird mit üblichen Antioxidantien bei Zim
mertemperatur stabilisiert, der Polymerisatfeststoff
dann mit Magnesiumsulfat/Essigsäure ausgefällt und
getrocknet. Der Pfropfcopolymerisat-Feststoff (1.3) aus
45 Gew.-% SAN-Polymerisat und 55 Gew.-% Polybutadien
kautschuk a.1 fällt nach der Aufarbeitung als weißes
Pulver in einer Ausbeute <99% an.
Die analoge Reaktion wie oben wird auch mit Latex a.2
durchgeführt, wobei das Verhältnis Styrol/Acrylnitril/
Polybutadienkautschuk beibehalten wird.
Dementsprechend ändern sich bei den obigen Mengenangaben
lediglich die Gew.-Teile der vorgelegten (13,75) bzw.
als Zulauf 4 eingesetzten Menge (123,75) an Latex a.2.
Die Mengen an Ascorbinsäure und Cumolhydroperoxid in
Vorlage, Zuläufen und Nachsätzen werden für Kautschuk
a.2 verdoppelt. Der Pfropfcopolymerisat-Feststoff (I.7)
aus 45 Gew.-% SAN-Polymerisat und 55 Gew.-% Polybuta
dienkautschuk a.2 fällt nach der Aufarbeitung als weißes
Pulver in einer Ausbeute <99% an.
Pfropfcopolymerisat von 45 Gew.-% Styrol-Acrylnitril-
Gemisch (im Gew.-Verhältnis von 72 : 28) auf 55 Gew.-%
teilchenförmiges Polybutadien (Latex a.1 bzw. a.2),
erhalten durch Emulsionspolymerisation im Monomerzulauf
verfahren, d. h. die gesamte Menge an Polybutadien wird
vorgelegt und die Monomere während der Pfropfpolymeri
sation dosiert (analog Beispiel B.II der DE-OS
37 38 143) mit Kaliumperoxodisulfat als Initiator. Die
Aufarbeitung erfolgt analog V.1 zu den Pfropfcopoly
merisatpulvern I.2 (auf a.1) und I.6 (auf a.2).
Pfropfcopolymerisat von 45 Gew.-% Styrol-Acrylnitril-
Gemisch (im Gew.-Verhältnis von 72 : 28) auf 55 Gew.-%
teilchenförmiges Polybutadien (Latex a.1 bzw. a.2),
erhalten durch Emulsionspolymerisation im Monomerzulauf
verfahren (analog Beispiel B.I der DE-OS 37 38 143) mit
einem Redox-Aktivatorsystem aus Ascorbinsäure und Cumol
hydroperoxid (deren Mengen werden im Falle der fein
teiligen Grundlage a.2 im Vergleich mit a.1 jeweils
verdoppelt).
Die Aufarbeitung erfolgt analog V.2 zu den Pfropfco
polymerisatpulvern I.4 (auf a.1) und I.8 (auf a.2).
Tabelle 1 gibt einen Überblick über Zusammensetzung und
Herstellverfahren aller erfindungsgemäßen- und Vergleichs-Pfropfcopolymerisate.
Lineares Polycarbonat auf Basis Bisphenol A mit einer
relativen Lösungsviskosität ηrel = 1,26 bis 1,28,
gemessen in Methylenchlorid bei 25°C und in einer Kon
zentration von 0,5 g/100 ml.
Styrol-Acrylnitril-Copolymerisat mit einem Styrol/Acryl
nitril-Gewichtsverhältnis von 72 : 28 und einer Grenzvis
kosität von (η) : 0,55 dl/g (Messung in Dimethylformamid
bei 20°C).
Die Pfropfcopolymerisate I und die thermoplastischen
Harze II wurden auf einem 3,5-l-Innenkneter bei Tem
peraturen zwischen 210 und 250°C aufgeschmolzen, homo
genisiert und danach granuliert.
Am auf diese Weise erhaltenen Granulat wurde bei 260°C
die Schmelzviskosität (in Pa·s) in Abhängigkeit von der
Scherrate (in s-1) bestimmt. Zur Charakterisierung der
Eignung für Extrusionsblasverarbeitung wurde die
Schmelzeviskosität bei der Scherrate 100 s-1 heran
gezogen.
Von den Formmassen wurden auf einer Spritzgußmaschine
Stäbe der Abmessung 80×10×4 mm3 (Verarbeitungstem
peratur 260°C) hergestellt, an denen die Kerbschlag
zähigkeit bei Zimmertemperatur und -20°C (Methode
ISO 180 1A) gemessen wurde.
Die Benzinbeständigkeit (Spannungsrißverhalten) wurde
an den Flachstäben 80×10×4 mm3 gemäß DIN 53 449/3
untersucht. Als Kraftstoffsimulans wurde eine Mischung
aus 50 Gew.-% Toluol und 50 Gew.-% Isooctan verwendet.
Die Probekörper wurden mit einer Kreisbogenschablone
vorgedehnt und 5 Minuten bei 23°C im Kraftstoffsimulanz
gelagert. Die Vordehnung εx betrug 0,6 bis 2,4%. Das
Spannungsrißverhalten wurde über die Rißbildung bzw. den
Bruch bei der jeweiligen Randfaserdehnung εx beurteilt.
Ein Material hat ein umso besseres Spannungsrißverhalten
(d. h. es ist unempfindlicher im Kontakt mit dem Lösungs
mittelgemisch), je höher die Randfaserdehnung εx ist,
bei der Schädigungen auftreten.
Die Oberflächenbeschaffenheit wurde an bei 290°C herge
stellten Musterplättchen der Abmessung 60×40×2 mm3
visuell beurteilt.
Zusammensetzung und technologische Eigenschaften erfin
dungsgemäßer Formmassen sind in den Tabellen 2 und 3
zusammengefaßt.
Die Beispiele der Tabelle 3 weisen immer paarweise Ver
gleichbarkeit auf (Beispiel 1 mit 2, 3 mit 4 etc.), d. h.
diese Paare unterscheiden sich nur durch Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens, die übrigen Parameter
(Zusammensetzung, Kautschukgrundlage, Aktivierungsart)
sind jeweils gleich.
Wie Tabelle 3 entnommen werden kann, weisen Formmassen
auf Basis der erfindungsgemäßen Pfropfcopolymerisate
höhere Zähigkeitswerte auf als die Vergleichsbeispiele.
Die Spannungsrißbeständigkeit erfindungsgemäßer Bei
spiele ist deutlich besser, die Formmassen ergeben
Formkörper mit matterer Oberfläche als bei den Ver
gleichsbeispielen.
Erfindungsgemäße Pfropfpolymerisate I.3 und I.7, die mit
Redox-Aktivatoren hergestellt wurden (in Beispielen 3
und 7) eingesetzt) führen zu Formmassen mit sehr hoher
Schmelzestandfestigkeit. Solche Formmassen eignen sich
besonders zur Verarbeitung über Extrusionsblasformen.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Pfropfcopolymerisaten
durch Emulsionspolymerisation aus
- A. 10 bis 49 Gew.-% Vinylaromat, Vinylcyanid, C1-C8-Alkylacrylat, C1-C8-Alkylmethacrylat, Acrylsäure, Methacrylsäure, ungesättigter Dicarbonsäure (einschließlich deren Derivate) und Mischungen davon auf
- B. 51 bis 90 Gew.-% teilchenförmigen Kautschuk mit einer Glasübergangstemperatur kleiner als 0°C
dadurch gekennzeichnet, daß man weniger als 50
Gew.-% des Kautschuks B. zu Beginn der Pfropfpoly
merisation vorlegt und dann nach radikalischer
Initiierung der Polymerisation mindestens 50 Gew.-%
des Kautschuks B., sowie die Monomeren A. im Ver
lauf der Polymerisation allmählich zugibt und die
Polymerisation zu Ende führt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pfropfcopolymerisat aus 20 bis 47 Gew.-%
A. und 53 bis 80 Gew.-% B. hergestellt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß weniger als 30 Gew.-% B. vorgelegt und min
destens 70 Gew.-% von B. im Verlauf der Pfropf
polymerisation zudosiert werden.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß weniger als 15 Gew.-% B. vorgelegt und min
destens 85 Gew.-% von B. im Verlauf der Pfropf
polymerisation zudosiert werden.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß A. aus 50 bis 90 Gew.-Teilen Styrol und 10 bis
50 Gew.-Teilen Acrylnitril besteht.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß B. ein Dien- oder Acrylatkautschuk ist.
7. Verwendung der gemäß Anspruch 6 hergestellten
Pfropfcopolymerisate als thermoplastische Form
massen oder als Bestandteil thermoplastischer
Formmassen aus Pfropfcopolymerisat und thermo
plastischem Harz.
8. Verwendung gemäß Anspruch 7, wobei das thermo
plastische Harz ein Styrol(co)polymerisat, ein
aromatisches Polycarbonat, ein aromatisches Poly
estercarbonat oder ein Polyalkylenterephthalat
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924220564 DE4220564A1 (de) | 1992-06-24 | 1992-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924220564 DE4220564A1 (de) | 1992-06-24 | 1992-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4220564A1 true DE4220564A1 (de) | 1994-01-13 |
Family
ID=6461645
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924220564 Withdrawn DE4220564A1 (de) | 1992-06-24 | 1992-06-24 | Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4220564A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114654829A (zh) * | 2022-04-09 | 2022-06-24 | 江西鑫远基电子科技有限公司 | 一种高击穿电压的铝基覆铜板及其生产工艺 |
-
1992
- 1992-06-24 DE DE19924220564 patent/DE4220564A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN114654829A (zh) * | 2022-04-09 | 2022-06-24 | 江西鑫远基电子科技有限公司 | 一种高击穿电压的铝基覆铜板及其生产工艺 |
CN114654829B (zh) * | 2022-04-09 | 2023-11-17 | 江西鑫远基电子科技有限公司 | 一种高击穿电压的铝基覆铜板及其生产工艺 |
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