DE4218604C2

DE4218604C2 - Antrieb für eine Bogendruckmaschine mit mehreren Druckwerken

Info

Publication number: DE4218604C2
Application number: DE4218604A
Authority: DE
Inventors: Klaus Hartmann; Georg Roesler
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1992-06-05
Filing date: 1992-06-05
Publication date: 2003-05-08
Anticipated expiration: 2012-06-06
Also published as: FR2692195B1; GB2267463B; GB2267463A; FR2692195A1; GB9311497D0; JPH0631905A; DE4218604A1; US5398603A

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine Bogendruckmaschine mit mehreren Druckwerken nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Im Bereich der Drucktechnik gehen die Anforderungen sowohl in Richtung Rationalisierung als auch in Richtung Qualitätssteigerung. Für die Erzeugung qualitativ hochwertiger, in einem Maschinendurchlauf beidseitig bedruckter und evtl. noch lackierter Mehrfarbendrucke ist es insbesondere im Bogenoffset notwendig, eine Vielzahl von Druckwerken hintereinander anzuordnen. Das Drucken in den einzelnen Druckwerken muß paßgenau erfolgen.

Um eine Reduktion hinsichtlich der Belastung der Zahnräder zu erreichen, ist es üblich, bei einer Druckmaschine mit mehreren Druckwerken Mehrfachantriebe einzusetzen. Insbesondere kann jedem Druckwerk ein eigener Antrieb zugeordnet sein.

Um einen definierten Leistungsfluß und damit eine ständige Zahnflankenanlage im Räderzug zu erreichen, speisen die verschiedenen Antriebe üblicherweise unterschiedliche Leistungen in den Räderzug ein. Durch die unterschiedliche Leistungseinspeisung bei Mehrmotorantrieben und/oder durch veränderliche drehzahlabhängige Lastmomente treten in den als elastisch anzusehenden Zahnrädern des Räderzuges Verspannungen auf, die niederfrequente Schwingungen anregen. Als Folge dieser Schwingungen treten im Druckbild Registerabweichungen in Bogenlängsrichtung auf.

Aus der gattungsgemäßen DD 105 767 ist ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung zur momentabstimmenden Einstellung von Mehrfachantrieber an Druckmaschinen mit mehreren Aggregaten bekannt, wobei jedem Aggregat ein eigener Antrieb zugeordnet ist. Für die von der Drehzahl unabhängige momentabstimmende Einstellung der Antriebe ist jedes Aggregat der Druckmaschine mit einem Gleichstrom-Nebenschlußmotor gekoppelt, dessen Anker jeweils über getrennt voneinander einstellbare Ankervorwiderstände an eine Spannungsquelle angeschlossen ist. Die Einstellung der Ankerwiderstände der einzelnen Antriebe erfolgt entsprechend dem gewählten Leistungsverhältnis.

Abweichungen im Bogenlängsregister zwischen den einzelnen Druckwerken werden üblicherweise über Einrichtungen zur Registerverstellung korrigiert. Diese Einrichtungen ermöglichen es, die Plattenzylinder in den einzelnen Druckwerken um die entsprechenden Winkelbeträge gegeneinander zu verstellen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mehrfachantrieb so auszugestalten, daß Registerabweichungen in Bogenlängsrichtung korrigiert werden.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche 2-6.

Zur Lösung des erfindungsgemäßen Antriebes ist ein Bogenlageerkennungsdetektor vorgesehen, der einem bogenführenden Zylinder eines jeden Druckwerkes der Druckmaschine zugeordnet ist. Registriert der Bogenerkennungsdetektor Verschiebungen hinsichtlich der Lage des Bogens, so korrigiert die Regeleinrichtung die jeweilige Registerabweichung im Bogenlängsregister. Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Antriebes erlaubt eine dynamische Korrektur des Bogenlängsregisters - gegebenenfalls von Druckwerk zu Druckwerk.

Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Antriebes wird vorgeschlagen, daß ein Drucker die Information über die Registerabweichung anhand eines in der Maschine bedruckten Bogens erkennt und diese Registerabweichung an die Regeleinrichtung weiterleitet.

So ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Antriebes vorgesehen, daß eine Überprüfung der Registergenauigkeit jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwerken erfolgt. Durch diese sukzessive Korrektur der Bogenlage addieren sich auftretende Registerabweichungen nicht bei Durchlauf durch die Druckwerke der Druckmaschine auf.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Antriebes wird vorgeschlagen, die errechnete Leistungsänderung für die Korrektur des Bogenlängsregisters einem Druckwerk als negativen Wert und dem anderen Druckwerk als positiven Wert zuzuführen.

Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Druckmaschine in Seitenansicht und

Fig. 2 ein Schaltbild des erfindungsgemäßen Antriebes.

Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Druckmaschine 1 mit mehreren Druckwerken 2, einem Anleger 3 und einem Ausleger 4. Jedes Druckwerk 2 zeigt die übliche Zylinderkonfiguration, bestehend aus einem Plattenzylinder 6, einem Gummituchzylinder 7 und einem Druckzylinder 8. Der Bogenlauf durch die Druckmaschine (1) erfolgt mittels Greiferbrücken, die den Umführzylindern 10, den Speichertrommeln 11 und den Druckzylindern 8 zugeordnet sind. Die Greiferbrücken selbst sind in der Fig. 1 nicht dargestellt.

Um die synchrone Bogenübergabe und damit einen passerhaltigen Druck zu gewährleisten, stehen die Zylinder der Druckmaschine 1 über einen geschlossenen Räderzug, der ebenfalls in der Fig. 1 nicht gesondert dargestellt ist, miteinander in Eingriff. Da die Zahnräder im druckrelevanten Mikrometerbereich als elastisch anzusehen sind, führen dennoch Verspannungen zwischen den Zahnrädern der Druckmaschine 1 zu Fehlern bei der Bogenübergabe und damit zu Registerfehlern im Druckbild.

Den Speichertrommeln 11 ist jeweils mindestens ein Bogenlageerkennungsdetektor 12 zugeordnet. Beispielsweise handelt es sich bei diesem Bogenlageerkennungsdetektor 12 um eine Lichtschranke. Die Intensität dieses optischen Sensors ändert sich in Abhängigkeit von dem Überdeckungsgrad des Bogenlageerkennungsdetektors 12 durch den Bogen 9.

Die gemessenen Intensitätswerte der Bogenlageerkennungsdetektoren 12 werden einer Regeleinrichtung 13 zugeleitet. Weiterhirt erhält diese Regeleinrichtung 13 Information über die jeweilige Winkelstellung der Druckmaschine 1 von einem Winkelgeber 14.

Treten zwischen zwei Druckwerken 2 infolge von Verspannungen zwischen den Zahnrädern der Zylinder Abweichungen hinsichtlich der synchronen Bogenübergabe auf, so ermittelt die Regeleinrichtung 13 Korrekturwerte zur Ansteuerung der Antriebsmotoren 15. Jedem Druckwerk 2 ist ein gesonderter Antriebsmotor 15 zugeordnet, der Leistung in den Räderzug einspeist. Insbesondere sind die Antriebsmotoren 15 den Druckzylindern 8 der Druckmaschine 1 zugeordnet.

In Fig. 2 ist auszugsweise ein Schaltbild des erfindungsgemäßen Antriebes dargestellt. Die einzelnen Druckwerke werden über die Antriebsmotoren 15 angesteuert. Dem Drehzahlregler 16 wird von einem Winkelgeber 14, der an einer Achse eines Zylinders der Druckmaschine 1 angeordnet ist, Winkel-/Drehzahlinformation geliefert. In bekannter Weise ist der Drehzahlregelung eine Stromregelung unterlagert. Der Drehzahlregler (16) korrigiert den Stromistwert I_Solln wenn eine Abweichung zwischen der gemessenen Drehzahl n_Ist und einem vorgegebenen Drehzahlsollwert n_Soll auftritt.

Allen Antriebsmotoren 15 wird der gleiche Stromsollwert I_Soll vorgegeben. Um die Zahnflankenanlage im Räderzug zu optimieren, kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung zusätzlich vorgesehen sein, daß dem Drehzahlregelkreis ein Offsetstrom I_Offset aufgeschaltet wird.

Ergibt sich aus den Meßwerten der Bogenlageerkennungsdetektoren 15 eine Abweichung hinsichtlich einer synchronen Bogenübergabe zwischen zwei Druckwerken 2, so ermittelt die Regeleinrichtung 13 anhand der Lagedifferenz des Bogens 9 einen Korrekturwert I_Korr des Stromsollwertes I_Soll. Dieser Korrekturwert I_Korr wird einem der beiden Druckwerke 2, zwischen denen die Differenz bei der Bogenübergabe aufgetreten ist, als positiver und dem anderen Druckwerk 2 als negativer Korrekturwert I_Korr aufgeschaltet. Hierdurch wird gewährleistet, daß die Summe der Ströme I_Soll + I_Korr und I_Soll - I_Korr und damit das antreibende Moment der beiden Antriebsmotoren 15 konstant bleibt.

Der erfindungsgemäße Antrieb ermöglicht es damit, daß eine auftretende Lagedifferenz des Bogens 9 zwischen zwei Druckwerken 2 bis zur Ankunft am nächsten Druckzylinder 8 kompensiert wird.

Die Entscheidung, ob eine Korrektur zwischen zwei aufeinderfolgenden Druckwerken 2 oder zwischen zwei weiter auseinanderliegenden Druckwerken 2 erfolgen soll, richtet sich nach der Größe der Verschiebung des Bogens 9 zum Zeitpunkt der Bogenübergabe. Liegt der Registerfehler innerhalb des vorgesehenen Toleranzbereiches, so ist es auch durchaus möglich, eine Korrektur zwischen zwei Druckwerken 2 vorzunehmen, die nicht direkt aufeinderfolgen. Da sich im allgemeinen jedoch die Registerfehler zwischen zwei Druckwerken 2 sukzessive bei Durchlauf des Bogens 9 durch die Druckmaschine 1 aufaddieren, ist es vorteilhaft, auftretende Registerfehler zwischen zwei aufeinanderfolgenden Druckwerken 2 mittels des erfindungsgemäßen Antriebes 5 auszugleichen.

BEZUGSZEICHENLISTE

1

Druckmaschine

2

Druckwerke

3

Anleger

4

Ausleger

5

Antrieb

6

Plattenzylinder

7

Gummituchzylinder

8

Druckzylinder

9

Bogen

10

Umführzylinder

11

Speichertrommel

12

Bogenlageerkennungsdetektor

13

Regeleinrichtung

14

Winkelgeber

15

Antriebsmotor

16

Drehzahlgeber
n_Ist

Drehzahlistwert
n_Soll

Drehzahlsollwert
I_Solln

Stromistwert
I_Soll

Stromsollwert
I_Offset

Offsetstrom
I_Korr

Korrekturwert

Claims

1. Antrieb für eine Bogendruckmaschine mit mehreren Druckwerken, die über einen Räderzug miteinander in Verbindung stehen und je einen Antriebsmotor mit entsprechend eingespeister Leistung bei einem bestimmten Leistungsverhältnis der Antriebsmotoren zueinander aufweisen, mit aufgrund einer Verspannung im Räderzug sich ergebenden Abweichung einer Bogenlage gegenüber einer eingerichteten synchronen Bogenübergabe, dadurch gekennzeichnet, dass Detektoren (12) zur Ermittlung der Abweichungen der Bogenlage zwischen den Druckwerken (2) vorgesehen sind und dass eine Regeleinrichtung (13) die ermittelten Abweichungen jeweils durch eine entsprechende Änderung des Leistungsverhältnisses zweier aufeinander folgender Antriebsmotoren (15) korrigiert.

2. Antrieb nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (13) die Änderung des Leistungsverhältnisses dem Antriebsmotor (15) des einen Druckwerkes (2) als positiven Wert und dem Antriebsmotor (15) des anderen Druckwerks (2) als negativen Wert zugeführt.

3. Antrieb nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung des Leistungsverhältnisses anhand eines Korrekturwertes I_Korr des Stromsollwertes I_Soll aufgeschaltet wird.

4. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Drucker die Information über die Registerabweichung anhand eines in der Druckmaschine (1) bedruckten Bogens (9) erkennt und an die Regeleinrichtung (13) weiterleitet.

5. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Registermessgerät vorgesehen ist, das anhand eines in der Maschine bedruckten Bogens (9) die Registerabweichung ermittelt und an die Regeleinrichtung (13) weiterleitet.

6. Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung (13) die ermittelten Abweichungen jeweils durch eine entsprechende Änderung des Leistungsverhältnisses zweier weiter auseinanderliegender Antriebsmotoren (15) korrigiert.