DE4217419C1 - Strickmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strickmaschine mit in einem
drehend angetriebenen Nadelzylinder gelagerten, maschen
bildenden Stricknadeln, mit beweglichen Auswahlplatinen
zur Auslösung bestimmter Strickvorgänge, mit die Auswahl
platinen in eine erste Position vorspannenden Federn, mit
mechanischen Steuermitteln, welche die Auswahlplatinen
entgegen ihrer Vorspannung in eine zweite Position über
führen, und mit elektromagnetischen Auswahlmitteln, die
wenigstens einen ansteuerbaren Magnetpol zum Halten der
Auswahlplatinen in ihrer zweiten Position umfassen.
Bei bekannten Strickmaschinen dieser Art (DE 40 27 379 C1)
liegen die Auswahlplatinen in ihrer zweiten Position stän
dig schleifend an den elektromagnetischen Auswahlmitteln
an. Dies führt wegen der herrschenden, verhältnismäßig
hohen magnetischen Anziehungskraft zu einer beträchtlichen
Reibung und Abnutzung zwischen den aneinander anliegenden
Flächen der elektromagnetischen Auswahlmittel und der Aus
wahlplatinen, so daß diese Teile keine hohe Lebensdauer
haben. Man hat bereits vorgeschlagen, die aneinander
schleifend anliegenden Flächen aus Hartmetall oder der
gleichen auszubilden, was jedoch mit hohen Fertigungsko
sten verbunden ist. Außerdem kann es zu Störungen im Be
trieb der Strickmaschine kommen, weil die Auswahlplatinen
häufig an den magnetischen Auswahlmitteln aufgrund des
herrschenden Magnetfeldes haften oder "kleben" bleiben und
von ihren Vorspannfedern nicht mehr in ihre erste oder
Ausgangsposition zurückgeholt werden können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, den geschilderten Mängeln
abzuhelfen und eine gattungsgemäße Strickmaschine so aus
zubilden, daß die Auswahlplatinen in ihrer zweiten Stel
lung mit bezug auf die elektromagnetischen Auswahlmittel
reibungs- und abnutzungsfrei gehalten und sicher in ihre
ersten Positionen überführbar sind.
Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Strickmaschine
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beweglichen Aus
wahlplatinen einen Anschlag aufweisen, der in der zweiten
Position mit einem relativ zur Bewegung der Auswahlplatine
ortsfesten Gegenanschlag zusammenwirkt, und daß beim An
liegen des Anschlags am Gegenanschlag die Auswahlplatinen
unter Ausbildung eines Luftspalts in einem solchen kleinen
Abstand von den elektromagnetischen Auswahlmitteln liegen,
daß deren Magnetkraft noch ausreicht, die Auswahlplatinen
in ihrer zweiten Position zu halten.
Erfindungsgemäß wird also bei einer gattungsgemäßen
Strickmaschine gewissermaßen ein "berührungsloser Magnet
schluß" vorgeschlagen.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beilie
gender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen axialen Teilschnitt
einer Rundstrickmaschine;
Fig. 2 eine vergrößerte Teilansicht aus Fig. 1;
Fig. 3 eine weiterhin vergrößerte Teilansicht
aus Fig. 2;
Fig. 4 eine teilweise schematische Ansicht in
Richtung des Pfeiles A in Fig. 2 bei
abgenommenen Musterplatinen;
Fig. 5 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles B
in Fig. 2;
Fig. 6 teilweise schematisch eine Schnittan
sicht entlang der Linie 6-6 in Fig. 5;
Fig. 7 eine Ansicht ähnlich Fig. 3 einer
abgewandelten Ausführungsform;
Fig. 8 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 einer
weiterhin abgewandelten Ausführungsform
und
Fig. 9 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles C
in Fig. 8.
Die in Fig. 1 schematisch und lediglich teilweise darge
stellte Rundstrickmaschine umfaßt in üblicher Weise einen
drehbar gelagerten Nadelzylinder 1, der von einem mehrtei
ligen ortsfesten Schloßmantel 2 umgeben ist. An der Außen
seite des Nadelzylinders 1 sind in nebeneinander angeord
neten Längsschlitzen in herkömmlicher Weise axial gleit
verschieblich Stricknadeln 3 gelagert. Jede Stricknadel 3
weist einen Steuerfuß 4 auf, der mit einem Schloßteil 5
zusammenwirkt, um die Abwärtsbewegung der Stricknadel 1
durchzuführen. Jede Stricknadel 3 ist an ihrem unteren
Ende in herkömmlicher Weise mit einem Stößer 6 verbunden,
der einen Steuerfuß 7 aufweist. Dieser Steuerfuß 7 wirkt
mit einem Schloßteil 8 zusammen, der die nach oben
gerichtete Austriebsbewegung des Stößers 6 und der mit ihm
verbundenen Stricknadel 3 auslöst. Das untere Ende des
Stößers 6 ist axial gleitverschieblich von einer
gabelförmigen Klaue 9, einer Musterplatine 10 aufgenommen,
die an ihrem unteren Ende mit einem Vorsprung 11
schwenkbar in eine Nut des Nadelzylinders 1 gelagert ist.
Wenn die Musterplatine 10 aus ihrer in Fig. 1 links darge
stellten Stellung um den als Drehachse dienenden Vorsprung
11 im Uhrzeigersinn nach rechts verschwenkt wird, wird der
Stößer 6 mitgenommen, so daß sein Steuerfuß 7 außer Ein
griff mit dem Schloßteil 8 gelangt und hierdurch die Auf
wärtsbewegung von Stößer 6 und Stricknadel 3 verhindert
oder unterbrochen wird. Die Stricknadel 3 bleibt somit in
bestimmter Position mit bezug auf den Nadelzylinder 1
stehen, um später dann durch den am Steuerfuß 4 angreifen
den Schloßteil 5 wieder in die Ausgangslage zurückgeführt
zu werden. Auf diese Weise lassen sich, wie an sich be
kannt, durch entsprechende Steuerung der Musterplatinen 10
beliebige Strickmuster (Buntmuster oder Bindungsmuster)
erzeugen.
Ein mit dem Schloßmantel 2 fest verbundener Rückholexzen
ter 13 wirkt mit einem Steuerfuß 14 an der Musterplatine
10 zusammen und kann die Musterplatine 10 in an sich be
kannter Weise wieder in die in Fig. 1 links dargestellte
Ausgangslage zurückführen.
Wie am besten aus den vergrößerten Ansichten der Fig. 2
und 3 ersichtlich, ist in übereinander liegenden axial
oder vertikal verlaufenden Schlitzen 15 der Musterplatine
10 eine Auswahlplatine 16 in Längsrichtung der Musterpla
tine 10 gleitverschieblich gelagert. Hierzu greift die
Auswahlplatine 15 mit zwei von ihr axial nach entgegenge
setzten Richtungen abstehenden Schenkeln 18 in die
Schlitze 15 der Musterplatine 10 ein, wodurch eine ver
klemmungsfreie Gleitführung der Auswahlplatine 16 gewähr
leistet ist.
Die Musterplatine 10 weist im Bereich der Auswahlplatine
16 eine zur Drehachse des Nadelzylinders 1 hin gerichtete
Ausbauchung 21 auf. In dieser Ausbauchung ist eine Bügel
feder 22 mit zwei freien Schenkeln 23, 24 angeordnet, die
so ausgebildet ist, daß normalerweise die freien Enden der
Schenkel 23, 24 mit Vorspannung voneinander abgespreizt
sind. Das freie Ende des Schenkels 23 greift in eine Kerbe
der Auswahlplatine 16 ein. Das freie Ende des Schenkels 24
stützt sich im Bereich der Ausbauchung 21 an der Muster
platine 10 ab, so daß normalerweise die Auswahlplatine 16
durch die Feder 22 in Fig. 3 nach oben in eine erste Posi
tion verschoben und dort gehalten wird. In dieser ersten
Position kann eine Nase 25 der Auswahlplatine am oberen
Rand 26 einer Ausnehmung der Musterplatine 10 anliegen.
Die Ausbauchung 21 der Musterplatine 10, welche die Feder
22 aufnimmt, wird ihrerseits von einer entsprechenden Nut
27 im Nadelzylinder 1 (vgl. Fig. 1) radial frei beweglich
aufgenommen. Statt einer als Bügel ausgebildeten Feder 22
könnten auch andere, gleichwirkende Federn, z. B. Stab-,
Torsions-, Schraubenfedern und dergleichen eingesetzt wer
den.
In Fig. 1, 2 und 3 liegen im Nadelzylinder 1 hinter der
dargestellten Musterplatine 10 jeweils weitere Musterpla
tinen, deren Ausbauchung 21 alle in die Nut 27 des Nadel
zylinders 1 eingreifen. In jeder dieser - den Umfang des
Nadelzylinders 1 ringsum besetzenden Musterplatinen - ist
eine Auswahlplatine 16 angeordnet und durch eine Feder 22
in ihre erste Position vorgespannt. Dabei sind jedoch je
weils zwei in nebeneinander liegenden Musterplatinen 10
angeordnete Auswahlplatinen 16 spiegelbildlich zueinander
angeordnet, so daß die erwähnte erste Position der Aus
wahlplatine 16 jeweils abwechselnd in Fig. 3 oben bzw.
unten liegt. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, weist die Aus
wahlplatine 16 einen nach links vorstehenden Fuß 30 auf.
Wegen der spiegelbildlich symmetrischen Anordnung liegt
dieser Fuß 30 der hinter der Auswahlplatine 16 in Fig. 3
gelegenen Auswahlplatine oben, wie dies in Fig. 2 durch
die beiden Bezugszeichen 30 angedeutet ist. Die beiden
nebeneinander liegenden Musterplatinen 10 mit den in ihnen
spiegelbildlich zueinander verschieblichen Auswahlplatinen
16 sind jeweils um eine halbe Nadelteilung zueinander ver
setzt.
Wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht, wirken mit jeder Aus
wahlplatine 16 in jeweils einer Musterplatine 10 elektro
magnetische Auswahlmittel 32, 33 zusammen, von denen das
Auswahlmittel 32 auch in Fig. 3 angedeutet ist. Das elek
tromagnetische Auswahlmittel 32 greift an der in Fig. 3
dargestellten Auswahlplatine 16 an. Das elektromagnetische
Auswahlmittel 33 ist entsprechend Fig. 2 spiegelbildlich
über dem Auswahlmittel 32 angeordnet und greift an derje
nigen Auswahlplatine an, die hinter der dargestellten Aus
wahlplatine 16 liegt.
Jedes elektromagnetische Auswahlmittel 32, 33 ist bei der
dargestellten Ausführungsform in an sich bekannter Weise
als Permanentmagnet ausgebildet, der einzeln ansteuerbare
Elektro-Magnetpole 34, 35 (vgl. auch Fig. 4) enthält,
wobei die Pole 34 bzw. 35, wie aus Fig. 3 ersichtlich, in
radialer Richtung paarweise vorhanden sein können, so daß
sie die Längserstreckung des Fußes 30 der Auswahlplatine
16 abdecken. Normalerweise sind die bündig mit der freien
Oberfläche der Auswahlmittel 32, 33 liegenden Magnetpole
34, 35 nicht erregt, so daß die entgegen der Vorspannung
der Feder 22 aus ihrer ersten Positon (in Fig. 3 nach
unten) in eine zweite Position verschobene Auswahlplatine
16 in dieser Position durch die Wirkung des
Permanentmagneten des elektromagnetischen Auswahlmittels
32 fixiert oder gehalten ist. Wird jedoch die Wirkung des
Permanentmagneten durch die entsprechend erregten
Magnetpole 34, 35 aufgehoben oder neutralisiert, so kann
die Feder 22 die Auswahlplatine 16 aus der zweiten
Position heraus wieder in die erste Position
zurückverschieben. Die Magnetpole 34, 35 können
auch so geschaltet werden, daß sie einmal die Wirkung des
erwähnten Permanentmagneten verstärken und zum anderen
alternativ die Wirkung neutralisieren oder zumindest
abschwächen.
Jede Auswahlplatine 16 weist - vgl. Fig. 3 - eine An
schlagfläche oder -kante 36 auf, die mit einer Gegenan
schlagfläche oder -kante 37 an der Musterplatine 10 zusam
menwirkt. Durch Anschlagen der Anschlagkante 36 an der Ge
genanschlagkante 37 ist die zweite Position der Auswahl
platine 16 bestimmt. Wie in Fig. 3 dargestellt, ist die
Anordnung so getroffen, daß dann, wenn die Anschlagkante
36 an der Gegenanschlagkante 37 anliegt, die Auswahlpla
tine 16 sich also in ihrer zweiten Position befindet, die
in der Musterplatine 10 bewegliche Auswahlplatine 16 unter
Ausbildung eines Luftspaltes 38 in einem solchen kleinen
Abstand von dem elektromagnetischen Auswahlmittel 32 liegt,
daß dessen Magnetkraft noch ausreicht, die Auswahlplatine
16 in ihrer zweiten Position zu halten. Man erhält auf
diese Weise einen berührungslosen Magnetschluß zwischen
elektromagnetischem Auswahlmittel 32 und Auswahlplatine
16, der durch entsprechende Bemessung des erwähnten
Permanentmagneten ausreicht, die Auswahlplatine 16 gegen
die Wirkung der Feder 22 in der ersten Position zu halten.
Da bei diesem berührungslosen Magnetschluß zwischen der
Oberfläche des elektromagnetischen Auswahlmittels 32,
welche dem Fuß 30 der Auswahlplatine 16 gegenüberliegt,
bei der drehenden Vorbeibewegung des Fußes 30 am
elektromagnetischen Auswahlmittel 32 keine Reibung und
Abnutzung stattfindet, hat die Anordnung eine erheblich
erhöhte Lebensdauer im Vergleich mit demjenigen Fall, bei
dem der Fuß 30 in der zweiten Position der Auswahlplatine
16 ständig schleifend mit erheblicher Kraft an der
Gegenfläche des ortsfesten, elektromagnetischen
Auswahlmittels 32, 33 anliegt.
Es wurde gefunden, daß der Abstand zwischen dem elektro
magnetischen Auswahlmittel 32 und der Auswahlplatine 16
etwa 0,05 mm betragen kann. Je nach Größe der Teile und
der gewünschten Magnetkraft kommen auch Abstände zwischen
0,005 bis 0,2, vorzugsweise auch zwischen 0,01 und 0,1 mm
in Frage.
Um die Breite des Luftspaltes 38, d. h. den Abstand zwi
schen Auswahlplatine 16 (deren Fuß 30) und dem Auswahl
mittel 32 zur Erzielung eines gewünschten, möglichst
hohen, berührungsfreien Magnetflusses genau einjustieren
zu können, ist das elektromagnetische Auswahlmittel 32
relativ zum Fuß 30 der Auswahlplatine 16 verstellbar.
Alternativ könnte zur Erreichung des gleichen Zweckes auch
die Musterplatine 10 oder ein anderes, die Auswahlplatine
16 führendes Bauteil mit Gegenanschlagskante 37 relativ
zum elektromagnetischen Auswahlmittel 32 verstellbar
ausgebildet sein.
Bei der dargestellten Ausführungsform (vgl. Fig. 2 und 4)
ist das magnetische Auswahlmittel 32 - entsprechendes gilt
auch für das elektromagnetische Auswahlmittel 33 - fest in
einem Führungsteil 39 angeordnet, der seinerseits in ent
sprechenden Gleitführungen in einem Schloßsegment 40 des
Schloßmantels 2 sowohl axial als auch rechtwinklig hierzu
in peripherer Richtung verschieblich ist. In Fig. 4 sind
eine axial oder vertikal verlaufende Gleitführung 41 und
eine peripher oder horizontal verlaufende Gleitführung 42
für das Führungsteil 39 angedeutet. Eine Befestigungs
schraube 43 (Fig. 2) dient der Feststellung des Führungs
teils 39 mit dem damit verbundenen elektromagnetischen
Auswahlmittel 32 in der eingestellten Lage am Schloßseg
ment 40. Bei gelöster Schraube 43 kann in herkömmlicher
Weise mittels einer Exzenterschraube 44 eine Verstellung
des Führungsteils 39 in vertikaler und mittels einer wei
teren Exzenterschraube 45 eine Verstellung in horizontaler
Richtung vorgenommen werden. Auf diese Weise läßt sich die
Position der magnetischen Auswahlmittel 32, 33 und insbe
sondere die Breite des Luftspaltes 38 exakt einstellen.
Im folgenden werden mechanische Steuermittel beschrieben,
mit deren Hilfe die Auswahlplatinen 16 aus ihrer ersten,
durch die Vorspannkraft der Federn 22 definierten Position
entgegen der Wirkung dieser Feder zwangsläufig in die
zweite Position verschoben werden, wo die Auswahlplatinen
16 durch die Magnetkraft der elektromagnetischen Auswahl
mittel 32, 33 festgehalten werden. Diese Steuermittel
umfassen, wie aus Fig. 2 und 4 ersichtlich, jeweils ein in
der Ansicht von Fig. 4 etwa keilförmiges Steuerschloßteil
46, an dessen Schmalseite - in Fig. 4 von rechts
herkommend - eine Kante 47 am Fuß 30 der Auswahlplatine 16
aufläuft und anschließend zwangsweise unter Mitnahme der
Auswahlplatine 16 nach unten oder oben zum
elektromagnetischen Auswahlmittel 32 bzw. 33 hingedrückt
wird, wo durch die Magnetkraft dieser Mittel die
Auswahlplatine 16 in ihrer zweiten Position fixiert wird.
Wenn nun durch entsprechende Ansteuerung des Magnetpols 34
(Fig. 4) die magnetische Anziehungskraft des betreffenden
Auswahlmittels, z. B. 32, aufgehoben wird, schiebt die
Feder 22 die Auswahlplatine 16 in deren erste Position
zurück. Dabei gelangt ihr Fuß 30 in den Bereich eines
Steuernockens 48 (Fig. 4), der aufgrund einer an ihm
ausgebildeten, aus Fig. 6 ersichtlichen Schrägfläche 49 an
einer Kante 50 des Steuerfußes 30 angreift und hierdurch
die Auswahlplatine 16 zusammen mit der gesamten
Musterplatine 10 radial nach einwärts (in Fig. 1-3 nach
rechts) verschiebt, so daß der Steuerfuß 7 des Stößers 6
(Fig. 1) außer Eingriff mit dem Schloßteil 8 gelangt. Der
Nadelaustrieb wird somit verhindert, die Stricknadel 3
verbleibt in der sogenannten Rundlaufstellung.
Wird der Magnetpol 34 beim Vorbeilaufen der Füße 30 der
einzelnen Auswahlplatinen 16 nicht angesteuert, sondern
stattdessen etwas später erst der auf ihn in Umlaufrich
tung folgende weitere Magnetpol 35, so gelangen die
Steuerfüße 30 in den Wirkungsbereich eines weiteren
Steuernockens 51, der eine der Schrägfläche 49 entspre
chende Schrägfläche 52 aufweist (Fig. 6). Hierdurch wird
wiederum - bei inzwischen weiter nach oben ausgetriebener
Stricknadel 3 - durch Verschwenkung der Musterplatine 10 -
der Steuerfuß 7 des Stößers außer Eingriff mit dem
Schloßteil 8 gebracht. Der weitere Nadelaustrieb wird
verhindert, die Stricknadel 3 verharrt in der sogenannten
Fangstellung.
Wird keiner der Magnetpole 34, 35 angesteuert, so wird die
Musterplatine 10 zu keinem Zeitpunkt verschwenkt, die Na
del 3 gelangt in die sogenannte Strickstellung.
Wie am besten aus Fig. 4, 5 und 6 hervorgeht, sind die
keilförmigen Steuerschloßteile 46 jeweils radial abstehend
an der Stirnseite von Bolzen 53 angeordnet, die im Schloß
segment 40 drehbar gelagert sind. Dem Steuerschloßteil 46
gegenüberliegend ist am Bolzen 53 eine seitlich abstehende
Fahne 54 angeordnet, an der - vgl. Fig. 5 - ein Einstell
exzenter 55 angreift. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist zwi
schen den beiden übereinander angeordneten Steuerschloß
teilen 46, die jeweils zwei benachbarten Musterplatinen 10
und deren Auswahlplatinen 16 zugeordnet sind, eine Druck
feder 56 derart angeordnet, daß diese Druckfeder die bei
den keilförmigen Steuerschloßteile 46 auseinander zu
drücken versucht und hierdurch die Flanken der Fahnen 54
an die Einstellexzenter 55 anpreßt. Gegen die Wirkung die
ser Druckfeder 56 erfolgt die Einstellung der Steuer
schloßteile 46 mit Hilfe der Einstellexzenter 55.
Auf diese Weise lassen sich die Steuerschloßteile 46 zwar
in einer definierten Lage einjustieren, sie sind jedoch
durch die Druckfeder 56 in dieser Lage derart elastisch
gehalten, daß das untere Steuerschloßteil 46 (Fig. 4) nach
oben und das obere Steuerschloßteil 46 nach unten
elastisch drehend ausweichen kann, wenn ein Fuß 30 mit
seiner Kante 47 (Fig. 3) in den Wirkungsbereich des
Steuerschloßteils 46 gelangt und die Höhe dieser Kante 47
bei bereits anliegender Anschlagkante 36 an der
Gegenanschlagkante 37 zu hoch liegen würde, um unter dem
Steuerschloßteil 46 vorbeilaufen zu können. Auf diese
Weise ist also eine Blockierung oder gar Zerstörung der
Anordnung durch die elastisch ausweichenden
Steuerschloßteile 46 verhindert. In Fig. 4 sind die an den
Steuerschloßteilen 46 vorbeilaufenden Füße 30 der Aus
wahlplatinen 16 mit ihren oberen bzw. unteren Kanten 47
angedeutet.
Die Fig. 5 zeigt weiterhin auch die bereits erwähnte Be
festigungsschraube 43 und die ebenfalls erwähnten Exzen
terschrauben 44, 45, mit deren Hilfe die elektromagneti
schen Auswahlmittel 32, 33 über die zugeordneten Führungs
teile 39 nach zwei Koordinatenrichtungen hin verstellbar
sind.
In Fig. 4 erkennt man auch die jeweils eine halbe Nadel
teilung betragende Versetzung der Steuerfüße 30 und damit
der unteren bzw. oberen Auswahlplatinen 16 und der ihnen
zugeordneten Musterplatinen 10.
Durch diese Versetzung läßt sich eine besonders exakte An
steuerung der Auswahlplatinen 16 erreichen.
Bei der beschriebenen Ausführungsform ist die Auswahlpla
tine 16 in einer Musterplatine 21 verschieblich angeordnet
und dient der Einstellung der Stricknadeln in Strick-,
Rundlauf- und Fangstellung. Die Erfindung läßt sich ohne
weiteres auch auf Auswahlplatinen beliebig anderer Art,
generell auf magnetisch gesteuerte, maschenbildende Teile
oder dergleichen einer Strickmaschine anwenden, wenn
solche Teile magnetisch gesteuert und durch Magnetschluß
festgehalten werden sollen. Es genügt in jedem Falle, an
diesem Teil einen Anschlag 36 vorzusehen, der mit einem
Gegenanschlag 37 (z. B. am Nadelzylinder 1) zusammenwirkt
und lediglich eine berührungslose Annäherung des Teiles an
das magnetische Auswahlmittel herbeiführt.
Die Fig. 7 zeigt eine gegenüber Fig. 3 abgewandelte Aus
führungsform. Einander entsprechende Teile sind in beiden
Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
In Fig. 3 greifen die Magnetpole 34 mit horizontal verlau
fenden Flächen an der waagrechten Unterkante des Fußes 30
der Auswahlplatine 16 an. Im Gegensatz hierzu weist der
Fuß 30 der Auswahlplatine 16 in Fig. 7 eine schräg verlau
fende Angriffskante 61 auf, die einer parallel dazu ver
laufenden, schrägen Wirkungsfläche 62 des Magnetpols 34
gegenüberliegt. Aufgrund dieser schrägen Anordnung wird
ebenfalls eine vertikal verlaufende Kraftkomponente
erzeugt, welche die Auswahlplatine 16 in ihrer zweiten
Positon hält.
In weiterem Unterschied zu Fig. 3 sind in Fig. 7 die Aus
wahlplatine 16 so ausgebildet und die Feder 22 so angeord
net, daß die zweite Position der Auswahlplatine 16 dann
erreicht ist, wenn letztere in Fig. 7 nach oben (also
nicht nach unten, wie in Fig. 3) verschoben ist. Dement
sprechend sind auch die Anschlagkante 36 und die Gegenan
schlagkante 37 nach oben wirkend an der Auswahlplatine 16
bzw. der Musterplatine 10 angeordnet.
Die Fig. 8 und 9 zeigen eine dritte Ausführungsform der
Erfindung. Einander entsprechende Teile haben in diesen
Figuren die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1 bis 6
bzw. 7, so daß insoweit auf die Beschreibung dieser Figu
ren verwiesen werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 sind wiederum
Auswahlplatinen 16 in Musterplatinen 10 verschieblich ge
lagert. Jede Auswahlplatine 16 weist eine Anschlagkante 36
auf, die mit einer Gegenanschlagkante 37 an der Musterpla
tine 10 zusammenwirkt und die zweite Position der Auswahl
platine 16 bestimmt. Die Feder 22 drückt mit ihren Schen
keln 23, 24 in Fig. 8 die Auswahlplatine 16 in der
gleichen Weise wie in Fig. 7 nach unten in ihre erste
Position.
Die magnetischen Auswahlmittel 32, 33 weisen in an sich
bekannter Weise ansteuerbare Elektromagnetpole 34, 35 auf,
mit deren Hilfe die Auswahlplatinen 16 mit ihren Füßen 30
in der zweiten Position fixiert werden können. In Fig. 8
ist die dargestellte Auswahlplatine 16 mit ihrem Fuß 30
entgegen der Wirkung der Feder 22 in ihrer zweiten, oben
liegenden Position am unten liegenden Magnetpol 34
fixiert. Der oben liegende Magnetpol 34 ist der hinter der
dargestellten Auswahlplatine 16 liegenden, weiteren Aus
wahlplatine zugeordnet, deren Fuß 30 in Fig. 8 sichtbar
ist.
Man erkennt aus Fig. 8, daß der Fuß 30 der Auswahlplatine
16 jeweils eine im wesentlichen vertikal oder axial ver
laufende, freie Kante 71 hat, die mit Abstand, d. h. berüh
rungslos, der wirksamen Fläche der magnetischen Auswahl
mittel 32, 33 gegenüberliegt, wobei die Achsen der Magnet
pole 34, 35 - ähnlich wie in Fig. 7 - horizontal oder
radial verlaufen. Im Gegensatz zu Fig. 8 verlaufen in Fig.
7 jedoch die Wirkungsflächen 62 der magnetischen Auswahl
mittel 32, 33 und ihrer Magnetpole 34, 35 nicht axial oder
vertikal, sondern schräg, so daß sie parallel zu den
ebenfalls schrägen Kanten 61 an den Füßen 30 der
Auswahlplatinen 16 ausgerichtet sind, während in Fig. 8
die entsprechenden Kanten axial oder vertikal zueinander
parallel verlaufen. Die radiale Lage der Auswahlplatinen
16 ist bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 durch
ihre nach entgegengesetzten Richtungen abstehenden Schen
kel 18 definiert, die in die Schlitze 15 der Musterplatine
10 eingreifen, genauso wie im Falle der weiter oben be
reits beschriebenen Ausführungsformen.
Es wurde gefunden, daß auch bei der Ausführungsform gemäß
Fig. 8, bei welcher sich magnetische Wirkungsflächen oder
-kanten axial oder vertikal in einem kleinen Abstand ein
ander gegenüberliegen, eine Fixierung der Auswahlplatinen
16 in ihrer zweiten Position möglich ist, und zwar wieder
um unter einem berührungslosen Magnetschluß, wie er im Zu
sammenhang mit den beiden oben beschriebenen Ausführungs
formen bereits erläutert wurde. Bei entsprechender
Steuerung der Magnetpole 34, 35 wird die Wirkung des mag
netischen Auswahlmittels 32, 33 wiederum neutralisiert, so
daß die Feder 22 die Auswahlplatine 16 in ihre erste
Position (in Fig. 8 nach unten) zurückverschieben kann.
Wie insbesondere aus Fig. 9 hervorgeht, können die jewei
ligen Magnetpole 34, 35 jeweils doppelt, axial oder verti
kal übereinander liegend vorgesehen sein.
Die magnetischen Auswahlmittel 32, 33 sind, ebenso wie bei
den zuvor beschriebenen Ausführungsformen, radial und ge
gebenenfalls peripher und/oder axial einstellbar, so daß
sie relativ zu den Füßen 30 der Auswahlplatinen 16 unter
Ausbildung eines Luftspaltes gewünschter Breite zwischen
diesen Füßen und den Wirkungsflächen der Auswahlmittel
einjustiert werden können.
Claims (10)
1. Strickmaschine mit in einem drehend angetriebenen
Nadelzylinder gelagerten, maschenbildenden Strickna
deln, mit beweglichen Auswahlplatinen zur Auslösung
bestimmter Strickvorgänge, mit die Auswahlplatinen in
eine erste Position vorspannenden Federn, mit mechani
schen Steuermitteln, welche die Auswahlplatinen entge
gen ihrer Vorspannung in eine zweite Position überfüh
ren und mit elektromagnetischen Auswahlmitteln, die
wenigstens einen ansteuerbaren Magnetpol zum Halten
der Auswahlplatinen in ihrer zweiten Position umfassen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beweglichen Auswahlplatinen (16) eine Anschlag
kante (36) aufweisen, die in der zweiten Position mit
einer relativ zur Bewegung der Auswahlplatine orts
festen Gegenanschlagkante (37) zusammenwirkt, und daß
beim Anliegen der Anschlagkante (36) an der Gegenan
schlagkante (37) die Auswahlplatinen (16) unter Aus
bildung eines Luftspaltes (38) in einem solchen klei
nen Abstand von den elektromagnetischen Auswahlmitteln
(32, 33) liegen, daß deren Magnetkraft noch ausreicht,
die Auswahlplatinen (16) in ihrer zweiten Position zu
halten.
2. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß zur Einjustierung des Abstandes zwischen den
Auswahlplatinen (16) und den elektromagnetischen Aus
wahlmitteln (32, 33) die letzteren Mittel (32, 33) und
die Gegenanschlagkante (37) durch Einstellmittel (44)
relativ zueinander einstellbar sind.
3. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand zwischen den elektromagnetischen
Auswahlmitteln (32, 33) und der Auswahlplatine (16) in
der zweiten Position 0,005 bis 0,2, vorzugsweise 0,01
bis 0,1 mm beträgt.
4. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand zwischen den elektromagnetischen
Auswahlmitteln (32, 33) und der Auswahlplatine (16) in
der zweiten Position etwa 0,05 mm beträgt.
5. Strickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Auswahlplatinen (16) in von ihnen ge
steuerten Musterplatinen (10) gelagert sind, welche
die Stricknadeln (3) entsprechend der Dreiwegetechnik
in drei Arbeitsstellungen, nämlich Strick-, Rundlauf-
und Fangstellung einstellen, daß ein erster Steuer
nocken (48) vorgesehen ist, der die in ihre erste
Position zurück verschobene Auswahlplatine (16) unter
Mitnahme der Musterplatine (10) radial verstellt und
die Rundlaufstellung der Stricknadeln (3) auslöst, und
daß ein zweiter, in Drehrichtung des Nadelzylinders
(1) hinter dem ersten angeordneter Steuernocken (51)
vorgesehen ist, der die in ihre erste Position zurück
verschobenen Auswahlplatinen (16) unter Mitnahme der
Musterplatine (10) radial verstellt und die
Fangstellung der Stricknadel auslöst.
6. Strickmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die einzeln ansteuerbaren Magnetpole (34, 35)
in Drehrichtung des Nadelzylinders (1) hintereinander
angeordnet sind.
7. Strickmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß zur Überführung der Auswahlplatinen (16) von
ihrer ersten in ihre zweite Position ein bewegliches
Steuerschloßteil (46) vorgesehen ist, welches durch
eine Feder (56) in eine Normalstellung vorgespannt ist.
8. Strickmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß das Steuerschloßteil (46) drehbar gelagert
und durch ein Stellmittel (55) einstellbar ist.
9. Strickmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die elektromagnetischen Auswahlmittel (32,
33) in einem Führungsteil (39) gelagert sind, das in
einem Schloßsegment (40) der Strickmaschine verstell
bar ist.
10. Strickmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß das Führungsteil (39) durch Stellmittel (44,
45) im Schloßsegment (40) nach zwei Koordinatenrich
tungen hin verstellbar ist.
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- 1993-05-21 JP JP5119785A patent/JPH0657604A/ja active Pending
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