Die Erfindung betrifft eine Fingermalfarbe, welche Polyvinylalkohol und Glyzerin
enthält sowie ein Verfahren zu ihrer Herstellung.
Es sind Malfarben aus Polyvinylalkohol und/oder Polyvinylacetat bekannt, die als
weiteren Bestandteil Wasser aufweisen. Sie enthalten weiterhin einen Farbstoff oder
ein Pigment. Da diese Malfarben spröde Filme ergeben, wird als Weichmacher
Glyzerin beigegeben.
So offenbart z. B. JP 60-4566, eine Anstrichfarbe, die durch
Mischen von Wasser, Polyvinylalkohol, Glycerol und
Lebensmittelpigment(en) sowie gegebenenfalls einem Antioxidans
hergestellt wird. DE 29 35 019 A1 offenbart Kleb-, Bastel- und
Malmassen, die Wasser, Polyvinylalkohol, Glycerin, Farbstoffe
und Borax als mineralisches Verdickungsmittel umfassen.
Es ist weiterhin eine Malfarbe bekannt, welche aus synthetischem Kautschuk, minde
stens einem Lösungsmittel und einem Farbstoff oder Farbpigment besteht. Bei den
synthetischen Kautschuken handelt es sich um Styrolcopolymer, Polyolefin und/oder
Polyolefincopolymer. Als Lösungsmittel wird Trichlortrifluorethan, Testbenzin
und/oder fluorierte bzw. chlorierte Alyphate verwendet. Bei den Pigmenten werden
Oxyde, Sulfide, Sulfate, Silikate und Carbonate eingesetzt.
Es besteht die Aufgabe, die eingangs genannte Fingermalfarbe so zu verbessern,
daß sie nicht nur elastisch ist und von glatten Flächen abgezogen werden kann,
sondern daß sie darüber hinaus toxisch unbedenklich ist, aus Textilien ausgewaschen
werden kann, einen schönen Glanz aufweist, lichtecht und abkratzbar ist und in
Wasser gelöst werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Aus
gestaltungen und ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Fingermalfarbe sind
den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel wird nachfolgend erläutert.
81,2 Gewichtsteile Wasser werden auf 90°C erhitzt. Diesem Wasser werden 0,12
Gewichtsteile Konservierungsmittel zugegeben, welches sich zusammensetzt aus ei
nem Teil Propyl-4-Hydroxybenzoat und vier Teilen Methyl-4-Hydroxybenzoat.
Anschließend werden 7,8 Gew.-% eines Polyvinylalkohols beigemischt. Hierbei han
delt es sich um einen Polyvinylalkohol, dessen 4%-ige wässrige Lösung bei 20°
eine Viskosität von 8 mPas aufweist. Der Hydrolyse- bzw. Verseifungsgrad beträgt
87,7 Mol%, die Esterzahl 140 mgKOH/g und der Restacethylgehalt 10,7% (m/m).
Anschließend wird ein mineralisches Verdickungsmittel in einem Anteil von 1,85
Gew.-% eingerührt, das überwiegend aus Siliziumdioxid und aus Manganoxid be
steht. Im konkreten Ausführungsbeispiel betrug der Siliziumdioxidanteil 59% und
der Managanoxidanteil 26,8%.
Während der Mischung der vorgenannten Bestandteile wurde die Mischung auf über
60°C gehalten. Anschließend wurde unter Beibehaltung dieser Temperatur 60 Minu
ten gerührt. Hierbei fand als Rührwerk ein Dissolverscheibe mit einem Durchmesser
von 250 mm Verwendung, deren Drehzahl etwa 1000 U/min betrug.
In diesen Grundansatz wurden nunmehr 7 Gew.-% Glyzerin und 2 Gew.-% eines
Farbpigments eingerührt. Bei dem Glyzerin handelt es sich um 99,5%-iges Glyzerin
nach DAB 9.
Bei den Farbpigmenten handelte es sich um solche, die in der Kosmetikindustrie
Verwendung finden und der Kosmetik-Verordnung entsprechen. Sie entsprechen
weiterhin der europäischen Norm EN 71, Teil 31, und der freiwilligen Vereinbarung
über die Herstellung und das Inverkehrbringen von Fingermalfarben von 1987.
Die so hergestellte Fingermalfarbe wurde bei 105°C getrocknet und die Trocken
masse auf ihren Gehalt an Schwermetallen untersucht. Dieser betrug, bezogen auf
das Gewicht der Trockenmasse, 5,8%. Weiterhin wurde die nach der vorbeschriebe
nen Vorgehensweise hergestellte Fingermalfarbe in Bezug auf Schwermetalle analy
siert. Hierbei lagen die Konzentrationen von Antimon, Arsen, Barium, Kadmium,
Chrom, Quecksilber, Selen und Blei jeweils unter der Nachweisgrenze. Diese beträgt
in der Reihenfolge der vorgenannten Metalle jeweils in mg/kg 2,5; 2; 20; 0,5; 1; 0,5;
2,5 und 2.