DE4212198A1 - Fuehrungsvorrichtung fuer die radsaetze eines schienenfahrzeuges - Google Patents
Fuehrungsvorrichtung fuer die radsaetze eines schienenfahrzeugesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung
für die Radsätze eines Schienenfahrzeuges, nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1, mit der die Radsätze von Schienen
fahrzeugen, insbesondere von Frachtwaggons, führbar sind.
Führungsvorrichtungen für die Radsätze von Schienenfahrzeu
gen dienen dazu, eine ausreichende Bewegung der Radsätze bei
Kurvenfahrten zu erleichtern und um die Eigenbewegung zu
steuern und hohe Amplituden in dieser Eigenbewegung zu be
grenzen. Ein Radsatz eines Schienenfahrzeuges besteht in der
Regel aus zwei Spurkranzrädern, welche mit einer starren
Achse verbunden sind. Aufgrund der starren Achse, welche die
beiden Spurkranzräder verbindet, wird die Drehgeschwindig
keit der beiden Räder zwangsläufig gleich. Die lastaufneh
mende Oberfläche der Spurkranzräder wird konisch gefertigt,
so daß der Raddurchmesser in Richtung Mittellinie der Schie
nenspur anwächst. Wenn der Waggon eine Kurve durchfährt, muß
das äußere Rad eines jeden Radsatzes eine längere Distanz
durchlaufen als das innere Rad, was jedoch im Gegensatz zu
der Tatsache steht, daß die steife Achse unterschiedliche
Drehgeschwindigkeiten der Räder nicht erlaubt. Diese unter
schiedliche Radgeschwindigkeiten werden dadurch ausgegli
chen, daß die Laufflächen der Räder konisch ausgeformt sind.
Wenn ein Radsatz eine Kurve durchläuft, trifft die Tangenti
alrichtung der Räder mit der Tangente der Kurve zusammen, so
daß die Räder radial zum Außenradius der Kurve hin gezwungen
werden. Dies bedingt dann eine zwangsläufige Querversetzung
der Räder bzw. des Radsatzes weg von der Spurmitte und nach
außen in Richtung der Kurventangente, so daß die Lauffläche
des äußeren Rades aufgrund der konischen Formgebung anwächst
und die Lauffläche des inneren Rades entsprechend abnimmt.
Die unterschiedlichen Laufstrecken der Räder eines Radsatzes
bei der Kurvenfahrt werden so ausgeglichen, so daß die Räder
ohne Schlupferscheinungen auf den Schienen abrollen können.
Weiterhin ist es erforderlich, daß die Radsatz-Achse radial
zu der Kurve ausgerichtet bleibt.
Bei zweiachsigen Waggons erfolgt die Führung des Radsatzes
für gewöhnlich mittels Gabelführungen, welche fest an den
Traversen des Waggon-Unterbaus befestigt sind und mit Spiel
in Lagergehäusen des Radsatzes eingreifen. Die Führungen
sind an den Traversen steif befestigt und weisen ausreichen
des Spiel in Longitudinal- und Lateralrichtung auf, wobei
dieses Spiel zwischen den Lagergehäusen und den Führungen
besteht, um die nötige Radsatz-Verschiebung bei einer Kur
venfahrt zu erlauben. Die Lagergehäuse stehen typischerweise
unter dem Waggon vor, wobei Blattfeder-Anordnungen oberhalb
der Lagergehäuse verwendet werden, wobei die Blattfedern
mittels geeigneter Klemmeinrichtungen an dem Unterbau des
Waggons befestigt sind. Bei relativ geringen Geschwindigkei
ten, beispielsweise unter 130 km/h, steuert die Zentrierwir
kung der Klemmen und die Reibung der Klemmelement-Oberflä
chen den Radsatz, und die Führungsvorrichtung dient nur als
Amplitudenbegrenzer bei großen Ausschlägen der Räder. Die
Bewegung des Radsatzes kann mittels hydraulischen Dämpfern
oder Reibungsdämpfern gedämpft werden.
Bei vierachsigen oder mehrachsigen Waggons werden die Rad
sätze für gewöhnlich in Form von Drehgestellen zusammenge
faßt, in welchen wenigstens zwei Radsätze in einem gemeinsa
men Drehgestellrahmen gelagert sind, wobei der Rahmen dreh-
bzw. schwenkbeweglich an der Unterseite des Waggons geführt
ist. Bei einer Kurvenfahrt kann sich das Drehgestell tangen
tial zu der Kurve ausrichten, so daß die Wirkung einer ra
dialen Lenkkraft ermöglicht wird. Die Räder werden entweder
durch Anlenkung an den Seitenrahmen-Teilen des Drehgestells
geführt, oder alternativ erfolgt die Führung oder Aufhängung
zwischen den Seitenrahmen-Teilen des Drehgestells und den
Querstrukturen des Drehgestells. Ein Teil der Radaufhängun
gen kann zwischen den Drehgestellrahmen und Unterbauten des
Waggons angeordnet werden.
Diese beschriebenen Aufhängungs- oder Anlenkmöglichkeiten
von Radsätzen zeigen jedoch mehrere Nachteile. So ist die
beschriebene Führungsvorrichtung für einen zweiachsigen Wag
gon platzaufwendig und die Einstellung der Dämpfungswirkung
und Steifigkeit der Führungselemente ist umständlich. Auf
ähnliche Weise benötigt ein schwenkbar geführtes Drehgestell
großen Montageraum, wobei das Drehgestell weiterhin ziemlich
schwer ist, was zum Waggon-Leergewicht beiträgt, so daß die
Zuladungsmöglichkeiten beschränkt sind. Wenn die Radsätze an
dem Drehgestell geführt werden, muß das Drehgestell extrem
steif ausgelegt werden, was wiederum insbesondere bei blatt
feder-gelagerten Drehgestellen zu großen Strukturen und ho
hem Gewicht führt. Die Abmessungen des Drehgestelles können
zwar dadurch verringert werden, indem der Drehgestellrahmen
direkt an der Unterkonstruktion des Waggons aufgehängt wird,
hierdurch wird jedoch das Gewicht des Drehgestells dem Ei
gengewicht des Waggons hinzugefügt.
Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Führungsvorrichtung für die Radsätze eines Schienenfahrzeu
ges nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszubilden,
daß die Radsätze direkt an der Unterkonstruktion des Waggons
aufgehängt und daß die in Querrichtung wirkenden Kräfte, die
auf die Radsätze aufgebracht werden, kontrolliert werden
können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung basiert im wesent
lichen auf dem Konzept, daß Gleitführungen eines Lagergehäu
ses mit einem Stab verbunden werden, der in Längsrichtung zu
dem Waggon ausgerichtet ist, wobei der Stab mit der Unter
konstruktion des Waggons über Torsionsstäbe verbunden ist,
deren Torsionssteifigkeit um eine Achse parallel zur Verti
kalachse des Waggons geeigneterweise für jede Führungsvor
richtung einstellbar ist.
Ein vierachsiger Waggon mit Führungsvorrichtungen gemäß der
vorliegenden Erfindung benötigt keine separaten Drehge
stelle, da die Radsätze direkt an der Unterkonstruktion oder
dem Wagenuntergestell des Waggons aufgehängt werden können.
Auf diese Art und Weise läßt sich das Tot- oder Leergewicht
minimieren, da Strukturen, welche eine vertikale Bewegung
entlang der Radsätze erlauben, vollständig weggelassen wer
den können. Die Achsen der Radsätze an einem Ende des vier
achsigen Waggons können so ausgelegt werden, daß sie den
Waggon mit annähernd gleichen Querkräften steuern. Die Füh
rungs- und Stützstrukturen des Radsatzes können eine leichte
Konstruktion haben, da Strukturen oberhalb der Anordnungs
punkte der Feder nicht benötigt werden. Die Führung der La
gergehäuse und die Aufhängung der Feder kann in dem Raum un
terhalb der Feder erfolgen. Dies gestattet ein Tieferlegen
des Waggons, falls dies gewünscht ist, und eine entsprechend
verbesserte Zuladungsmöglichkeit von hohen Gütern. Der Raum
zwischen den Rädern verbleibt frei, da sämtliche Stütz- und
Führungselemente im wesentlichen im Bereich der Lagergehäuse
angeordnet sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1-3 schematisch vereinfacht das Verhalten unterschied
licher Lenkanordnungen von Radsätzen in einer Kurve;
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Ausführungsform von Fig. 4;
Fig. 6 eine vergrößerte Einzelheit aus Fig. 5; und
Fig. 7 eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfin
dung.
Fig. 1 zeigt das Verhalten eines herkömmlichen, zweiachsigen
Waggons in einer Kurve. Die gestrichelte Linie K veranschau
licht die Längsmittelachse des Waggons. Der Radsatz neigt
dazu, sich in der Kurve querzustellen, wie in der Darstel
lung von Fig. 1 übertrieben dargestellt. Um ein schlupf
freies Durchlaufen der Kurve zu ermöglichen, muß der Radsatz
geführt werden, um radial zu der Kurve ausgerichtet zu wer
den. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß der Rad
satz unter Verwendung von Federn aufgehängt wird, welche in
entsprechenden Zugklemmen geführt sind, so daß eine ausrei
chende Bewegung des Radsatzes möglich ist. Die Auslenkung
des Radsatzes wird durch eine Gleitführung begrenzt, welche
mit geeignetem Spiel auf das Lagergehäuse wirkt.
Das Verhalten eines typischen Drehgestelles für einen vier
achsigen Waggon ist in Fig. 2 dargestellt. Die Längsmittel
achse des Drehgestells richtet sich gemäß Fig. 2 tangential
zu der Kurve aus und jeder der Radsätze tendiert separat
dazu, sich radial zu der Kurve auszurichten innerhalb der
Beschränkungen, die durch die jeweiligen Führungselemente
gegeben werden. Die Achsen der Radsätze verbleiben daher
nicht parallel, sondern schließen einen Winkel ein.
Eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Führungsvor
richtung ist in Fig. 4 dargestellt. Die erfindungsgemäße
Führungsvorrichtung lenkt die Radsätze in einer Kurve so,
daß die Radsätze sich in Richtung der Achse verschieben kön
nen. Gemäß Fig. 4 sind die Radsätze an Rahmenträgern 9 des
Waggon-Untergestells unter Verwendung üblicher Zugklemmen 8
(tie clamps) aufgehängt. Die Lagergehäuse 6 eines jeden Rad
satzes sind mittig in einer Federanordnung 7 angeordnet, und
zwischen den Lagergehäusen 6 verläuft jeweils eine Achse 12,
die in den seitlichen Lagergehäusen 6 geführt ist. Somit
sind die Räder 11 zwischen den jeweiligen Lagergehäusen 6
geführt. Eine Drehung der Lagergehäuse 6 wird mittels Gleit
blöcken 5 verhindert, deren Führungswege eine vertikale Be
wegung der Lagergehäuse 6 erlauben. Die Gleitblöcke 5 sind
oberhalb der Lagergehäuse 6 mittels einer Stange 10 verbun
den und unterhalb der Lagergehäuse 6 mittels einer in Längs
richtung ausgerichteten Stange 2. Die Enden der Längsstangen
2 sind mit Querstangen 3 in Verbindung, wobei die Verbindung
über Schwenklager 14 erfolgt. Die Längsstangen 2 und Quer
stangen 3 bilden einen rechteckförmigen Anlenkmechanismus,
der die Gleitblöcke 5, welche die Bewegungen des Radsatzes
begrenzen, untereinander verbindet.
Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung ist mit dem Unter
gestell des Waggons mittels Torsionsstäben 1 verbunden, wel
che den Rahmenträger 9 durchlaufen, der die Radsätze verbin
det. Die Torsionsstäbe 1 verbinden die obere Stange 10 und
die Längsstange 2 mittig, wobei die Torsionsstäbe 1 mit dem
Rahmenträger 9 mittels eines Schwenkelementes 4 verbunden
sind. Einer der Längsstäbe 2 weist ein Dämpfungselement 13
auf, mittels dem die Bewegungen der Führungsvorrichtung
dämpfbar sind. Fig. 6 zeigt vergrößert den Verbindungsbe
reich zwischen einem Gleitblock 5 und dem Lagergehäuse 6.
Wie aus Fig. 6 hervorgeht, sind geeignete Quer- und Längs
spiele a und b zwischen dem Gleitblock 5 und dem Lagerge
häuse 6 vorgesehen. Mittels dieser Spiele kann der Radsatz
einen ruhigen Geradeauslauf und Kurven mit einem großen Ra
dius ähnlich wie ein Radsatz in einem zweiachsigen Waggon
mit einer normalen Federführung des Radsatzes durchlaufen,
und die Führungsvorrichtung reagiert nur auf Bewegungen,
wenn die Querkräfte größer werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet bei höheren Quer
kräften, z. B. in Kurven mit kleinem oder engem Radius, wie
nachfolgend erläutert werden wird. Wenn der Waggon in die
Kurve einfährt, wird der vorne laufende Radsatz relativ zur
Mittenachse K des Waggons radial in Richtung der Mitte der
Kurve durch die Schienen zwangsverschoben, wie in Fig. 3
dargestellt. Hierdurch werden die Lagergehäuse 6 des vorne
laufenden Radsatzes gegen die Gleitblöcke 5 gepreßt, was zur
Folge hat, daß die Gleitblöcke 5 die Längsstangen 2 drehen.
Die Längsstangen 2 drehen um ihren Drehmittelpunkt, der
durch den Torsionsstab 1 gebildet wird, wodurch die Längs
stangen 2 die Gleitblöcke 5 des vorne laufenden Radsatzes in
Richtung Außenseite der Kurve zwingen, so daß der gesamte
Radsatz unter der Kraft der Gleitblöcke verschoben wird. Da
die Enden der Längsstangen 2 mit den Querstangen 3 verbunden
sind, bilden die Stangen 2 und 3 zusammen einen symmetri
schen, rechteckförmigen Ablenkmechanismus, in dem die Ver
schiebungsgrade aller Lagergehäuse 6 gleich sind.
Unter normalen Fahrbedingungen werden die Radsätze anfangs
durch die Federanordnungen 7 in gleicher Art und Weise ge
steuert wie die Radsätze eines zweiachsigen Waggons. Wenn
der Waggon in eine Kurve einfährt, werden beide Radsätze
tangential zur Kurve ausgerichtet (Fig. 1) und lenken den
Waggon entlang der Kurve. Die Trägheitskraft, die durch die
Kurvenfahrt des Waggons erzeugt wird, schiebt den Waggon zur
Außenseite der Kurve. Wenn diese Querkraft einen bestimmten
Betrag übersteigt, wird ein Spiel zwischen dem Lagergehäuse
6 und dem Gleitblock 5 zunächst an dem vorne laufenden Rad
satz null. Hierdurch beginnt der betreffende Gleitblock 5
damit, die Stangen 2 und 10 um die Schwenkachse - gebildet
durch den Torsionsstab 1 - zu drehen. Da das Querspiel a in
den Führungselementen beider Radsätze zu null wird, entwic
keln die Gleitblöcke 5 eine Lenkkraft. Gleichzeitig drehen
die Stäbe 2 und 10 annähernd tangential zu der Kurve unter
Beaufschlagung des Torsionsstabes 1. Die Gleitblöcke 5 der
Lagergehäuse 6 üben hierbei im wesentlichen gleiche Lenk
kräfte aus. Die auf die Radsätze aufgebrachten Lenkkräfte
unterscheiden sich nur durch die von den Zugklemmen aufge
brachten Aufhängungskräfte, so daß die Kraftkomponenten in
der Kurvengeometrie unterschiedliche Wirklinien haben, wäh
rend die Komponenten, welche durch die Verschiebungen des
Waggons innerhalb des Spieles a verursacht werden, in glei
cher Richtung wirken.
Wenn der Waggon nach der Kurvenfahrt wieder geradeaus läuft,
kehrt die Führungsvorrichtung unter der Führung der Lagerge
häuse 6 in einen Nullage-Zustand zurück, wo die Radsätze
sich selbst aufgrund der Konizität der Rad-Laufflächen mit
tig auf der Spur einstellen. Dieser Selbstzentrierungseffekt
kann mittels einer Feder noch unterstützt werden. Die Feder
kann integral mit dem Torsionsstab 1 und dem Schwenkelement
4 sein, oder es kann alternativ eine eigene getrennte Feder
verwendet werden.
Die Zentrierungskraft kann durch das Design beispielsweise
des Schwenkelementes 4, das zwischen dem Torsionsstab 1 und
dem Rahmenträger 9 wirkt, geeignet eingestellt werden. Die
ses Element 4 kann ein Lager oder ein Torsions-Dämpfer be
kannter Bauweise sein. Die Zentrierungskraft wird auch durch
die Biegesteifigkeit der Querstangen 3 und insbesondere der
Längsstangen 2 beeinflußt, wenn das Schwenkelement 4 extrem
steif ausgelegt ist.
Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung bewirkt somit eine
Zwangslenkung der Radsätze in Querrichtung bei einer Kurven
fahrt, aber richtet die Radsätze nicht radial zu der Kurve
aus. Um eine radiale Ausrichtung der Räder 11 bei einer Kur
venfahrt zu ermöglichen, müssen die Spiele a und b zwischen
den Gleitblöcken 5 und Lagergehäusen 6 vorgesehen sein. So
mit kann jeder Radsatz unabhängig tangential zu der Kurve
innerhalb den Grenzen der Spiele a und b gelenkt werden. Die
Längsbewegung ist hierbei durch das Spiel b innerhalb eines
Maximalverschiebungsbetrages von 2 b bestimmt. Die von der
Internationalen Organisation für Schienenfahrzeuge standar
disierten Spiele und Toleranzen für Schienenfahrzeug-Kompo
nenten gestatten ein befriedigendes Funktionieren der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung in Kurven mit üblich verwendeten
Radien, wenn die Länge des Waggonunterbaus kürzer als 10 m
ist. Kurz gesagt, die beschriebene Ausführungsform ermög
licht das Lenken der Radsätze durch die Federn 7 und Zug
klemmen 8, während die Gleitblöcke mit Unterstützung der
Führungsvorrichtung lediglich als Begrenzer von hochamplitu
digen Bewegungen und als Rückstellteile für aufgebrachte
Kräfte wirken.
Die Führungsvorrichtung für einen zweiachsigen Waggon kann
weitaus einfacher aufgebaut sein als für einen vierachsigen
Waggon. Gemäß Fig. 7 wird hier nur eine Längsstange 2 für
jedes Lagergehäuse 6 verwendet. Die Stange 2 ist an einem
Ende mit dem Gleitblock 5 verbunden, während das andere Ende
der Stange 2 über den Torsionsstab 1 mit dem Untergestell
des Waggons, also beispielsweise dem Rahmenträger 9, verbun
den ist. Die Enden der Längsstangen 2 müssen nicht notwendi
gerweise mit der Querstange 3 verbunden sein, obwohl diese
Anordnung vorteilhaft sein kann, um den Gesamtaufbau zu ver
stärken und die Querkräfte auszugleichen. Die Torsionsstäbe
1 können an dem Waggon-Untergestell beispielsweise durch
eine Schweißverbindung oder dergleichen befestigt werden,
und die Lenkkräfte werden durch die Steifigkeit der gesamten
Anordnung bestimmt. Grob gesagt, kann die Führungsvorrich
tung gemäß Fig. 7, die für einen zweiachsigen Waggon ge
eignet ist, als Hälfte der Vierachs-Führungsvorrichtung ge
mäß den Fig. 4 und 5 verstanden werden. Die Führungsvorrich
tung für einen zweiachsigen Waggon kann bezüglich des Rad
satzes in Längsrichtung des Waggons symmetrisch ausgebildet
werden. Eine derartige Anordnung hat zwei benachbarte Längs
stäbe und zwei Torsionsstäbe pro Lagergehäuse.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist selbstverständlich
eine Mehrzahl von Modifikationen und Abwandlungen möglich. So
können beispielsweise die Spiele a und b gemäß Fig. 6 durch
federnde Bauteile ersetzt werden, die ähnliche Bewegungen
gestatten. Weiterhin kann die erfindungsgemäße Führungsvor
richtung wahlweise mit hydraulischen Dämpfern oder Reibungs
dämpfern ausgestattet werden. Die Aufhängung und Führung der
Radsätze kann auf unterschiedliche Weise erfolgen und muß
von daher nicht auf die beschriebenen, konkreten Ausfüh
rungsbeispiele beschränkt sein. Es ist beispielsweise mög
lich, anstelle der Blattfederanordnung 7 Schraubenfedern,
Gummifedern, Hydraulikfedern oder Gasfedern zu verwenden.
Weiterhin können die Lagergehäuse 6 zwischen den Rädern 11
auf den Achsen 12 angeordnet werden. Die Gleitblöcke 5, wel
che die Vertikalbewegung erlauben, können weggelassen wer
den, wenn die Längsstangen 2 in Vertikalrichtung federnd
ausgebildet werden oder wenn sie vertikal schwenkbeweglich
an dem Torsionsstab 1 befestigt sind.
Claims (10)
1. Führungsvorrichtung für wenigstens einen Radsatz eines
Schienenfahrzeuges, wobei jeder Radsatz wenigstens eine
Achse (12), zwei Räder (11), die an der Achse (12) befe
stigt sind, und wenigstens zwei Lagergehäuse (6) mit La
gern zur Aufnahme der Achse (12) aufweist, wobei der
Radsatz mit einem Schienenfahrzeug-Untergestell (9) mit
tels federnder Elemente (7) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsvorrichtung auf beiden Seiten des Schie nenfahrzeugs entlang dessen Längsachse gesehen eine An ordnung aufweist, in der
daß die Führungsvorrichtung auf beiden Seiten des Schie nenfahrzeugs entlang dessen Längsachse gesehen eine An ordnung aufweist, in der
- - mit jedem Lagergehäuse (6) eine Stange (2) ver bunden ist, welche im wesentlichen längs zu dem Schienenfahrzeug ausgerichtet ist, wobei
- - jede Längsstange (2) mit dem Schienenfahrzeug Untergestell (9) mittels eines einzigen Elemen tes (1, 4) verbunden ist, welches eine bestimmte Steifigkeit um eine Achse parallel zur Vertikal achse des Schienenfahrzeugs hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stangen (2) an den Lagergehäusen (6) aufeinanderfol
gender Radsätze (6, 11, 12) derart befestigt sind, daß
jede Stange (2) an zwei auf der gleichen Seite des
Schienenfahrzeugs befindlichen Lagergehäusen (6) befe
stigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Stangen (2) an wenigstens einem ihrer je
weiligen Enden unter Verwendung einer Querstange (3)
miteinander verbunden sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Stangen (2) an ihren beiden Enden unter
Verwendung jeweils einer Querstange (3) miteinander ver
bunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Stangen (2) und Querstangen (3) unter Ver
wendung von Drehbefestigungselementen (14) so miteinan
der verbunden sind, daß die Stangen ein parallel ver
schiebbares Rechteck bilden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das federnde Element aus einem Tor
sionsstab (1) und einem federnden Verbindungselement (4)
gebildet ist, mit dem der Torsionsstab (1) mit dem
Schienenfahrzeug-Untergestell (9) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das federnde Element ein Torsions
stab (1) ist, der stationär fest an dem Schienenfahr
zeug-Untergestell (9) und der Stange (2) befestigt ist,
wobei die Steifigkeit des Torsionsstabes (1) dessen Ela
stizität bestimmt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das federnde Element ein Torsions
stab (1) ist, der an dem Schienenfahrzeug-Untergestell
(9) mittels eines Lagers (4) befestigt ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Dämpfungselement (13) zwi
schen wenigstens einer Stange (2) oder einer Querstange
(3) und dem Schienenfahrzeug-Untergestell (9) vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen (2) unterhalb
der Mittelpunkte der Lagergehäuse (6) angeordnet sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |