DE4209191A1 - Vorrichtung und verfahren zur bearbeitung natuerlicher hartgewebe unter verwendung von oszillierenden werkzeugen - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur bearbeitung natuerlicher hartgewebe unter verwendung von oszillierenden werkzeugenInfo
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Description
Die subtraktive Bearbeitung und Präparation natürlicher Hartgewebe, wie z. B. Zahnhart
substanzen und Knochengewebe ist Grundlage nahezu jedes zahnerhaltenden, restaurati
ven und/oder chirurgischen Eingriffes. Bislang erfolgt die Bearbeitung der genannten
Gewebe mit rotierenden Diamantwerkzeugen oder Hartmetallinstrumenten.
Nachteile der herkömmlichen Bearbeitungsverfahren:
- - zum Teil ausgeprägte Vibrationen
- - rauhe Oberflächentopographie
- - bearbeitungsinduzierte Randzonenschädigungen, Abplatzungen und Ausbrüche
- - Schmerzinduktion
- - unangenehme Geräuschempfindung für den Patienten
- - Gefahr der Überhitzung der bearbeiteten Gewebe mit der Folge einer möglichen Denaturierung der organischen Bestandteile; ggf. irreversible Schädigung der Zahnpulpa bzw. des vitalen Knochengewebes
- - eingeschränkte Möglichkeit eines selektiven Materialabtrages
- - Probleme bei der kontrollierten Präparation feiner Kavitäten und Ausläufer
- - Probleme bei der Präparation dünner und/oder langgestreckter Kavitäten
- - definierte Mindestschichtdicke der verwendeten Instrumente
- - Rundlauf der Instrumente nur bei bestimmtem Mindestdurchmesser und limitierter Länge gewährleistet
- - aufwendiges Verfahren
- - geringe Standzeit der verwendeten Instrumente
- - Gefahr der Verletzung der Weichteile
Die Bearbeitung vitaler Hartgewebe mit Laserenergie weist darüber hinaus weitere wesent
liche Nachteile auf, die den klinischen Einsatz bislang limitieren:
- - induzierte Temperaturgradienten mit der Folge einer kausalen Rißinduktion und Rand zonenschädigung
- - zum Teil ausgeprägte Erhitzung der bearbeitenden Strukturen mit der Folge einer irreversi blen Schädigung (Denaturierung und/oder Carbonisierung) der organischen Gewebe anteile der unmittelbaren und/oder mittelbaren Umgebung
- - thermische Tiefenschädigung
- - geringe Abtragsraten
- - kein kontrollierter Tiefenabtrag
- - Gefahr der Verletzung von umgebenden Weichteilen
- - Augenschäden
Die Erfindung ermöglicht die subtraktive Bearbeitung vitaler und/oder devitaler natürli
cher Hartgewehe. Aufgrund der unterschiedlichen Elastizitätseigenschaften zwischen den
anorganischen und organischen Hartgewebsbestandteilen findet der Materialabtrag bevor
zugt an den anorganischen Oberflächen statt ohne Schädigung der organischen Strukturen.
- - äußerst schonende, kontrollierte Bearbeitung
- - einfache, sichere Handhabung
- - keine Vibrationen
- - keine thermische Schädigung der bearbeiteten Gewebe
- - Möglichkeit zur selektiven Bearbeitung verschiedener Hartgewebe aufgrund der unter schiedlichen Elastizitätseigenschaften - potentielle Möglichkeit zur bevorzugten Bearbeitung erkrankter Gewebe
- - Möglichkeit zur Verwendung einfacher, konfektionierter Werkzeuge oder (erstmals) zu individuell angefertigten Werkzeugen (Formzeuge), die die Form der zu präparierenden Kavität im Negativ codieren.
- - hohe Abtragsleistung
- - gleichzeitige Bearbeitung künstlicher Füllmaterialien ist möglich
- - ggf. schmerzfreie Bearbeitung, da die Arbeitsimpulse kleiner sind als die erforderlichen Rezeptorimpulse zur Schmerzinduktion
Das beschriebene Ausführungsbeispiel beschreibt die Präparation einer Zahnkavität und
steht damit repräsentativ für jede subtraktive Bearbeitung natürlicher Hartgewebe (Zahn
hartgewebe und Knochengewebe), insbesondere auch für eine formgebende Bearbeitung
sowie für eine Bearbeitung von Hartgeweben mit adhärenten künstlichen Materialien.
1 = Zahnpulpa
2 = Zahnhalteapparat
3 = Zahnbein
4 = Kavität
5 = Zahnschmelzkappe
6 = Fluid
7 = Fluidzuführung
8 = Handstück (Haltevorrichtung)
9 = oszillierendes Werkzeug
10 = Spannvorrichtung
11 = Schwingungsgebendes und/oder schwingungsleitendes System
2 = Zahnhalteapparat
3 = Zahnbein
4 = Kavität
5 = Zahnschmelzkappe
6 = Fluid
7 = Fluidzuführung
8 = Handstück (Haltevorrichtung)
9 = oszillierendes Werkzeug
10 = Spannvorrichtung
11 = Schwingungsgebendes und/oder schwingungsleitendes System
Das schwingungsgebende System (11) kann entweder im Handstück (8) integriert oder in
einem peripheren Gerät lokalisiert sein. Das Werkzeug (9) wird schwingungsschlüssig an
das schwingungsgebende oder -leitende System angekoppelt. Es empfiehlt sich das schwin
gende System in Resonanz abzustimmen, obgleich grundsätzlich der erfindungsgemäße
Grundgedanke auch mit nicht abgestimmten Systemen realisiert werden kann. Die Spann
vorrichtung (10) gewährleistet einen sicheren Verbund des Werkzeuges (9) mit dem
schwingungserzeugenden oder -leitenden System (11), ohne die Schwingungen selbst zu
beeinflussen. Die Spannvorrichtung kann technisch anwendungsbezogen ausgestaltet wer
den, z. B. durch Friktionspassung, Klemmpassung, Zangenspannung etc. Es können unter
schiedliche Werkzeuge eingespannt oder mit einem festverankerten Werkzeug gearbeitet
werden.
Das Werkzeug (9) oszilliert in mindestens einer Raumrichtung, d. h. es führt entweder reine
Longitudinalschwingungen oder reine Transversalschwingungen oder definierte Longitu
dinalschwingungen mit überlagerten Transversalschwingungen aus. Die Frequenz der
überlagerten Longitudinal- und Transveralschwingungen kann aufeinander abgestimmt
oder willkürlich überlagert sein. Zusätzlich kann das Werkzeug zu den verschiedenen o.g.
Freiheitsgraden oszillatorischer Bewegungen auch rotierende Bewegungen ausführen.
Durch die Überlagerung der Rotationsbewegung und der Oszillationsbewegungen kann der
Materialabtrag wesentlich gesteigert und die Oberflächenqualität wesentlich verbessert
werden.
Das Werkzeug (9) kann entweder aus metallischen und/oder organischen und/oder anorga
nischen Materialien und/oder aus einer Kombination dieser Materialien bestehen. Mehrtei
lige Werkzeuge sind denkbar, darüberhinaus kann die Werkzeugoberfläche individuell
beschichtet sein und beispielsweise eine harte, verschleißfeste Schicht aufweisen.
Die Oberfläche kann glatt ausgebildet sein, ein definiertes Oberflächenrelief oder ober
flächlich angeordnete geometrisch definierte Schneiden aufweisen. Die Werkzeugoberflä
che (9) kann zusätzlich eine Schicht aus geometrisch unbestimmten Schneiden aufweisen,
wie z. B. adhärente Diamantkörner oder andere geometrisch unbestimmte Schneiden, die
eine höhere Mikrohärte aufweisen als die zu bearbeitenden Hartgewebe(z. B. Keramik
schneiden, Quarzschneiden, Feldspatschneiden etc.). Zusätzlich kann das Werkzeug während
der Bearbeitung kontinuierlich mit einem Fluid umspült werden (Kühlung, Spüleffekt).
Das Fluid kann aus Wasser oder Kochsalzlösung bestehen und zusätzlich chemische
Wirkstoffe und/oder suspendierte Partikel enthalten. Die chemischen Wirkstoffe können
den Abtrag und die Spülwirkung unterstützen. Durch Zusatz von Partikeln, z. B. in Form
geometrisch unbestimmter Schneiden mit höheren Mikrohärten, als die der zu bearbeiten
den Werkstoffe kommt es zu induzierten erosiven Effekten an den zu bearbeiteten
Hartgewebsoberflächen; die abrasiven Partikel werden durch die Oszillation des Werkzeu
ges beschleunigt und führen beim Auftreffen auf die spröden anorganischen Hartgewebs
strukturen zu Mikroerosionsvorgängen und somit zum Materialabtrag. Die elastische
Werkzeugoberfläche selbst unterliegt relativ geringen Verschleißerscheinungen. Durch
räumliche und zeitliche Summation dieser Effekte wird das Werkzeug in die zu bearbeiten
den Oberflächen "abgebildet". Die Präparation einer definierten Kavität (4) kann durch
Translationsbewegungen des Werkzeuges (9) gegenüber der zu bearbeitenden Hartsub
stanzoberfläche (5) unterstützt werden.
Zur Optimierung der Fluidzuführung im Arbeitsspalt wird ein hohles Werkzeug (9) mit
integrierter Fluidzuführung und mindestens einer, besser mehrerer Öffnungen vorgeschla
gen. Eine andere Möglichkeit besteht bei Verwendung von hohlen Werkzeugen (9) mit
mindestens einer Öffnung in einer Vakuumabsaugung des Fluids durch das Werkzeug.
Auch dadurch ist eine ausreichende Benetzung des Arbeitsspaltes zwischen Werkzeugo
berfläche (9) und präparierten Hartgeweben sichergestellt.
Zur Bearbeitung wird das oszillierende Werkzeug ggf. mit überlagerter Rotationsbewe
gung flächig an die zu bearbeitenden Hartgewebsoberflächen angesetzt und unter kontinu
ierlicher Umspülung mit Fluid eingesenkt. Das Fluid wird kontinuierlich aus dem Opera
tionsfeld abgesaugt.
Die präparierte Form entsteht durch vertikales Einsenken eines individuell angefertigten
Werkzeuges. Für den Fall, daß die Geometrie des "Formzeuges" von der Rotationssymme
trie abweicht wird keine zusätzliche Rotationsbewegung überlagert.
In den meisten Fällen empfiehlt sich jedoch die Verwendung rotationssymmetrischer
Werkzeuge, wobei die Formgebung der präparierten Kavität - analog bisheriger Präpara
tionstechniken - durch kontrollierte dreidimensionale Relativbewegungen zwischen Werk
zeug und Hartgewebsoberfläche entsteht. Der Materialabtrag ist ein Summationseffekt aus
indirekt mikroerosiven Korneingriffen (Ankopplung durch dispergiertes Schleifmittelkorn
im Fluid), und aus direkt oszillatorischen Korneingriffen bzw. bei oszillationsunterstütz
tem Schleifen auch aus rotatorischen Korneingriffen (am Werkzeug adhärierte, geome
trisch definierte und/oder unbestimmte Schneiden).
Claims (36)
1. Vorrichtung zur subtraktiven Bearbeitung natürlicher Hartgewebe, wie z. B. Zahnhartge
webe oder Knochengewebe unter Verwendung mindestens eines oszillierenden Werkzeu
ges (9).
2. Vorrichtung zur formgebenden Bearbeitung natürlicher Hartgewebe, wie z. B. Zahnhart
gewebe oder Knochengewebe unter Verwendung mindestens eines oszillierenden Werk
zeuges (9).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet daß das Werkzeug (9)
Longitudinalschwingungen ausführt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (9)
Transversalschwingungen ausführt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (9)
sowohl Longitudinalschwingungen als auch Transversalschwingungen ausführt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die überlagerten Longitudi
nal- und Transversalschwingungen durch mindestens 2 verschiedene schwingungserzeu
gende Systeme angeregt werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß die überlagerten Transver
salschwingungen zusätzlich durch gezielte Gestaltung der Form und der Massenverteilung
des Werkzeuges (9) aus einer angeregten Longitudinalschwingung entstehen oder umge
kehrt, daß die Longitudinalschwingungen zusätzlich aus angeregten Transversalschwin
gungen hervorgehen.
8. Das schwingende Werkzeug kann zusätzlich zu den verschiedenen Oszillationsbewegun
gen Rotationsbewegungen (im Sinne rotierender Bearbeitungsinstrumente) ausführen.
9. Die induzierten Schwingungen des Werkzeuges (9) liegen innerhalb eines mittleren
Frequenzspektrums ( 15 kHz).
10. Die induzierten Schwingungen des Werkzeuges (9) liegen innerhalb eines hohen
Frequenzspektrums ( 30 kHz).
11. Die induzierten Schwingungen des Werkzeuges (9) liegen innerhalb eines Frequenz
spektrums von 15 bis 30 kHz, insbesondere in einem Bereich zwischen 18 und 22 kHz.
12. Die Longitudinal- und die Transversalschwingungen des Werkzeuges (9) können ver
schiedene Frequenzbereiche aufweisen.
13. Die Longitudinal- und die Transversalschwingungen des Werkzeuges (9) können
ähnliche Frequenzbereiche aufweisen und/oder aufeinander abgestimmt sein und/oder mit
telbar oder unmittelbar auseinander hervorgehen.
14. Die Schwingungen des Werkzeuges (9) werden durch mindestens ein schwingungser
zeugendes System (11) angeregt, das direkt und/oder indirekt über ein schwingungsleiten
des System an das Werkzeug (9) angekoppelt ist. Die Schwingungen können durch
beliebige Schwingungsgeber, z. B. mechanisch, pneumatisch, elektromagnetisch oder pie
zoelektrisch (Ultraschall) angeregt werden. Die Amplitude kann durch dazwischengeschal
tete Resonanzkörper verstärkt werden.
15. Die geometrische Form, Größe, Masse und Massenverteilung des Werkzeuges (9)
ergibt sich aus den zu präparierenden Formen und ist eine Funktion der schwingungsgeben
den und -leitenden Systemkomponenten (11). Sämtliche Elemente des schwingenden Sy
stems sind bezüglich Form und Massenverteilung aufeinander abgestimmt - die Energie ist
auf die Werkzeugkrone fokussiert.
16. Die schwingenden Elemente (11 und 9) sind in Resonanzfrequenz abgestimmt.
17. Es können mehrteilige Werkzeuge (9) verwendet werden.
18. Mehrteilige Werkzeuge (9) können aus einem standardisierten Werkzeughalter mit
individuell befestigter, formcodierender Werkzeugkrone bestehen. Die Verbindung zwi
schen Werkzeughalter und Werkzeugkrone ergibt sich aus den schwingungsleitenden
(schwingungsschlüssigen) Anforderungen (z. B. angießen, anlöten, anlasern, anschweißen,
ankleben etc.).
19. Grundsätzlich können geometrisch formcodierte und/oder einfache standardisierte
(z. B. rotationssymetrische, elipsoide etc.) Werkzeuge verwendet werden.
Bei geometrisch definierten "Formzeugen" entsteht eine Kavität bevorzugt durch direktes
oder indirektes Abbilden der Formzeugoberfläche in das zu bearbeitende Hartgewebe,
während bei standardisierten Werkzeugen (Konfektionswerkzeuge) die Formgebung
bevorzugt durch eine Relativbewegung des Werkzeuges gegenüber dem zu bearbeitenden
Hartgewebe entsteht. Übergangsformen sind denkbar.
Die Form der konfektioniert hergestellten Werkzeuge orientiert sich zweckgebunden an
bisher geläufigen Formen konventioneller Präparationsinstrumente, während definierte
Formzeuge in Anlehnung an die DE 39 28 684 C2 gefertigt werden können.
20. Die verwendeten Werkzeuge (9) können aus metallischen und/oder organischen und/
oder anorganischen Werkstoffen und/oder aus einer Kombination von mindestens zwei
verschiedenen Werkstoffen gefertigt sein.
21. Die Werkzeuge (9) können eine definierte, harte und verschleißfeste oberflächliche
Schicht aus metallischen, organischen oder anorganischen Werkstoffen aufweisen. Die
Werkzeugoberfläche kann aus demselben Werkstoff bzw. derselben Werkstoffkombina
tion gefertigt sein, wie das Werkzeug (9) selbst.
22. Die Werkzeugoberfläche (9) kann glatt ausgebildet sein und/oder ein definiertes Ober
flächenrelief und/oder oberflächlich angeordnete geometrisch definierte Schneiden auf
weisen. Die Anordnung der Oberflächenmerkmale kann homogen gleichmäßig über die
gesamte Werkzeugoberfläche sein oder heterogen verschiedene Oberflächen an verschiede
nen Abschnitten aufweisen. Die geometrisch definierten Schneiden können aus dem Werk
zeug (9) oder dessen oberflächlichen Schicht selbst gefertigt und/oder in einer zusätzlichen
Schicht aufgebracht sein. Ausnehmungen in der Werkzeugoberfläche, wie z. B. Längsrillen
können einen gerichteten Fluidstrom und einen definierten Spanabtransport erleichtern.
23. Die Werkzeugoberfläche kann (ggf. zusätzlich) eine Schicht aus geometrisch unbe
stimmten Schneiden aufweisen, z. B. in Form adhärierter Körner oder Granulate (Keramik
schneiden, Quarzschneiden, Feldspatschneiden etc.) dadurch gekennzeichnet, daß die ad
härierten Schneiden eine höhere Mikrohärte aufweisen, als die zu bearbeitenden Hartgewe
be. Besonders eignet sich eine Beschichtung mit Diamantkörnern.
Die Bindung dieser Schicht kann grundsätzlich starr oder elastisch sein und/oder die Körner
unmittelbar beim Korneingriff freigeben.
24. Das Werkzeug (9) kann mittels einer zweckgebundenen Spannvorrichtung (10) oder
einer Klemmvorrichtung oder durch Friktionspassung oder durch feste Verbindung an das
schwingungserzeugende bzw. -leitende System (11) angekoppelt sein. Die Spannvorrich
tung (10) oder äquivalente zweckgebundene Verbindungsvorrichtungen sind in das Hand
stück (8) intergriert. Das schwingungserzeugende System (11) kann im Handstück direkt
integriert oder in ein peripheres Gerät installiert sein, in jedem Fall erfolgt eine schwin
gungsleitende (schwingungsschlüssige) Verbindung zwischen dem schwingungserzeu
genden System (11) und dem Werkzeug (9).
25. Am Handstück (8) ist mindestens eine Fluidzuführung (7) integriert.
26. Das Fluid (6) besteht aus einer flüssigen Phase mit/oder ohne Zusätze.
27. Die flüssige Phase des Fluids (6) kann aus Wasser oder ggf. steriler Kochsalzlösung
bestehen. Es können chemisch definierte Zusätze beinhaltet sein.
28. Darüber hinaus können dem Fluid (6) feste Bestandteile, im Sinne abrasiver Partikel
zugesetzt werden. Besonders eignen sich feinkörnige, geometrisch unbestimmte Schneiden
mit höherer Mikrohärte als die der zu bearbeitenden Hartgewebe, wie z. B. Diamantkörner,
Quarzkörner, Silikatkörner, Borkarbidkörner, Silikatkarbidkörner, Keramikkörner etc. Es
ist darauf zu achten, daß die verwendeten Zusätze biokompatibel sind und ausreichend
suspendiert werden.
29. Die Fluidzuführung kann direkt durch das Werkzeug (9) verlaufen dadurch gekenn
zeichnet, daß das Werkzeug (9) mindestens eine Austrittsöffnung für das Fluid (6) besitzt.
Es können zusätzlich weitere Fluidzuführungen (7) z. B. am Handstück verwendet werden.
30. Das Werkzeug (9) kann mindestens eine zentrale Bohrung mit mindestens einer
Austrittsöffnung aufweisen und direkt durch das Handstück (8) mit einem Vakuumsystem
verbunden sein. Dadurch wird ein gerichteter Fluidstrom durch das Werkzeug (9) gewähr
leistet.
31. Verfahren zur subtraktiven und/oder formgebenden Bearbeitung von natürlichen
Hartgeweben, wie z. B. Zahnhartgewebe oder Knochengewebe mit Hilfe von oszillierenden
Werkzeugen.
32. Verfahren nach Anspruch 31 wobei das verwendete Werkzeug (9) Longitudinalschwin
gungen oder Transversalschwingungen oder eine Kombination aus Longitudinal- und
Transversalschwingungen ausführt. Den genannten Oszillationsbewegungen kann zusätz
lich eine Rotationsbewegung des Werkzeuges überlagert sein.
33. Verfahren nach Anspruch 31 oder 32, wobei der Materialabtrag durch direkten Eingriff
der am Werkzeug adhärierten geometrisch definierten und/oder nicht definierten Schnei
den erfolgt und/oder durch einen indirekten Eingriff (Erosion) durch-las Werkzeug be
schleunigter, abrasiver Bestandteile des Fluids (6) erzeugt bzw. unterstützt wird.
Der Erosionsprozeß kommt dadurch zustande, daß die abrasiven Bestandteile des Fluids
(6) im Arbeitsspalt zwischen Werkzeugoberfläche (9) und Hartgewebsoberfläche (5)
beschleunigt werden und beim Auftreffen auf die Hartgewebsoberflächen Mikroerosions
prozesse induzieren, die über eine räumliche und zeitliche Summation zum Einsenken und
"Abbilden" des Werkzeuges in das zu bearbeitende Gewebe führen. Der Verschleiß der
Werkzeugoberfläche ist im Vergleich dazu relativ gering.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 33, wobei der Materialabtrag durch erosive
Strömungen des gefüllten Fluids im Arbeitsspalt erfolgt bzw. der Abtrag nach Anspruch 33
unterstützt wird.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 34, wobei das Fluid kontinuierlich aus dem
Operationsfeld abgesaugt wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 33, wobei standardisierte Werkzeuge und/
oder individuell angefertigte formcodierte "Formzeuge" verwendet werden.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209191 DE4209191A1 (de) | 1992-03-22 | 1992-03-22 | Vorrichtung und verfahren zur bearbeitung natuerlicher hartgewebe unter verwendung von oszillierenden werkzeugen |
DE9217943U DE9217943U1 (de) | 1992-03-22 | 1992-03-22 | Vorrichtung zur Bearbeitung natürlicher Hartgewebe unter Verwendung von oszillierenden Werkzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209191 DE4209191A1 (de) | 1992-03-22 | 1992-03-22 | Vorrichtung und verfahren zur bearbeitung natuerlicher hartgewebe unter verwendung von oszillierenden werkzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209191A1 true DE4209191A1 (de) | 1993-05-13 |
Family
ID=6454668
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924209191 Ceased DE4209191A1 (de) | 1992-03-22 | 1992-03-22 | Vorrichtung und verfahren zur bearbeitung natuerlicher hartgewebe unter verwendung von oszillierenden werkzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4209191A1 (de) |
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