DE4204934A1 - Verfahren zur riss- und fehlstellenerkennung bei bauteilen aus nichtmetallischen werkstoffen insbesondere natursteinplatten und steinen - Google Patents
Verfahren zur riss- und fehlstellenerkennung bei bauteilen aus nichtmetallischen werkstoffen insbesondere natursteinplatten und steinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Rissen oder
Fehlstellen in Bauteilen aus nichtmetallischen Werkstoffen insbeson
dere aus Kunststoffen, Naturstein, Beton oder keramischen Werkstoffen.
Es gibt je nach Material eine Reihe von Verfahren Oberflächenrisse und
oberflächennahe sowie oberflächliche Defekte zu erkennen. Die derzeit
benutzten Prüfverfahren beruhen im allgemeinen auf einer subjektiven
optischen Inspektion durch erfahrenes Personal oder auf einer Weiter
entwicklung dieses Prinzips mit bildverarbeitenden Rechnermethoden.
Hierbei muß von Rißlänge und Rißbreite auf die strukturelle Relevanz,
insbesondere auf die Rißtiefe geschlossen werden. Bei Defekten die
sich in einer Vielzahl von eng benachbarten Einzelrissen geringer Riß
breite, Rissen kleiner Länge jedoch großer Tiefe oder nicht rißförmi
gen Effekten wie Löchern großer Tiefe äußern, muß dieses Verfahren
versagen.
Desgleichen versagen rein optische oder auch infrarotreflektometrische
Verfahren bei Materialien mit nichteinheitlicher Oberfläche wie z. B.
Granit oder geflämmtem Stein. Ein Vorschlag nach dem Stand der Technik
ist desweiteren das Röntgendurchstrahlungsverfahren;es werden hier je
doch nur Defekte bzw. Risse erkannt, die eine ausgezeichnete Orientie
rung zur Einfallsrichtung des Röntgenstrahls haben.
Aufgabe der Erfindung ist es,ein Verfahren anzugeben,das es erlaubt,
Fehlstellen im Material und an dessen Oberfläche durch gezieltes Auf
heizen von in diese Fehlstellen eingedrungenem Wasser durch thermogra
phische bildgebende Techniken nachzuweisen. Die Füllung der Fehlstel
len mit Wasser ist entweder durch den Produktionsprozeß vorgegeben
oder muß nachträglich vorgenommen werden. Ersteres ist z. B. beim Sä
gen von Natursteinplatten der Fall.
Das Aufheizen des im Defekt befindlichen Wassers geschieht durch Mi
krowellen geeigneter Frequenz und geeigneter Leistung so selek
tiv, daß das umgebende Material möglichst wenig Mikrowellenenergie
absorbiert. Die Aufheizung des im Defekt befindlichen Wassers
hängt von der Wassermenge, den Mikrowellenparametern wie Frequenz und
Leistung, der Geometrie des Aufbaus und der Einwirkungszeit ab. Des
weiteren bestimmen Form, Ausdehnung und Tiefe des Defekts sowie die
Materialeigenschaften des umgebenden Stoffes (Wärmeleitfähigkeit,
Wärmekapazität) die oberflächliche Temperaturverteilung insbesondere
in der Umgebung des Defekts.
Die oberflächliche Temperaturverteilung wird mit einer Wärmbildkame
ra oder einem entsprechenden Gerät, das auch nur zeilenweise arbei
ten kann, erfaßt. Bei bekannter Mikrowellenleistung, bekannter
Beaufschlagungszeit mit Mikrowellenstrahlung und bei Kenntnis der
o.g. Materialparameter wird durch die Beobachtung des zweidimensio
nalen zeitlichen Temperaturverlaufs auf die dreidimensionale Gestalt
(insbesondere die Tiefe)des Defekts geschlossen. Die notwendigen Pa
rameter Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität können aus dem Verhal
ten der defektfreien Bereiche des Prüflings bei der Mikrowellenbe
aufschlagung gewonnen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich grundsätzlich vom
Infrarotthermographie-Reflexionsverfahren (DE 32 04 146.2 ). Es wird
hier im Unterschied zum genannten Patent die von der lokalen Aufhei
zung des Wasservolumens ausgehende Temperaturüberhöhung genutzt. Die
se Temperaturüberhöhung charakterisiert den Defekt.
Die Reflexion von Infrarotlicht kann zusätzlich, muß jedoch nicht
genutzt werden.
Fig. 1 zeigt exemplarisch die Anwendung des Verfahrens zur Erken
nung und Beurteilung von Defekten in plattenförmigen Bauteilen.
Die zeitabhängige Temperaturverteilung während oder nach dem Aufhei
zen ist Grundlage der Defekterkennung. Die Mikrowellenantenne (4)
läßt den Blick der Wärmebildkamera (2) auf das Bauteil (6) frei. Al
ternativ können Bauteile auch im geschlossenen Mikrowellenofen auf
geheizt werden und erst danach in das Blickfeld der Wärmebildkamera
gerückt werden.
Wegen der kurzen Aufheizzeit,der synchronen berührungslosen Aufnahme
aller Daten über die Wärmebildkamera und der unkritischen Geome
trie der Gesamtanordnung, Größe und Position des Prüflings können in
weiten Grenzen variieren, läßt sich das Verfahren mit geringem Auf
wand in Produktionsprozesse integrieren, insbesondere braucht das
Untersuchungsobjekt nicht vom Laufband genommen werden.
Erklärung zu Fig. 1
1) Auswerteelektronik der Wärmekamera
2) Wärmekamera
3) Blickwinkel der Wärmekamera
4) Antenne des Mikrowellenheizgerätes
5) Mikrowellensender
6) Prüfkörper
7) Defekt
Diagramm: Temperaturverlauf in einer Prüflingsdimension
8) Temperaturverlauf längere Zeit nach dem Mikrowellenaufheizen
9) Temperaturverlauf kurze Zeit nach dem Mikrowellenaufheizen.
1) Auswerteelektronik der Wärmekamera
2) Wärmekamera
3) Blickwinkel der Wärmekamera
4) Antenne des Mikrowellenheizgerätes
5) Mikrowellensender
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7) Defekt
Diagramm: Temperaturverlauf in einer Prüflingsdimension
8) Temperaturverlauf längere Zeit nach dem Mikrowellenaufheizen
9) Temperaturverlauf kurze Zeit nach dem Mikrowellenaufheizen.
Claims (6)
1. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung und
Beurteilung von Fehlstellen in nicht leitfähigem Mate
rial, insbesondere in Natur- und Kunststeinplatten und
Betonoberflächen, bei dem das in den Fehlstellen be
findliche Wasser durch Mikrowelleneinstrahlung aufge
heizt wird und die Temperaturüberhöhung gegenüber dem
umgebenden nicht leitfähigen Material durch ein bildge
bendes Verfahren, insbesondere thermografisch, erfaßt
wird, wobei Fehlerstrukturen durch Bildverarbeitungs
techniken wie Differenzbildung während des Aufheizens
herausgehoben werden und ihre dreidimensionale Ausdeh
nung, insbesondere die Fehlertiefe, beurteilt wird, da
durch gekennzeichnet, daß das durch den Produktionspro
zeß schon vorhanden oder besonders eingebrachte Wasser
in den Fehlstellen durch einen in der Frequenz auf die
Energieabsorption des Wassers abgestimmten Mikrowellen
strahlers aufgeheizt wird, daß die hierbei entstehende
Temperaturverteilung an der Objektoberfläche gemessen
wird und daß das so gewonnene Temperaturbild zur Beur
teilung von Fehlerort und Fehlertyp, insbesondere
Tiefe, herangezogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während des Aufheizvorganges das Wärmebild in kurzen
zeitlichen Abständen bestimmt wird und durch Differenz
bildung zwischen den Einzelbildern die Fehlererkennbar
keit erhöht und die Beurteilung der Fehlergröße ermög
licht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle des Wassers eine andere Flüssigkeit oder
eine Aufschlämmung benutzt wird.
4. Verfahren nach 1, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, daß
Wärmebilderfassung und Mikrowellenaufheizung zu einem
Gerät zusammengefaßt werden und eine Benetzung oder
Trocknung vorgenommen wird.
5. Verfahren nach 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fehlbeurteilung durch Bildverarbeitungstechniken auto
matisiert wird.
6. Verfahren nach 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß das
emissionsspektrografische Verfahren der Wasseraufhei
zung kombiniert wird mit dem Infrarot-Reflexionsverfah
ren (nach DE 32 04 146.2).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924204934 DE4204934A1 (de) | 1992-02-19 | 1992-02-19 | Verfahren zur riss- und fehlstellenerkennung bei bauteilen aus nichtmetallischen werkstoffen insbesondere natursteinplatten und steinen |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4204934A1 true DE4204934A1 (de) | 1993-08-26 |
Family
ID=6452026
Family Applications (1)
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DE19924204934 Withdrawn DE4204934A1 (de) | 1992-02-19 | 1992-02-19 | Verfahren zur riss- und fehlstellenerkennung bei bauteilen aus nichtmetallischen werkstoffen insbesondere natursteinplatten und steinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4204934A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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NL1030854C2 (nl) * | 2006-01-06 | 2007-07-09 | Arte Res & Dev B V | Werkwijze en samenstelling voor het analyseren van een stenen object voor het detecteren van één of meer verzwakkingen in het object. |
DE102008022699A1 (de) * | 2008-05-07 | 2009-11-12 | Hans-Peter Zimmer | Verfahren und Vorrichtung zum Heizen von Rotorblättern |
DE102012006155A1 (de) * | 2012-03-28 | 2013-10-02 | Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg | Sensoreinrichtung und Verfahren zur Detektierung und Lokalisierung von Rissen in Bauteilen |
-
1992
- 1992-02-19 DE DE19924204934 patent/DE4204934A1/de not_active Withdrawn
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DE102012006155B4 (de) * | 2012-03-28 | 2015-07-30 | Otto-Von-Guericke-Universität Magdeburg | Sensoreinrichtung und Verfahren zur Detektierung und Lokalisierung von Rissen in Bauteilen |
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