DE4201849C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Spindelantriebseinrichtung für
Werkzeugmaschinen mit einer Arbeitsspindel zum Halten eines
zu bearbeitenden Werkstücks, einem Spindelantriebsmotor und
einem zwischen diesem und der Arbeitsspindel vorgesehenen
schaltbaren Planetengetriebe für einen Spindelantrieb mit
unterschiedlichen Getriebeübersetzungen, wobei das wenigstens
drei Getriebeelemente, nämlich ein Sonnenrad, einen Planeten
radträger mit einem Planetenradsatz und ein Hohlrad, aufwei
sende Planetengetriebe ein mit dem Antriebsmotor drehfest
verbundenes Eintriebsgetriebeelement sowie ein mit der Ar
beitsspindel in Antriebsverbindung stehendes Abtriebsgetrie
beelement besitzt.
Eine derartige Spindelantriebseinrichtung ist aus der Druck
sache "SIMODRIVE - Drehstrom-Hauptspindelantriebe mit Dreh
strommotoren 1 PH 5, 1 PH 6 und Transistor-Pulsumrichter
6 SC 65", Ausgabe März 1987, der Firma Siemens AG bekannt.
Die den Spindelantriebsmotor und das Planetengetriebe umfas
sende Baugruppe dieser bekannten Einrichtung soll außerhalb
des Spindelkastens der Werkzeugmaschine angeordnet werden,
das Abtriebsgetriebeelement des Planetengetriebes ist mit
einer Riemenscheibe versehen, und die Antriebsverbindung zur
Arbeitsspindel erfolgt über einen Treibriemen. Der Spindelan
triebsmotor und das Planetengetriebe liegen in Richtung der
Motorwellenachse nebeneinander, und die Motorwelle treibt je
nach Stellung einer die Motorwelle umfassenden und eine
Schiebemuffe aufweisenden Kupplung entweder das Sonnenrad
oder das Hohlrad des Planetengetriebes an, der Planetenrad
träger (auch Steg genannt) ist mit der Riemenscheibe verbun
den. In der genannten Beschreibung wird noch darauf hingewie
sen, daß die Antriebsleistung anstatt über Riemen auch über
ein Zahnritzel oder eine flexible Kupplung am Getriebeabtrieb
übertragen werden kann. Bei dieser bekannten Einrichtung
führt das Planetengetriebe am Getriebeabtrieb zu einem Ver
drehspiel (Getriebelose) von 30-45 Winkelminuten, bei einer
Sonderausführung des Planetengetriebes von 25 Winkelminuten.
Zum spielfreien Festhalten der Getriebe-Abtriebswelle und da
mit der Werkzeugmaschinen-Arbeitsspindel im Stillstand wird der Einbau
einer elektromagnetischen Haltebremse empfohlen.
An moderne Arbeitsspindelantriebe, insbesondere für Drehma
schinen, werden vor allem dann, wenn diese für eine Komplettbearbei
tung von Drehteilen vorgesehen sind, hohe Anforderun
gen gestellt: Ein möglichst schwingungsfreier Betrieb zur Er
zielung höchster Oberflächenqualitäten, und zwar auch bei
hohen Drehzahlen, verbunden mit möglichst guten Rundlaufei
genschaften; ein hohes Antriebsdrehmoment bei kleinen Dreh
zahlen, um schwere Zerspanungsarbeiten durchführen zu können,
und zwar auch bei einem unterbrochenen Schnitt, wie er z. B.
für das Mehrkantdrehen typisch ist; ein exaktes drehwinkel
mäßiges Positionieren der Arbeitsspindel, z. B. zum Fräsen
und Bohren mit angetriebenen Werkzeugen; Betrieb der Arbeits
spindel als Spindel mit einer sogenannten Rundachse (C-Ach
se), d. h. mit einem gesteuerten Drehwinkelvorschub, zum Frä
sen von Kurven aller Art, zum Gewindestrehlen (insbesondere
bei Gewinden mit großer Steigung), zum Abwälzfräsen von Zahn
rädern etc.
Bekannte Spindelantriebseinrichtungen mit schaltbaren Zahn
radgetrieben und/oder Riemenantrieben ergeben vor allem bei
hohen Drehzahlen kein perfektes Drehbild, d. h. nicht die ge
wünschte hohe Oberflächenqualität. Dies ist auf Eingriffs
stöße der Zahnräder und/oder Schwingungen des Riementriebs
zurückzuführen. Außerdem wirken auf die Arbeitsspindel Quer
kräfte, hervorgerufen durch den Zahneingriff und/oder den
Riemenzug, und derartige Querkräfte haben eine unvermeidbare
Durchbiegung der Arbeitsspindel zur Folge, durch die die Pro
duktionsgenauigkeit beeinträchtigt wird. Ein auf ein Zahn
spiel zurückzuführendes Verdrehspiel eines zwischen Antriebs
motor und Arbeitsspindel liegenden Zahnradgetriebes hat bei
schweren Zerspanungsarbeiten und einem unterbrochenen Schnitt
einen negativen Einfluß auf die Werkzeugschneiden und deren
Lebensdauer. Ein exaktes drehwinkelmäßiges Positionieren der
Arbeitsspindel macht die Verwendung einer Rastscheibe erfor
derlich, was die möglichen Drehwinkelpositionen auf die Lage
und Anzahl der Rasten beschränkt; ein Positionieren der Ar
beitsspindel in beliebigen Drehwinkelpositionen erfordert
eine Haltebremse in der Antriebseinheit und ist nur möglich,
wenn letztere spielfrei ist, z. B. im Falle einer getriebelo
sen Antriebseinheit, die über einen Riementrieb mit der Ar
beitsspindel verbunden ist. Schließlich erfordert eine Ver
wendung der Arbeitsspindel als sogenannte Rundachse (C-Achse)
in jedem Fall einen spielfreien und steifen Spindelantrieb;
falls nur geringe Bearbeitungskräfte auftreten, kann ein Rie
men-Direktantrieb ausreichen, andernfalls werden separate,
hochuntersetzte und spielfreie Zusatzantriebe verwendet, wel
che in ein Stirn- oder Schneckenrad auf der Arbeitsspindel
eingeschwenkt werden. Derartige Zusatzantriebe erlauben aber
nur maximal 50-60 U/min, was z. B. für das Gewindestrehlen
oder das Abwälzfräsen von Zahnrädern oft nicht ausreicht,
außerdem sind derartige Zusatzantriebe sehr aufwendig und
kostspielig.
Ein Teil dieser Anforderungen wird durch sogenannte Motor
spindeln erfüllt; bei diesen ist der Läufer bzw. Rotor eines
den Spindelantriebsmotor bildenden Drehstrommotors direkter
Bestandteil der Arbeitsspindel. Laufruhe, Spielfreiheit und
Steifigkeit eines solchen Antriebs sind hervorragend, sie
weisen aber wegen des zur Verfügung stehenden beschränkten
Bauraums nur ungenügende Antriebsdrehmomente auf, so daß
schwere Zerspanungsarbeiten und eine Verwendung der Arbeits
spindel als sogenannte Rundachse nicht möglich sind.
Eine Lösung des Problems, die Arbeitsspindel auch als soge
nannte Rundachse betreiben zu können, stellt das zweistufige
Getriebe nach der DE 39 30 334 C1 dar; bei
diesem bekannten Getriebe läßt sich zum Spielfreimachen im
langsamen Gang das eine Lager der Getriebeantriebswelle in
radialer Richtung verstellen. Allerdings ist dann der Zahn
eingriff nicht mehr korrekt, und da dieses Getriebe, dessen
Abtriebswelle von der Arbeitsspindel gebildet wird, vom Spin
delantriebsmotor über einen Riementrieb angetrieben wird,
weist es die vorstehend erwähnten Nachteile von Riementrieb und
Zahnradgetrieben auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Spindelan
triebseinrichtung für die Arbeitsspindel von Werkzeugmaschi
nen zu schaffen, welche beste Rundlaufeigenschaften garan
tiert und es erlaubt, auch bei hohen Drehzahlen Werkstücke
mit höchster Oberflächenqualität herzustellen.
Ausgehend von einer Spindelantriebseinrichtung der eingangs
erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Antriebsmotor einen zur Arbeitsspindel koaxia
len, letztere umfassenden, hohlwellenartigen Rotor aufweist
und die Planetenräder um die Arbeitsspindelachse herum ange
ordnet sind und daß der Rotor drehfest mit dem Eintriebsge
triebeelement des Planetengetriebes und dessen Abtriebsge
triebeelement drehfest mit der Arbeitsspindel verbunden ist.
Eine solche Konstruktion weist insbesondere die folgenden
Vorteile auf: Ebenso wie bei sogenannten Motorspindeln werden
auf die Arbeitsspindel einwirkende Querkräfte vermieden, da
ein Riementrieb nicht vorhanden ist und die Planetenräder um
die Arbeitsspindelachse herum angeordnet sind; beste Rund
laufeigenschaften sind deshalb garantiert. Außerdem elimi
niert die erfindungsgemäße Spindelantriebseinrichtung die in
Riementrieben auftretenden Schwingungen, da ein Riementrieb
nicht vorhanden ist. Auch läßt sich ein schaltbares Planeten
getriebe ohne weiteres so gestalten, daß im schnellen Gang
Eintriebs- und Abtriebsgetriebeelement und damit Spindelan
triebsmotor und Arbeitsspindel drehfest miteinander verbunden
sind, so daß es die erfindungsgemäße Spindelantriebsein
richtung erlaubt, die Vorteile sogenannter Motorspindeln zu
erzielen, nämlich große Laufruhe, absolute Spielfreiheit und
große Steifigkeit des Antriebs und damit die Herstellung von
Drehteilen höchster Oberflächenqualität bei hohen Drehzahlen.
Schließlich lassen sich im langsamen Gang des Planetengetrie
bes hohe Antriebsdrehmomente an der Arbeitsspindel erzielen
und damit schwere Zerspanungsarbeiten durchführen.
Besonders gute Rundlaufeigenschaften ergeben sich dann, wenn
die Planetenräder in gleichen Winkelabständen voneinander um
die Arbeitsspindelachse herum angeordnet sind.
Wie bereits vorstehend angedeutet wurde, zeichnet sich eine
bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spindelan
triebseinrichtung dadurch aus, daß im schnellen Gang des Pla
netengetriebes dessen Planetenräder gegenüber dem Planeten
radträger unverdrehbar gehalten sind und das Eintriebsgetrie
beelement drehfest mit dem Abtriebsgetriebeelement verbunden
ist. Dann findet im schnellen Gang des Planetengetriebes eine
Zahnradabwälzung nicht statt, so daß die mit einem Zahnspiel
und mit Eingriffsstößen der Zahnräder verbundenen Nachteile
nicht auftreten können. Außerdem läßt sich das Planetenge
triebe mit einem so geringen Zahnspiel herstellen, daß es im
langsamen Gang nahezu spielfrei ist, ohne daß im schnellen
Gang hohe Drehzahlen zu einem starken Verschleiß führen
würden.
Während bei der eingangs geschilderten bekannten Spindelan
triebseinrichtung mit Planetengetriebe für den Schaltvorgang
eine außerhalb des eigentlichen Planetengetriebes liegende
Kupplung mit Schiebemuffe verwendet wird, zeichnet sich eine
bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spindelan
triebseinrichtung durch einen besonders einfachen und kompak
ten Aufbau aus; bei dieser bevorzugten Ausführungsform ist
zum Schalten des Planetengetriebes dessen zwischen Eintriebs-
und Abtriebsgetriebeelement liegendes mittleres Getriebeele
ment in Richtung der Spindelachse zwischen einer ersten, dem
langsamen Gang, und einer zweiten, dem schnellen Gang zuge
ordneten Schaltstellung verschiebbar sowie in seiner ersten
Schaltstellung unverdrehbar gehalten und in seiner zweiten
Schaltstellung frei drehbar, wobei es Eintriebs- und Ab
triebsgetriebeelement drehfest miteinander verbindet. Dem un
verdrehbaren Halten des mittleren Getriebeelements in seiner
ersten Schaltstellung und der drehfesten Verbindung von Ein
triebs- und Abtriebsgetriebeelement durch das mittlere Ge
triebeelement in dessen zweiter Schaltstellung können sich in
axialer Richtung erstreckende Stifte und entsprechende
Öffnungen, ringförmige Verzahnungen mit sich in axialer Rich
tung erstreckenden Zähnen oder dergleichen dienen, so daß
eine einfache Verschiebung des mittleren Getriebeelements
ausreicht, diese Kupplungselemente in Eingriff bzw. außer
Eingriff zu bringen. Eine bezüglich des Planetengetriebes
externe Kupplung kann also entfallen. Besonders einfach wird
eine solche Konstruktion dann, wenn das mittlere Getriebeele
ment in seiner ersten Schaltstellung drehfest mit einem Ge
triebegehäuse verbunden ist, obwohl natürlich an die Stelle
des Getriebegehäuses auch ein anderes, stationäres Bauteil
treten kann.
Wie bereits erwähnt, dient bei der eingangs erläuterten be
kannten Spindelantriebseinrichtung mit Planetengetriebe eine
zusätzliche elektromagnetische Haltebremse dem Festhalten der
Getriebe-Abtriebswelle und damit der Arbeitsspindel im Stillstand. Auch
diesbezüglich ermöglicht die erfindungsgemäße Spindelan
triebseinrichtung eine wesentliche Vereinfachung, indem sie
so ausgebildet wird, daß das mittlere Getriebeelement in eine
dritte Schaltstellung schiebbar ist, in der es sowohl mit dem
Getriebegehäuse als auch mit wenigstens einem der beiden an
deren Getriebeelemente drehfest verbunden ist, was sich wie
derum bevorzugt mittels ringförmiger Verzahnungen mit sich in
axialer Richtung erstreckenden Zähnen erreichen läßt. Eine
zusätzliche Haltebremse kann also entfallen, und die Arbeits
spindel läßt sich in so vielen Drehwinkelstellungen blockie
ren, wie das Getriebegehäuse bzw. das mittlere Getriebeele
ment Haltezähne aufweist.
Um zum Halten des mittleren Getriebeelements in seiner jewei
ligen Schaltstellung dann, wenn es in dem der letzteren ent
sprechenden Schaltzustand des Planetengetriebes rotiert, von
außen keine Haltekräfte in das Getriebe einleiten zu müssen,
ist es empfehlenswert, am mittleren Getriebeelement und an
mindestens einem der anderen Getriebeelemente Rastmittel zum
Halten des mittleren Getriebeelements mindestens in dieser
Schaltstellung vorzusehen, z. B. eine Vertiefung und ein ent
sprechend gestaltetes, gefedertes Rastelement.
Um das mittlere Getriebeelement zwischen seinen verschiedenen
Schaltstellungen gesteuert hin- und herzuschieben, wäre es
grundsätzlich denkbar, in das Planetengetriebe z. B. einen
sich in axialer Richtung erstreckenden Druckmittelzylinder
einzubauen - mit der Arbeitsspindel rotierende Druckmittel
zylinder sind z. B. in Form von Spannzylindern zum Betätigen
von Werkstück-Spannvorrichtungen der Arbeitsspindel allgemein bekannt.
Viel einfacher ist jedoch eine Ausführungsform, welche einen
am Getriebegehäuse in Richtung der Spindelachse zwischen min
destens einer ersten und einer zweiten Schaltstellung ver
schiebbar gehaltenen Schieber aufweist, der in Richtung der
Spindelachse über einen ersten Mitnehmer mit dem mittleren
Getriebeelement gekoppelt ist. Für einen solchen Schieber
lassen sich dann Betätigungsmittel, wie Druckmittelzylinder,
stationär am Getriebegehäuse anbringen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Spindelantriebseinrichtung sind Mittel vorgese
hen, um das Planetengetriebe im langsamen Gang absolut spiel
frei zu machen, so daß die erfindungsgemäße Spindelantriebs
einrichtung dann nicht nur den Betrieb der Arbeitsspindel als
sogenannte Rundachse (C-Achse) ermöglicht, und zwar in beiden Drehrich
tungen, sondern auch schwere Zerspanungsarbeiten mit hohem
Drehmoment durchgeführt werden können, ohne daß ein unterbro
chener Schnitt zu einer Beeinträchtigung der Schneiden der
eingesetzten Werkzeuge und damit deren Lebensdauer führt. Die
Erfindung macht dabei von der Tatsache Gebrauch, daß sich ein
Planetengetriebe bestens zur quasi-verlustfreien Überlagerung
zweier Drehzahlen bzw. Dreh- und/oder Bremsmomente eignet,
weil nämlich von seinen drei vorstehend aufgelisteten Getrie
beelementen zwei als Eintriebsgetriebeelemente und das dritte
als Abtriebsgetriebeelement verwendet werden können. Zum
Spielfreimachen der erfindungsgemäßen Spindelantriebsein
richtung im langsamen Getriebegang besitzt bei einer bevor
zugten Ausführungsform das Planetengetriebe zu wenigstens
einem seiner drei Getriebeelemente ein äquivalentes viertes
Getriebeelement, und es ist eine Stellvorrichtung vorgesehen,
um im langsamen Gang des Planetengetriebes zur Beseitigung
eines Spiels des letzteren die beiden einander äquivalenten
Getriebeelemente gegeneinander zu verdrehen. Zwei Planeten
radsätze, auf die die beiden einander äquivalenten Getriebe
elemente dann einwirken, führen so zu einer Verspannung und
damit zum Spielfreimachen des Planetengetriebes. Entsprechend
der Richtung des an der Arbeitsspindel geforderten Drehmo
ments wird man zweckmäßigerweise die Verdrehung eines solchen
vierten Getriebeelements nach Verdrehrichtung und Größe der
Verdrehung so wählen, daß die Drehmomentübertragung vom An
triebsmotor zur Arbeitsspindel formschlüssig erfolgt und le
diglich ein Voreilen oder Vorschnellen der Arbeitsspindel bei
einem durch die Werkstückbearbeitung hervorgerufenen, zeit
lich nicht konstanten Bremsmoment verhindert wird. Man könnte
die Verspannung des Getriebes aber auch so hoch wählen, daß
sie sich auch durch das maximale Drehmoment des Antriebsmo
tors nicht überwinden läßt, was jedoch eine größere Reibung
und einen größeren Verschleiß im Getriebe zur Folge hätte.
Ist eine solche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Spin
delantriebseinrichtung, welche sich im langsamen Gang spiel
frei machen läßt, mit einem vorstehend beschriebenen Schieber
versehen, so empfiehlt es sich, die Konstruktion so zu ge
stalten, daß der Schieber in seiner ersten Schaltstellung in
Umfangsrichtung verstellbar und über einen zweiten Mitnehmer
mit dem vierten Getriebeelement gekoppelt ist (unter Umfangs
richtung werden die beiden Arbeitsspindel-Drehrichtungen ver
standen). Ein und dasselbe Element, nämlich der Schieber,
kann dann dazu herangezogen werden, das Planetengetriebe
nicht nur zu schalten, sondern es im langsamen Gang auch
spielfrei zu machen. Besitzt die Einrichtung dann eine Stell
vorrichtung zum Verstellen des sich in seiner ersten Schalt
stellung befindlichen Schiebers aus einer mittleren Position
heraus wahlweise in der einen oder anderen Umfangsrichtung,
läßt sich das Planetengetriebe in einfacher Weise in Abhän
gigkeit von der Richtung des an der Arbeitsspindel geforder
ten Drehmoments spielfrei machen, ohne daß eine hohe Verspan
nung mit den vorstehend erwähnten Nachteilen erforderlich ist.
Die Stellvorrichtung bzw. die Stellvorrichtungen zum Verstel
len des Schiebers in axialer Richtung und/oder in Umfangs
richtung besitzt bzw. besitzen zweckmäßigerweise zwei Stell
elemente, welche an einander gegenüberliegenden Bereichen des
Schiebers angreifen, um den letzteren so gesteuert und spiel
frei in die verschiedenen Schaltstellungen bringen und dort
festhalten zu können.
Bei einem Planetengetriebe hat man grundsätzlich die Wahl
zwischen drei verschiedenen Getriebeeingängen, da sowohl das
Sonnenrad als auch der Planetenradträger und/oder das Hohl
rad (oft auch Ringrad genannt) als Eintriebsgetriebeelement
verwendet werden kann. Die erfindungsgemäße Spindelantriebs
einrichtung kann also so gestaltet werden, daß im langsamen
Gang entweder das Sonnenrad oder der Planetenradträger (oft
auch Steg genannt) oder das Hohlrad stillsteht. Wie sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der beigefügten Zeich
nung dargestellten verschiedenen Ausführungsformen noch erge
ben wird, führt eine Konstruktion, bei der das Hohlrad im
langsamen Gang stillsteht, zu einem einfacheren Aufbau der
erfindungsgemäßen Einrichtung als die beiden anderen Alterna
tiven. Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsge
mäßen Einrichtung bildet deshalb das Hohlrad das mittlere Ge
triebeelement. Der Vereinfachung des Aufbaus dient auch die
Maßnahme, das Sonnenrad als Eintriebsgetriebeelement zu ver
wenden.
Ausführungsformen, bei denen das Hohlrad das mittlere Getrie
beelement bildet, werden zweckmäßigerweise so ausgebildet,
daß das Hohlrad in seiner zweiten Schaltstellung keine Berüh
rung mit dem Getriebegehäuse hat - in seiner ersten Schalt
stellung wird es zweckmäßigerweise vom Getriebegehäuse fest
gehalten -, um so die Reibungsverluste im schnellen Gang zu
minimieren.
Soll bei einer erfindungsgemäßen Einrichtung, bei der das
Hohlrad das mittlere Getriebeelement bildet, die Möglichkeit
vorgesehen werden, das Planetengetriebe im langsamen Gang
spielfrei machen zu können, so empfiehlt sich eine Ausfüh
rungsform, bei der die Stellvorrichtung ein zweites, um die
Spindelachse verdrehbares Hohlrad aufweist, mit dem ein zwei
ter Satz von Planetenrädern kämmt. Dieses zweite Hohlrad er
möglicht dann einen einfachen Eingriff von außen in das Pla
netengetriebe, um durch ein verhältnismäßig geringfügiges
Verdrehen des zweiten Hohlrads das Planetengetriebe spielfrei
zu machen.
Ist ein zweiter Satz von Planetenrädern vorhanden, um das Ge
triebe im langsamen Gang spielfrei machen zu können, ist es
vor allem zur Erzielung einer bestmöglichen Rundlaufgenauig
keit im schnellen Gang von Vorteil, wenn auch die zweiten
Planetenräder in gleichen Winkelabständen voneinander um die
Arbeitsspindelachse herum angeordnet sind.
Für Ausführungsformen mit einem zweiten Hohlrad sowie einem
zweiten Satz von Planetenrädern empfiehlt es sich des weite
ren, die beiden Hohlräder gemeinsam in Richtung der Spindel
achse verschiebbar zu machen und die Konstruktion so zu ge
stalten, daß in der zweiten Schaltstellung die zweiten Plane
tenräder und das zweite Hohlrad außer Eingriff sind, damit
sich das zweite Hohlrad im schnellen Gang nicht mitdrehen muß.
Da beim Einsatz einer erfindungsgemäßen Spindelantriebs
einrichtung weder ein Riementrieb erforderlich ist, noch ein
einschwenkbarer Zusatzantrieb für die Verwendung der Arbeits
spindel als sogenannte Rundachse, eignet sich die erfindungs
gemäße Spindelantriebseinrichtung besonders gut für Werkzeug
maschinen, bei denen eine oder mehrere Arbeitsspindeln nicht
stationär, sondern verschiebbar sind. Dies gilt besonders für
Drehmaschinen mit zwei einander gegenüberliegenden, koaxialen
Arbeitsspindeln, von denen mindestens eine in Spindelachs
richtung verschiebbar ist, so daß nach einem weiteren Merkmal
der Erfindung bei derartigen Drehmaschinen eine erfindungsge
mäße Spindelantriebseinrichtung für einen Antrieb der ver
schiebbaren Arbeitsspindel Verwendung findet.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zeichneri
schen, schematischen Darstellung einiger beispielhafter, besonders vorteilhafter Ausfüh
rungsformen der erfindungsgemäßen Spindelantriebseinrichtung;
in der Zeichnung zeigen
Fig. 1 einen axialen Schnitt durch einen Spindelkasten einer
Drehmaschine samt Arbeitsspindel und integrierter,
erfindungsgemäßer Spindelantriebseinrichtung, wobei
die Fig. 1 eine erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Einrichtung darstellt,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1, welcher das Planetenge
triebe in derselben Schaltstellung, nämlich im langsa
men Gang, wie die Fig. 1 darstellt, jedoch in größerem
Maßstab,
Fig. 3 dieselbe Darstellung wie in Fig. 2, wobei jedoch das
Planetengetriebe in demjenigen Schaltzustand darge
stellt ist, in dem es keine Getriebefunktion be
sitzt, d. h. im schnellen Gang,
Fig. 4 dieselbe Darstellung wie in den Fig 2 und 3, wobei
jedoch das Planetengetriebe in demjenigen Schaltzu
stand dargestellt wurde, in dem das Planetengetriebe
und damit die Arbeitsspindel blockiert ist,
Fig. 5 einen Schnitt durch das Planetengetriebe nach der
Linie 5-5 in Fig. 2,
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen der Schieber zum Schalten
des Planetengetriebes samt Stellvorrichtungen für die
Betätigung des Schiebers, gesehen in Richtung des
Pfeils "A" aus Fig. 2 (erste Schaltstellung des Schie
bers - langsamer Gang des Planetengetriebes),
Fig. 7 dieselbe Darstellung wie in Fig. 6, wobei der Schieber
jedoch seine zweite Schaltstellung einnimmt (schneller
Gang des Planetengetriebes),
Fig. 8 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer zwei
ten vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Spindelantriebseinrichtung und
Fig. 9 ein der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer dritten
vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Spindelantriebseinrichtung.
Die Fig. 1 zeigt einen Spindelkasten 10, in dem eine Arbeits
spindel 12 um eine Spindelachse 12a drehbar gelagert ist. Ein
vorderer, zum Anbau einer Werkstück-Spannvorrichtung vorgese
hener Bereich der Arbeitsspindel wurde mit 12b bezeichnet.
Nach hinten geht der Spindelkasten 10 über in oder bildet ein
Getriebegehäuse 14, in dem ein nachfolgend erläutertes Plane
tengetriebe untergebracht ist. Außerdem nimmt der Spindelka
sten 10 einen Spindelantriebsmotor 16 auf, welcher
als sogenannter Hohlwellenmotor ausgebildet ist
und aus einem Stator 18 und einem Rotor 20 besteht, welch
letzterer konzentrisch zur Spindelachse 12a angeordnet ist
und sich bei laufendem Motor um diese Achse dreht. Er ist auf
einer Kohlwelle 22 befestigt, welche ihrerseits konzentrisch
zur Arbeitsspindel 12 und auf dieser drehbar gelagert ist;
diesem Zweck dient unter anderem ein vorderes Lager 24, wäh
rend eine vordere Lagerung 26 dem Lagern des vorderen Be
reichs der Arbeitsspindel 12 im Spindelkasten 10 dient.
Der hintere Bereich der Hohlwelle 22 ist als
Sonnenrad 28 eines zur Spindelachse 12a konzentrisch aufge
bauten Planetengetriebes ausgebildet, welches einen von Pla
netenrädern 30 gebildeten ersten Planetenradsatz besitzt.
Letzterer hat insbesondere drei identisch ausgebildete Plane
tenräder, welche in gleichen Drehwinkelab
ständen voneinander um die Spindelachse 12a herum angeordnet
sind. Das Son
nenrad 28 und damit der hintere Bereich der Hohlwelle 22 wird
durch die Planetenräder 30 zentriert.
Der weitere Aufbau des Planetengetriebes soll nunmehr anhand
der Fig. 2 beschrieben werden, da diese das Planetengetriebe
in größerem Maßstab zeigt als die Fig. 1.
Mit der Arbeitsspindel 12 ist ein gegenüber dieser unver
schiebbarer Planetenradträger 32 mittels eines Keils 34 dreh
fest verbunden. An ihm ist für jedes Planetenrad 30 eine Ach
se 36 befestigt, auf der das betreffende Planetenrad mittels
eines Nadellagers 38 drehbar gelagert ist. Die Achsen 36 die
nen aber auch der Lagerung jeweils eines Nebenplanetenrads 30a,
wobei die Nebenplanetenräder 30a ebenso wie die Planetenräder 30 mit dem Son
nenrad 28 kämmen und ihnen jeweils ein Kugellager 40 zugeord
net ist. Der Zweck dieser Nebenplanetenräder 30a wird nachstehend
noch erläutert werden. Schließlich besitzt das Plane
tengetriebe noch ein Hohlrad 42, welches als
kreiszylindrischer Ring ausgebildet und im Getriebegehäuse 14
längsverschiebbar, d. h. in Richtung der Spindelachse 12a
verschiebbar angeordnet ist. Das
Hohlrad 42 besitzt in axialer Richtung hintereinander und im Abstand
voneinander zwei kreiszylindrische Verzahnungen mit sich in
axialer Richtung erstreckenden Zähnen, nämlich eine Laufver
zahnung 42a und eine Halteverzahnung 42b, wobei
die Laufverzahnung 42a in axialer Richtung so angeordnet
und ihre Länge so bemessen ist, daß sich die Planetenräder 30
in jeder Schaltstellung des verschiebbaren Hohlrads 42 im
Eingriff mit der Laufverzahnung 42a befinden.
Auch das Getriebegehäuse 14 ist
mit einer Halteverzahnung 14b versehen, die von einem kreis
zylindrischen Ring von sich in axialer Richtung erstreckenden
Zähnen gebildet wird und ebensoviel Zähne besitzt wie die
Halteverzahnung 42b des Hohlrads 42. Bei der dargestellten
Ausführungsform ist die Halteverzahnung 14b an einem gehäuse
festen Gehäuserad 44 ausgebildet, welches an einem Gehäuse
deckel 46 befestigt ist, der seinerseits fester Bestandteil
des Getriebegehäuses 14 ist. Schließlich ist auch der Plane
tenradträger 32 an seinem Außenumfang mit einer Halteverzah
nung 32b versehen, welche von einem kreiszylindrischen Ring
von sich in axialer Richtung erstreckenden Zähnen gebildet
wird, wobei die Zähnezahl wiederum dieselbe ist wie diejenige
der Halteverzahnung 42b des Hohlrads 42. Da die Laufverzah
nung 42a und die Halteverzahnung 42b des Hohlrads 42 ebenso
wie die Halteverzahnung 14b des Gehäuserads 44 und die Halte
verzahnung 32b des Planetenradträgers 32 konzentrisch zur
Spindelachse 12a angeordnet sind, kann das Hohlrad 42 in
axialer Richtung hin- und hergeschoben werden.
Am Hohlrad 42 und am Getriebegehäuse 14 sind
Zentriermittel vorgesehen, um das Hohlrad 42 in seiner in
Fig. 2 gezeigten Schaltstellung bezüglich der Spindelach
se 12a zu zentrieren; diese Zentriermittel bestehen aus einer
Konusfläche 42c am gemäß Fig. 2 linken Ende des Hohlrads 42
sowie einer entsprechenden Kegelfläche 14c am Getriebegehäu
se 14 bzw. dessen Gehäusedeckel 46.
Für die Nebenplanetenräder 30a ist ein konzentrisch zur Spin
delachse 12a angeordnetes Nebenhohlrad 50 vorgesehen, mit
dessen Laufverzahnung 50a die Nebenplanetenräder 30a kämmen
können und das durch den Zentriermitteln 14c, 42c entspre
chende Zentriermittel 50c vom Hohlrad 42 in einer zur Spindelach
se 12a konzentrischen Lage gehalten wird.
Das Nebenhohlrad 50 läßt sich zusammen mit dem Hohlrad 42 in
axialer Richtung hin- und herschieben, und seine Laufverzah
nung 50a entspricht hinsichtlich ihres Durchmessers, ihrer
Zähnezahl und der Ausrichtung ihrer Zähne der Laufverzah
nung 42a des Hohlrads 42. Das
Nebenhohlrad läßt sich jedoch gegenüber dem Hohlrad 42 verdrehen,
und zwar um die Spindelachse 12a, um das Planetengetriebe
spielfrei zu machen.
Für die Verschiebung des Hohlrads 42 und des Nebenhohlrads 50
sowie für die Verdrehung des letzteren gegenüber dem Hohl
rad 42 sind zwei identische Schaltvorrichtungen vorgesehen,
von denen nunmehr eine anhand der Fig. 2 und 5 bis 7 näher
erläutert werden soll.
Auf dem Getriebegehäuse 14 ist ein Rahmen 52 befestigt, der
ein Fenster 54 in Form eines Durchbruchs aufweist, in dem ein
Schieber 56 angeordnet und parallel zur Spindelachse 12a ver
schiebbar geführt ist. Die Fig. 2 und 6 zeigen eine erste
Schaltstellung des Schiebers 56, die Fig. 3 und 7 eine
zweite Schaltstellung dieses Schiebers. Dank zweier zueinan
der und zur Spindelachse 12a paralleler Führungsflächen 54a
des Fensters 54 und zweier einander gegenüberliegender Vor
sprünge 56a des Schiebers 56 läßt sich dieser einerseits
parallel zur Spindelachse 12a von der in Fig. 6 gezeigten
ersten Schaltstellung in die in Fig. 7 gezeigte zweite
Schaltstellung verschieben und andererseits in der in Fig. 6
gezeigten ersten Schaltstellung um eine senkrecht zur Zeich
nungsebene der Fig. 6 verlaufende Schwenkachse 58 verschwen
ken. Wegen dieser Verschwenkbarkeit besitzt das Fenster 54
einen verjüngten Fensterbereich 54b und der Schieber 56 Zen
trierschrägen 56b, um zu gewährleisten, daß beim Verschieben
des Schiebers 56 von seiner in Fig. 6 gezeigten ersten
Schaltstellung in seine in Fig. 7 gezeigte zweite Schaltstel
lung der Schieber so zentriert wird, daß in der zweiten
Schaltstellung seine Längsmittelachse 56c parallel zur Spin
delachse 12a verläuft.
Der Verschiebung des Schiebers 56 parallel zur Spindelach
se 12a dienen zwei doppeltwirkende Hydraulikzylinder 60a und
60b, welche an einander gegenüberliegenden
Stellen des Schiebers 56 angreifen und so diesen spielfrei
zwischen sich halten. Dem Verschwenken des Schiebers 56 um
die Schwenkachse 58, wenn sich der Schieber in seiner ersten,
in Fig. 6 dargestellten Schaltstellung befindet, dienen hin
gegen zwei Hydraulikzylinder 62a und 62b mit durch Federn
zentrierten Kolben, welche an zwei zueinander diametral
liegenden Stellen des Schiebers angreifen und so diesen
spielfrei zwischen sich halten. Da die Längs
seiten 56d des Schiebers 56 parallel zueinander verlaufen,
läßt sich der Schieber bei drucklosen Hydraulikzylindern 62a
und 62b parallel zur Spindelachse 12a verschieben, da dann
die Kolben dieser Hydraulikzylinder durch die Zentrierfedern
in einer Mittelstellung gehalten werden.
Der Schieber 56 ist mit einem konzentrisch
zur Schwenkachse 58 verlaufenden ersten Mitnehmerstift 64
sowie im Abstand von diesem mit einem zweiten Mitnehmer
stift 66 versehen; der erste Mitnehmerstift 64 greift in eine
Umfangsnut 68 des Hohlrads 42 ein, der zweite Mitnehmer
stift 66 in ein hinsichtlich seines Durchmessers an denjeni
gen des Stifts 66 angepaßtes Loch 70 des Nebenhohlrads 50.
Auf diese Weise können mit Hilfe der Hydraulikzylinder 60a,
60b, 62a und 62b das Hohlrad 42 und das Nebenhohlrad 50
parallel zur Spindelachse 12a verschoben und das Nebenhohl
rad 50 beschränkt um die Spindelachse 12a gedreht werden
(letzteres in beiden Drehrichtungen aus der in den Fig. 6
und 7 gezeigten Mittellage heraus).
Im folgenden soll nun die Funktion der ersten zeichnerisch
dargestellten Ausführungsform näher erläutert werden.
In den Fig. 1, 2 und 6 ist die Spindelan
triebseinrichtung in demjenigen Schaltzustand des Planetenge
triebes dargestellt, in dem dieses eine Getriebefunktion aus
übt und der Spindelantriebsmotor 16 die Arbeitsspindel 12 im
langsamen Gang antreibt. In diesem Schaltzustand wird das
Hohlrad 42 durch die Halteverzahnung 14b des Getriebegehäu
ses 14 und die Halteverzahnung 42b des Hohlrads 42 am Drehen
gehindert, die Planetenräder 30 und die Nebenplanetenrä
der 30a werden durch das Sonnenrad 28 angetrieben und wälzen
sich in der Laufverzahnung 42a des Hohlrads 42 bzw. der Lauf
verzahnung 50a des durch den zweiten Mitnehmerstift 66 am
Drehen gehinderten Nebenhohlrads 50 ab und infolgedessen
dreht sich der Planetenradträger 32 und treibt so die Ar
beitsspindel 12 an. Dabei läßt sich mit Hilfe der Hydraulik
zylinder 62a und 62b das in axialer Richtung
gegen das Hohlrad 42 angedrückte Nebenhohlrad 50 gegenüber
dem Hohlrad 42 so verdrehen, daß das Planetengetriebe im
langsamen Gang spielfrei ist. Beträgt das Zähnezahlverhältnis
zwischen Hohlrad 42 und Sonnenrad 28 z. B. n : 1, so ergibt
sich eine Übersetzung zwischen Spindelantriebsmotor 16 und
Arbeitsspindel 12 von
i = n + 1.
In der Praxis wird man vorzugsweise dieses Zähnezahlver
hältnis so wählen, daß sich eine Übersetzung i von ungefähr 3
ergibt. Bei der Leistungsübertragung ist von Vorteil, daß bei
drei Planetenrädern jedes Planetenrad nur 1/3 der Leistung zu
übertragen hat. Außerdem beträgt, wie bei Planetengetrieben
bekannt, die Wälzdrehzahl der Planetenräder nur den Bruchteil
n : (n + 1) desjenigen Werts, welcher sich aus der Drehzahl
des Sonnenrads 28 und dem Zähnezahlverhältnis von Sonnen
rad 28 und Planetenrad 30 ergibt, so daß auch die durch die
Abwälzung der Planetenräder zu übertragende Leistung entspre
chend geringer ist. So müssen bei i = 3 die Verzahnungen
durch Abwälzleistung zusammen nur 2/3 der Motorleistung über
tragen, da 1/3 der Motorleistung durch Bewegungsüberlagerung
übertragen wird.
Des weiteren sei darauf hingewiesen, daß durch das Verdrehen
des Nebenhohlrads 50 nur eine Verspannung des Planetengetrie
bes bewirkt wird, der Rotor 20 bzw. die Arbeitsspindel 12 er
fahren dadurch keine Verdrehung und lassen sich ungehindert
drehen.
Durch Verschieben des Schiebers 56 mit Hilfe der Hydraulik
zylinder 60a und 60b in Richtung der Spindelachse 12a in die
in den Fig. 3 und 7 dargestellte zweite Schaltstellung
wird die Spindelantriebseinrichtung in den
schnellen Gang umgeschaltet, in dem das Planetengetriebe kei
ne Getriebefunktion hat, sondern vielmehr eine Drehzahl
gleichheit von Rotor 20 und Arbeitsspindel 12 herstellt. In
dieser zweiten Schaltstellung greift die Halteverzahnung 42b
des Hohlrads 42 in die Halteverzahnung 32b des Planetenrad
trägers 32 ein, nicht jedoch in die Halteverzahnung 14b des
Getriebegehäuses 14. Da die Laufverzahnung 50a des Nebenhohl
rads 50 von den Nebenplanetenrädern 30a freikommt, wälzen
sich weder die Planetenräder 30, noch die Nebenplanetenrä
der 30a in der Laufverzahnung 42a des Hohlrads 42 ab, welches
in dieser Schaltstellung keine Berührung mehr mit gehäusefe
sten Teilen hat. Die Drehzahlübertragung ist jetzt 1 : 1, da
sich die Getriebeelemente des Planetengetriebes gegenseitig
blockieren. Da ein Abwälzen von Zahnrädern in dieser Schalt
stellung nicht stattfindet, ergibt sich eine optimale Lauf
qualität für Feindrehoperationen.
Um in dieser zweiten Schaltstellung für das Hohlrad 42 keine
Haltekräfte von außen in das Planetengetriebe einleiten zu
müssen, wird dieses in seiner axialen Position durch mehrere
Rastvorrichtungen gehalten, welche jeweils aus einem gefeder
ten Raststift 70a im Planetenradträger 32 und einer entspre
chenden Rastkerbe 70b im Hohlrad 42 bestehen.
In Fig. 4 ist ein dritter Schaltzustand des Planetengetriebes
dargestellt, in dem das Hohlrad 42 und der Schieber 56 dritte
Schaltstellungen einnehmen, die zwischen den ersten und zwei
ten Schaltstellungen dieser beiden Elemente liegen. In diesem
dritten Schaltzustand ist das Planetengetriebe und damit die
Arbeitsspindel 12 blockiert. Dies erreicht man dadurch, daß
die Halteverzahnung 42b des Hohlrads 42 sowohl in die Halte
verzahnung 14b des Getriebegehäuses 14 als auch in die Halte
verzahnung 32b des Planetenradträgers 32 eingreift.
In dieser Schaltstellung kann z. B. bei abgeschalteter Werk
zeugmaschine eine von der Arbeitsspindel 12 gehaltene Werk
stück-Spannvorrichtung montiert oder demontiert werden. Die
Zahl der Drehwinkelpositionen, in denen sich die Arbeitsspin
del 12 blockieren läßt, entspricht der Zähnezahl des Hohl
rads 42; hat dieses z. B. 144 Zähne, so kann die Arbeitsspin
del in 144 Drehwinkelstellungen blockiert werden, deren Win
kelabstand jeweils 2,5° beträgt. Bringt der Spindelantriebs
motor 16 dann noch ein Stillstandsdrehmoment auf, so ist die
Spindelantriebseinrichtung auch in diesem
Schaltzustand spielfrei verspannt. Dieser Schaltzustand kann
deshalb z. B. auch dazu benutzt werden, extrem schwere Fräs
bearbeitungen vorzunehmen, z. B. das Fräsen von großen Vier
kantflächen. Die Erfindung bringt dabei gegenüber bekannten
Werkzeugmaschinen den Vorteil mit sich, daß der Spindelan
triebsmotor nicht in Lageregelung betrieben werden muß, und
die Positionierung der Arbeitsspindel ist zudem extrem steif.
Die Zentrierung des Schiebers 56 in seiner in Fig. 7 darge
stellten zweiten Schaltstellung bringt den Vorteil mit sich,
daß sich bei stillstehendem Spindelantriebsmotor 16 die Lauf
verzahnung 50a des Nebenhohlrads 50 exakt in die Verzahnung
der Nebenplanetenräder 30a einschieben läßt, wenn der Schie
ber 56 aus seiner in Fig. 7 dargestellten zweiten Schaltstel
lung heraus nach links verschoben wird.
Das Umschalten des Planetengetriebes erfolgt im Stillstand,
wobei die Arbeitsspindel 12 zuvor in eine Drehwinkelstellung
gebracht werden muß, in der die Zähne der ineinander zu
schiebenden Verzahnungen gegeneinander um eine halbe Zahntei
lung versetzt sind.
In Abwandlung der ersten Ausführungsform gemäß den Fig.
1 bis 7 könnte der Planetenradträger 32 mit zusätzlichen
Achsen für die Nebenplanetenräder 30a versehen werden, um so
die Lagerung der Planetenräder 30 und der Nebenplanetenrä
der 30a verbreitern zu können.
Zusätzlich zu der Erfüllung aller vorstehend aufgeführten An
forderungen an eine moderne Spindelantriebseinrichtung bringt
die Erfindung den Vorteil mit sich, daß die Spindelantriebs
einrichtung außerordentlich kompakt ist; die Arbeitsspindel
erfährt nur eine unwesentliche Verlängerung, die aber mehr
als wettgemacht wird durch das Fehlen einer Riemenscheibe,
einer Rast- oder Bremsscheibe oder eines am Ende der Arbeits
spindel vorgesehenen einschwenkbaren Zusatzantriebs für den
Betrieb der Arbeitsspindel als sogenannte Rundachse.
Der geringe Platzbedarf der erfindungsgemäßen Spindelan
triebseinrichtung macht diese in besonderem Maße geeignet für
sogenannte Gegenspindelmaschinen, bei denen zur Übernahme
eines in einer ersten Arbeitsspindel bearbeiteten Werkstücks
eine der ersten Arbeitsspindel gegenüberliegende und zur er
sten Arbeitsspindel koaxiale Gegenarbeitsspindel in Richtung
auf das Werkstück vorgefahren wird, um dieses zu übernehmen
und danach wieder in ihre Ausgangsposition zurückzufahren. An
eine solche Gegenspindel seitlich angebaute Getriebe, Motoren
und dergleichen wären mehr als störend und darüber hinaus
kaum gegen Späne abzuschirmen.
Die in Fig. 8 dargestellte zweite bevorzugte Ausführungsform
soll im Folgenden nur insoweit beschrieben werden, als sie
von der ersten Ausführungsform abweicht und als dies für das
Verständnis der Erfindung erforderlich ist. Außerdem wurden
in Fig. 8 für Teile, die in ihrer Funktion Teilen der ersten
Ausführungsform entsprechen, dieselben Bezugszeichen wie in
den Fig. 1 bis 7 verwendet, jedoch unter Hinzufügung eines
Strichs.
Die Fig. 8 zeigt das Planetengetriebe im langsamen Gang,
d. h. in einem Schaltzustand, in dem das Planetengetriebe
eine Getriebefunktion ausführt. Ein Sonnenrad 28′ kämmt wie
der mit Planetenrädern 30′ und Nebenplanetenrädern 30a′, wel
che von einem Planetenradträger 32′ bzw. einem Nebenplaneten
radträger 32a′ getragen werden. Während also bei der ersten
Ausführungsform zwei Hohlräder, nämlich das Hohlrad 42 und
das Nebenhohlrad 50 vorgesehen sind, besitzt die zweite Aus
führungsform nach Fig. 8 zwei Planetenradträger 32′ und 32a′,
da bei dieser zweiten Ausführungsform das Planetengetriebe
durch Verdrehen des Nebenplanetenradträgers 32a′ spielfrei
gemacht werden kann, wie im Folgenden noch gezeigt werden
wird. In dem in Fig. 8 gezeigten Schaltzustand wird der Pla
netenradträger 32′ mittels seiner Halteverzahnung 32b′ und
einer Halteverzahnung 14b′ eines Getriebegehäuses 14′ am Dre
hen gehindert. Der im Planetenradträger 32′ drehbar gelagerte
Nebenplanetenradträger 32a′ besitzt eine Verzahnung 50b′,
welche in eine Verzahnung 50a′ eines um die Spindelachse 12a′
beschränkt drehbaren Stellrings 50′ eingreift. Ein Hohl
rad 42′ ist schließlich fest mit einer Arbeitsspindel 12′
verbunden.
In dem in Fig. 8 dargestellten Schaltzustand, dem langsamen
Gang, treibt das Sonnenrad 28′ die Planetenräder 30′ und die
Nebenplanetenräder 30a′ an, der Planetenradträger 32′ wird
durch die Halteverzahnung 14b′ festgehalten, der Nebenplane
tenradträger 32a′ durch den Stellring 50′ und einen in diesen
eingreifenden Mitnehmerstift 66′ bzw. einen den letzteren
tragenden Schieber 56′, und die Planetenräder 30′ sowie die
Nebenplanetenräder 30a′ treiben unmittelbar das Hohlrad 42′
und damit die Arbeitsspindel 12′ an. Mit Hilfe des Schie
bers 56′ läßt sich der Stellring 50′ und damit der Nebenpla
netenradträger 32a′ um die Spindelachse 12a′ verdrehen und
damit das Planetengetriebe spielfrei machen.
Durch Verschieben des Planetenradträgers 32′ und des Neben
planetenradträgers 32a′ mit Hilfe des Schiebers 56′ und eines
von diesem getragenen Mitnehmerstifts 64′ gemäß Fig. 8 nach
links werden die Halteverzahnung 32b′ und die Verzahnung 50b′
frei, so daß sich der Planetenradträger 32′ und der Nebenpla
netenradträger 32a′ drehen können; gleichzeitig wird eine
Verzahnung 32c′ des Planetenradträgers 32′ in die Laufverzah
nung 42a′ des Hohlrads 42′ eingeschoben und so der Planeten
radträger 32′ drehfest mit dem Hohlrad 42′ und damit mit der
Arbeitsspindel 12′ verbunden.
Zum Verständnis der Fig. 8 sei noch auf folgendes hingewie
sen: Bei der Halteverzahnung 14b′ des Getriebegehäuses 14′
handelt es sich nicht um einen durchgehenden Zahnring, son
dern vielmehr um z. B. zwei sich jeweils über einen Umfangs
winkel von z. B. 30° erstreckende Zahnsegmente, die von ent
sprechenden Segmenten 90′ des Getriebegehäuses 14′ getragen
werden und in entsprechende Aussparungen des Stellrings 50′
eingreifen. Außerdem sind in Fig. 8 die Segmente 90′ um 90°
versetzt dargestellt.
Während bei den beiden vorstehend beschriebenen Ausführungs
formen das Sonnenrad des Planetengetriebes dessen Eintriebs
getriebeelement bildet und das Abtriebsgetriebeelement entwe
der vom Planetenradträger oder vom Hohlrad gebildet wird, er
folgt bei der dritten, in Fig. 9 dargestellten Ausführungs
form der Eintrieb über das Hohlrad und der Abtrieb über den
Planetenradträger. Während bei den beiden vorstehend be
schriebenen Ausführungsformen zum Spielfreimachen des Plane
tengetriebes entweder das Hohlrad oder der Planetenradträger
verdoppelt wurde, hat die dritte Ausführungsform gemäß Fig. 9
zwei Sonnenräder, um das Planetengetriebe im langsamen Gang
spielfrei machen zu können. Auch die dritte Ausführungsform
gemäß Fig. 9 wird im Folgenden nur insoweit beschrieben wer
den, als sie von der ersten Ausführungsform nach den Fig.
1 bis 7 abweicht, und für Teile dieser dritten Ausführungs
form, welche in ihrer Funktion Teilen der ersten Ausführungs
form entsprechen, wurden dieselben Bezugszeichen, jedoch un
ter Hinzufügung zweier Striche verwendet.
Die Fig. 9, welche das Planetengetriebe wiederum in dem dem
langsamen Gang entsprechenden Schaltzustand zeigt, läßt ein
Hohlrad 42′′ und einen Planetenradträger 32′′ erkennen, wobei
das Hohlrad 42′′ mit einer von einem Rotor 20′′ angetriebenen
Hohlwelle 22′′ und der Planetenradträger 32′′ mit einer Ar
beitsspindel 12′′ fest verbunden ist. Der Planetenradträ
ger 32′′ trägt zwei Sätze von Planetenrädern, nämlich Plane
tenräder 30′′ und Nebenplanetenräder 30a′′. Auf der Arbeits
spindel 12′′ sind zwei zu dieser konzentrische Sonnenräder
drehbar und in axialer Richtung verschiebbar angeordnet, näm
lich ein Sonnenrad 28′′ und ein dieses lagerndes Nebensonnen
rad 28a′′, wobei in dem in Fig. 9 dargestellten Schaltzustand
die Planetenräder 30′′ mit der Laufverzahnung 128′′ des Sonnen
rads 28′′ und die Nebenplanetenräder 30a′′ mit der Laufverzah
nung 128a′′ des Nebensonnenrads 28a′′ kämmen und das Sonnen
rad 28′′ durch einen an einem Gehäuse 14′′ befestigten und in
ein Loch des Sonnenrads 28′′ eingreifenden Haltestift 14b′′ am
Drehen gehindert wird. Ein Schieber 56′′ trägt einen ersten
Mitnehmerstift 64′′, welcher in eine Umfangsnut 68′′ des Son
nenrads 28′′ eingreift, sowie einen zweiten Mitnehmer
stift 66′′, welcher in ein Loch 70′′ des Nebensonnenrads 28a′′
eingreift.
In dem in Fig. 9 dargestellten Schaltzustand des Planetenge
triebes (langsamer Gang) treibt der Rotor 20′′ demnach über
das Hohlrad 42′′, die Planetenräder 30′′ und den Planetenrad
träger 32′′ die Arbeitsspindel 12′′ an, weil das Sonnenrad 28′′
am Drehen gehindert ist. Dabei läßt sich das Planetengetriebe
spielfrei machen, indem das Nebensonnenrad 28a′′ mit Hilfe des
Schiebers 56′′ gegenüber dem Sonnenrad 28′′ etwas verdreht
wird, was eine Verspannung des Planetengetriebes zur Folge
hat, da sowohl die Planetenräder 30′′ als auch die mit dem
Nebensonnenrad 28a′′ kämmenden Nebenplanetenräder 30a′′ mit der
Laufverzahnung 42a′′ des Hohlrads 42′′ kämmen.
Werden mit Hilfe des Schiebers 56′′ das Sonnenrad 28′′ und das
Nebensonnenrad 28a′′ gemäß Fig. 9 so weit nach rechts verscho
ben, daß der Haltestift 14b′′ das Sonnenrad 28′′ freigibt und
dessen Verzahnung 128b′′ in die Laufverzahnung 42a′′ des Hohl
rads 42′′ eintritt sowie die Nebenplanetenräder 30a′′ von der
Laufverzahnung 128a′′ des Nebensonnenrads 28a′′ freikommen,
wird der Planetenradträger 32′′ mit der Drehzahl des Ro
tors 20′′ angetrieben, da sich das Sonnenrad 28′′ gegenüber dem
Hohlrad 42′′ nicht mehr verdrehen läßt und infolgedessen der
Planetenradträger 32′′ mit derselben Drehzahl umlaufen muß wie
das Hohlrad 42′′.
Ein Blockieren des Planetengetriebes und damit der Arbeits
spindel ist bei den Ausführungsformen nach den Fig. 8 und
9 in analoger Weise wie bei der ersten Ausführungsform mög
lich.
Wie sich aus der beigefügten zeichnerischen Darstellung der
drei vorstehend beschriebenen vorteilhaften Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Spindelantriebseinrichtung ergibt, wird
das schaltbare Getriebeelement des Planetengetriebes vorteil
hafterweise nicht nur an einer einzigen Stelle betätigt, son
dern an mehreren, einander insbesondere diametral gegenüber
liegenden Stellen, weshalb bei den dargestellten Ausführungs
formen auch jeweils zwei Schieber 56 bzw. 56′ bzw. 56′′ vorge
sehen sind.
Des weiteren weisen alle dargestellten Ausführungsformen der Erfindung
zwei Planetenradsätze auf, wobei die beiden
Planetenradsätze relativ zueinander um die Getriebeachse ge
ringfügig verdrehbar und/oder die Planetenräder des einen
Satzes (bei einem angenommenen Stillstand der Planetenräder
des anderen Satzes) geringfügig um ihre jeweilige Achse dreh
bar sind, um das Planetengetriebe dann, wenn es eine Getrie
befunktion erfüllt (insbesondere also im langsamen Gang)
spielfrei machen zu können. Um dies zu bewerkstelligen, wird
erfindungsgemäß wenigstens eines der drei Getriebeelemente
Sonnenrad, Planetenradträger und Hohlrad verdoppelt, um durch
ein geringfügiges Verdrehen des einen Getriebeelements rela
tiv zum anderen, äquivalenten Getriebeelement um die Getrie
beachse herum das Getriebe etwas zu verspannen und dadurch
ein Spiel zu beseitigen. Dabei handelt es sich bei dem ver
doppelten Getriebeelement nicht um eines derjenigen Getriebe
elemente, die den Getriebeeintrieb und den Getriebeabtrieb
bilden bzw. mit diesen drehfest verbunden sind.
Claims (21)
1. Spindelantriebseinrichtung für Werkzeugmaschinen mit
einer Arbeitsspindel zum Halten eines zu bearbeitenden
Werkstücks, einem Spindelantriebsmotor und einem zwi
schen diesem und der Arbeitsspindel vorgesehenen schalt
baren Planetengetriebe für einen Spindelantrieb mit un
terschiedlichen Getriebeübersetzungen, wobei das wenig
stens drei Getriebeelemente, nämlich ein Sonnenrad, ei
nen Planetenradträger mit einem Planetenradsatz und ein
Hohlrad, aufweisende Planetengetriebe ein mit dem An
triebsmotor drehfest verbundenes Eintriebsgetrie
beelement sowie ein mit der Arbeitsspindel in Antriebs
verbindung stehendes Abtriebsgetriebeelement besitzt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (16) einen
zur Arbeitsspindel (12; 12′; 12′′) koaxialen, letztere
umfassenden, hohlwellenartigen Rotor (20; 20′; 20′′) auf
weist und die Planetenräder (30; 30′; 30′′) um die Ar
beitsspindelachse (12a; 12a′; 12a′′) herum angeordnet
sind und daß der Rotor drehfest mit dem Eintriebsgetrie
beelement (28; 28′; 42′′) des Planetengetriebes und des
sen Abtriebsgetriebeelement (32; 42′; 32′′) drehfest mit
der Arbeitsspindel verbunden ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im schnellen Gang des Planetengetriebes dessen Planeten
räder (30; 30′; 30′′) gegenüber dem Planetenradträ
ger (32; 32′; 32′′) unverdrehbar gehalten sind und das
Eintriebsgetriebeelement (28; 28′; 42′′) drehfest mit dem
Abtriebsgetriebeelement (32; 42′; 32′′) verbunden ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß zum Schalten des Planetengetriebes dessen zwi
schen Eintriebs- und Abtriebsgetriebeelement (28; 28′;
42′′ bzw. 32; 42′; 32′′) liegendes mittleres Getriebeele
ment (42; 32′; 28′′) in Richtung der Spindelachse (12a;
12a′; 12a′′) zwischen einer ersten, dem langsamen Gang
und einer zweiten, dem schnellen Gang zugeordneten
Schaltstellung verschiebbar sowie in seiner ersten
Schaltstellung unverdrehbar gehalten und in seiner zwei
ten Schaltstellung frei drehbar ist sowie Eintriebs- und
Abtriebsgetriebeelement drehfest miteinander verbindet.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das mittlere Getriebeelement (42; 32′; 28′′) in seiner
ersten Schaltstellung drehfest mit einem Getriebegehäu
se (14; 14′; 14′′) verbunden ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das mittlere Getriebeelement (42; 32′; 28′′) in eine
dritte Schaltstellung schiebbar ist, in der es sowohl
mit dem Getriebegehäuse (14; 14′; 14′′) als auch mit
wenigstens einem der beiden anderen Getriebeelemente (28
bzw. 32; 28′ bzw. 42′; 42′′ bzw. 32′′) drehfest verbunden
ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche
3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am mittleren Getrie
beelement (42) und an einem der anderen Getriebeelemen
te (32 bzw. 28) Rastmittel (70a, 70b) zum Halten des
mittleren Getriebeelements wenigstens in seiner zweiten
Schaltstellung vorgesehen sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche
3 bis 6, gekennzeichnet durch einen am Getriebegehäu
se (14; 14′; 14′′) in Richtung der Spindelachse (12a;
12a′; 12a′′) zwischen einer ersten und einer zweiten
Schaltstellung verschiebbar gehaltenen Schieber (56;
56′; 56′′), welcher in Richtung der Spindelachse über
einen ersten Mitnehmer (64; 64′; 64′′) mit dem mittleren
Getriebeelement (42; 32′; 28′′) gekoppelt ist.
8. Einrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Planetenge
triebe zu wenigstens einem seiner drei Getriebeelemen
te (28, 42, 32; 28′, 32′, 42′; 42′′, 28′′, 32′′) ein äqui
valentes viertes Getriebeelement (50; 32a′; 28a′′) be
sitzt und daß eine Stellvorrichtung (56; 56′; 56′′) vor
gesehen ist, um im langsamen Gang des Planetengetriebes
zur Beseitigung eines Spiels des letzteren die beiden
einander äquivalenten Getriebeelemente (42, 50; 32′,
32a′; 28′′, 28a′′) gegeneinander zu verdrehen.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schieber (56; 56′; 56′′) in seiner er
sten Schaltstellung in Umfangsrichtung verstellbar und
über einen zweiten Mitnehmer (66; 66′; 66′′) mit dem
vierten Getriebeelement (50; 32a′; 28a′′) gekoppelt ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine
Stellvorrichtung (62a, 62b) zum Verstellen des sich in
seiner ersten Schaltstellung befindlichen Schiebers (56)
aus einer mittleren Position heraus wahlweise in der
einen oder anderen Umfangsrichtung.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche
7 bis 10, gekennzeichnet durch eine Stellvorrichtung (60a,
60b) zum gesteuerten Verschieben des Schiebers (56) in
Richtung der Spindelachse (12a).
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stellvorrichtung (62a, 62b bzw. 60a,
60b) zwei Stellelemente aufweist, welche an einander
gegenüberliegenden Bereichen des Schiebers (56) an
greifen.
13. Einrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Hohlrad (42)
das mittlere Getriebeelement bildet.
14. Einrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Sonnen
rad (28) das Eintriebsgetriebeelement bildet.
15. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 und 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Hohlrad (42) in seiner zweiten
Schaltstellung keine Berührung mit dem Getriebegehäu
se (14) hat.
16. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
das Planetengetriebe einen zweiten Planetenradsatz (30a;
30a′; 30a′′) aufweist, dessen Planetenräder zur Spielbe
seitigung gegenüber den Planetenrädern (30; 30′; 30′′)
des anderen Planetenradsatzes verstellbar sind.
17. Einrichtung nach den Ansprüchen 13, 14 und 16, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweites, um die Spindelach
se (12a) verdrehbares Hohlrad (50) vorgesehen ist, mit
dem die zweiten Planetenräder (30a) kämmen.
18. Einrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Hohlräder (42, 50) gemeinsam in Richtung
der Spindelachse (12a) verschiebbar sind und daß in der
zweiten Schaltstellung die zweiten Planetenräder (30a)
und das zweite Hohlrad (50) außer Eingriff sind.
19. Einrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Planetenrä
der (30; 30′; 30′′) in gleichen Winkelabständen vonein
ander um die Arbeitsspindelachse (12a; 12a′; 12a′′) herum
angeordnet sind.
20. Einrichtung nach einem der Ansprüche
16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Planetenrä
der (30a; 30a′; 30a′′) des zweiten Planetenradsatzes in
gleichen Winkelabständen voneinander um die Arbeits
spindelachse (12a; 12a′; 12a′′) herum angeordnet sind.
21. Verwendung einer Einrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 20 bei einer Drehmaschine mit
zwei einander gegenüberliegenden, koaxialen Arbeitsspin
deln, von denen mindestens eine in Spindelachsrichtung
verschiebbar ist, für einen Antrieb der verschiebbaren
Arbeitsspindel.
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