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DE4200890A1 - Verfahren und anlage zur thermischen behandlung organisch belasteter mineralstoffe - Google Patents

Verfahren und anlage zur thermischen behandlung organisch belasteter mineralstoffe

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Publication number
DE4200890A1
DE4200890A1 DE19924200890 DE4200890A DE4200890A1 DE 4200890 A1 DE4200890 A1 DE 4200890A1 DE 19924200890 DE19924200890 DE 19924200890 DE 4200890 A DE4200890 A DE 4200890A DE 4200890 A1 DE4200890 A1 DE 4200890A1
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DE
Germany
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soil
plant
dryer
smoldering
contaminated
Prior art date
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Withdrawn
Application number
DE19924200890
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English (en)
Inventor
Goetz Reimann
Hanno Reimann
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KLEINHOLZ RECYCLING GmbH
Original Assignee
KLEINHOLZ RECYCLING GmbH
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Publication date
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Withdrawn legal-status Critical Current

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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09CRECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09C1/00Reclamation of contaminated soil
    • B09C1/06Reclamation of contaminated soil thermally
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23GCREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
    • F23G5/00Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
    • F23G5/02Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor with pretreatment
    • F23G5/04Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor with pretreatment drying
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23GCREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
    • F23G7/00Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals
    • F23G7/14Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals of contaminated soil, e.g. by oil
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F26DRYING
    • F26BDRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
    • F26B25/00Details of general application not covered by group F26B21/00 or F26B23/00
    • F26B25/005Treatment of dryer exhaust gases
    • F26B25/006Separating volatiles, e.g. recovering solvents from dryer exhaust gases

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  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
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  • Thermal Sciences (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen Behandlung von organisch belasteten Mineralstoffen, insbe­ sondere von entsprechend kontaminiertem Erdreich, das bis zum Austreiben der belastenden Stoffe thermisch behandelt wird, um dann abgelagert und wiederbelebt zu werden. Die Erfindung betrifft außerdem eine Anlage zur stufenweisen thermischen Behandlung von Erdreich u.ä. Material, in der das Erdreich ausgeglüht wird.
Bodenflächen weisen nach der industriellen Nutzung häufig neben den verbleibenden Bauresten auch organische Verunreinigungen auf. Auch durch Unglücksfälle kommt es häufig zur Belastung von Erdreich durch solche organischen Stoffe. Während die Baureste meist ohne großen Aufwand, zumindest aber mit leicht überschaubarem Aufwand entfernt werden können, stellen kontaminierte Böden eine Erschwernis für die Wiederverwendung der Grundstücke dar, die häufig nur mit erheblichem finanziellen und zeitlichen Aufwand beseitigt werden kann. Bekannt ist es, solche Böden aus dem Verband herauszunehmen und dann mit Wasser o. ä. Flüssig­ keiten zu durchfluten, um so die Schadstoffe auszulösen. Die Schadstoffe werden dann aus dem Wasser entfernt. Nachtei­ lig ist bei dieser beispielsweise aus der DE-OS 36 33 699 bekannten Lösung, daß ein verfahrenstechnisch hoher Aufwand betrieben werden muß, um damit einen dann nur unbefriedigen­ den Reinigungserfolg zu erzielen. Darüber hinaus ist ein solcher gereinigter Boden aufgrund der damit auch noch ver­ bundenen Temperaturbehandlung in der Regel nicht sofort und ohne weiteren Aufwand als Kulturboden zu verwenden. Am bekanntesten sind Verfahren, bei denen das verunreinigte Erdreich einem direkt oder indirekt beheizten Entgasungs­ prozeß unterzogen wird. Je nach Art der Verunreinigung wird der Boden gebrannt oder sogar ausgeglüht. Nachteilig ist hierbei vor allem, daß das entsprechend gereinigte Erdreich anschließend wiederbelebt werden muß, um es überhaupt wieder verwenden zu können. Ansonsten muß es auf Deponien abgelagert werden, was zusätzlichen Aufwand erfordert. Darüber hinaus ist von Nachteil, daß trotz des Heizwertes des Erdreiches Fremdwärme eingesetzt werden muß und daß aufgrund des ent­ sprechenden thermischen Prozesses der verbrennungsthermische Teil einen Engpaß bildet.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein die Umwelt schonendes, unterschiedliche Böden sicher und wirtschaftlicher verarbeitendes Dekontaminierungsverfahren und eine zur Durchführung geeignete Anlage zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Erdreich zunächst einer thermischen Vorbehandlung unter­ zogen wird, wobei die notwendige Wärme ganz oder teilweise aus dem nachfolgenden Brennprozeß gewonnen wird, daß die Vorbehandlung eine Vortrocknung und trockene Destillation umfaßt, daß die einzelnen, so gewonnenen Fraktionen einzeln niedergeschlagen und gesammelt und dann einer chemisch-physi - kalischen Behandlungsanlage zugeführt werden und daß das Restprodukt dann unter Ausnutzung des Restheizwertes und unter Einsatz einer Zusatzbeheizung geschwelt oder gebrannt wird.
Bei einem derartigen Verfahren wird zunächst das Wasser und die leicht siedende organische Komponente ausgetrieben. Es erfolgt dann auch ein Ausdampfen der organischen Produkte bei höherer Temperatur entsprechend der Siedetemperatur der Stoffe, so daß diese entsprechend aufgefangen und weiter­ verwertet werden können. Vorteilhaft ist dabei, daß das als Reststoff anfallende und den Trockner verlassende Produkt eine meist rieselfähige trockene Masse frei von Wasser ist, die dann ohne Probleme weiterverarbeitet werden kann. Diese vorteilhafte Weiterverarbeitung ist dadurch möglich, daß beispielsweise in einer anschließenden Schwelanlage ein wesentlich höherer Durchsatz erreicht werden kann, da eine Verdampfung entfällt und auch kein Aufwand für das Austreiben der Leichtsieder und der Normalsieder erforderlich ist. Vielmehr kann das Erdreich dann beschleunigt und mit wesent­ lich besserem Erfolg weiterbehandelt werden, um dann an­ schließend abgelagert und wiederbelebt zu werden. Vorteil­ haft ist weiter, daß die Abwärme aus dem Brennprozeß voll­ ständig ausgenutzt werden kann, wobei diese Wärme in der Regel ausreicht, um den Vortrocknungsprozeß durchzuführen. Insbesondere während des Anlaufens aber auch ggf. bei geringerwertigem Anfall an Abwärme kann dieser Vortrocknungs­ prozeß durch eine Zusatzbeheizung immer und mit geringem Aufwand aufrechterhalten werden. Damit ist insgesamt ein Verfahren geschaffen, das die Umwelt ausgesprochen gering belastet, weil die aus dem Gesamtprozeß freigesetzte Wärme geringgehalten werden kann, wobei die Abwärme ansonsten für die verschiedenen Prozeßschritte vorteilhaft ausgenutzt wird. Darüber hinaus werden die organischen Stoffe zurückge­ wonnen und können durch geeignete weitere Schritte so aufge­ arbeitet werden, daß sie in den wirtschaftlichen Prozeß zurückgeführt werden können. Die eingebrachte Wärme, ob vom Stützbrennstoff oder aus dem Behandlungsstoff selbst kann bis zum Abgastaupunkt und ggf. darunter genutzt werden, wobei die Wertstoffprodukte vorher abgesondert werden, das Wasser wird vorher abgeschieden und das Produkt insgesamt wird vorgewärmt, so daß es beim eigentlichen Schwel- oder Brennprozeß in kürzerer Zeit und mit weniger Aufwand verar­ beitet werden kann.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Erdreich im Rahmen der thermischen Vorbe­ handlung bei 100 bis 300°C behandelt wird. Dabei wird zweck­ mäßigerweise das Erdreich entsprechenden Beheizungszonen zugeführt, so daß es möglich wird, zunächst das Wasser und die leichtsiedenden organischen Komponenten und dann das Restwasser und organische Produkte mit höherer Siedetempera­ tur auszutreiben.
Besonders ökonomisch ist ein solches Verfahren zu verwirklichen, wenn gemäß der Erfindung der Reststoff aus der Vorbehandlung im noch warmen Zustand der Weiterbehandlung in Form einer Schwelung oder Verbrennung zugeführt wird. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn die beiden Behand­ lungen in Anlagen dicht nebeneinander durchgeführt werden können oder in einer gemeinsamen Anlage, wobei damit insbe­ sondere bei der anschließenden Schwelung oder Brennung der Energieaufwand wesentlich reduziert wird.
Neben belastetem Erdreich fallen auch andere belastete Reststoffe an, insbesondere Baustoffe. Um diese wirtschaft­ lich mitverarbeiten zu können, sieht die Erfindung vor, daß den Reststoffen vor der Weiterbehandlung belastete Bau­ stoffe o.ä. Abraum zugemischt werden. Dieses Material kann dann mit vertretbarem Aufwand gereinigt werden, weil die Reststoffe ja bereits entsprechend vorbehandelt und vor allem vom Wasser befreit sind.
Um die Abwärme möglichst günstig auszunutzen, sieht die Erfindung vor, daß die exotherme Reaktionswärme über einen Wärmetauscher zur Vorwärmung der Verbrennungsluft und diese zur Erwärmung eines Wärmeträgeröls benutzt wird, das dann zur thermischen Vorbehandlung eingesetzt wird. Dabei kann es zweckmäßig sein, die Verbrennungsluft durch ein Verbrennungsaggregat zusätzlich zu erhitzen, um so die gewünschte Temperatur zur Vorbehandlung immer gleichmäßig zur Verfügung zu stellen.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Schwell- oder Brennanlage, die erfindungsgemäß optimiert und komp­ lettiert wird, indem zusätzlich ein Trockner vorgesehen ist, der über ein Dampf- oder Wärmeträgerölsystem eine in­ direkte Trocknung ermöglichend ausgebildet und mit die Leichtsieder und den Wasserdampf aufnehmenden Niederschlags­ apparaten verbunden ist. Eine solche Anlage gibt somit die Möglichkeit, die vorgeschriebene bzw. weiter vorn beschrie­ bene thermische Vorbehandlung vorzunehmen, um dann an­ schließend das entsprechend vorbehandelte Erdreich zu schwe­ len bzw. zu brennen und von den restlichen Schadstoffen zu befreien. Bei dem Trockner handelt es sich vorzugsweise um einen Scheibentrockner, der vorteilhaft an die jeweiligen Verhältnisse angepaßt werden kann und dem additive Gerät­ schaften zugeordnet werden. In diesen Trockner wird das Erdreich mit möglichst hoher Konzentration an zu gewinnendem Stoff aufgegeben, um es dann im Temperaturbereich von 100 bis 300°C zu behandeln, wobei der Scheibentrockner die Möglichkeit gibt, diese Behandlung im aufsteigenden Tempera­ turbereich vorzunehmen. Die dann gewonnenen organischen Stoffe werden den Niederschlagsapparaten zugeführt, wo sie vorteilhaft getrennt niedergeschlagen und dann vorgehalten werden können, um sie anschließend in einer chemisch-physi­ kalischen Anlage aufzuarbeiten bzw. weiterzubehandeln.
Um die einzelnen organischen Stoffe sicher und getrennt abscheiden zu können, ist vorgesehen, daß die Niederschlags­ apparate aus wassergekühlten Kondensatoren und beheizten Sammelgefäßen bestehen. Durch die Beheizung der Sammelgefäße ist die Möglichkeit gegeben, die entsprechenden organischen Stoffe so vorzuhalten, daß sie anschließend in der chemisch­ physikalischen Anlage ohne großen Aufwand weiterbehandelt werden können, wobei die Produktausbeute noch dadurch opti­ miert werden kann, daß an den letzten, wassergekühlten Kon­ densator eine Vakuumeinheit angeschlossen ist.
Weiter vorne ist bereits darauf hingewiesen worden, daß es vorteilhaft ist, wenn der Trockner als Scheibentrock­ ner ausgebildet ist, der zweckmäßig an ein externes Dampf- oder Wärmeträgerölsystem anschließbar ist. Ein solcher Trock­ ner kann zunächst einmal vorteilhaft auch unabhängig von der Schwel- oder Brennanlage betrieben werden, indem nämlich dann das externe Wärmeträgerölsystem verwendet wird. Vorteil­ haft ist dieses externe Wärmeträgerölsystem aber auch für den Anlaufprozeß, weil darüber zunächst einmal der Trockner betrieben werden kann, ehe die Schwel- oder Brennanlage ihren Betrieb voll aufgenommen hat. Damit ist auch die Mög­ lichkeit gegeben, solche Anlagen als mobile Anlagen auszu­ führen, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, daß der Trock­ ner und die Schwel- oder Brennanlage als getrennte mobile Einheiten ausgebildet sind, die am Einsatzort aneinander zu koppeln sind. Über eine solche Ausbildung wird eine ent­ sprechende Anlage sehr vielseitig einsetzbar, was insbeson­ dere in den neuen Bundesländern von Vorteil ist, wo eine Vielzahl von kontaminierten Bereichen vorliegen, die aber einen einigermaßen wirtschaftlichen Einsatz der Anlagen nicht ermöglichen. Die Erfindung gibt nun die Möglichkeit, die mobilen Anlagen jeweils für begrenzte Zeiträume und gezielt dort einzusetzen, wo entsprechende Böden vorliegen. Die organischen Stoffe können dann über die Sammelgefäße aufgefangen und zu den chemisch-physikalischen Anlagen ver­ bracht werden, um dort dann getrennt aufgearbeitet zu werden.
Sowohl der Schonung der Umwelt wie auch zur Verbesse­ rung der wirtschaftlichen Einsatzbedingungen ist es von Vorteil, wenn die Leitungen zu den Niederschlagsapparaten und die Verbindungsleitungen zur Schwel- oder Brennanlage isoliert oder gar beheizbar ausgebildet sind. Damit können die Produkte ohne Beeinträchtigung auch über größere Ent­ fernungen transportiert und dann sicher niedergeschlagen bzw. aufgearbeitet werden, wobei vorteilhaft die Umwelt gegen Abwärme geschützt ist.
Weiter vorn ist bereits darauf hingewiesen worden, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens und der Anlage auch weitere kontaminierte Produkte und Stoffe verarbeitet werden können. Diese Produkte können in der Schwel- oder Brennanlage nach entsprechender Vorbehandlung von den Schad­ stoffen befreit werden, wenn die Schwel- oder Brennanlage mit einer belastetes Material verarbeitenden Abraumeinrich­ tung o. ä. Recycling-Anlage gekoppelt ist. Insbesondere ent­ hält eine derartige Abraumeinrichtung eine Zerkleinerungsein­ richtung, d. h. also einen Brecher sowie entsprechende Klassiereinrichtungen, so daß das belastete Material jeweils in einer in der Schwel- oder Brennanlage zu verarbeitenden Korngröße zugeführt werden kann.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß ein die Umwelt schonendes und die unterschiedlich bela­ steten Böden wirtschaftlicher aufarbeitendes Verfahren ge­ schaffen ist. Darüber hinaus ist ein entsprechendes Verfahren und eine zur Durchführung dienende Anlage wesentlich höher belastbar, weil die den Schwel- oder Brennprozeß belastenden Stoffe bereits vorab abgeschieden sind und zwar vorteilhaft so abgeschieden sind, daß sie für eine weitere Verarbeitung zur Verfügung stehen. Die Anlage ist durch die mobile Aus­ bildung praktisch überall einsetzbar, wobei der Trockner sowohl parallel als auch in Reihe zu der entsprechenden thermischen Einheit, d. h. der Schwel- oder Brennanlage ge­ schaltet werden kann. Darin können sowohl ölkontaminierte Erden, ölige Schleifschlämme, Ölschlämme aus den verschieden­ sten Bereichen der Industrie, wäßrige Schlämme und Absetz­ schlämme aus Klärteichen als auch mit Lösungsmitteln, Mineralölen oder Verdünnern sowie mit anderen organo-che­ mischen Stoffen angeteigte Materialien verarbeitet werden. Darüber hinaus können auch nur mit leichtflüchtigen Stoffen behaftete Trägermaterialien behandelt werden, die nach der Temperaturbehandlung im Trockner einer weiteren Nachreinigung nicht mehr bedürfen und dann ohne Probleme schadlos abge­ lagert oder neuverwendet werden. Eine solche Kombination bestehend aus der exothermischen Einheit mit Vor- und beige­ schaltetem Trockner samt Abscheidesystem paßt sich sehr gut in ein Bodensanierungssystem z. B. für Mineralölstandorte, Teerölstandorte usw. ein, wobei der Verwertungsgedanke in hohem Maße Berücksichtigung findet und im Prinzip nur die zur Restreinheit notwendige Energie aus dem Erdreich oder Stoff selbst oder über Fremdeinspeisung eingebracht werden muß. Um bei solchen Sanierungsarbeiten alle nutzbringenden Stationen in einem Verfahrensschritt durchführen zu können ist es sinnvoll, die Anlage in ein sich gegenseitig stützen­ des und ergänzendes Anlagenkombinationssystem einzubringen, z. B. bestehend aus baulichen Abraumeinrichtungen, Stein- oder Bauwerkszerkleinerungseinrichtungen, Siebwerken, Rad­ ladern, Abpumpsystemen für Flüssigphasen und Schlämme, einer chemisch-physikalischen Aufbereitung, einer Abwasseraufbe­ reitung sowie Bodenwiedereinbau- und Revitalisierungssystemen und -maßnahmen.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen­ standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausfüh­ rungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigt
Fig. 1 eine einfache schematische Darstellung der Dekontaminierungsanlage,
Fig. 2 eine Prinzipskizze einer zur Dekontaminie­ rung dienenden Gesamtanlage und
Fig. 3 ein Prinzipschaltbild des Trockners ein­ schließlich der entsprechenden Wertstoff­ gewinnungsbereiche.
Fig. 1 zeigt eine Dekontaminierungsanlage (1), bestehend aus der Schwel- oder Brennanlage (2) und dem vorgeschalteten Trockner (3). Über die Pfeile ist angedeutet, daß der Trock­ ner (3) mit belastetem Erdreich o. ä. Material beschickt wird und daß das entsprechende vorbehandelte Erdreich dann in die Schwel- oder Brennanlage (2) weitergeleitet wird. In diese Schwel- oder Brennanlage kann auch weiteres be­ lastetes Material eingeführt werden, das vorab über den Brecher (4) gelaufen ist und das dem Materialstrom aus dem Trockner (3) gleichmäßig zugemischt wird. Neben dem bereits weitgehend gereinigten Erdreich oder sonstigem Stoff verläßt den Trockner (3) weiter auch ein Volumenstrom, der zur chemisch-physikalischen Anlage (5) weitergeleitet wird. Dieser chemisch-physikalischen Anlage (5) kann auch direkt aufzuarbeitendes Produkt zugeführt werden, wobei dann in der Regel ein Produktstrom und ein beispielsweise Abwasser­ strom diese chemisch-physikalische Anlage (5) wieder verläßt.
Die Fig. 2 zeigt im Detail die in Fig. 1 nur schematisch angedeutete Dekontaminierungsanlage (1) in Form eines ent­ sprechenden Schemas. Hier ist verdeutlicht, daß der chemisch- physikalischen Anlage (5) beispielsweise aus einem Schlamm­ becken (7) direkt Material zugeführt wird. Ein Teil bei­ spielsweise ein Dickschlamm kann auch direkt dem Trockner (3) zugeführt werden, der an sich ansonsten nur mit Erdreich von der Halde (8) beschickt wird. Dieses Material kann auch über das Sieb (9) laufend direkt der Schwel- oder Brennanlage (2) oder dem Brecher (4) zugeführt werden.
Trockner (3) und Schwel- oder Brennanlage (2) stehen in wärmetechnischer Verbindung. Angedeutet ist hier, daß die Abwärme der Schwel- oder Brennanlage (2) über ein Wärme­ ölsystem (10) ausgenutzt wird, das einen Wärmetauscher (11) aufweist. Dieses Wärmeölsystem (10) ermöglicht in der Regel den Betrieb des Trockners (3) ohne Einsatz von Fremdwärme, wobei eine schonende Behandlung des Erdreiches oder sonst zu bearbeitenden Materials im Trockner (3) bei 100 bis 300°C gesichert ist.
Dem Brecher (4) ist eine Abraumeinrichtung (12) vorge­ schaltet, wobei der Schrott (14) abgesondert wird, während das noch zu verwertende Baustoffmaterial im Bunker (13) zwischengelagert wird.
Während im Bunker (13) praktisch nur zerkleinertes Baustoffmaterial zwischengebunkert wird, dient das Lager (16) zum Zwischenlagern von saniertem Erdreich, das, wie Fig. 2 verdeutlicht, nach entsprechender Behandlung die Schwel- oder Brennanlage (2) verläßt.
Die Verbindungsleitung (17) zwischen Trockner (3) und Schwel- oder Brennanlage (2) ist isoliert bzw. sogar beheizt, um sicherzustellen, daß das vorbehandelte Erdreich oder sonstige Produkt ohne Wärmeverlust in die Schwel- oder Brenn­ anlage (2) gelangt, wo dann der Brennprozeß bzw. Schwelprozeß abläuft. Mit (18) ist die Wasserleitung und mit (19) die Ölleitung bezeichnet. Diese Leitungen (18, 19) dienen zum Abführen der bei der Vorbehandlung im Trockner (3) freige­ setzten Produkte.
Mit (21) ist der Teil bezeichnet, in den das die che­ misch-physikalische Anlage (5) verlassende Wasser eingeleitet wird, um von dort aus entweder zu einer Weiterbehandlung oder aber in die Vorflut zu gehen. Mit (22) ist das Lager bezeichnet, in dem die chemischen Einzelprodukte vorgehalten werden, während mit (23 und 24) ein Schwelkohleband und ein Mischproduktbunker bezeichnet ist, in dem solche Produkte vorgehalten werden, die dann anschließend in eine Grobver­ brennung (25) weitergeleitet werden.
Fig. 3 schließlich gibt ein Schema der Trocknungseinheit wieder, wobei der Trockner selbst als Scheibentrockner ausge­ bildet ist. Entsprechendes ist in Fig. 3 angedeutet. Über das Wärmeölsystem (10) wird er mit der notwendigen Wärme­ energie versorgt, während über (8) das Erdreich zugeführt wird. Mit (17) ist auch hier die Verbindungsleitung zur Schwel- und Brennanlage (2) bezeichnet.
Über die Leitung (33) verlassen die einzelnen chemischen Produkte und der Wasserdampf den Trockner (3), um den Nieder­ schlagsapparaten (27) zugeführt zu werden. Diese Nieder­ schlagsapparate bestehen aus Kondensatoren (28, 29) und beheizten Sammelgefäßen (30, 31), wobei an den letzten Kon­ densator (29) eine Vakuumeinheit (32) angeschlossen ist. Durch Erzeugung eines Vakuums von etwa 0,1 bar wird die Produktausbeute gezielt unterstützt.
Parallel zur Leitung (33) verläuft eine Leitung (34), über die das Wärmeöl geführt wird, um im Bereich des ersten Kondensators (28) aufgewärmt zu werden.
Mit (35) ist ein Dampferzeuger und mit (36) ein Warm­ wassererzeuger bezeichnet, während der Pfeil (37) das externe Wärmeölsystem andeutet, über das der Trockner (3) im Bedarfs­ falle beheizt werden kann.
Die aus der Trocknungseinheit, d. h. den Trockner (3) austretenden flüchtigen Bestandteile werden in einem beheiz­ ten Rohrleitungssystem, d. h. der Leitung (33) zu den ent­ sprechenden Niederschlagsapparaten (27) geführt. Deutlich werden die mehreren hintereinandergeschalteten Kondensatoren (28, 29), die bei unterschiedlicher Temperatur arbeiten. Dabei können entsprechend der jeweiligen Kondensationstem­ peratur Fraktionen an Stoffen aus wahlweise niedergeschlagen werden, um dann den entsprechend beheizten Sammelgefäßen (30, 31) zugeführt zu werden. Diese Sammelgefäße nehmen etwa 1 cm3 auf und geben aufgrund der Beheizung die Möglich­ keit, die einzelnen Stoffe in größeren Chargen der chemisch- physikalischen Anlage (5) zugeführt zu werden. Die letzte Stufe der einzelnen Kondensatoren (28, 29) ist ein wasser­ gekühlter Kondensator, in dem vor allen Dingen die Wasser­ komponente und die Leichtsieder abgeschieden werden können. An dem letzten wassergekühlten Kondensator (29) ist dann auch die Vakuumeinheit (32) zur Absaugung für das ganze System angeschlossen. Die wäßrige Komponente wird entweder zum Abscheiden des organischen, überstehenden Teils in die chemisch-physikalische Anlage (5) gepumpt oder wenn dieses sich nicht lohnt, direkt in die Abwasseraufbereitung zur einleitfähigen Behandlung aufgegeben.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin­ dungswesentlich angesehen.

Claims (14)

1 . Verfahren zur thermischen Behandlung von organisch belasteten Mineralstoffen, insbesondere von entsprechend kontaminiertem Erdreich, das bis zum Austreiben der belasten­ den Stoffe thermisch behandelt wird, um dann abgelagert und -wiederbelebt zu werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdreich zunächst einer thermischen Vorbehandlung unterzogen wird, wobei die notwendige Wärme ganz oder teil­ weise aus dem nachfolgenden Brennprozeß gewonnen wird, daß die Vorbehandlung eine Vortrocknung und trockene Destillation umfaßt, daß die einzelnen, so gewonnenen Fraktionen einzeln niedergeschlagen und gesammelt und dann einer chemisch-physi­ kalischen Behandlungsanlage zugeführt werden und daß das Restprodukt dann unter Ausnutzung des Restheizwertes und unter Einsatz einer Zusatzbeheizung geschwelt oder gebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Vorbehandlung bzw. die Gewinnung der einzelnen Fraktionen bei einem Vakuum von ≦0,1 bar erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdreich im Rahmen der thermischen Vorbehandlung bei 100 bis 300°C behandelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reststoff aus der Vorbehandlung im noch warmen Zu­ stand der Weiterbehandlung in Form einer Schwelung oder Verbrennung zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Reststoffen vor der Weiterbehandlung belastete Bau­ stoffe o. ä. Abraum zugemischt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die exotherme Reaktionswärme über einen Wärmetauscher zur Vorwärmung der Verbrennungsluft und diese zur Erwärmung eines Wärmeträgeröls benutzt wird, das dann zur thermischen Vorbehandlung eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungsluft durch ein Verbrennungsaggregat zusätzlich erhitzt wird.
8. Anlage zur stufenweisen thermischen Behandlung von Erdreich u.ä. Material, in der das Erdreich ausgeglüht wird und damit zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Trockner (3) vorgesehen ist, der über ein Dampf- oder Wärmeträgerölsystem (10) eine indirekte Trocknung ermöglichend ausgebildet und mit die Leichtsieder und den Wasserdampf aufnehmenden Niederschlagsapparaten (27) verbunden ist.
9. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederschlagsapparate (27) aus wassergekühlten Kondensatoren (28, 29) und beheizten Sammelgefäßen (30, 31) bestehen.
10. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der letzte, wassergekühlte Kondensator (29) an eine Vakuumeinheit (32) angeschlossen ist.
11. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (3) als Scheibentrockner ausgebildet ist, der an ein externes Dampf- oder Wärmeträgerölsystem (37) anschließbar ist.
12. Anlage nach Anspruch 8 bis Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Trockner (3) und die Schwel- oder Brennanlage (2) als getrennte mobile Einheiten ausgebildet sind, die am Einsatzort aneinanderzukoppeln sind.
13. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (33) zu den Niederschlagsapparaten (27) und die Verbindungsleitung (17) zur Schwel- oder Brennanlage (2) isoliert oder gar beheizbar ausgebildet sind.
14. Anlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwel- oder Brennanlage (2) mit einer belastetes Material verarbeitenden Abraumeinrichtung (12) o. ä. Recycling-Anlagen gekoppelt ist.
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