DE4200567C2 - Drehvorrichtung für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Drehvorrichtung für SchienenfahrzeugeInfo
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- B61—RAILWAYS
- B61J—SHIFTING OR SHUNTING OF RAIL VEHICLES
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- B61J1/04—Turntables; Integral stops of normal railroad type
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehvorrichtung für Schienen
fahrzeuge der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art.
Drehvorrichtungen dieser Art sind schon seit längerem be
kannt, z. B. aus DE-PS 5 59 537 oder FR 5 36 616. Sie bestehen aus einer Drehscheibe mit einem Schie
nenstrang und dienen als Verteiler zum Verfahren eines
Schienenfahrzeuges auf einen anderen Schienenstrang. Auch
ermöglichen sie eine Bewegungsrichtungsumkehr, wobei das
Schienenfahrzeug auf die Drehscheibe vorwärts fährt und
diese nach der Verdrehung in eine neue Richtung rückwärts
verläßt.
Eine solche Vorrichtung, bei welcher zwei Schienenstränge
über eine Drehscheibe miteinander verbunden sind und die die
Bewegungsrichtung eines Schienenfahrzeugs umkehrt, ist
grundsätzlich bekannt. Ein wesentlicher Nachteil dieser
Vorrichtung ist, daß die Drehscheibe zwischen zwei Fahrzeu
gen immer wieder in ihre ursprüngliche Position zurückge
stellt werden muß. Dadurch wird die Taktfrequenz, mit der
die Drehscheibe mit Fahrzeugen beschickt werden kann, erheb
lich eingeschränkt. Eine hohe Taktfrequenz ist vor allem bei
Fahrgeschäften im Schaustellergewerbe, z. B. bei Achterbah
nen, Wildwasserbahnen etc., von großer Bedeutung, um eine
möglichst hohe Benutzerfrequenz zu erreichen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung für ein Fahrgeschäft zu schaffen,
die eine hohe
Benutzerfrequenz zuläßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Patentan
spruch 1 genannten kennzeichnenden Merkmale gelöst. Wesent
licher Vorteil ist, daß die Vorrichtung gemäß der Erfindung
nicht mehr zwischen zwei Fahrzeugen zurückgestellt werden
muß. Während das vorhergehende Fahrzeug die Drehscheibe
rückwärts verläßt kann das folgende Fahrzeug schon auf die
Drehscheibe auffahren. Dadurch entstehen keine unnötigen
Wartezeiten, wodurch die Taktfrequenz erheblich erhöht wird.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden ist der Gegenstand der Erfindung anhand eines
bevorzugten, in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Aufsicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit zwei Fahrzeugen,
Fig. 2 Seitenansicht der teilweise im Längsschnitt
dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung mit
einem Fahrzeug,
Fig. 3 Seitenansicht der Vorschubvorrichtung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 4 Aufsicht der Vorschubeinrichtung der erfindungs
gemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht der erfindungsgemäßen Vorrich
tung. Auf einer Drehscheibe 1 sind zwei sich unter einem
Winkel von 90° kreuzende Schienenstränge 2a, b und 3a, b
angeordnet. Ein erstes Fahrzeug 10 fährt über einen Schie
nenzuführstrang 4a, b auf den Schienenstrang 3a, b der Dreh
scheibe 1 auf. Ein Fahrzeug 11 verläßt die Drehscheibe 1
über den Schienenstrang 2a, b auf einen Schienenabführstrang
5a, b. Die gesamte Drehvorrichtung wird von einem im Grundriß
kreuzförmigen Rahmen 6 getragen. An diesem Rahmen 6 sind auf
der dem Schienenabführstrang 5a, b gegenüberliegenden Seite
ein Abstoßzylinder 21 und eine hydraulische Vorschubvorrich
tung 22 mit einem Vorschubzylinder 23 angebracht. Auf der
dem Schienenzuführstrang 4a, b gegenüberliegenden Seite ist
ein Stoßdämpfer 20 am Rahmen 6 angebracht.
In Fig. 2 ist eine schematische Seitenansicht der teilweise
im Längsschnitt dargestellten erfindungsgemäßen Drehvorrich
tung zu erkennen. Auf der Drehscheibe 1 steht nunmehr das
Fahrzeug 10. Die Drehscheibe 1 ist drehbar über einen Dreh
kranz 31 mit der Sockeldeckplatte 8 eines Sockels 7 verbun
den. Der Sockel 7 sitzt auf dem Rahmen 6. In der Sockeldeck
platte 8 des Sockels 7 und in der Drehscheibe 1 sind zentra
le Öffnungen vorhanden, durch die eine hydraulische Boots
halteeinrichtung 40 mit einem Drehteller 41, der am Boden
des Fahrzeugs 10 anliegt, hindurchgreift.
Unterhalb der Drehscheibe 1 ist ein ringförmiger Lenkkranz
30 angebracht. An diesem Lenkkranz 30 ist die Vorschubfüh
rung für den Stempel 24 eines Vorschubzylinders 23 befe
stigt. Der Stempel 24 ist gelenkig mit dem Lenkkranz 30 und
der Vorschubzylinder 23 gelenkig mit dem Rahmen 6 verbunden.
An der Unterseite der Drehscheibe 1 sind, wie Fig. 4 zeigt,
in 90°-Symmetrie vier keilförmige Rastvorsprünge 32 befe
stigt, die im Detail in Fig. 3 zusammen mit einem horizontal
gelagerten, drehbaren Rasthebel 33, der einerends keilförmig
ausläuft, dargestellt sind.
Anhand von Fig. 3 und 4 ist das Funktionsprinzip der Dreh
vorrichtung erläutert.
Durch den exzentrisch zur Symmetrie- bzw. Drehachse A-A der
Drehscheibe 1 an dem Lenkkranz 30 gelenkig angebrachten
Stempel 24 wird die lineare Bewegung des Vorschubzylinders
23 in eine Drehbewegung umgewandelt. Bei der Drehung der
Drehscheibe 1 greift das keilförmige Ende des Rasthebels 33
kraftschlüssig an einem der Rastvorsprünge 32 der Drehschei
be 1 an. Hierdurch wird die Drehscheibe 1 mitgenommen und
gedreht. Der Hub des Vorschubzylinders 23 ist so bemessen,
daß der Lenkkranz 30 um 90° verdreht wird. Bei der Rück
wärtsbewegung des Lenkkranzes 30 wird das keilförmige Ende
des Rasthebels 33 durch die abgeschrägte Fläche 32a des
Rastvorsprungs 32 über den Rastvorsprung 32 angehoben. Der
Schwerpunkt des Rasthebels 33 liegt auf dem dem keilförmigen
Ende gegenüberliegenden Hebelarm, so daß das keilförmige
Ende aufgrund der Schwerkraft gegen die Unterseite der
Drehscheibe 1 gedrückt wird. Mit Hilfe dieser Vorrichtung
wird die 90°-Drehbewegung des Lenkkranzes 30 in Vorwärts
richtung auf die Drehscheibe 1 übertragen. Bei der Rück
wärtsdrehung des Lenkkranzes 30 erfolgt keine Übertragung
der Drehbewegung auf die Drehscheibe 1. Durch die 90°-symme
trische Anordnung der Rastvorsprünge 32 ist gewährleistet,
daß nach dem Zurückfahren des Vorschubzylinders 23 der
Rasthebel 33 gerade wieder mit einem Rastvorsprung 32 in
Eingriff gelangt.
Im folgenden ist die Richtungsumkehr eines Schienenfahrzeu
ges genauer beschrieben.
Im Ausgangszustand sind der Schienenstrang 3a, b mit dem
Schienenzuführstrang 4a, b und der Schienenstrang 2a, b mit
dem Schienenabführstrang 5a, b bündig, so daß ein Auffahren
oder Abfahren eines Schienenfahrzeuges 10, 11 auf die bzw.
von der Drehscheibe 1 möglich ist. Fährt ein Schienenfahr
zeug 10 in diesem Ausgangszustand über den Schienenzuführ
strang 4a, b auf die Drehscheibe 1, so wird es auf dieser zum
Stillstand gebracht. Gegebenenfalls sorgt ein Stoßdämpfer
20, der in der Verlängerung des Schienenzuführstrangs 4a, b
am Rahmen 6 angebracht ist, für eine zusätzliche Abbremsung.
Gehalten wird das Fahrzeug auf der Drehscheibe 1 durch den
Drehteller 41, der von unten mittels eines Hubmotors 42
gegen das Fahrzeug gedrückt wird. Durch die Drehung der
Drehscheibe 1 um 90° wird das Fahrzeug in eine neue Richtung
gebracht. In dieser neuen Position wird die Drehscheibe 1
durch eine Haltevorrichtung fixiert. Sobald die Fixierung
erfolgt ist, kann die hydraulische Vorschubvorrichtung 22 in
ihre Ausgangsstellung zurückfahren, während das Fahrzeug
nach Loslösen des Drehtellers 41 die Drehscheibe 1 über den
Schienenabführstrang 5a, b verläßt. Da der Schienenzuführ
strang 4a, b jetzt bereits mit dem Schienenstrang 2a, b bündig
ist, kann ein neues Fahrzeug auf die Drehscheibe 1 auffah
ren. Die Drehung erfolgt so, daß die Fahrzeuge die Dreh
scheibe 1 rückwärts auf dem Schienenabführstrang 5a, b ver
lassen.
Ein wesentlicher Vorteil dieser revolverartig arbeitenden
Drehvorrichtung ist, daß nach dem Drehen der Drehscheibe 1
die Vorrichtung automatisch zur Aufnahme eines neuen Fahr
zeuges bereit ist.
Bezugszeichenliste
A-A Symmetrieachse
1 Drehscheibe
2a, b Schienenstrang
3a, b Schienenstrang
4a, b Schienenzuführstrang
5a, b Schienenabführstrang
6 Rahmen
7 Sockel
8 Sockelplatte
10 Fahrzeug
11 Fahrzeug
20 Stoßdämpfer
21 Abstoßzylinder
22 hydraulische Vorschubvorrichtung
23 Vorschubzylinder
24 Stempel
30 Lenkkranz
31 Drehkranz
32 Rastvorsprünge
33 Rasthebel
40 hydraulische Bootshalteeinrichtung
41 Drehteller
42 Hubmotor
43 Stempel
1 Drehscheibe
2a, b Schienenstrang
3a, b Schienenstrang
4a, b Schienenzuführstrang
5a, b Schienenabführstrang
6 Rahmen
7 Sockel
8 Sockelplatte
10 Fahrzeug
11 Fahrzeug
20 Stoßdämpfer
21 Abstoßzylinder
22 hydraulische Vorschubvorrichtung
23 Vorschubzylinder
24 Stempel
30 Lenkkranz
31 Drehkranz
32 Rastvorsprünge
33 Rasthebel
40 hydraulische Bootshalteeinrichtung
41 Drehteller
42 Hubmotor
43 Stempel
Claims (6)
1. Drehvorrichtung für Fahrgeschäfte mit Schienenfahrzeu
gen, bestehend aus einer Drehscheibe, auf der diagonal
ein Schienenstrang verläuft und welche um eine vertikale
Achse drehbar ist, einem äußeren Schienenzuführstrang
und einem äußeren Schienenabführstrang, die bündig am
Rand der Drehscheibe enden, und einem weiteren Schienen
strang, der den ersten Schienenstrang unter einem Winkel
von 90° im Mittelpunkt der Drehscheibe kreuzt, und einer
Antriebsvorrichtung zur Verdrehung der Drehscheibe,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsvorrichtung einen
Vorschubszylinder aufweist, dessen Hub so bemessen ist,
daß er die Drehscheibe um 90° dreht, und daß Mittel an
der Drehscheibe angebracht sind, die ein Verdrehen
derselben in nur eine Richtung erlauben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehscheibe (1) auf einem Drehkranz (31) einer
Sockeldeckplatte (8) drehbar gelagert ist, daß an der
Unterseite der Drehscheibe (1) ein Lenkkranz (30) dreh
bar befestigt ist, welcher mittels einer Kupplungsvor
richtung mit der Drehscheibe für eine Drehrichtung
kraftschlüssig verbindbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplungsvorrichtung aus einem horizontal drehbaren
Rasthebel (33), der an dem Lenkkranz (30) angebracht
ist, und vier keilförmigen Rastvorsprüngen (32), die in
90° Abstand an der Unterseite der Drehscheibe (1) ange
bracht sind, besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Lenkkranz (30) und dem Rahmen (6) der
Vorschubzylinder (23) einer hydraulischen Vorschubvorrichtung (22) zur
Verdrehung der Drehscheibe (1) gelenkig angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sockeldeckplatte (8) und
die Drehscheibe (1) zentrale Öffnungen aufweisen, durch
welche ein Stempel (43), an dessen Ende ein drehbarer
Teller (41) angebracht ist, einer hydraulischen Boots
halteeinrichtung vertikal verfahrbar hindurchgreift.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (6) oberhalb der
Drehscheibe (1) ein Abstoßzylinder (21) horizontal
verlaufend angebracht ist, mit dem ein Schienenfahrzeug
nach erfolgter Verdrehung von der Drehscheibe (1) ge
drückt wird.
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