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DE428426C - Verfahren zum Entfetten von Wolle und aehnlichem Fasergut in geschlossenen Behaeltern - Google Patents

Verfahren zum Entfetten von Wolle und aehnlichem Fasergut in geschlossenen Behaeltern

Info

Publication number
DE428426C
DE428426C DEN23726D DEN0023726D DE428426C DE 428426 C DE428426 C DE 428426C DE N23726 D DEN23726 D DE N23726D DE N0023726 D DEN0023726 D DE N0023726D DE 428426 C DE428426 C DE 428426C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wool
degreasing
solvent
closed containers
fat
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEN23726D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ALGEMEENE CHEMISCHE PRODUKTENH
Original Assignee
ALGEMEENE CHEMISCHE PRODUKTENH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by ALGEMEENE CHEMISCHE PRODUKTENH filed Critical ALGEMEENE CHEMISCHE PRODUKTENH
Priority to DEN23726D priority Critical patent/DE428426C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE428426C publication Critical patent/DE428426C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B3/00Mechanical removal of impurities from animal fibres
    • D01B3/04Machines or apparatus for washing or scouring loose wool fibres
    • D01B3/08Machines or apparatus for washing or scouring loose wool fibres with longitudinal movement of either wool or liquid

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entfetten von Wolle und ähnlichem Fasergut in geschlossenen Behältern. Das Entfetten der Rohwolle erfolgt ganz. allgemein durch Wäsche mit wässerig-alkalischen Lösungen. Bekanntlich greift aber jegliche Behandlung mit alkalischen Lösungen, auch wenn sie noch so schonend durchgeführt wird, die Wollsubstanz an, und außerdem tritt durch den Waschprozeß stets eine teilweise Verfilzung der Wolle ein. Es liegt daher nahe, der Entfettung mit organischen Lösungsmitteln, die die lseratinsubstanz der Wollfaser selbst unangegriffen läßt und eine Verfilzung der-Wolle ausschließt, den Vorzug zu geben, falls es möglich ist, den Entfettungsprozeß so zu führen, da.ß die im Innersten der Fas°rn enthaltenen Fettanteile, die zur Erhaltung der Festigkeit und Geschmeidigkeit der Fasern erforderlich sind, nicht herausgelöst werden und der Ausfall des Materials in bezug auf Reinheit einer guten Seifenwäsche gleichkommt.
  • Die bisher bekannten Extraktionssysteme tragen der Eigenart der voluminösen und elastischen Faserstoffe nicht genügend Rechnung. Meist diente als Extraktionsraum ein geschlossener Kessel, in dem die Wolle mit organischen Lösungsmitteln kalt oder warm behandelt und anschließend gleich durch Abtropfenlassen und Verdampfen von diesen befreit wurde. Bei dieser Arbeitsweise wurde dadurch, daß das Lösungsmittel nicht schnell genug der Wolle entzogen werden konnte, die `Volle zu lange der Einwirkung des Lösungsmittels ausgesetzt, so daß letzteres außer den Fettanteilen der Oberfläche auch die aus dem Faserinnern auflöste. Durch die Ansammlung der in der Wolle nach dem Abtropfenlassen oder etwaigem Absaugen verbliebenen Fettlösungsmengen an den tiefstgelegenen Stellen der Wolle konnte eine gleichmäßige Entfettung nicht erreicht werden. Ferner mußte zwecks Verdampfung der zurückgebliebenen reichlichen Mengen Lösungsmittel die Wolle zu lange der Wärme ausgesetzt werden, wobei auch ungleichmäßiges Erhitzen des Materials nicht zu vermeiden war und somit die Wolle an einzelnen Stellen des Kesselinhalts durch Überhitzung leiden mußte. Außerdem konnte von dem voluminösen Fasermaterial nur jeweils eine im Vergleich zur Größe des Extraktionsraumes geringe Gewichtsmenge entfettet «.erden.
  • Bei kontinuierlicher Arbeitsweise lassen sich vorstehende Nachteile zwar beseitigen, aber die bereits bekannten kontinuierlich arbeitenden Wollextraktionsvorrichtungen betreffen entweder nicht die Entfettung mit organischen Lösungsmitteln, oder aber es werden Arbeits-Weisen vorgeschlagen, die durch zu langes Verweilen der Wolle im Lösungsmittelbadnicht verhindern konnten, daß die Wolle zu weitgehend .entfettetwurde, oder die durch imgenügende oder nicht sachgemäße mechanische Behandlung während der Entfettung den Ausfall des Materials ungünstig beeinflussen. Diese Nachteile sollen durch die vorliegende Erfindung vermieden werden.
  • Es wurde die Beobachtung gemacht, daß durch ein kurzes Benetzen der Rohwolle mit einem fettlösenden organischen Lösungsmittel sich das an der Oberfläche des Wollhaares befindliche Wollfett herunterwaschen läßt, ohne daß wesentliche Teile des im Innersten der Fasern befindlichen Fettes mit herausgelöst werden, und daß man ein reines Endprodukt erhält, wenn bei der Behandlung der Wolle mit dem Lösungsmittel die. mechanischen Beimengungen und sonstige auf der Faser befindlichen Stoffe weitestgehend abgespült werden. Die Rohwolle enthält nämlich an ihrer Oberfläche hochschmelzende Fettanteile und Seifen, so z. B. auch Kalkseifen, die in organischen Lösungsmitteln, vor allem in der Kälte, nur unvollkommen löslich sind und die bei der gewöhnlichen Extraktion mit dem Schmutz auf der Faser zurückbleiben. Bei dem der Entfettung folgenden Befreien des Extraktionsgutes von dem Lösungsmittel kleben diese Stoffe durch den Einfluß der Wärme die feinstverteilten mechanischen Beimengungen auf der Faser fest und verleihen dem Endprodukt ein unreines Aussehen. Durch kräftiges Bespülen mit dem Lösungsmittel bei der Entfettung lassen sich diese Stoffe und sonstige Beimengungen entfernen, und die Wolle wird rein weiß.
  • Auf dieser Beobachtung beruht vorliegende Erfindung, nach der das Verfahren der Wollentfettung unter Anpassung an die Eigenart des Fasermaterials in folgender Weise durchgeführt wird: Die auf einem siebartigen Förderbande fortbewegte lose aufgeschichtete Wolle wird von oben oder unten, zweckmäßig aber aus diesen beiden Richtungen gemein. sam, mit einem organischen Lösungsmittel, wie z. B. Benzin, Benzol, Äther oder Gemischen derselben, kräftig bespritzt und am Ende und vorteilhafterweise auch während des Prozesses durch Quetschwalzen abgepreßt.
  • Zur Erläuterung und als Beispiel zur Ausführung des Verfahrens kann die in der Zeichnung in schematischer Weise veranschaulichte Vorrichtung dienen. Das lose Fasermaterial fällt durch eine Speisevorrichtung a, a auf das Förderband d aus engem Maschendraht und wird durch dieses fortbewegt. Während der Fortbewegung wird das Extraktionsgut aus den durchlochten Röhren f 1 und 12 von oben und g1 und g= von unten mit dem organischen Lösungsmittel unter Druckanwendung bespritzt. Unter Auflösen von Fett und Abspülen von Schmutz tropft das Lösungsmittel in die entsprechenden darunter befindlichen Behälter ltl und h-, von wo es wieder in die Rohrleitungen f1 und g1 bzw. t2 und g2 durch Pumpen gedrückt wird. Grobe Verunreinigungen werden durch die Siebe il und i2 aufgefangen, und die schweren Schmutzteile sammeln sich am Boden der Behälter hl und h2, von wo sie durch die Hähne hl und h2 weggeschlämmt «.erden können. Von dem Förderband d wird das Extraktionsgut auf das Walzenpaar b, b abgegeben, wo es ausgepreßt wird. Nach dem Auspressen wiederholt sich der ganz Vorgang noch einmal: Das Extraktionsgut wird von dem Förderbande e aufgenommen, durch die Rohre j3, f l und g3, g1 mit Lösungsmitteln bespritzt und verläßt nach dem Auspressen durch das Walzenpaar c, c den Apparat.
  • Das Material wird der Reihe nach durch die Rohre f 1 und g l., f'-' und g=, f 3 und g und 14 und g4 mit dem am meisten bis zu dem am wenigsten Fett enthaltenden Lösungsmittel behandelt, entsprechend dem Inhalt der Behälter hl bis h4. Letztere sind so angeordnet, daß der Behälter /t4 am höchsten und der Behälter hl am tiefsten liegt. Durch Nachfüllen von Lösungsmittel durch die Zuleitung l kann finit Hilfe der überlaufrohre ml bis m3 der Höhestand des Lösungsmittels in den Behältern ltl bis h4 geregelt werden. Durch das Abflußrohr n und die darin liegenden Hähne o1 bis 03 kann der am Boden der Behälter h' bis h4 sich sammelnde Schlamm von Zeit zu Zeit in die tiefer liegenden Behälter gespült bzw. ganz abgelassen werden. Durch die Rohranschlüsse k1 bis k1, o1 bis o'3 und n kann auch eine vorübergehende Entleerung der Behälter nach besonderen Vorratskesseln erfolgen. Aus dem Lösungsmittel wird das extrahierte Fett nach dem Befreien von den mechanischen Beimengungen durch Abdestillieren gewonnen.
  • Die ganze Vorrichtung ist gasdicht eingeschlossen, so daß nur an der Eintrittsstelle für das Material zwischen den aneinandergedrückten Speisewalzen a, a eine Öffnung bleibt. An der Austrittsstelle des Materials schließt sich unmittelbar eine Vorrichtung zur Befreiung des Extraktionsgutes von den zurückgebliebenen Mengen Lösungsmittel an.
  • Nach vorstehend bezeichnetem Verfahren erreicht man eine vollkommen gleichmäßige Entfettung und hat es durch Änderung der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Extraktionsgutes und durch entsprechende Einstellung der Konzentrationen und Temperaturen der Lösungen in der Hand, die Entfettung bis z u jedem beliebigen Grade durchzuführen, und kam: sie auch so-leiten, daß unter -Entfettung der Oberfläche die Fettbestandteile im Innersten der Fasern geschont bleiben. Durch Anwendung des bekannten Gegenstromprinzips beim Bespritzen kann eine sehr starke Anreicherung des Lösungsmittels an Fett erzielt werden, so daß die im Gebrauch befindliche Menge Lösungsmittel im Verhältnis zur Menge des Extraktionsgutes nur gering zu sein braucht. In der `Volle stets vorhandene Schmutzknötchen werden durch die in der Mitte der Vorrichtung befindliche Walzenpre@se zerdrückt und gleich darauf bei der \''#'e@iterbeförderung entfettet, so daß ein erneutes Zusammenkleben verhindert wird und ein leichtes Ablösen des Schmutzes von den Fasern erfolgen kann. Durch das Abpressen am Ende der Entfettung wird eine weitgehende Befreiung des Materials vom Lösungsmittel erreicht, so daß die geringen verbleibenden Mengen desselben leicht zu entfernen. sind und somit keine überhitzung der Wolle zu erfolgen braucht. Ein Verfilzen oder Verwikkeln der Wolle ist nicht möglich.
  • Das Wesentliche und Neue an diesem Verfahren ist aber, daß unter zwangläufiger Einhaltung einer kurzen Berührungsdauer des Fasermaterials mit dem Lösungsmittel durch Anwendung von kräftigen Flüssigkeitsstrahlen beim Bespritzen mit der chemischen Wirkung des Auflösens noch die mechanische Reinigung verbunden wird. Kräftiges Bespritzen hat die Wirkung einer mechanischen Behandlung, ohne aber das Material zu verwickeln und strähnig werden zu lassen. Anderseits ist wieder die Schonung der Faser durch Verhinderung zu weitgehender Entfettung durch die kurze Berührungsdauer mit dem Lösungsmittel, insbesondere beim Arbeiten in der Kälte, gewährleistet. Die Art der Fortbew-egung des Extraktionsgutes macht ungleiche Behandlungsdauer unmöglich und sichert auf diese Weise einheitlichen Ausfall des Materials.
  • In gleicher Weise wie für Wolle kamt das beschriebene Entfettungsverfahren für jegliches andere lose Fasergut angewandt werden.

Claims (1)

  1. PATR:TT-A\SPRUcH: Verfahren zum Entfetten von Wolle und ähnlichem Fasergut in geschlossenen Behältern mittels organischer Lösungsmittel, insbesondere Benzin, Benzol u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß auf siebartigen Förderbändern bewegte Wolle mit im Kreislauf geführten Lösungsmitteln in an sich bekannter Weise sowohl kräftig bespritzt als auch während des Durchlaufens mindestens einmal zwischen Quetschwalzen abgepreßt wird.
DEN23726D 1924-10-25 1924-10-25 Verfahren zum Entfetten von Wolle und aehnlichem Fasergut in geschlossenen Behaeltern Expired DE428426C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEN23726D DE428426C (de) 1924-10-25 1924-10-25 Verfahren zum Entfetten von Wolle und aehnlichem Fasergut in geschlossenen Behaeltern

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DEN23726D DE428426C (de) 1924-10-25 1924-10-25 Verfahren zum Entfetten von Wolle und aehnlichem Fasergut in geschlossenen Behaeltern

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE428426C true DE428426C (de) 1926-05-04

Family

ID=7342727

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN23726D Expired DE428426C (de) 1924-10-25 1924-10-25 Verfahren zum Entfetten von Wolle und aehnlichem Fasergut in geschlossenen Behaeltern

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DE (1) DE428426C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032136B (de) * 1954-09-02 1958-06-12 Commw Scient Ind Res Org Vorrichtung zum Entfetten von Wolle
FR2452534A1 (fr) * 1979-03-30 1980-10-24 Asahi Dow Ltd Laine animale desuintee et son procede de preparation

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1032136B (de) * 1954-09-02 1958-06-12 Commw Scient Ind Res Org Vorrichtung zum Entfetten von Wolle
FR2452534A1 (fr) * 1979-03-30 1980-10-24 Asahi Dow Ltd Laine animale desuintee et son procede de preparation

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