DE4132320A1 - Geradefuehrungseinheit mit waelzlager und asymmetrischem fuehrungskanal - Google Patents
Geradefuehrungseinheit mit waelzlager und asymmetrischem fuehrungskanalInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Geradeführungs
einheit mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Gerade
führungseinheit, welche im wesentlichen eine Schiene, einen
Schieber und eine Mehrzahl von rollfähigen oder Wälzlager
elementen, die zwischen der Schiene und dem Schieber an
geordnet sind, enthält. Im speziellen betrifft die Erfindung
Verbesserungen hinsichtlich des Führungskanals zwischen der
Schiene und dem Schieber einer solchen Wälzlager-Gerade
führungseinheit.
Geradeführungseinheiten sind wohlbekannt und enthalten
gewöhnlich eine gerade Schiene bestimmter Länge, einen auf
der Schiene verschiebbar gelagerten Schieber und eine Mehr
zahl von Wälzlagerelementen, wie Kugeln oder Rollen, die
zwischen der Schiene und dem Schieber angeordnet sind und
einen rollenden Kontakt zwischen diesen beiden Elementen
herstellen. Eine typische bekannte Geradeführungseinheit,
welche Kugeln als Wälzlagerelemente enthält, ist in den
Fig. 3 bis 7 vereinfacht dargestellt.
Wie Fig. 3 zeigt, enthält diese bekannte Geradeführungs
einheit eine gerade Schiene gewünschter Länge, die einen im
wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Ouerschnitt hat
und daher eine obere Seite, eine untere Seite und zwei
Seitenflächen aufweist. Wie am deutlichsten aus Fig. 6
ersichtlich ist, sind in den entgegengesetzten Seitenflächen
der Schiene 1 zwei innere Führungsnuten 1a und 1b gebildet.
Die Geradeführungseinheit enthält ferner einen Schieber 2,
dessen Querschnitt im wesentlichen die Form eines kopf
stehenden "U" hat und dementsprechend einen horizontalen
Abschnitt und zwei vertikale Abschnitte, die von entgegen
gesetzten Seiten des horizontalen Abschnittes nach unten
vorspringen, wie am besten in Fig. 6 zu sehen ist. Der
Schieber 2 "reitet" also verschiebbar auf der Schiene 1.
Wie ebenfalls Fig. 6 am deutlichsten zeigt, ist an der
Innenseite der vertikalen Abschnitte des Schiebers 2 jeweils
eine äußere Führungsnut 2a bzw. 2b gebildet, die parallel zu
einer entsprechenden inneren Führungsnut 1a bzw. 1b der
Schiene 1 und gegenüber von dieser verläuft, so daß jede
innere Führungsnut mit der gegenüberliegenden äußeren
Führungsnut einen Führungskanal 1a-2a bzw. 1b bzw. 2b bildet.
Der Schieber 2 weist ein Paar endloser Umlaufwege auf, die
jeweils einen Laststreckenabschnitt, der dem Führungskanal
1a-2a bzw. 1b-2b entspricht, einen Rückwegabschnitt 8 und
zwei gebogene Verbindungsabschnitte 7 enthält, die ent
sprechende Enden der Laststrecken- und Rückwegabschnitte
verbinden. Die endlosen Umlaufwege enthalten jeweils eine
Vielzahl von Kugeln 3 als Wälzlagerelemente, die dement
sprechend bei einer Relativbewegung zwischen dem Schieber 2
und der Schiene 1 längs der entsprechenden endlosen Umlauf
wege rollen. Die Kugeln 3, die sich im Laststreckenabschnitt
oder dem Führungskanal 1a-2a oder 1b-2b befinden, werden
teilweise von der inneren Führungsnut 1a oder 1b der Schiene
und gleichzeitig teilweise von der zugehörigen äußeren
Führungsnut 2a oder 2b des Schiebers aufgenommen, so daß ein
rollender Kontakt, d. h. ein Wälzlager, zwischen der Schiene
1 und dem Schieber 2 hergestellt wird. Geradeführungs
einheiten mit Wälzlager haben den Vorteil, daß die Länge der
geradlinigen Relativbewegung zwischen der Schiene 1 und dem
Schieber 2 theoretisch nicht begrenzt ist, ohne daß dabei
eine Änderung des Betriebsverhaltens eintritt. Wie am
deutlichsten aus Fig. 3 ersichtlich ist, enthält der
Schieber 2 ein Paar von Endblöcken 4, die am vorderen bzw.
hinteren Ende angeordnet sind und jeweils zwei gebogene
Verbindungsabschnitte 7 der beiden endlosen Umlaufwege
bilden. Wenn sich der Schieber längs der Schiene 1 bewegt,
rollen die Kugeln 3 aus dem Laststreckenabschnitt 1a-2a oder
1b-2b durch die zugehörigen gebogenen Verbindungsabschnitte
7 in den Rückwegabschnitt 8 oder umgekehrt; die Kugeln 3
können also in den endlosen Umlaufwegen beliebig umlaufen.
An jedem Endblock 4 ist eine Endabdichtung 5 angebracht, die
verhindert, daß Fremdstoffe, wie Unrat oder Öl in den Spalt
zwischen der Schiene 1 und dem Schieber 2 gelangen. Der
Schieber 2 ist mit einem Schmiernippel 6 versehen, durch den
Fett in eine gewünschte Stelle des Schiebers 2 eingeführt
werden kann.
Die Fig. 4 und 5 zeigen schematisch, wie eine bekannte
Geradeführungseinheit der oben beschriebenen Art fest auf
einem gewünschten Objekt montiert ist, z. B. als Bett 9 einer
Werkzeugmaschine oder dergleichen. Wie Fig. 4 zeigt, ist die
Schiene 1 dadurch an der gewünschten Stelle befestigt, daß
man eine ihrer Seitenflächen 1c1 oder 1c2 (bei diesem
Beispiel 1c1) in Berührung mit einer Referenzfläche 9a des
Bettes 9 bringt und die Schiene 1 dann am Bett 9 anschraubt.
Wie aus Fig. 5 am deutlichsten ersichtlich ist, weist die
Schiene typischerweise eine Mehrzahl von Montagelöchern 1d
auf, die vorgegebene Abstände längs der Längsachse der
Schiene 1 haben, und durch diese Montagelöcher 1d werden
Schrauben in Gewindelöcher im Bett 9 eingeschraubt.
Fig. 7 zeigt schematisch die Verhältnisse bezüglich des
rollenden Kontaktes im Führungskanal oder Laststrecken
abschnitt, wenn die Geradeführungseinheit fest am Bett 9
montiert ist, wie es die Fig. 4 und 5 zeigen. Aus Fig. 7
ist ersichtlich, daß die innere Führungsnut 1a der Schiene 1
durch eine obere und eine untere kreisbogenförmige Führungs
fläche 1a1 bzw. 1a2 gebildet wird und die äußere Führungsnut
2a im Schieber durch eine obere und eine untere kreisbogen
förmige Führungsfläche 2a1 bzw. 2a2. Im montierten Zustand,
der in Fig. 7 dargestellt ist, bildet eine hypothetische
gerade Linie A-A, die durch einen Berührungspunkt zwischen
der inneren oberen Führungsfläche 1a2 und der Kugel 3 sowie
dem Berührungspunkt zwischen der äußeren unteren Führungs
fläche 2a1 und der Kugel 3 geht, einen Winkel von 45° be
züglich einer hypothetischen horizontalen Linie X-X, die
durch die Mitte O der Kugel 3 geht, deren Durchmesser mit Dw
bezeichnet ist. In entsprechender Weise bildet eine
hypothetische gerade Linie B-B, die durch den Berührungs
punkt zwischen der inneren unteren Führungsfläche 1a1 und
der Kugel 3 sowie den Berührungspunkt zwischen der äußeren
oberen Führungsfläche 2a2 und der Kugel 3 geht, einen Winkel
von 45° mit der hypothetischen horizontalen Linie X-X in
einer der Linie A-A entgegengesetzten Richtung. Die vier
Berührungspunkte zwischen der Kugel 3 und den inneren und
äußeren Führungsflächen 1a1, 1a2, 2a1 und 2a2 liegen also
symmetrisch bezüglich der horizontalen Referenzlinie X-X
sowie einer vertikalen Referenzlinie Y-Y.
Die oben beschriebene Konstruktion weist jedoch folgende
Nachteile auf: Erstens, wenn ein geringer Montagefehler
zwischen der Schiene 1 und dem Schieber 2 oder zwischen
benachbarten Schienen 1, wenn zwei oder mehr Schienen 1
hintereinander angeordnet sind, vorliegt, kann sich der
Verschiebewiderstand erhöhen und er kann längs der Schiene 1
schwanken. Wenn auf den Schieber 2 eine vertikal nach unten
gerichtete äußere Kraft zur Einwirkung gebracht wird, wie
der Peil Z schematisch zeigt, und ein geringfügiger Montage
fehler zwischen der Schiene 1 und dem Schieber 2 vorliegt,
wird die Position der Kugel 3 verschoben, wie durch eine
gestrichelte Linie 3′ dargestellt ist, so daß die Kugel 3 in
Berührung mit einer Ecke 2ae der äußeren oberen Führungs
fläche 2a2 kommen und beschädigt werden kann, außerdem
erhöht sich hierdurch der Widerstand beim Verschieben.
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe
zugrunde, eine Geradeführungseinheit mit Wälzlagerung an
zugeben, die relativ unempfindlich gegen Montagefehler von
zwei oder mehr in einer Reihe angeordneten Schienen oder
zwischen der Schiene und dem Schieber ist.
Weiterhin soll durch die Erfindung eine Geradeführungs
einheit angegeben werden, welche sich durch einen niedrigen
Widerstand beim Verschieben, ein weiches Arbeiten und
niedrige Kosten auszeichnet.
Die Erfindung geht aus von einer Geradeführungseinheit,
welche eine langgestreckte Schiene, einen Schieber und eine
Mehrzahl von Wälzlagerelemeten, insbesondere Kugeln, zwischen
der Schiene und dem Schieber enthält. Die Schiene hat eine
bestimmte Länge und ist an einer Seitenfläche mit einer im
wesentlichen U-förmigen inneren Führungsnut versehen, die
parallel zur Längsachse der Schiene verläuft. Die innere
Führungsnut wird durch ein paar von gebogenen Führungs
flächen begrenzt, einer inneren oberen und einer inneren
unteren Führungsfläche, so daß die Kugeln die innere obere
und innere untere Führungsfläche jeweils an einem Berührungs
punkt berühren kann. Der Schieber ist verschiebbar auf der
Schiene angeordnet und hat eine Seitenfläche, in der sich
eine im wesentlichen U-förmige äußere Führungsnut befindet,
die parallel zur inneren Führungsnut der Schiene verläuft
und dieser gegenüberliegt. Die äußere Führungsnut ist
ebenfalls durch zwei gebogene Führungsflächen, eine äußere
obere und eine äußere untere Führungsfläche, begrenzt, so
daß die Kugel auch die äußere obere und die äußere untere
Führungsfläche jeweils an einem Punkt berühren kann.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Abstand zwischen
den beiden Berührungspunkten an der inneren Führungsnut
größer als der Abstand zwischen den beiden Berührungspunkten
an der äußeren Führungsnut. Bei einer bevorzugten Ausfüh
rungsform sind die gebogenen Führungsflächen jeweils Kreis
bogen- bzw. Zylinderflächen mit demselben Krümmungsradius.
Außerdem ist ein vorgegebener Spalt oder Zwischenraum
zwischen einem Führungskanal, der durch die inneren und
äußeren Führungsnuten begrenzt ist, und der Kugel im
Führungskanal vorgesehen. Der vorgegebene Spalt oder
Zwischenraum ist so gewählt, daß, wenn die Schiene oder der
Schieber vertikal in bezug aufeinander bewegt werden, bis
die Kugel in Berührung mit der äußeren oberen oder der
äußeren unteren Führungsfläche kommt, eine hypothetische
gerade Linie, die den Berührungspunkt zwischen der Kugel und
der berührten äußeren oberen oder äußeren unteren Führungs
fläche einerseits und einen gegenüberliegenden Berührungs
punkt zwischen der Kugel und der inneren oberen oder inneren
unteren Führungsfläche geht, im wesentlichen durch die Mitte
der Kugel verläuft. In diesem Fall macht die Kugel vorzugs
weise Kontakt sowohl mit der inneren oberen als auch der
inneren unteren Führungsfläche. Ferner bildet vorzugsweise
die hypothetische gerade Linie in diesem Fall einen Winkel
von 45° mit einer horizontalen Referenzlinie, die durch die
Mitte der Kugel geht.
Die erfindungsgemäße Geradeführungseinheit ist relativ
unempfindlich gegen Montagefehler und zeichnet sich durch
einen ruhigen Lauf und geringe Kosten aus.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher er
läutert, dabei werden noch weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung zur Sprache kommen. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Hauptteiles einer
kugelgelagerten Geradeführungseinheit gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des wesentlichen Teiles
einer kugelgelagerten Geradeführungseinheit gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3 eine etwas vereinfachte, teilweise geschnittene
perspektivische Darstellung einer typischen bekannten
kugelgelagerten Geradeführungseinheit;
Fig. 4 eine vereinfachte, teilweise geschnittene Stirn
ansicht der Geradeführungseinheit gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Gerade
führungseinheit gemäß Fig. 3;
Fig. 6 ein Querschnitt in einer Ebene I-I der Fig. 3 und
Fig. 7 eine schematische Darstellung der Verhältnisse im
Berührungsbereich zwischen einer Kugel und dem
Führungskanal in der bekannten kugelgelagerten Gerade
führungseinheit gemäß Fig. 3.
Bei der Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung soll zuerst auf Fig. 1 Bezug genommen werden.
Fig. 1 zeigt nur einen wesentlichen Teil einer ersten Aus
führungsform einer Geradeführungseinheit gemäß der Erfindung,
welche eine langgestreckte Schiene 1, einen auf der Schiene
1 verschiebbar gelagerten Schieber 2 und eine Vielzahl von
Kugeln 3 enthält, die zwischen der Schiene 1 und dem
Schieber 2 angeordnet sind, um einen rollenden Kontakt, d. h.
ein Kugellager zwischen der Schiene 1 und dem Schieber 2 zu
bilden. Da die kugelgelagerte Geradeführungseinheit gemäß
der Erfindung im Grundprinzip der anhand der Fig. 3 bis 7
beschriebenen bekannten Geradeführungseinheit entspricht,
sind gleiche Elemente in Fig. 1 mit gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 3 bis 7 bezeichnet. Es sei jedoch darauf hin
gewiesen, daß die vorliegende Erfindung nicht auf eine
Konstruktion der in den Fig. 3 bis 6 dargestellten Art
beschränkt ist, sondern auch auf andere wälzgelagerte Gerade
führungseinheiten anwendbar ist, deren grundsätzlicher
Aufbau von dem der Geradeführungseinheit gemäß Fig. 3 bis 6
abweicht.
Die Schiene 1 der Geradeführungseinheit gemäß Fig. 1 er
streckt sich gerade über eine gewünschte Länge und hat zwei
entgegengesetzte Seitenflächen, in denen eine innere Führungs
nut gebildet ist. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird die
innere Führungsnut durch ein Paar von Führungsflächen, einer
inneren oberen und einer inneren unteren Führungsfläche 1b2
bzw. 1b1 begrenzt. Die untere und die obere Führungsfläche
1b1 bzw. 1b2 sind im Querschnitt gebogen, vorzugsweise
kreisbogenförmig. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist zwischen der unteren und der oberen Führungsfläche 1b1
bzw. 1b2 eine nutartige Vertiefung 10 vorgesehen, die
parallel zur Längsachse der Schiene 1 verläuft und zur
Aufnahme eines Käfig- oder Rückhaltebandes dient, um die
Kugeln 3 am Herausfallen zu hindern.
Die kugelgelagerte Geradeführungseinheit enthält ferner
einen Schieber 2, welcher einen horizontalen Abschnitt
aufweist, der sich quer über die Schiene 1 erstreckt, und
zwei seitliche Abschnitte, welche von entgegengesetzten
Seiten des horizontalen Abschnittes nach unten reichen, so
daß der Schieber 2 die Schiene 1 klammerartig oder "reitend"
umgreift und auf ihr verschiebbar gelagert ist. Der Schieber
2 hat eine Seitenfläche, die einer Seitenfläche der Schiene
1 gegenüberliegt und eine äußere Führungsnut aufweist, die
der zugehörigen inneren Führungsnut der Schiene 1 gegenüber
liegt und parallel zu dieser verläuft. Die äußere Führungs
nut wird ebenfalls durch ein Paar von Führungsflächen, eine
obere und eine untere Führungsfläche 2b2 bzw. 2b1 begrenzt,
welche im Querschnitt vorzugsweise kreisbogenförmig sind.
Die innere untere und die innere obere Führungsfläche 1b1
bzw. 1b2 sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wie
folgt definiert: Es sei angenommen, daß sich die Kugel 3
in der ausgezogen gezeichneten Position befindet. Durch den
Mittelpunkt der Kugel 3 gehen eine horizontale Referenzlinie
X-X sowie eine vertikale Referenzlinie Y-Y. Eine erste
Gerade, die einen Winkel von 45° bezüglich der horizontalen
Referenzlinie X-X bildet, geht durch den Mittelpunkt O der
Kugel 3 und schneidet den Umfang der Kugel 3 an einem Punkt
C1. Auf der durch die Punkte C1 und O gehenden Geraden ist
ein Punkt O1 definiert, der einen Abstand R vom Punkt C1
hat. Um den Punkt O1 als Zentrum wird ein Kreisbogen ge
zogen, um die obere Führungsfläche 1B2 zu definieren. In
entsprechender Weise wird eine zweite Gerade, welche einen
Winkel von 45° mit der horizontalen Referenzlinie X-X
bildet, jedoch auf der entgegengesetzten Seite wie die erste
Gerade, durch den Mittelpunkt O der Kugel 3 und den Schnitt
punkt C2 zwischen dieser Geraden und der Peripherie der
Kugel gezogen. Dann wird in entsprechender Weise ein Punkt
O2 bestimmt, der auf der durch die Punkte C2 und O gehenden
Geraden liegt und den Abstand R vom Punkt C2 hat. Unter
Verwendung dieses Punktes O2 als Zentrum wird dann ein
Kreisbogen mit dem Radius O2-C2 geschlagen, um die untere
Führungsfläche 1b1 zu definieren.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Durchmesser Dw der Kugel 3 5,5562 mm und der die innere
obere sowie die innere untere Führungsfläche 1b2 bzw. 1b1
definierende Radius R ist 0,56 Dw mm.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden die äußere
untere und die äußere obere Führungsfläche 2b1 bzw. 2b2 wie
folgt bestimmt: Auf der rechten (äußeren) Seite der Kugel 3
wird ein horizontaler Zwischenraum oder Spalt 11 festgelegt.
Wenn das Zentrum O der Kugel 3 um die Strecke 11 horizontal
nach rechts bewegt wird, gelangt das Zentrum in die Position
O′. Eine Gerade, welche einen zweiten Winkel von 30°, der
kleiner ist als der erste Winkel von 45°, wird durch das
Zentrum O′ der verschobenen Kugel und einen Schnittpunkt D1
dieser Geraden mit dem Umfang der verschobenen Kugel 3
gezogen. Dann wird eine Gerade gezogen, die durch den Punkt
D1 und das verschobene Zentrum O′ geht und ein Punkt O1′
wird im Abstand R vom Punkt D1 ermittelt. Nun wird unter
Verwendung dieses Punktes O1′ als Zentrum ein Kreisbogen
gezogen, um die obere Führungsfläche 2B2 zu definieren. In
entsprechender Weise wird eine Gerade, die den zweiten
Winkel von 30° auf der anderen Seite der horizontalen Re
ferenzlinie X-X bildet, durch das Zentrum O′ der ver
schobenen Kugel 3 gezogen, sie schneidet den Umfang der
verschobenen Kugel 3 in einem Punkt D2. Nun wird ein Punkt
O′′ bestimmt, der sich auf der durch den Punkt D2 und das
Zentrum O′ gehenden Geraden befindet und den Abstand R vom
Punkt D2 hat. Um diesen Punkt O′′ als Zentrum wird dann ein
Kreisbogen gezogen, um die untere innere Führungsfläche 2b1
zu definieren. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der horizontale Abstand 11 gleich 50 µm.
Wenn sich der Schieber 2 bei der oben beschriebenen Kon
struktion unter der Wirkung der Schwerkraft nach unten
bewegt und sich die Kugel in der strichpunktiert dargestell
ten, verschobenen Position befindet, ergibt sich ein Kontakt
winkel zwischen dem Schieber 2 und der Kugel 3, oder ein
Winkel zwischen einer Geraden, die durch den Berührungspunkt
zwischen der äußeren oberen Führungsfläche 2b2 und der Kugel
3 sowie durch den Berührungspunkt zwischen der inneren
unteren Führungsfläche 1b1 und der Kugel 3 geht, bezüglich
der horizontalen Referenzlinie X-X von ungefähr 45°, was den
idealen Berührungszustand für die Kugel darstellt. In diesem
Zustand kann die Belastung ordnungsgemäß aufgenommen werden
und die nutzbare Lebensdauer der Geradeführungseinheit
erfährt keine Beeinträchtigung. Außerdem kann ein etwaiger
Montagefehler zwischen zwei oder mehr Schienen 1, die in
Längsrichtung hintereinander angeordnet sind, oder zwischen
der Schiene 1 und dem Schieber 2 automatisch absorbiert
werden, so daß auch keine Erhöhung des Widerstandes beim
Verschieben eintritt.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Teil einer kugelgelagerten
Geradeführungseinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. In Fig. 2 ist der Zustand dargestellt, wie er
sich im Betrieb einstellt und bei dem sich der Schieber 2
bereits unter dem Einfluß der Schwerkraft nach unten bewegt
hat, so daß die Kugel 3 rollenden Kontakt sowohl mit der
Schiene 1 als auch mit dem Schieber 2 macht. Dieses Aus
führungsbeispiel entspricht in vieler Hinsicht dem oben
anhand von Fig. 1 beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel,
so daß die gleichen Bezugszeichen verwendet wurden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind die innere untere
und obere Führungsfläche 1a1 bzw. 1a2 sowie die äußere
untere und obere Führungsfläche 2a1 bzw. 2a2 in entsprechen
der Weise definiert, wie bei der ersten Ausführungsform. Bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist der erste Winkel 45°,
der zweite Winkel ist jedoch 39°. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 ist ferner der Durchmesser Dw der Kugel 3
gleich 5,5562 mm und der Radius R, der die Führungsflächen
1a1, 1a2, 2a1 und 2a2 definiert, ist 0,78 Dw mm. Der horizon
tale Zwischenraum 11 ist 0,1 mm.
Der Ort der die Kugel 3 berührenden äußeren unteren und
oberen Führungsfläche 2a1 bzw. 2a2 ohne Zwischenraum oder
Spalt ist in Fig. 2 gestrichelt dargestellt. Unter diesen
Verhältnissen berührt die Kugel 3 die innere obere und die
innere untere Führungsfläche 1a2 bzw. 1a1 an den Punkten F1
bzw. F2, außerdem berührt die Kugel die äußere obere und die
äußere untere Führungsfläche 2a2 bzw. 2a1 in den Punkten E1
bzw. E2. Wenn die äußere untere und die äußere obere
Führungsfläche 2a1 bzw. 2a2 von der Kugel 3 um den horizon
talen Abstand 11 von der Kugel 3 wegbewegt werden, kann sich
der Schieber 2 unter der Wirkung der Schwerkraft um eine
vertikale Strecke 12 nach unten bewegen, wobei sich das
Zentrum der Kugel 3 von dem mit O′′ bezeichneten Ort zu dem
mit O′′A bezeichneten Ort verschiebt. Die äußere untere
Führungsfläche 2a1 trennt sich daher von der Kugel 3 und der
Berührungspunkt zwischen der äußeren oberen Führungsfläche
2a2 und der Kugel 3 verschiebt sich vom Punkt E1 zum Punkt
E1′, so daß der Berührungs- oder Kontaktwinkel zwischen dem
Schieber 2 und der Kugel 3 etwa 45° wird, was den idealen
Berührungszustand für die Kugel darstellt. Auch bei dieser
Ausführungsform werden also die gleichen vorteilhaften
funktionellen Wirkungen erzielt, wie sie in Verbindung mit
dem ersten Ausführungsbeispiel erwähnt wurden.
Weder beim ersten noch beim zweiten Ausführungsbeispiel, die
oben beschrieben wurden, ist für die Schiene 1 ein Zwischen
raum oder Spalt erforderlich, so daß irgendwelche bekannten
Schienen verwendet werden können und es nur erforderlich
ist, die äußeren Führungsnuten des Schiebers zu modi
fizieren. Selbstverständlich sind die oben angegebenen
speziellen Werte für den Durchmesser Dw, die Kontaktwinkel,
die Radien der Kreisbögen und die Abmessungen des Zwischen
raums oder Spalts 11 nur Beispiele und nicht begrenzend
auszulegen.
Claims (6)
1. Kugelgelagerte Geradeführungseinheit mit
einer Schiene (1), die mindestens eine Seitenfläche mit einer inneren Führungsnut (1b1, 1b2) aufweist, welche parallel zu einer Längsachse der Schiene verläuft;
ferner mit einem auf der Schiene (1) verschiebbar gelagerten Schieber (2), welcher mindestens eine äußere Führungsnut (2b1, 2b2) aufweist, die der inneren Führungsnut gegenüberliegt, parallel zu ihr verläuft und einen Führungs kanal mit ihr bildet; und mit
einer Vielzahl von Kugeln (3), die im Führungskanal angeordnet sind und ein Wälzlager zwischen der Schiene (1) und dem Schieber (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Abstand zwischen zwei Berührungspunkten (C1, C2), die sich zwischen der inneren Führungsnut (1b1, 1b2) und der Kugel (3) ergeben, wenn die Kugel die innere Führungsnut berührt, größer ist als ein zweiter Abstand zwischen zwei Berührungspunkten (D1, D2), die sich zwischen der äußeren Führungsnut (2b1, 2b2) und der Kugel (3) ergeben, wenn die Kugel die äußere Führungsnut berührt.
einer Schiene (1), die mindestens eine Seitenfläche mit einer inneren Führungsnut (1b1, 1b2) aufweist, welche parallel zu einer Längsachse der Schiene verläuft;
ferner mit einem auf der Schiene (1) verschiebbar gelagerten Schieber (2), welcher mindestens eine äußere Führungsnut (2b1, 2b2) aufweist, die der inneren Führungsnut gegenüberliegt, parallel zu ihr verläuft und einen Führungs kanal mit ihr bildet; und mit
einer Vielzahl von Kugeln (3), die im Führungskanal angeordnet sind und ein Wälzlager zwischen der Schiene (1) und dem Schieber (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Abstand zwischen zwei Berührungspunkten (C1, C2), die sich zwischen der inneren Führungsnut (1b1, 1b2) und der Kugel (3) ergeben, wenn die Kugel die innere Führungsnut berührt, größer ist als ein zweiter Abstand zwischen zwei Berührungspunkten (D1, D2), die sich zwischen der äußeren Führungsnut (2b1, 2b2) und der Kugel (3) ergeben, wenn die Kugel die äußere Führungsnut berührt.
2. Geradeführungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein vorgegebener Zwischenraum (11) zwischen
dem Führungskanal und jeder Kugel (3), die sich in ihm
befindet, vorgesehen ist.
3. Geradeführungseinheit nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der vorgegebene Zwischenraum (11) so bemessen
ist, daß wenn sich der Schieber (2) unter der Wirkung der
Schwerkraft nach unten bewegt, bis er in Berührung mit einer
Kugel (3) kommt, die sich in Berührung mit der inneren
Führungsnut (1b1, 1b2) der Schiene (1) befindet, eine ge
dachte Gerade, die durch zwei einander entgegengesetzte
Berührungspunkte zwischen der Kugel (3) und der inneren bzw.
äußeren Führungsnut geht, im wesentlichen durch die Mitte
der Kugel verläuft.
4. Geradeführungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und die äußeren
Führungsnuten jeweils durch zwei gebogene Führungsflächen,
eine untere Führungsfläche (1b1, 2b1) und eine obere
Führungsfläche (1b2, 2b2), begrenzt sind.
5. Geradeführungseinheit nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die gekrümmten Führungsflächen einen
Querschnitt in Form eines Kreisbogens mit vorgegebenem
Radius (R) haben.
6. Geradeführungseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (2) mindestens
einen endlosen Umlaufweg aufweist, der einen dem
Führungskanal entsprechenden Laststreckenabschnitt, einen
Rückwegabschnitt und zwei gebogene Verbindungsabschnitte,
die entsprechende Enden des Laststreckenabschnittes und des
Rückwegabschnittes verbinden, aufweist und daß die Kugeln
(3) in diesen endlosen Umlaufwegen angeordnet sind und
endlos in diesen Umlaufwegen umlaufen können.
Applications Claiming Priority (1)
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