DE4131098A1 - Seil-fensterheber, insbesondere fuer den einbau in kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Seil-Fensterheber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

An den Umlenkrollen eines Seil-Fensterhebers treten gewöhn­ lich beachtliche Seilkräfte auf, die je nach Lage der Befestigungspunkte des Seil-Fensterhebers in Bezug auf die Lagerstellen der Umlenkrollen zu erheblichen Hebelkräften bzw. Biegemomenten führen können.

Aus der DE 36 15 578 C1 ist eine Vorrichtung zum Heben und Senken einer Fahrzeug-Fensterscheibe bekannt, die vier stationäre von einem geschlossenen Seilzug umfaßte Umlenk­ rollen aufweist, wobei der Seilzug einen Bewegungsantrieb durchsetzt und mit an der Fensterscheibe befestigten Halte­ teilen verbundenen ist. Die bekannte Vorrichtung ist auf einem Führungsrahmen montiert, der alle Komponenten der Vorrichtung trägt und durch Querträger verbundene Führungs­ streben aufweist, in denen Führungsnuten zur Führung der mit dem Seilzug verbundenen Halteteile ausgebildet sind.

Diese bekannte Vorrichtung weist ferner zwei separate über ein gemeinsames Antriebsrad angetriebene Seilschlaufen auf, so daß die Vorrichtung beim Riß einer Seilschlaufe noch mit der anderen Seilschlaufe notweise betrieben werden kann. Nachteilig ist jedoch, daß der Führungsrahmen dieser Vor­ richtung, insbesondere aufgrund der teilweise beachtlich großen Abstände seiner Befestigungspunkte zu den Lager­ stellen der Umlenkrollen, eine starke Dimensionierung erfordert, um die auftretenden Seilkräfte ohne frühzeitige Verschleißerscheinungen aufnehmen zu können. Daraus resul­ tiert für die bekannte Vorrichtung zudem ein hohes Eigen­ gewicht.

Darüber hinaus ist es bislang üblich, die Befestigungs­ punkte eines Seil-Fensterhebers in den Führungsschienen oder auf an diesen angebrachten Haltewinkeln bzw. Grund­ platten vorzusehen, wobei die Haltewinkel mitunter auch die Umlenkrollen tragen und dann an den Enden der Führungs­ schienen angeordnet sind (Vgl.: DE 36 38 059 C2, DE 37 40 79 A1).

Die bekannten Vorrichtungen erfordern jedoch alle eine mehr oder weniger starke Dimensionierung der verwendeten Kompo­ nenten, da die Drehachsen der Umlenkrollen stets mit Ab­ stand zu den Befestigungspunkten der Vorrichtungen ange­ ordnet sind. Auch bedingt das Anbringen von Haltewinkel, die allein der Befestigung des Seil-Fensterhebers dienen und gewöhnlich durch eigene Schweißverbindungen mit den Füh­ rungsschienen verbunden werden, einen hohen Fertigungs­ aufwand mit entsprechend hohen Herstellungskosten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Seil- Fensterheber der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Eigengewicht durch schwächere Dimensionierung der verwendeten Komponenten ohne Verlust an Stabilität und Funktionssicherheit verringerbar und dessen Herstellung gleichzeitig kostengünstiger ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 1 gelöst.

Die auftretenden Seilkräfte werden bei dem erfindungsge­ mäßen Seil-Fensterheber auf kürzestem Wege in das Fahrzeug­ blech übertragen. Dieser optimierte Kraftfluß ermöglicht eine schwächere Dimensionierung der verwendeten Komponenten und damit eine Gewichtsverringerung, ohne daß sich die Stabilität und Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen Seil-Fensterhebers verschlechtert. Zudem erfordert der erfindungsgemäße Seil-Fensterheber keine zusätzlichen allein der Befestigung des Seil-Fensterhebers dienenden Haltewinkel, so daß keine zusätzlichen Schweißverbindungen anfallen und die Herstellungskosten entsprechend günstiger sind.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß die Umlenkrolle auf einem mit dem Haltewinkel verbundenen Achsbolzen gelagert ist, der eine Bohrung, inbesondere eine zentrische Bohrung zur Aufnahme des Befestigungsmittels aufweist, wobei die zentrische Bohrung mit einer zweiten innerhalb des Haltewinkels ausge­ bildeten Bohrung fluchtet.

Diese Ausgestaltung ermöglicht eine einfache, schnelle und stabile Befestigung des erfindungsgemäßen Seil-Fenster­ hebers am Innenblech oder anderen Teilen der Fahrzeugtür bzw. eines Seitenteils des Fahrzeugs.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsge­ mäßen Lösung besteht darin, daß der Achsbolzen mehrstufig ausgebildet und mit dem Haltewinkel vernietet ist.

Hierdurch kann auf zusätzliche Abstandselemente zur Posi­ tionierung der Umlenkrolle auf dem Achsbolzen verzichtet werden, wodurch eine schnelle Montage der Umlenkrolle ermöglicht wird. Die Nietverbindung zwischen Achsbolzen und Haltewinkel braucht dabei lediglich für die Montage und nicht für die während des Betriebes auftretenden Seil- bzw. Scherkräfte ausgelegt werden, da diese Kräfte nach erfolg­ ter Befestigung des erfindungsgemäßen Seil-Fensterhebers in erster Linie durch das Befestigungsmittel aufgenommen werden. Die verwendeten Nieten können demzufolge aus weni­ ger festem und somit kostengünstigem Material gefertigt werden.

Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsge­ mäßen Befestigung des Seil-Fensterhebers ist dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel aus einer Schraube besteht, deren Kopf in einer im Achsbolzen ausgebildeten Vertiefung versenkbar ist.

Durch diese Ausgestaltung baut die erfindungsgemäße Befesti­ gung im Bereich der Umlenkrolle besonders klein, so daß der Einbau des Seil-Fensterhebers in Fahrzeugen, in denen üblicherweise enge Platzverhältnisse herrschen, durch die erfindungsgemäße Befestigung nicht kompliziert wird.

Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Seil-Fensterhebers mit einer Führungsschiene und zwei Umlenkrollen;

Fig. 2 eine Schnittdarstellung durch einen eine Umlenkrolle tragenden Haltewinkel, der mit einem Karosserieblech verbunden ist;

Fig. 3 eine Schnittdarstellung eines anderen Haltewinkels mit einem dreistufigen Achsbolzen, der über eine Schraubverbindung mit einem Karosserieblech ver­ bunden ist,

Fig. 4 eine Schnittdarstellung eines weiteren Haltewin­ kels mit einem Stufenbolzen und darauf gelagerter Umlenkrolle und

Fig. 5 eine Schnittdarstellung eines Haltewinkels mit einem Stufenbolzen, der mit einem Karosserieblech verbunden ist.

In der Fig. 1 ist ein Seil-Fensterheber mit einer Führungs­ schiene 2 dargestellt, an deren Enden jeweils ein Halte­ winkel 3 befestigt ist. Die Enden der Führungsschiene 2 sind in die Haltewinkel 3 einsteckbar und mit Rastöffnungen 21 versehen, in die an den Haltewinkeln 3 ausgebildete Rast­ elemente eingreifen. An der Führungsschiene 2 ist ein entlang der Führungsschiene verschiebbares Gleitelement 7 angeordnet, das mit der Unterkante einer Fensterscheibe 1 verbunden ist.

An dem Gleitelement 7 sind die Enden eines Seiles 5 be­ festigt, das an den Haltewinkeln 3 über Umlenkrollen 31 in Bowdenhüllen 4 umgelenkt ist. Die Bowdenhüllen 4 führen das Seil 5 zu einer Antriebsvorrichtung 6, in der das Seil 5 reibschlüssig um eine hand- oder motorbetriebene Seil­ trommel 8 gewickelt ist.

Der dargestellte Seil-Fensterheber ist mittels Befestigungs­ mitteln 32, die jeweils in der Drehachse der Umlenkrollen 31 angeordnet sind, unmittelbar mit dem Innenblech einer nicht näher dargestellten Fahrzeugtür verbunden.

Die Fig. 2 zeigt eine vergrößerte Schnittdarstellung des mit der Führungsschiene 2 verbundenen Haltewinkels 3 ent­ lang der in Fig. 1 eingezeichneten Schnittlinie A-A.

Zur Aufnahme der Umlenkrolle 31 ist der Haltewinkel 3 mit einem zweistufigen Achsbolzen 33 ausgerüstet, dessen größere Stufe 330 am Haltewinkel 3 anliegt und durch Nieten 34 mit diesem verbunden ist. Die größere Stufe 330 des Achsbolzens 33 dient ferner als Axiallager der Umlenkrolle 31, die am anderen Ende des Achsbolzens 33 durch einen Sicherungsring 35 axial fixiert ist.

Im Achsbolzen 33 ist ferner eine zentrische Bohrung 331 ausgebildet, die mit einer weiteren im Haltewinkel 3 ange­ ordneten Bohrung 300 zur Deckung gebracht ist. Durch die beiden Bohrungen 331, 300 ist eine Schraube 32′ gesteckt, die in ein Gewindeloch 91 eines angedeuteten Karosserie­ blechs 9 eingeschraubt ist, wobei die obere Stirnseite des Achsbolzens 33 als Widerlager für den Schraubenkopf dient.

Da die Schraubverbindung nach erfolgter Befestigung des Seil-Fensterhebers am Fahrzeugblech 9 die durch Seilkräfte bedingten Scherkräfte im wesentlichen allein aufnimmt, braucht die Nietverbindung von Achsbolzen 33 und Halte­ winkel 3 lediglich für die Vormontage des Seil-Fenster­ hebers ausgelegt werden.

Die Fig. 3 zeigt einen von den Fig. 1 und 2 abweichen­ den Haltewinkel 3′, der zur Aufnahme einer Umlenkrolle 31′ einen dreistufigen Achsbolzen 33′ aufweist.

Die Umlenkrolle 31′ ist auf der mittleren Stufe 332 des Achsbolzens 33′ angeordnet und axial durch die äußere Stufe 330′ des Achsbolzens sowie einen Abstandsring 36 ge­ sichert, wobei letzterer die dritte, und zugleich kleinste Stufe 333 des Achsbolzens 33 umgreift.

Im Achsbolzen 33′ ist wiederum eine zentrische Bohrung 331′ angeordnet, die mit einer zweiten im Haltewinkel 3′ ausge­ schnitten Bohrung 300′ fluchtet. Die zentrische Bohrung 331′ ist bei diesem Ausführungsbeispiel zweistufig ausgebildet, wobei der Achsbolzen 33′ und der Haltewinkel 3′ durch eine Rohrniete 37 verbunden sind, deren eines Ende den inneren Absatz der zweistufigen Bohrung 331′ des Achsbolzens 33′ überlappt, während das andere Ende der Rohrniete 37 die Unterseite des Haltewinkels 3′ überlappt.

In den Achsbolzen 33′ ist eine Innensechskantschraube 32′′ eingesteckt. Der Absatz der zweistufigen Bohrung 331′ liegt dabei so tief, daß der Schraubenkopf in der Vertie­ fung 334 versenkbar ist. Durch diese Ausgestaltung weist der Haltewinkel 3′ insgesamt eine sehr geringe Bauhöhe auf.

Der in Fig. 4 dargestellte Haltewinkel 3′′ ist ebenfalls mit einem dreistufigen Achsbolzen 33′′ ausgestattet, der allerdings im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Ausführungs­ beispiel bei einem eventuellen Auswechseln der Umlenkrolle 31′′ nicht von dem Haltewinkel 3′′ durch Lösen der Innensechs­ kantschraube 32′′ und Entfernen der Rohrniete 37 getrennt werden braucht.

Der dreistufige Achsbolzen 33′′ liegt in diesem Fall mit der größten Stufe 330′′ am Haltewinkel 3′′ an, wobei er wiederum mit dem Haltewinkel 3′′ durch eine Rohrniete 37 verbunden ist. Auf der Unterseite des Haltewinkels 3′′ ist eine Ver­ tiefung 301 derart ausgebildet, daß der Kragen der Rohr­ niete 37 gegenüber der ebenen Unterseite des Haltewinkels 3′′ versenkt ist.

Die Nabe der Umlenkrolle 31′′ ist zweistufig ausgeführt, wobei der innere Nabenabsatz axial an der mittleren Stufe 332′′ des Achsbolzens 33′′ gelagert ist. Ferner ist der Achsbolzen 33′′ am oberen Ende mit einer Ringnut 38 ver­ sehen, in der ein Sicherungsring 35 eingesetzt ist, der die Umlenkrolle 31′′ gegen axiale Verschiebung sichert und bei einem Wechsel der Umlenkrolle 31′′ auf einfache Weise mittels einer Spreizzange entfernt werden kann.

Der in Fig. 5 dargestellte Haltewinkel 3′′′ ist mit einem Stufenbolzen 33′′′ ausgestattet, der an seinem dem Haltewin­ kel 3′′′ entgegengesetzten Ende mit dem Karosserieblech 9 verbunden ist und die Umlenkrolle 31′′′ trägt, so daß der Haltewinkel 3′′′ die Umlenkrolle 31′′′ abdeckt.

Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispie­ le. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Lösung auch bei solchen Seil-Fenster­ hebern angewendet werden, die zwei Führungsschienen sowie mehr als zwei Umlenkrollen aufweisen.

Claims (6)

1. Seil-Fensterheber, insbesondere für den Einbau in Fahrzeugen, bestehend aus mindestens einer Führungsschiene mit einem darin geführten und mit der Fensterscheibe ver­ bindbaren Gleitelement, mindestens einem mit der Führungs­ schiene verbundenen und mindestens eine Umlenkrolle tragen­ den Haltewinkel, sowie Befestigungsmitteln zur Montage des Seil-Fensterhebers, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Befestigungsmittel (32) in der Drehachse der Umlenkrolle (31) angeordnet und unmittelbar mit dem Fahrzeugblech (9) verbunden ist.

2. Seil-Fensterheber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die Umlenkrolle (31) auf einem mit dem Haltewinkel (3) verbundenen Achsbolzen (33) gelagert ist, der eine Bohrung, vorzugsweise eine zentrische Bohrung (331) zur Aufnahme des Befestigungsmittels (32) aufweist, wobei die zentrische Bohrung (331) mit einer zweiten innerhalb des Haltewinkels (3) ausgebildeten Bohrung (300) fluchtet.

3. Seil-Fensterheber nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Achsbolzen (33, 33′′) mehrstufig ausgebildet und mit dem Haltewinkel (3, 3′′) vernietet ist.

4. Seil-Fensterheber nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungsmittel (32) aus einer Schraube (32′, 32′′) besteht und daß im Achsbolzen (33′′) eine Vertiefung (334) ausgebildet ist, in der der Kopf der Schraube (32′, 32′′) versenkbar ist.

5. Seil-Fensterheber nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsbolzen (33′) dreistufig ausgebildet ist, wobei eine erste äußere Stufe (333) ein an den Haltewinkel (3′) anliegendes Abstandselement (36) trägt, die mittlere Stufe (332) zur Aufnahme der Umlenkrolle (31′) dient und die zweite äußere Stufe (330′) die Umlenkrolle (31′) auf dem Achsbolzen (33′) in dessen axialer Richtung sichert.

6. Seil-Fensterheber nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Achsbolzen (33′, 33′′) mittels einer Rohrniete (37) mit dem Haltewinkel (3′, 3′′) verbunden ist.