DE4130779C2 - Stromversorgungssystem für einen Langstatormotor - Google Patents
Stromversorgungssystem für einen LangstatormotorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Stromversorgungssystem für
einen Langstatormotor.
Ein derartiges Stromversorgungssystem ist für Magnetschwebe
fahrzeuge, z. B. durch die DE-B-23 10 812 bekannt. Im
bekannten Fall ist die Statorwicklung des Langstatormotors
entlang des Fahrwegs in mehrere Schaltabschnitte unterteilt,
die abwechselnd wenigstens einem ersten und einem zweiten
Streckenkabelsystem zugeordnet sind. Die Schaltabschnitte und
die Streckenkabelsysteme sind über Schalteinrichtungen
(Schütze) an steuerbare Stromversorgungseinrichtungen, die
üblicherweise in Unterwerken angeordnet sind, schaltbar. In
den Schaltabschnitten wird dann durch das Fahrzeug jeweils
eine Polradspannung Up induziert, welche über den einge
speisten Strom I eine Schubkraft F ∼ Up × I liefert.
Das bekannte Stromversorgungssystem wird nach dem Bocksprung-
Steuerverfahren betrieben. Hierbei ist zwischen einer Stich- oder
Kurzstrecke mit nur einem Unterwerk und einer langen
Strecke mit mehr als einem Unterwerk entlang des Fahrwegs zu
unterscheiden.
Bei Stich- oder Kurzstrecken mit zwei Streckenkabelsystemen
sind in dem einzigen Unterwerk zwei Stromversorgungseinrich
tungen (Umrichter) angeordnet. Jeder Umrichter ist einem
Streckenkabelsystem zugeordnet. Die Schaltabschnitte sind
abwechselnd einem der beiden Streckenkabelsysteme fest zuge
ordnet und können über Schütze zu- oder abgeschaltet werden.
Es wird jeweils derjenige Schaltabschnitt zugeschaltet und
von einem der beiden Umrichter gespeist, in dem sich das
Fahrzeug befindet. Beim Schaltabschnittswechsel wird der bis
dahin stillstehende Umrichter aktiv und speist den
nachfolgenden Schaltabschnitt.
Bei langen Strecken mit zwei Streckenkabelsystemen sind in
jedem der Unterwerke ebenfalls jeweils zwei Umrichter ange
ordnet. Der Schaltabschnitt, in dem sich das Fahrzeug gerade
befindet, wird gleichzeitig von zwei Umrichtern aus benach
barten Unterwerken gespeist. Beim Schaltabschnittswechsel
werden die anderen zwei (bisher abgeschalteten) Umrichter
derselben Unterwerke aktiviert und speisen den nachfolgenden
Schaltabschnitt.
Bei den bisherigen Stromversorgungssystemen steht also sowohl
bei kurzen als auch bei langen Strecken - abgesehen von
Schaltabschnittswechseln - einer der beiden Umrichter unge
nutzt still. Darüber hinaus werden die Streckenkabelsysteme
nur jeweils zu ca. 50% der Gesamtbetriebszeit genutzt.
Ein Verfahren zum unterbrechungsfreien und stromlosen
Abschnittswechsel bei einem Langstator-Linearmotor ist in der
DE-A-38 08 941 beschrieben. Bei diesem Verfahren werden die
installierten Umrichter insofern besser ausgenutzt, als diese
die gesamte Zeit über gleichzeitig in Betrieb sind und alle
vorhandenen Streckenkabel speisen (sogenanntes Zeitversatz
verfahren). Allerdings müssen hierzu die Statoren in einen
separaten linken und rechten Teil aufgetrennt werden, so daß
die Polradspannung Up pro System halbiert wird und somit bei
gegebenem Nennstrom IN, der sich z. B. aus dem Kabelquer
schnitt ergibt, auch nur die halbe Schubkraft F bzw. Leistung
P pro System übertragen werden kann (F ∼ UpIN, P = 3 UPIN).
Die Umrichter werden deshalb wiederum nur zur Hälfte ihrer
Leistungsfähigkeit genutzt bzw. bei Halbierung der Umrichter-
Nennleistung wird Schubkraft und Leistungspotential im
Gesamtsystem verschenkt.
Weitere Stromversorgungssysteme für einen Langstatormotor
sind aus der DE-A-39 09 706 sowie aus der DE-A-29 32 764
bekannt.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Strom
versorgungssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem die installierten Betriebsmittel, insbesondere die Strom
versorgungseinrichtungen (Umrichter) und Streckenkabel
systeme, optimal genutzt werden, wobei gleichzeitig der
Aufwand zum Transport der Energie von den Stromversor
gungseinrichtungen zu den Schaltabschnitten möglichst gering
gehalten werden soll.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Ansprüchen 2 bis 9 beschrieben.
Das Stromversorgungssystem gemäß der Erfindung ist sowohl für
Kurz- oder Stichstrecken mit nur einem Unterwerk als auch für
lange Strecken mit mehr als einem Unterwerk entlang der
Strecke geeignet. Durch die Verbindung der Streckenkabel
systeme mittels Kopplungsschalter werden die vorhandenen
Stromversorgungseinrichtungen (Umrichter) optimal ausgenutzt,
da diese
immer gleichzeitig Strom liefern können. Bei zwei Strecken
kabelsystemen können beide Umrichter gleichzeitig den Schalt
abschnitt speisen, in dem sich das Magnetschwebefahrzeug ge
rade befindet; und zwar der erste Umrichter direkt über das
erste Streckenkabelsystem, der zweite Umrichter über das
zweite Streckenkabelsystem, den Kopplungsschalter und das
erste Streckenkabelsystem.
Gegenüber den bisherigen, nach dem Bocksprung-Steuerverfahren
betriebenen Stromversorgungssystemen steht erfindungsgemäß bei
z. B. zwei Streckenkabelsystemen nunmehr entweder der doppelte
Strom und damit die doppelte Zugkraft zur Verfügung oder die
Umrichter brauchen nur halb so groß dimensioniert werden. Bei
langen Strecken kann anstatt einer kleineren Dimensionierung
der Umrichter auch die Hälfte der Umrichter eingespart werden.
Für Kurz- oder Stichstrecken ist ein Stromversorgungssystem
nach Anspruch 6 besonders einfach zu realisieren.
Für lange Strecken mit mehreren Unterwerken sind Stromver
sorgungssysteme gemäß den Ansprüchen 7 bis 9 besonders vor
teilhaft, da sowohl die vorhandenen Kabelsysteme voll ausge
nutzt werden als auch Redundanzen bei Störungen gegeben sind.
Bei einem Stromversorgungssystem nach Anspruch 7 können die
Umrichter direkt vom Unterwerk aus wahlweise auf beide Strecken
kabelsysteme geschaltet werden. Die Stromwege vom Unterwerk
zum Schaltabschnitt werden dadurch minimal.
Ein Stromversorgungssystem nach Anspruch 8 führt bei den
Streckenkabelsystemen zu einer Reduzierung der Kabelbelastung.
Die Umrichter speisen zunächst in verschiedene Kabelsysteme,
so daß sich bei zwei Streckenkabelsystemen die Strombelastung
um ca. 50% reduziert bis zu der Stelle, an dem der geschlos
sene Kopplungsschalter die Ströme beider Streckenkabelsysteme
zusammenführt.
Bei einem Stromversorgungssystem nach Anspruch 9 sind die
Stromwege minimal, wobei gleichzeitig die Kabelbelastung
halbiert wird.
Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen, die
Gegenstand der Ansprüche 2 bis 9 sind, werden im folgenden
anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen in
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Stromversorgungssystem nach dem Stand der Technik
bei einer Kurzstrecke,
Fig. 2 bis 4 jeweils den zeitlichen Verlauf der induzierten
Polradspannungen, des Stromes und der Schubkraft
über den Schaltabschnitten einer Kurzstrecke bei
einem Stromversorgungssystem gemäß Fig. 1,
Fig. 5 ein Stromversorgungssystem nach dem Stand der Technik
für eine lange Strecke,
Fig. 6 bis 8 jeweils den zeitlichen Verlauf der induzierten
Polradspannungen, des Stromes und der Schubkraft
über den Schaltabschnitten einer Langstrecke bei
einem Stromversorgungssystem gemäß Fig. 5,
Fig. 9 bis 11 ein erfindungsgemäßes Stromversorgungssystem für
eine Kurzstrecke,
Fig. 12 bis 14 jeweils den zeitlichen Verlauf der induzierten
Polradspannungen, des Stromes und der Schubkraft
über den Schaltabschnitten einer Kurzstrecke bei
einem Stromversorgungssystem gemäß den Fig. 9 bis
11,
Fig. 15 ein erfindungsgemäßes Stromversorgungssystem für eine
Langstrecke,
Fig. 16 bis 18 Beispiele für die Anordnung der Kopplungsschal
ter in einem Stromversorgungssystem gemäß Fig. 15,
Fig. 19 ein Beispiel für die Redundanz des erfindungsgemäßen
Stromversorgungssystems.
In den Fig. 1-19 ist die Statorwicklung eines Linearmotors ent
lang eines Fahrweges für ein Magnetschwebefahrzeug in mehrere
Schaltabschnitte 1-4 unterteilt. In den dargestellten Beispie
len sind die Schaltabschnitte 1-4 gleich lang, sie können je
doch auch unterschiedliche Längen aufweisen. Die Schaltab
schnitte 1-4 sind abwechselnd über jeweils einen Abschnitts
schalter 5-8 an ein erstes und ein zweites Streckenkabelsystem
9 bzw. 10 schaltbar. Jeweils zwei der Abschnittsschalter 5-8
sind in jeweils einer Schaltstelle 24 bzw. 25 angeordnet. In
den in den Figuren dargestellten Beispielen sind die Schalt
abschnitte 1 und 3 dem Streckenkabelsystem 9 und die Schalt
abschnitte 2 und 4 dem Streckenkabelsystem 10 zugeordnet. Bei
Kurzstrecken (Fig. 1 und 9-11) ist den ersten Streckenkabel
system 9 und dem zweiten Streckenkabelsystem 10 jeweils ein
einziger Stromrichter (Umrichter 11 bzw. 12) zugeordnet. Das erste Strecken
kabelsystem 9 ist über einen Einspeiseschalter 13 an den Um
richter 11 und das zweite Streckenkabelsystem 10 über einen
Einspeiseschalter 14 an den Umrichter 12 schaltbar. Die Um
richter 11 und 12 sind mit ihren zugehörigen Einspeiseschal
tern 13 und 14 in einem gemeinsamen Unterwerk 17 angeordnet.
Bei langen Strecken (Fig. 5 und 15-18) sind jedem Strecken
kabelsystem 9 bzw. 10 mehrere Umrichter 11a, 11b bzw. 12a, 12b
zugeordnet. Das erste Streckenkabelsystem 9 ist hierbei über
Einspeiseschalter 13 und 15 an die Umrichter 11a und 11b
schaltbar. Das zweite Streckenkabelsystem 10 ist über jeweils
einen Einspeiseschalter 14 bzw. 16 mit den Umrichtern 12a und
12b verbindbar. Die Umrichter 11a und 12a sind gemeinsam in
einem Unterwerk 17 und die Umrichter 11b und 12b sind in einem
Unterwerk 18, das dem Unterwerk 17 benachbart ist, ange
ordnet.
Das Stromversorgungssystem gemäß der DE-B-23 10 812 wird nach
dem Bocksprung-Steuerverfahren betrieben. Bei diesem Ver
fahren wird jeweils derjenige Schaltabschnitt zugeschaltet
und von einem der beiden Umrichter 11, 12 gespeist, in dem
sich das Fahrzeug gerade befindet. Die Position des
Magnetschwebefahrzeugs ist mit x gekennzeichnet. Der Pfeil 19
bezeichnet die Fahrtrichtung. In dem in Fig. 1 dargestellten
Fall befindet sich das Fahrzeug im Schaltabschnitt 1 und
bewegt sich auf den Schaltabschnitt 2 zu. Solange sich das
Fahrzeug im Schaltabschnitt 1 befindet, sind der Abschnitts
schalter 5 und der Einspeiseschalter 13 geschlossen und die
Abschnittsschalter 6-8 sowie der Einspeiseschalter 14 geöff
net. Dadurch wird nur der Schaltabschnitt 1 vom Umrichter 11
gespeist und in diesem eine Polradspannung Up1 induziert, die
eine Schubkraft F1 ∼ Up1 × I1 liefert. Zur besseren Über
sichtlichkeit sind in den Diagrammen die Polradspannungen und
die Ströme sowie die Schubkräfte in den einzelnen
Schaltabschnitten unterschiedlich groß gezeichnet. Weiterhin
sind in allen Diagrammen die mit 1 indizierten Größen
strichpunktiert und die mit 2 indizierten Größen gestrichelt
dargestellt.
Beim Schaltabschnittswechsel (z. B. von Schaltabschnitt 1 auf
Schaltabschnitt 2) zum Zeitpunkt tA werden zusätzlich noch
der Abschnittsschalter 6 und der Einspeiseschalter 14
geschlossen, so daß der Schaltabschnitt 1 vom Umrichter 11
und der Schaltabschnitt 2 vom Umrichter 12 gespeist werden
(siehe Fig. 2-4). Zu den in den Fig. 2-4 angegebenen Zeit
punkten tw befindet sich das Fahrzeug genau zur Hälfte in den
Schaltabschnitten 1 und 2. Nach dem Schaltabschnittswechsel
(Zeitpunkte tE) werden die bisher geschlossenen Schalter 5
und 13 geöffnet. Der Umrichter 11 ist damit dann abge
schaltet. Bei dem bekannten Steuerverfahren steht - abgesehen
vom Schaltabschnittswechsel - einer der beiden Umrichter
11, 12 ungenutzt still.
Für das Stromversorgungssystem einer langen Strecke (Fig. 5)
gilt ebenfalls, daß nur der Schaltabschnitt von seinen zuge
hörigen Umrichtern gespeist wird, in dem sich das Fahrzeug ge
rade befindet. In Fig. 5 ist das wiederum der Schaltabschnitt
1, der an die Umrichter 11a und 11b geschaltet ist. Der Ab
schnittsschalter 5 sowie die Einspeiseschalter 13 und 15 sind
hierzu geschlossen, die Abschnittsschalter 8 sowie die Ein
speiseschalter 14 und 16 sind geöffnet. Damit wird nur der
Schaltabschnitt 1 mit einem Strom I₁ versorgt. Der über den
Abschnittsschalter 5 fließende Strom I₁ ist die Summe der von
den Umrichtern 11a und 11b in das Streckenkabelsystem 9 einge
speisten Ströme I1a und I1b.
Bei einem Wechsel von Schaltabschnitt 1 auf Schaltabschnitt 2
werden zum Zeitpunkt tA zusätzlich noch der Abschnittsschalter
6 sowie die Einspeiseschalter 14 und 16 geschlossen, so daß
der Schaltabschnitt 1 von den Umrichtern 11a und 11b und der
Schaltabschnitt 2 von den Umrichtern 12a und 12b gespeist wer
den. Nach dem Schaltabschnittswechsel (Zeitpunkt tE) werden
die bisher geschlossenen Schalter 5, 13 und 15 geöffnet. Die
Umrichter 11a und 11b sind dann abgeschaltet. Auch bei langen
Strecken steht also mit Ausnahme des Schaltabschnittswechsels
die Hälfte der Umrichter ungenutzt still (siehe Diagramme in
Fig. 6-8). Mit tw ist wiederum der Zeitpunkt bezeichnet, zu dem
sich das Fahrzeug jeweils zur Hälfte in den Schaltabschnitten
1 und 2 befindet.
Bei dem erfindungsgemäßen Stromversorgungssystem (Fig. 9-11 und
15) sind Kopplungsschalter 20, 21 vorgesehen, durch die die
Streckenkabelsysteme 9, 10 miteinander derart verbindbar sind,
daß der Schaltabschnitt, in welchem sich das Fahrzeug gerade
befindet, immer an alle Umrichter 11, 12 bzw. 11a, 11b und 12a,
12b geschaltet ist.
Bei Kurzstrecken (Fig. 9-11) bieten sich für den Einbau von
Kopplungsschaltern die an den Enden des Streckenkabelsystems
9, 10 vorhandenen Schaltstellen 22, 23 an.
Solange sich das Fahrzeug im Schaltabschnitt 1 befindet,
(Fig. 9; Zeitpunkt t₁ in Fig. 12-14), ist einer der beiden Kopp
lungsschalter 20, 21 (z. B. Kopplungsschalter 21) geschlossen.
Außerdem sind der Abschnittsschalter 5 sowie die Einspeise
schalter 13 und 14 geschlossen und die Abschnittsschalter 6-8
geöffnet. Dadurch ist der Schaltabschnitt 1 sowohl an den Um
richter 11 als auch an den Umrichter 12 geschaltet (Umrichter
11 direkt über das erste Streckenkabelsystem 9; Umrichter 12
über das zweite Streckenkabelsystem 10, den Kopplungsschalter
21, das erste Streckenkabelsystem 9 und den geschlossenen Ab
schnittsschalter 5). Der im Schaltabschnitt 1 fließende Strom
I ist also die Summe der von den Umrichtern 11 und 12 einge
speisten Ströme I₁ und I₂.
Beim Wechsel von Schaltabschnitt 1 auf Schaltabschnitt 2
(Fig. 10; Zeitpunkt t₃ in Fig. 12-14) werden die Streckenkabel
systeme 9 und 10 durch Öffnen des Kopplungsschalters 21 von
einander getrennt. Gleichzeitig wird der Abschnittsschalter 6
geschlossen, so daß der Schaltabschnitt 1 vom Umrichter 11
(Strom I₁) und der Schaltabschnitt 2 vom Umrichter 12 (Strom
I₂) gespeist werden. Mit tw ist wiederum der Zeitpunkt be
zeichnet, zu dem sich das Fahrzeug jeweils zur Hälfte in den
Schaltabschnitten 1 und 2 befindet.
Nach dem Schaltabschnittswechsel befindet sich das Fahrzeug im
Schaltabschnitt 2 (Fig. 11; Zeitpunkt t₄ in Fig. 12-14). Der
bisher geschlossene Abschnittsschalter 5 wird geöffnet und der
Kopplungsschalter 21 wieder geschlossen. Damit fließt nur noch
im Schaltabschnitt 2 ein Strom I, der wiederum die Summe der
von den Umrichtern 11 und 12 eingespeisten Ströme I₁ und I₂
ist.
Aus den Schaltbildern (Fig. 9-11) ist in Verbindung mit den
Diagrammen (Fig. 12-14) die Funktionsweise des erfindungsge
mäßen Stromversorgungssystems bei einem Schaltabschnitts
wechsel erkennbar.
Das Fahrzeug befindet sich zunächst im Schaltabschnitt 1 und
der Umrichter 11 speist mit I₁ diesen Schaltabschnitt. Gleich
zeitig mit dem Öffnen des Kopplungsschalters 21 regelt der
Umrichter 12 den Strom I₂ auf Null. Dann wird der Schaltab
schnitt 2 zugeschaltet. Der Umrichter 12 regelt den Strom I₂
wieder auf und speist nun über das Streckenkabelsystem 9 den
Schaltabschnitt 2. Währenddessen ist das Fahrzeug zur Hälfte
in den Schaltabschnitt 2 eingefahren (Fig. 10). Nunmehr regelt
der Umrichter 11 den Strom I₁ auf Null, der Schaltabschnitt 1
wird abgeschaltet und der Kopplungsschalter 21 wieder ge
schlossen. Anschließend regelt der Umrichter 11 den Strom I₁
auf und speist den Schaltabschnitt 2 über das Streckenkabel
system 9, den Kopplungsschalter 21 und das Streckenkabelsystem
10 (Fig. 11).
Bei dem erfindungsgemäßen Stromversorgungssystem für eine
Langstrecke (Fig. 15-18) können die Kopplungsschalter 20, 21 in
den Schaltstellen 24, 25 der Abschnittsschalter 5 und 6 bzw. 7
und 8 angeordnet sein; in Fig. 15 ist ein einziger Kopplungs
schalter 21 in der Schaltstelle 25 angeordnet, in Fig. 18 ist
der Kopplungsschalter 20 in der Schaltstelle 24 und der Kopp
lungsschalter 21 in der Schaltstelle 25 angeordnet.
Die Steuerung der einzelnen Schaltabschnitte sowie die Rege
lung der Ströme erfolgt analog zu der Regelung bzw. Steuerung
bei Kurzstrecken.
In Fig. 15 befindet sich das Fahrzeug im Schaltabschnitt 1. Der
Kopplungsschalter 21 sowie die Einspeiseschalter 13 bis 16 und
der Abschnittsschalter 5 sind geschlossen. Die Abschnitts
schalter 6-8 sind geöffnet. Dadurch ist der Schaltabschnitt 1
sowohl an die Umrichter 11a, 11b sowie 12a, 12b geschaltet (die
Umrichter 11a und 11b direkt über das erste Streckenkabel
system 9; die Umrichter 12a und 12b über das zweite Strecken
kabelsystem 10, den Kopplungsschalter 21 und das erste
Streckenkabelsystem 9 sowie den geschlossenen Abschnitts
schalter 5). Der im Schaltabschnitt 1 fließende Strom I ist
also die Summe der von den Umrichtern 11a, 11b sowie 12a, 12b
eingespeisten Ströme I₁ und I₂. Die Ströme I₁ bzw. I₂ sind
wiederum die Summe aus den Strömen I1a und I1b bzw. I2a und
I2b.
Neben der Anordnung der Kopplungsschalter 20, 21 in den Schalt
stellen 24, 25 (Fig. 15 und 18) können die Kopplungsschalter 20,
21 alternativ auch in den Unterwerken 17 und/oder 18 (Fig. 16)
sowie zwischen den Unterwerken 17, 18 (Fig. 17) angeordnet wer
den. Auch bei den Beispielen in Fig. 16 und 17 befindet sich
das Fahrzeug wiederum im Schaltabschnitt 1, so daß bezüglich
des Stromflusses sowie des Schaltabschnittwechsels auf die
vorstehenden Erläuterungen verwiesen wird.
Wie in Fig. 19 dargestellt, kann bei Störungen in der Strecken
verschaltung des erfindungsgemäßen Stromversorgungssystems,
z. B. eine Unterbrechung 26, im Streckenkabelsystem 10, der
Strom über die Kopplungsschalter 20 und 21 auf alternativem
Weg (erstes Streckenkabelsystem 9) zum Schaltabschnitt 4
transportiert werden. Es ergeben sich damit in vorteilhafter
Weise Redundanzen bei Störungen.
Claims (9)
1. Stromversorgungssystem für einen Langstatormotor, das
folgende Merkmale umfaßt:
- a) Die Statorwicklung des Langstatormotors ist entlang eines Fahrwegs für ein Magnetschwebefahrzeug in mehrere steuer bare Schaltabschnitte (1-4) unterteilt, die abwechselnd wenigstens einem ersten und einem zweiten Streckenkabel system (9, 10) zugeordnet sind,
- b) die Schaltabschnitte (1-4) sind über Abschnittsschalter (5-8) an die Streckenkabelsysteme (9, 10) und diese wiederum über Einspeiseschalter (13-16) an jeweils wenigstens eine Stromversorgungseinrichtung (11, 12; 11a, 11b, 12a, 12b) schaltbar,
- c) die Streckenkabelsysteme (9, 10) sind durch wenigstens einen steuerbaren Kopplungsschalter (20, 21) direkt miteinander verbunden, wobei Einspeiseschalter (13-16) und Kopplungsschalter (20, 21) so steuerbar sind, daß der Schaltabschnitt (1-4), in welchem sich das Fahrzeug gerade befindet, immer an alle Streckenkabelsysteme (9, 10) geschaltet ist, und daß bei einem Schaltabschnittswechsel die beiden betroffenen Schaltabschnitte (1-4) an jeweils ein Streckenkabelsystem (9, 10) geschaltet sind.
2. Stromversorgungssystem nach Anspruch 1, mit einer Fahrzeug-
Erfassungseinrichtung, die die Lage des Magnetschwebefahrzeugs
zur Steuerung der Schaltabschnitte (1-4) erfaßt und zur Steue
rung der Kopplungsschalter (9, 10) dient.
3. Stromversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
jedem Streckenkabelsystem (9, 10) genau eine Stromversorgungs
einrichtung zugeordnet ist, die jeweils einen Stromrichter
(11, 12) umfaßt und die zusammen mit den zugehörigen Einspeise
schaltern (13, 14) in einem einzigen Unterwerk (17) angeordnet
ist.
4. Stromversorgungssystem nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
jedem Streckenkabelsystem (9, 10) mehrere Stromversorgungsein
richtungen zugeordnet sind, die jeweils einen Stromrichter (11a,
11b, 12a, 12b) umfassen und die zusammen mit den zugehörigen
Einspeiseschaltern (13-16) auf mehrere Unterwerke (17, 18) ver
teilt angeordnet sind, wobei ein Schaltabschnitt (1-4) gleich
zeitig von wenigstens zwei Umrichtern (11a, 11b, 12a, 12b) aus
benachbarten Unterwerken (17, 18) gespeist ist.
5. Stromversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1-4, bei
dem die Abschnittsschalter (5-8) für jeden Schaltabschnitt
(1-4) in Schaltstellen (24, 25) angeordnet sind.
6. Stromversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1-3, bei
dem die Kopplungsschalter (20, 21) an den Enden der Strecken
kabelsysteme (9, 10) angeordnet sind.
7. Stromversorgungssystem nach Anspruch 3 oder 4, bei dem die
Kopplungsschalter (20, 21) im Unterwerk (17, 18) angeordnet
sind.
8. Stromversorgungssystem nach Anspruch 4, bei dem die Kopp
lungsschalter (20, 21) zwischen den Unterwerken (17, 18) ange
ordnet sind.
9. Stromversorgungssystem nach Anspruch 5, bei dem in jeder
Schaltstelle (24, 25) wenigstens ein Kopplungsschalter (20, 21)
angeordnet ist.
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