DE4129691C2 - Katheter - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Katheter, insbesonde­ re zum Schutz der Harnröhrenwand bei der interstitiellen Ther­ mokoagulation von Prostatatumoren, mit einem ersten Kanal, welcher zur Harnblasenfüllung verwendet wird, und einem mit einem Kühlmittel gefüllten zweiten Kanal, der in einen ersten proximalen Ballon zur Aufnahme des Kühlmittels mündet, und einem dritten Kanal, welcher am distalen Katheterende in einen zweiten distalen Ballon mündet, der mit einem flüssigen und/oder gasförmigen Medium befüllbar ist und zur Fixierung des Katheters am Blasenauslaß dient, wobei die Kanäle inein­ ander und/oder nebeneinander geführt sind, und Temperaturfühler.

Verschiedenartige Katheter für die Thermokoagulation von Pro­ statatumoren sind bereits aus dem Stand der Technik bekannt. So beschreibt die EP 0 370 890 A1 einen Mehrwegekatheter mit einer Wärmeerzeugungsvorrichtung. Dieser Katheter weist ineinander geführte Kanäle zur Kühlung des Katheters und der Harnröhrenwand sowie für die Befüllung eines Ballons mit einer Füllflüssigkeit zur Fixierung des Katheters in der Blase und die Aufnahme eines Temperaturfühlers zur Messung der Tem­ peratur im oder an der Außenseite des Katheters auf.

Nachteilig an diesem Stand der Technik ist jedoch, daß hier nur Temperaturmessungen vorgenommen werden können. Gerade bei der interstitiellen Thermokoagulation (ITK) ist es aber erfor­ derlich, neben Temperaturmessungen auch Druckmessungen durch­ zuführen, um eventuell auftretende Temperatur- und/oder Druck­ schädigungen an beispielsweise der Harnröhrenwand zu verhin­ dern.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kathe­ ter der eingangs genannten Art bereitzustellen, der eine gleichzeitige Temperatur- und Druckmessung sowie eine Tempe­ ratur- und Druckregelung erlaubt.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der erfindungsgemäße Katheter Druckfühler aufweist, wobei die Temperaturfühler und die Druckfühler über ein leitfähiges Material mit Druck- und Temperaturmeßgeräten sowie Regelungsgeräten für Temperatur und Druck außerhalb des Katheters verbunden sind. Die Druck- und Temperaturfühler sind zudem an der Oberfläche eines ersten Ballones zur Aufnahme des Kühlmittels befestigt und mit einer kunststoffartigen Schutzschicht überzogen. Damit ist es erfindungsgemäß möglich, Temperatur- und Druckschäden an bei­ spielsweise der Harnröhrenwand während des operativen Eingrif­ fes zu vermeiden.

Vorteilhafterweise besteht der erfindungsgemäße Anmeldungs­ gegenstand aus Kunststoff.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung er­ geben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbei­ spiel.

Die Figur zeigt eine schematische Darstellung des erfindungs­ gemäßen Katheters 10. Der Katheter 10 ist als Dreiwegkatheter ausgebildet. Dabei ist ein erster Kanal 12, welcher zur Harnblasenfüllung verwendet wird, mit einem mit einem Kühlmittel gefüllten zweiten Kanal 14, der in einem ersten proximalen Ballon 22 zur Aufnahme des Kühlmittels mündet, und mit einem dritten Kanal 16, welcher am distalen Katheterende 20 in einen zweiten distalen Ballon 18 mündet, der mit einem flüssigen und/oder gasförmigen Medium befüllbar ist und zur Fixierung des Katheters 10 am Blasenauslaß dient, ineinander und/oder nebeneinander geführt. Ein leitfähiges Material (nicht dargestellt) verbindet Druck- und Temperaturfühler 28, 30, welche an der Oberfläche des ersten Ballones 22 befestigt und mit einer kunststoffartigen Schutzschicht 26 überzogen sind, mit Druck- und Temperaturmeßgeräten (M₁, M₂, M₃) sowie Regelungsgeräten für Temperatur und Druck (nicht dargestellt) außerhalb des Katheters 10 verbunden.

Bei Applizierung von Wärme mittels einer Temperaturquelle an erkranktes Gewebe werden mittels der Druck- und Temperatur­ fühler 28, 30 die Druck- und Temperaturbedingungen im umge­ benden, nicht erkrankten und damit nicht zu behandelnden Ge­ webe gemessen und kontrolliert. Der Katheter 10 verhindert eine Überhitzung und somit eine Schädigung dieses Gewebes. Gleichzeitig wird die Druckentwicklung an dieser Stelle kon­ trolliert, so daß auch eine mechanische Schädigung durch zu starke Druckbelastung des nicht zu behandelnden Gewebes, z. B. durch die Wärmeerzeugungsvorrichtung oder durch die Volumen­ zunahme des wärmebehandelten Tumorgewebes, verhindert wird.

Der erfindungsgemäße Katheter 10 besteht aus Kunststoff, bei­ spielsweise Silikon oder Latex oder Gummi oder Polyurethan.

Claims (2)

1. Katheter, insbesondere zum Schutz der Harnröhrenwand bei der interstitiellen Thermokoagulation von Prostatatumo­ ren, mit einem ersten Kanal (12), welcher zur Harnblasen­ füllung verwendet wird, und einem mit einem Kühlmittel gefüllten zweiten Kanal (14), der in einen ersten proxi­ malen Ballon (22) zur Aufnahme des Kühlmittels mündet, und einem dritten Kanal (16), welcher am distalen Kathe­ terende (20) in einen zweiten distalen Ballon (18) mün­ det, der mit einem flüssigen und/oder gasförmigen Medium befüllbar ist und zur Fixierung des Katheters (10) am Blasenauslaß dient, wobei die Kanäle (12, 14, 16) in­ einander und/oder nebeneinander geführt sind, und Temperaturfühlern (28), dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter (10) Druckfühler (30) aufweist, wobei die Temperaturfühler (28) und die Druckfühler (30) über ein leitfähiges Material mit Druck- und Temperatur­ meßgeräten (M₁, M₂, M₃) sowie Regelungsgeräten für Temperatur und Druck außerhalb des Katheters (10) verbunden sind und die Druck- und Temperaturfühler (28, 30) an der Oberfläche des ersten Ballones (22) befestigt und mit einer kunststoffartigen Schutzschicht (26) überzogen sind.

2. Katheter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Katheter (10) aus Kunststoff besteht.