DE4129642C2 - Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und/oder niederen Alkylestern von Methacrylsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und/oder niederen Alkylestern von MethacrylsäureInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Methacrylsäure und/oder den niederen Alkylestern davon, wobei ein
Katalysator mit hoher Aktivität für die katalytische,
oxidative Dehydrierungsreaktion von Isobuttersäure und/oder
deren niederen Alkylestern sowie für die katalytische, oxida
tive Dehydroveresterungsreaktion zwischen Isobuttersäure und
einem niederen Alkohol verwendet wird.
Herkömmliche Katalysatoren, die bei der Herstellung von
Methacrylsäure oder deren Estern durch eine katalytische,
oxidative Dehydrierungsreaktion von Isobuttersäure oder
Estern eingesetzt werden, lassen sich grob in die beiden fol
genden Typen einteilen.
Bei dem einem Katalysatortyp handelt es sich um ein
Mischoxidsystem, das aus Katalysatoren mit einem Gehalt an
Phosphor-Eisen als Hauptbestandteil und anderen Metallen
besteht. Derartige Katalysatoren sind beispielsweise in JP-A-
50-41812, 57-134442, 57-147441 und 58-185539 sowie in
US-A 3 855 279, 3 717 673, 4 029 695 und 4 355 176 beschrie
ben.
Beim anderen Typ handelt es sich um ein Katalysatorsystem,
das jeweils aus einer Heteropolysäure oder einen Salz davon
mit einem Gehalt an Phosphor-Molybdän als Hauptbestandteil
besteht. Derartige Katalysatoren sind in JP-B-48-19614, 48-
76812 und 54-11290 und in JP-A 50-4017, 51-118718, 52-108918,
53-82720, 57-50938, 57-72936, 58-96040, 50-16850, 59-128351
und 60-209258 beschrieben.
Jedoch treten bei den vorstehenden Katalysatorsystemen beim
großtechnischen Einsatz zahlreiche Schwierigkeiten auf. Spe
ziell erfordert die Verwendung des vorstehenden Phosphor-
Eisen-Katalysators eine große Menge an Dampf im Reaktionssy
stem und bringt hohe Kosten bei der Isolierung des Produkts
mit sich, während die vorerwähnten Phosphor-Molybdän-Kataly
satoren zu niedrigen Ausbeuten an Methyacrylsäure oder den
niederen Alkylestern davon führen und außerdem aufgrund der
geringen Wärmestabilität dieser Katalysatoren Schwierigkeiten
beim Langzeiteinsatz auftreten.
In Journal of Catalysis, Bd. 98 (1986), S. 401-410 wird ausgeführt,
daß sich Methacrylsäure herstellen läßt, indem man die kata
lytische, oxidative Dehydrierungsreaktion von Isobuttersäure
unter Verwendung eines Zweikomponenten-Mischoxids durchführt,
wobei ein Atomverhältnis von Phosphor zu Vanadium
(nachstehend als Atomverhältnis P/V bezeichnet) im Bereich
von 1,0 bis 1,6 vorliegt. Jedoch beträgt bei der vorstehenden
Reaktion die Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure nur
etwa 60 Mol-%, selbst wenn der Umsatz von Isobuttersäure ge
ring ist. Die Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure sinkt
auf etwa 50 Mol-% ab, wenn die Umsetzung von Isobuttersäure
hoch ist. Die hohe Reaktionstemperatur trägt ebenfalls zur
geringen Selektivität bei.
Aufgabe der Erfindung ist es, die vorstehend erwähnten
Schwierigkeiten zu überwinden und ein Verfahren zur Her
stellung von Methacrylsäure oder deren niederen Alkylestern
bereitzustellen, das einen hohen Umsatz an Isobuttersäure und
eine hohe Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure oder deren
niederen Alkylestern ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren
bereitgestellt, bei dem ein Katalysator eingesetzt wird, der
aus einem Mischoxid, aus
α-, β- oder -γ-Divanadyl-pyrophosphat oder einem Gemisch
aus mindestens zwei dieser Verbindungen besteht, das Phos
phor und vierwertiges Vanadium in einem Atomverhältnis
von 1,00 bis 1,03 enthält und das durch thermische Aktivie
rung von VOHPO4.0,5 H2O als Vorstufe bei einer Temperatur
zwischen 300 und 700°C gebildet worden ist, wobei die
Vorstufe durch Reduktion einer Vanadiumverbindung mit
einem Reduktionsmittel, Umsetzung des Reduktionsproduktes
mit einer Phosphorverbindung und anschließende Entfer
nung der überschüssigen Phosphorverbindung durch wiederholtes
Waschen und Filtrieren erhältlich ist.
Der erfindungsgemäß verwendete Katalysator ermöglicht einen hohen Um
satz an Isobuttersäure und eine hohe Selektivität in Bezug
auf Methacrylsäure, ohne daß Schwierigkeiten in Bezug auf
hohe Kosten bei der Isolierung der gewünschten Produkte oder
in Bezug auf eine mangelnde Wärmestabilität des Katalysators
auftreten.
Die Erfindung ist somit auf ein Verfahren unter Verwendung eines
Katalysators auf der Basis
eines zweikomponentigen Mischoxids abgestellt, bei dem in Be
zug auf die Kosten der Isolierung der gewünschten Produkte
und in Bezug auf die Wärmestabilität des Katalysators keine
Schwierigkeiten auf treten. Der Katalysator besitzt eine sehr
hohe Aktivität bei der katalytischen, oxidativen Dehydrie
rungsreaktion von Isobuttersäure oder niederen Alkylestern
davon (oder bei der katalytischen, oxidativen Dehydrovereste
rungsreaktion zwischen Isobuttersäure und einem niederen Al
kohol) und weist eine überlegene Selektivität in Bezug auf
Methacrylsäure oder deren niederen Alkylestern auf.
Bei der Vorstufe des erfindungsgemäß eingesetzten Katalysators handelt
es sich um VOHPO4.0,5 H2O, das ausgeprägte Maxima bei d-Werten
(Abständen) von 5,72, 4,54, 3,58, 3,30, 3,12 und 2,94 auf
weist. Diese Vorstufe läßt sich in fast reiner Form erhalten,
indem man eine Vanadiumverbindung, wie Vanadiumoxid, mit
einem Reduktionsmittel, wie Chlorwasserstoff, reduziert, das
Reduktionsprodukt mit einer Phosphorverbindung, wie Ortho
phosphorsäure, umsetzt und anschließend die überschüssige
Phosphorverbindung durch wiederholtes Waschen und Filtrieren
entfernt.
Das Erwärmen dieser Vorstufe in einem inaktiven Gas, wie
Stickstoff oder Helium, auf eine Temperatur zwischen 300 und
700°C stellt ein Verfahren dar, der Vorstufe katalytische Ak
tivität zu verleihen. Das Atomverhältnis P/V im erfindungsge
mäß eingesetzten Katalysator ist aus den folgenden Gründen auf 1.00 oder
mehr und 1,03 oder weniger beschränkt. Ein Atomverhältnis
P/V < 1,00 ist unerwünscht, da aufgrund des Einflusses von
freiem, nicht an Phosphor gebundenem Vanadiumoxid die oxida
tive Reaktion von Isobuttersäure übermäßig stark abläuft, was
zur Bildung der Kohlenoxide CO und CO2 führt. Auf der anderen
Seite ist ein Atomverhältnis P/V von mehr als 1,03 aufgrund
einer verringerten Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure
ungünstig, was aus der Neigung von Isobuttersäure zur Zerset
zung zu Kohlenoxiden oder Propylen resultiert, wobei diese
Zersetzung auf eine übermäßig hohe Acidität des Katalysators
aufgrund der Anwesenheit von überschüssigen Phosphorverbin
dungen, wie H3PO4 und VO(H2PO4)2, im Katalysator zurückzufüh
ren ist. Daher ist es wichtig, als Vorstufe für den erfin
dungsgemäß verwendeten Katalysator möglichst reines VOHPO4.0,52O her
zustellen, in dem das Atomverhältnis P/V 1,00 oder mehr be
trägt oder dem Wert 1,00 möglichst nahe kommt. Die vorerwähn
ten verunreinigenden Verbindungen lassen sich leicht durch
Waschen mit Wasser oder einer schwach basischen wässrigen Lö
sung, wie einer wässrigen Dinatriumhydrogenphosphatlösung,
entfernen, da diese Verbindungen eine hohe Löslichkeit in
Wasser besitzen. Insbesondere läßt sich eine erhöhte Selekti
vität in Bezug auf Methacrylsäure erreichen, indem man die
Vorstufe mit einer schwach basischen wässrigen Lösung wäscht,
bevor man sie mit Alkali behandelt. Da eine Entfernung der
vorerwähnten verunreinigenden Verbindungen nach der thermi
schen Behandlung schwierig ist, ist es wünschenswert, sie be
reits aus der Vorstufe zu entfernen.
Eine thermische Aktivierung von VOHPO4.0,5 H2O führt im allge
meinen zu drei Typen von Divanadyl-pyrophosphat, nämlich α-,
β- und γ-Divanadyl-pyrophosphat. Beliebige der drei vorste
henden Typen oder ein Gemisch von mindestens zwei davon kön
nen für den erfindungsgemäß eingesetzten Katalysator verwendet werden.
Katalysatoren, die durch thermische Behandlung von möglichst
reinem VOHPO4.0,5 H2O als Vorstufe hergestellt worden sind,
besitzen eine überlegene katalytische Leistungsfähigkeit.
Zu den verwendbaren Phosphorquellen gehören
Verbindungen mit einem Gehalt an 5-wertigem Phosphor, wie Or
thophosphorsäure, Pyrophosphorsäure, Phosphorpentoxid, Phos
phorpentachlorid und Natriumphosphat. Zu den
verwendbaren Vanadiumquellen gehören Verbindungen mit 5-wer
tigem Vanadium, wie Vanadiumpentoxid, Metavanadinsäure und
Pyrovanadinsäure sowie Verbindungen mit einem Gehalt an 4-
wertigem Vanadium, wie Vanadiumdioxid. Obgleich keine Be
schränkung auf bestimmte Kombinationen der vorerwähnten Ver
bindungen besteht, wird eine Kombination aus Orthophosphor
säure und Vanadiumpentoxid besonders bevorzugt.
Ein gebräuchliches Reduktionsmittel, wie Chlorwasserstoff,
Hydroxylamin-hydrochlorid, Hydrazin oder Derivate davon oder
aliphatische Alkohole mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen können
als Mittel zur Reduktion der Verbindungen mit einem Gehalt an
5-wertigem Vanadium verwendet werden.
Die thermische Behandlung, die durchgeführt wird, um der Vor
stufe katalytische Aktivität zu verleihen, kann in einem in
aktiven Gas oder einem reaktiven Gas durchgeführt werden, wo
bei die Temperatur bei der thermischen Behandlung bei 300 bis
700°C liegen muß. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei
einer Temperatur von weniger als 300°C keine katalytische Ak
tivität erzielt wird, da dabei die Dehydrierungsreaktion der
Vorstufe VOHPO4.0,5 H2O nicht abläuft. Eine Temperatur von
mehr als 700°C führt zu einem verminderten katalytischen Lei
stungsvermögen, was auf eine partielle Zersetzung des Kataly
sators (VO)2P2O7 zu VOPO4 zurückzuführen ist. Der besonders
bevorzugte Temperaturbereich beträgt 350 bis 600°C.
Ein gemischtes Gas mit einem Gehalt an Isobuttersäure
und/oder den niederen Alkylestern davon und Sauerstoff in
einem Molverhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 10 und insbesondere von
1 : 1 bis 1 : 5 wird vorzugsweise als Ausgangsgas zur Herstellung
von Methacrylsäure und/oder den niederen Alkylestern davon
verwendet. Ein Gasgemisch mit einem Gehalt an 0,5 bis 10
Vol.-% Isobuttersäure, mit der 0,5- bis 10-fachen Molmenge
von Isobuttersäure in Bezug auf Sauerstoff und der 1- bis 30-
fachen Molmenge von Isobuttersäure in Bezug auf einen niede
ren Alkohol wird vorzugsweise bei der Herstellung von niede
ren Alkylestern von Methacrylsäure aus Isobuttersäure und
einem niederen Alkohol als Ausgangsgas verwendet.
Obgleich Dampf im vorstehend genannten Ausgangsgas nicht vor
handen sein muß, wird ein Dampfanteil in der 0,5- bis 10-fa
chen Molmenge in Bezug auf Isobuttersäure und/oder den niede
ren Alkylestern davon bevorzugt. Ferner wird das Ausgangsgas
vorzugsweise mit einem nicht-reaktiven Gas, wie Stickstoff,
Kohlendioxid oder Helium, verdünnt.
Es ist auch möglich, Abgas der erfindungsgemässen katalyti
schen, oxidativen Dehydrierungsreaktion oder der erfindungs
gemässen katalytischen, oxidativen Dehydroveresterungsreak
tion direkt oder nach einer Oxidationsbehandlung als Verdün
nungsgas zu verwenden. Ferner wird eine Reaktionstemperatur
von 200 bis 500°C bevorzugt, um zu ermöglichen, daß das Gas
einer katalytischen, oxidativen Dehydrierungsreaktion oder
einer katalytischen, oxidativen Dehydroveresterungsreaktion
unterliegt. Es ist wünschenswert, das Ausgangsgas bei einem
Druck zwischen Normaldruck und 2,94 MPa (30 kg/m2) in Kontakt mit dem
vorerwähnten Katalysator zu bringen.
Die vorstehenden Ausführungen beziehen sich vorwiegend auf
die katalytische, oxidative Dehydrierungsreaktion von Isobut
tersäure. Die Erfindung kann auch auf Isubutyraldehyd an
stelle von Isobuttetsäure angewandt werden.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher
erläutert.
10 g Vanadiumpentoxid werden zu 80 ml Isobutylalkohol gege
ben. Anschließend wird Chlorwasserstoffgas 5 Minuten unter
Rühren durch das Gemisch geleitet. Sodann wird das Gemisch
mit 11,3 g 99-gewichtsprozentiger Orthophosphorsäure versetzt
und anschließend 1 Stunde unter Rückfluß erwärmt. Im Anschluß
daran wird das Gemisch mit 100 ml Toluol versetzt und zur
Entfernung von Isobutylalkohol erwärmt. Der im Toluol gebil
dete Niederschlag wird durch Filtration entfernt und in de
stilliertes Wasser gegeben. Das erhaltene wässrige Gemisch
wird erwärmt und gerührt, um überschüssigen Phosphor und als
Verunreinigung gebildetes VO(H2PO4)2 im destillierten Wasser
zu lösen und damit zu entfernen. Der erhaltene Feststoff wird
nach der Siedebehandlung einer Röntgenbeugungsuntersuchung
unterworfen. Diese Behandlung wird so oft wiederholt, bis die
für VO(H2PO4)2 typischen Beugungswerte (Abstände d = 6,34,
3,99 und 3,58) nicht mehr auftreten. Auf diese Weise erhält
man die gewünschte Vorstufe. Durch eine Röntgenbeugungsunter
suchung läßt sich feststellen, daß es sich bei dieser Vor
stufe um VOHPO4.0,5 H2O handelt, da diese Verbindung Maxima
bei d-Werten von 5,72, 4,54, 3,58, 3,30, 3,12 und 2,94 auf
weist. 5 g dieser Vorstufe werden in ein Durchfluß-Reaktions
rohr gepackt. Zur Aktivierung der Vorstufe wird 8 Stunden He
liumgas bei einer Temperatur von 400°C durchgeleitet. Auf
diese Weise erhält man einen Katalysator.
Bei Durchführung einer katalytischen, oxidativen Dehydrie
rungsreaktion von Isobuttersäure bei 310°C in Gegenwart des
vorstehenden Katalysators und unter Verwendung eines Gasgemi
sches aus 6 ml/min Isobuttersäure, 10 ml/min Sauerstoff, 6
ml/min Dampf und 80 ml/min Helium weist der Katalysator ein
hervorragendes katalytisches Leistungsvermögen auf, was sich
in einem 100%igen Umsatz von Isobuttersäure und einer Selek
tivität in Bezug auf Methacrylsäure von 82% zeigt. Es wird
kein Propylen als Nebenprodukt nachgewiesen. Die Selektivität
in Bezug auf Aceton beträgt 14,6% und in Bezug auf Kohlendi
oxide 3,2%. Die Elementaranalyse des Katalysators in Bezug
auf Phosphor und Vanadium bestätigt, daß das Atomverhältnis
P/V 1,00 beträgt. Ferner wird der Katalysator durch Röntgen
beugungsuntersuchung als β-Divanadyl-pyrophosphat identifi
ziert.
10 g Vanadiumpentoxid und 54 ml Orthophosphorsäure werden zu
100 ml destilliertem Wasser gegeben. Das erhaltene Gemisch
wird 16 Stunden bei 100°C unter Rückfluß erwärmt und sodann
filtriert. Der Niederschlag wird gewaschen. Man erhält α-
VOPO4.2 H2O. Anschließend werden 200 ml 2-Butylalkohol zu 10 g
α-VOPO4.2 H2O gegeben. Das erhaltene Gemisch wird vor der Fil
tration 6 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Das gebildete feste
Material wird gemäß Beispiel 1 in destilliertem Wasser zum
Sieden gebracht, um überschüssigen Phosphor und wasserlösli
che Verunreinigungen zu entfernen. Man erhält VOHPO4.0,5 O2
als Katalysator-Vorstufe. Packt man 5 g der Vorstufe in ein
Durchfluß-Reaktionsrohr und führt man die gleiche Aktivie
rungsbehandlung und oxidative Dehydrierungsreaktion von Iso
buttersäure wie in Beispiel 1 durch, so erreicht man bei
einer Reaktionstemperatur von 320°C hervorragende Ergebnisse,
nämlich einen Umsatz von Isobuttersäure von 87,2% und eine
Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure von 82,1%. Die Se
lektivität in Bezug auf als Nebenprodukt gebildetes Aceton
beträgt 16,2% und in Bezug auf als Nebenprodukt gebildetes
Propylen 2,7% Das Atomverhältnis P/V im vorstehenden Kata
lysator beträgt 1,00. Dieser Katalysator wird durch Röntgen
beugungsuntersuchung als γ-Divanadyl-pyrophosphat identifi
ziert.
14,3 g Hydroxylamin-hydrochlorid und 23,1 g 85-gewichtspro
zentige orthophosphorsäure werden zu 200 ml destilliertem
Wasser gegeben. Das erhaltene Gemisch wird zur Bildung einer
Lösung auf 70°C erwärmt. Anschließend wird die Lösung mit
18,4 g Vanadiumpentoxid versetzt. Das erhaltene Gemisch wird
zur Durchführung der Reaktion 1 Stunde unter Rühren erwärmt.
Sodann wird das Reaktionsgemisch bei 110°C zur Trockne einge
dampft. Der verbliebene Feststoff wird mit 100 ml destillier
tem Wasser versetzt, einer Siedebehandlung unterworfen, ab
filtriert und mit Wasser gewaschen, um wasserlösliche Be
standteile zu entfernen. Sodann wird bei 130°C getrocknet.
Man erhält eine Katalysator-Vorstufe. Diese Vorstufe wird zur
Herstellung eines Katalysators aktiviert, indem man sie 2
stunden in einem Stickstoffstrom auf 550°C erwärmt. Das
Atomverhältnis P/v in diesem Katalysator beträgt 1,00. Der
Katalysator wird durch Röntgenbeugungsuntersuchung als α-Di
vanadyl-pyrophosphat identifiziert.
Bei der Durchführung der oxidativen Dehydrierungsreaktion von
Isobuttersäure in Gegenwart des vorstehenden Katalysators ge
mäß Beispiel 1, mit der Abänderung, daß die Reaktionstempera
tur 340°C beträgt, erhält man einen Katalysator mit hohem ka
talytischem Leistungsvermögen, was sich durch einen Umsatz
von Isobuttersäure von 100% und eine Selektivität in Bezug
auf Methacrylsäure von 73,2% zeigt.
Ein Katalysator wird auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
hergestellt, mit der Abänderung, daß die Maßnahme der Zugabe
des Niederschlags in Toluol zu destilliertem Wasser und das
anschließende Erwärmen und Rühren des wäßrigen Gemisches zur
Entfernung von überschüssigem Phosphor und VO(H2PO4)2 wegge
lassen wird. Die oxidative Dehydrierungsreaktion von Isobut
tersäure wird in Gegenwart des Katalysators durchgeführt.
Der Umsatz an Isobuttersäure beträgt 90,6%, die Selektivität
in Bezug auf Methacrylsäure ist auffallend gering (18,9%)
die Selektivität in Bezug auf Kohlenoxide beträgt 72,0%, und
es kommt zur Bildung von Propylen. Dies scheint auf eine
übermäßige Reaktion aufgrund der Anwesenheit von überschüssi
gem Phosphor im Katalysator zurückzuführen zu sein. Das Atom
verhältnis P/V im vorstehenden Katalysator beträgt 1,05.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, daß die Anwe
senheit einer von VOHPO4.0,5 H2O abweichenden Phosphorverbin
dung in der Vorstufe das katalytische Leistungsvermögen deut
lich vermindert.
Ein Katalysator wird auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1
hergestellt, mit der Abänderung, daß die Menge an Vanadium
pentoxid 10,2 g beträgt. Die oxidative Dehydrierungsreaktion
von Isobuttersäure wird in Gegenwart des Katalysators durch
geführt.
Der Umsatz von Isobuttersäure beträgt 100%, die Selektivität
in Bezug auf Methacrylsäure beträgt 25,0% und die Selekti
vität in Bezug auf Kohlenoxide beträgt 75,0%. Das Atomver
hältnis P/V im vorstehenden Katalysator beträgt 0,98.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, daß die Anwe
senheit von freien, nicht an Phosphor gebundenen Vanadiumver
bindungen im Katalysator dessen Leistungsvermögen erheblich
verringert.
Eine oxidative Dehydrierungsreaktion wird gemäß Beispiel 1
durchgeführt, mit der Abänderung, daß Methylisobutyrat an
stelle von Isobuttersäure verwendet wird und die Reaktions
temperatur 300°C beträgt. Der Umsatz an Methylisobuttersäure
beträgt 72,0%, die Selektivität in Bezug auf Methyl
methacrylat 72,0% und die Selektivität in Bezug auf
Methacrylsäure 11,0% Somit ergibt sich eine hohe Gesamtse
lektivität von 83,0%.
Eine oxidative Dehydroveresterungsreaktion zwischen
Isobuttersäure und Methanol wird gemäß Beispiel 1
durchgeführt, mit der Abänderung, daß das verwendete
Reaktionsgas aus 6 ml/min Isobuttersäure, 10 ml/min
Sauerstoff, 6 ml/min Dampf, 6 ml/min Methanol und 74 ml/min
Helium besteht.
Die Reaktion führt zu einem Umsatz an Isobuttersäure von 73,0
% einer Selektivität in Bezug auf Methylmethacrylat von 73,0
% und einer Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure von 15,1
%. Somit weist der Katalysator ein besonders günstiges kata
lytisches Leistungsvermögen auf, was die Gesamtselektivität
von 88,1% zeigt.
Eine oxidative Dehydroveresterungsreaktion wird mit Isobutyr
aldehyd und Methanol gemäß Beispiel 1 durchgeführt, mit der
Abänderung, dass das verwendete Reaktionsgas aus 6 ml/min
Isobutyraldehyd, 10 ml/min Sauerstoff, 6 ml/min Dampf, 6
ml/min Methanol und 80 ml/min Helium besteht und die Reak
tionstemperatur 300°C beträgt.
Die Reaktion führt zu einem Umsatz an Isobutyraldehyd von
100,0%, einer Selektivität in Bezug auf Methacrylsäure von
61,5% und einer Selektivität in Bezug auf Methacrolein von
18,2%.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung
oder b2) durch katalytische oxidative Dehydroveresterungsre aktion zwischen Isobuttersäure und einem niederen Alko hol, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator, der aus einem Mischoxid, aus α-, β- oder γ-Divanadyl-pyrophosphat oder einem Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbindungen besteht, das Phos phor und vierwertiges Vanadium in einem Atomverhältnis von 1,00 bis 1,03 enthält und das durch thermische Aktivie rung von VOHPO4.0,5 H2O als Vorstufe bei einer Temperatur zwischen 300 und 700°C gebildet worden ist, wobei die Vorstufe durch Reduktion einer Vanadiumverbindung mit einem Reduktionsmittel, Umsetzung des Reduktionsproduktes mit einer Phosphorverbindung und anschließende Entfer nung der überschüssigen Phosphorverbindung durch wiederholtes Waschen und Filtrieren erhältlich ist, eingesetzt wird.
- a) von Methacrylsäure durch katalytische oxidative Dehy drierungsreaktion, von Isobuttersäure und/oder Iso butyraldehyd oder
- b) eines niederen Alkylesters von Methacrylsäure,
oder b2) durch katalytische oxidative Dehydroveresterungsre aktion zwischen Isobuttersäure und einem niederen Alko hol, dadurch gekennzeichnet, daß ein Katalysator, der aus einem Mischoxid, aus α-, β- oder γ-Divanadyl-pyrophosphat oder einem Gemisch aus mindestens zwei dieser Verbindungen besteht, das Phos phor und vierwertiges Vanadium in einem Atomverhältnis von 1,00 bis 1,03 enthält und das durch thermische Aktivie rung von VOHPO4.0,5 H2O als Vorstufe bei einer Temperatur zwischen 300 und 700°C gebildet worden ist, wobei die Vorstufe durch Reduktion einer Vanadiumverbindung mit einem Reduktionsmittel, Umsetzung des Reduktionsproduktes mit einer Phosphorverbindung und anschließende Entfer nung der überschüssigen Phosphorverbindung durch wiederholtes Waschen und Filtrieren erhältlich ist, eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der zur Herstellung der Vorstufe des Kataly
sators verwendeten Vanadiumverbindung um eine Verbindung
mit einem Gehalt an 4-wertigem oder 5-wertigem Vanadium
handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der zur Herstellung der Vorstufe des Kataly
sators verwendeten Phosphorverbindung um eine Vorstufe
mit einem Gehalt an 5-wertigem-Phosphor handelt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorstufe des Katalysators unter Verwendung von
Chlorwasserstoff, Hydroxylamin
hydrochlorid, Hydrazin oder einem Derivat davon oder von
einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen als
Reduktionsmittel, hergestellt worden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Gasgemisch mit einem Gehalt im
Fall a) an Isobuttersäure und/oder Isobutyraldehyd und
Sauerstoff und im Fall b1) an einem niederen Alkylester
von Isobuttersäure und Sauerstoff in einem Molverhältnis
von 1 : 0,5 bis 1 : 10 als Ausgangsmaterial verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß im Fall b2) ein Gasgemisch mit einem
Gehalt an 0,5 bis 10 Vol.-% Isobuttersäure, der 0,5- bis
10-fachen Molmenge an Sauerstoff in Bezug auf Isobutter
säure und der 1- bis 30-fachen Molmenge an einem niede
ren Alkohol in Bezug auf Isobuttersäure als Ausgangsgas
verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die katalytische, oxidative Dehydrie
rungsreaktion, oder die katalytische, oxidative Dehydro
veresterungsreaktion bei einer Temperatur zwischen 200
und 500°C bei einem Druck zwischen Normaldruck und
2,94 MPa (30 kg/cm2) durchgeführt wird.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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Journal of Catalysis, 98, (1986), S.401-410 * |
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