DE4125992A1 - Hydraulische presse mit schnittschlagdaempfung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Presse mit einer oder mehreren an dem Pressenstößel angeordneten Schnitt­ schlagdämpfung für das Stanzen von Teilen. Jede Schnitt­ schlagdämpfung besteht aus einer Kolbenstange mit einem vom Öldruck vorgespannten Dämpfungskolben, der mit einer Dros­ selstelle zur Ölverdrängung versehen ist und eine mit der Kolbenstange zusammenwirkende Spindel aufweist. Derartige Schnittschlagdämpfer sind üblicherweise in dem Seitenständer der Hydraulikpresse oder zwischen dem Stößel und dem Pres­ sentisch angeordnet. Es ist auch möglich, den Schnittschlag­ dämpfer direkt im Hydraulikzylinder der Presse einzubauen. Bei den bekannten Pressen mit Schnittschlagdämpfer stanzt der Stanzstempel des Werkzeuges über eine Matrize zum Bei­ spiel ein Blech aus. Infolge der dabei auftretenden Schnitt­ kräfte wird der Pressenkörper im elastischen Bereich ver­ formt und gibt in dem Augenblick, wo der Stanzstempel das Blechteil durchgestanzt hat und in die Matrize eintaucht, seine gespeicherte Energie frei, wodurch das gesamte System dynamisch zusammenfedert.

Dieser sogenannte Schnittschlag wird in bekannter Weise mit Hilfe einer Schnittschlagdämpfung zu etwa 60 bis 80% abge­ baut. Die Dämpfung funktioniert im Prinzip so, daß ein vom Öldruck vorgespannter Dämpfungskolben in dem Augenblick vom Stanzhub beschleunigt wird, in dem der Stanzstempel durch­ brechen will. Über eine spezielle Drossel im Kolben wird nun das Öl verdrängt und die Entspannung des Pressenkörpers ent­ sprechend der Drosselgeometrie zeitlich gesteuert, so daß der Schlag abgebaut wird. Der Beginn des Dämpfungshubes kann stufenlos eingestellt werden, doch ist es mit den bekannten Einrichtungen nicht möglich, auch den Endhub des Pressen­ stößels mechanisch stufenlos zu begrenzen. Der Dämpfungshub ist vielmehr je nach Auslegung von Dämpfungskolben und Dämpfungszylinder immer konstant. Daraus ergeben sich Nach­ teile für die Benutzung von Folgewerkzeugen, mit denen im zweiten Hub das Werkstück eventuell noch geprägt oder ge­ bogen werden soll. Demgemäß mußten in derartige Folgewerk­ zeuge jeweils Festanschläge eingebaut werden, was technisch aufwendig und teuer ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei Pressen, die über Auf-Zu-Ventile (sogenannte Schwarz-Weiß-Ventile) gesteuert werden - und das ist der überwiegende Teil aller Pressen - die Umschaltgenauigkeit der Ventile mangels exakter mechanischer Begrenzung des Endhubes des Pressenstößels großen Toleranzen unterliegt.

Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Schnittschlagdämpfung zu schaffen, bei der der Endhub des Pressenstößels stufenlos einstellbar ist und diese Einstellung in einfacher Weise von außen vorgenommen werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Einrichtung zur stufenlosen Verstellung des Dämpfungshubes, also der Endlage des Pressenstößels, vorgesehen ist, die von außen in einfacher Weise, beispielsweise mittels Elektro­ motor oder Handrad, bedienbar ist. In bevorzugter Weise sieht die Lösung vor, daß auf der Kolbenstange der Schnitt­ schlagdämpfung ein axial stufenlos verstellbarer Begren­ zungsanschlag angeordnet ist, der vorzugsweise als Zahnrad mit Außenverzahnung ausgebildet und von außen, beispiels­ weise über einen Handhebel oder einen Elektromotor, ein­ gestellt werden kann und über ein Gewinde seine axiale Position zur Kolbenstange verändert. Die Einrichtung zur stufenlosen Verstellung des Dämpfungshubes kann auch durch eine Servosteuerung erreicht werden, so daß der Endhub ohne mechanische Begrenzung mittels der Servosteuerung genau ein­ stellbar ist.

Die Erfindung wird nachstehend an einem schematisch dar­ gestellten Ausführungsbeispiel beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine hydraulische Presse mit Schnittschlagdämpfung von vorne gesehen,

Fig. 2 eine Schnittschlagdämpfung als Einzelheit aus der Fig. 1,

Fig. 3 ein weiteres Beispiel einer Schnittschlagdämpfung.

Beim Stanzvorgang - vgl. in Fig. 1 Pfeil H - drückt der Stanzstempel 7 des Werkzeuges über eine Matrize 9 auf das Werkstück 8. Unter der Wirkung der hierbei auftretenden Kräfte verformen sich der Pressenkörper 6 und der Stößel 11 elastisch. In dem Augenblick, wo der Abrißpunkt S erreicht ist, bewegt die Spindel 5 die Kolbenstange 1 der Schnitt­ schlagdämpfung (vgl. Fig. 2) nach unten und der Kolben 2 bewegt sich solange im ölgefüllten Dämpfungszylinder 4, bis der Begrenzungsanschlag 3 auf den Dämpfungszylinder 4 auf­ trifft und die Endlage des Pressenstößels 11 erreicht. Dabei legt der Dämpfungskolben 2 den Dämpfungsweg S_D zurück.

Dieser Weg S_D läßt sich über ein Einstellmittel 10, das bei­ spielsweise außen an der Presse angebracht ist und ein Hand­ rad oder ein Elektromotor sein kann, stufenlos verändern. Zu diesem Zweck ist der Begrenzungsanschlag gemäß Ausführungs­ beispiel mit einem Innengewinde 3a versehen und als Zahnrad mit Außenverzahnung ausgebildet. Die Kolbenstange 1 besitzt dagegen ein Außengewinde 1a, das mit dem Innengewinde 3a in Eingriff steht.

Wird der Begrenzungsanschlag 3 über das Einstellmittel 10 gedreht, so ändert sich je nach Drehwinkel und der Gewinde­ auslegung (Steigung) auch seine axiale Position entlang der Kolbenstange 1. Der Dämpfungsweg S_D kann somit durch die Bedienungsperson von außen in einfacher Weise stufenlos verändert werden. Denkbar wäre auch eine Schnittschlag­ dämpfung, wie sie als ein weiteres Ausführungsbeispiel in Fig. 3 schematisch dargestellt ist, bei der der Begrenzungs­ anschlag 3 schraubenähnlich gestaltet und mit Außengewinde 3b versehen ist, das in ein Innengewinde 1b der Kolbenstange 1 mit Hilfe des Einstellmittels 10 (Handrad oder dgl.) ge­ schraubt wird, wodurch der Dämpfungsweg S_D gleichfalls stu­ fenlos einstellbar ist.

Claims (7)

1. Hydraulische Presse mit einer oder mehreren am Pressenstößel angeordneten Schnittschlagdämpfung für das Stanzen von Teilen, die aus einer Kolbenstange (1) mit einem vom Öldruck vorgespannten Dämpfungskolben (2) besteht, der mit einer Drosselstelle zur Ölverdrängung versehen ist und eine mit der Kolbenstange (1) zusammenwirkende Spindel (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine von außen betätigbare Einrichtung zur stufenlosen Verstellung des Dämpfungs­ endhubes (Endlage des Pressenstößels) vorgesehen ist.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung durch einen auf der Kolbenstange (1) axial stufenlos verstellbaren Begrenzungsanschlag (3) gebildet ist.

3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Begrenzungsanschlag (3) durch nach außen geführte Einstellmittel (10), bei­ spielsweise ein Elektromotor, ein Handrad oder dgl., einstellbar ist.

4. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange (1) des Dämpfungskolbens (2) ein Gewinde, vorzugsweise ein Außengewinde (1a), besitzt, welches mit dem Gewinde (3a) des Begrenzungsanschlages (3) in Eingriff steht, derart, daß die axiale Position des Begrenzungsanschlages (3) zur Kolbenstange (1) durch gegenseitiges Verdrehen veränderbar ist.

5. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Begrenzungsanschlag (3) ein Zahnrad ist, das mit den Einstellmitteln (10) in Wirkverbindung steht.

6. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (5) und der Begrenzungsanschlag (3) derart voneinander unabhängig einstellbar sind, daß der Beginn des Dämpfungshubes (Abrißpunkt) und die Endlage des Dämpfungshubes (S_D) getrennt voneinander stufenlos einstellbar sind.

7. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dämpfungshubbegrenzung eine Servosteuerung vorgesehen ist.