DE4125739A1 - Einrichtung und verfahren zur entnahme und messung von proben von einer anzahl verschiedener messstellen - Google Patents
Einrichtung und verfahren zur entnahme und messung von proben von einer anzahl verschiedener messstellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Entnahme und Mes
sung von Proben von einer Anzahl verschiedener Meßstellen. Sie
betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Einrich
tung.
Wollte man bisher die Umgebungsluft an verschiedenen Meßstel
len messen, zum Beispiel in einem geschlossenen Raum einer
Chemieanlage, so mußte man an jeder Meßstelle einen eigenen
Meßkopf, Detektor oder Sensor anordnen, der auf die nachzuwei
sende Substanz, also den zu detektierenden Stoff, in der Probe
ansprach. Bei einer Luftprobe konnte es sich hierbei um Schwe
felwasserstoff oder Wasserdampf handeln. Bei einer Vielzahl
von Meßstellen war somit eine entsprechende Vielzahl von Sen
soren erforderlich. Das Problem bestand nun darin, daß zu
nächst einmal diese Vielzahl von Sensoren eingebaut und auch
kalibriert werden mußte. Dies stellte einen erheblichen Auf
wand hinsichtlich der Anschaffung und Unterhaltung einer sol
chen Einrichtung dar. Waren in den einzelnen Proben sogar meh
rere Substanzen oder Stoffe nachzuweisen, so erhöhte sich der
Aufwand entsprechend, da sich die Anzahl der erforderlichen
Sensoren vervielfachte.
Es wird nun nach einem Weg gesucht, diesen Anschaffungs- und
Kalibrierungsaufwand drastisch zu reduzieren.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß sich das sogenann
te LEOS-Prinzip zur Bewältigung dieses Problems einsetzen läßt.
Aus dem Siemens-Prospekt "Deponie-Langzeitüberwachung mit LEOS",
Bestell-Nr. A 19 100-U653-A222, Juli 1990, ist eine Einrichtung
zum Abdichten einer Mülldeponie sowie zur Leckage-Erkennung
und -Ortung bekannt. Dabei ist vorgesehen, daß die Mülldeponie
mit einer wasserdichten Folie, Dichtungsbahn oder "Abdichtung"
(insbesondere aus Kunststoff) versehen ist. Diese Abdichtung
kann unterhalb des Müllkörpers angeordnet sein (Basisabdich
tung), damit keine Schadstoffe in das Grundwasser gelangen
können. Die Abdichtung kann aber auch oberhalb des Müllkörpers
verlegt sein (Oberflächenabdichtung), um das Eintreten von Re
genwasser und damit das Auswaschen von Schadstoffen aus dem
Müll zu verhindern. Um ein Leck, das heißt eine Schadstelle,
in dieser Abdichtung frühzeitig zu erkennen, ist bei der be
kannten Einrichtung die Verlegung von sogenannten LEOS-Schläu
chen vorgesehen, und zwar auf der vom Müllkörper abgewandten
Seite der Abdichtung. LEOS steht hierbei für "Leckage-Erken
nungs- und Ortungs-System". Die LEOS-Schläuche, die mäander
förmig verlegt, mit Luft gefüllt und deren Wandungen für ver
schiedene, in der Deponie vorhandene Stoffe durchlässig sind,
sind an ein zentrales Überwachungssystem angeschlossen. Bei
einer Plazierung der Abdichtung unterhalb des Müllkörpers wird
eine Schadstelle darin durch Detektion von im Sickerwasser ge
lösten Stoffen lokalisiert. Und bei einer Plazierung der Ab
dichtung oberhalb des Müllkörpers wird eine Schadstelle darin
durch Detektion von aufsteigenden Faulgasen lokalisiert.
Ein LEOS-Schlauch sowie eine Einrichtung, die zu seinem Be
trieb dient, sind aus der DE-PS 24 31 907 bekannt. Es handelt
sich dabei um einen Schlauch, der für Schadstoffe durchlässig
ist. Am einen Ende des Schlauches ist eine Pumpe angeordnet,
mit der einzelne Volumina eines Transportmediums, zum Beispiel
einzelne Gasvolumina, in zeitlichen Abständen nacheinander
durch den Schlauch hindurch befördert werden. Der Schlauch
wird auf diese Weise in regelmäßigen zeitlichen Abständen, das
heißt mit gleichbleibender Frequenz, jeweils für eine Zeit lang
durchströmt. Am anderen Ende des Schlauches befinden sich für
die zu detektierenden Stoffe, insbesondere Schadstoffe, empfind
liche Sensoren. Falls in die Umgebung des Schlauches ein Schad
stoff gelangt, dringt dieser Schadstoff in den Schlauch hinein;
er wird mit dem nächsten Pumpvorgang des Transportmediums zu
den Sensoren gebracht. Da das Medium dabei mit einer bekannten
Geschwindigkeit strömt, läßt sich aus der Differenz zwischen
dem Einschaltzeitpunkt der Pumpe und dem Ansprechzeitpunkt der
Sensoren genau der Ort bestimmen, an dem zwischen zwei Durch
strömungsvorgängen der Schadstoff in den Schlauch gelangt ist.
Außerdem läßt sich die Schadstoffmenge bestimmen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur
Entnahme und Messung von Proben von einer Anzahl verschiedener
Meßstellen anzugeben, die mit einem geringeren Herstellungs- und
Kalibrieraufwand auskommt als die bisher bekannten Ein
richtungen. Weiterhin soll ein Verfahren zur Entnahme und Mes
sung von Proben, die an einer Anzahl verschiedener Meßstellen
gewonnen werden, angegeben werden.
Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch eine Einrichtung,
die erfindungsgemäß ausgerüstet ist
- a) mit einer Sammelleitung, die von einem Transportmedium durchströmbar ist,
- b) mit jeweils einer einer Meßstelle zugeordneten Probenzu trittsöffnung, durch die jeweils eine der Proben in die Sammelleitung einleitbar ist,
- c) mit einer an die Sammelleitung angeschlossenen Pumpe zum Transport des Transportmediums durch die Sammelleitung und
- d) mit einem an die Sammelleitung angeschlossenen Sensor, der auf einen zu detektierenden Stoff in den Proben anspricht.
Eine solche Einrichtung besitzt zwei grundlegende Weiterbil
dungen: Nach der ersten Weiterbildung sind die Probenzutritts-
Öffnungen steuerbar ausgebildet, und nach der zweiten Weiter
bildung sind die Probenzutrittsöffnungen als passive Eintritts
öffnungen ausgebildet. In beiden Ausbildungen können die Pro
benzutrittsöffnungen jeweils durch ein Rohrstück gebildet sein,
das an die Sammelleitung angeschlossen ist.
Besonders bevorzugt ist es, zur Steuerung der Probenzutritts
öffnungen Ventile einzusetzen. Hierbei kann es sich insbeson
dere um elektrisch betätigbare Ventile handeln. Mittels die
ser Ventile können dabei die Probenzutrittsöffnungen jeweils
zur Probenaufnahme gemeinsam eine gewisse Zeit lang geöffnet
sein, beispielsweise 5 bis 10 Sekunden lang. Mit anderen Wor
ten: Alle Ventile machen für die genannte gewisse Zeit gemein
sam auf. Während dieser kurzen Zeit erfolgt ein Ansaugen über
die Probenzutrittsöffnungen in die Sammelleitung. Hier bildet
sich nahe der Probenzutrittsöffnungen jeweils eine "Wolke"
oder ein "Pfropfen" heraus; und alle diese "Wolken" oder
"Pfropfen" werden sodann seriell als genommene Proben durch
das Transportmedium zum Sensor geführt. Mittels dieses Sensors
wird nacheinander insbesondere die Konzentration einer jeden
dieser Proben, die nacheinander im Sensor eintreffen, gemessen
und registriert. Jedem Meßwert ist dabei eindeutig - infolge
der Laufzeit innerhalb der Sammelleitung - eine bestimmte Meß
stelle zugeordnet. Ein zu hoher Wert einer gemessenen Konzen
tration kann beispielsweise zur Auslösung eines Alarms heran
gezogen werden.
Wie erwähnt kann anstelle einer aktiven Probenzutrittsöffnung
jeweils auch eine passive Probenzutrittsöffnung verwendet wer
den. Bevorzugt sind dann die Probenzutrittsöffnungen jeweils
durch eine Diffusionsmembrane gebildet. Dabei kann insbesonde
re vorgesehen sein, daß die Diffusionsmembranen Bestandteile
der Sammelleitung sind, also in Form von Rohrstücken in diese
eingeschlossen sind.
Die genannte Aufgabe bezüglich des Verfahrens zur Entnahme und
Messung von Proben ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß die Proben gleichzeitig an verschiedenen Stellen einer Sam
melleitung in ein in dieser Sammelleitung vorhandenes Transport
medium eingeleitet und vom Transportmedium seriell in einen
Sensor geleitet werden, der insbesondere die Konzentration ei
nes zu überwachenden Stoffes in den Proben mißt, und daß der
Meßwert seriell vom Sensor zu einer Meßwertverarbeitungs-Ein
richtung weitergeleitet wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von zwei Ausführungs
beispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Einrichtung zur Entnahme und Messung von Proben von
einer Anzahl verschiedener Meßstellen, wobei die Ein
richtung an den Meßstellen jeweils mit einem steuerbaren
Ventil arbeitet; und
Fig. 2 eine Sammelleitung, in deren Verlauf jeweils beabstandet
eine Anzahl von passiven Probenzutrittsöffnungen in Form
von Diffusionsmembranen untergebracht sind.
Nach Fig. 1 ist eine Einrichtung zur Entnahme und Messung von
Proben von einer Anzahl verschiedener Meßstellen 2 vorgesehen.
Diese Meßstellen 2 können relativ weit voneinander entfernt
sein, beispielsweise 5 bis 100 m. Insbesondere handelt es sich
nach Fig. 1 um eine Einrichtung zur Überwachung von Umgebungs
luft 1. Die gezeigte Einrichtung kann aber auch verwendet wer
den, um in einem (nicht gezeigten) Behälter oder in einer (nicht
gezeigten) Rohrleitung eine Leckage nachzuweisen. Die Meßstel
len 2 sind dann in der Nähe dieses Behälters bzw. dieser Rohr
leitung anzuordnen. Der Abstand a zweier beliebiger benachbar
ter Meßstellen 2 wird relativ freizügig nach den Bedürfnissen
gewählt. Für Chemieanlagen kann dieser Abstand a, wie bereits
erwähnt, 5 bis 100 m betragen.
Kernstück der Einrichtung nach Fig. 1 ist eine Sammelleitung 4,
die in gewissen Zeitabständen jeweils für eine vorgegebene Zeit
von einem Transportmedium m durchströmt wird. Bei dem Transport
medium m kann es sich um eine Flüssigkeit, bevorzugt aber um ein
Gas, wie beispielsweise getrocknete Luft, handeln.
Einer jeden Meßstelle 2 ist in der Sammelleitung 4 eine Proben
zutrittsöffnung 6 zugeordnet. Durch diese Probenzutrittsöffnun
gen 6 wird jeweils eine der Proben der Umgebungsluft 1 in die
Sammelleitung 4 eingeleitet oder angesaugt.
An den Eingang der Sammelleitung 4 ist eine Pumpe 8 angeschlos
sen. Sie dient zum Transport des Transportmediums m durch die
se Sammelleitung 4. Die Pumpe 8 könnte auch als Saugpumpe am
Ausgang der Sammelleitung 4 angeordnet sein. Zur Betätigung
der Pumpe 8 ist eine Steuereinrichtung 9 vorgesehen.
An den Ausgang der Sammelleitung 4 sind vorliegend ein erster
und zweiter Sensor 10 bzw. 12 in Serie angeschlossen. Die bei
den Sensoren 10, 12 sprechen auf zwei unterschiedliche zu de
tektierende Stoffe in den Proben der Umgebungsluft 1 an. Sie
messen insbesondere die Konzentration dieser Stoffe und leiten
die Meßwerte zu einer Meßwertverarbeitungs-Einrichtung 13 wei
ter.
Die Probenzutrittsöffnungen 6 sind nach Fig. 1 steuerbar aus
geführt. Sie werden jeweils durch ein Rohrstück 14 gebildet,
das im Bereich der Meßstelle 2 an die Sammelleitung 4 ange
schlossen ist. Innerhalb jedes Rohrstücks 14 ist ein elektrisch
steuerbares Ventil 16 angeordnet. Diese Ventile 16 werden über
,eine gemeinsame elektrische Ansteuerleitung 18 von der Steuer
einrichtung 9 gesteuert, das heißt gemeinsam auf- und zu gemacht.
Die Steuerung geschieht dabei so, daß die Probenzutrittsöffnun
gen 6 jeweils zur Probenaufnahme gemeinsam eine gewisse Zeit
lang über die Ventile 16 geöffnet werden. Diese Zeit kann bei
spielsweise 5 bis 10 Sekunden betragen. Während dieser relativ
kurzen Zeit ergibt sich ein Ansaugen der Umgebungsluft 1 über
die Ventile 16, und in der Sammelleitung 4 bildet sich jeweils
vor der betreffenden Probenzutrittsöffnung 6 eine "genommene
Probe", eine "Wolke" oder ein "Pfropfen" 20. Um diesen Vorgang
zu erleichtern, wird die Sammelleitung 4 bevorzugt auf Unter
druck gegenüber ihrem Außenraum gehalten. Die Pfropfen 20 wer
den nun nacheinander mit Hilfe des Transportmediums m in die
beiden Sensoren 10, 12 geleitet. Der Sensor 10 spricht bei
spielsweise auf Feuchtigkeit und der Sensor 12 auf ein be
stimmtes Gas im jeweiligen Luft-Pfropfen 20 an. Mittels der
Sensoren 10, 12 wird dabei bevorzugt die Konzentration der zu
detektierenden Komponenten gemessen. Diese Werte können auch
in der Einrichtung 13 registriert werden. Ein zu hoher Wert
der genannten Konzentration kann zur Auslösung eines Alarms
herangezogen werden.
Da durch die Pumpgeschwindigkeit der eingeschalteten Pumpe 8
die Strömungsgeschwindigkeit fest vorgegeben ist, ist die ab
Pumpbeginn vergehende Laufzeit der an den Detektoren 10, 12
eintreffenden Pfropfen 20 ein Indiz für die betreffende Meß
stelle 2. Mittels einer Laufzeitmessung kann eine genaue Orts
auflösung, das heißt eine genaue Zuordnung des Meßorts 2 zum
gemessenen Pfropfen 20, vorgenommen werden.
Wie bereits erwähnt, spricht der erste Sensor 10 auf eine er
ste Komponente und der zweite Sensor 12 auf eine zweite Kompo
nente in der jeweiligen Luftprobe 1 an. Für alle Meßstellen 2,
und hierbei kann es sich um eine große Vielzahl wie beispiels
weise 500 handeln, ist somit pro Komponente nur ein einziger
Sensor 10, 12 erforderlich. Mit anderen Worten: Für jede zu
überwachende Komponente ist, unabhängig von der Anzahl der Meß
stellen 2, nur ein einziger Sensor 10 oder 12 erforderlich.
Dies führt zu einer erheblichen Einsparung an Bau- und Kali
brierungskosten.
Je nach Ausführungsform kann der Abstand a benachbarter Meß
stellen 2 beispielsweise 5 bis 15 m oder 5 bis 30 m betragen.
Natürlich kann der Abstand a auch etwas unterhalb von 5 m lie
gen. Die Anordnung der Probenzutrittsöffnungen 6 richtet sich
nach der Lage der Meßstellen 2 und kann sehr flexibel sein.
Bevorzugt ist die Sammelleitung 4 ein Schlauch, vorzugsweise
mit rundem Querschnitt. Wie dargestellt, kann dieser Schlauch
gebogen werden, um der Lage der Meßstellen 2 gerecht zu wer
den. Der Schlauch 4 nach Fig. 1 ist für Gase und Flüssigkei
ten praktisch nicht durchlässig. Es handelt sich also um einen
normalen Schlauch, nicht um einen LEOS-Schlauch. Bevorzugt wird
ein Metallschlauch eingesetzt, wenn es sich um den Nachweis
von Wasserdampf in einer Luftprobe 1 handelt. Und bevorzugt
wird ein Kunststoff-Schlauch verwendet, wenn es um den Nach
weis von Kohlenwasserstoffen in der Luftprobe 1 geht. Wie dar
gestellt, kann die Sammelleitung 4 ohne weiteres gekrümmt und/
oder teilweise gerade verlegt werden.
Es ist also festzuhalten, daß die in Fig. 1 dargestellte Ein
richtung zur Überwachung der Umgebungsluft eine Serienanordnung
von Probenahmestellen an einem Schlauch 4 umfaßt; die Einlaß
stellen 6 an diesem Sammelschlauch 4 sind dabei gleichzeitig
gesteuert, und die Proben 20 gelangen nacheinander zum betref
fenden Detektor 10, 12.
In Fig. 2 ist ein Ausschnitt einer Einrichtung zur gleichzei
tigen Überwachung einer größeren Anzahl von Meßstellen 2 dar
gestellt, wobei diese Einrichtung sich wiederum einer Sammel
leitung 4 bedient, die in gewissen Zeitabständen für eine vor
gegebene Zeit lang von einem Transportmedium m durchströmt
wird. Pumpe und Sensor(en) sind hier der Übersichtlichkeit we
gen weggelassen. Zur Überwachung der Meßstellen 2, beispiels
weise in einem Kernkraftwerk, sind hier passive Probenzu
trittsöffnungen 6 vorgesehen, durch die jeweils eine der Pro
ben in die Sammelleitung 4 wiederum als "Wolke" oder "Pfropfen"
eintreten kann. Die Probenzutrittsöffnungen 6 werden dabei je
weils durch eine dünne Diffusionsmembrane 30 gebildet. Diese
Diffusionsmembranen 30 können beispielsweise aus gesintertem
Metall (z. B. Nickel) oder einer dünnen Kunststoffolie (z. B.
aus Polyäthylen niederer Dichte (= LDPE)) bestehen. Aus Fig. 2
ist ersichtlich, daß die einzelnen Diffusionsmembranen 30 Be
standteile der Sammelleitung 4 sind. Sie sind jeweils zwischen
Leitungsstücken 32 runden Querschnitts angeordnet. Diese Lei
tungsstücke 32 bestehen, wie die gesamte Sammelleitung 4 in
Fig. 1, aus einem undurchlässigen Material wie Metall oder
Kunststoff. In Fig. 2 sind Kunststoff-Rohrstücke 32 einge
zeichnet.
Die Diffusionsmembranen 30 sind ebenfalls rohrförmig ausge
bildet, so daß die Umgebungsluft 1 allseitig in sie hindif
fundieren kann. Die axiale Länge b der einzelnen runden Dif
fusionsmembranen 30 beträgt dabei etwa 0,5 bis 1,0 cm. Und die
axiale Länge c der einzelnen Rohrstücke 32 kann beispielsweise
5 bis 20 m betragen. Diese Länge c wird somit durch den Ab
stand a der einzelnen benachbarten Meßstellen 2 voneinander
festgelegt.
Die Funktion der Einrichtung gemäß Fig. 2 ist im wesentlichen
dieselbe wie diejenige von Fig. 1. Auch hier wird die Pumpe 8
durch eine Steuereinrichtung 9 so betätigt, daß das Transport
medium m jeweils für eine vorgegebene Zeitspanne in die Sammel
leitung 4 eingeführt und daß danach der Transport für ein vor
gegebenes Zeitintervall unterbrochen wird. Während dieser Un
terbrechung kann ausreichend Außenluft 1 in die Membranen 30
eindringen, so daß die so gebildeten "Proben" mit dem nächsten
Transportschub in Richtung auf die Sensoren 10, 12 getrieben
werden.
Die in Fig. 2 gezeigte Einrichtung hat gegenüber derjenigen
der Fig. 1 den Vorteil des geringeren Aufwandes.
Auch die in Fig. 2 gezeigte Einrichtung eignet sich für die
Raumüberwachung in Kernkraftwerken auf Feuchte. Mit ihrer Hil
fe kann relativ leicht und schnell die Frage beantwortet wer
den, ob in dem betreffenden Raum eine Leckage vorliegt. Aber
auch ein Einsatz zur Überwachung von Chemieanlagen kommt in
Betracht. Das Ansprechen geschieht relativ schnell, denn die
Umgebungsluft 1 diffundiert relativ rasch in die einzelnen
Membranen 30 ein, je nach Ausführungsform zum Beispiel in ein
bis zwei Minuten.
Es soll noch angemerkt werden, daß bei den Einrichtungen nach
Fig. 1 und 2 die Sammelleitungen 4 jeweils auch als geschlos
sene Ringleitungen ausgebildet sein können. In diesem Fall
kann mit besonders vorteilhaften Transportmedien m gearbeitet
werden. Außerdem ist es dann relativ einfach, den Innenraum
der Sammelleitung 4 auf dem zuvor erwähnten Unterdruck zu hal
ten, um ein wirksames Ansaugen zu ermöglichen.
Claims (26)
1. Einrichtung zur Entnahme und Messung von Proben von einer
Anzahl verschiedener Meßstellen
- a) mit einer Sammelleitung (4), die von einem Transportmedium (m) durchströmbar ist,
- b) mit jeweils einer einer Meßstelle (2) zugeordneten Proben zutrittsöffnung (6), durch die jeweils eine der Proben in die Sammelleitung (4) einleitbar ist,
- c) mit einer an die Sammelleitung (4) angeschlossenen Pumpe (8) zum Transport des Transportmediums (m) durch die Sam melleitung (4) und
- d) mit einem an die Sammelleitung (4) angeschlossenen Sensor (10, 12), der auf einen zu detektierenden Stoff in den Proben anspricht.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Probenzutrittsöffnungen (6) steuer
bar sind (Fig. 1).
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Probenzutrittsöffnung (6)
jeweils durch ein Rohrstück (14) gebildet ist, das an die Sam
melleitung (4) angeschlossen ist (Fig. 1).
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Steuerung der Probenzu
trittsöffnungen (6) Ventile (16) vorgesehen sind (Fig. 1).
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ventile (16) elektrisch betätigbar
sind (Fig. 1).
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Probenzu
trittsöffnungen (6) jeweils zur Probenaufnahme gemeinsam eine
gewisse Zeit lang geöffnet sind, vorzugsweise 5 bis 10 Sekun
den lang (Fig. 1).
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Probenzutrittsöffnungen (6) jeweils
durch eine Diffusionsmembrane (30) gebildet sind (Fig. 2).
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede Diffusionsmembrane (30) aus einem
Sintermetall oder einer Kunststoffolie besteht (Fig. 2).
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Diffusionsmembranen (30)
Bestandteile der Sammelleitung (4) sind (Fig. 2).
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die axiale Länge (b) der Dif
fusionsmembranen (30) 0,5 bis 1,0 cm beträgt (Fig. 2).
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, insbeson
dere nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Sammelleitung (4) Unterdruck
gegenüber ihrem Außenraum vorhanden ist (Fig. 1).
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor
(10) auf Feuchtigkeit anspricht (Fig. 1, 2).
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß an die Sam
melleitung (4) ein weiterer Sensor (12) angeschlossen ist,
der auf einem weiteren zu detektierenden Stoff in den Proben
anspricht (Fig. 1).
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß der Abstand
(a) zweier benachbarter Meßstellen im Bereich von 5 bis 100 m,
vorzugsweise im Bereich von 5 bis 30 m liegt.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Abstand (a) im Bereich
von 5 bis 15 m liegt.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die entnomme
nen Proben Luftproben (1) sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Sammel
leitung (4) als eine geschlossene Ringleitung ausgebildet ist.
18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die Sammel
leitung (4) ein Schlauch ist.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schlauch (4) biegbar ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlauch (4) zumindest
weitgehend aus Kunststoff oder Metall besteht.
21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Sammel
leitung (4) mit ihren Meßstellen (2) in der Nähe eines zu
überwachenden Behälters oder einer zu überwachenden Rohrlei
tung angeordnet ist.
22. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, da
durch gekennzeichnet, daß bis zu 500
Meßstellen (2) an der Sammelleitung (4) vorgesehen sind.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, da
durch gekennzeichnet daß mittels einer
Steuereinrichtung (9) die Pumpe (8) so betätigbar ist, daß das
Transportmedium (m) jeweils für eine vorgegebene Zeitspanne
in die Sammelleitung (4) eingeführt und daß danach der Trans
port für ein vorgegebenes Zeitintervall unterbrochen wird.
24. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß die Sammellei
tung (4) gekrümmt verlegt ist (Fig. l).
25. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 24, da
durch gekennzeichnet, daß die Sammel
leitung (4) eine Anzahl von flüssigkeits- und gasundurchläs
sigen Leitungsstücken (32) und dazwischen angeordnete rohr
förmige Diffusionsmembranen (30) umfaßt (Fig. 2).
26. Verfahren zur Entnahme und Messung von Proben von einer
Anzahl verschiedener Meßstellen, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Proben (20) gleichzeitig
an verschiedenen Stellen (2) einer Sammelleitung (4) in ein in
dieser Sammelleitung (4) vorhandenes Transportmedium (m) ein
geleitet und vom Transportmedium (m) seriell in einen Sensor
(10, 12) geleitet werden, der insbesondere die Konzentration
eines zu überwachenden Stoffes in den Proben (20) mißt, und
daß der Meßwert seriell vom Sensor (10, 12) zu einer Meßwert
verarbeitungs-Einrichtung (13) weitergeleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125739 DE4125739A1 (de) | 1991-08-02 | 1991-08-02 | Einrichtung und verfahren zur entnahme und messung von proben von einer anzahl verschiedener messstellen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914125739 DE4125739A1 (de) | 1991-08-02 | 1991-08-02 | Einrichtung und verfahren zur entnahme und messung von proben von einer anzahl verschiedener messstellen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4125739A1 true DE4125739A1 (de) | 1993-02-04 |
Family
ID=6437620
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19914125739 Withdrawn DE4125739A1 (de) | 1991-08-02 | 1991-08-02 | Einrichtung und verfahren zur entnahme und messung von proben von einer anzahl verschiedener messstellen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4125739A1 (de) |
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