DE4119532C2 - Verfahren zum Entsorgen einer Abscheidevorrichtung sowie Abscheidevorrichtung für verfestigtes Abscheidegut - Google Patents
Verfahren zum Entsorgen einer Abscheidevorrichtung sowie Abscheidevorrichtung für verfestigtes AbscheidegutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im
Patentanspruch 1 angegebenen Art sowie eine Abscheidevorrichtung
gemäß Patentanspruch 7.
Die Entsorgung von Abscheidevorrichtungen, insbesondere Fettab
scheidern, ist schwierig, kostenintensiv und zeitaufwendig, denn
speziell das schwimmfähige Abscheidegut liegt als verfestigte dicke
Schicht auf dem Abwasser und läßt sich allein durch die beim Ab
pumpen erzeugte Dynamik häufig nicht genügend zerkleinern und
nicht zügig abpumpen.
Es wurde bereits versucht, das verfestigte
Abscheidegut durch ein Rührwerk aufzubrechen. Auch ist aus der
DE-OS 38 40 971 ein Verfahren bekannt mit in die Schwimmstoff
schicht horizontal gerichteten Düsen, wodurch mittels des Wasser
drucks die erstarrte Schicht des Abscheideguts aufzubrechen ver
sucht und pumpfähig gemacht wird.
Ferner ist aus der DE-AS 12 23 805 die Anwendung von Heißwasser
bekannt, das auf die Oberfläche der festen Schwimmstoffschicht von
oben aufgesprüht wird, um das verfestigte Fett im Abscheidegut
zum Abpumpen aufzuweichen.
Darüber hinaus ist sowohl aus der DE-OS 34 12 500 wie aus der
DE-OS 37 08 557 bekannt, Ring- oder Flachstrahldüsen derart in dem
Abscheidebehälter anzuordnen, daß diese weitgehend im Inneren der
festen Schwimmstoffschicht zu liegen kommen und durch ihre etwas
schräg gerichteten Düsenöffnungen ein Aufreißen und Verwirbeln
des abzupumpenden Gutes hervorrufen.
Mit den bekannten Verfahren wird die Entsorgung des Abscheide
gutes jedoch nicht zufriedenstellend unterstützt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art sowie eine zum Durchführen des Verfahrens
geeignete Abscheidevorrichtung anzugeben, bei denen eine zügige
Entsorgung des Abscheidegutes möglich ist und auch aus verfestig
tem Abscheidegut eine problemlos abpumpbare Mischung herstellbar
ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1
gekennzeichneten Verfahren und mit der Abscheidevorrichtung ge
mäß Anspruch 7 gelöst.
Die von oben und schräg gerichteten Wasserstrahlen sind in der
Lage, auf einfache Weise die zum Aufbrechen der verfestigten Ab
scheidegutschicht notwendigen Kräfte zu erzeugen. Die Schräge der
stationären Wasserstrahlen bringt das Abscheidegut in eine Zirkula
tionsbewegung, in deren Verlauf auch größere Platten der allmählich
aufbrechenden Schicht zuverlässig zerkleinert werden und das Ab
scheidegut mit dem Abwasser in der Abscheidekammer eine problem
los abpumpbare Mischung bildet. Obwohl die Wasserstrahlen stätionär
ausgerichtet sind, bestreichen sie aufgrund der Zirkulationsbewe
gung des aufgemischten Abscheideguts die gesamte Schicht und auch
größere Platten, die wegen der Fliehkraft nach außen drängen, bis
schließlich eine fast homogene und leicht abpumpbare Mischung ent
steht. Insbesondere die in Zirkulation gekommenen Plattenstücke
zerstören sich gegenseitig und verfeinern das auspumpbare Gemisch.
Dabei kann besonders vorteilhaft das unterhalb der Schicht vorhan
dene Abwasser benutzt werden. Denkbar ist es aber auch, alterna
tiv oder zusätzlich Frischwasser, ggfs. erhitztes Frischwasser, oder
klares Abwasser aus einer benachbarten Abscheidevorrichtung ein
zusetzen.
Die Abscheidevorrichtung ist baulich einfach.
Dank der stationären Düsen mit den schrägen Strahlrichtungen wird
das Abscheidegut zum Entsorgen wirksam von oben zerkleinert und
so mit dem Abwasser durchmischt, daß sich die Mischung leicht ab
pumpen läßt. Mit den stationären Düsen lassen sich sehr kräftige
Strahlen erzeugen (Punktstrahlen), die ihre volle Strahlenergie kon
zentriert und mit großer Tiefenwirkung in enge Flächenbereiche der
Schicht einbringen. Die Entsorgung läuft rasch und zügig bis zur
vollständigen Entleerung der Abscheidekammer ab. Der Abscheide
vorgang im Normalbetrieb wird durch die
stationären Düsen nicht beeinträchtigt.
Die Verfahrensvariante gemäß Anspruch 2 ist besonders vorteilhaft,
weil vermieden wird, daß aufgrund der heftigen Bewegungen im In
halt der Abscheidekammer Brocken oder Anteile des Abscheidegutes
über den Auslauf der Abscheidevorrichtung in das Kanalisationssystem
gelangen.
Eine weitere, besonders wichtige Verfahrensvariante geht ferner aus
Anspruch 3 hervor. Durch das Spülen der Wände wird einerseits
eine gründliche Reinigung von Abscheidegutresten erreicht. Ande
rerseits wird dem bei der Entsorgung außerordentlich störenden Ef
fekt des in größeren Bereichen fest an den Wänden haftenbleibenden
Abscheideguts entgegengewirkt, weil das Spülwasser als Gleitmittel
wirkt, das das Abgleiten und damit das Lösen des Abscheideguts
von den Wänden unterstützt. Besonders zweckmäßig ist es dabei,
die Wände der Abscheidevorrichtung aus Kunststoff auszubilden oder
mit Kunststoff zu beschichten, weil das Abscheidegut an Kunststoff
weniger fest haftet als an den üblichen metallischen Wänden.
Eine weitere, vorteilhafte Verfahrensvariante, bei der Abscheidegut
in einer Schlammfangkammer und Abscheidegut in einer Abscheide
kammer jeweils durch Abpumpen entsorgt werden, geht aus An
spruch 4 hervor. Das Prinzip vor allem der gründlichen Durchmi
schung mit den stationären schrägen Wasserstrahlen wird auch auf
den Inhalt der Schlammfangkammer angewandt, was der Entsorgung
förderlich ist.
Bei der Verfahrensvariante gemäß Anspruch 5 werden zwei Arbeits
vorgänge in einem erledigt, weil bereits beim Absenken des Ab
scheideguts in der Abscheidekammer das Abscheidegut in der
Schlammfangkammer durchmischt wird und zirkuliert, so daß es zü
gig und störungsfrei abgepumpt werden kann.
Wichtig ist ferner die Verfahrensvariante gemäß Anspruch 6, gemäß
der die ganze Abscheidevorrichtung über die Schlammfangkammer
entsorgt wird. Damit soll aber nicht ausgeschlossen sein, daß die
Schlammfangkammer und die Abscheidekammer voneinander getrennt
und ggfs. sogar gleichzeitig entsorgt werden. Bei der direkten Ent
sorgung aus der Abscheidekammer ergibt sich der Vorteil, daß die
Feststoffe der Abscheidekammer nicht mehr durch die Düsen in der
Schlammfangkammer gepreßt werden müssen. Eventuelle Verstopfun
gen im Mehrwegeventil und Düsen sind ausgeschlossen.
Bei der aus Anspruch 8 entnehmbaren Ausführungsform der Ab
scheidevorrichtung wird eine sehr wirksame Zerschlagung des Ab
scheidegutes erreicht. Die Strahlen wirken mit bezüglich der Kam
mermitte günstigen Hebelarmen auf den Inhalt der Abscheidekammer
ein, der in eine kreisende Zirkulationsbewegung gerät, bei der un
terstützt mit der Wirkung der Strahlen eine innige Durchmischung
stattfindet. Die auf diese Weise entstehende Mischung läßt sich zü
gig und problemlos entsorgen. Da die Wasserstrahlen nahe den Kam
merwänden auftreffen, unterstützen sie auch das Ablösen des Ab
scheidegutes von den Wänden.
Das Ablösen und Zirkulieren wird ferner bei der Ausführungsform
gemäß Anspruch 9 verstärkt, weil die Wasserstrahlen das Abschei
degut entlang den Wänden vorwärts schieben und dabei nach innen
verlagern.
In der Praxis hat sich die Ausführungsform gemäß Anspruch 10 be
sonders bewährt. Mit zwei Düsen entsteht eine wirksame Zirkulation.
Das Abscheidegut wird relativ schnell durchgehend aufgebrochen
und schließlich gut mit dem Abwasser vermischt.
Der Aufbrech- und Zirkulationseffekt im Hinblick auf eine gute
Durchmischung ist bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11
noch stärker. Die Düsen können so positioniert werden, daß sie be
sonders die Bereiche der Abscheidekammer bestreichen, in denen
das Abscheidegut festzuhaften pflegt.
Baulich einfach ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 12.
Eine kostengünstige Lösung geht ferner aus Anspruch 13 hervor.
Die Entsorgungspumpe für die Abscheidekammer hat hier eine zu
sätzliche Funktion, weil sie vor dem eigentlichen Entsorgungsvor
gang für das Aufbrechen und das Durchmischen des Abscheidegutes
benutzt wird. Es ist aber auch denkbar, eine getrennte Pumpe zu
verwenden und diese mit der Entsorgungspumpe für die Abscheide
kammer überlappend zu betreiben.
Ein fester Sitz der Düsen, die jeweils auf gezielte Richtungen ein
stellbar sind, um besonders die Bereiche der Abscheidekammer be
streichen zu können, in denen das Abscheidegut nachhaltig anzu
haften pflegt, ist bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 14 ge
währleistet. Die Düsen können Punktstrahldüsen sein, die sich ähn
lich sogenannten Jaccuzzi-Düsen beliebig verstellen lassen.
Ein weiterer, besonders wichtiger Gedanke geht aus Anspruch 15
hervor. Bei dieser Position der Düsen befinden sie sich oder zumin
dest ihre Rohrleitungen innerhalb der verfestigten Abscheidegut
schicht, ehe diese abgesenkt wird. Da das Abscheidegut dann an
den Düsen und deren Rohrleitungen haftet, wird beim Absenken des
Abscheidegutes die plattenartige Schicht in große Stücke aufbre
chen, weil sie sich von den Rohrleitungen und den Düsen zu lösen
hat. Die Höhe des Entsorgungsniveaus wird so eingestellt, daß beim
Durchmischen keine Abscheidegutreste über den Auslauf des Ab
scheiders in das Kanalsystem gelangen und trotzdem noch genügend
Abwasser unterhalb der Schicht vorhanden ist, um die gewünschte
leicht pumpbare Mischung erzeugen zu können.
Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 16 enthalten. Das
Aufbrechen, Zirkulieren und Durchmischen des Abscheidegutes wird
durch das Spülen der Wände unterstützt. Es wird auf diese Weise
schon beim Entsorgen eine gründliche Reinigung der Abscheidekam
mer erzielt. Mit der Kegelspüldüse könnte auch erhitztes Wasser
eingebracht werden, das das Aufbrechen und Ablösen des Abschei
deguts von den Wänden unterstützt. Durch die oben angebrachten
Kegeldüsen werden die Wände gleichmäßig rundum abgespritzt und
gespült.
Eine weitere, wichtige Ausführungsform, bei der eine der Abschei
dekammer vorgeschaltete Schlammfangkammer vorgesehen ist, geht
aus Anspruch 17 hervor. Mit der Düse und dem von dieser erzeug
ten Wasserstrahl wird auch der Inhalt der Schlammfangkammer
gründlich durchmischt und in eine Zirkulationsbewegung gebracht,
was das Abpumpen zum Entsorgen erleichtert.
Im Hinblick auf die gewünschte Zirkulation ist die Ausführungsform
von Anspruch 18 wichtig.
Für eine starke Zirkulation und gründliche Durchmischung ist ferner
die Ausführungsform gemäß Anspruch 19 vorteilhaft.
Schließlich ist die Ausführungsform von Anspruch 20 zweckmäßig,
weil bereits vorhandene Komponenten des Entsorgungssystems für
den zusätzlichen Zweck des Aufbrechens und Mischens einsetzbar
sind. Bereits in Betrieb gewesene Abscheidevorrichtungen lassen
sich nachträglich durch Einbau der Rohrleitungen und Düsen umrü
sten, wobei die Rohrleitungen dann an das Entsorgungssystem ange
schlossen und ggfs. ein neues Mehrwegeventil eingesetzt werden
muß. Die weiteren Komponenten der Abscheidevorrichtung können
nach wie vor benutzt werden.
Anhand der Zeichnung wird eine beispielhafte Ausführungsform des
Erfindungsgegenstandes erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Abscheidevorrichtung, wobei die
Seitenwände weggebrochen sind und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Abscheidevorrichtung von Fig. 1
mit weggebrochener Oberseite.
Eine Abscheidevorrichtung A, z. B. ein Fettabscheider, besitzt eine
Schlammfangkammer S und eine dieser nachgeschaltete Abscheide
kammer K für schwimmfähiges Abscheidegut. Mit Abscheidegut ver
setztes Abwasser wird durch einen hochliegenden Zulauf Z in die
Schlammfangkammer S eingeführt. Feste Bestandteile setzen sich in
der Schlammfangkammer S ab. Schwimmfähiges Abscheidegut gelangt
mit dem Abwasser über eine Überlaufwand 3 in die Abscheidekammer
K, in der sich das Abscheidegut als sich allmählich verfestigende
Schicht auf dem Abwasser ausscheidet. Das geklärte Abwasser aus
der Abscheidekammer K tritt unter einer Wand 4 hindurch und läuft
durch einen Auslauf B in das Kanalisationssystem. Die Abscheide
vorrichtung A besitzt einen in besonders zweckmäßiger Weise aus
Kunststoff bestehenden, quaderförmigen Behälter 1, der oben ver
schlossen ist und einzeln abnehmbare Deckel 2 besitzt. Außen an ei
ner Längsseite des Behälters 1 ist eine Pumpe PS für die Schlamm
fangkammer und eine weitere Druckquelle, nämlich Pumpe PA für die
Abscheidekammer K vorgesehen. In der Abscheidekammer K kann
das abgeschiedene Abscheidegut bis auf ein Niveau N anwachsen.
Im Sumpf der Schlammfangkammer S ist ein Ansaugteil 5 vorgesehen,
der über einen Ansaugstutzen 6 und einen Zwischenteil 7 und ein
Absperrglied 8 an die Pumpe PS angeschlossen ist. Üblicherweise ist
in diesem Bereich ein Zerkleinerer eingegliedert. Von der Pumpe PS
führt eine Steigleitung 10 zu einem Anschlußflansch 9, an dem ein
Entsorgungsschlauch oder eine Entsorgungsleitung zu einem Entsor
gungsbehälter oder Entsorgungsfahrzeug angeschlossen werden
kann.
Aus dem Sumpf der Abscheidekammer K führt ein Ansaugteil 11 zu
einem Ansaugstutzen 12, der über einen Zwischenteil 13 und ein Ab
sperrglied bzw. Mehrwegeventil 14 an die Pumpe PA angeschlossen
ist. Auch bei der Pumpe PA könnte eine Zerkleinerungsvorrichtung
vorgesehen sein.
An einem an der Pumpe PA vorgesehenen Anschlußflansch 15 ist
eine Steigleitung 17 angeschlossen, die zu einem Verteiler 16 führt,
der ggfs. ein Mehrwegeventil ist. Aus dem Verteiler 16 führt eine
annähernd waagerechte Rohrleitung 21 durch die Seitenwand des
Behälters 1 in die Abscheidekammer K. Sie gabelt sich darin in die
Rohrleitungen 21a und 21b, die in Längsrichtung der Abscheidekam
mer K bis nahe an die Wände 3, 4 führen und dann schräg nach
unten abknicken. An den Enden der Rohrleitungen 21a, 21b sind
Düsen 22 und 23 fest angebracht, die somit unterhalb des Niveaus N
aber oberhalb eines strichpunktiert angedeuteten Absenkniveaus NA
stationär angeordnet sind. Jede Düse 22, 23 hat eine strichpunktiert
angedeutete, schräge Strahlrichtung R. Die Düsen 22, 23 sind so
ausgebildet, daß sie einen Punktstrahl oder zumindest einen zylin
drischen Strahl ohne nennenswerte Aufspreizung erzeugen. In bezug
auf die angedeutete Kammermitte M liegen sich die beiden Düsen 22,
23 in etwa diametral gegenüber. In der Ansicht von Fig. 1 ist er
kennbar, daß die Strahlrichtungen R schräg nach unten einwärts
auf die Fläche des Abscheideguts eingestellt sind. Aus Fig. 2 ist
erkennbar, daß die Strahlrichtungen R ferner in bezug auf die
Kammermitte M gegensinnig in etwa parallel zu den Wänden 3, 4 lie
gen, so daß die aus den Düsen 22, 23 austretenden Strahlen auf
das Abscheidegut in Richtung zur Kammermitte einerseits und in ei
ner Zirkulationsrichtung C andererseits wirken. Da - wie in Fig. 2
erkennbar - die Strahlrichtungen der beiden Düsen 22, 23 zu
entgegengesetzten Seiten weisen, unterstützen sie einander im Hin
blick auf eine in Fig. 2 im Uhrzeigersinn zu erzeugende Zirkula
tionsbewegung.
Vom Verteiler 16 führt ferner eine Rohrleitung 18 in Richtung zur
Schlammfangkammer S, die dann durch die Seitenwand ins Innere
eintritt und sich in die Rohrleitungen 18a und 18b verzweigt. In der
Schlammfangkammer S sind an den Enden der Rohrleitungen 18a, 18b
wiederum zwei Düsen 19, 20 mit schrägen Strahlrichtungen R statio
när angeordnet. Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß die Strahlrichtun
gen der beiden Düsen 19, 20 von den Wänden weg schräg nach un
ten eingestellt sind. Aus Fig. 2 ist erkennbar, daß die Strahl
richtungen mit ihrer Schräge in etwa parallel zu den benachbarten
Wänden eingestellt sind, um auch in der Schlammfangkammer S eine
Zirkulationsbewegung in dem Abscheidegut zu erzeugen. Bezogen
auf die gedachte Mitte der Schlammfangkammer liegen die beiden Dü
sen sich in etwa diametral gegenüber.
Strichpunktiert ist angedeutet, daß vom Verteiler 16 ferner eine
Rohrleitung 24 abzweigt, die sich über eine Rohrleitung 25 zu einer
Kegelspüldüse 26 oben innen in der Abscheidekammer erstreckt. Die
Kegelspüldüse 26 könnte auch an eine Klarwasserleitung, z. B. für
beheiztes Klarwasser, angeschlossen sein. Strichpunktiert ist ferner
in Fig. 1 ein Sichtfenster 27 angedeutet, durch das von außen der
Stand der Abscheidegutschicht in der Abscheidekammer K überprüf
bar ist.
Zum Entsorgen der Abscheidevorrichtung A wird zunächst der Zu
lauf Z abgesperrt. Dann wird der Flansch 9 an die Entsorgungslei
tung angeschlossen und das Absperrglied 8 geöffnet. Auch das Ab
sperrglied 14 wird geöffnet. Der Verteiler 16 wird so eingestellt,
daß die Rohrleitung 18 mit dem Ansaugstutzen 12 verbunden ist.
Dann werden beide Pumpen PS und PA eingeschaltet. Das aus der
Abscheidekammer K abgepumpte Abwasser trifft in Form kräftiger
schräger Strahlen auf das Abscheidegut in der Schlammfangkammer
S, das in eine Zirkulationsbewegung versetzt und durchmischt wird.
Gleichzeitig pumpt die Pumpe PS das Abscheidegut aus der Sammel
kammer S ab. Dadurch wird das Abscheidegut in der Abscheidekam
mer K bis auf das Entsorgungsniveau NA abgesenkt. Dies wird ent
weder durch eine Sichtkontrolle durch das Sichtfenster 27 oder
durch eine Zeitsteuerung für die Pumpe PA gesteuert. Der Inhalt
der Schlammfangkammer S wird vollständig entsorgt. Dann wird nach
Abschalten der Pumpe PA der Verteiler 16 umgestellt, so daß die
Rohrleitung 21 mit dem Ansaugstutzen 12 verbunden ist oder mit ei
nem Zuführrohr von einem anderen, nicht gezeigten Abscheider oder
mit einem Zuführrohr für Klarwasser. Dann wird die Pumpe PA in
Gang gesetzt und das abgesenkte Abscheidegut in der Abscheide
kammer K aufgebrochen und in eine Zirkulationsbewegung versetzt,
so daß es sich mit dem Abwasser zu einer fast homogenen Mischung
vermischt. Danach oder zugleich wird der Verteiler 16 wieder umge
stellt, so daß die Pumpe PA die entstehende Mischung über die Dü
sen 19, 20 in die Schlammfangkammer S pumpt, aus der sie durch
die Pumpe PS entsorgt wird. Dabei können weiterhin auch Flüssig
keitsstrahlen aus den Düsen 22, 23 in die Abscheidekammer K ein
wirken. Ggfs. wird auch über die Kegelspüldüse 26 Abwasser oder
Frischwasser eingespritzt, das die Kammerwände spült. Auf diese
Weise wird der gesamte Inhalt der Abscheidekammer K entsorgt.
Es ist auch denkbar, für das Aufbrechen in der Abscheidekammer K
eine eigene Pumpe vorzusehen, und das Entsorgen nur über die
Pumpe PA vorzunehmen. Auch könnte der Inhalt der Abscheidekam
mer K beim Entsorgen nicht durch die Düsen 19, 20, sondern über
eine eigene Rohrleitung in die Schlammfangkammer S oder direkt zum
Flansch 9 oder einen davon getrennten Entsorgungsflansch gepumpt
werden.
Im Falle einer getrennten Pumpe für die Düsen, z. B. 22 und 23,
könnte diese Pumpe mit dem Rohrleitungssystem und den Düsen eine
eigene Aufbrech- und Mischeinheit bilden, die auch nachträglich in
schon in Betrieb gewesene Abscheidevorrichtungen A angebaut wer
den kann.
Die Düsen 19, 20, 22, 23 sind zweckmäßigerweise mit ihrer Strahl
richtung R verstellbar. Es können auch mehr als zwei Düsen jeweils
in einer Kammer und entlang der Wände verteilt sein. In der
Schlammfangkammer S reicht in den meisten Fällen auch eine einzige
schrägstehende stationäre Düse aus.
Claims (20)
1. Verfahren zum Entsorgen einer Abscheidevorrichtung,
bei dem das Abscheidegut auf
gebrochen und ab gepumpt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Abscheidegut zumindest vor seinem Abpumpen mit schräg auf ihre
Oberfläche gerichteten stationären Wasserstrahlen aufgebrochen und
in einer kreisenden Zirkulationsbewegung durchgemischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß verfe
stigtes Abscheidegut vor dem Aufbrechen mit den schrägen statio
nären Wasserstrahlen durch Absenken des Wassers erst auf ein tieferes Niveau unter den Ablauf der
Abscheidevorrichtung abgesenkt und dann im aufgebrochenen Zu
stand in eine kreisende Zirkulations- und Mischbewegung versetzt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Absenken und Zirkulieren und Mischen des Abscheidegutes in
der Abscheidekammer gleichzeitig die Wände der Abscheidekammer
mit Spülwasser abgespült werden.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei
Abscheidegut in einer Schlammfangkammer und Abscheidegut in einer
Abscheidekammer jeweils durch Abpumpen entsorgt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß auch das Abscheidegut in der Schlammfangkam
mer beim Abpumpen mit wenigstens einem stationären schrägen Was
serstrahl in eine kreisende Zirkulations- und Mischbewegung ver
setzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Absenken des Abscheideguts in der Abscheide
kammer auf das Entsorgungsniveau und zum Zirkulieren und Mischen
des Abscheideguts in der Schlammfangkammer Abwasser aus der Ab
scheidekammer schräg von oben in das Abscheidegut in der
Schlammkammer gestrahlt wird, um dieses zu mischen und zu zirku
lieren.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Abscheidegut aus der Abscheidekammer über die
Schlammfangkammer entsorgt wird.
7. Abscheidevorrichtung, mit wenig
stens einer Abscheidekammer für schwimmfähiges Abscheidegut, da
durch gekennzeichnet, daß in der Abscheidekammer (K) wenigstens
zwei mit ihrer Strahlrichtung (R) schräg auf die Oberfläche des Ab
scheideguts zielende Düsen (22, 23) im Abstand stationär angeordnet
und an eine Druckquelle wie Pumpe (PA) für Druckwasser an
schließbar sind.
8. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß - in einer Draufsicht - die Düsen (22, 23) jeweils im Abstand
von der Kammermitte (M) und nahe den Kammerwänden angeordnet
sind, und daß die Düsen (22, 23) mit ihrer Strahlrichtung (R) der
art relativ zueinander schräggestellt sind, daß sie den Inhalt der
Abscheidekammer (K) gemeinsam in eine kreisende Zirkulationsbewe
gung in etwa um die Kammermitte (M) versetzen und dabei das Ab
scheidegut aufbrechen und mit Abwasser vermischen.
9. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, da
durch gekennzeichnet, daß die Strahlrichtung (R) jeder Düse (22,
23) von oben schräg nach innen und gleichzeitig schräg in Zirkula
tionsrichtung (C) eingestellt ist.
10. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Düsen (22, 23) bezüglich der
Kammermitte (M) in etwa diametral gegenüberliegen.
11. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß entlang der Kammerwände eine Vielzahl von Düsen (22, 23)
fest verteilt angeordnet sind.
12. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß den Düsen (19, 20, 22, 23) wenigstens
eine außerhalb liegende Pumpe (PA) zugeordnet ist.
13. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Pumpe (PA) die Entsorgungspumpe für die Abscheide
kammer (K) ist, und daß zu den Düsen (19, 20, 22, 23) führende
Rohrleitungen (17, 18, 21) an das Entsorgungssystem der Abschei
dekammer (K) angeschlossen sind.
14. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß jede Düse (19, 20, 22, 23) an einer in
der Abscheidekammer (K) bzw. der Schlammfangkammer (S) oben
angebrachten Rohrleitung verstellbar angeordnet ist.
15. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Düsen (22, 23) in der Abscheide
kammer (K) unterhalb des maximalen Füllniveaus (N) und oberhalb
eines abgesenkten Entsorgungsniveaus (NA) des Abscheidegutes an
geordnet sind.
16. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß in der Abscheidekammer (K) oben wenig
stens eine, dann mittige, Kegelspüldüse (26) zum Besprühen der
Abscheidekammerwände vorgesehen ist, und daß die Kegelspüldüse
(26) zumindest wahlweise an die Pumpe (PA) der Düsen (22, 23) an
schließbar ist.
17. Abscheidevorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 7
bis 16, wobei eine der Abscheidekammer vorgeschaltete Schlamm
fangkammer vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schlammfangkammer (S) wenigstens eine oberhalb des Füllniveaus
liegende Düse (19, 20) stationär angeordnet ist, und daß die Düse
(19, 20) von oben mit schräger Strahlrichtung (R) auf das Abschei
degut in der Schlammfangkammer (S) zielt.
18. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß die Düse (19, 20) mit schräger, in etwa zur Schlammfang
kammerwand paralleler Strahlrichtung (R) nahe der Schlammfang
kammerwand angeordnet ist.
19. Abscheidevorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Düsen (19, 20) mit gleichsinniger schrä
ger Strahlrichtung (R) entlang der Schlammfangkammerwände ver
teilt angeordnet sind.
20. Abscheidevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß der Pumpe (PA) ein Mehrwegeventil (14,
16) nachgeordnet ist, mit dem ein untenliegender Ansaugstutzen
(12) der Abscheidekammer (K) wahlweise mit den Rohrleitungen (17,
18, 21, 24, 25) zu den Düsen (19, 20, 22, 23) und ggfs. zur Ke
gelspüldüse (26) verbindbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119532A DE4119532C2 (de) | 1990-07-28 | 1991-06-13 | Verfahren zum Entsorgen einer Abscheidevorrichtung sowie Abscheidevorrichtung für verfestigtes Abscheidegut |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4024020 | 1990-07-28 | ||
DE4119532A DE4119532C2 (de) | 1990-07-28 | 1991-06-13 | Verfahren zum Entsorgen einer Abscheidevorrichtung sowie Abscheidevorrichtung für verfestigtes Abscheidegut |
Publications (2)
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