DE4118829C2 - Verfahren zum Betrieb einer Spinnereimaschine und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer Spinnereimaschine und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem
Oberbegiff des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 8.
Als Antrieb für eine Spinnereimaschine mit einer Vielzahl von
Arbeitsstellen, beispielsweise einer Ringspinnmaschine mit
einer Vielzahl von Spindeln, findet derzeit im wesentlichen der
Tangentialriemenantrieb Verwendung. Dem Vorteil dieses An
triebstyps, nämlich dem verhältnismäßig geringen Aufwand, steht
der Nachteil gegenüber, daß durch den unterschiedlichen Schlupf
zwischen Tangentialriemen und Antriebsscheibe an den einzelnen
Arbeitsstellen kein vollkommen synchroner Lauf der Spindeln
sichergestellt ist.
Aus diesem Grund wurden in jüngster Zeit Einzelspindelantriebe
entwickelt, die einerseits günstig herzustellen sind und ande
rerseits durch einen entsprechend hohen Wirkungsgrad die Be
triebskosten der Spinnereimaschine im erforderlichen Rahmen
halten.
Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße
Vorrichtung geht aus der eine Ringspinnmaschine betreffenden
DE 38 05 662 A1 hervor.
Bei diesem Stand der Technik ist jedoch, wie an sich
bei der Verarbeitung von fadenförmigem Gut (siehe z. B. DE 35 14 801 A1) geläufig, keine
Vorsorge getroffen, bei einem Störungsfall eine
Betriebabschaltung vorzunehmen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zum Betrieb einer Spinnereimaschine mit separaten elektromotorischen Antrieben
jeder Arbeitsstelle dahingehend weiterzugestalten, daß auch im
Störungsfall eine Betriebsabschaltung möglich ist, wobei
hierfür der Aufwand gering gehalten werden soll.
Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen.
Die Erfindung löst diese Aufgaben mit den Merkmalen
der Patentansprüche 1 und 8.
Mit der Erfindung ist es möglich, daß nach dem
Detektieren eines auslösenden Ereignisses und dem hierdurch
bewirkten Stillsetzen des Elektromotors der betroffenen Arbeitsstelle
ein elektromechanischer wandler zur Aktivierung einer weiteren
mechanischen Einrichtung, z. B. eines Luntenstopps (vergl. DE 39 10 181 A1), angesteuert
werden kann, ohne daß ein Signal betreffend des
detektieren Ereignisses zuerst an eine zentrale Steuerung
geleitet werden muß und ohne daß eine spezielle
Energieversorgung der zu betätigenden mechanischen
Einrichtung vorgenommen werden muß. Damit ist auch
eine wesentliche Reduzierung des Verkabelungsaufwandes
verbunden und die Energie beim Stillsetzen des
Motors geht nicht so weitgehend verloren, sondern kann
für die Betätigung des mechanischen Wandlers genutzt
werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen , also den Ansprüchen 2 bis 7 und 9 bis 15.
Es wird noch angegeben, daß die Merkmale der Ansprüche 2
bis 7 durch die älteren Patentanmeldung P 40 10 376.5, die
nachveröffentlicht wurden, an sich bekannt sind. Entsprechendes
gilt für die Ansprüche 9 bis 15.
Nachstehend wird die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der
Zeichnung zeigt
Die Fig. 1 bis 5 jeweils das schematische Blockschaltbild
verschiedener Ausführungsbeispiele der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Elektromotor 1 mit den Arbeitswicklungen W1,
W2, W3 dargestellt, der vorzugsweise als Synchronmotor oder
Reluktanzmotor ausgebildet ist. Dieser Motor 1 stellt den An
trieb für eine nicht näher dargestellte Arbeitsstelle einer
Spinnereimaschine, beispielsweise für die Spindel einer Ring
spinnmaschine, dar. Die freien Enden der als Stern verschalte
ten - die Dreieckschaltung ist selbstverständlich ebenfalls
möglich - Arbeitswicklungen W1, W2 und W3 sind mittels steuer
barer elektronischer Schalter S1, S2 und S3 mit den zugehörigen
Phasen r, s, t eines Frequenzumformers 2 verbunden. Die steuer
baren elektronischen Schalter können dabei als Transistoren,
Thyristoren oder dergleichen ausgebildet sein und werden von
einer Steuereinheit 3 angesteuert, die ihrerseits auch die
entsprechende Ansteuerung des Frequenzumformers 2 beim Anfah
ren, in der Betriebsphase und beim Stillsetzen des Elektromo
tors 1 übernimmt.
Die Schalter S1, S2 und S3 sind als zwei- bzw. dreipolige Um
schalter ausgebildet. Während ein Pol der Schalter mit der
zugehörigen Phase r, s, t des Frequenzumformers 2 verbunden
ist, steht ein weiterer Pol mit jeweils einem Eingang eines
Gleichrichters 5 in Verbindung. Der Gleichrichter 5 ist mit
seinem Gleichspannungsausgang mit einem elektromechanischen
Wandler 6, beispielsweise einem Elektromagneten, verbunden. Der
elektromechanische Wandler 6 ist mit der zu betätigenden mecha
nischen Einrichtung, beispielsweise einer der entsprechenden
Arbeitsstelle der Spinnereimaschine zugeordneten Luntenstopp-
Vorrichtung, gekoppelt.
Weiterhin ist jeder Arbeitsstelle ein Sensor zum Detektieren
derjenigen Zustände der Arbeitsstelle zugeordnet, die das Aus
lösen der mechanischen Einrichtung 7 erforderlich machen. Dies
ist in jedem Fall bei einem Fadenbruch erforderlich, kann aber
auch beim Stillsetzen der Spinnereimaschine bzw. der Arbeits
stelle oder bei einem anderen, die ordnungsgemäße Funktions
weise der Arbeitsstelle beeinträchtigenden Ereignis geschehen.
Das Sensorsignal wird einer elektronischen Auswerteeinheit 4
zugeführt, welche mit der Steuereinheit 3 verbunden ist und
anhand des ihr zugeführten Sensorsignals das auslösende Ereig
nis detektiert. Darüber hinaus können der Frequenzumformer 2
und die Steuereinheit 3 nicht nur einer, sondern mehreren oder
allen Arbeitsstellen einer Spinnereimaschine zugeordnet sein.
Weiterhin können die Betriebsparameter einer Arbeitsstelle
durch die Steuereinheit 3 an eine zentrale Maschinensteuerung
übermittelt und somit im Sinne einer üblichen Betriebsdaten
erfassung (BDE) weiter verarbeitet werden.
Nachfolgend wird die Funktionsweise des in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung erläutert: In der Anlauf
phase steuert die Steuereinheit 3 die Schalter S1, S2, S3 so
an, daß die freien Enden der Arbeitswicklungen W1, W2 und W3
des Elektromotors 1 mit den zugehörigen Phasen r, s und t des
Frequenzumformers 2 verbunden sind. Nach Erreichen der Nenn
drehzahl wird der Schalter S3 derart angesteuert, daß die Ar
beitswicklung W3 von der Phase t getrennt und die über die
Wicklungen W2 und W3 anliegende Spannung Ui der elektronischen
Auswerteeinheit 4 zugeführt wird. Das heißt, die Wicklung W3
dient nicht mehr als Arbeitswicklung, sondern wird in der Be
triebsphase des Motors, wie in der deutschen Patentanmeldung P
40 10 376.5 beschrieben, als Sensorwicklung verwendet. Die
Summenspannung Ui, die sich aus der Überlagerung der in der
Wicklung W3 induzierten Spannung und aus der über der Wicklung
W2 anliegenden Spannung ergibt, stellt somit das Sensorsignal
dar, daß durch die elektronische Auswerteeinheit 4 analysiert
wird.
Bei einer Änderung des vom Motor 1 abzugebenden Drehmoments
(Laständerung), wie das beispielsweise bei Auftreten eines
Fadenbruchs der Fall ist, ändert sich der Polradwinkel des
Synchron- oder Reluktanzmotors. Hierdurch ergibt sich ebenfalls
eine Veränderung der Phasenlage der in der Wicklung W3 indu
zierten Spannung, die von der elektronischen Auswerteeinheit 4
auch anhand der ihr zugeführten Summenspannung Ui festgestellt
werden kann. Ist die Phasenänderung dem Betrag nach größer als
ein vorbestimmter Wert, so nimmt die elektronische Auswerteein
heit 4 an, daß ein Fadenbruch vorliegt und gibt ein entspre
chendes Signal an die Steuereinheit 3 ab.
Neben der Auswertung einer reinen Phasenänderung ist jedoch
auch die Auswertung der absoluten Phasendifferenz zwischen
einer der Phasenspannungen und der in der als Sensorwicklung
dienenden Arbeitswicklungen W3 des Elektromotors 1 möglich.
Zusätzlich kann auch die Frequenz des Sensorsignals Ui ausge
wertet werden, so daß auch ein mögliches Außertrittfallen des
Synchronmotors erkannt wird.
Nach dem Detektieren des auslösenden Ereignisses durch die
elektronische Auswerteeinheit 4 und der Abgabe eines entspre
chenden Signals an die Steuereinheit 3 werden die steuerbaren
elektronischen Schalter S1, S2 und S3 so angesteuert, daß der
Motor 1 dreiphasig vom Frequenzumformer 2 getrennt und die
freien Enden aller Arbeitswicklungen W1, W2 und W3 mit den
Eingängen des Gleichrichters 5 verbunden sind. Somit wird wäh
rend des auf diese Weise eingeleiteten Stillsetzens des Elek
tromotors 1 dieser in den generatorischen Betrieb geschaltet
und der elektromechanische Wandler 6 mit der dabei freiwerden
den elektrischen Energie versorgt. Durch die Ansteuerung des
elektromechanischen Wandlers 6 wird einerseits die zu betäti
gende mechanische Einrichtung, beispielsweise die Luntenstopp-
Vorrichtung, aktiviert und andererseits durch die damit verbun
dene Belastung des im generatorischen Betrieb arbeitenden Elek
tromotors 1 ein ausreichendes Bremsmoment zu dessen hinreichend
schneller Stillsetzung erzeugt.
Nachdem der elektromechanische Wandler 6 nur während der Still
setzungsphase des Elektromotors 1 mit elektrischer Energie
versorgt wird, muß die zu betätigende mechanische Einrichtung 7
so ausgebildet sein, daß sie nach dem einmaligen Aktivieren
durch den elektromechanischen Wandler selbsttätig in dem akti
vierten Zustand verbleibt. Dies kann beispielsweise durch die
Ausbildung der mechanischen Einrichtung 7 als ein mit Feder
kraft vorgespanntes System erreicht werden, das durch die Akti
vierung mittels des elektromechanischen Wandlers 6 entriegelt
wird. Nach der Beseitigung des Zustands der Spinnereimaschine,
aufgrund dessen die mechanische Einrichtung 7 aktiviert wurde,
kann diese entweder manuell oder durch eine, die Bedienperson
ersetzende, automatische mechanische Vorrichtung (beispiels
weise eine um die Maschine patroullierende automatische Faden
ansetzvorrichtung) in den aktivierbaren Zustand zurückversetzt
werden.
Während bei der in Fig. 1 dargestellten Schaltungsvariante das
Aktivieren der mechanischen Einrichtung 7 beim Stillsetzen des
Motors 1 durch die entsprechende Ansteuerung der steuerbaren
elektronischen Schalter S1, S2 und S3 zwangsweise erfolgt, kann
die Stillsetzung des Motors (neben dem Stillsetzen durch
entsprechende Ansteuerung des Frequenzumformers 2) durch eine
geringfügige Abänderung der Verschaltung auch so erfolgen, daß
nur die Stillsetzung des Motors 1 ohne gleichzeitiges
Aktivieren der mechanischen Einrichtung 7 erfolgt. Hierzu sind
lediglich die steuerbaren elektronischen Schalter S1 und S2 als
dreipolige sowie der steuerbare elektronische Schalter S3 als
vierpoliger Schalter auszubilden. Dabei sind die zusätzlich
geschaffenen Pole elektrisch miteinander zu verbinden, wodurch
bei entsprechender Ansteuerung der Schalter durch die
Steuereinheit 3 die Arbeitswicklungen W1, W2 und W3 in der
Stillsetzungsphase kurzgeschlossen werden. Dabei wird der Motor
1 durch das auf diese Weise erzeugte Bremsmoment stillgesetzt
und die mechanische Einrichtung 7 verbleibt weiterhin in ihrem
aktivierbaren Zustand.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung
unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen ersten Aus
führungsbeispiel lediglich dadurch, daß zunächst nur zwei steu
erbare elektronische Schalter S2, S3 in den Versorgungsleitun
gen der Phasen s, t des Elektromotors 1 angeordnet sind. Das in
der Betriebsphase in der als Sensorwicklung dienenden Arbeits
wicklung W3 induzierte elektrische Signal wird, wie vorstehend
beschrieben, als Sensorsignal der elektronischen Auswerteein
heit 4 zugeführt und von dieser in gleicher Weise ausgewertet.
Das Detektieren des auslösenden Ereignisses, die Ansteuerung
der steuerbaren elektronischen Schalter S2 und S3 sowie das
Betätigen der mechanischen Einrichtung 7 durch die während der
Stillsetzungsphase vom elektrischen Motor 1 erzeugte elektri
sche Energie erfolgt ebenfalls wie vorstehend beschrieben.
Der einzige Unterschied besteht darin, daß der Gleichrichter 5
in der Stillsetzungsphase nur mit den Enden der Wicklungen W3
und W2 verbunden ist und somit die Summe der in diesen Wick
lungen induzierten Spannungen gleichrichtet. Zur Reduzierung
des Schaltungsaufwandes kann der steuerbare elektronische
Schalter S3 anstatt als dreipoliger Umschalter auch als zweipo
liger Umschalter ausgebildet sein. In diesem Fall muß der ent
sprechende Eingang des Gleichrichters 5 mit dem Eingang der
elektronischen Auswerteeinheit 4 verbunden werden, der an einem
der beiden Pole des steuerbaren elektronischen Schalters S3
liegt. Das heißt, in der Betriebsphase ist bereits das Ende der
Wicklung W3 mit dem entsprechenden Eingang des Gleichrichters 5
verbunden, so daß zum Stillsetzen des Elektromotors 1 und
gleichzeitigem Aktivieren der mechanischen Einrichtung 7 le
diglich der steuerbare elektronische Schalter S2 so angesteuert
werden muß, daß er das eine Ende der Arbeitswicklung W2 mit dem
entsprechenden zweiten Eingang des Gleichrichters 5 verbindet.
Diese Schaltungsvereinfachung ist selbstverständlich auch bei
dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
möglich.
Darüber hinaus ist in Fig. 2 ein in der dritten Versorgungs
leitung des Elektromotors 1 (Phase r) angeordneter Schalter S1
strichliert eingezeichnet. Dieser zweipolig ausgebildete Schal
ter S1, dessen zweiter Pol ebenfalls mit dem Eingang des
Gleichrichters 5 verbunden ist, der auch mit einem Pol des
steuerbaren elektronischen Schalters S2 in Verbindung steht,
ermöglicht bei entsprechender Ansteuerung durch die Steuer
einheit 3 das Kurzschließen der Arbeitswicklungen W1 und W2 in
der Stillsetzungsphase. Wird in der Stillsetzungsphase mittels
der steuerbaren elektronischen Schalter S2 und S3 die in den
Arbeitswicklungen W2 und W3 induzierte Spannung an den Eingang
des Gleichrichters 5 gelegt, so erfolgt die Stillsetzung des
Motors und gleichzeitig die Aktivierung der mechanischen Ein
richtung 7. Wird darüber hinaus durch entsprechende Ansteuerung
des Schalters S1 der Motor auch noch von der dritten Phase (r)
getrennt und die Wicklung W1 mit der Wicklung W2 kurzgeschlos
sen, so ergibt sich durch die in der Wicklung W1 zusätzlich
induzierte Spannung ein höheres Bremsmoment in der Stillset
zungsphase.
Darüber hinaus läßt sich der Motor 1 auch lediglich durch die
Umschaltung der steuerbaren elektronischen Schalter S1 und S2
(Kurzschluß der Wicklungen W1 und W2) mit ausreichendem Brems
moment stillsetzen, ohne daß eine gleichzeitige Betätigung der
mechanischen Einrichtung 7 erfolgt. Hierfür ist allerdings die
Ausbildung des Schalters S3 als dreipoliger Schalter erforder
lich, da der entsprechende Eingang des Gleichrichters 5 in der
Betriebsphase nicht mit der Wicklung W3 verbunden sein darf.
Die vorstehend beschriebene Möglichkeit zur Reduzierung des
Schaltungsaufwands entfällt somit in diesem Fall.
Das in Fig. 3 dargestellte schematische Blockschaltbild einer
dritten Ausführungsform der Erfindung ist weitgehend mit dem
vorstehend beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel identisch.
Unterschiede bestehen zum einen in der Ausbildung der steuer
baren elektronischen Schalter S2 und S3 als einfacher Ein-/Aus
schalter bzw. als zweipoliger Umschalter mit zusätzlicher Aus
schaltefunktion (dreipoliger Umschalter mit einem nicht ange
schlossenen Pol) und zum anderen darin, daß zwei Eingänge des
Gleichrichters 5 über einen weiteren steuerbaren elektronischen
Schalter S5 mit den Enden zweier zunächst beliebiger Arbeits
wicklungen (in dem hier dargestellten Fall mit den Enden der
Wicklungen W2 und W3) verbunden sind.
In der Betriebsphase sind die steuerbaren elektronischen Schal
ter S2, S3 und S5 durch die Steuereinheit 3 so angesteuert, daß
sich der Schalter S2 im geschlossenen Zustand befindet, daß die
über die beiden Arbeitswicklungen W2 und W3 anliegende Spannung
Ui mittels des Schalters S3 an die elektronische Auswerteein
heit 4 gelegt wird und daß sich der Schalter S5 im offenen
Zustand befindet. Detektiert die elektronische Auswerteeinheit 4
ein Ereignis, das die Betätigung der mechanischen Einrichtung 7
erforderlich macht, so gibt sie ein entsprechendes Signal an
die Steuereinheit 3 ab, welche daraufhin die beiden Schalter S2
und S3 in den offenen (Aus-) Zustand steuert und den Schalter
S5 schließt.
Hierdurch erfolgt, wie vorstehend beschrieben, das Aktivieren
der mechanischen Einrichtung 7 mittels des elektromechanischen
Wandlers 6 und das Stillsetzen des Motors mit ausreichendem
Bremsmoment. Ist zwar ein Stillsetzen des Motors, nicht jedoch
die Betätigung der mechanischen Einrichtung 7 erwünscht, so
steuert die Steuereinheit 3 lediglich die beiden Schalter S2
und S3 in den offenen (Aus-) Zustand und hält den Schalter S5
weiterhin im geöffneten Zustand. Hierdurch wird der Motor zwei
phasig (Phasen s und t) vom Frequenzumformer 3 getrennt. Da in
diesem Fall in den Arbeitswicklungen W1, W2 und W3 kein zusätzliches
Bremsmoment durch entsprechende Induktionsvorgänge ent
steht, dieses jedoch erwünscht ist, können die Schalter S2 und
S3 als zwei- bzw. dreipolige Umschalter ausgebildet werden,
wobei die zusätzlichen Pole elektrisch miteinander verbunden
sind. Somit kann der Motor 1 zum Stillsetzen von den beiden
Phasen s und t getrennt werden und dabei gleichzeitig die ent
sprechenden Wicklungen W2 und W3 kurzgeschlossen werden. In
diesem Fall ist jedoch darauf zu achten, daß, anders als in
Fig. 3 dargestellt, nicht die Enden dieser beiden Wicklungen mit
den Eingängen des Gleichrichters 5 verbunden sind, sondern
vielmehr ein Eingang des Gleichrichters 5 mit dem Ende der
dritten Wicklung W1 in elektrischem Kontakt steht. Andernfalls
ist trotz des Schließens des Schalters 5 während des Stillset
zungsvorgangs eine Betätigung der mechanischen Einrichtung 7
nicht möglich.
Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unter
scheidet sich von dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbei
spiel lediglich dadurch, daß die während der Betriebsphase des
Motors 1 als Sensorwicklung dienende Arbeitswicklung W3 durch
einen zusätzlichen, von der Steuereinheit 3 ansteuerbaren elek
tronischen Schalter auch vom Sternpunkt der Wicklungen getrennt
werden kann. Hierdurch wird erreicht, daß die von der elektro
nischen Auswerteeinheit 4 zu überwachende Spannung Ui gleich
der in der als Sensorwicklung dienenden Arbeitswicklung W3
induzierten Spannung ist, welche der elektronischen Auswerte
einheit 4 nunmehr potentialfrei zugeführt wird.
Dies erleichtert das Detektieren des auslösenden Ereignisses,
da das eigentliche Sensorsignal, d. h. die in der Wicklung W3
induzierte Spannung nicht mehr, wie in den vorstehend beschrie
benen Beispielen, von der über der Wicklung W2 anliegenden
Spannung überlagert ist. Die übrige Funktionsweise dieses Aus
führungsbeispiels ist mit dem vorstehend beschriebenen dritten
Ausführungsbeispiel identisch, mit dem Unterschied, daß dem
Gleichrichter 5 entweder nur die in der Wicklung W3 induzierte
Spannung (wie in Fig. 4 dargestellt) oder wie in den vorstehen
den Beispielen beschrieben, die in zwei Arbeitswicklungen indu
zierte Spannung zugeführt werden kann.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten letzten Ausführungsbeispiel
sind in allen drei Versorgungsleitungen zwischen dem Motor 1
und dem Frequenzumformer 2 von der Steuereinheit 3 ansteuerbare
elektronische Schalter S1, S2, S3 angeordnet. In dem Motor 1,
der auch während der Betriebsphase in herkömmlicher Weise an
allen drei Phasen r, s, t des Frequenzumformers 2 angeschlossen
sein kann, ist eine zusätzliche Sensorwicklung W4 angeordnet.
Die in der Sensorwicklung W4 induzierte Spannung Ui (Sensorsi
gnal) wird der elektronischen Auswerteeinheit 4 zugeführt. Das
Detektieren des auslösenden Ereignisses anhand der Sensorspan
nung Ui erfolgt wie vorstehend beschrieben.
Wird ein auslösendes Ereignis detektiert, so steuert die Steu
ereinheit 3 die steuerbaren elektronischen Schalter S1, S2 und
S3 derart an, daß der Motor 1 mindestens von zwei Phasen des
Frequenzumformers 2 getrennt wird. Vorzugsweise werden dabei,
wie in Fig. 5 dargestellt, die Wicklungen W1, W2 und W3 des
Motors 1 zum Erzielen eines ausreichend hohen Bremsmoments
kurzgeschlossen. In dieser Stillsetzungsphase steuert die Steu
ereinheit 3 den zusätzlich vorhandenen steuerbaren elektroni
schen Schalter S5, welcher in einer Verbindungsleitung zwischen
einem Eingang des Gleichrichters 5 und einem Ende der Sensor
wicklung W4 angeordnet ist, in den geschlossenen Zustand.
Auf diese Weise wird, durch die bestehende Verbindung des ande
ren Wicklungsendes der Wicklung W4 mit dem zweiten Eingang des
Gleichrichters 5, die in der Wicklung W4 während der Stillset
zungsphase induzierte Spannung Ui dem Gleichrichter zugeführt.
Hierdurch ist die Betätigung der mechanischen Einrichtung 7
mittels des elektromechanischen Wandlers 6 gewährleistet.
Selbstverständlich kann auch bei diesem Ausführungsbeispiel
anstelle der in der Wicklung W4 induzierten Spannung dem
Gleichrichter die in mindestens einer der Wicklungen W1, W2 und
W3 induzierte Spannung zugeführt werden. Dabei ist lediglich
darauf zu achten, daß während der Stillsetzungsphase nicht die
entsprechenden Wicklungen mittels der in den Versor
gungsleitungen des Motors angeordneten Schalter S1, S2, S3
kurzgeschlossen werden, falls ein Betätigen der mechanischen
Einrichtung 7 erwünscht ist.
Claims (15)
1. Verfahren zum Betrieb einer Spinnereimaschine, insbesondere Ringspinnmaschine,
bei der jede Arbeitsstelle mit einem separaten elektromotorischen
Antrieb (Elektromotor 1) ausgerüstet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein auslösendes Ereignis mittels eines Sensors und einer
diesem nachgeschalteten elektronischen Auswerteeinheit (4)
detektiert und der elektromotorische Antrieb (Elektromotor 1) nach dem
Detektieren des auslösenden Ereignisses stillgesetzt wird
und daß mit der während des Stillsetzens des Elektromotors
(1) in mindestens einer im Elektromotor (1) vorhandenen
Wicklung (W1, W2, W3, W4) induzierten elektrischen Energie
ein elektromechanischer Wandler (6) versorgt wird, welcher
zur Aktivierung der zu betätigenden mechanischen Einrichtung
(7) dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
auslösende Ereignis durch Auswertung der in einer im Elek
tromotor (1) angeordneten Sensorwicklung (W4) induzierten
Spannung (Ui) detektiert wird (Fig. 5).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
auslösende Ereignis durch Auswertung der in mindestens ei
ner, während der Betriebsphase des Elektromotors (1) von der
zugehörigen Phase (r, s, t) abgetrennten Arbeitswicklung
(W1, W2, W3) induzierten Spannung (Fig. 4) detektiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
auslösende Ereignis durch Auswertung der Summenspannung aus
der in einer, während der Betriebsphase des Elektromotors
(1) abgetrennten Arbeitswicklung (W1, W2, W3) induzierten
Spannung und aus der über eine der nicht-abgetrennten Wick
lungen anliegenden Spannung detektiert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das auslösende Ereignis eine Änderung der
Frequenz oder der Phasenlage der auszuwertenden Spannung
ist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die in mindestens einer
Wicklung des Elektromotors induzierte Spannung gleichgerich
tet wird und die so erzeugte Gleichspannung zur Ansteuerung
eines Elektromagneten verwendet wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die aktivierte mechanische
Einrichtung (7) nach dem Stillsetzen des Motors selbsttätig
in dem aktivierten Zustand verbleibt.
8. Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekenn
zeichnet,
daß in mindestens zwei Speiseleitungen des Elektromotors (1) von einer Steuereinheit (3) ansteuerbare Schaltelemente (S1, S2, S3) angeordnet sind,
daß nach Detektieren des auslösenden Ereignisses die Steuer einheit (3) die Schaltelemente (S1 bis S5) derart ansteuert, daß der Motor stillgesetzt wird und mindestens die in einer Wicklung (W1 bis W4) induzierte Spannung an den Eingang eines Gleichrichters (5) gelegt wird und
daß dem Gleichrichter (5) ein elektromechanischer Wandler (6) nachgeschaltet ist, welcher die mit diesem gekoppelte mechanische Einrichtung (7) betätigt.
daß in mindestens zwei Speiseleitungen des Elektromotors (1) von einer Steuereinheit (3) ansteuerbare Schaltelemente (S1, S2, S3) angeordnet sind,
daß nach Detektieren des auslösenden Ereignisses die Steuer einheit (3) die Schaltelemente (S1 bis S5) derart ansteuert, daß der Motor stillgesetzt wird und mindestens die in einer Wicklung (W1 bis W4) induzierte Spannung an den Eingang eines Gleichrichters (5) gelegt wird und
daß dem Gleichrichter (5) ein elektromechanischer Wandler (6) nachgeschaltet ist, welcher die mit diesem gekoppelte mechanische Einrichtung (7) betätigt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektromotor (1) als Dreiphasen-Synchronmotor ausgebildet
ist, dessen Wicklungen (W1, W2, W3) in Sternschaltung ohne
Sternpunktleiter oder in Dreieckschaltung verschaltet sind
und daß in mindestens zwei Speiseleitungen zwischen dem
Elektromotor (1) und dem Umformer (2) durch die Steuerein
heit (3) ansteuerbare Schaltelemente (S1, S2, S3) angeordnet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Betriebsphase eine Wicklung (W3) des Elektromo
tors mittels des Schaltelementes (S3) von der zugehörigen
Phase (t) getrennt ist und als Sensorwicklung dient, daß
der elektronischen Auswerteeinheit (4) die in einer von der
speisenden Phase abgetrennten Arbeitswicklung (W3) indu
zierte Spannung oder die Summe aus der in der von der spei
senden Phase abgetrennten Arbeitswicklung (W3) induzierten
Spannung und aus der über einer der beiden nicht-abgetrenn
ten Wicklungen (W2) anliegenden Spannung zugeführt wird und
daß die Auswerteeinheit (4) aus der aufgrund einer Lastän
derung hervorgerufenen Änderung der Phasenlage der ihr
zugeführten Spannung (d. h. des Polradwinkels) einen Faden
bruch als auslösendes Ereignis detektiert und ein Signal an
die Steuereinheit (3) abgibt (Fig. 1, 2, 3 und 4).
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, in allen drei Speiseleitungen steuerbare Schaltelemen
te (S1, S2, S3) angeordnet sind und daß nach Detektieren des
auslösenden Ereignisses die Schaltelemente (S1, S2, S3)
derart von der Steuereinheit (3) angesteuert werden, daß
alle drei Speiseleitungen des Motors von der Spannungsquel
le (2) getrennt und an die Eingänge des Gleichrichters (5)
gelegt werden (Fig. 1).
12. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß nach Detektieren des auslösenden Ereignisses die
Schaltelemente (S1, S2, S3) derart von der Steuereinheit
(3) angesteuert werden, daß zwei Speiseleitungen des Elek
tromotors (1) vom Umformer (2) getrennt und an die Eingänge
des Gleichrichters (5) gelegt werden und daß wahlweise die
dritte Speiseleitung ebenfalls vom Umformer (2) getrennt
und mit einer der beiden anderen Speiseleitungen kurzge
schlossen wird (Fig. 2).
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß zwei Anschlußklemmen des Elektromotors (1) mit den
Eingängen des Gleichrichters (5) verbunden sind und daß in
einer der Verbindungsleitungen ein durch die Steuereinheit
(3) ansteuerbares Schaltelement (S5) angeordnet ist, wobei
nach Detektieren des auslösenden Ereignisses mindestens
zwei Speiseleitungen vom Umformer (2) getrennt und das
Schaltelement (S5) in den geschlossenen Zustand gesteuert
wird (Fig. 3).
14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein weiteres durch die Steuereinheit ansteuerbares Schalt
element (S4) vorhanden ist, welches zusammen mit dem
Schaltelement (S3) während der Betriebsphase eine der Wick
lungen (W3) vom Sternpunkt (U) und von der zugehörigen
Phase (t) des Umformers (2) trennt und die in dieser Wick
lung induzierte Spannung (Ui) der elektronischen Auswerte
einheit (4) und den Eingängen des Gleichrichters (5) zu
führt und daß in einer der Verbindungsleitungen der An
schlüsse dieser Wicklung mit den Eingängen des Gleichrich
ters (5) ein durch die Steuereinheit (3) ansteuerbares
Schaltelement (S5) angeordnet ist, wobei nach Detektieren
des auslösenden Ereignisses mindestens zwei Speiseleitungen
vom Umformer (2) getrennt und das Schaltelement (S5) in den
geschlossenen Zustand gesteuert wird (Fig. 4).
15. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß der Elektromotor (1) eine zusätzliche Wicklung
(W4) aufweist, deren Anschlüsse mit der elektronischen Aus
werteeinheit (4) und den Eingängen des Gleichrichters (5)
verbunden sind, daß in einer der Verbindungsleitungen zum
Gleichrichter (5) ein durch die Steuereinheit (3) ansteuer
bares Schaltelement (S5) angeordnet ist, wobei nach Detek
tieren des auslösenden Ereignisses mindestens zwei Speise
leitungen vom Umformer (2) getrennt und das Schaltelement
(S5) in den geschlossenen Zustand gesteuert wird (Fig. 5).
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DE19914118829 DE4118829C2 (de) | 1991-06-07 | 1991-06-07 | Verfahren zum Betrieb einer Spinnereimaschine und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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