DE4118502C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren von Gasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren von GasenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung
zum Dosieren von Gasen.
Derartige Verfahren und
Vorrichtungen werden beispielsweise im Rahmen von Korrosionsprüfungen
und vergleichbaren labortechnischen Untersuchungen eingesetzt.
Verwendung findet hier beispielsweise ein Druckbehälter, der in kommu
nizierenden Abteilungen eine Sperrflüssigkeit beinhaltet, so daß durch
Zugabe des Gases ein hydrostatischer Druck aufgebaut wird, der empirisch
über einen Schwimmer das Gasvolumen anzeigt und die selbsttätige Frei
setzung des Gases bewirkt. In nachteiliger Weise kommt das frei
zusetzende Gas mit der Sperrflüssigkeit in Berührung. Weil diese
verdampfen kann und insoweit durch das Gas absorbiert wird, kommt es
zu Verfälschungen der Gasmenge und zu Gasverlusten, und zwar bei Tempe
ratur- und Druckunterschieden in unterschiedlichem Ausmaß. Eine exakte
Freisetzung einer gewünschten Gasmenge sowie die zuverlässige Reprodu
zierbarkeit einer solchen Freisetzung bei unterschiedlichen Temperatur-
und Druckbedingungen ist nicht möglich.
Es ist in der Praxis ferner bekannt, zwei Behälter mit einer Sperr
flüssigkeit kommunizierend über eine flexible Leitung miteinander zu
verbinden. Das Absenken und Anheben eines der Behälter, der sogenannten
Niveauflasche, bewirkt das Ansaugen und das Ausstoßen eines bestimmten
Gasvolumens. Das Volumen wird an einer Skala des feststehenden Behälters
abgelesen. Auch hier kommt es in sehr nachteiliger Weise zu einem
Kontakt des Gases mit der Sperrflüssigkeit.
Es ist ferner in der Praxis bekannt, eine Gasflasche mit Düse ein
zusetzen, eine zeitgesteuerte Gasfreisetzung zuzuordnen und zu versuchen,
durch Temperierung einen konstanten Vordruck zu erreichen. Problematisch
ist hier eine sehr starke Abhängigkeit von der Temperaturkonstanz sowie
die Abhängigkeit der Gasentspannung von der Düsenempirik, die ihrerseits
wieder temperaturabhängig ist und sich durch Verschleiß und/oder Ver
schmutzung ändert. Für jede Gasart ist eine entsprechende Kalibrierung
notwendig. Auch hiermit läßt sich eine exakte und für alle Betriebs
bedingungen zuverlässig reproduzierbare Gasdosierung nicht erreichen.
Es ist schließlich in der Praxis bekannt, mittels einer Kolbenpumpe
ein Gasvolumen einzusaugen und es wieder auszustoßen. Die Anzeige
erfolgt mittels Skalen auf der Zylinderwand als Hublängenmessung.
Die Geräte bestehen üblicherweise aus Glas, werden geschmiert und von
Hand betätigt. Durch Druckunterschiede beim Befüllen und Entleeren
zwischen der Vorder- und Rückseite des Kolbens treten leicht Gasver
luste sowie Gasverfälschungen durch Berührung mit Luft infolge Undich
tigkeit ein. Dieses System ist hoch verschleißanfällig. Auch das Schmier
mittel bewirkt eine Gasverfälschung durch Verdampfung und Reaktion mit
dem Gas. Der Kolben läßt sich durch die Reibung an der Zylinderwand
nicht sicher ruckfrei bewegen. Auch hier ist eine exakte, reproduzierbare
Gasfreisetzung nicht gewährleistet.
Aus der JP 63-258 634 (A), ref. in Patents Abstract of Japan, C-569,
16. Februar 1989, Vol. 13/Nr. 69 ist die Verwendung eines Gases als
Arbeitsmedium bekannt, um eine Flüssigkeit in dosierter Form abzugeben.
Aufgrund des erheblich unterschiedlichen Verhaltens eines Gases einerseits
und einer Flüssigkeit andererseits stellt sich hier nicht die
Problematik der Abgabe einer fixen Gasmenge.
Ebenso verhält es sich bei der DE-PS 10 23 597, da auch dort eine
Flüssigkeit abgegeben werden soll.
Aus den beiden Entgegenhaltungen ist es bekannt, durch Verwendung einer
elastischen Membran zur Aufteilung eines geschlossenen Raumes in zwei
unterschiedlichen Kammern Mischungen und gegenseitige Beeinflussungen
der beiden unterschiedlichen Medien, mit denen die beiden Kammern
befüllt werden, zu verhindern.
Aus der DE 30 24 493 C2 ist es bekannt, einer Flüssigkeit kontinuierlich
Gas zuzuführen und dabei durch einen in der Regeltechnik üblichen
dauernden Soll-Ist-Wert-Vergleich mit in der Meß- und Regeltechnik
üblichen Maßnahmen Steuergrößen zu ermitteln und dazu zu benutzen,
im Sinne der Regelung auf Stellglieder einzuwirken, wenn eine fest
gelegte Ist-Wert-Menge zu stark vom Soll-Wert abweicht. Dies ist bezüglich
Exaktheit, Genauigkeit und Reproduzierbarkeit nicht mit den
Erfordernissen labortechnischer Untersuchungen zu vergleichen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zum Dosieren von Gasen zu schaffen, mit dem
bzw. mit der ein äußerst exaktes sowie auch in seiner Exaktheit repro
duzierbares Dosieren verschiedener Gase möglich ist.
Die erfindungsgemäße Lösung bezüglich des Verfahrens ergibt sich aus
Patentanspruch 1.
Die erfindungsgemäße Lösung bezüglich der Vorrichtung ergibt sich aus
Patentanspruch 2.
Bei der erfindungsgemäßen Verfahrensweise und der zur Durchführung
des Verfahrens geeigneten Vorrichtung kommt das zu dosierende Gas
weder mit einer Sperrflüssigkeit noch mit einem Schmiermittel oder
dergleichen in Berührung. Gasverfälschungen sind ausgeschlossen, ebenso
Gasverluste. Temperatur- und Druckunterschiede sowie gasspezifische
Unterschiede bleiben durch die exakte, auf den tatsächlichen Dosier
zeitpunkt abgestimmte Messung und die auf diesen Zeitpunkt abgestimmte
Berechnung des jeweils exakten zu dosierenden Gasvolumens ohne jeden
Einfluß. Es wird praktisch eine Normvolumen-Dosierung durchgeführt,
bei der alle Einflüsse von Druck und Temperatur durch die Erfassung
der entsprechenden Daten und deren Verarbeitung in einem Rechner korri
giert werden. Das Verfahren kann mittels der Vorrichtung praktisch
automatisch durchgeführt werden, so daß man bei der Freisetzung von
Bedienungspersonal unabhängig ist. Die hier einzusetzenden Rechner
sind problemlos mit allen gasspezifischen Daten zu programmieren, so
daß auf diese Weise beliebige Gase exakt und in dieser Exaktheit immer
wieder reproduzierbar dosiert werden können. Durch die Entspannung
des Gases auf Atmosphärendruck und durch die Ausschiebung des ent
spannten Gases unter Atmosphärendruck sind auch Undichtigkeitsverluste
in nachgeordneten, ventilbestückten Leitungssystemen ausgeschlossen
und insbesondere können auch keinerlei Veränderungen durch unterschied
liche, auch temperaturabhängige und gasspezifische Entspannungscharak
teristiken in der Abgabephase des Gases die Exaktheit der Dosierung
in Frage stellen.
Weitere Besonderheiten und bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungs
gegenstandes ergeben sich aus den Unteransprüchen. Hervorzuheben ist,
daß man die Vorrichtung problemlos in einem geschlossenen Gehäuse unter
bringen kann, das ein hohes Maß an Arbeitssicherheit und eine nahezu
vollständige Umweltschonung ermöglicht.
Hervorzuheben ist auch der Einbau mehrerer Sicherheitsstufen, bei
spielsweise eines Überdruckventils bei zu hohen Umgebungstemperaturen, eines
Überdruckventils bei Undichtigkeiten im System, eines Gassensors und
mindestens eines Signalgebers bei Gasaustritt, eine Gehäuseabsaugung
während der Betriebsphase mit der Möglichkeit der Nachschaltung eines
Gasbindesystems am Gehäuseaufstutzen.
Es kann ferner ein automatischer Flüssigkeitsverdampfer für die
Verdampfung eventuell in das Leitungssystem mitgerissener Flüssigkeits
teilchen vorgesehen sein, und es kann auch der Einbau eines Trocken
filters zur Reinigung des Gases von eventuellen Feuchtigkeitsdämpfen
vorgesehen sein.
Hervorzuheben ist ferner die Vorschaltung eines Druckminderers vor
den Gasraum des Druckbehälters. Da das Gas in den das Gas bevorratenden
Gasflaschen oft unter einem beträchtlichen Druck steht, könnte die
Beaufschlagung der Gaskammer mit unter relativ hohem Druck stehendem
Gas im Hinblick auf das Erfordernis der Entspannung auf Atmosphärendruck
zu einer störend großen Bauweise für den Druckbehälter und insbesondere
für die Pumpe für die Hydraulikflüssigkeit führen.
Ein Durchführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens werden nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung näher beschrieben.
Die Zeichnung zeigt den Aufbau einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
in schematischer Darstellung.
Nachfolgend wird zunächst im Zusammenhang ein Durchführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben:
Es soll beispielsweise SO₂-Gas in exakt vorbestimmtem Volumen dosiert
werden. Das Gas steht üblicherweise in Gasflaschen zur Verfügung.
Das Gas kann in der Gasflasche unter erheblich hohem Druck stehen. Von
dort wird das Gas nun in einen geschlossenen, eine elastisch verformbare
Wand aufweisenden Gasraum geleitet. Im Hinblick darauf, daß man
dort das Gas später auf Atmosphärendruck entspannen will, wird bei
hohem Druck in der Gasflasche zuvor zweckmäßig eine Druckminderung
durchgeführt, so daß das Gas in dem geschlossenen Gasraum zunächst
mit einem Überdruck von beispielsweise 1,5 bis 2 bar gegenüber Atmo
sphärendruck steht. Zuvor hat man die elastische Wand des geschlossenen
Gasraumes außen mit einem hydraulischen Arbeitsmedium beaufschlagt.
Da dieses inkompressibel ist, steht die elastisch verformbare Wand
zunächst fest.
Man zieht nun das hydraulische Arbeitsmedium so lange ab, wobei sich
entsprechend die elastische Wand ausdehnen kann, daß das Gas im Gasraum
auf Atmosphärendruck entspannt wird. Zeigt die Messung, daß das
Gas im Gasraum auf Atmosphärendruck steht, werden neben dem Gasdruck
und dem Atmosphärendruck auch die Temperatur des Gases im Gasraum sowie
die Temperatur der Außenluft gemessen und mit diesen Meßwerten wird
das zu diesem Zeitpunkt zu dosierende Gasvolumen berechnet. Wären
beispielsweise für SO₂-Gas zwei Liter Normvolumen bei 0° auszuschieben,
könnte die Berechnung ergeben, daß bei der jetzt herrschenden tatsäch
lichen Temperatur 2,1 Liter Volumen auszuschieben wären, um auf exakt
2 Liter Normvolumen zu kommen. Als grundlegende Berechnungsmöglichkeit
steht dabei die allgemeine Gasgleichung zur Verfügung, die die Zusammen
hänge des zustandsvariablen Druckes P, des Volumens V und der thermo
dynamischen Temperatur T beinhaltet.
Sie lautet:
Der Index n steht dabei für Normbedingungen und ist beim Druck mit
Pn = 1,01325 bar und bei der Temperatur Tn = 2,7115 K festgelegt. Das
Volumen eines Gases unter diesen Bedingungen ist Vn. Ein exakter Ver
gleich eines Gasvolumens bei unterschiedlichen Drücken und Temperaturen
ist nur auf diese Weise über die Umrechnung auf eine Normbasis möglich.
Durch die entsprechende Berechnung wird ermittelt, wieviel Volumen
an Hydraulikflüssigkeit nun wieder zugeführt werden muß, um ein Gas
volumen exakt der gewünschten zu dosierenden Menge zu diesem Zeitpunkt
auszubringen. Da das zu dosierende Gas unter Atmosphärendruck
steht, kann man ohne weiteres in einfacher Weise Volumen, Hydraulik
flüssigkeit und Volumengas gleichsetzen. Durch Zuführung der errechneten
Hydraulikflüssigkeit mit entsprechender Rückführung der elastischen Wand
schiebt man nun exakt die gewünschte Menge des entspannten Gases unter
Atmosphärendruck aus dem Gasraum aus, nachdem man zuvor ein der Abgabe
leitung zugeordnetes Dosierventil geöffnet hat.
Die Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend geschilderten Verfahrens
hat in der dargestellten Durchführungsform folgenden Aufbau:
Ausgehend von einer Einstell- und Anschlußstation für die das zu dosierende
Gas beinhaltenden Gasflasche 1 führt eine Gasleitung 2 über
eine Druckmindereinheit 3 und ein Füllventil 4 zu einem Druckbehälter
5, der durch eine gummielastische Membran 6 in einen mit der Gasleitung
2 in leitender Verbindung stehenden Gasraum 7 und einen Hydraulikraum
8 auf der anderen Seite der Membran 6 unterteilt ist. Der Hydraulikraum
8 steht in leitender Verbindung mit einer beispielsweise als Kolbenpumpe
ausgebildeten Pumpe 9, deren Kolben über ein Spindelhubgetriebe 10
mittels eines Antriebsmotors 11 hin- und herbewegt wird. Von der Gas
leitung 2 zweigt hinter dem Füllventil 4 eine Abgabeleitung 12 ab,
in der ein Dosierventil 13 angeordnet ist.
Dem Gasraum 7 des Druckbehälters 5 sind ein Temperaturmesser 14 zur
Erfassung der tatsächlichen Gastemperatur und ein Druckmesser 15 zur
Erfassung des Gasdruckes zugeordnet.
Die Vorrichtung beinhaltet ferner einen Temperaturmesser 16 zur
Erfassung der Raumtemperatur sowie einen Druckmesser 17 zur Messung
des Atmosphärendruckes.
Zur Vorrichtung gehört ferner ein Rechner 18 mit zugeordnetem Ein
gabefeld 19. Der Rechner 18 ist steuertechnisch mit den Temperaturmessern
14 und 16, den Druckmessern 15 und 17, dem Antriebsmotor 11 der Pumpe
9, dem Füllventil 4 und dem Dosierventil 13 verknüpft.
Die vorstehend beschriebenen Bauelemente der Vorrichtung befinden sich,
mit Ausnahme des Rechners 18 und naturgemäß des Temperaturmessers 16
für die Raumtemperatur und des Druckmessers 17 für den Atmosphärendruck,
in einem kompakten, geschlossenen Gehäuse 20, das zweckmäßig gasdicht
ausgebildet ist und in dem aus Gründen des Arbeits- und Umweltschutzes
weitere Sicherheitseinrichtungen vorgesehen sind.
So zweigt im dargestellten Ausführungsbeispiel von der Gasleitung 2
in demjenigen Bereich, in dem sie sowohl der Zuführung wie der Abführung
des Gases dient, eine Leitung 21 ab, in der sich ein Stördruckventil
22 befindet. Dieses Ventil spricht an, wenn sich bei der Abgabe, die
bei funktionsgerechtem Atmosphärendruck stattfinden soll, ein die exakte
Dosierung verfälschender Druck einstellt, so daß es durch Öffnung
dieses Ventils nicht zu einer fehlerhaften Abgabe des Gases kommt.
Von dem in Frage stehenden Bereich der Gasleitung 2 zweigt eine weitere
Leitung 23 ab, in der sich ein Unterdruckventil 24 und eine Unterdruckpumpe
25 befinden, welch letztere wieder steuertechnisch mit dem Rechner
18 verknüpft ist. Beim Arbeiten mit Flüssiggas kann eventuell im
Leitungs- und Ventilsystem Flüssigkeit dieses Flüssiggases noch vor
handen sein. Diese kann durch Anlegung eines Unterdruckes nunmehr
verdampft und damit beseitigt werden.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung zweigt von der Gasleitung 2
unmittelbar hinter der Gasflasche 1 eine weitere Leitung 26 ab, in
der sich ein mechanisches Überdruckventil 27 befindet, das anspricht,
wenn sich bei der Gasabgabe die Gasflasche 21 unter unzulässig hohem
Druck befindet.
Die zuletzt geschilderten Leitungen 21, 23 und 26, die insgesamt dem
Sicherheitssystem zugeordnet sind, münden an einem Lüfter 28, mit dem
im Ansprechfall der Sicherheitseinrichtung das Gas an vorgegebener
Stelle aus dem Gehäuse 20 abgeführt werden kann. Dies ermöglicht auch
an diesem speziellen Gehäuseabluftstutzen die Nachschaltung eines
Gasbindesystems, so daß es nicht zu einem Gasaustritt am Arbeitsplatz
und in die Umwelt kommt.
In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung ist im Rahmen der Sicherheits
einrichtung auch noch eine Alarmeinrichtung vorgesehen. Diese Alarm
einrichtung beinhaltet im dargestellten Ausführungsbeispiel einen der
Gasflasche 1 zugeordneten Temperaturmesser 29 sowie einen ebenfalls
der Gasflasche 1 zugeordneten Gassensor 30. Beide sind steuertechnisch
mit einer mit dem Rechner 18 verknüpften Alarmauswerteinrichtung 31
verknüpft. Die Auswerteinrichtung 31 hat im dargestellten Ausführungs
beispiel sowohl einen akustischen Alarmgeber in Form eines Summers
32 sowie einen optischen Alarmgeber in Form einer Blitzleuchte 33.
Wird somit im Gehäuse 20 vom Gassensor 30 Gas festgestellt oder ist
die Temperatur der Gasflasche 1 zu hoch, erfolgt eine Alarmabgabe.
Die Verknüpfung der Auswerteinrichtung 31 mit dem Rechner 18 ermöglicht
auch die automatische Abschaltung der Vorrichtung.
Das Gehäuse 20 wird zweckmäßig so stabil ausgebildet, daß es weitgehend
Schutz gegen Beschädigung durch äußere Einwirkungen bietet. Zweckmäßig
ist das Gehäuse auch mit Rollen versehen, um es im Bedarfsfall schnell
aus Gefahrenzonen verschieben zu können. Schlüsselschalter können gegen
unbefugte Bedienung vorgesehen werden.
Im störungsfreien Normalbetrieb öffnet der Rechner 18 das Füllventil
4, so daß unter Druck stehendes Gas aus der Gasflasche 1 gegebenenfalls
unter Druckreduzierung mittels der Druckmindereinheit 3 in den Gasraum
7 des Druckbehälters 5 strömt. Das Dosierventil 13 ist geschlossen.
Zunächst ist der Hydraulikraum 8 mit Hydraulikflüssigkeit gefüllt.
Dadurch wirkt zunächst die gummielastische Membran 6 wie eine feste
Wand. Die Temperatur und der Druck des Gases im Gasraum 7 werden über
die entsprechenden Meßgeräte 14, 15 gemessen und an den Rechner 18
gegeben. Gemessen werden ferner die Raumtemperatur und der Atmosphären
druck. Mittels des Rechners 18 wird über entsprechende Steuerbefehle
mittels des Antriebsmotors 11 und der Pumpe 9 so viel Hydraulik
flüssigkeit aus dem Hydraulikraum 8 abgezogen, bis das Gas im Gasraum 7
Atmosphärendruck hat. Der Rechner 18 hat ferner über die Gasgesetze
ermittelt, wieviel Hydraulikflüssigkeit wieder in den Hydraulikraum
8 von der Pumpe 9 zurückgefördert werden muß, um für das spezielle
Gas und die speziellen Temperatur- und Druckverhältnisse genau das
gewünschte Gasvolumen nach Öffnung des Dosierventils 13 unter
Atmosphärendruck durch die Abgabeleitung 12 auszuschieben. Das
Entspannen des Gases im Gasraum 7 und das Ausschieben des Gases aus
dem Gasraum 7 geschehen durch entsprechende Verformung der gummi
elastischen Membran 6, durch die das Gas einerseits und die Hydraulik
flüssigkeit andererseits dauernd voneinander getrennt gehalten werden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Dosieren von Gasen,
dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst unter
Druck stehendes Gas in einen geschlossenen, eine elastisch verformbare
Wand (6) aufweisenden Gasraum (7) gibt,
daß man zuvor die elastische Wand (6) außen mit einem hydraulischen Arbeitsmedium beaufschlagt, durch Abziehen des hydraulischen Arbeitsmediums und damit durch Ausdehnen der elastischen Wand (6) das Gas im Gasraum (7) auf Atmosphärendruck entspannt, Gas- und Außenlufttemperatur sowie Gas- und Atmosphärendruck mißt und daraus das jeweils tatsächlich zu dosierende Gasvolumen berechnet und
daß man mit dem errechneten Wert als Steuergröße hydraulisches Arbeitsmedium in einer der gewünschten Dosierung ent sprechenden Menge wieder zuführt und damit das auf Atmosphärendruck entspannte Gas unter Rückführung der elastischen Wand (6) unter Atmosphärendruck ausschiebt.
daß man zuvor die elastische Wand (6) außen mit einem hydraulischen Arbeitsmedium beaufschlagt, durch Abziehen des hydraulischen Arbeitsmediums und damit durch Ausdehnen der elastischen Wand (6) das Gas im Gasraum (7) auf Atmosphärendruck entspannt, Gas- und Außenlufttemperatur sowie Gas- und Atmosphärendruck mißt und daraus das jeweils tatsächlich zu dosierende Gasvolumen berechnet und
daß man mit dem errechneten Wert als Steuergröße hydraulisches Arbeitsmedium in einer der gewünschten Dosierung ent sprechenden Menge wieder zuführt und damit das auf Atmosphärendruck entspannte Gas unter Rückführung der elastischen Wand (6) unter Atmosphärendruck ausschiebt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekenn
zeichnet durch einen Druckbehälter (5), der durch eine gummielastische
Membran (6) in einen mit dem zu dosierenden Gas beschickbaren Gasraum
(7) und einen mit einer Pumpe (9) in Verbindung stehenden Hydraulikraum
(8) unterteilt ist, wobei der Druckbehälter (5), die Membran (6) und
die Pumpe (9) so bemessen sind, daß das Gas in dem Gasraum (7) auf
Atmosphärendruck entspannbar ist, ferner gekennzeichnet durch Druckmesser
(15, 17) für das Gas und den Atmosphärendruck sowie Temperaturmesser
(14, 16) für das Gas und die Außenluft, die alle mit einem
Rechner (18) zur Berechnung des jeweils tatsächlich zu dosierenden
Gasvolumens verbunden sind, der seinerseits ferner steuertechnisch
mit der Pumpe (9), den Druckmessern (15, 17), den Temperaturmessern
(14, 16) sowie mit einem dem Gasraum (7) vorgeschalteten Füllventil (4)
sowie einem Dosierventil (13) in einer Gasabgabeleitung (12) verbunden
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der
zu dem Gasraum (7) des Druckbehälters (5) führenden Gasleitung (2)
für das zu dosierende Gas eine Druckmindereinheit (3) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe
(9) eine Kolbenpumpe ist, deren Kolbenstange mit einem Spindelhub
getriebe (10) verbunden ist, dem seinerseits ein Antriebsmotor (11)
zugeordnet ist, der steuertechnisch mit dem Rechner (18) verknüpft
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Sicherheitseinrichtung ein mit dem Leitungssystem (2, 12) für
das zu dosierende Gas in leitender Verbindung stehendes Stördruckventil
(22) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Leitungssystem (2, 12) als Sicherheits
einrichtung ein Unterdruckventil (24) in Verbindung mit einer Unter
druckpumpe (25) in leitender Verbindung steht.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Sicherheitseinrichtung mit der Gasleitung (2)
mindestens ein mechanisches Überdruckventil (27) in Verbindung steht.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Sicherheitseinrichtungen vorgesehenen
Ventile (22, 24, 27) mittels Leitungen mit einem
einem Vorrichtungsgehäuse an vorgegebener Stelle zugeordneten Lüfter
(28) in leitender Verbindung stehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gas
auslaß des Lüfters (28) eine Gasbindeeinrichtung zugeordnet ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein gasdichtes Gehäuse
(20) aufweist, in dem zumindest die mit dem Gas in Berührung kommenden
Leitungssysteme und Ventile, die dem Gas zugeordneten Meßgeräte sowie
das Druckgefäß (8) mit der Pumpe (9) und deren Antriebsmotor (11)
untergebracht sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß ihr eine auf eine Gasundichtigkeit sowie auf erhöhte
Temperatur der Gasflasche (1) ansprechende Alarmeinrichtung (29 bis 33)
zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Alarmeinrichtung einen im Bereich der Gasflasche (1) angeordneten
Temperaturmesser (29) sowie einen Gassensor (30) beinhaltet, die
steuertechnisch mit einer Alarmauswerteinrichtung (31) verknüpft sind,
die ihrerseits einen akustischen (32) und/oder optischen (33) Alarm
geber aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Alarmauswerteinrichtung (31) steuertechnisch mit dem Rechner (18)
verknüpft ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19914118502 DE4118502C2 (de) | 1991-06-06 | 1991-06-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren von Gasen |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914118502 DE4118502C2 (de) | 1991-06-06 | 1991-06-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren von Gasen |
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DE19914118502 Expired - Fee Related DE4118502C2 (de) | 1991-06-06 | 1991-06-06 | Verfahren und Vorrichtung zum Dosieren von Gasen |
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Families Citing this family (3)
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DE19523370C2 (de) * | 1995-06-29 | 1997-04-17 | Hans Willi Meinz | Verfahren und Vorrichtung zur verschleiß- und leckage-kontrollierten volumetrischen Dosierung einer fließfähigen Komponente |
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- 1991-06-06 DE DE19914118502 patent/DE4118502C2/de not_active Expired - Fee Related
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