DE4115289A1 - Bahngesteuerte rotationskolbenmaschine - Google Patents
Bahngesteuerte rotationskolbenmaschineInfo
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- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01C—ROTARY-PISTON OR OSCILLATING-PISTON MACHINES OR ENGINES
- F01C1/00—Rotary-piston machines or engines
- F01C1/02—Rotary-piston machines or engines of arcuate-engagement type, i.e. with circular translatory movement of co-operating members, each member having the same number of teeth or tooth-equivalents
- F01C1/063—Rotary-piston machines or engines of arcuate-engagement type, i.e. with circular translatory movement of co-operating members, each member having the same number of teeth or tooth-equivalents with coaxially-mounted members having continuously-changing circumferential spacing between them
- F01C1/077—Rotary-piston machines or engines of arcuate-engagement type, i.e. with circular translatory movement of co-operating members, each member having the same number of teeth or tooth-equivalents with coaxially-mounted members having continuously-changing circumferential spacing between them having toothed-gearing type drive
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rotationskolbenmaschine - fortan mit
Rokomaschine abgekürzt - mit mindestens 2 Kolbenrädern, deren
Kolben in einem kreisringförmigen Arbeitsraum um eine gemeinsame
Achse rotieren und die Druckenergie dadurch in mechanische Arbeit
umwandelt - oder auch umgekehrt - daß die jeweils einen Arbeitsraum
bildenden sich gegenüberstehenden Kolben phasenverschoben variie
rende Winkelgeschwindigkeiten haben und so sowohl Expansions- als
auch Kompressionsarbeit leisten. Als Kolben werden Kreisring
segmente bezeichnet, die Kolbenräder sind die Rotationskörper auf
denen die Kolben befestigt sind.
Die Umwandlung von durch chemische oder andere Verfahren erzeug
ter Druckenergie in mechanische Arbeit wird in weiten Bereichen
der Technik über durch Expansion bewirkte axiale Verschiebung
eines Kolbens in Hubkolbentriebwerken geleistet, vor allem in
ihren Ausführungen Otto-und Dieselmotor, vereinzelt auch Kolben
dampfmaschinen. Auf die Gründe für ihre weite Verbreitung und
auf ihre unbestreitbaren Vorzüge soll hier nicht eingegangen
werden auch nicht auf Vor-und Nachteile anderer Leistungswandler
wie Turbinen o. ä. Der wesentliche Mangel der Hubkolbentriebwerke
wird darin gesehen, daß im Augenblick der höchsten auf den Kolben
wirkenden Kraft entstanden aus der plötzlichen Verbrennung des
Gemisches kein Drehmoment erzeugt werden kann, da der Kraftvektor
durch die Drehachse zeigt und wegen des oberen Totpunkts kein
Hebelarm nutzbar ist. Während der weiteren Drehung entsteht zwar
über Pleuel und Kurbel ein Moment, jedoch hat bei maximalem Hebelarm
d. h. günstigstem Kurbelwinkel der Druck bereits erheblich abgenom
men. Dieser Mangel wirkt sich in verringerter Leistung und starker
Belastung des Triebwerks aus. Hier liegt der wesentliche Vorzug
des hier behandelten Typs Rokomaschine, denn der entstehen- Kraft
vektor wirkt immer tangential die Größe des Drehmoments läßt sich
mit dem Durchmesser der Maschine und der Zahl der gleichzeitigen
Arbeitsschritte verändern, bei optimalem Betrieb gibt es keine
Querkräfte auf das Triebwerk mehr. Auch der Wankelmotor als eine
erprobte Form der Rokomaschine weist diesen Vorzug auf. Als Kraft
maschine hat sich der hier beschriebene Typ Rokomaschine jedoch
nicht durchsetzen können.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Rokomaschine
mit hoher Leistungsdichte, gutem Wirkungsgrad durch ausreichend
hohe Drücke, geringen Vibrationen und wegen der günstigen Kraft
nutzung geringem Gewicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die beiden Kolbenräder
durch Koppelelemente wie Zahnräder, Seilschlaufen oder Bänder
mit Umlenkrollen Balken, bzw. Platten mit Führungsschlitzen direkt
miteinander verbunden sind wobei die unterschiedlichen Momentan
geschwindigkeiten der beiden Räder durch eine Steuerung der Win
kelbewegung dieser drehbar gelagerten Koppelelemente erreicht
wird. Kernstück dieser Steuerung ist eine Kurvenbahn, als Schiene
oder Nut ausgeführt, die von mit den Koppelelementen verbundenen
Steuerarmen abgefahren wird. Diese Steuerkurve bewirkt eine Dreh
oszillation der Koppelelemente zwischen zwei Extremen, durch die
der jeweils geringste Abstand der Kolben eingesteuert wird. Je
nach gewünschter Auslegung der Maschine kann die Steuerkurve
eine einzige solche periodische Schwingung aufweisen oder deren
viele. Der Abtrieb der Maschine wird vorzugsweise mit den Koppel
elementen verbunden sein, so daß die oszillierende Bewegung der
Kolbenräder nur reduziert, d. h. im allgemeinen halbiert weiterge
leitet wird.
Die Steuerung der Kolbenbewegung ist das wesentliche Problem
der koaxialen Rokomaschine und zahlreiche Vorschläge haben dessen
Lösung zum Ziel. Mehrere Patenteinreichungen sehen passiv wirkende
Sperrklinken oder Freiläufe zur Verhinderung des Rücklaufs der
Räder vor. Die Zuordnung der Räder zu den gehäusefesten Gasleit
elementen wie Einlaß- oder Auslaßschlitze oder Ventile läßt sich
damit jedoch gerade auch bei höheren Drehzahlen kaum erreichen.
Die fehlende Steuermöglichkeit der Schlitze bewirkt allenfalls
eine Gleichdruckaustreibung mit entsprechend hohen Verlusten
wegen nicht genutzter Expansion. Mehrere Patente schlagen die
Steuerung über ein Zahnradgetriebe mit Ellipsenrädern vor, die
über das Achsenverhältnis der Ellipsen die gegenseitige Schwingung
der Räder steuern. Jedoch erfordern diese Ellipsenpaare Getriebe
zwischenstufen, so daß die Anlage zu geringer Steifigkeit und damit
Schwingungsanfälligkeit neigt. Auch sind der Schlankheit der
Ellipsen Grenzen gesetzt wegen des Zahneingriffs, so daß sich
keine großen Volumenverhältnisse erreichen lassen. Das Patent
DE 35 21 593 schlägt die Steuerung der beiden Räder mittels eines
Planetengetriebes mit gehäusefestem Sonnenrad vor dessen Planeten
räder mit Exzentern verbunden sind, die über Pleuel die Bewegungen
der Kolbenräder steuern. Dieser Vorschlag hat wie übrigens auch
die zum Einsatz von Ellipsengetrieben den Nachteil, daß die Räder
in einem durch die Pleuelbewegung fest vorgegebenen einer harmoni
schen Schwingung ähnlichen Rhythmus sich bewegen, so daß die Nutzung
der Kolben auch als Schieber für die Gasstromsteuerung fest vorge
geben und damit eingeschränkt ist. Weiterhin wird durch diese
Konstruktion der Hauptvorteil der koaxialen Rokomaschine, die
Beseitigung des Pleuels und seiner beiden Totstellen sowie der
Vorzug der geringen Zahl bewegter Bauteile aufgehoben. Patent
DE 30 22 871 sieht ebenfalls ein Planetengetriebe zur Steuerung
vor, verwendet jedoch anstelle von Exzentern Kurbelwellen in einem
eigenen außen liegenden Getriebekasten. Pleuel übertragen die
Steuerungsbewegung. Auch für diesen Vorschlag gelten die bereits
vorher erfolgten Anmerkungen: Nur der harmonischen Bewegung ähnli
cher Rhythmus ist möglich, es entstehen Totpunkte in der Kraftüber
tragung, zuviele Teile sind erforderlich, die separate Lagerung
des Getriebes und die Übertragung über 2 koaxial geführte Wellen
induziert Weichheit der Konstruktion und damit Schwingungsanfäl
ligkeit. In Patentanmeldung DE 27 57 016 A1 wird eine Maschine
beschrieben, bei der eine Kurvenbahn in der Stirnwand eines zylin
derringförmigen Innenraumes die Volumenänderung von 4 sternförmig
angeordneten Arbeitsräumen steuert. Um eine Steuerung durch die
Kurvenbahn zu erreichen, müssen 4 exzentrische Achsen vorgesehen
werden, mittels denen 4 sekundäre Kolbendeckel gelagert sind.
Sie werden über ein Gestänge durch die Kurvenbahn in einem Winkel
von etwa +/- 30 Grad phasenverschoben geschwenkt, so daß durch
z. B. eine epizykloidenartige Kurvenbahn während eines Umlaufs
zwei Kompressionen und zwei Expansionen ablaufen. Dies Maschinen
konzept verlangt schaufelartige Zylinderkammern, die mit der für die
Dichtigkeit erforderlichen Herstellgenauigkeit der gleitend gegen
einander bewegten Zylinder und Kolben nur mit hohem Fertigungsauf
wand, wenn überhaupt, geschaffen werden können. Der wesentliche
Vorzug der Einfachheit durch die Verwendung von Drehteilen bei
der gleichachsigen Maschine mit 2 identischen Kolbenrädern geht
damit verloren. Auch verursachen die durch das Zwischenschalten
von Steuerscheiben zweifach hintereinander angeordneten gleitenden
Dichtungen Leckverluste, die für den Betrieb problematisch sind.
Diese Vorschläge sind alle nicht geeignet, der koaxialen Rokoma
schine die Überlegenheit zu verschaffen, die für ihre Akzeptanz
angesichts der seit mehr als 200 Jahren dominierenden Hubkolbenma
schine erforderlich ist. Diesem Ziel kommt die hier vorgeschlagene
direkt steuernde Maschine durch ihre Einfachheit näher. Anhand
mehrerer Figuren soll ihre Funktionsweise in einer möglichen
Ausbildung beschrieben werden. Es zeigen
Fig. 1 Direkt gesteuerte Rotationskolbenmaschine, Kegelgetriebe
achsparalleler Schnitt,
Fig. 2 Direkt gesteuerte Rotationskolbenmaschine, Kegelgetriebe
achsvertikaler Schnitt,
Fig. 3 Direkt gesteuerte Rotationskolbenmaschine, Planetengetriebe
achsparalleler Schnitt,
Fig. 4 Direkt gesteuerte Rotationskolbenmaschine, Planetengetriebe
achsvertikaler Schnitt,
Fig. 5 Arbeitstakte, in 4 Phasen dargestellt,
Fig. 6 Formen von Steuerkurven,
Fig. 7 Steuerungsträger, Kegelgetriebe,
Fig. 8 Steuerungsträger, Planetengetriebe,
Fig. 9 Kegelzwischenrad mit Steuerarm und Steuerstift,
Fig. 10 Steuerung mit Seilschlaufen und Umlenkrollen,
Fig. 11 Steuerung mit Platten,
Fig. 12 Steuerung mit Schubstangen bei Planetengetriebe.
Als erste von den möglichen Ausführungen soll die Maschine mit
Kegelradgetriebesteuerung beschrieben werden. Fig. 1 zeigt im
Gehäuse (1) den kreisringförmigen Arbeitsraum (2), den die Kolben
(5) durchfahren, die fest mit den Kolbenrädern (3), (4) verbunden
sind. Die Kolben füllen den Querschnitt mit engen Toleranzen
aus, sind jedoch zusätzlich mit elastisch an die Gehäusewand ge
drückten Dichtleisten ausgerüstet. Kolbenräder mit Kolben können
als integrales Teil hergestellt, verschraubt oder verschweißt
sein. Je nach Aufgabe und Einsatz der Maschine wird dies unter
schiedlich ausgeführt sein. Anders als bei Hubkolbentriebwerken
hat bei den koaxialen Rotationskolbenmaschinen die Gehäusewand
keine Führungsfunktion, so daß sich die Kolben mit engen Toleranz
en berührungsfrei im Gehäuse bewegen. Zur Achse hin weisen die
Räder eine scheibenartige Lippe auf, die die hier kegeligen Zahnkränze
(6) oder Zahnkranzsegmente trägt, so daß mit den Kegelzwischenrädern (7)
ein geschlossenes Kegelgetriebe entsteht. Die Kegelzwischen
räder (7) sind auf dem Steuerungsträger (8) drehbar gelagert, die
Abtriebswelle (9) ist mit dem Steuerungsträger (8) fest verbunden.
Jedes der Zwischenräder trägt an einer Seite einen Steuerarm
(10), an dessen freien Ende sich der Steuerstift (11) befindet, in
Fig. 9 dargestellt. Der Steuerstift, mit einem Nadellager ausgerü
stet fährt die Steuerkurve (12) der Steuertrommel (13) ab. Die
Maschine ist als Benzinmotor ausgeführt mit den Gemischeinlaß
schlitzen (14) und den Auslaßschlitzen (15). Außen am Gehäuse
sind Vergaser oder Einspritzpumpe (nicht dargestellt) und Zündker
zen (16) montiert, die Zündspule wurde nicht eingezeichnet. Nicht
dargestellt sind auch die üblichen Zusatzaggregate wie Wasser- und
Benzinpumpe, Lichtmaschine usw. Fig. 2 zeigt den Schnitt senk
recht zur Achse, aus dem die je 4 Kolben als Kreisringsegmente
ausgeführt und die Kegelzwischenräder gut zu ersehen sind. Fig. 6
zeigt verschiedene mögliche aus dem Zylinder in die Ebene abge
wickelte Kurvenformen, die je nach Maschinentyp zum Einsatz kommen
können. Mit Hilfe der Fig. 5 soll jetzt die Wirkungsweise der
mit 2·4 Kolben eingerichteten Maschine als Vergasermotor beschrie
ben werden.
Fig. 5.1 zeigt einen beliebigen Augenblick mit geringster Entfer
nung der Kolbenpaare zueinander, d. h. der Steuerstift des Zwischenrades
hat eines der Maxima seiner Steuerkurve erreicht. Die zwi
schen den Kolben gebildeten Volumina sind mit V11 bis V41 und
V12 bis V42 bezeichnet, die Kolbenräder mit A und B, die Kolben
mit KA1 bis KA4 bzw. KB1 bis KB4. In V11, V22, V31 und V42 ist
verbranntes Gemisch, in V12 und V32 ist komprimiertes unverbranntes
Gemisch und in V21 und V41 ist nicht komprimiertes Frischgemisch.
Jetzt zünden die Zündkerzen (16) und in V12 und V32 entsteht
ein Drucksprung. Da die Steuerung das Kolbenrad B und damit die
Kolben KB1 bis KB4 verriegelt treibt der Druck auf KA1 und KA3
das Rad A an: das in den abgeschlossenen V21 und V41 eingeschlos
sene Frischgemisch wird komprimiert, das verbrannte Gas in V11
und V31 wird aus den Auslaßschlitzen (15) ausgetrieben, die sich
vergrößernden V22 und V42 füllen sich mit Frischgemisch. Die
Anordnung von 4 Kolben je Kolbenrad erlaubt 2 Arbeitstakte gleich
zeitig auf entgegengesetzten Seiten des Umfangs, so daß keine
Querkräfte sondern nur Drehmomente entstehen.
Fig. 5.2 zeigt den Augenblick wenn die Schieberwirkung der
Kolben beginnt. KA1 und KA3 schließen die Auslaßschlitze, nähern
sich dabei den noch stillstehenden KB2 und KB4 und drehen an
schließend gemeinsam soweit, daß die Einlaßschlitze (14) durch
KB2 und KB4 geschlossen werden, s. Fig. 5.3.. Die Arbeitskonfigurati
on der Maschine ist jetzt wieder die gleiche wie in Fig. 5.1 darge
stellt und die Zündkerzen werden einen weiteren Arbeitsprozeß
auslösen.
Das Bild der Kolbenstellung erweckt den Eindruck als zeige
Fig. 5. 3 die gleiche Konstellation wie Fig. 5.1, jedoch eine viertel
Umdrehung weiter. Das ist jedoch nicht der Fall, denn z. B. steht
KA1 noch nicht auf der andern Seite des Einlaßschlitzes. Dort
steht er erst am Ende des nun beginnenden neuen Arbeitsspiels.
Demnach erfordert eine viertel Umdrehung 4 Zündungen, für jede
Zündkerze 2. Während einer kompletten Umdrehung lassen sich also
16 Zündungen nutzen. Für einen im 4-Takt-Verfahren arbeitenden
Ottomotor mit Hubkolbentriebwerken würde dies 32 Zylinder erfor
dern!! Die Leistungsdichte der koaxialen Rotationskolbenmaschinen
ist also bemerkenswert.
Die Bewegungen der Kolbenräder A und B wie in Fig. 5.1 und
Fig. 5.2 dargestellt werden in folgender Weise von der Steuerung
bewirkt: Der Steuerstift steht in der in Fig. 5.1 dargestellten
Konstellation an einem Extrempunkt der Steuerkurve, d. h. das durch
die Kurve bewirkte Schwenken des koppelnden Zwischenrades hat
über den Zahnkranz das Kolbenrad B gegenüber A so verdreht, daß
sich die Kolben fast berühren. Die Zündung bewirkt ein Auseinan
dertreiben der Kolbenpaare, das Zwischenrad wird in die Gegenrich
tung geschwenkt. Die in Fig. 6.1 dargestellte Steuerkurve ist
zusammengesetzt aus Ausschnitten aus der Zykloide, die der Steuer
stift (11) beschreibt, wenn sich das Zwischenrad (7) auf dem Zahn
kranz des stillstehenden Rades B abwälzt und entsprechend für
Rad A. Die Blockierung des jeweils stillstehenden Rades erfordert
also keine Arbeit, Arbeit leistet das rotierende Rad, das gleich
zeitig das Zwischenrad schwenkt. Vermutlich ist die Zykloidenkur
ve nicht die optimale Kurve, das Umsteuern des momentanen Antriebs
von einem Rad aufs andere ohne Rucken, Stocken usw. erfordert
sicher Modifikationen. Eine mögliche Form kann die Sinuskurve
der Fig. 6.2 sein, die jedoch das jeweils blockierende Rad nicht
völlig ruhigstellt. Eine weitere Möglichkeit ist mit der aus
Halbkreisen zusammengesetzten Kurve der Fig. 6.3 dargestellt.
Diese Kurve bietet die Möglichkeit, über eine Trennung der Kurve
in der Mitte während des Betriebs den Schwenkbereich der Zwischen
räder und damit den geringsten Abstand der Kolbenpaare zu verän
dern. Die optimale Kurve wird durch die Art des Einsatzes der
Maschine, durch den Maschinentyp, d. h. ob Benzinmotor, Dampfmaschine
oder Arbeitsmaschine, durch die gewünschte Drehzahl usw. bestimmt.
Eine weitere Möglichkeit der Anpassung besteht darin daß die
Steuertrommel (13) gegenüber dem Gehäuse verdreht werden kann, so
daß sich der Phasenwinkel zwischen den Steuerschlitzen (14) und
(15) und den Kolben z. B. entsprechend der Drehzahl verändern läßt.
Eine weitere Ausbildung der direkten Steuerung ist in Fig. 3
und Fig. 4 dargestellt. Anstelle des Kegelgetriebes ist hier ein
Stirnradgetriebe in Form eines Planetengetriebes eingebaut. Die
Planetenräder (17) verkoppeln direkt die beiden Kolbenräder
(3), (4) und tragen am Steuerarm (10) den Steuerstift (11). Die
Steuerkurve (12) ist in der Steuerscheibe (18) enthalten. Ein
gemeinsamer Steuerträger (19), in Fig 8 gesondert dargestellt,
trägt die Lagerung der Planetenräder und ist fest mit der Ab
triebswelle (9) verbunden. Prinzipiell entspricht das Spiel der
Kolben und Volumina dem der mit dem Kegelgetriebe gesteuerten
Maschine. Jedoch besteht durch die unterschiedlichen Durchmesser
des inneren und äußeren Zahnkranzes eine ungleiche Belastung
der beiden Kolbenräder bzw. der Steuerung in den zugehörigen
Steuerphasen. Jedoch ist diese Ungleichheit um so kleiner je
geringer das Verhältnis der Differenz der Durchmesser zum mittle
ren Durchmesser ist. Auch hier ist die Auswahl der Steuerungsart
von mehreren Parametern beeinflußt wie z. B. Drehzahl, Herstellko
sten usw. Die Planetengetriebesteuerung weist einen größeren
Raum für den Einbau des Steuerungsträgers auf. In dieser wie
in der zuvor beschriebenen Ausbildung der Steuerung als Umlaufke
gelgetriebe wird zum Erzielen einer möglichst kompakten, steifen
Bauweise eine Eigenart dieser Art der Steuerung benutzt. Das
Oszillieren der Kolbenräder gegeneinander und gegenüber dem Steue
rungsträger (8) bzw. (19) führt dazu, daß trotz gemeinsamer Rotation
die Elemente in Nachbarschaft bleiben. Bei der im Beispiel be
schriebenen 2·4-Kolben-Ausführung verdrehen sich die beiden Räder
jeweils um z. B. 76 Grad gegeneinander oder +/-38 Grad. Der Steue
rungsträger halbiert diese Bewegung, so daß zwischen ihm und jedem
Kolbenrad nur +/-19 Grad entstehen. Dadurch kann der Steuerungs
träger über Speichen durch Langlöcher in einem der beiden Räder
hindurchgreifen, in den dargestellten Ausbildungen jeweils viermal.
Dies ist in den Abbildungen Fig. 1, 2, 3, 7, 12 dargestellt. Der Steue
rungsträger wird zweckmäßig geteilt ausgeführt.
Die Koppelung der beiden Räder miteinander kann auch ohne
Zahnradgetriebe ausgebildet werden, besonders wenn durch eine
große Zahl von Kolben die Winkelbewegung der Kolbenräder klein
ist und so nur wenige Zähne der Zahnradgetriebe an der Kraftüber
tragung beteiligt sind. Beide beschriebenen Steuerungstypen können
mit Seil- oder Bandschlaufen mit Umlenkrollen, die Steuerarm und
Steuerstift tragen ausgebildet werden wie in Fig. 10 für das Plane
tengetriebe schematisch dargestellt. Ähnlich läßt sich die Steue
rung auch für das Kegelradgetriebe verwirklichen. Es bedeuten
(20) die geschlossene Seilschlaufe, (21) die Umlenkrollen, (22)
geeignete Befestigungselemente der Seilschlaufe sowohl auf den
Kolbenrädern wie auf den Umlenkrollen. Bei geringen Winkelbewe
gungen der Räder gegeneinander ist auch eine Steuerung mit Balken
oder Platten anstelle der Zwischenräder möglich. Fig. 11 zeigt
eine Ausbildung für eine Ausführung mit Steuertrommel. Der Steue
rungsträger (8) weist die Lagerung für die Achsen der Platten
(23) statt für die Kegelzwischenräder auf. Wie in den vorher
beschriebenen Ausbildungen trägt auch die Platte einen Steuerarm
und Steuerstift. Die Koppelung an die Kolbenräder geschieht jedoch
entweder über Langlochführungen (24) in Fig. 11. 1 oder über kurze
angelenkte Stangen (25), Fig. 11. 2. Steuertrommel und eingeprägte
Steuerkurve entsprechen den Entwürfen der Fig. 1 und 2 bzw. 3 und
4. Eine weitere Ausbildung der Steuerung ist in Fig. 12 aufgewie
sen. Als Ersatz für das Planetengetriebe der Fig 3 und 4 ist
nur der Steuerarm (26) mit Steuerstift (11) erforderlich, der
auf der anderen Seite der Lagerung eine Kurbel (27) mit 2 pleuel
artigen Stangen (28) aufweist, die direkt mit den Rädern verbunden
sind. Die Ausbildung der Steuerung wird von mehreren Einflußgrößen
bestimmt wie Betriebsart, Baugröße, Einbauplatz. Als reine Expan
sionsmaschine mit Druckluft-, Druckgas- oder Dampfbeaufschlagung
kann eine Vielzahl von Kolben pro Kolbenrad und damit ein kleiner
gegenseitiger Schwenkwinkel der beiden Kolbenräder vorgesehen
werden. Im Falle eines Dieselmotors ist das erforderliche hohe
Verdichtungsverhältnis einfacher mit einer geringen Zahl von
Kolben zu erreichen, z. B. 2 Kolben pro Rad, was jedoch Einzelzündun
gen bedeutet und damit einen weniger ausgeglichenen Lauf.
Unterschiedliche Ausbildungen sind auch für den Abtrieb mög
lich. Entwurfsziel muß sein, die Schwingungen der beiden Räder
nicht auf den Abtrieb durchzuleiten. Daher ist die Koppelung
des Abtriebs mit dem das Steuerelement tragenden Steuerungsträger
wie in Fig. 1 bis 4, 7, 8 beschrieben, dessen Rotationsgeschwindigkeit
jeweils der Mittelwert der Rotationen der beiden Räder ist die
naheliegende Lösung. Jedoch ist auch eine Momentenübertragung
der beiden Räder direkt auf die Abtriebswelle mittels zweier
Freiläufe sowie die Koppelung nur eines Rades mit der Abtriebswel
le wobei das andere Rad nur als Steuerelement benutzt wird denk
bar. Der Gleichlauf des Abtriebs wird sicher auch durch die Aus
bildung der Steuerkurve bedingt in der Art daß die Summe der
Rotationsgeschwindigkeiten der beiden Räder immer einen konstanten
Wert aufweist. Damit ist auch ein kurzer Stillstand des nachlau
fenden Rades akzeptabel wenn das vorlaufende Rad umso schneller
ist. Mehrere Kurvenformen erfüllen diese Forderung.
Wesentliches Merkmal dieser Erfindung ist die Steuerung und
damit neben der Form der Steuerkurve und der Art des Steuergetrie
bes der Einbau des Steuerstiftes zur Drehrichtung. Aus der Bewe
gung des Koppelelementes in der Phase der Annäherung der beiden
Kolbengruppen ist zu erkennen, daß für eine Kraftmaschine der
nachlaufende Steuerstift die bessere Lösung ist während im Falle
einer Arbeitsmaschine, z. B. eines Kompressors wegen der günstigeren
Momentenverteilung der vorlaufende Steuerstift überlegen ist.
Hieraus kann abgeleitet werden, daß eine solche Maschine mit gerin
gen Umbauten, z. B. einer Verstellung der Steuerschlitze von einer
Kraft- in eine Arbeitsmaschine umgewandelt werden kann.
Ein weiteres Entwurfsmerkmal, das den Erfolg der hier beschrie
benen Maschine mit bestimmen könnte, ist die Ausbildung der ring
förmigen Arbeitskammer, vor allem ihres Querschnitts. Ein kreisför
miger Querschnitt erbringt eine bessere Verbrennung und erlaubt
als Dichtelement an den Kolben den Einsatz von typischen Kolben
ringen wie sie für die Hubkolbentriebwerke entwickelt wurden.
Ein im Querschnitt rechteckiger oder quadratischer Raum verspricht
größere Fertigungsgenauigkeit und geringere Fertigungskosten.
Eine Entscheidung zugunsten eines der beiden Entwürfe kann nur
nach eingehender Systemanalyse getroffen werden und ist wohl
auch von Entwurf und Einsatzzweck beeinflußt.
Eine wichtige Aufgabe bei jeder Maschine, die mit verschiebbaren
Begrenzungen und hohen Drücken arbeitet, ist die Schaffung dichter
Arbeitsräume. Während bei der Hubkolbenmaschine diese Aufgabe
als gelöst betrachtet werden kann ist die letztlich geringe Akzep
tanz des Wankelmotors wesentlich auf die dort aufgetretenen und
unzureichend gelösten Dichtprobleme zurückzuführen. Die Rotations
kolbenmaschine liegt bezüglich dieser Aufgabe zwischen den beiden
Entwicklungen. Wie bei der ersteren muß eine Dichtheit senkrecht
zur Bewegungsrichtung der Kolben geschaffen werden und kann in
gleicher Art wie dort gelöst werden wie auch weiter vorn kurz
erwähnt, jedoch sind der Spalt zwischen beiden Rädern und die
beiden Spalte zwischen den Rädern und dem Gehäuse zusätzlich
zu dichten. Angesichts der thermisch bedingten Maßschwankungen
von Gehäuse und Rädern ist ein Dichten mittels geringster Ferti
gungstoleranzen, obschon wegen der hier möglichen starren Lagerung
denkbar vermutlich mit Klemmungen verbunden. Es werden daher
umlaufende elastisch angedrückte Lippen entwickelt werden müssen.
Dennoch ist die Aufgabenstellung wesentlich einfacher als beim
Wankelmotor mit seinen besonders langen zu dichtenden Spalten.
Claims (17)
1. Rotationskolbenmaschine mit mindestens zwei um die gleiche
Achse gleichsinnig aber mit phasenverschoben wechselnden Drehge
schwindigkeiten rotierenden radartigen Kolbenträgern, deren gegen
einander oszillierende Bewegung mittels eines Umlaufgetriebes
gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kolbenträger
kuppelnden Zwischenelemente während des Umlaufs Drehschwingungen
ausführen.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dreh
schwingung des kuppelnden Zwischenelements durch eine ringförmig
geschlossene Kurvenbahn gesteuert wird, die geeigneten Körpern
als Nut eingeprägt oder als Schiene aufgeprägt ist.
3. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Kurvenbahn tragende Körper tonnenförmig ausgebildet ist
und die Kurvenbahn entweder außen oder innen auf der Mantelfläche
trägt.
4. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der die Kurvenbahn tragende Körper scheibenförmig ausgebildet
ist.
5. Gerät nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die kuppelnden Zwischenelemente Kegelzahnräder mit exzentrisch
auf diesen oder an einem Auslegerarm angebrachten die Kurvenbahn
abfahrenden Elementen sind, die mit den Kolbenträgern ein Kegelge
triebe bilden.
6. Gerät nach Anspruch 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die kuppelnden Zwischenelemente Stirnzahnräder mit exzentrisch
auf diesen oder einem Auslegerarm angebrachten die Kurvenbahn
abfahrenden Steuerelementen sind, die mit geschlossenen Zahnkrän
zen oder Zahnkranzsegmenten auf den Kolbenträgern ein Planetenge
triebe bilden.
7. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Kolbenträger kuppelnden Zwischenelemente Bänder oder
Seile sind, die über Umlenkscheiben mit exzentrisch auf diesen
oder auf Auslegerarmen angebrachten die Kurvenbahn abfahrenden
Elementen umgelenkt werden.
8. Gerät nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Kolbenträger kuppelnden Zwischenelemente als Balken mit
exzentrisch daran angebrachten die Kurvenbahn abfahrenden Elemen
ten ausgebildet sind, die an die Kolbenträger über Langlöcher
und Bolzen oder über Gelenkstangen angekuppelt sind.
9. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gestalt der geschlossenen Kurvenbahn aus Zykloidenabschnitten
mit verbindenden Übergangsstücken gebildet wird.
10. Gerät nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gestalt der Kurvenbahn einer Sinuskurve entspricht.
11. Gerät nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Form der steuernden Kurve aus Kurvenbögen so zusammengesetzt
ist, daß auf der halben Bahn zwischen zwei Extremwerten die Bahn
tangente parallel zur Maschinenachse liegt und der tonnenartige
Körper axial auseinander geschoben werden kann, um so das Volu
men- bzw. Druckverhältnis während des Betriebs zu ändern.
12. Gerät nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergetriebe einschließlich Steuerelement innerhalb des
durch die umlaufenden Kolben gebildeten Raumes liegt.
13. Gerät nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Steuergetriebe außerhalb des eigentlichen Maschinengehäuses
in einem eigenen Getriebekasten installiert ist.
14. Gerät nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die von der Maschine erzeugte oder ihr zugeleitete Leistung über
den die kuppelnden Zwischenelemente tragenden Steuerungsträger
geleitet wird.
15. Gerät nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die von der Maschine abgeführte oder ihr zugeführte Leistung
über einen mit den Kolbenträgern verbundenen Freilauf geleitet
wird.
16. Gerät nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die von der Maschine abgeführte oder ihr zugeführte Leistung
über Nut einen der Kolbenträger geleitet wird.
17. Gerät nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
der die steuernde Kurvenbahn tragende Körper während des Betriebs
der Maschine gegenüber dem Gehäuse verdreht werden kann, um so
die Stellung der Kolben gegenüber den Ein-und Auslaßschlitzen
zu verändern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914115289 DE4115289A1 (de) | 1991-05-10 | 1991-05-10 | Bahngesteuerte rotationskolbenmaschine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914115289 DE4115289A1 (de) | 1991-05-10 | 1991-05-10 | Bahngesteuerte rotationskolbenmaschine |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4115289A1 true DE4115289A1 (de) | 1992-11-12 |
DE4115289C2 DE4115289C2 (de) | 1993-07-22 |
Family
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