DE4110225C2 - Steuerverfahren und Steueranordnung für einen Wechselrichter - Google Patents
Steuerverfahren und Steueranordnung für einen WechselrichterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Steuerverfahren und eine
Steueranordnung für einen Wechselrichter gemäß dem Oberbe
griff der Ansprüche 1 und 7 und kann vorzugsweise bei nach
dem DSR-Verfahren gemäß EP-B1-01 79 356 betriebenen Wechsel
richtern verwendet werden.
Bei Spannungszwischenkreis-Wechselrichtern mit direkter
oder indirekter Regelung (Steuerung) von Drehmoment und
Fluß einer am Wechselrichter betriebenen Asynchronmaschine
ist das Konstant-Leistungs-Verhalten des Antriebssystems
(Drehmomentregelung bei konstanter Drehzahl) umso ausge
prägter, je besser die Drehmomentregelung ist:
P = ω·M = 3·U·I·cos ϕ
(P=Wirkleistung, ω=Kreisfrequenz, M=Drehmoment,
U=effektive Spannung, I=effektive Stromstärke,
cos ϕ=Leistungsfaktor, ϕ=Phasenwinkel).
Dieser Sachverhalt führt bei einem relativ "weichen"
Gleichspannungszwischenkreis, d. h. einem Gleichspannungs
zwischenkreis mit relativ geringer Kapazität des Zwischen
kreiskondensators, zu Leistungspendelungen und zu einer
welligen Zwischenkreisspannung, da dem Zwischenkreis in
folge der Pulsung des Wechselrichters kein konstanter Strom
entnommen wird.
Bei einer kurzzeitigen Störung der Einspeisung, d. h. einer
kurzzeitigen Verringerung der Zwischenkreisspannung, die
normalerweise kein Abschalten des Systems erfordern würde,
führt ein Konstant-Leistungs-Verhalten des Antriebssystems
über eine sinkende Zwischenkreisspannung zu einem höheren
Eingangsstrom des Wechselrichters und hierdurch zu einem
verschärften Einbruch der Zwischenkreisspannung, der zu ei
nem unerwünschten Abschalten des Systems führen kann.
Aus der DE 33 47 511 A1 ist ein Antriebssystem mit Wechsel
strommaschine bekannt, bei dem eine zusätzliche Regel
schleife insbesondere auf Leitungsstromresonanz zwischen
dem Gleichstrom-Eingangsfilter und der Leitungsinduktivität
anspricht. Zur Unterdrückung von Leitungsresonanzströmen
wird der augenblickliche Leitungsstrom auf demjenigen er
forderlichen Minimum gehalten, bei dem der augenblickliche
Leistungsfluß gehalten wird. Damit wird der geregelte Mo
torstrom von Änderungen in der Eingangsgleichspannung ge
trennt. Hierzu wird das Leitungsstromsignal erfaßt und ge
filtert.
Aus der DE-AS 23 29 583, der DE 31 35 764 A1 und der
DE 32 23 786 A1 sind Regelungen für wechselrichtergespeiste
Motoren bekannt, mit denen bei bestimmten Drehzahlen des
Motors, bei durchgeführten Drehzahlveränderungen oder
plötzlichen Laständerungen auftretende Energiependelungen
zwischen Zwischenkreiskondensator und Motor vermieden bzw.
hierdurch verursachte Drehzahlpendelungen unterdrückt wer
den. Diese sich in der Drehzahl auswirkenden Pendelungen
sind mit den eingangs erwähnten Leistungspendelungen bei
konstanter Drehzahl nicht ohne weiteres vergleichbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerver
fahren für einen Wechselrichter anzugeben, durch das für dynamische Vorgänge ein Kon
stant-Leistungs-Verhalten eines Antriebssystems verringert
wird. Ferner soll eine Steueranordnung hierzu angegeben
werden.
Diese Aufgabe wird bezüglich des Steuerverfahrens in Ver
bindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merk
male gelöst.
Diese Aufgabe wird bezüglich der Steueranordnung in Verbin
dung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 6 angegebenen Merk
male gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen insbe
sondere darin, daß durch die Aufschaltung der Spannungs
welligkeit des Zwischenkreises auf die drehmomentbilden
de Sollwertkomponente das Konstant-Leistungs-Verhalten
des Antriebssystems gebrochen wird, d. h. der Zwischen
kreis wird bedämpft und die Eingangsadmittanz (Verhält
nis von Eingangsstrom zu Eingangsspannung des Wechsel
richters) des Wechselrichters wird positiv beeinflußt.
Dabei kann eine lineare oder eine quadratische Aufschal
tung auf die drehmomentbildende Sollwertkomponente er
folgen. Eine lineare Aufschaltung erzeugt ein Konstant-
Strom-Verhalten des Antriebssystems und eine quadrati
sche Aufschaltung bewirkt ein ohmsches Verhalten des
Antriebssystems.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in der einzi
gen Figur dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
In der Figur ist ein Wechselrichter 1 (Pulswechselrich
ter) zu erkennen, der über seine beiden Gleichspannungs
anschlüsse mit dem positiven Pol 2 und dem negativen Pol
3 eines Gleichspannungszwischenkreises verbunden ist.
Die Wechselspannungsanschlüsse 4, 5, 6 des Wechselrich
ters sind mit einer Induktionsmaschine 7 (Asynchronma
schine) verbunden. Zur Einstellung der Schaltzustände
der Halbleiterschalter des Wechselrichters 1 ist eine
Steuer- und Regeleinrichtung 8 vorgesehen, der eingangs
seitig Signale von Stromwandlern 9, 10, 11 sowie Span
nungswandlern 12, 13, 14 zugeführt werden. Die Strom
wandler 9, 10, 11 sind in den Verbindungen zwischen den
Wechselspannungsanschlüssen 4, 5, 6 und der Induktions
maschine 7 angeordnet. Die Spannungswandler 12, 13, 14
erfassen die zwischen den Wechselspannungsanschlüssen 4,
5, 6 anstehenden, verketteten Spannungen.
Zur Ermittlung des zwischen den Polen 2, 3 anstehenden
Augenblickwerts der Gleichspannungszwischenkreisspannung
Ud(t) (Zwischenkreisspannung) ist eine Gleichspannungs
erfassungseinrichtung 15 vorgesehen, die diesen Meßwert
Ud(t) an einen Mittelwertbildner 16 und an den ersten
Eingang eines Dividierers 17 abgibt. Das Ausgangssignal
des Mittelwertbildners 16 stellt den zeitlichen Mittel
wert der Gleichspannungszwischenkreisspannung UdM(t) dar
und wird dem zweiten Eingang des Dividierers 17 zugelei
tet.
Der Dividierer 17 bildet den Quotienten A aus dem Divi
dend Ud(t) und dem Divisor UdM(t) und gibt diesen Quoti
enten A an den Eingang x eines Rechenwerks 18 ab. Durch
den Quotienten A wird die Spannungswelligkeit der Zwi
schenkreisspannung erfaßt:
A = Ud(t)/UdM(t).
Dem Eingang y des Rechenwerks 18 liegt die drehmoment
bildende Sollwertkomponente Msoll (Drehmoment-Sollwert)
an. Das Rechenwerk 18 gibt über seinen Ausgang Z die
korrigierte drehmomentbildende Sollwertkomponente Msoll′
an die Steuer- und Regeleinrichtung 8 ab.
Dabei kann die Aufschaltung der Zwischenkreisspannungs
welligkeit auf die drehmomentbildende Sollwertkomponente
linear oder quadratisch erfolgen. Eine lineare Aufschal
tung bewirkt ein Konstant-Strom-Verhalten des Antriebs
systems.
Eine quadratische Aufschaltung bewirkt ein ohmsches Ver
halten des Antriebssystems
(|Z| = Betrag des Scheinwiderstandes)
Msoll′ = A² · Msoll.
Die vorstehenden Ausführungen gelten für einen motori
schen Betrieb der Induktionsmaschine 7. Bei generatori
schem Betrieb der Induktionsmaschine gilt für die linea
re Aufschaltung
Msoll′ = (1/A) · Msoll
Bei generatorischem Betrieb der Induktionsmaschine gilt
für die quadratische Aufschaltung
Msoll′ = (1/A²) · Msoll.
Claims (10)
1. Steuerverfahren für einen Wechselrichter, der
gleichspannungsseitig mit einem Gleichspannungszwischen
kreis und wechselspannungsseitig mit einer Induktionsma
schine verbunden ist und dessen Schaltzustand von einer
Steuer- und Regeleinrichtung einstellbar ist, der eine
drehmomentbildende Sollwertkomponente vorgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Spannungswel
ligkeitt der Gleichspannungszwischenkreisspannung (Ud(t))
ein Quotient (A) aus dem Augenblickswert (Ud(t)) und dem
zeitlichen Mittelwert (UdM(t)) der Gleichspannungszwischen
kreisspannung gebildet wird und daß die drehmomentbildende
Sollwertkomponente (Msoll) in Abhängigkeit dieser Span
nungswelligkeit verändert wird.
2. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehmomentbildende Sollwertkomponente
(Msoll) bei motorischem Betrieb der Induktionsmaschine mit
dem die Spannungswelligkeit ausdrückenden Quotienten (A)
multipliziert wird.
3. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehmomentbildende Sollwertkomponente
(Msoll) bei motorischem Betrieb der Induktionsmaschine mit
dem Quadratwert des die Spannungswelligkeit ausdrückenden
Quotienten (A) multipliziert wird.
4. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehmomentbildende Sollwertkomponente
(Msoll) bei generatorischem Betrieb der Induktionsmaschine
(7) durch den die Spannungswelligkeit ausdrückenden Quoti
enten (A) dividiert wird.
5. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die drehmomentbildende Sollwertkomponente
(Msoll) bei generatorischem Betrieb der Induktionsmaschine
durch den Quadratwert des die Spannungswelligkeit ausdrücken
den Quotienten (A) dividiert wird.
6. Steueranordnung für einen Wechselrichter, der
gleichspannungsseitig mit einem Gleichspannungszwischen
kreis und wechselspannungsseitig mit einer Induktionsma
schine verbunden ist und dessen Schaltzustand von einer
Steuer- und Regeleinrichtung einstellbar ist, der eine
drehmomentbildende Sollwertkomponente vorgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der mittels einer Gleich
spannungserfassungseinrichtung (15) ermittelte Augenblickswert
(Ud(t)) der Gleichspannungszwischenkreisspannung einem Mit
telwertbildner (16) und einem Dividierer (17) als Dividend
zugeführt wird, daß der dem Mittelwertbildner (16) entnehm
bare zeitliche Mittelwert (UdM(t)) der Gleichspannungszwi
schenkreisspannung dem Dividierer (17) als Divisor zuge
führt wird und daß der dem Dividierer (17) entnehmbare Quo
tient (A) einem Rechenwerk zugeleitet wird, dem als weitere
Eingangsgröße die drehmomentbildende Sollwertkomponente
(Msoll) anliegt und das eine in Abhängigkeit des Quotienten
korrigierte drehmomentbildende Sollwertkomponente (Msoll′)
an die Steuer- und Regeleinrichtung (8) abgibt.
7. Steueranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rechenwerk (18) bei motorischem Betrieb das Produkt aus der
drehmomentbildenden Sollwertkomponente (Msoll) und dem
Quotienten (A) bildet.
8. Steueranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rechenwerk (18) bei motorischem Betrieb das Produkt aus der
drehmomentbildenden Sollwertkomponente (Msoll) und dem
Quadratwert (A2) des Quotienten bildet.
9. Steueranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rechenwerk (18) bei generatorischem Betrieb das Produkt aus dem Rezi
prokwert (1/A) des Quotienten (A) und der drehmomentbilden
den Sollwertkomponente (Msoll) bildet.
10. Steueranordnung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rechenwerk (18) bei generatorischem Betrieb das Produkt aus
dem quadratischen Reziprokwert (1/A2) des Quotienten (A)
und der drehmomentbildenden Sollwertkomponente (Msoll)
bildet.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4110225A DE4110225C2 (de) | 1991-03-28 | 1991-03-28 | Steuerverfahren und Steueranordnung für einen Wechselrichter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4110225A DE4110225C2 (de) | 1991-03-28 | 1991-03-28 | Steuerverfahren und Steueranordnung für einen Wechselrichter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4110225A1 DE4110225A1 (de) | 1992-10-01 |
DE4110225C2 true DE4110225C2 (de) | 1994-07-21 |
Family
ID=6428411
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DE4110225A Expired - Lifetime DE4110225C2 (de) | 1991-03-28 | 1991-03-28 | Steuerverfahren und Steueranordnung für einen Wechselrichter |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4110225C2 (de) |
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