DE4101272A1 - Verfahren zur extraktion von edelmetallen - Google Patents
Verfahren zur extraktion von edelmetallenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydrometallurgisches Verfahren
zur Extraktion von Edelmetallen aus edelmetallhaltigen
Rohmaterialien.
In der Literatur werden verschiedene unterschiedliche
Prozesse zur Wiedergewinnung von Edelmetallen aus diese
enthaltenden Rohmaterialien beschrieben, insbesondere von
Gold und Silber.
Es ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, mit dem Gold
und andere Edelmetalle durch Behandlung von Konzentraten
und Erzen als auch von sekundären Abfällen der Schmuck
produktion und anderen Industrien mit Alkalimetallcyanid
lösungen extrahiert werden, wobei die Edelmetalle nach
folgend mittels Zinkpulver unter Lösungsregeneration und
Reinigen der abgetrennten Edelmetalle gewonnen werden.
Dieser Verfahrenstyp ist im britischen Patent 21 56 794
beschrieben, in dem kohlenstoffhaltige Golderze mit einem
Gehalt von 5 kg/Tonne Erz mit Alkalicyanidlösungen mit
einem Gehalt von 0,3% Alkalihydroxid oberhalb der
Neutralisation ausgelaugt werden.
Es besteht auch ein Verfahren, Gold und andere Edelme
talle zu extrahieren, indem mit Thioharnstofflösungen
ausgelaugt wird, mit anschließendem Ausfällen
(Zementation) mittels Zinkpulver, Regeneration des Thio
harnstoffs und des Zinks, und Reinigen der abgetrennten
Edelmetalle, wie beispielsweise durch Won, Chang Whan;
Cho, Tong Rae (Coll. Eng., Chungnam Univ., S. Korea) be
schrieben wurde.In Taehan Kwangsan Hakhoe Chi. 1985,
22(3), 215-230 (koreanisch), wurde das Lösen von Gold in
sauren Lösungen von Harnstoff mit Fe3+ als
Oxidationsmittel untersucht. Unter Verwendung einer
rotierenden reinen Scheibe kann Gold viel schneller durch
saure Thioharnstofflösungen gelöst werden, als es bei den
konventionellen Cyanidationsverfahren möglich ist. Die
Lösungsgeschwindigkeiten hängen von der Thioharnstoff-
und Oxidanskonzentration ab und werden teilweise durch
chemische Phänomene und teilweise durch Ionentransport
(Thioharnstoff und Oxidans) zur Oberfläche gesteuert.
Es bestehen auch Verfahren zur Extraktion von Gold und
anderen Edelmetallen durch Auflösen von Rohmaterialien in
sauren Lösungen in Anwesenheit starker Oxidationsmittel;
beispielsweise Königswasser, elementares Chlor etc.
Im US-Patent 45 51 213 wird Gold aus den Aufschlämmungen
aus hydrometallurgischer Verfahren von Kupfersulfiderzen
gewonnen durch: (a) Zugabe von 12% Chloriden; (b) Auf
rechterhaltung des Oxidationspotentials der Aufschlämmung
bei 650 bis 750 mv zwischen Raumtemperatur und ±106°C;
ggf. unter Zugabe eines starken Oxidationsmittels wie
Chlorgas; und (c) Zugabe von CuCl2 oder FeCl3, um die Io
nisierung von Gold zur Bildung von AuCl4⁻ zu fördern. Die
beladene Lösung wird zur Goldgewinnung elektrolytisch be
handelt oder durch Adsorption auf gepulvertem Kohlen
stoff. Der verbrauchte Elektrolyt wird in einem Anoden
kompartment reoxidiert und zur Trübebehandlung in einem
kontinuierlichen Verfahren zur Wiedergewinnung rück
geführt. Das Gold wird ggf. aus Abfällen und Schrott, die
bei der Herstellung von elektrischen Leiterplatten auf
treten gewonnen.
Im indischen Patent 1 55 454 wird in ähnlicher Weise ein
Verfahren beschrieben, bei dem magere Erze, die Silber
und ggf. Gold enthalten, in konzentrierten Chloridlösun
gen oder Salzlaugen ausgelaugt werden, um die Bildung von
Silberchlorid zu fördern und die Löslichkeit durch Kom
plexbildung mit dem Chlorid zu erhöhen. Die Wiedergewin
nung des Goldes wird durch Zugabe eines starken Oxidati
onsmittels wie Chlorgas oder ein Hypochlorit verbessert,
ebenfalls durch pH-Kontrolle beim Auslaugen.
Bestehende verfahren umfassen die Verwendung sehr gefähr
licher toxischer Substanzen (beispielsweise Cyanide,
Stickoxide, elementares Chlor und dergleichen), die die
Erstellung sehr teuerer Spezialschutzmaßnahmen für Perso
nal und Umgebung benötigen. Ferner ermöglichen die
bekannten Verfahren es nicht, arme Rohmaterialien mit
ausreichender ökonomischer Effizienz zu bearbeiten und
umfassen viele komplizierte Stufen mit hohem
Arbeitsgehalt. Einige Rohmaterialien, wie Tonerze und
Graphitschmelztiegel, die beim Goldschmelzen verwendet
werden, können mit den bekannten Verfahren überhaupt
nicht bearbeitet werden.
Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik wird nun
ein hydrometallurgisches Verfahren zur Extraktion von
Edelmetallen aus edelmetallhaltigen Rohmaterialien ge
schaffen, das aufweist:
- a) Auslaugen der Rohmaterialien mit einer Mineralsäure unter Hinterlassen eines edelmetallhaltigen Rückstandes, der im wesentlichen frei von Kationen und Kationendonoren ist;
- b) Behandeln des Rückstandes mit einer im wesentlichen
nicht-wäßrigen Flüssigkeit, die Brom und ein apolares or
ganisches Lösungsmittel aufweist, in der sich Brom unter
Ausbildung eines Komplexes der Formel:
R[MeBrx]löst, wobeix = 4-6Me = Au, Ag, Pt, Pd, Os, Ru, Rh, Irund
R ein organischer Bestandteil des Lösungsmittels ist, und - c) Unterwerfen dieses im wesentlichen in nicht-wäßriger Flüssigkeit enthaltenen Komplexes der Elektrolyse in ei ner Elektrolysezelle mit einer Anode und einer Kathode, wodurch das Edelmetall auf der Kathode abgeschieden wird und von dieser entfernbar ist, und flüssiges Brom an der Anode gebildet wird und sich sofort im organischen Lö sungsmittel löst.
Der hier verwendete terminus "Rohmaterial" umfaßt Erze
und irgendwelche anderen sekundären Rohmaterialien, die
mindestens 2 g/Tonne und bis zu 30 oder sogar 50%
Edelmetall-Konzentration enthalten. Insbesondere umfaßt
der terminus "sekundäre Rohmaterialien", wie er hier
verwendet wird, Abfälle, Reste und Endschlacken der
Schmuckindustrie, Schrott der Schmuckproduktion, Schrott
und Abfälle der Elektronikproduktion etc.
Der terminus "im wesentlichen nicht wäßrige Flüssigkeit",
wie er hierin verwendet wird, soll anzeigen, daß die
Flüssigkeit nicht mehr als 10% und bevorzugt nicht mehr
als 5% Wasser enthält, wie es beispielsweise in handels
üblichem 95%-igem Ethylalkohol der Fall ist.
Offensichtlich wird erfindungsgemäß im Gegensatz zu den
Verfahren nach dem Stand der Technik, bei denen starke
Säure wie Königswasser, eingesetzt werden, um Edelmetalle
in wäßrige Lösungen zu überführen, in denen sie weiterbe
handelt werden, eine Mineralsäure, nämlich Salpetersäure,
Phosphorsäure, Salzsäure oder Schwefelsäure eingesetzt,
um die unedlen Metalle zu extrahieren, unter Hinterlassen
der Edelmetalle, die sodann in eine organische Schicht
extrahiert werden, in der sie einen Komplex mit dem in
dem Lösemittel anwesenden Brom bilden.
Bevorzugt ist die Säure eine verdünnte starke Säure wie
Salzsäure oder Schwefelsäure; besonders bevorzugt ist
Salzsäure einer Konzentration von etwa 15 bis 35%.
Das eingesetzte Lösemittel kann jedes apolare organische
Lösemittel sein, in dem sich Brom löst, und das Lösemit
tel kann bevorzugt ausgewählt werden aus Aceton, einem C1-C3-Alkohol
Kohlenstoffdisulfid, Kohlenstofftetrachlo
rid, Chloroform, Bromoform, Ethylether und Pyridin.
Ein besonders bevorzugtes Lösemittel ist Ethylalkohol.
Nachfolgend wird die Extraktion von Gold unter Verwendung
vo Ethylalkohol als Lösemittel für das Brom beschrieben,
wobei das Gold im festen Rückstand als eine Komplexver
bindung gemäß der nachfolgenden Reaktionsgleichungen in
Lösung gebracht wird:
C₂H₅OH + HBr → C₂H₅Br + H₂O
2 Au + 3 Br₂ → 2 AuBr₃
AuBr₃ + C₂H₅Br → C₂H₅[AuBr₄]
2 Au + 3 Br₂ → 2 AuBr₃
AuBr₃ + C₂H₅Br → C₂H₅[AuBr₄]
Alkoholische Lösungen der Bromide von Gold und anderen
Edelmetallen können sodann durch Filtration vom festen
Rückstand (Kuchen) abgetrennt werden; die Lösung wird
sodann in ein Elektrolysebad überführt, in dem Gold
und/oder andere Edelmetalle in Pulverform an der Kathode
abgeschieden wird und elementares Brom sich an der Anode
bildet und sich sofort in Alkohol (oder irgendeinem ande
ren organischen) Lösemittel löst, woraufhin die Lösung
wieder im Verfahren verwendet werden kann. Edelmetallpul
ver können sodann unter Verwendung bekannter technologi
scher Verfahren gereinigt werden.
Die Elektrolyse kann unter variierenden Bedingungen mit
einer gleichgerichtete Stromspannung von etwa 0,7 bis 6 V
und einer Kathodenspannungsdichte von etwa 50-200 A/m2
ausgeführt werden.
Bevorzugt wird die Elektrolyse mit einer gleichgerichte
ten Stromspannung von etwa 2,5 bis 3 V und einer Katho
denstromdichte von etwa 140 bis 160 A/m2 durchgeführt.
Im U.S.-Patent 46 84 404 ist ein Verfahren zur Lösung von
Edelmetallen in wäßriger Lösung in Gegenwart eines Oxida
tionsmittels, elementaren Broms und verschiedener Salze,
die als Kationendonatoren wirken, beschrieben.
Insbesondere lehrt und beansprucht das Patent ein
Verfahren zum Auflösen von metallischem Gold oder zum Ge
winnen metallischen Goldes aus einem goldhaltigen Mate
rial mit den Schritten:
- a) Kontaktieren metallischen Goldes oder eines goldhal tigen Materials mit einer wäßrigen Zusammensetzung auf Brombasis, die mindestens eine Kationenquelle aufweist, wobei diese Quelle dazu befähigt ist, in der Lösung stark zu dissoziieren, wobei die Quelle eine starke Base ist oder in Lösung mindestens ein Kation ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Natrium-, Kalium-, Ammonium-, Eisen-III- und Lithiumionen freisetzt, mindestens eine Halogenquelle, die dazu befähigt ist, eine wirksame Menge Brom in einer Konzentration von nicht mehr als 5 Gew.-% freizusetzen; und ausreichend Säure oder Base, so daß der pH-Wert der Zusammensetzung, die mit dem Gold in Berührung steht, im Bereich von 5,6 bis 8,5 liegt, um das Gold in der wäßrigen Zusammensetzung zu lösen; und
- b) Rückgewinnen des aufgelösten Goldes aus der wäß rigen Zusammensetzung.
Im U.S.-Patent Nr. 7 32 708 vom 7. Juli 1903 wird ein
"Verfahren zur Extraktion von Gold aus Erzen" beschrieben
und beansprucht, wobei dieses Verfahren auf einem ähnli
chen Mechanismus beruht, wobei der Mechanismus sich we
sentlich vom erfindungsgemäßen unterscheidet wie nachfol
gend beschrieben und näher erläutert werden wird.
Der in obigen Patenten beschriebene Verfahrensmechanismus
kann wie folgt präsentiert werden. Im ersten Schritt fin
det ein Verfahren der Oxidation von verschiedenen Erzkom
ponenten wie Edelmetallen, Fe+2 Fe+3, Mn+2, Mn+4,
S+2, S+4 etc. durch Brom statt. Wenn sekundäre Abfälle
verarbeitet werden sollen, wird das Brom hauptsächlich
für die Oxidation von Eisen, Kupfer, Aluminium etc., das
sich in diesen Abfällen befindet, nach den folgenden
Reaktionen verbraucht:
2 Au + 3 Br₂ → 2 AuBr₃
2 Ag + Br₂ → 2 AgBr
Pt + 2 Br₂ → PtBr₄
FeO + 1/2 Br₂ - 2 HBr → FeBr₃ + H₂O
Cus + 3 Br₂ + 2 H₂ → CuBr₂ + SO₂ + 4 Br₄, etc.
2 Ag + Br₂ → 2 AgBr
Pt + 2 Br₂ → PtBr₄
FeO + 1/2 Br₂ - 2 HBr → FeBr₃ + H₂O
Cus + 3 Br₂ + 2 H₂ → CuBr₂ + SO₂ + 4 Br₄, etc.
In ähnlicher Weise findet ein Verfahren der Wechselwir
kung von Brom mit anderen Erzkomponenten und denjenigen
sekundärer Abfälle statt, beispielsweise mit
Metallcarbonaten nach der nachfolgenden Reaktion:
MCO3 + 2 Br2 + H2O → MBr2 + 2HOBr + CO2,
wobei M Calcium, Magnesium, Eisen etc. sein kann.
Es kann aus den thermodynamischen Daten aller obigen Pro
zesse geschlossen werden, daß die ersten stattfindenden
Verfahrensschritte diejenigen sein werden, bei denen alle
Basenmetalle und ihre Salze mit Brom wechselwirken, und
erst danach werden die Edelmetalle in den Reaktionen
teilnehmen. Dies führt zu einem extrem hohen Bromver
brauch. Demzufolge gibt es eine große Klasse Erze, die
sowohl freie Metallcarbonate als auch Metalloxide enthal
ten, die nicht mit Silicaten verbunden sind, die nicht
ökonomisch nach den Verfahren gemäß der obigen Patente
bearbeitet werden können.
Im zweiten Schritt findet eine Wechselwirkung der Edelme
tallbromide mit komplexierenden Donoragenzien statt. Der
artige Donoragenzien umfassen:
NaCl, NaOH, NH4Cl, NaBr, ZnBr2, Li2B4O7, etc.,
wobei NaCuCl4 gebildet wird und nicht NaAuBr4, wie in der vorliegenden Erfindung.
NaCl, NaOH, NH4Cl, NaBr, ZnBr2, Li2B4O7, etc.,
wobei NaCuCl4 gebildet wird und nicht NaAuBr4, wie in der vorliegenden Erfindung.
Wie festgestellt basiert das U.S.-Patent 46 84 404 auf
einem unterschiedlichen Mechanismus, der die Kontaktie
rung des goldhaltigen Materials mit einer wäßrigen Zusam
mensetzung auf Brombasis umfaßt, die mindestens eine
Kationenquelle enthält.
Aus Tabelle A, Spalte 8 des Patentes ist ersichtlich, daß
nach den Verfahren und der Lehre dieses Patentes die Ab
wesenheit des Donors es unmöglich macht, Gold aus dem Erz
zu extrahieren. Es ist ferner nicht ein einziges Beispiel
der Goldextraktion in nicht-wäßrigen Lösungen angegeben,
beispielsweise alkoholischen Lösungen. Die Tatsache, daß
die Verwendung geringer Alkoholmengen erwähnt ist, kann
dessen Verwendung als Bromlösungsmittel zugeschrieben
werden.
Im Gegensatz dazu beinhaltet das erfindungsgemäße Verfah
ren keinen Einsatz oder eine Abhängigkeit von Kationendo
noren und um die Bromwechselwirkung mit den Basenmetallen
zu vermeiden, wird vorausgesetzt, daß diese Metalle zu
erst mittels Mineralsäuren herausgelöst werden.
Es ist ferner gefunden worden, daß beim Auslaugen in wäß
rigem Medium unter verschiedenen Bedingungen, nämlich
Temperaturen von 25 bis 50°C, einer Auslaugzeit von 30
Minuten bis 2 Stunden, einer Azidität von 3 g/l bis zu 32%
HCl und verschiedenen Bromgehalten bis sogar zum 50-fa
chen Überschuß, verglichen mit der theoretisch notwendi
gen Menge, es nicht ermöglicht wurde, Gold und Silber in
Lösung zu extrahieren. Ferner drückt eine Reduktion in
der Alkoholkonzentration von 95% auf 90% die Goldex
traktion auf 50% und eine Reduktion der Alkoholkonzen
tration auf 50% drückt die Goldextraktion auf 20%. Dem
zufolge ist klar, daß die Patente das erfindungsgemäße
Verfahren weder lehren noch nahelegen.
Während die Erfindung nun nachfolgend unter Bezugnahme
auf einige bevorzugte Ausführungsformen in den nachfol
genden Beispielen beschrieben wird, so daß ihre Aspekte
besser verständlich und gewürdigt werden, sollen diese
die Erfindung nicht auf diese speziellen Ausfüh
rungsformen beschränken. Im Gegensatz dazu sollen alle
Alternativen, Modifikationen und Äquivalente, die sich im
Schutzbereich der Erfindung, wie er durch die dazugehöri
gen Ansprüche bestimmt wird, befinden, umfaßt werden.
Demzufolge dienen die nachfolgenden Beispiele, die
bevorzugte Ausführungsformen umfassen, dazu, die
Durchführung der Erfindung zu illustrieren, wobei
selbstverständlich die dargestellten Einzelheiten
lediglich beispielhaft und zum Zwecke der illustrativen
Diskussion bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
gezeigt werden und das angeben, was z. Zt. als nützlichste
und leicht verständliche Beschreibung der Formulierungs
prozeduren wie auch der Prinzipien und des Konzepts der
Erfindung ist.
Gemahlene Graphitschmelztiegel wurden erfindungsgemäß als
sekundäres goldhaltiges Rohmaterial mit einem Goldgehalt
von 5,5 g/kg, einem Silbergehalt von 0,6 g/kg, einem
Platingehalt von 0,2 g/kg behandelt. 100 g des Materials
wurden in verdünnter 1 : 1 Salzsäurelösung ausgelaugt,
wobei ein Feststoff : Flüssigkeitsverhältnis von 1 : 2 bei
einer Temperatur von 95-100°C über 2 Stunden
aufrechterhalten wurde, woraufhin die Lösung gefiltert
und der feste Rückstand mit Wasser gewaschen wurde und
sodann mit elementarem in Ethylalkohol gelösten Brom in
einer Konzentration von 40 g/l Br2 und einem
Feststoff : Flüssigkeitsverhältnis von 1 : 3 bei Raumtempe
ratur über 2 Stunden behandelt wurde, wonach die Lösung
wiederum filtriert wurde. Anschließend wurde die
Behandlung des festen Rückstandes mit einer
Bromalkohollösung wiederholt. Die erste Operation
ermöglichte es, 80,0% des Goldes in Lösung zu überführen
und die zweite, weitere 18% zu überführen, wobei der
gesamte Goldextraktionsgrad 98,0%; der von Silver 97,8%
und von Platin 98,1% betrug. Die alkoholische Lösung mit
Edelmetallgehalt wurde zur elektrolytischen
Goldextraktion in ein Glaselektrolysebad vom
geschlossenen Typ überführt. Eine Aluminiumplatte wurde
als Kathode und ein Graphitelement als Anode verwendet.
Die gleichgerichtete Stromspannung betrug 2,5 bis 3 V,
die Kathodenstromdichte 150 A/m2. Elementares Brom, das
an der Anode freigesetzt wurde, löste sich sofort in der
alkoholischen Lösung, wodurch die Lösung zur Extraktion
von Edelmetallen aus der nächsten Rohmaterialportion
wiederverwendet werden konnte. Edelmetalle wurden an der
Kathode als Pulver abgeschieden, das perdiodisch entfernt
wurde, gereinigt und unter Fluß in einem Muffelofen
ergeschmolzen wurde. Die Extraktion zum Endprodukt betrug
96% für Gold, 95,8% für Silber und 96,17% für Platin.
Unter obigen Bedingungen (siehe Beispiel 1) wurde die Be
handlung von gold-(edelmetall-)-haltigen Rohmaterialien
durch eine 15%-ige Salzsäurelösung mit einem Feststoff
/Flüssigkeitsverhältnis s : l von 1 : 3 durchgeführt. Die Ex
traktion zum Endprodukt (EFP) betrug: Au - 96,1%, Ag -
95,9% und Pt - 96,1%.
Unter obigen Bedingungen wurde das s : l-Verhältnis bei der
Behandlung der Rohmaterialien mit 15%-iger Salzsäure
auf 1 : 5 gehalten. Das EFP betrug: Au - 95,8%,
Ag - 95,9% und Pt - 96,0%.
Unter obigen Bedingungen wurde das s : l-Verhältnis bei der
Behandlung der Rohmaterialien mit 15%-iger
Salzsäurelösung auf 1 : 1 gehalten. Unter diesen Bedingun
gen wurde keine vollständige Lösung von Eisen, Kupfer und
anderen Metallen erzielt. Es war notwendig, das Material
dreimal mit einer alkoholischen Bromlösung zu behandeln,
woraufhin die Extraktion der Edelmetalle zum Endprodukt
etwa 95% betrug. Wenn die Behandlung nur zweimal
durchgeführt wurde, betrug die Extraktion nur 83%.
Die Behandlung der Rohmaterialien wurde unter obigen #
Bedingungen mit konzentrierter Salzsäure (32% HCl) mit
einem s : l-Verhältnis von 1 : 1 durchgeführt. EFP betrug
95,5%.
Die Behandlung wurde unter den obigen Bedingungen mit
konzentrierter Salzsäure (32% HCl) mit einem s : l-Ver
hältnis von 1 : 3 durchgeführt. Das EFP stieg effektiv
nicht an, es betrug 95,6%. Während der Behandlung wurden
Schwierigkeiten mit der Abgabe von HCl angetroffen, dem
Filtern der starken Lösungen und dem Auswaschen des
Rückstandes, um die überschüssige Salzsäure zu entfernen.
Die Verarbeitung des gemahlenen Graphit-Schmelztiegels
wurde unter obigen Bedingungen mit einer 20%-igen Lösung
von Schwefelsäure durchgeführt. EFP betrug 96,2%.
Die Rohmaterialien wurden unter den obigen Bedingungen
mit 25%-iger Salpetersäure behandelt. EFP betrug 95,9%.
Es wurden andere Säuren unter obigen Bedingungen verwen
det, um Nicht-Eisen- und Eisenmetalle aufzulösen; Phos
phorsäure, Fluorwasserstoffsäure, Essigsäure etc. Die
derart erhaltenen Resultate waren ähnlich denen in Bei
spiel 1.
Die Behandlung des Rückstandes nach Auslaugen mit Salz
säure unter den obigen Bedingungen wurde mit einer Brom
lösung in Ethylalkohol durchgeführt mit einer Konzentra
tion von 40 g/l Br durchgeführt und s : l. Das EFP an
Edelmetallen nach zwei Behandlungen betrug 90%. Die
erste Behandlung ermöglichte es uns, 68% der Metalle in
Lösung zu überführen und die zweite, weitere 22%. Um die
Extraktion in Lösung wie in Beispiel 1 zu erhöhen, war
eine dritte Behandlung mit einer Bromlösung in Alkohol
notwendig.
Die Materialien wurden mit einer Alkohollösung mit einem
Gehalt von 62,8 g/l Brom mit einem s : l von 1 : 3 unter obi
gen Bedingungen behandelt. Die Extraktion in Lösung be
trug 98,2% und EFP war 96,2%. Demzufolge ergab die
Steigerung der Konzentration virtuell keine Steigerung
des Extraktionsgrades.
Unter den obigen Bedingungen wurde die Behandlung mit ei
ner alkoholischen Lösung mit einem Gehalt von 20 g/l Br
mit einem s : l von 1 : 3 durchgeführt; EFP betrug 95,6%.
Unter obigen Bedingungen wurde die Behandlung mit einer
alkoholischen Lösung mit einem Gehalt von 20 g/l Brom bei
s : l von 1 : 2 durchgeführt. EFP betrug 89%. Eine weitere
dritte Behandlung ermöglichte es, die Extraktion auf 96,1%
zu steigern.
Die Behandlung goldhaltiger Rohmaterialien wurde unter
obigen Bedingungen mit einer Lösung von Brom in Chloro
form, Methylalkohol, Bromoform und anderen organischen
Lösemitteln durchgeführt. EFP hing nicht vom Lösemittel
ab und war 95%.
Unter obigen Bedingungen wurde die Behandlung mit einer
Bromlösung in Alkohol bei einer Temperatur von 35°C
durchgeführt. Die EFP-Zahlen ähnelten denjenigen in Sei
spiel 1 (96%). Die Behandlungszeit wurde aber um 0,5
Stunden erhöht.
Unter obigen Bedingungen (siehe Beispiel 1) wurde das
Verfahren mit gemahlenen Schamottsteinen durchgeführt
(nach dem Ende der Lebenszeit eines Ofens, in dem Gold
geschmolzen wurde). Der Goldgehalt im Abfall betrug 3,1
g/kg Abfall. Die Extraktion zum Endprodukt betrug 93,5%.
Für den Fachmann ist aus obigem ersichtlich, daß die Er
findung nicht auf die Details der vorstehenden illustra
tiven Beispiele begrenzt ist und daß die Erfindung in an
deren spezifischen Formen enthalten sein kann, ohne sich
von ihren essentiellen Merkmalen zu entfernen und es ist
daher erwünscht, daß die präsentierten Ausführungformen
und Beispiele in jeder Hinsicht nur illustrativ und nicht
restriktiv betrachtet werden, wobei Bezugnahme eher auf
die zugehörigen Ansprüche als auf die vorstehende Be
schreibung genommen wird, wobei alle Änderungen, die sich
im Äquivalenzbereich der Ansprüche befinden, ebenfalls in
diesen umfaßt sein sollen.
Claims (12)
1. Hydrometallurgisches Verfahren zur Extraktion von
Edelmetallen aus edelmetallhaltigen Rohmaterialien mit
- a) Auslaugen von Rohmaterialien mit Mineralsäure unter Hinterlassen eines edelmetallhaltigen Rückstandes, der im wesentlichen frei von Kationen und Kationendonoren ist;
- b) Behandeln des Rückstandes durch eine im wesentlichen
wasserfreien Flüssigkeit mit Brom und einem apolaren or
ganischen Lösemittel, in dem sich Brom löst, unter Bildung
eines Komplexes der Formel
R[MeBrx]wobeix = 4-6Me = Au, Ag, Pt, Pd, Os, Ru, Rh, Irund
R ein organischer Bestandteil des Lösungsmittels ist,
und - c) Unterwerfen dieses im wesentlichen in nicht-wäßriger Flüssigkeit enthaltenen Komplexes der Elektrolyse in einer Elektrolysezelle mit einer Anode und einer Kathode, wodurch Edelmetall an der Kathode, entfernbar von dieser, abgeschie den wird und flüssiges Brom an der Anode gebildet wird, das sich sofort im organischen Lösemittel löst.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rohmaterial mindestens 2 g/Tonne Edelmetall enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Edelmetall Gold ist.
4. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mineralsäure Salzsäure
und/oder Schwefelsäure ist.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säure verdünnte Salzsäure mit
einer Konzentration von zwischen etwa 15 bis 35% ist.
6. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel ausgewählt ist aus
der Gruppe bestehend aus Aceton, C1-C3-Alkoholen,
Kohlenstoffdisulfid, Kohlenstofftetrachlorid, Chloroform,
Bromoform, Ethylether und Pyridin.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lösemittel Ethylalkohol ist.
8. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rückstand mit der organischen
Lösung im wesentlichen bei Raumtemperatur behandelt wird.
9. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse bei einer
gleichgerichtete Stromspannung von etwa 0,7-6 V und einer
Kathodenstromdichte von etwa 50-200 A/m2 durchgeführt wird.
10. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse bei einer
gleichgerichteten Stromspannung von etwa 2,5 bis 3 V und
einer Kathodenstromdichte von etwa 140-160 A/m2
durchgeführt wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch den weiteren Schritt des Wiederver
wendens der edelmetallentreicherten und bromangereicherten
Lösung zur Behandlung einer nachfolgenden Charge der
Rohmaterialien.
12. Verfahren nach irgendeinem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaugeverfahrensschritt das
Spülen des Rückstandes mit Wasser zur Entfernung
verbleibender Kationen umfaßt.
Applications Claiming Priority (2)
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---|---|---|---|
IL8885288A IL88852A (en) | 1988-12-30 | 1988-12-30 | Process for extracting noble metals |
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