DE4100789C2 - Verfahren zur Einstellung eines Farbzufuhrspalts in einer Rotationsdruckmaschine - Google Patents
Verfahren zur Einstellung eines Farbzufuhrspalts in einer RotationsdruckmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines
Farbzufuhrspalts in einer Rotationsdruckmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind Farbmessereinstelleinrichtungen für Rotationsdruckmaschinen
bekannt, die den Ist-Abstand zwischen einer Farbwalze und einem ihr
zugeordneten, mittels Stellmotoren verstellbaren Farbmesser
elektrisch messen, über einen Rechner mit einem Soll-Abstand
vergleichen und ggf. das Farbmesser automatisch nachregeln
(z. B. DE 29 35 489). Vor Produktionsbeginn wird das Farbmesser auf
eine in der Praxis anhand empirisch erstellter Modellfunktionen ermittelte Sollposition gestellt. Die Modellfunktion
basiert z. B. auf dem Zusammenhang von optischer Dichte in Abhängigkeit von der Spaltweite. Mechanische Toleranzen,
ungenaue Justagen, aber auch unterschiedliche Farbeigenschaften
verlangen korrekturbedingte Abweichungen von der
Sollposition für einzelne Farbzonen. Beim Anfahren der Maschine muß
der Drucker also nicht nur die Sollposition unter Berücksichtigung
des verbrauchsabhängigen Anteils der Farbzonen, sondern auch von der
Grundeinstellung abweichende Basiswerte einzelner Farbzonen,
korrigieren. Das ist vergleichsweise zeitaufwendig und hat eine
erhöhte Makulatur zur Folge.
Zur Voreinstellung von einem Farbmesserspalt wird gemäß
DE 32 26 144 vorgeschlagen, mit den mittleren Stellungswerten
des Farbmesserspalts vorhergehender Druckaufträge anzufahren.
Nach einer solchen Voreinstellung wird der Farbmesserspalt
an der Farbdichtte orientiert verstellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, individuelle Voreinstellwerte für den Farbzufuhrspalt zu
erlangen, die Verschleiß und mechanische Einstelltoleranzen
berücksichtigen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Verfahrensschritte des
Anspruchs 1 gelöst.
Bei der Herstellung einer Zeitung ist der Verbrauchswert für die
einzelnen Farbzonen bei schwarzen Textseiten nahezu konstant. Wenn
man von einem gemittelten, ständig aktualisierten Voreinstellwert
ausgeht, erreicht man von Druckbeginn an bessere Ergebnisse und
damit eine Reduzierung der Makulatur, da Farbzonen, deren
Sollpositionen vom aktuellen Durchschnitt abweichen, schneller
korrigiert werden können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung im
folgenden beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine stark schematisierte Ansicht einer Farbwalze mit einem
ihr zugeordneten Farbmesser;
Fig. 2 ein Blockdiagramm der Verfahrensschritte.
In Fig. 1 ist eine Farbkastenwalze 1 zu sehen. Der Farbkastenwalze 1
ist ein Farbmesser 2 zugeordnet, das mehrere Farbzonen 3 abdeckt.
Das Farbmesser 2 ist als biegefähiges Einzelelement oder alternativ
in Form von mehreren nebeneinander angeordneten, unabhängig
voneinander beweglichen Schieber ausgebildet. Für jede Farbzone 3
ist dem Farbmesser 2 eine Verstelleinheit 4 zugeordnet, die im
wesentlichen einen elektrischen Stellmotor und eine Meßeinrichtung
beinhaltet. Das Farbmesser 2 ist mittels dieser Verstelleinheiten 4
auf die erforderliche Entfernung zur Farbkastenwalze 1 bringbar und
bildet einen Farbspalt 5 zwischen sich und der Farbkastenwalze 1.
Die Farbzonenvoreinstellung ist allgemein bekannt und wird nur
zusammenfassend beschrieben. Vor dem ersten Druckbeginn wird ein
erster ermittelter Voreinstellwert, der sich aus einem für das
Farbmesser 2 kennlinienspezifischen Basiswert und dem Verbrauchswert
der einzelnen Farbzonen 3 zusammensetzt, am Farbmesser 2 eingestellt.
Da bei schwarzer Textseite der Verbrauchswert über die einzelnen
Farbzonen nahezu konstant ist, wird ein gemeinsamer Voreinstellwert
über das ganze Farbmesser 2 eingestellt. Ein typischer Wert liegt
bei ca. 50% der maximalen Entfernung des Farbmessers 2 von der
Farbkastenwalze 1 und entspricht einem Erfahrungswert für den
Farbbedarf für die Farbe Schwarz. Für einzelne Farbzonen 3, deren
Farbbedarf vom Mittelwert abweicht, wird der Voreinstellwert
korrigiert.
Die nun folgenden Verfahrensschritte sind in der Fig. 2 dargestellt.
Alle aktuellen Voreinstellwerte jeder Farbzone 3 werden in bekannter
Weise gemessen und als Ist-Werte in einen RAM-Speicher 6 eingelesen.
Ein Wert F1 für eine erste Farbzone 3 könnte 60%, für weitere
Farbzonen 3 die Werte F2=55% und für Fn=50% betragen. Eine
Recheneinheit 7 übernimmt diese Werte, um einen arithmetischen
Mittelwert über das Farbmesser 2 zu errechnen. Er würde im
vorgenannten Rechenbeispiel 55% betragen. Im nächsten Schritt wird
dieser Mittelwert in eine Datenbank 9 überführt. Sollte bereits ein
abgespeicherter Mittelwert aus einer vorangegangenen Produktion,
z. B. 65% für das Farbmesser 2 vorliegen, wird dieser mit dem
aktuellen Mittelwert 55% verglichen. Sollte der bereits vorliegende
vom aktuellen Mittelwert abweichen, werden beide in eine
Recheneinheit 8 überführt und aus beiden das arithmetische Mittel,
also 60%, gebildet. Das neue arithmetische Mittel wird wiederum in
die Datenbank 9 geschrieben, wobei der Mittelwert der
vorangegangenen Produktion überschrieben wird. Aus der Datenbank 9
kann dann dieser zur Farbzonenvoreinstellung für die nächste
Produktion herangezogen werden. Bei jeder Farbzone 3, deren
Farbbedarf vom Mittelwert abweicht, werden in bekannter Weise
die neuen Voreinstellwerte korrigiert und wieder dem RAM-Speicher 6
zugeführt. Mit den aktualisierten Ist-Werten im RAM-Speicher 6 wird
wie vorangehend beschrieben verfahren.
Bei jeder weiteren Produktion werden die Ist-Werte der
vorangegangenen Produktion und die daraus gemittelten
Voreinstellwerte überschrieben. Die neuen Voreinstellwerte für die
n-te Produktion werden also über den Mittelwert der Werte aus der
(n-1)-ten und der (n-2)-ten Produktion in der Recheneinheit 8
errechnet.
Bei der Ermittlung der arithmetischen Mittelwerte in der
Recheneinheit 7 werden Farbzonen 3, die bei einem Ist-Soll-Vergleich
mit einem Rückmeldefehler, behaftet sind, nicht berücksichtigt.
Ein Rückmeldefehler ergibt sich, wenn bei einem Ist-Soll-Vergleich
eine Differenz der zu vergleichenden Werte, die größer als ein
vorgegebener Default-Wert, z. B. 20%, ist, auftritt. Farbzonen, bei
denen kein Farbverbrauch stattfindet, werden ebenfalls bei der
Mittelwertbildung nicht berücksichtigt.
Anhand der gemittelten und ständig aktualisierten Voreinstellwerte,
die bei fortschreitender Anzahl von Produktionen einen immer höheren
prozentualen Wert annehmen, kann vom Bedienungspersonal Angaben über
Verschleiß oder Justagefehler gemacht werden, die schneller als
bisher behoben werden können.
Claims (2)
1. Verfahren zur Einstellung eines Farbzufuhrspalts in einer
Rotationsdruckmaschine, insbesondere einer
Offsetrotationsdruckmaschine mit zu einer Farbwalze
farbzonenweise individuell einstellbaren Einstellelementen,
wobei der Einstellwert in einer Produktion
auf einen
gerätespezifischen Basiswert und einen Verbrauchswert kennlinienmäßig
zurückgeht und empirisch vorgewählt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der einen laufenden Produktion alle aktuellen Einstellwerte jeder
Farbzone (3) als aktuelle Ist-Werte gemessen, in einem
RAM-Speicher (6) abgespeichert werden und von diesen Ist-Werten
in einer Recheneinheit (7) ein aktueller arithmetischer Mittelwert
errechnet wird,
daß der aktuelle Mittelwert zu einer Datenbank (9) überführt wird, daß dieser ohne Vorliegen eines vorangehend gebildeten alten Mittelwerts als neuer Einstellwert für die folgende Produktion bereitgestellt wird, daß im Fall des Vorliegens eines alten Mittelwertes aus den alten Ist-Werten aus der vorangehenden Produktion in der Datenbank (9) der aktuelle mit dem alten verglichen wird, bei einer Abweichung des alten vom aktuellen Mittelwert in einer Recheneinheit (8) ein weiterer Mittelwert (XM) gebildet wird und daß dieser seinerseits zwecks einer Bereitstellung zur Bildung des neuen Einstellwerts für die folgende Produktion in der Datenbank (9) abgespeichert wird, wobei der alte Mittelwert überschrieben wird.
daß der aktuelle Mittelwert zu einer Datenbank (9) überführt wird, daß dieser ohne Vorliegen eines vorangehend gebildeten alten Mittelwerts als neuer Einstellwert für die folgende Produktion bereitgestellt wird, daß im Fall des Vorliegens eines alten Mittelwertes aus den alten Ist-Werten aus der vorangehenden Produktion in der Datenbank (9) der aktuelle mit dem alten verglichen wird, bei einer Abweichung des alten vom aktuellen Mittelwert in einer Recheneinheit (8) ein weiterer Mittelwert (XM) gebildet wird und daß dieser seinerseits zwecks einer Bereitstellung zur Bildung des neuen Einstellwerts für die folgende Produktion in der Datenbank (9) abgespeichert wird, wobei der alte Mittelwert überschrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittelwerte
von Farbzonen für die kein
Farbverbrauch vorgesehen ist, und
Mittelwerte aus den Ist-Werten,
die bei einem
Ist-Soll-Vergleich mit einem Rückmeldefehler behaftet werden,
nicht berücksichtigt werden.
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